Methoden der Bildgebung und Spektroskopie Prof. Dr. Wilfried Gründer Institut für Medizinische Physik und Biophysik Bereich Medizin, Universität Leipzig [email protected] W.GRÜNDER • Nur zur internen Verwendung durch Teilnehmer an der Wahlfachvorlesung 1 „Methoden der NMR-Bildgebung und Spektroskopie“der Universität Leipzig im WS 2004/2005 • Enthält nur einige Basis-Folien der im Rahmen des Vorlesungszyklus erstellten Powerpoint –Präsentationen und ist lediglich zur Wiederholung bzw. Vertiefung des in den Vorlesungen vermittelten Wissens und zur Vorbereitung der Abschlußprüfung gedacht. • Änderungen, Ergänzungen, Kopien, anderweitige (auch teilweise) Veröffentlichung sowie Weitergabe an Dritte nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors ! • Hinweise/ Kritiken zu Inhalt und Gestaltung an: Prof. Dr. W. Gründer, Institut für Medizinische Physik und Biophysik, [email protected] Stand: Januar 2005 W.GRÜNDER PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN W.GRÜNDER Zur Einstimmung: Physikalischer Hintergrund - Wiederholung - W.GRÜNDER Elektrostatik k=1/4πε0εr k = 9.0 * 109 Nm²/coulomb² ε0 = 8.85*10-12 As/Vm (el. Feldstärke) (pot. Energie) Coulomb-Gesetz: F = k q Q / r² E = F/q = k q Q / r² W=QU [U]=V qF +* Q E Potentiallinien W.GRÜNDER Magnetismus Magnetismus ist Resultat von bewegter elektrischer Ladung (Elektronen) alle Materie ist magnetisch kleinste Region des Magnetismus = magnetische Domäne die meisten Stoffe (und Gewebe) besitzen kleine magnetische Domänen isotrop orientiert Magnete sind Stoffe, die große magn. Domänen besitzen, die in einer Richtung orientiert sind W.GRÜNDER Magnetischer Dipol μ N S Es gibt keine kleinste magnetische Einheit des Magnetismus nur magn. Dipole W.GRÜNDER Magnetisches Feld Stärke des Magnetfels ist proportional zur Dichte der Feldlinien und proportional zu 1/r² , dem Abstand vom Dipol B(l) Gauß´sches Gesetz < B(r) B = F/p = k P/r² F = k p P/r² W.GRÜNDER Magnetische Suszeptibilität χ B0 B=B0 χ =0 B>B0 χ χ χ B<B0 χ <0 paramagnetisch 0 superparamagnetisch >0 0 ferromagnetisch diamagnetisch W.GRÜNDER - Elektromagnetismus bewegte Ladungen im magnetischen Feld Elektrisches Feld H H (rechte Hand) I LorenzKraft F=Q[vxB] F = l [B x I ] B = μ0 (1+ cH) = μ0μH = 1 + c Permeabilität c magn. Suszeptibilität InduktionsGesetz U = - ΔB / Δt B I F I N B = μ0μH S U W.GRÜNDER Elektromagnetische Wellen B v=c v E Tranversalwelle : B E v W.GRÜNDER INDUKTIONSGESETZ • Ändert sich der magnetische Fluß mit der Zeit, so wird in einer Spule eine Spannung (oder ein Signal) induziert. Ein rotierender Dipol verursacht solche Veränderungen im magnetischen Fluß. Rotationsachse eines magnetischen Dipols senkrecht zur Ebene der Spulenwindungen maximale Induktionsspannungen Rotationsachse des magnetischen Dipols parallel zur Ebene der Spulenwindungen Induktionsspannungen null. W.GRÜNDER NMR - eine einfache Einführung Δn=n+-n-~ 1–exp-t/T1 n- M0 n+ t B=0 B Δn B=B0 Energie nΔΕ= µB0= hf0= h/2πω0 = (h/2π)γB0 HF n+ B0 Resonanz: ω0 = γB0 Larmorfrequenz magn. Feldstärke B W.GRÜNDER Klassische Beschreibung: Präzession 0 B0 Atomkerne mit halbzahligem Spin sind magnetisch Drehung (Präzession) um äußeres Magnetfeld: Präzessionsfrequenz = Larmorfrequenz 0* B0 = gyromagnetisches Verhältnis (kernspezifisch; für 1H: 42 MHz/T ) B0 = Magnetfeldstärke W.GRÜNDER NMR-Experiment Gleichgewicht Anregung Sättigung Relaxation ΔE = h f0 f=γ/2π B0 Signal f=γ/2π B0 HF-Spule Sender Empfänger Signal-Amplitude S S(t) exp-(t/T2) freie Induktion FID (free induction decay) t Intensität T=1/f Δf 1/T2 0 FourierTransformation f0 f W.GRÜNDER Resonanz : Larmor-Bedingung B0 0 0 0 = B0 0 = Larmorfrequenz) = gyromagnet. Verhältnis B0 = statisches Magnetfeld Spins präzedieren (kreiseln) mit dieser Frequenz um B0- Richtung Frequenz ist abhängig vom angelegten Feld B0 z.B.: von 1H = 42.56 MHz / Tesla -> 0 0.5 Tesla: 21.3 MHz 1.5 Tesla: 63.9 MHz W.GRÜNDER Klassische Beschreibung : Spinensemble Komponenten µxy in xy-Ebene mitteln sich aus; z Komponenten µz in z-Richtung addieren sich zu Mz Mz=M0= µz µz y x µxy y Mxy= 0 x Uind= 0 In xy-Ebene keine Nettomagnetisierung W.GRÜNDER Anregung der Spins durch HF Bedingung: Frequenz der eingestrahlten HF = Resonanz-(Larmor-)Frequenz • Aufnahme oder Abgabe von Hochfrequenzenergie Spins ändern ihre Ausrichtung W.GRÜNDER Wirkung eines HF-Feldes auf Spins (1) Zerlegung eines linear polarisierten Felds in zwei zirkulare Komponenten B1 B1l B1r Induzierte Spannung W.GRÜNDER Wirkung eines HF-Feldes B1 auf Spins (2) Wirkung der mit ω0 rotierenden Komponente B1 auf das Spinsystem z z z z M0 y y ω0r x y x x y x = B1 ω0l ω0 z Laborsystem: B1l-Komponente rotiert mit ω0 y x B1 -M0 B1 ω0 B1 z rotierendes System B1 ist stationär π/2 –Impuls: γB1*tw = π/2 π –Impuls: γB1*tw = π y B1 x Mxy W.GRÜNDER Längs- und Quermagnetisierung B0 Mz = Längsmagnetisierung (parallel zu B0) Mz M Mxy Mxy = Quermagnetisierung (senkrecht zu B0) W.GRÜNDER HF-Anregung des Spinsystems: Relaxationsprozesse 1. HF-Energie wird rückübertragen - NMR- Signal: Freie Induktion (FID) - mit exakter Resonanzfrequenz - Signalamplitude proportional zu Protonendichte (ρ) 2. Spins (Mxy) beginnen zu dephasieren - exponentieller Abfall des Signals - Zeitkonstante: T2 bzw. T2* - transversale / Spin-Spin -Relaxation 3. Wiederaufbau der Magnetisierung Mz beginnt - exp. Erholung von Mz (Ausgangsorientierung) - Zeitkonstante des Prozesses: T1 - longitudinale / Spin-Gitter - Relaxation W.GRÜNDER