16. September 2002 Handlungsmöglichkeiten der Erstund Rückversicherer sowie notwendige Rahmensetzung Ingrid Ludwig Workshop Germanwatch: „ Die Versicherungsbranche und der Klimawandel“ 16.September 2002, Düsseldorf Ingrid Ludwig Seite ‹#› 16. September 2002 Gliederung Ingrid Ludwig I Einführung II Möglichkeiten der Versicherer im Überblick III Passive Adaptionsstrategien IV Aktive Einflußnahme V Weitere Einflußmöglichkeiten VI Chancen und Risiken VII Schlußfolgerung Seite ‹#› 16. September 2002 Einführung 1999 CATASTROPHES PER REGI ON OR COUNTRY Regi on/ count r y number in % deat hs 50 15,3 1,347 1,3 8,948 31,3 Fr an ce 6 1,8 213 0,2 7,102 24,8 Swi t zer l an d 4 1,2 98 0,1 571 2,0 AMERICAS 80 24,5 54,191 51,4 11,092 39,4 USA 42 12,9 740 0,7 10,560 36,9 3 0,9 50,022 47,4 400 1,4 150 46,0 48,476 46,0 6,900 24,1 Japan 4 1,2 65 0,1 3,173 11,1 Tu r key 6 1,8 19,969 18,9 2,040 7,2 Tai wan 3 0,9 3,401 3,2 1,030 3,6 AFRICA 37 11,3 1,350 1,3 0 0,0 OCEANIA 5 1,5 22 0,0 1,178 4,1 Au st r al i a 3 0,9 13 0,0 1,178 4,1 OCEANS / SPACE 4 1,2 37 0,0 312 1,1 Space 3 0,9 0 0,0 312 1,1 326 100,0 105,423 100 28,590 100,0 EUROPE Ven ezu el a ASIA WORLD TOTAL in % damages i nsured i n $m in % SOURCE: SWISS RE SIGMA Ingrid Ludwig Seite ‹#› 16. September 2002 Einführung Problematik der Entwicklungsländer Die größten negativen Auswirkung haben die Entwicklungsländer, da diese nicht die Möglichkeiten haben die Auswirkungen zu kompensieren. Geringes Einkommen, kein oder geringer Versicherungsschutz, besonders Kleinbauern haben keine Kreditgeber oder Versicherungen. Dichte Besiedlung von Risikozonen. Zerstörung natürlicher Schutzmöglichkeiten: Mangroven (Flut), Stockwerkbau (Bodenerosion). Geringe Möglichkeiten zum Aufbau von Schutzmechanismen durch mangelnde finanzielle und technische Unterstützung. Z.T. diverergierendes Risikobewußtsein sowohl der Bevölkerung als auch der Regierungen. Ingrid Ludwig Seite ‹#› 16. September 2002 Möglichkeiten der Versicherer im Überblick Möglichkeiten der Versicherer Passive Adaptionsstrategien + Aktive Einflussnahme Limitierung der Deckung Öffentlichkeitsarbeit Ausschluss von Gefahren Investment Ausschluss von Regionen Versicherung Risikomanagement Ingrid Ludwig Seite ‹#› Passive Adaptionsstrategien 16. September 2002 Passive Adaptionsstrategien Beinhalten keine nachhaltigen Entwicklungsmöglichkeiten, in Entwicklungs- und Schwellenländern ihre Anwendung Ingrid Ludwig finden aber Seite ‹#› Aktive Einflußnahme: Öffentlichkeitsarbeit 16. September 2002 Aktive Einflussnahme: Öffentlichkeitsarbeit Konferenzen und Tagungen, Bewerbung des Themas in politischen Foren, Kennenlernen der Perspektive der Anderen: Verstehen von Notwendigkeiten, Bedürfnissen und Möglichkeiten Nutzen: Unterstützung der Öffentlichkeit, Zusammenschluß, Vorbildfunktion Problematik: Langwierige Arbeit Ingrid Ludwig Seite ‹#› Aktive Einflußnahme: Öffentlichkeitsarbeit 16. September 2002 Beispiel - UNEP 1995 Gründung der UNEP-Versicherungsinitiative auf Basis einer Selbstverpflichtungserklärung zum Umweltschutz. 1996 formulierte die Initiative ein Positionspapier zum Klimawandel und richtete 1997 eine Arbeitsgruppe zum Thema Klimawandel ein. 1998 erfolgte die Erstellung eines Arbeitspapiers „Creating a Standard for a Corporate CO2-Indicator“. Gerling Globale Rück ist Gründungsmitglied, Mitglied des Lenkungsausschusses und hat den Vorsitz der Initiative. Ingrid Ludwig Seite ‹#› Aktive Einflußnahme: Öffentlichkeitsarbeit 16. September 2002 Beispiel: e-mission 55 Gründung durch European Business Council for a Sustainable Energy Future. Mitglieder: Firmen die an dem effizienten Einsatz von Energie interessiert sind. Gerling ist Gründungsmitglied, außerdem Otto, DB, Deutsche Telekom etc. Ziel: Verhandlungspartner der Klimakonferenzen zu klaren Beschlüssen für das Kyoto-Protokoll aufzufordern. Ingrid Ludwig politischen Seite ‹#› 16. September 2002 Aktive Einflußnahme: Investment Investment Bestehende Investitionen in CO2-Projekte, z. B.: Prototype Carbon Fund (PCF) der Weltbank in Zusammenarbeit mit mehreren Staaten und Unternehmen, u.a. Deutsche Bank und RWE (150 Mio. US$). EruPT-Programm der niederländischen Regierung. Erwerb von Zertifikaten aus JIProjekten. (30 Mio. €). Optionen für Unternehmen: Direktinvestition. Investition in Fondslösungen. Selbstverwaltete Fonds. Nutzen: Förderung der Emissonsminderung, Bewusstseinsbildung. Investitionen, die nicht vom übrigem Markt abhängig sind. Problematik: Nutzen der CO2 Einsparungen für Klimaänderung sind erst in Jahrzehnten spürbar. Geringer Marktanteil. Ingrid Ludwig Seite ‹#› Aktive Einflußnahme: Investment 16. September 2002 Beispiel - Gerling Select 21 Gerling Select 21 - ein verändertes Investitionsverhalten. Die Gerling Investment-Kapitalanlagen GmbH reagiert damit auf die Tatsache, dass Unternehmen, die sich einem nachhaltigen Wachstum verpflichtet haben, ein besonderes Zukunftspotential besitzen. Wir wollen damit nach dem Leitbild der „Nachhaltigen Entwicklung“ handeln. Unsere Investmentanlage soll eine ökologisch und sozial verantwortliche Entwicklung mit einer attraktiven Wertanlage für den Privatanleger verbinden. Ingrid Ludwig Seite ‹#› 16. September 2002 Aktive Einflußnahme: Versicherungsprodukte Versicherungsprodukte Internationaler Versicherungspool: Von den Industrieländern gemeinschaftlich getragen. Anlehnung an das Kyoto-Protokoll. Möglichkeit der Kopplung an Vorsorgemaßnahmen. Problem: Bisher keine Umsetzung, da rechtliche Grundlagen fehlen. Keine Minimierung der Risiken. Hedging Instruments: z.B. Cat-Bonds: Problem: z.B. für Gerling Berechnungsmöglichkeiten. fehlende Kredit- und Lieferversicherungen: Nutzen: Entwicklungs-Schwellenländern wird der Zugang internationalen Handel ermöglicht neue finanziele zum Möglichkeiten Investitionen in Katastrophen- und Umweltschutz sind möglich. Die Versicherungen erzielen z.T. hohe Gewinne und eröffnen sich neue Märkte. Problematik: Bisher sind nur wenige Länder Nutznießer. Ingrid Ludwig Seite ‹#› Aktive Einflußnahme: Versicherungsprodukte 16. September 2002 Beispiel - Gerling Credit Emerging Markets GCEM Joint Venture des Kreditversicherer Gerling und der Weltbanktochter International Finance Cooperation (IFC) zur Förderung der Kreditversicherung in Entwicklungsländern. Nutzen: Unterstützung privater Investitionen in die Wirtschaft von Entwicklungsund Schwellenländern. Verbesserung der Funktions- und Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaften Reduzierung von Arbeitslosigkeit und Armut in den betreffenden Ländern. Für Gerling: Ausbau des internationalen Netzwerkes und Schaffung neuer Märkte. Ingrid Ludwig Seite ‹#› Aktive Einflußnahme: Versicherungsprodukte 16. September 2002 Beispiel - African Trade Insurance Agency ATI Gründung im August 2001, seit Dezember 2001 Kooperationsvertrag mit Gerling. Ziel: Versicherung gegen politische Risiken und Risiken im Liefergeschäft. Zudem auch andere finanzielle Instrumente, die Handel mit Afrika fördern sollen. Mitglieder: Burundi, Kenia, Malawi, Ruanda, Sambia, Tansania und Uganda. Interesse zeigen: Madagaskar, Eritrea,Äthiopien, Ghana, Mozambique, Mauritius, Seychelles, Sudan, Swaziland, Egypt, D.R. Congo, Libya and Senegal. Geschäftssitz ist Nairobi. Ingrid Ludwig Seite ‹#› Aktive Einflußnahme: Versicherungsprodukte 16. September 2002 Beispiel: Forschungsprojekt Gerling bearbeitet einem EU-Projekt zum Thema: Anwendbarkeit der sogenannten „Kyoto-Instrumente“ und ihre Relevanz für den Finanzdienstleistungssektor. Ziele: Politik- und Strategieempfehlungen für die EU und den Finanzsektor, Identifikation von Produkten Partner: Universität St. Gallen, TTL plc., SanPaolo Imi. Ingrid Ludwig Seite ‹#› Aktive Einflußnahme: Risk Management 16. September 2002 Risk Management Verbesserte Einschätzung von Risiken durch Modelle und neue Formen der Risikobewertung. Problem: Fehlende Zusammenarbeit und Finanzierung. Neue integrierte Risikomanagementsysteme für exponierte Städte und Regionen. Problem: Bereitstellung von Know-How und internationale Zusammenarbeit z.T. unzureichend. Ingrid Ludwig Seite ‹#› 16. September 2002 Weiter Einflußmöglichkeiten Weitere Möglichkeiten Förderung nachhaltiger Projekte. Beispiel GSDP, Milos. Finanzierung. Rechtliche Schritte der betroffenen Staaten. Problem: Problem: Rechtslage Consulting - Positionierung an neuem Treibhausgasmarkt - und Zertifizierung - Verifizierung nationaler Treibhausgasinventare, Verifizierung der CO2-Bilanz von Industrieunternehmen und der Begutachtung und Zertifizierung von JI- und CDM-Projekten. Versicherung von JI und CDM Projekten. Problem: Fehlende Rahmenbedingungen. Ingrid Ludwig politische Seite ‹#› 16. September 2002 Chancen und Risiken Chancen und Risiken für Versicherungen Chancen: Neues Geschäftsfeld. Globales Betätigungsfeld. Ein Versicherungsunternehmen zeigt seine Inovationskraft. Versicherungsunternehmen haben die Chance Kunden umfassende Produktpalette aus einer Hand zu bieten. Sie bieten die Chance, Umweltressourcen zu schonen, sie gleichzeitig neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen. Risiken: eine während Politische Rahmenbedingungen. Marktentwicklung. Ingrid Ludwig Seite ‹#› 16. September 2002 Schlussfolgerungen Schlussfolgerungen Die Lösung der globalen Klimaproblematik ist angesichts der drohenden Veränderungen ein wichtiges Ziel. Die neuen Instrumente im Protokoll helfen mit das Ziel durch innovative und kosteneffiziente Maßnahmen zu erreichen. Der Weg: Bestehende Risiken minimieren und den betroffenen Ländern eine Versicherungsmöglichkeit eröffnen, die Ihren Möglichkeiten und Bedürfnissen angepasst ist. Klimaschutz, unternehmerisches Denken und Wirtschaftlichkeit müssen sich nicht gegenseitig ausschließen. ... Problem: Fehlende rechtliche Grundlagen, unzureichende interZusammenarbeit (Positives Beispiel (RPI). Ingrid Ludwig nationale Seite ‹#›