MEDIZINISCHER FAKULTÄTENTAG der Bundesrepublik Deutschland Ziele und Umsetzung der neuen ÄAppO 1 © G. von Jagow Mai-16 MEDIZINISCHER FAKULTÄTENTAG der Bundesrepublik Deutschland Gliederung des Vortrags 1. Ausgangssituation - Fundamentale Mängel der alten Curricula 2. Definition des Studienziels 3. Definition und Bestimmung der Lehr- und Lernziele 4. Rahmenbedingungen bei der Umsetzung der neuen ÄAppO 5. Eckpunkte der Neustrukturierung des Studiums 6. die 22 Pflichtfächer - Basis des Wissens und Könnens 7. die 12 Querschnittsbereiche - Felder der Verzahnung 8. eingeschlagene Weg der Medizinischen Fakultäten 9. Stand der Umsetzung 10. Kooperierende Verbände und Organisationen 2 © G. von Jagow Mai-16 MEDIZINISCHER FAKULTÄTENTAG der Bundesrepublik Deutschland Startpunkt - Fundamentale Mängel der alten Curricula 1. eine Theorielastigkeit und Praxisferne des Studiums 2. ein Fehlen von fachübergreifender und interdisziplinärer Lehre 3. ein Mangel an problemorientierter, fallbezogener Lehre 4. ein ungenügender Erwerb praktischer Fähigkeiten u. Fertigkeiten 5. eine unzureichende Vermittlung allgemeinärztlichen Wissens 6. ein Übergewicht von zentralen Multiple-Choice-Prüfungen 7. Überwiegen von Spezialwissen in den Prüfungen, keine praktischen Prüfungen 3 © G. von Jagow Mai-16 MEDIZINISCHER FAKULTÄTENTAG der Bundesrepublik Deutschland Definition des Studienziels Die Studierenden müssen am Ende des klinischen Studiums (vor Beginn des praktischen Jahres) in der Lage sein, sowohl häufige als auch wichtige (sofort behandlungsbedürftige) Erkrankungen • selbständig zu diagnostizieren • therapeutische Maßnahmen einzuleiten • und den Patienten angemessen zu führen verabschiedet vom FBR Frankfurt, Mai 2002 4 © G. von Jagow Mai-16 MEDIZINISCHER FAKULTÄTENTAG der Bundesrepublik Deutschland Definition der Lehrziele im • theoretischen Wissen (Fakten und Zusammenhänge) • praktischen Wissen (handwerkliche Tätigkeiten und Routinen) • emotionalen Wissen (Umgang mit Patienten, Pflegepersonal, Kollegen und Vorgesetzten) Bestimmung der Lehrziele durch • den Hochschullehrer, die Hochschulkliniker • die Lehrkrankenhäuser, Lehrpraxen der Niedergelassenen • die Studierenden, die gesundheitspolitischen Verbände 5 © G. von Jagow Mai-16 MEDIZINISCHER FAKULTÄTENTAG der Bundesrepublik Deutschland Rahmenbedingungen und Inhalte der Umsetzung der neuen ÄAppO Zeitschiene: Beginn: Wintersemester 2003/2004 Inhalte: 1) Studienordnung 2) Curriculum (Lehr- und Prüfungsinhalte) 3) Unterrichtspläne 4) Prüfungsordnung 5) Prüfungspläne Genehmigung: durch Fachbereichsrat, Senat, Ministerium Studiengang: Wegfall des AIP (vorauss. WS 2004/05) 6 © G. von Jagow Mai-16 MEDIZINISCHER FAKULTÄTENTAG der Bundesrepublik Deutschland Eckpunkte der Neustrukturierung des Studiums 1) 1. Studienabschnitt: 4 Semester Uniprüfungen 1. Staatsprüfung 2) 2. Studienabschnitt: 6 Semester Uniprüfungen (Kleingruppen, Blockpraktika, Querschnittsbereiche) 3) Praktisches Jahr 2. Staatsprüfung 7 Regelstudienzeit = 6 Jahre und 3 Monate © G. von Jagow Mai-16 MEDIZINISCHER FAKULTÄTENTAG der Bundesrepublik Deutschland Die 22 Pflichtfächer - Basis des Wissens und Könnens 1. Allgemeinmedizin 12. Kinderheilkunde 2. Anästhesiologie 13. Klinische Chemie, Laboratoriumsdiagn. 3. Arbeits- und Sozialmedizin 14. Neurologie 4. Augenheilkunde 15. Orthopädie 5. Chirurgie 16. Pathologie 6. Dermatologie, Venerologie 17. Pharmakologie, Toxikologie 7. Frauenheilkunde, Geburtshilfe 18. Psychiatrie, Psychotherapie 8. Hals- Nasen- Ohrenheilkunde 19. Psychosomat. Medizin, Psychotherapie 9. Humangenetik 20. Rechtsmedizin 21. Urologie 22. Wahlfach 10. Hygiene, Mikrobiologie, Virologie 11. Innere Medizin 8 © G. von Jagow Mai-16 MEDIZINISCHER FAKULTÄTENTAG der Bundesrepublik Deutschland Die 12 Querschnittsbereiche - Felder der Verzahnung 1. Epidemiologie, medizinische Biometrie und Statistik 2. Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin 3. Gesundheitsökonomie, Gesundheitssystem, Gesundheitspflege 4. Infektiologie, Immunologie 5. Klinisch-pathologische Konferenzen 6. Klinische Umweltmedizin 7. Medizin des Alterns und des alten Menschen 8. Notfallmedizin 9. Klinische Pharmakologie, Pharmakotherapie 10. Prävention und Gesundheitsförderung 11. Bildgebende Verfahren, Strahlenbehandlung, Strahlenschutz 12. Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilkundeverfahren 9 © G. von Jagow Mai-16 MEDIZINISCHER FAKULTÄTENTAG der Bundesrepublik Deutschland Eingeschlagene Wege der Med. Fakultäten 1. Die 36 Medizinischen Fakultäten erarbeiten kompetitiv die Lehrprofile im engen gegenseitigen Kontakt (Studien/PrüfungsOrdnungen, Curricula (Lehr/Prüfungs-Inhalte), Lehr/PrüfungsPläne) Austausch in der Homepage des MFT durch Diskussionforum (assistiert von der Präsidialkommission „Neue ÄAppO“) ein 2. Neue Wege der Didaktik der Hochschulmedizin müssen entwickelt werden (assistiert von der Präsidialkommission „Hochschuldidaktik“) 3. Neue Wege der Evaluierung der Lehre müssen erarbeitet 10 werden © G. von Jagow Mai-16 MEDIZINISCHER FAKULTÄTENTAG der Bundesrepublik Deutschland Stand der Umsetzung Unproblematisch schwierig Fächerübergreifende Scheine Wahlfach Klinik und Vorklinik 39 Prüfungsnoten Kapazitätsfragen Blockpraktika Querschnittsbereiche 11 © G. von Jagow Mai-16 MEDIZINISCHER FAKULTÄTENTAG der Bundesrepublik Deutschland Kooperierende Verbände und Organisation des deutschen Medizinischen Fakultätentages Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft Institut für Medizinische und Pharmazeut. Prüfungsfragen (IMPP) Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) Zentrum für Hochschulentwicklung (CHE) Wissenschaftsrat (WR Bundesärztekammer (BÄK), Deutscher Ärztetag Hartmannbund, Marburger Bund 12 © G. von Jagow Mai-16