Matrizen - Mathematik

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Matrizen
M. Bostelmann - Neuhäusel 2005
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Marktforschung
Ein Marktforschungsinstitut wird von einem Verlag damit
beauftragt, das Kaufverhalten der Kunden von
Fernsehzeitschriften zu untersuchen.
Dies soll Hilfen für spätere Marketingentscheidungen
liefern.
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Modell
Vereinfachungen
2 Zeitschriften A und B
die Gesamtzahl der Kunden bleibt konstant
der Marktmechanismus bleibt konstant
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Daten
Das Institut ermittelt mit Hilfe von Umfragen
folgende Daten:
Zeitschrift A hat 2000 Kunden
Zeitschrift B hat 3000 Kunden
pro Woche wechseln 20% der A-Kunden
nach B
pro Woche wechseln 5% der B-Kunden
nach A
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Diskussion
Wie entwickeln sich die Kundenzahlen über einen längeren
Zeitraum?
irgendwann kaufen alle Kunden die
Zeitschrift B
die Kundenzahlen oszillieren
es stellt sich ein Gleichgewicht ein
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Übergangstabelle
von A
von B
nach A
80%
5%
nach B
20%
95%
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Übergangsgraph
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Baumdiagramm
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Erste Prognose
Nach zwei Wochen
A: 1280 + 20 + 120 + 142,5 = 1562,5
B: 320 + 380 + 30 + 2707,5 = 3437,5
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Entwicklung
Untersuchen Sie die Entwicklung der Kundenzahlen über einen Zeitraum von 10 Wochen.
Verwenden Sie Excel !!!
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Excel-Eingabe
=B5*(1-$B$1)+C5*$B$2
=C5*(1-$B$2)+B5*$B$1
Kopieren
Einfügen
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Excel-Ergebnis
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Excel-Grafik
5000
4000
3000
A
2000
B
1000
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9 10 11
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Zwischenbilanz
5000
4000
3000
A
2000
B
1000
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9 10 11
Die Kundenzahlen von A sinken, die von B steigen.
Fragen
Hält diese Tendenz an?
Hat A irgendwann keine Kunden mehr?
Was passiert, wenn A zu Beginn mehr
(noch weniger) Kunden hat ?
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Dynasys
Modell
Definitionen
Startwerte
A:=2000
B:=3000
Ventile
A_nach_B:=0.2*A
B_nach_A:=0.05*B
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Dynasys
Simulationsparameter
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Dynasys
Zeitdiagramm
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Dynasys
Simulation
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Dynasys
Tabelle
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Dynasys
Simulation
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Dynasys
Simulation über 50 Wochen
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Dynasys
Anfangswerte A=4000 ; B=1000
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Dynasys
Anfangswerte A=0 ; B=5000
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Dynasys
Zeitliche Abhängigkeit der Änderungsraten
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Dynasys
Vergleich von A und dA bei gleicher Skalierung
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Dynasys
Vergleich von A und dA bei ungleicher Skalierung
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Schematisierung
Berechnung der Kundenzahlen nach einer Woche:
Aneu : 0,8·2000 +
0,05·3000
Bneu : 0,2·2000 +
0,95·3000
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Schematisierung
Berechnung der Kundenzahlen nach einer Woche:
Aneu : 0,8·2000 +
0,05·3000
Bneu : 0,2·2000 +
0,95·3000
von A von B
nach A
nach B
0,8
0,2
0,05
0,95
 0,8 0,05 


 0,2 0,95 
Matrix
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Schematisierung
Berechnung der Kundenzahlen nach einer Woche:
Aneu : 0,8·2000 +
0,05·3000
Bneu : 0,2·2000 +
0,95·3000
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Schematisierung
Berechnung der Kundenzahlen nach einer Woche:
Aneu : 0,8·2000 +
0,05·3000
Bneu : 0,2·2000 +
0,95·3000
Aalt :
Balt :
2000
3000
 2000 


 3000 
Vektor
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Schematisierung
Berechnung der Kundenzahlen nach einer Woche:
 0,8 0,05   2000 

  3000 

 0,2 0,95  
=
 0,8·2000 + 0,05·3000 




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Schematisierung
Berechnung der Kundenzahlen nach einer Woche:
 0,8 0,05   2000 

  3000 

 0,2 0,95  
=
 0,8·2000 + 0,05·3000 


 0,2·2000 + 0,95·3000 
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Schematisierung
Berechnung der Kundenzahlen nach einer Woche:
 0,8 0,05   2000 

  3000 

 0,2 0,95  
Übergangsmatrix
alter
Kundenvektor
=
 1760 


 3250 
neuer
Kundenvektor
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Definition
Ein rechteckiges Zahlenschema
mit n Reihen und m Spalten heißt
(n x m)-Matrix.
 a11

 .
 .

 an1
. . a1m 

. . . 
. . . 

. . anm 
Eine (n x 1)- bzw. (1 x m)-Matrix heißt auch
Spaltenvektor
 a1 
 
:
 an 
 
bzw.
Zeilenvektor
a
1
.. am 
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Multiplikation
Für das Produkt einer 2x2-Matrix mit einem
2x1-Vektor definieren wir
 a11 a12   k1   a11·k1  a12·k 2 

·  : 

 a21 a22   k 2   a21·k1  a22·k 2 
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Symbolisierung
Für Vektoren verwenden wir Kleinbuchstaben mit einem
Pfeil darüber, für Matrizen Großbuchstaben.
 2000 
k0  

3000



Anfänglicher Kundenvektor:
Übergangsmatrix:

Damit ergibt sich
 0,8 0,05 
M =  0,2 0,95 



k1  M·k 0


bzw. kn  M·k n  1
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Eingabe bei Derive
Eingabe
Zeilenvektor
[1,2,3]
Spaltenvektor
[1;2;3]
Matrix
[1,2,3;4,5,6]
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Berechnung mit Derive
Eingabe des anfänglichen
Kundenvektors und der
Übergangsmatrix.
Initialisierung des
Kundenvektors k.
Berechnung des neuen
Kundenvektors
Eingabe abschließen durch Mausklick auf Approximieren.
Keinesfalls die Enter-Taste verwenden!!!
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Berechnung mit Derive
Durch mehrmaliges
Klicken mit der Maus auf
Approximieren erhält man
eine Folge von
Kundenvektoren, die die
zeitliche Entwicklung des
Kundenstamms zeigt.
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Iteration

Bei der iterativen Berechnung von z.B. k2 haben
wir gerechnet


 ?

k 2  M  k 1  M  (M  k 0 )  M  k 0
2
Sollte man das vielleicht auch so berechnen können?
Dazu müsste eine Multiplikation von Matrizen definiert werden.
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Matrizenmultiplikation

Wir berechnen k1
 a1 b1   x   a1  x  b1  y 

     

 a2 b2   y   a2  x  b2  y 
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Matrizenmultiplikation

und dann k2
 a1 b1   a1  x  b1  y   a1  a1  x  a1  b1  y  b1  a2  x  b1  b2  y 

  
  

 a2 b2   a2  x  b2  y   a2  a1  x  a2  b1  y  b2  a2  x  b2  b2  y 
 (a1  a1  b1  a2)  x  (a1  b1  b1  b2)  y 

 
 (a2  a1  b2  a2)  x  (a2  b1  b2  b2)  y 
 a1  a1  b1  a2 a1  b1  b1  b2   x 
   
 
 a2  a1  b2  a2 a2  b1  b2  b2   y 
Das sollte dann M2 sein
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Matrizenmultiplikation
Damit ergibt als Definition für die Multiplikation
von zwei 2x2-Matrizen:
 a1 b1   a1 b1   a1  a1  b1  a2 a1  b1  b1  b2 


  
 : 
 a2 b2   a2 b2   a2  a1  b2  a2 a2  b1  b2  b2 
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Prognose
Damit können wir nun Prognosen für beliebige Zeiträume
auch ohne Iteration berechnen.
Nach 10 Wochen:
k10  M  k 0
10
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Berechnung mit Derive
Eingabe
Vereinfachen
ergibt
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Berechnung mit Derive
Eingabe
Vereinfachen
ergibt
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Berechnung mit Derive
Eingabe
Vereinfachen
ergibt
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Stabiler Kundenvektor
  1000 
 eine stabile Situation
Offenbar beschreibt der Vektor ks= 
 4000 
bzw. ein dynamisches Gleichgewicht.

Mathematisch bedeutet dies

M  ks  ks

Mit Hilfe dieser Gleichung sollte sich ks auch
direkt berechnen lassen.
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Berechnung von ks
Aus


M  k s  k s folgt
 0.8 0.05   x   x 

      
 0.2 0.95   y   y 
Und daraus das LGS
0.8x + 0.05y = x
0.2x + 0.95y = y
bzw.
-0.2x + 0.05y = 0
0.2x - 0.05y = 0
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Berechnung von ks
-0.2x + 0.05y = 0
0.2x - 0.05y = 0
Dieses LGS ist jedoch nicht eindeutig lösbar!
Wir müssen aber auch noch x + y = 5000
berücksichtigen. Damit ergibt sich das LGS
0.2x - 0.05y = 0
x +
y = 5000
mit der eindeutigen Lösung x=1000 und y=4000
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Lösung mit Derive
Eingabe
Mit Mausklick auf „Eingeben und Vereinfachen“
erhält man die Lösung
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Ergebnis
Die Kundenverteilung stabilisiert sich.

Der stabile Kundenvektor ks lässt sich mit Hilfe
 
der Gleichung M·ks=ks und der konstanten
Kundensumme berechnen.
Insbesondere ist das LGS nicht von einer speziellen
Anfangsverteilung der Kunden abhängig. Also ist
auch der stabile Kundenvektor unabhängig von
der Anfangsverteilung der Kunden!
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Grenzmatrix
Untersucht man mit Derive Potenzen der
Überführungsmatrix, so stellt man fest, dass
auch hier eine Stabilisierung stattfindet.
0,8 0,05  n  0,2 0,2 

 : MG
Offenbar gilt n lim
 0,2 0,95 
 0,8 0,8 







mit der Grenzmatrix MG.
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Grenzmatrix
Die Grenzmatrix überführt den Anfangsvektor direkt
in den stabilen Vektor.
MG·k0  k s
Sowohl die Grenzmatrix als auch der stabile Vektor sind
von einer speziellen Anfangsverteilung unabhängig.
Statt der Gesamtzahl der Kunden (5000) kann man auch
von einer Gesamtmenge von 100% bzw. 1 ausgehen.
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Grenzmatrix
Der Anfangsvektor kann dann in der Form
 1
  oder
0
0
 
 1
geschrieben werden.
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Grenzmatrix
Durch Multiplikation mit der Grenzmatrix erhält
man die erste bzw. zweite Spalte dieser Matrix:
 a b   1  a 

        ks
 c d  0   c 
Daraus folgt:
bzw.
 a b  0 b

        ks
 c d  1  d
a b
      k s
 c   d
Die Spalten der Grenzmatrix stellen den stabilen Vektor dar.
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