Vollstandig - FEG Horw Kriens

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Vertiefungsabend
zum Islam
12. November 2015
Weiterführende Unterlagen
und Quellen
Ausgearbeitet von:
Markus Wüthrich &
Robert Gautschi
1
1.
Was ist Islam? ..................................................................................................................... 3
1.1. Entstehung ................................................................................................................. 3
1.1.1.
Islam: der Name ................................................................................................. 3
1.1.2.
Islam: die Entstehung ......................................................................................... 3
1.1.3.
Der Koran: Eckdaten ........................................................................................... 3
1.1.4.
Der Koran: Inhalt ................................................................................................ 4
1.1.5.
Der Koran: Entstehung ....................................................................................... 4
1.2. Unterschiedliche Gruppierungen ............................................................................... 5
1.2.1.
Sunniten ............................................................................................................. 5
1.2.2.
Schiiten ............................................................................................................... 5
1.2.3.
Sufismus ............................................................................................................. 6
1.2.4.
Ahmadiya Bewegung .......................................................................................... 6
1.2.5.
Muslimbrüder ..................................................................................................... 6
1.2.6.
Salafisten ............................................................................................................ 7
1.3. Die Scharia .................................................................................................................. 7
1.3.1.
Koran .................................................................................................................. 7
1.3.2.
Überlieferung ..................................................................................................... 8
1.3.3.
Anerkannten Auslegungen ................................................................................. 8
1.4. Was ist der Islamische Staat (IS)? ............................................................................... 8
2. Was tut Gott in der islamischen Welt? .............................................................................. 9
2.1. Die grösste Hinwendung von Moslems zu Christus ................................................... 9
2.2. Wie spricht Gott zu den Muslimen?......................................................................... 10
2.3. Missionare und Muslime .......................................................................................... 11
3. Die Christliche Antwort? .................................................................................................. 12
3.1. Unsere Grundhaltung ............................................................................................... 12
3.2. Argumente zu den zwei häufigsten Anfragen von Muslims an den christlichen
Glauben ................................................................................................................................ 12
3.3. Wie können wir handeln? ........................................................................................ 13
3.3.1.
Gebet ................................................................................................................ 13
3.3.2.
Begegnungen wagen ........................................................................................ 13
4. Vertiefungsmaterial: ........................................................................................................ 13
5. Anhang.............................................................................................................................. 14
5.1. Geschichte des Islams .............................................................................................. 14
6. Notizen ............................................................................................................................. 15
2
1. Was ist Islam?
1.1.
Entstehung1
1.1.1. Islam: der Name
Die in neuerer Zeit immer wieder behauptete Ableitung des Wortes Islam vom Begriff Salam
(= Frieden) ist philologisch falsch: Der Begriff meint vielmehr die dem Menschen gebotene
„Unterwerfung“ unter Allah.2
1.1.2. Islam: die Entstehung
Mohammed ist ca. im Jahr 570 n.Chr. auf der arabischen Halbinsel in Mekka geboren (heute
liegt Mekka in Saudi-Arabien). Er gehörte einem arabischen Stamm an und wuchs in dieser
arabischen Religion auf, welche in Mekka die sogenannte Kaaba als Tempel hatte. Allah war
damals einfach einer von vielen Göttern.
Als junger Mann lernte er dann auch Juden und Christen kennen, die ihm einiges von ihrem
Glauben weitergaben. Mohammeds Anliegen wurde es nun, den Glauben an den einzigen
Gott für die arabischen Stämme zu finden.
Als etwa 40-jähriger bekam er regelmässig Visionen. Er sah dabei den Engel Gabriel. In
diesen Visionen bekam er viele Offenbarungen und Informationen, die er zuerst seiner
Familie und später seiner ständig wachsenden Islam-Gemeinde predigte. Er predigte von
dem einzigen Gott, von dem nahen Gericht – und dass man sich diesem Gott unterwerfen
soll (= Islam). Mohammed wurde so zum Prophet.
In dieser Zeit lebte Mohammed in Medina, in einer Stadt, die er diktatorisch regierte. Von
hier aus startete er die Eroberung Mekkas, um es zum Zentrum des Islams zu machen. Die
Kaaba reinigte er von den Götterbildern – nur ein schwarzer Stein blieb übrig, den die
Muslims auf der Pilgerfahrt küssen oder berühren. Mekka darf kein Ungläubiger mehr
betreten. Mohammed starb im Jahr 632 n.Chr.
Nach Mohammeds Tod breitete sich der Islam aus. Der Koran wurde erst jetzt schriftlich
verfasst. Die Muslime teilten sich in die Sunniten und Schiiten auf (um 680 n.Chr.) Die
Sunniten halten sich an die alten Überlieferungen. Die Schiiten sind überzeugt, dass der
rechtmässige Führer des Islam ein Nachkomme von Mohammed sein soll. (Schiiten gibt’s vor
allem im Iran).
Die drei heiligen Städte des Islam sind Mekka (mit der Kaaba), Medina (das Grab von
Mohammed) und Jerusalem (der Felsendom auf dem Felsen, wo Abraham seinen Sohn fast
geopfert hat – hier stand früher allerdings auch der jüdische Tempel).
1.1.3. Der Koran: Eckdaten
Der Koran ist die heilige Schrift des Islams. Er ist die wörtliche Offenbarung Gottes an den
Propheten Mohammed. Die Grösse vom Koran (Qur’an) entspricht etwa dem Umfang vom
Neuen Testament. Er beinhaltet 114 Suren. 28 Suren sind aus der Zeit in Medina und 86
Suren aus Mekka. Die Suren setzten sich aus Versen, sogenannte Aya zusammen.
Bevor er zum ersten Mal angefasst wird, muss eine Waschung vorgenommen werden. Der
Muslim ist der festen Überzeugung, dass alles darin zu 100% stimmt und wahr ist. Auf keinen
1
2
Vgl. Werner Neuer, Islam und Gewalt, 2011.
Vgl. ISLAM - EIN KOMPLEXER GLAUBE 1f. [Übersetzung aus: The Barnabas Fund, 14.9.2001].
3
Fall darf er kritisiert oder in Frage gestellt werden. Der Muslim glaubt, dass es sich um eine
„Verbalinspiration“ des Engels Gabriel handelt (1:1 das Wort vom Engel Gabriel).
1.1.4. Der Koran: Inhalt
Der Koran enthält zweifellos Verse, die eine friedliche Ausbreitung der Botschaft
Mohammeds propagieren. So heisst es beispielsweise in einem oft angeführten Vers aus der
gewaltfreien mekkanischen Frühphase von Mohammeds Wirksamkeit (Sure 16,116):3 „Lade
ein zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung; und streite mit ihnen in
bester Weise.“ An einer anderen, heute besonders häufig zitierten Stelle steht der für den
Koran allerdings singuläre Satz „In der Religion gibt es keinen Zwang“ (2,256). Dieser Vers
beinhaltet in seinem ursprünglichen Sinn – entgegen einer heute beliebten Interpretation –
freilich keine allgemeine Proklamation der Freiheit in religiösen Fragen, sondern ist nach
dem berühmten Korankommentar des Koranauslegers al Tabari nur auf jene Juden und
Christen zu beziehen, die sich der muslimischen Herrschaft bereits unterworfen haben und
nun als „Schutzbefohlene“ (Dhimmi) ihren Glauben praktizieren dürfen.4 Den zitierten
Versen stehen allerdings über 200 Stellen entgegen, in denen die Ungläubigen und
Schriftbesitzer [d.h. Juden und Christen] u.a. durch Enthaupten zu bekämpfen sind und
ansonsten in ihrem Unglauben die härtesten Strafen wie das Übergießen mit siedendem
Wasser, Kettenstrangulierung ... zu erwarten haben... Nur eine dieser Aufforderungen, der
berühmte nicht nur gegen Polytheisten, sondern auch gegen Juden und Christen gerichtete
„Schwertvers“ (Sure 9,29), sei hier angeführt: „Kämpfet wider jene von denen, welchen die
Schrift gegeben ward, die nicht glauben an Allah und an den Jüngsten Tag und nicht
verwehren, was Allah und sein Gesandter verwehrt haben, und nicht bekennen das
Bekenntnis der Wahrheit, bis sie den Tribut aus der Hand gedemütigt entrichten.“ Dieser
Vers hat nach dem Verständnis islamischer Theologen „eine Menge von Koranversen
ungültig gemacht, welche vom friedlichen und guten Umgang mit Nichtmuslimen
sprechen!“5
1.1.5. Der Koran: Entstehung
Der Koran wurde zurzeit Mohameds auswendig gelernt und später niedergeschrieben. 634
wurde die erste schriftliche Fassung erstellt.
Damals gab es bereits das Problem der vielen Abweichungen. Utman hat eine Version
niederschreiben lassen und alle anderen verbrennen lassen (mit Gewalt). Man hat 5
Exemplare von der definitiven Koran-Version abfertigen lassen. Die 5 waren die
Grundbücher.
Die Kriterien der Kanonisierung sind völlig unklar. Es gab keine Kontroll-Instanz. Niemand hat
über das alles gewacht. Warum die 114 Suren den Weg in den Koran gefunden haben und
3
Die Übersetzung erfolgt nach Max Henning, Der Koran, Wiesbaden o.J.
Vgl. IBN GARIR AT-TABARI: Gami àl-Bayan ‘an Ta’wil Ay al-Qur’an, Bd.3, Kairo 1968, 17. Nach at Tabari
wird von muslimischen Interpreten der frühesten Zeit (Zeitgenossen Mohammeds!) auch noch die Auffassung
vertreten, daß diese Stelle durch jene Verse aufgehoben sei, die zum Hl. Krieg aufrufen. Ich verdanke diesen
Beleg einem mündlichen Hinweis des zum Christentum konvertierten, früher muslimischen Theologen Moussa
Afschar, den Autor des in Anm. 5 genannten Buches. Der Orientalist Raddatz vertritt die Auffassung, daß die
Stelle nur die Tatsache zum Ausdruck bringen will, daß der Moslem den Glauben an Allah dem Unglauben nicht
durch Zwang, sondern auf eine natürliche Weise vorziehe (H.-P. RADDATZ, Von Gott zu Allah? Christentum und
Islam in der liberalen Fortschrittsgesellschaft, München 2001, 345). Erst in der späteren islamischen Tradition
scheint der Vers im Sinne der Vermeidung von Zwangsbekehrungen verstanden worden zu sein (vgl. dazu: A.
KHOURY, Islam kurz gefaßt, Frankfurt 1998, 98).
5
M. AFSCHAR, Der heilige Krieg. Martin-Blaich-Verlag 22004, 26.
4
4
warum andere nicht, ist unklar. Das alles regt zu kritischem Hinterfragen an. Die SelbstAussagen über den Koran sind aber: Jeder Satz, jedes Koma, jeder Punkt ist perfekt und
fehlerfrei.
Im 20. Jahrhundert haben deutsche Wissenschaftler und Archäologen bewiesen, dass der
Koran längst nicht so zuverlässig überliefert ist, wie es die Muslime behaupten. Mindestens
20% sollte überarbeitet werden.
1.2.
Unterschiedliche Gruppierungen6
Im Islam wird das Christentum oft dafür kritisiert, dass es eine grosse Aufspaltung in
Konfessionen und Denominationen gibt. Nun, auch im Islam gibt es grosse Aufteilungen. Der
Unterschied zum Christentum ist aber, dass nur wenige Gruppierungen offiziell aus der
islamischen Gemeinschaft ausgeschlossen wurden. Und doch kommt es vor, dass sich
islamische Gruppen gegenseitig bekämpfen. Im Folgenden wollen wir einen Überblick über
die unterschiedlichen Gruppierungen im Islam gewinnen.
1.2.1. Sunniten
Die Sunniten machen etwa 90% aller Moslems aus und stellen in den meisten islamischen
Ländern der Erde die Mehrheit dar. Sie stützen sich auf die Sunna, also auf alle
Überlieferungen (Traditionen) von Mohammed, dem Propheten des Islam. Nach dem
Verständnis der Sunniten ist der Herrscher ein Kalif. Der Kalif hat richterliche und
militärische Gewalt, aber ist weniger eine hohe geistliche Autorität. Das (osmanische) Kalifat
wurde 1924 von der türkischen Regierung abgeschafft und existiert seither nur in
Sondergruppen. Der IS hat 2014 ein Kalifat über dem von ihnen beherrschten Gebiet
ausgerufen.
1.2.2. Schiiten
Die Schiiten bilden die Mehrheit der Moslems im Iran (Staatsreligion), Irak, Libanon und
einigen Golfstaaten. Auch in Syrien, Afghanistan und Pakistan bilden sie eine grosse Gruppe.
Schia bedeutet eigentlich nur „Gruppe“, „Gruppierung“. Die Schiiten gehen zurück auf einen
innerislamischen Streit über die Prophetennachfolge. Sie waren überzeugt, dass ein
leiblicher Nachkomme von Mohammed die politische und geistliche Führung haben soll. Das
war zu dieser Zeit Ali, Mohammeds Cousin, der mit Mohammeds Tochter Fatima verheiratet
war. Ihr gemeinsamer Sohn, Hussein, kam im Kampf um die Prophetennachfolge um. In der
Überzeugung der Schiiten war dieser Märtyrertod Husseins ein Blutopfer, das eine erlösende
Wirkung hat. Darum wird der Todestag von Hussein bei den Schiiten auch besonders
gefeiert.
Der rechtmässige Nachfolger von Mohammed ist für die Schiiten der Imam (= Lehrer,
Vorbild), von dem es aber nur einen einzigen zu Lebzeiten geben könne. Dem Imam steht
eine besondere Autorität zu, zeitweise durfte er sogar den Koran ergänzen oder abändern.
Auch wird vom Imam kurz vor seinem Tod an seinen Nachfolger das schiitische
Geheimwissen weitergegeben. Der 12. Imam nach Mohammed sei in den Himmel entrückt
worden. Seither ist der Führer der Schiiten einfach ein Vertreter des 12. Imams auf Erden. Im
Iran hat Khomeinî 1979 diese Rolle als Ayatollah angetreten.
6
Quellen: Heinrich A. Mertens „Religionen in Ost und West“; Christine Schirrmacher: Der Islam - Band 1 & 2:
Geschichte - Lehre - Unterschiede zum Christentum; https://de.wikipedia.org/wiki/Sunniten (12.11.2015);
https://de.wikipedia.org/wiki/Kalifat (12.11.2015)
5
Aus dem schiitischen Islam haben sich weitere Gruppen entwickelt, wie die Alawiten oder
die Drusen, welche eine Geheimreligion haben.
1.2.3. Sufismus
Sufismus nennt man die islamische Mystik. Diese entstand schon sehr früh, im 8. und 9.
Jahrhundert. Durch einen asketischen Lebensstil (Mönche, Bettler = Derwische) wollen die
Sufis erleben, wie sich ihre Seele zu Gott hin erhebt. Reinigung des Herzens, Liebe zum
Absoluten, das sind die Ziele des Sufismus. Dies steht für sie nicht im Widerspruch damit, das
islamische Gesetz zu erfüllen.
1.2.4. Ahmadiya Bewegung
Ahmad entwickelte in Indien um 1900 eine islamisch-missionarische Bewegung. Geprägt war
er vom Sufismus und nahm auch Elemente des Hinduismus und der westlichen Kultur auf.
Die Ahmadiya Bewegung hatte grosse missionarische Erfolge in Afrika, wo sie ihre Form des
Islam gegen die weissen „christlichen“ Kolonialherren einsetzte und viele Konvertiten
machte. Auch in Europa konnte sie Fuss fassen. In Zürich wurde die erste Moschee in den
1960er Jahren von der Ahmadiya Bewegung gebaut.
Die Ahmadiya-Gruppierung vertritt einen Islam, der von der islamischen Gemeinschaft als
falsche Lehre angesehen wird. 1974 wurde sie offiziell als Sekte ausgeschlossen. Trotzdem
sind die Ahmadiya-Leute missionarisch sehr aktiv und vertreten nicht selten im
interreligiösen Dialog mit Christen, Juden, Hindus usw. die islamische Seite. Das gibt in
diesem Dialog ein einseitiges, humanes und pro-westliches Bild des Islam, können sie doch
nicht den Islam in seiner ganzen Breite abbilden.
1.2.5. Muslimbrüder
Eine andere Richtung schlugen in den 1920er Jahren die Muslimbrüder ein: zurück zum Geist
des alten Islam. Von einem Dorflehrer in der Suezkanalzone unter englischer
Kolonialherrschaft gegründet, breiteten sich die Muslimbrüder u.a. in Ägypten und Syrien
aus. Selber bezeichnen sie sich als „Salafia-Bewegung“, das heisst, eine Bewegung, die sich
auf die frommen Altvorderen besinnt. Sie wollen die Scharia umgesetzt sehen und
betrachteten es auch als legitim, einen Herrscher zu entthronen, wenn er dieses Ziel nicht zu
unterstützen gedachte.
1939 definierten die Muslimbrüder diese drei Überzeugungen:
1. Der Islam ist ein allumfassendes System
2. Die Grundlagen des Glaubens und Lebens sind der Koran und die Sunna
(Überlieferungen Mohammeds)
3. Der Islam ist für alle Zeiten und für alle Orte umsetzbar
Auch fokussierten die Muslimbrüder folgende Feindbilder des Islam: das Judentum, die
Kreuzzüge (inklusive Imperialismus), der Kommunismus (weil er atheistisch ist) und der
Säkularismus (also die Verdrängung von Glaube und Religion aus dem öffentlichen Leben,
wie es z.Bsp. in der postmodernen westlichen Welt heute gelebt wird).
Nach dem Arabischen Frühling ab 2011 erlebten die Muslimbrüder in Ägypten einen
politischen Höhepunkt durch die Wahl von Mohammed Mursi. Seit 2013 sind die
Muslimbrüder dort erneut verboten und als Terrororganisation eingestuft.7
7
https://de.wikipedia.org/wiki/Muslimbr%C3%BCder#Revolution_in_.C3.84gypten_.28ab_2010.29
(12.11.2015)
6
1.2.6. Salafisten
In Deutschland macht der salafistische Prediger Pierre Vogel durch öffentliche
Kundgebungen, Fernsehinterviews und YouTube-Videos von sich reden. Salafismus8
bedeutet Rückbesinnung zum Islam der Altvorderen und ist eine sunnitische Bewegung.
Verwandt ist damit auch der saudi-arabische Islam, der sogenannte Wahabismus. Pierre
Vogel grenzt sich aber ab zum Wahabismus und zum Islamismus des IS. Er vertrete schlicht
und ergreifend einfach den Islam, wie er gedacht ist.9
In der Schweiz vertritt der Islamische Zentralrat der Schweiz (IZRS, gegründet 2009) mit
Nicolas Blancho und Naim Cherni einen salafistischen Islam. Der IZRS setzt sich z.Bsp. gegen
ein Burkaverbot oder andere – wie sie es nennen – islamophobische Diskriminierung von
Moslems in der Schweiz ein. Auf Krienser Boden hat der IZRS 2014/2015 einen
Propagandafilm gedreht und im Internet veröffentlicht. Er beteiligt sich zurzeit auch aktiv an
der Flüchtlingshilfe.10
1.3.
Die Scharia
Die Scharia, abgeleitet aus dem Verb „šaraʿa“, bedeutet „den Weg weisen, vorschreiben
(auch Gesetz)“. Sie kann mit „islamisches Recht“ oder „islamisches Gesetz“ übersetzt
werden. Dies ist aber nur teilweise korrekt, denn eindeutig und klar ist dieses Gesetz nicht.
Die Scharia kann nicht eindeutig definiert werden und beinhaltet nicht Gesetze, wie wir sie
in unserer Verfassung kennen. Man kann die Scharia aus diesem Grund auch nicht als Buch
kaufen.
Die Scharia umfasst sämtliche rechtlichen, mit dem Islam begründeten Regelungen für alle
Lebensbereiche. Sie meint die Gesamtheit der Gebote Allahs, so wie sie im Koran und der
islamischen Überlieferung niedergelegt und von massgeblichen Theologen interpretiert
wurden.11 Die Scharia ist „ein Regelwerk für alles, was sich im Leben eines Menschen
ereignen kann, für all sein Verhalten und seine gesamte Lebensweise. Sie beschäftigt sich
gleichermassen mit dem richtigen Verhalten im Badezimmer wie auf dem Schlachtfeld, auf
dem Markt wie in der Moschee.“12
Das Forschen nach der Bedeutung und inneren Logik der göttlichen Gesetze ist nur zulässig,
soweit Gott selbst den Weg dazu weist. Somit ist die religiöse Wertung aller
Lebensverhältnisse die Grundtendenz der Scharia.13
Die Scharia basiert auf drei Quellen:
1.3.1. Koran
Nur 10% der Texte aus dem Koran befassen sich mit Rechtsfragen. Dazu kommt, dass viele
Themen nur bruchstückhaft abgehandelt sind. Oft handelt es sich nur um erzählte Fälle.
Darum kann der Koran nicht als einzige Quelle für die Scharia verwendet werden.
8
https://de.wikipedia.org/wiki/Salafismus (12.11.2015)
https://www.youtube.com/watch?v=oAj91BSs_Jw (12.11.2015)
10
http://www.izrs.ch (12.11.2015)
11
Christine Schirrmacher, Die Scharia, 14.
12
Maurits S. Berger: The Shari’a and Lega Pluralism. The Example of Syria. In: Baudouin Dupret, Maurits
Berger, Laila al-Zwaini. Legal Pluralism in the Arab World. Ara band Islamic Laws Series, vol. 18. Kluwer Law
International: The Hague, 1999, S. 113-124.
13
https://de.wikipedia.org/wiki/Scharia (12.11.2015)
9
7
1.3.2. Überlieferung
Die zweite Quelle der Scharia ist die sogenannte „Hadith“, was mit „Überlieferung, Tradition
oder Bericht“ übersetzt werden kann. Sie ist eine Art Kommentar und eine Ergänzung zum
Koran. Sie beinhaltet Berichte von und über Muhammad, seine Familie und seine
Prophetengefährten. Der Muslim ist verpflichtet, die Rechte unbedingt einzuhalten. Er ist
hingegen nur aufgefordert, da wo es keine Gesetze gibt, Muhammads Gewohnheiten
(sunna) so weit wie möglich einzuhalten. Wenn daher die Überlieferung berichtet,
Muhammad habe einen Bart getragen, dann gilt dies als „sunna“ für Männer, um
Muhammads Vorbild nachzueifern, denn der Gläubige zeigt damit seine „Liebe zum
Propheten“.14
1.3.3. Anerkannten Auslegungen
Die dritte Quelle sind die Erzählungen über Muhammad und seine Gefährten, sowie den
weitgehend als normativ (als Gesetz) anerkannten Auslegungen frühislamischer Juristen und
Theologen (insbesondere bis zum 10. Jahrhundert n. Chr). Der Koran und die Überlieferung
werden erst durch die Auslegung muslimischer Theologen konkret fass- und anwendbar. Als
Muhammad im Jahr 632 starb, lagen nach übereinstimmender muslimischer Sichtweise
weder der Korantext noch die Überlieferungstexte vollständig vor. Sie wurden zuerst
hauptsächlich mündlich bewahrt und rezitiert.
1.4.
Was ist der Islamische Staat (IS)?
Der IS (ad-daula al-islāmiyya) ist seit 2003 eine aktive kriminelle und terroristische
Vereinigung mit zehntausenden Mitgliedern. Sie beherrscht grosse Gebiete im Irak und
Syrien, sowie kleine Gebiete in Libyen. Der IS rief am 29. Juni 2014 einen als Kalifat
bezeichneten Staat aus, welcher Teile von Syrien und Irak umfasst.
Als Kalifat bezeichnet man die Herrschaft, das Amt oder das Reich eines Kalifen. Dieser ist
ein Nachfolger oder Stellvertreter des Gesandten Gottes. Er vereint die geistliche und die
weltliche Führerschaft in derselben Person.15 Die Herrschaft basiert auf einem
theokratischen Modell.
Von 2003 bis Juni 2014 nannte sich die Bewegung ISIS. Das bedeutet „Islamischer Staat im
Irak und Syrien“. Als der Staat gegründet wurde, nannte man ihn noch IS.
Ihren Ursprung hat der IS im irakischen Widerstand und bekannte sich anfangs zu al-Qaida.
Mitte 2013 lösten sich der IS von dessen Führung und seitdem besteht eine
Konkurrenzbeziehung. Der IS wird heute als terroristische Vereinigung eingestuft.16
14
Christine Schirrmacher, Die Scharia, 21.
Vgl. Andreas Maurer, Basiswissen Islam, 59.
16
https://de.wikipedia.org/wiki/Islamischer_Staat_(Organisation) (12.11.2015)
15
8
Der „Islamische Staat“ macht nichts, was Mohammed in seiner Zeit nicht
auch getan hat. Er zieht aus den historischen Texten für jede seiner Taten
eine religiöse Legitimation. Ob Enthauptungen, Versklavung,
Vergewaltigung, Ehe mit Minderjährigen, die Vertreibung von Juden und
Christen – für alles lassen sich entweder im Koran oder in den Hadithen
(Überlieferungen der Taten und Aussagen Mohammeds) Belege finden.“17
Der aus Ägypten stammende (muslimische) Historiker Hamed Abdel-Samad in der Tageszeitung „Die
Welt“ (Berlin, 28.9.) zum Terror der Islamisten, der Hunderttausende in die Flucht treibt.
2. Was tut Gott in der islamischen Welt?
2.1.
Die grösste Hinwendung von Moslems zu Christus
„Seit beinahe 14 Jahrhunderten liefern sich der Islam und das Christentum ein geistliches
Tauziehen um die Seelen von Millionen von Menschen. Über 12 Jahrhunderte lang war der
Islam dabei der klare Sieger. Seit Mohammed den Islam im Jahr 622 n. Chr. gründete,
wurden Millionen von Christen in das „Haus des Islam“ hineingezogen – so nennen die
Moslems ihr weltweites religiöses Imperium.
Doch wie sieht es in der anderen Richtung aus? Gab es Bewegungen, in denen sich
mindestens 1‘000 Menschen vom Islam abwandten und sich taufen ließen? Erst vor kurzem.
In den ersten 350 Jahren der Geschichte des Islams, als christliche Völker vom Mittleren
Osten bis hinein nach Spanien von den muslimischen Armeen erobert und bekehrt wurden,
gab es nur eine einzige Bewegung in die andere Richtung. Es gibt historische Aufzeichnungen
aus dem Jahr 982, dass sich 12‘000 arabische Moslems taufen ließen. Zwei weitere
Bewegungen fanden im 12. und 13. Jahrhundert statt, eine im Gebiet des heutigen Libanons
und eine in Libyen. In den darauf folgenden sechs Jahrhunderten wurde nicht eine einzige
Bewegung zu Christus unter Moslems verzeichnet.
Dann im Jahr 1870 ereignete sich auf der fernen Insel Java die erste Hinwendung von
Moslems zu Christus in der Moderne. Ihr folgte eine zweite Bewegung in Äthiopien zwischen
1890-1920. Danach war erst wieder im Jahr 1967 eine weitere Bewegung zu erkennen,
erneut in Indonesien. Dieses Mal wurden mehr als zwei Millionen Moslems in hunderten von
christlichen Kirchen getauft.
In den letzten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts begann sich das Blatt jedoch zu
wenden. Bewegungen brachen in Algerien, in den sowjetischen Ländern von Zentralasien, in
Bangladesch und im Iran aus. In den ersten 14 Jahren des 21. Jahrhunderts sind überall in
der muslimischen Welt neue Bewegungen von Moslems zu Christus ausgebrochen, von
Westafrika bis nach Indonesien und überall dazwischen. Allein im 21. Jahrhundert sind 69
neue muslimische Bewegungen zu Christus hinzugekommen. Wir erleben aktuell die größte
und weitreichendste Hinwendung von Moslems zu Christus in der Geschichte.
Diese aktuelle Welle von Moslems, die sich auf Christus zubewegen, steht in deutlichem
Zusammenhang zu dem Anstieg an Gebeten für die muslimische Welt, insbesondere die 30Tage-Gebetsinitiative während des Ramadans.“18
17
Der aus Ägypten stammende (muslimische) Historiker Hamed Abdel-Samad in der Tageszeitung „Die Welt“
(Berlin, 28.9.) zum Terror der Islamisten, der Hunderttausende in die Flucht treibt.
18
Text aus dem Gebetsheft „30 Tage Gebet“ für die islamische Welt vom 19.06.15.
9
Beispiel Iran: 1979, als die Islamische Republik ausgerufen wurde, gab es im Land etwa 500
Konvertiten (= ehemalige Muslims, die sich Jesus Christus zugewandt haben). Heute gibt es
etwa eine halbe Million Christen im Iran. Beispiel Afghanistan, ein gefährliches Pflaster für
Konvertiten: Vor wenigen Jahrzehnten gab es eine Zeit mit 8 bekannten Christen, heute sind
es mehrere tausend Afghanen, die Jesus nachfolgen. 19
In diesem Zusammenhang habe ich (Markus) folgende Gedanken aufgeschnappt – ich kann
die Quellen nicht mehr wiedergeben, aber sie spiegeln eine enorme Dynamik unter der
Oberfläche der islamischen Welt. Zum einen: die extremistischen, islamistischen Gruppen,
wie Boko Haram in Nordnigeria, seien eine verzweifelte Gegenbewegung gegen den Trend,
sich vom Islam ab - und Christus zuzuwenden. Zum andern: „Der Islam steht kurz vor dem
Kollaps“20. Und dann: Im Iran haben sich an einem bestimmten Tag, der über christliche TVSender oder Internet bekannt gegeben wurde, viele (heimlichen) Christen in den Strassen
der Stadt mit einem „Halleluja“ geoutet. Es muss ein eindrückliches Ereignis gewesen sein.
2.2.
Wie spricht Gott zu den Muslimen?
Im Buch „Träume und Visionen“ beschreiben Tom Doyle und Greg Webster eindrückliche
Geschichten darüber, wie Gott Moslems in Träumen und Visionen von Jesus Christus
begegnet.21 Sie schreiben: „Von Anbeginn war es Gottes Wunsch, dass niemand ohne ihn
sterben muss. Aber ein Grossteil der Menschen hat praktisch keinen Zugang zu ihm; sie
haben keine Bibeln, keine Missionare, niemand, der ihnen sagt, dass Gott sie retten möchte.
Und so hat er die Sache selbst in die Hand genommen, wie die Geschichten in diesem Buch
zeigen.“ (S.121)
Etwa einer von drei Konvertiten hatte vor seiner Bekehrung zu Jesus einen Traum oder eine
Vision von Jesus. Diese dienen meistens als Türöffner, um sich überhaupt mit Jesus zu
beschäftigen und einen oft langwierigen Prozess hin zum Glauben an Jesus zu beginnen. In
solchen übernatürlichen Begegnungen werden die Menschen ermutigt, sich an einen
Christen in der Umgebung zu wenden, dort Fragen zu stellen und / oder von ihm ein Neues
Testament oder eine Bibel zu bekommen. Auch erzählen die betreffenden Menschen, dass
sie diese Erscheinungen sehr berührt haben: „Ich fühlte mich geliebt wie nie zuvor.“ – „Ich
habe noch nie solche eine Freude und Frieden erlebt.“
Träume und Visionen sind so alltäglich, dass dies zu einer Einstiegsfrage für Gespräche
geworden ist: „Hast du in einem Traum eine weisse Gestalt gesehen…“ Auch Inserate
werden in arabischen Ländern geschaltet, etwa in diesem Stil: „Von Isa (= Jesus) geträumt?
Ruf an unter…“
Eine wichtige Rolle in dieser Entwicklung spielen auch christliche TV-Sendungen und das
Internet.
19
Quelle: „Träume und Visionen“ Brunnen-Verlag, S.192.
In der gleichen Richtung ist dieses Zitat aus einem Artikel über Syrien zu verstehen: ‚„Wir werden durch
unsere eigene Religion zerstört“, bricht es aus unserem Übersetzer heraus. Ein Ausdruck der Identitätskrise, die
das zwangsislamisierte kurdische Volk erfasst. Und eine Erklärung für ein wachsendes Phänomen im
islamischen Raum: „Offenheit für die Hoffnung durch den christlichen Glauben. Ich bin noch von keinem
Kurden abgelehnt worden, dem ich davon erzählt habe“, sagt unser Partner vor Ort. Und tatsächlich erleben wir
besonders in Staaten, in denen der islamische Terror besonders stark wütet, erstaunliche geistliche Aufbrüche.‘
(AVCReport Spezial: Christenverfolgung, 2015).
21
Siehe auch Video-Dokumentation solcher Erfahrungsberichte auf DVD oder online:
http://morethandreams.org/
20
10
2.3.
Missionare und Muslime
Wie konfrontieren Missionare Muslime mit dem glauben? Der Koran ermutigt Muslime,
weitere heilige Bücher zu lesen. Die vier wichtigsten weiterführenden Bücher befinden sich
in der Bibel. Sie wird im Koran „Al-Kitabul Muqaddas“ (‫ )ال م قدس ال ك تاب‬genannt und
bedeutet auf Arabisch das „Heilige Buch. Es handelt sich um folgende vier Bücher22:
1. Tawrah
(Hebräisch: ‫ תורה‬, Arabisch: ‫ )ال توراة‬oder die Thora vom Propheten Mose (Sure 53, 36, 5,44)
2. Zabur
(Hebräisch: ‫תהילים‬, Arabisch: ‫ )ال زب ور‬oder Psalmen vom Propheten David
3. Die Prophetischen Schriften
(Hebräisch: ‫נביאים‬, Arabisch: ‫ )األن ب ياء‬oder Imbiya't der verschiedenen anderen Propheten
4. Injīl
(Griechisch: Καινὴ Διαθήκη, Arabisch: ‫ )اإلن ج يل‬oder die Evangelien.
Weil der Gebrauch der „Bibel“ durch den Koran legitimiert ist, haben Missionare die
Möglichkeit, sie zu gebrauchen. Meistens ermutigen Missionare Muslime, den Koran zu
lesen.
Kevin Greeson vertieft beispielsweise Sure 3,42-55 mit Muslime und schaut mit ihnen die
spezielle Rolle von Isa (Jesus) an. Mit Koranversen erklärt er Muslimen, dass Isa zentral und
wichtig ist, wenn man ein vollkommener („Pakka“-) Muslim werden will. Greeson’s Weg ist
der „Camel Track“.
Ein weiteres Werkzeug, um Muslimen zum lebendigen Glauben an Jesus Christus zu führen
ist das Arbeitsheft „The Testimony oft the Quran“. Das 90-Seitige Dokument ist ein
Arbeitsbuch, das den Muslimen mit Hilfe vom Koran zum lebendigen Glauben an Jesus
Christus führen will. Der Muslim ist aufgefordert, einige Aya zu lesen und seine Gedanken
dazu zu schreiben. Im Gegensatz zum „Camel Track“ wird der Fokus viel stärker auf die
gesamte Bibel gerichtet. Das sieht man z. B. daran, dass Jesus nicht mit dem muslimischen
Namen Isa betitelt wird, sondern mit dem biblischen Name „Jesus“. Leider ist das Büchlein
nur auf Englisch verfügbar.
22
Vgl. http://www.unchangingword.com/kitabulmuqaddas.php.
11
3. Die Christliche Antwort?
3.1.
Unsere Grundhaltung
Mit welcher Haltung begegnet Jesus selbst Menschen? Mit Wertschätzung und Liebe. Jeder
Mensch ist als Ebenbild Gottes geschaffen, unabhängig von seinem Glauben oder seinem
Verhalten. Darum ist es die christliche Grundhaltung, jedem Menschen mit diesem Respekt
und dieser Liebe zu begegnen.
„So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die an ihn
glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben.“ (Johannes 3,16)
Genauso, wie Jesus jedem Menschen mit Liebe begegnet, entlarvt er auch Verhalten und
Grundhaltungen in Menschen, welche eine intakte Beziehung zu Gott verunmöglichen.
„1 Hört zu! Die Hand des Herrn ist nicht zu kurz, um euch zu helfen und er ist nicht taub, dass
er euch nicht hören würde. 2 Nein, eure Sünden sind eine Schranke, die euch von Gott trennt.
Wegen eurer Sünden verbirgt er sein Antlitz vor euch und will euch nicht mehr hören. 3 An
euren Händen klebt Blut, an euren Fingern Sünde. Eure Lippen lügen, mit eurer Zunge zischt
ihr boshafte Dinge.“ (Jesaja 59,1-3 nlb)
Auf die kurze Formel gebracht, bedeutet das: Gott liebt die Menschen, aber hasst die
Sünde.
Und das ist unsere Grundhaltung in Bezug auf eine christliche Antwort auf den Islam: dem
Moslem mit Wertschätzung und Liebe begegnen, nicht streiten, seine Fragen ernst nehmen.
Aber gleichzeitig auch die falschen Überzeugungen des Islam kennen und bezeichnen (siehe
3.2.). Und die sind zum Beispiel: der Islam ist eine auf Leistung zielende Religion. Und in
seiner radikalen Umsetzung ist er menschenverachtend. Dies sind grosse Kontraste zu der
Wahrheit, die uns die Bibel über den Glauben an Jesus offenbart (z.Bsp. Johannes 8,31ff).
3.2.
Argumente zu den zwei häufigsten Anfragen von Muslims an
den christlichen Glauben
Zwei Stolpersteine für Moslems tauchen in Gesprächen über den Glauben oft auf: erstens,
ihr Christen betet drei Götter an. Und zweitens: eure Bibel ist verfälscht.
Die Autoren von „Träume und Visionen“ antworten auf den zweiten Einwand: „Die Bibel ist
ein so dickes Buch, da müssen Sie ja jahrelang studiert haben, um zu diesem Ergebnis zu
kommen. Was sind denn die Fehler?“ Die Erfahrung sei häufig, dass der Fragende darauf
zugibt, nicht selbst die Bibel gelesen zu haben, sondern dies von seinem Imam gehört zu
haben. Hier kann dann der Hinweis angebracht werden, dass der Koran selber einige
Aussagen darüber enthält, dass die Bibel ein ernstzunehmendes Buch sei. Es wird im Koran
empfohlen, die Bibel zu lesen! Die Überzeugung, dass die Bibel verfälscht sei, entstammt
nicht dem Koran selbst, sondern den späteren Überlieferungen.23
Als Antwort zum ersten erwähnen sie: eine Liste von biblischen Versen mit
Selbstbezeichnungen von Jesus vorlegen und die Frage stellen: „Was meinen Sie, was Jesus
hier sagt? Wie verstehen Sie das?“ Das kann ein interessantes Gespräch über die Person von
Isa (= Jesus) auslösen.
23
Siehe Ausführungen zu Punkt 2.3.
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3.3.
Wie können wir handeln?
3.3.1. Gebet
Das Gebet ist unsere grösste Waffe. Wir bitten Gott und seinen Geist, dass er Muslimen
begegnet und Menschen verändert. Er begegnet Muslimen im Traum, er schenkt den
Missionaren am Ort die richtigen Antworten und Wege, den Muslim für den wahren Gott zu
gewinnen. Und er gibt uns die Weisheit, den Muslimen in unserer Nachbarschaft gegenüber
in Liebe und wertschätzender Wahrheit zu begegnen.
3.3.2. Begegnungen wagen
Einerseits ist es mit einigen Herausforderungen verbunden, das Evangelium den Muslimen
zu verkünden. Man sollte den Koran und zentrale Suren kennen, das Denken des Muslims
ein wenig verstehen und viel Respekt und auch Weisheit und Schärfe haben. Anderseits
können wir Christen Muslimen mit unserem Verhalten für Christus gewinnen. Unsere
respektvolle Art, unsere Hilfsbereitschaft und die Liebe zum Wort Gottes – das wir auch
ihnen weitergeben wollen – können Meilensteine in ihrem Leben werden.
Uns Christen sind durch den Tod Jesu alle Sünden vergeben. Dadurch haben wir Christen die
Gewissheit, von Gott angenommen zu sein! Wir werden aufgerufen – auch im „Vater Unser“
– unseren Mitmenschen zu vergeben. Das sollen wir auch gegenüber Muslimen leben. Sie
haben die Gewissheit nie, dass sie von Allah angenommen werden. Sie können ihre Chance
höchstens durch Treue und Taten erhöhen, aber können keinesfalls zu einer
„Heilsgewissheit“ gelangen. Wenn wir Vergebung leben, zeugen wir von Jesus, der uns selbst
vergeben hat.
Mit „Begegnungen wagen“ schwingt auch Respekt für den Glauben der Muslime mit. Wir
sollen ihr Nein zu unserem Glauben auch respektieren und unsere Kräfte für „offene“
Muslime investieren.
4. Vertiefungsmaterial:




DVD „More than Dreams“
Buch: „Träume und Visionen“ von Tom Doyle und Gerg Webster (BRUNNEN/Open
Doors)
„Camel-Track“-Brochüre
„The Testimony oft the Quran“-Brochüre
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5. Anhang
5.1.
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Geschichte des Islams
6. Notizen
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