Wildlife in Japan der shiretoko nationalpark auf hokkaido

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R EISE M A G A ZIN
Quelle alle Fotos: Shiretoko Rausu-cho Tourist Association/Shiretoko Shari-cho Tourist Association
Japans Weltkulturerbe
Wildlife in Japan
Der Shiretoko Nationalpark auf Hokkaido
W
er einen der größten Schätze
Japans erleben will, aber der vielen, wenn auch beeindruckenden, Tempel
und Schreine überdrüssig ist, für den ist
die Halbinsel Shiretoko im nordöstlichen
Hokkaido das Richtige.
Über insgesamt 70.000 Hektar Erde
und Wasser zieht sich die überwältigende
Naturlandschaft des 2005 zum Welterbe
ernannten Gebietes. Zwei Drittel davon
sind Landfläche und umschließen unter
anderem den 1964 gegründeten Shiretoko Nationalpark.
Das „Ende des Landes“, wie es in der
Sprache der Ainu, der Urbevölkerung
Nordjapans, heißt, ist das dritte japanische Naturgebiet, das von der UNESCO
ausgezeichnet wurde. Die vulkanische
Landschaft um den aktiven Ioyama bietet
eine seltene Mixtur aus maritimer und
terrestrischer Vegetation, die den Lebensraum für eine reiche Flora und Fauna
bereitet.
Aufgrund des besonderen Ökosystems findet sich hier eine Fülle außergewöhnlicher Tierarten: seltene Vögel wie
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der Riesen-Fischuhu, die größte Bärenpopulation Japans, verschiedenste Forellenund Lachsarten; und vor der Küste tummeln sich gar Seelöwen und Wale. Das
Vorkommen von arktischem Eis vor der
Halbinsel – und damit am weltweit südlichsten Punkt der nördlichen Hemisphäre – bringt Unmengen nahrungsreichen
Phytoplanktons mit sich, das dem Leben
ideale Bedingungen bietet, sich zu entfalten und zu gedeihen.
Shiretoko ist von bis zu 100 Meter
hohen Klippen umgeben, an denen sich
Wasserfälle teils direkt in das Ochotskische Meer ergießen. Da die Halbinsel
schwer zugänglich ist, blieb sie über die
Zeit weitestgehend vor menschlichem
Eindringen bewahrt. Als eine der abgelegensten Regionen Japans ist ein großer
Teil nur zu Fuß oder per Boot zu erreichen. In den letzten Jahren hat zwar bis
zu einem gewissen Grad der Tourismus
Einzug gehalten, die Besucherzahlen
halten sich aber vergleichsweise in eher
engen Grenzen.
Besonders zur Zeit der Herbstlaubfär-
bung, dem Koyo, empfehlen sich ausgiebige Wanderungen durch die von urigen
Wäldern umgebenen Shiretoko Goko, die
fünf Seen Shiretokos. Besucher können
ebenso an einer der zahlreichen NatureWatching oder Animal-Watching Touren
teilnehmen, wie die Natur auf eigene
Faust erkunden. Es wird jedoch empfohlen, sich zuvor mit dem örtlichen Nature
Center in Verbindung zu setzen. JM
Hokkaido Präfektur
Shiretoko
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Neben dem Naturgebiet selbst, bietet die Gegend weitere zahlreiche
Beschäftigungsmöglichkeiten wie
Ski-Fahren, Drift-Eis-Wandern und
Tauchen, Kayakfahren auf dem Meer
oder einfach nur Relaxen in einer
der heißen Quellen.
Zwischen Oktober und November findet zudem das Shiretoko Banya Festival statt – ein Fest der einheimischen Fischer, dass die Gelegenheit bietet, in den ausgiebigen
Genuss der örtlichen kulinarischen
Spezialitäten zu kommen.
Die reiche Natur hat jedoch ihren
Preis – Shiretoko ist aufgrund seiner
Lage nichts für einfache Tagestrips.
Zudem ist die Gegend für Ausländer eher ein Geheimtipp und fordert
Eigeninitiative – und bietet dafür
die Chance um einmal dem durchorganisierten japanischen Alltag zu
entkommen.
Die Webseiten der nahe gelegenen Städte, Shari und Rausu, sind
nur auf Japanisch verfügbar. Nähere Infos in englischer Sprache gibt
es auf der Homepage der Präfektur
Hokkaido. Die Mobilität, die ein Auto
bietet, ist auf jeden Fall von Vorteil.
Das Reiseunternehmen JTB Sunrise
Tours etwa bietet fünftägige Reisen
durch Hokkaido mit einem Mietwagen inklusive englischsprachigem
Navigationssystem an.
Der Shiretoko Nationalpark bietet Wildlife pur. Ab Januar
verwandelt sich die Landschaft in ein Winterparadies.
13
*Präfektur Hokkaido
www.pref.hokkaido.lg.jp/foreign/
english
*Shiretoko Nature Center
www.shiretoko.or.jp
1 Dann kommt an der Küste gar arktisches Eis vor.
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Welterbestätten in Japan
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N
1
Burg Himeji-jo
8
Shinto-Schrein von Itsukushima auf Miyajima
2
Buddhistische Heiligtümer des Horyu-ji
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Baudenkmäler und Gärten der Kaiserstadt Nara
3
Zedernwald von Yakushima
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Schreine und Tempel von Nikko
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Buchenwald von Shirakami
11
Archäologische Stätten des Königreichs der
Ryukyu-Inseln auf Okinawa
5
Baudenkmäler und Gärten der Kaiserstadt Kyoto
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Heilige Stätten und Pilgerstraßen in den Kii-Bergen
6
Historische Dörfer von Shirakawa-go und Gokayama
13
Shiretoko
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Friedensdenkmal in Hiroshima
14
Iwami-Ginzan-Silbermine und Kulturlandschaft
Oktober 2008
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