Grippeschutzimpfung Grippe und Erkältung Die Influenza, auch „echte“ Grippe genannt, ist eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit bei Menschen. Umgangssprachlich wird die Bezeichnung „Grippe“ oft auch für grippale Infekte bzw. Erkältungen verwendet, bei denen es sich um diverse andere, in der Regel deutlich harmloser verlaufende Virusinfektionen handelt. Bei einer „echten“ Grippe kommt es zur akuten Infektion der Atemwege, die mit plötzlich auftretendem hohen Fieber, starkem Krankheitsgefühl, Muskel – und Gliederschmerzen und allgemeiner Schwäche einhergeht. Gefährlich kann die Grippe dann werden, wenn es aufgrund der geschwächten Immunlage zu Sekundärerkrankungen, wie beispielsweise Lungenentzündung oder Herzmuskelentzündungen kommt. Solche nachfolgenden bakteriellen Infekte kann man heutzutage allerdings relativ einfach, wenn nötig mit Antibiotika, behandeln. Impfung Es handelt sich um einen Impfstoff, der abgetötete Influenzaviren enthält, die in bebrüteten Hühnereiern angezüchtet werden. Auf diese Weise soll das Immunsystem aktiv zur Bildung von Antikörpern gegen die Grippeerreger angeregt werden. Personen, die gegen Hühnereiweiß allergisch sind, dürfen nicht geimpft werden. Da das Virus ständig mutiert, müssen die Impfstoffe auch kontinuierlich angepasst werden. Als Nebenwirkungen werden Schwellungen, Schmerzen und Rötungen an der Einstichstelle berichtet. Auch Fieber oder Schüttelfrost können nach einer Impfung auftreten. Die Grippe – Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert – Koch – Institut empfohlen für Personen ab 60 Jahren, Kinder und Erwachsene mit chronischen Grundleiden, wie Herz – Kreislauferkrankungen und Personen, die mit vielen anderen Menschen in Kontakt kommen und somit ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben. Für unter 60 – jährige und Personen ohne Vorerkrankungen gibt es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass sie von der Impfung profitieren. Kritik (Quelle: Bert Ehgartner in Profil, Heft 45, 3.11.2008) · · · Bei Babys und Kleinkindern funktioniert die Grippeimpfung laut Analyse der Cochrane – Gruppe „nicht besser, als ein Placebo“. Eine im Journal „The Lancet“ veröffentlichte Studie zeigte, dass während einer Grippewelle geimpfte Personen genauso anfällig für Lungenentzündungen (eine der gefürchteten Sekundärerkrankungen nach einer Grippe – Infektion) waren, wie Ungeimpfte. Eine Analyse der Sterblichkeit in den USA in den letzten 20 Jahren ergab keinen Hinweis darauf, dass die Grippe – Impfung einen Einfluss auf das Sterberisiko hat. Obwohl die Impfrate der über 60 – jährigen von 15 Prozent im Jahr 1980 auf 65 Prozent im Jahr 2001 gestiegen ist, nahm die Zahl der Grippesterbefälle leicht zu. In Italien ergab eine äquivalente Analyse ebenfalls keinen Effekt. · · · Die von den Impfstoffherstellern und Impfbefürwortern behauptete Zahl von mehreren 1000 Grippe - Toten pro Jahr ist viel zu hoch. Tatsächlich verstarben laut Statistik Austria im Jahr 2009 22 Menschen an den Folgen einer Influenza, im Jahr 2008 sogar nur eine Person, wobei hier die Verdachtsdiagnosen ohne Virennachweis schon mitgezählt sind. Auch die Bedrohung durch eine Pandemie wird enorm überschätzt. Selbst in den großen Pandemiejahren von 1957/58 (Hongkong – Grippe) und 1968/69 (asiatische Grippe) war kein merkbarer Anstieg der Gesamtsterblichkeit zu verzeichnen. Lediglich die spanische Grippe vom Nachkriegswinter 1918/19 verursachte einen solchen Anstieg. Heute ist dieses Risiko durch die allgemeinen Lebensstandards und den Fortschritten in der medizinischen Versorgung und der Hygiene stark abgesunken. Eine unabhängig finanzierte groß angelegte Studie, die über mehrere Grippesaisonen läuft und auch eine wirkliche Placebogruppe mit einschließt, steht immer noch aus. Vorbeugung gegen Grippe · · · · · · · . Alle Maßnahmen, die das Immunsystem stärken, sind hilfreich. Die Viren werden meist durch Tröpfcheninfektion übertragen. Sie lagern sich z.B. auf Türgriffen ab und gelangen über die Hände an die Nase oder die Augen. Regelmäßiges Händewaschen kann dem vorbeugen. Das gegenseitige Händeschütteln sollte in der „Erkältungszeit“, wenn möglich, vermieden werden. Benutzte Taschentücher sollten so schnell wie möglich entsorgt werden. Gesunde Ernährung, d.h. viel frisches Obst und Gemüse und ausreichend Bewegung an der frischen Luft stärken das Immunsystem. Zwiebeln können das Gripperisiko senken. Das fanden Wissenschaftler der University of South Carolina und der Clemson University in einer Studie heraus. Wer sich impfen lassen möchte, sollte sich selbstständig und eigenverantwortlich – z.B. bei einer Ärztin oder einem Arzt ihres Vertrauens - über den zu erwartenden Nutzen, Risiken und Nebenwirkungen sowie weitere alternative Vorbeugemöglichkeiten informieren.