Makroökonomie I - Wiwi Uni

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Makroökonomie I
Abgrenzung von Makro- und Mikroökonomie
Die beiden Arten der VWL betrachten verschiedene Sachverhalte, wobei die Makroökonomie
auf der Mikroökonomie aufbaut. Aber beide Arten betrachten unterschiedliche Größen:
Mikroökonomie
Verhalten einzelner Akteure, z.B.
Unternehmen, Haushalte
einzelne Märkte
„Effizienzbedingungen“ auf Märkten
Entstehung von Preisen
Meist: partialanalytische Vorgehensweise
(Betrachtung von kleinen Abschnitten)
Makroökonomie
sog. Aggregate, also aggregierte,
zusammengefasste Größen wie: BIP,
Wachstum, Arbeitslosigkeit, Inflation
Zusammenspiel der Märkte
Ungleichgewichte auf Märkten
Preisniveau
Meist: totalanalytische Vorgehensweise
(Betrachtung der gesamten Wirtschaft incl.
Staat)
Beispiel für Aggregate:
Das Volkseinkommen wird aggregiert (zusammengefasst) aus den Einkommen der einzelnen
Haushalte.
Ökonomische Modelle
Ausgangspunkt der Makroökonomie sind (vereinfachte) Modelle als Abbild der relevanten
Größen der Wirklichkeit.
- Unwichtiges wird weggelassen
- Wichtiges wird formalisiert (in Formeln und Zahlen gefasst)
Die Modelle setzen sich zusammen aus:
- exogenen Variablen; diese sind von außen gegeben und können nicht beeinflusst
werden (unabhängige Variablen)
- endogene Variablen; das Verhalten bzw. die Größe dieser Variablen versucht das
Modell in Abhängigkeit von den exogenen Variablen zu klären (abhängige Variablen).
Ökonomische Modelle versuchen, Veränderungen von bestimmten abhängigen Variablen
quantifizierbar zu machen.
Ziele der Wirtschaftspolitik
Eine sehr Frühe Definition der Ziele einer Wirtschaftspolitik war es, „das Höchste Glück der
höchstmöglichen Zahl“ zu erreichen. Wenngleich dieses weder falsch noch unsinnig
erscheint, dürfte es dem aktuellen Anspruch der Ökonomie, Wirtschaft greifbar und
quantifizierbar zu machen, nicht in vollem Umfang genügen. Aber das habe ich nicht erst
erkannt, sondern schon 1967 wurden die Ziele der Wirtschaftspolitik in einem
Stabilitätsgesetz etwas konkretisiert und in dem sog. magischen Viereck dargestellt:
18.03.02
Sascha Tünker
FB 02 Wirtschaftswissenschaften
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Makroökonomie I
aussenwirtschaftliches
Gleichgewicht
<
Vollbeschäftigung
/\
„Magisches
Viereck“
\/
Preisstabilität
>
stetiges
Wirtschaftswachstum
Dieses sind sog. positive Ziele, nicht nur, da sie inhaltlich sicherlich wünschenswert sind,
sondern, so die Definition von positiv in der Wirtschaftswissenschaft, weil sie quantifizierbar
sind. Ein etwas später hinzugekommenes Ziel, welches leider weniger quantifizierbar ist, ist
die gerechte Einkommensverteilung. Und weil diese Größe nicht quantifizierbar ist, nennt
man sie normatives Ziel.
Um gleich mit Definitionen weiter zu machen: Die den oben genannten Zielen
zugrundeliegenden Größen Arbeitslosenzahl, Handelsbilanzergebnis, Wirtschaftswachstum
und Inflation nennt man Zielvariablen, da diese nicht direkt beeinflusst werden können (vergl.
exogene Variablen bei Modellen). Die Größen, die quasi Mittel zum Zweck sein sollen, um
die Ziele zu erreichen, wie Steuern, Zinsen etc. nennt man stattdessen Politikvariablen
(warum wohl?), diese können verglichen werden mit den endogenen Variablen in
ökonomischen Modellen.
18.03.02
Sascha Tünker
FB 02 Wirtschaftswissenschaften
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