Untersuchungsmaterial Rachenspülwasser (2 ml) Trockener Abstrich (kein Alginat) Sputum (eingeschränkt tauglich) Bronchoalveoläre Lavage (2 ml) Befundinterpretation Positive PCR-Testergebnisse stützen den klinischen Verdacht auf eine Atemwegsinfektion durch den betreffenden Erreger. Negative Befunde schließen eine Infektion mit den entsprechenden Erregern mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aus. Bei der Befundinterpretation ist zu berücksichtigen, dass die Multiplex-PCR nur die genetische Information, jedoch nicht notwendigerweise vermehrungsfähige Erreger nachweist. Unter einer bereits laufenden Antibiose kann somit möglicherweise noch die DNA von bereits abgestorbenen bakteriellen Erregern nachgewiesen werden. Das Testverfahren ist nicht dazu geeignet, die Resistenzlage der bakteriellen Erreger zu ermitteln. Die angebotene respiratorische Multiplex-PCR wird von der gesetzlichen Krankenversicherung für die meisten der enthaltenen Erreger nicht erstattet. Wir bieten jedoch die Untersuchung - neben der Privat – oder IGeL-Leistung auch als Kassenleistung an, wenn Influenza A/B, Bordetella pertussis, Chlamydophila pneumoniae und Mycoplasma pneumoniae explizit angefordert werden. Für die zielgerichtete Einzeldiagnostik nach EBM stehen alternativ folgende PCRs zur Verfügung. Influenza A/B Bordetella pertussis/parapertussis Chlamydophila pneumoniae Mycoplasma pneumoniae Empfehlungen für eine rationale Diagnostik Multiplex-PCR Respiratorische Erreger Ansprechpartner Dr. Heiko Petersen Tel. +49(0)40/30955-520 Fax. +49(0)40/30955-651 Email: [email protected] Update Frühling/Sommer 2016 Abrechnung GÖÄ-Ziffern: 4780 + 4x 4783 = 169,02 € • • • EBM-Ziffern: 32829 + 32839 + 32841 + 32842 + 4x 32859 • In Praxisgemeinschaft mit Dr. med. Thilo Hartmann Facharzt für Pathologie In Kooperation mit Dr. rer. nat. Eckart Schnakenberg Pharmako- und Toxikogenetik Labor Dr. Fenner und Kollegen e-mail: [email protected] • Internet: http://www.fennerlabor.de Diagnostik von Atemwegsinfektionen mittels Multiplex-PCR Bei schweren Verläufen von Atemwegsinfektionen ist die schnelle Erkennung des verursachenden Infektionserregers sowie eine zielgerichtete Therapie von großer Bedeutung. Dies ist insbesondere bei alten oder immungeschwächten Patienten, Früh- und Neugeborenen sowie Patienten mit Vorschädigung der Lunge der Fall. Die konventionelle Diagnostik von respiratorischen Infektionen stützt sich zumeist auf bakteriologische oder serologische Methoden. Die kulturelle Anzucht von Bakterien kann allerdings erst nach 48 h verlässliche Aussagen liefern und der Antikörpernachweis von viralen und bakteriellen Infektionen ist in der Frühphase der Infektion oftmals nicht möglich. Eine PCR wird in der Regel nur zur gezielten Untersuchung von einzelnen schwer anzüchtbaren Erregern durchgeführt, da das komplette Keimspektrum mit einer einzigen PCR nicht erfasst wird. Eine wichtige Ergänzung des diagnostischen Instrumentariums, insbesondere in klinisch dringenden Fällen, stellt die Multiplex-PCR dar. Dieses Testverfahren kann eine Vielzahl von unterschiedlichen Erregern parallel hochsensitiv nachweisen. Mittels Multiplex-PCR ist ein schneller und zuverlässiger Erregernachweis (ohne Resistenztestung) möglich. Wird eine Resistenztestung der bakteriellen Erreger zusätzlich gewünscht, so muss parallel eine mikrobiologische Kultur auf pathogene Keime und ggf. Pilze angefordert werden. Methodik Im Gegensatz zu vielen anderen im Gebrauch befindlichen Testsystemen, verwendet unser Labor einen CE-zertifizierten PCR-Test. Bezogen auf das Untersuchungsmaterial ergibt sich eine Nachweisempfindlichkeit bis zu unter 100 Erregerkopien pro ml Probe. Auf diese Weise können selbst geringe Erregermengen noch sicher detektiert werden. Neben den „klassischen“ respiratorischen Erregern wie z.B. Influenza-, Rhino-, Parainfluenza- und Adenoviren detektiert der Test auch Infektionserreger, die erst seit kurzer Zeit nachgewiesen werden können: Die seit 2003 charakterisierten Coronaviren verursachen ca. 8 – 10 % aller Atemwegsinfektionen. Das Humane Metapneumovirus wurde im Jahr 2001 isoliert und ist für ca. 7% aller Atemwegsinfektionen verantwortlich. Das im Jahr 2005 entdeckte, mit Parvovirus B19 verwandte Bocavirus verursacht ca. 5 % aller Atemwegsinfektionen bei Kleinkindern. Parallel zum Nachweis von Influenza A/B weist der neue Test Influenza A H1, H1N1 („Schweinegrippe“) und H3 im selben Ansatz nach und kann somit gleichzeitig zur Influenza A Typisierung verwendet werden. Der Test beinhaltet somit die gleichzeitige Untersuchung auf 19 Viren (Subtypen) und 7 humanpathogene bakterielle Spezies als Erreger von Atemwegsinfektionen. Der Test parallel: erfasst folgende Erreger Viren: Influenza A, Influenza B Influenza A H1, Influenza A H1N1 Influenza A H3 Parainfluenza-1 bis -4 Coronavirus NL63 Coronavirus OC43 Coronavirus 229 Humanes Metapneumovirus A und B Rhinovirus RSV A und B Enterovirus Bocavirus Adenovirus Bakterien: Mycoplasma pneumoniae Chlamydophila pneumoniae Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken) Haemophilus influenzae Bordetella pertussis Bordetella parapertussis Legionella pneumophila