Modernisierung eines Lambdameters Modernisation of a wavelength meter Bachelor-Thesis von Arthur Fast Dezember 2010 Fachbereich Physik Institut für Angewandte Physik Nichtlineare Optik und Quantenoptik Modernisierung eines Lambdameters Modernisation of a wavelength meter vorgelegte Bachelor-Thesis von Arthur Fast 1. Gutachten: Prof. Dr. Thomas Halfmann 2. Gutachten: Dr. Holger Münch Tag der Einreichung: Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Einleitung 1 1 Das LM-007 Lambdameter 1.1 Das Prinzip eines Fizeau-Interferometers . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2 Der Aufbau des LM-007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.3 Die Einkopplung eines Lichtstrahls in das LM-007 . . . . . . . . . . . . 3 3 6 8 2 Die Veränderungen am Lambdameter 10 2.1 Die neuen Strahleinkoppler in das LM-007 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 2.2 Die neuen CCD-Zeilenkameras . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2.3 Der Einbau der CCD-Zeilenkameras . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 3 Die Auswertung der Interferenzmuster 16 3.1 Die Aufnahme der Messdaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 3.2 Die Bestimmung der geometrischen Parameter . . . . . . . . . . . . . . 18 3.3 Die Berechnung der Wellenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 4 Die Genauigkeit einer Wellenlängenmessung mit dem LM-007 26 4.1 Die absolute Genauigkeit des LM-007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 4.2 Die relative Genauigkeit des LM-007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 4.3 Der Einfluss unterschiedlicher Strahleinkopplungen in das LM-007 . 28 5 Ausblick 31 5.1 Die Erhöhung der Genauigkeit des LM-007 . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Literaturverzeichnis 33 v Einleitung Einleitung Für Experimente in der Nichtlinearen Optik und der Quantenoptik kommen Lasersysteme zum Einsatz. Die Wellenlänge der emittierten Laserstrahlung ist auf atomare und molekulare Übergänge abgestimmt. Dazu ist es notwendig die Laserwellenlänge exakt zu kennen. Die eindeutige Bestimmung einer Wellenlänge erfolgt mit einem Spektrograph oder einem Interferometer. Beispiele für Spektrographen sind Prismen oder Reflexionsgitter. Ein Prisma bricht Licht, abhängig von der Wellenlänge, unter einem anderen Winkel. Ein Reflexionsgitter erzeugt einen Phasenunterschied, zwischen den reflektierten Wellen. Durch Superposition der Wellen kommt es zu einer Auslöschung oder Verstärkung der Amplituden. Dies wird als Interferenz bezeichnet und kann auf einem Schirm hinter dem Gitter beobachtet werden. Ein Interferenzmuster besteht aus einem Wechsel maximaler und minimaler Intensität. Der Abstand zwischen den Maxima ist, bei konstanten Gitterparametern, charakteristisch für eine Wellenlänge. Ein Spektrograph wird genutzt, um möglichst alle Wellenlängen einer Lichtquelle zu bestimmen. Dadurch ist allerdings die Genauigkeit jeder einzelnen Messung begrenzt. Die Genauigkeit eines einzelnen Interferometers ist nicht zwangsweise größer, allerdings kann man mehrere unterschiedliche Interferometer zusammenfügen und aus unterschiedlichen Interferogrammen eine Wellenlänge berechnen. Diese Wellenlängenbestimmung erfolgt mit einer sehr hohen Genauigkeit. Das entsprechende Gerät wird als Lambdameter bezeichnet. Das Prinzip eines Interferometers ist ähnlich wie bei einem Reflexionsgitter. Die Welle wird in ein oder mehrere Teilbündel aufgespalten. Anschließend werden diese über unterschiedliche Wege wieder zusammengeführt. Im Folgenden wird ein Fabry-Perot-Interferometer (FPI) betrachtet. Ein FPI besteht aus zwei planparallelen Platten, die einseitig verspiegelt sind, aber dennoch Transmission erlauben. Zwischen den Platten wird ein Lichtstrahl mehrfach reflektiert. Dies führt hinter den Platten zu einer Vielstrahlinterferenz. Aus dem Interferenzmuster kann man, bei bekannter Geometrie des Aufbaus, die Wellenlänge bestimmen. Eine abgewandelte Form des FPI ist das Fizeau-Interferometer (FI). Hier sind die Platten unter einem kleinen Neigungswinkel angeordnet. Die Interferenzmuster hinter einem FPI und einem FI sind allerdings nahezu identisch. Aus technischer Sicht ist die Herstellung und Justage eines FI wesentlich einfacher. In dieser Arbeit wird ein bereits vorhandenes Lambdameter (LM-007) optimiert. Das LM-007 ist 20 Jahre alt und lässt sich nur mit einem alten Computersystem auswerten. Die Integration des LM-007 in eine moderne Laborumgebung erfordert die Kompatibilität zu gegenwärtigen Computern. Das LM-007 besteht aus vier FI, 1 Einleitung über denen vier Detektoren angebracht sind. Die Detektoren können nicht mit einem modernen Computer ausgelesen werden. Daher benötigt man neue optische Sensoren, die über eine zeitgemäße Steuersoftware angesprochen werden können. Die Einkopplung eines Lichtstrahls in das Lambdameter erfolgt über optische Fasern. Die verwendeten Fasern zeigen Verschleißerscheinungen und werden daher durch kommerziell erhältliche Fasern ausgetauscht. Für die Bestimmung der Wellenlänge benötigt man exakte geometrische Parameter der FI. Dem LM-007 liegt diese Information nicht bei, daher müssen die FI bemessen werden. Anschließend kann das Programm zur Bestimmung einer unbekannten Wellenlänge geschrieben werden. 2 Kapitel 1. Das LM-007 Lambdameter Kapitel 1 Das LM-007 Lambdameter Das LM-007 basiert auf unterschiedlichen Fizeau-Interferometern (FI). Daher werden zunächst die Grundlagen eines Fizeau-Interferometers erklärt. Anschließend wird der Aufbau des LM-007 beschrieben. Dazu gehört auch die Einkopplung des Lichtes in das Lambdameter. 1.1 Das Prinzip eines Fizeau-Interferometers Das Prinzip eines Interferometers ist es, einen einfallenden Strahl in zwei oder mehr Teilstrahlen aufzuspalten. Diese legen unterschiedliche Wegstrecken zurück, bis sie wieder zusammengeführt werden. Dabei überlagern sich beide Teilstrahlen nach dem Prinzip der Superposition. Da es sich um elektromagnetische Wellen handelt, können diese konstruktiv oder destruktiv interferieren, je nachdem wie groß die Differenz der zurückgelegten Wegstrecken ist. Die Bedingung für Interferenz ist eine kohärente Lichtquelle. Das bedeutet, alle Teilwellen haben eine konstante Phasenbeziehung. Das Licht eines Lasers erfüllt diese Voraussetzung. Zunächst wird das Fabry-Perot-Interferometer (FPI) betrachtet (vgl. Abbildung 1.1). Ein FPI besteht aus zwei planparallelen Platten, die einseitig verspiegelt Schirm Schirm d a Abbildung 1.1: Fabry-Perot Interferometer Abbildung 1.2: Fizeau-Interferometer sind, aber dennoch Transmission erlauben. Außerdem befinden sich die Platten im Abstand d voneinander. Das einfallende Licht trifft unter einem Winkel α auf das FPI. Der durch die erste Platte transmittierte Anteil des Lichtes wird zwischen den Platten mehrfach reflektiert. Bei jeder Reflexion wird gleichzeitig ein Teil des Lichtes transmittiert. Es gilt die Beziehung T = 1 − R, wobei T die Transmission 3 Kapitel 1. Das LM-007 Lambdameter und R die Reflexion beschreibt. Beim Verlassen des FPI, haben die vielfach reflektierten Teilwellen unterschiedliche Wegstrecken zurückgelegt. Die resultierende Welle ergibt sich als Superposition aller Teilwellen. Die Überlagerung der Teilwellen kann man in Form eines Interferenzmusters auf einem Schirm hinter dem FPI beobachten. Dabei handelt es sich um eine Intensitätsverteilung aus Maxima und Minima (vgl. Abbildung 1.3). Ein Maximum entsteht immer dann, wenn der Wegunterschied der interferierenden Teilwellen ein ganzzahliges Vielfaches m der Wellenlänge λ ist. Dieser Gangunterschied hängt von dem Winkel α und der Dicke d ab. Die entsprechenden Formeln kann man [2] entnehmen. Im Fall des FPI gilt mλ = 2d cos α. (1.1) Für die Beschreibung der Intensität hinter dem FPI verwendet man die Transmission T. Diese ist der Quotient der Intensitäten, des einfallenden Strahls Ie und des ausfallenden Strahls Ia . Die entsprechende Airy-Formel lautet T= 1 Ie = . Ia 1 + F sin2 (δ/2) (1.2) Die Größe F beschreibt die Reflektivität der beiden Platten des FPI F= 4R (1 − R)2 (1.3) . Mit δ wird die Phasendifferenz zweier benachbarter Wellen beschrieben. Darin sind der Einfallswinkel α, die Dicke d und die eingestrahlte Wellenlänge λ enthalten. Es gilt δν = 4π λ d cos α. (1.4) Die Transmission T ist eine Funktion der Phasendifferenz δ (vgl. Abbildung 1.3). Maximale Transmission erhält man bei einer Phasendifferenz δ = m2π, wobei m eine ganze Zahl ist. Nach Gleichung (1.2) nimmt die Transmission abseits der Maxima desto stärker ab, je größer F ist. Für schmale Interferenzmaxima benötigt man daher eine große Reflektivität R der Platten, so dass viele Wellen miteinander interferieren. Falls F 1 ist, kann man F über die Finesse F* ausdrücken F* = δν ∆ν = p π F 2 . (1.5) Die Finesse F* ist das Verhältnis aus dem Freien Spektralbereich δν (FSR=Free Spectral Range) und der Halbwertsbreite ∆ν . Der FSR entspricht einer Phasenänderung von δ = 2π. In Frequenzeinheiten lässt sich der FSR schreiben als δν = 4 c 2d . (1.6) Kapitel 1. Das LM-007 Lambdameter d p Abbildung 1.3: Die Transmissionskurven eines FPI für unterschiedliche Finessen F* Der Parameter c ist die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum und d ist der Plattenabstand. Die Halbwertsbreite ∆ν lässt sich über die Phasenhalbwertsbreite ε ausdrücken ε = |δ1 − δ2 |. (1.7) Sei δ0 eine Phase, durch die konstruktive Interferenz stattfindet (δ0 = m2π), dann gilt δ1 < δ0 < δ2 . (1.8) Die beiden Phasen δ1 und δ2 erhält man, sobald die Hälfte der einfallenden Intensität transmittiert wird. T(δ1 ) = T(δ2 ) = 1/2. (1.9) Mit dieser Definition kann man die Halbwertsbreite ∆ν in Frequenzeinheiten ausdrücken δν ε. (1.10) ∆ν = 2π Mit Hilfe der Halbwertsbreite kann man neben der Finesse F* auch das spektrale Auflösungsvermögen bestimmen. Dieses ist definiert als ν ∆ν = F* ν δν . (1.11) Als nächstes wird ein Fizeau-Interferometer (FI) betrachtet. Ein FI ist ähnlich aufgebaut wie ein FPI. Der einzige Unterschied ist, dass eine der Platten einen kleinen Neigungswinkel α zur gegenüberliegenden Platte hat (vgl Abbildung 1.2). Der Winkel α befindet sich in der Größenordnung von Mikrorad. Dadurch erhält man einen Gangunterschied der interferierenden Wellen, auch wenn der Einfallswinkel 5 Kapitel 1. Das LM-007 Lambdameter des Strahls senkrecht zur Oberfläche des Fizeau-Interferometers ist. Die Gleichungen des FPI gelten in Näherung auch für das FI. Bei genauer Betrachtung stellt man allerdings fest, dass die Interferenzmaxima aufgrund des Neigungswinkels α, anders als beim FPI, nicht äquidistant angeordnet sind. Der Abstand zwischen den Maxima nimmt hin zur größeren Dicke des FI zu. Diese Abstandsänderung entspricht ungefähr einem Prozent des Abstands zweier benachbarter Maxima. Bei. In der Praxis werden oft FI gegenüber FPI bevorzugt. Die Justage eines FPI ist sehr schwierig. Sind die beiden Platten des FPI nicht vollständig parallel ausgerichtet, so hat man bereits ein FI. Daher ist es sinnvoller, zwei Platten möglichst parallel auszurichten und einen kleinen Neigungswinkel bewusst einzukalkulieren. Anschließend kann man das Licht senkrecht zur Oberfläche des Interferometers einstrahlen. Bei einem FPI hingegen benötigt man einen kleinen Einfallswinkel. 1.2 Der Aufbau des LM-007 Ein Lambdameter ist eine Anordnung von Interferometern unterschiedlicher spektraler Auflösung. Die Interferenzmuster hinter den Interferometern werden mit Hilfe von Detektoren aufgenommen. Anschließend wird die Wellenlänge des eingestrahlten Lichtes computergestützt berechnet. Im Labor wird das LM-007 Lambdameter der ATOS GmbH verwendet. Darin befinden sich vier unterschiedliche Fizeau-Interferometer (FI), vier CCD-Zeilenkameras und vier Strahlteiler. Die FI sind über den Strahlteilern in einen mit Neon gefüllten Quarzblock eingeschlossen. Dadurch werden die FI simultan ausgeleuchtet (vgl. Abbildung 1.4). Mit Hilfe unterschiedlich langer Quarzsäulen wird die Dicke der FI definiert. Die Mehrfachreflexion findet über den Quarzsäulen statt. Es handelt sich somit um Neon gefüllte FI. Die FI haben unterschiedliche spektrale Auflösungsvermögen. Das InterferomeCCD CCD CCD CCD Abbildung 1.4: Die schematische Innenansicht des Quarzblocks mit den vier FI Abbildung 1.5: Eine Photographie des Quarzblocks mit den vier FI ter mit dem größten FSR, hat die geringste Auflösung (vgl. Gleichung (1.11)). Den 6 Kapitel 1. Das LM-007 Lambdameter größten FSR hat das dünnste FI (vgl. Gleichung (1.6)). Damit hat das dünnste FI die kleinste spektrale Auflösung. Mit steigender Dicke d eines FI nimmt das Auflösungsvermögen zu. Die in dem LM-007 verwendeten Interferometer haben Dicken im Bereich von 5 µm bis 4 cm (vgl. Tabelle 1.1). Der FSR wird aufgrund der Überschaubarkeit in reziproken Zentimeter angegeben. Bei Kenntnis der geometrischen Fizeau-Interferometer 1 2 3 4 Dicke FSR / cm−1 5 µm 1000 100 µm 50 2 mm 2,5 40 mm 0,125 Tabelle 1.1: Die ungefähren Dicken der FI [5] Parameter lässt sich aus den vier Interferogrammen die Wellenlänge des einfallenden Lichtstrahls berechnen. Die Dicken der FI dürfen deshalb nicht abhängig von der Umgebungstemperatur des LM-007 sein. Aus diesem Grund befindet sich der Quarzblock mit den integrierten FI in einem temperaturstabilisierten Gehäuse. Die Betriebstemperatur des Lambdameters liegt bei 38 ◦ C und wird nach vier Stunden erreicht. Die zurückgelegte Wegstrecke einer Welle in einem Medium beträgt n · d , wobei n den Brechungsindex des Mediums und d die Dicke der FI bezeichnet. Allerdings ist n abhängig von der Wellenlänge λ. Dies bezeichnet man als Dispersion. Für die Berechnung einer Wellenlänge ist dies nicht erwünscht. Hätte man Vakuum in dem Quarzblock, so könnte man jegliche Dispersion ausschließen. Allerdings wird dadurch im Inneren des Quarzblocks ein Druck herrschen, der im Verlauf der Zeit abnimmt. Daher versucht man Druck zu vermeiden, indem man den Quarzblock mit Neon füllt. Dies ist vertretbar, da Neon im sichtbaren Spektrum kaum Dispersion zeigt. Die erzeugten Interferogramme werden mit Hilfe von CCD-Zeilenkameras aufgenommen. Die maximale Ausleserate liegt bei einer Frequenz von 50 Hz. Diese relativ hohe Frequenz wird durch Mikroelektronik erreicht, welche das analoge Signal digitalisiert und weiterverarbeitet. Anschließend wird die berechnete Wellenlänge über einen alten IBM-Computer auf Basis von MS-DOS ausgegeben. Dadurch gibt es keine Kompatibilität zu moderner Steuerungssoftware. Das Programm zur Bestimmung der Wellenlänge lässt sich ausschließlich auf diesem Computer ausführen. Führt man eine Wellenlängenmessung durch, so ist man auf den Bereich 400 nm bis 1100 nm begrenzt. Dies liegt vor allem an der Absorption des Quarzglases für Wellenlängen außerhalb des sichtbaren Spektrums. Außerdem sind die CCDKameras in diesem Bereich besonders empfindlich. Die erlaubte eingestrahlte Leistung eines Dauerstrich-Lasers liegt bei maximal 1 W. Die verlangte Mindestleistung beträgt 10 µW. Es gibt zwei relevante Größen, welche die Genauigkeit einer Wellenlängenmessung beschreiben. Die Genauigkeit im Bezug zur tatsächlichen Wellenlänge wird als die absolute Genauigkeit bezeichnet. Betrachtet man hingegen die Genauigkeit, die zwei unterschiedliche Wellenlängenmessungen zueinander haben, so 7 Kapitel 1. Das LM-007 Lambdameter spricht man von relativer Genauigkeit. In Fall des LM-007 liegt die relative Genauigkeit bei 10−7 . Bei der Wellenlänge eines Helium-Neon-Lasers von 633 nm entspricht dies einer Unsicherheit von 63 fm, beziehungsweise 47 MHz. Die absolute Genauigkeit liegt hingegen bei 90 MHz. 1.3 Die Einkopplung eines Lichtstrahls in das LM-007 Es gibt zwei Möglichkeiten Licht in das LM-007 einzukoppeln. Zunächst wird die Freistrahleinkopplung betrachtet. Dabei kann man über Spiegel einen Laserstrahl in das Lambdameter leiten. Der Vorteil liegt darin, unabhängig vom Strahlprofil alle FI durch Justieren der Spiegel ausleuchten zu können. Das Problem dieser Methode ist, dass der Einfallswinkel bei jeder Messung ein anderer sein wird. Dadurch ändert sich die Position der Interferenzmaxima leicht und somit auch die berechnete Wellenlänge. Eine Alternative ist es, den Laserstrahl über eine optische Single-Mode-Faser einzukoppeln. Dieser Weg wird vom Hersteller empfohlen. Das Strahlprofil hinter einer Single-Mode-Faser ist gaußförmig und divergent. Daher benötigt man einen Kollimator. Dem LM-007 liegt ein solcher bei. Er besteht aus einem Rohr, dessen Durchmesser an den Eingang des LM-007 angepasst ist. Im Inneren ist eine Sammellinse sowie die optische Faser befestigt (vgl. Abbildung 1.6). Primär ist es die Aufgabe des Kollimators den divergenten Laserstrahl Schraube Linse optische Faser Abbildung 1.6: Die Innenansicht der original Kollimators wieder einen geraden Verlauf zu geben. Außerdem sorgt er dafür, dass der Laserstrahl immer unter dem selben Winkel in das Lambdameter eingekoppelt wird. Aufgrund des gaußförmigen Strahlprofils ist keine Justage mehr nötig, da alle FI zentral ausgeleuchtet werden. Das Strahlprofil des Lasers vor der Einkopplung in die optische Faser ist somit unerheblich. Der Fasereingang ist mit einer Kupferhülse ummantelt. Dabei handelt es sich um einen Eigenbau. Die Faser wird in einer x-,y-,z-Verschiebeeinheit gegenüber einer konvexen Linse befestigt. Die Verschiebeeinheit ermöglicht die Bewegung des Faserendes in den drei Raumdimensionen. Anschließend wird der Laserstrahl über die Linse in die Faser eingekoppelt. Der Nachteil dieser Einkopplung ist, dass die Faser fest in den Kollimator integriert ist. Für die Anwendung im Labor ist diese viel zu kurz. Außerdem ist die Justage der Faser im Kollimator sehr schwierig. Daher ist es kaum zu realisieren, dass der Strahl tatsächlich zentral austritt. 8 Kapitel 2. Die Veränderungen am Lambdameter Kapitel 2 Die Veränderungen am Lambdameter Für den problemlosen Gebrauch des LM-007 im Labor benötigt man eine neue optische Faser. Aus diesem Grund erhält das Lambdameter neue Strahleinkoppler, mit denen man kommerziell erhältliche Fasern verwenden kann. Außerdem wird das LM-007 mit Hilfe neuer Detektoren, über moderne Computer ansprechbar gemacht. 2.1 Die neuen Strahleinkoppler in das LM-007 Die Einkopplung des Lichtes in das Lambdameter erfolgt über eine optische Faser. Die dem LM-007 beiliegende Faser wurde aufgrund von Beschädigungen an der optischen Hülle gekürzt. Für einen problemlosen Einsatz im Labor ist sie mittlerweile zu kurz. Es gibt keinen Ersatz für diese Faser. Daher erfolgt ein Umstieg auf moderne optische Fasern. Diese sind an den Enden mit FC-Steckern ausgerüstet. Für den Gebrauch solcher Fasern benötigt man neue Faserkoppler(vgl. Abbildung 2.1). Ein Fasereinkoppler ist notwendig, um Licht in eine Faser zu leiten. Abbildung 2.1: Man sieht von links nach rechts, den Fasereinkoppler und den Faserauskoppler, inklusive des Rohres zur Einkoppelung des Strahls in das LM-007 Dies erfolgt über eine Sammellinse, die das Licht am Fasereingang fokussiert. Eine Faser besteht aus einem Kern und einem Mantel (vgl. Abbildung 2.2). Ein Lichtstrahl wird nur weitergeleitet, wenn der Fokus der Linse auf den Kern gerichtet ist. Der Durchmesser des Kerns liegt allerdings in der Größenordnung von einigen µm. Für eine exakte Justage benötigt man drei Freiheitsgrade. Die optische Faser 9 Kapitel 2. Die Veränderungen am Lambdameter Kern Q Linse Hülle optische Faser Abbildung 2.2: Ein Lichtstrahl unter dem Öffnungswinkel Θ ist in eine x-,y-,z-Verschiebeeinheit geschraubt. Die Achsen x,y,z stehen senkrecht aufeinander, wobei die x-Achse als die Ausbreitungsrichtung des Laserstrahl definiert wird. Im Rahmen der Spurlänge der Verschiebeeinheit kann jeder Punkt im Raum erreicht werden. Dadurch kann man den Brennpunkt der Linse, entlang der x-Achse, auf das Ende der Faser ausrichten. Anschließend wird über die Verstellungen der Höhen- und Seitenlage entlang der z- und der y-Achse der Brennpunkt auf den Faserkern ausgerichtet. Ein Faserauskoppler ist ein Kollimator. Es gibt kommerziell erhältliche Kollimatoren mit FC-Anschlüssen. Ein solcher wurde erworben. Damit entfällt die Justage bezüglich der drei Raumachsen. Mit diesem Aufbau wird das Licht erfolgreich durch eine optische Faser geleitet. Allerdings muss es noch in das Lambdameter eingekoppelt werden. Der Eingang des LM-007 besteht aus einem zylinderförmigen Loch. In dieses kann man ein Rohr stecken, das auf den Durchmesser des Loches angepasst ist. Tritt ein Laserstrahl zentral aus dem Rohr aus, so ist er erfolgreich in das Lambdameter eingekoppelt. Damit der Laserstrahl das Rohr passieren kann, muss der Kollimator zentral gegenüber der Rohröffnung angebracht werden. Für eine exakte Einkopplung benötigt man diesmal vier Freiheitsgrade. Liegt des Rohr auf der x-Achse, so so bedarf es einer Verschiebeeinheit bezüglich der y- und z-Achse. Anschließend wird der Kollimator über zwei weitere Freiheitsgrade verkippt, so dass der austretende Laserstrahl entlang der x-Achse verläuft. Für die Einkopplung des Laserstrahls in die Faser, als auch in das Lambdameter, wurden speziell angepasste Linsen verwendet. Daher wird im Folgenden die Sammellinse der Fasereinkopplung und anschließend der Kollimator betrachtet. Bei der Wahl der Linse gilt es die Numerische Apertur (NA) der Faser zu beachten. Eine optische Faser besitzt einen Akzeptanzwinkel. Dadurch werden nur Lichtstrahlen innerhalb der Faser totalreflektiert und somit weitergeleitet, die unter einem Einfallswinkel kleiner als dem Akzeptanswinkel einfallen. Das Äquivalent zum Akzeptanzwinkel ist der Öffnungswinkel. Ein Strahl kann maximal unter dem Öffnungswinkel aus der Faser austreten (vgl. Abbildung 2.2). Als Formel ausgedrückt, gilt NA = n sin(Θ). 10 (2.1) Kapitel 2. Die Veränderungen am Lambdameter Dabei ist n der Brechungsindex des Materials in dem sich die Lichtwelle ausbreitet und Θ der Öffnungswinkel. Dieselbe Formel gilt auch bei der Bestimmung der Nummerischen Apertur einer Linse. Allerdings wird dann n als Brechungsindex des Materials zwischen Linse und Brennpunkt bezeichnet. Dies ist in der Regel Luft. Der Akzeptanzwinkel Θ einer Linse entspricht der Hälfte des eingeschlossenen Winkels der beiden äußersten Strahlen, die sich im Fokus treffen. Die NA beschreibt somit, wie stark eine Linse fokussiert. Beim Einkoppeln eines kollimierten Lichtstrahls, über eine Sammellinse in eine optische Faser, sollte die NA der Faser in der selben Größenordnung liegen wie die NA der Linse. Bei einer Strahleinkopplung in eine Faser darf die NA der Linse nicht viel größer sein als die NA der Faser. Um so größer die NA der Linse gegenüber der NA der Faser ist, desto weniger Licht wird eingekoppelt. Die verwendeten Fasern für den sichtbaren und den nahen infraroten Spektralbereich haben eine NA im Bereich von 0,13. Die eingesetzte Linse hat eine NA von 0,15. Außerdem hat sie eine Antireflexbeschichtung und transmittiert besonders gut im Wellenlängenbereich von 650 nm bis 1050 nm. Die Brennweite der Linse beträgt 18,4 mm. Das in die Faser eingekoppelte Licht propagiert durch die Faser und tritt am Faserende stark divergent wieder aus. Mittels eines kommerziellen Faserkollimators wird das Licht kollimiert. Der Abstand der Kollimatorlinse zum Faserende kann variiert werden. Dies ist notwendig, da Strahlen unterschiedlicher Wellenlänge nicht den selben Fokus haben. Dieser Linsenfehler wird als chromatische Abberation bezeichnet. Dadurch kann man für alle Wellenlängen im Bereich von 650 nm bis 1050 nm, einen kollimierten Strahl erhalten. Es wird besonders viel Intensität durch den Kollimator transmittiert, falls die NA der Linse größer ist als die NA der Faser. Dies erfüllen alle Kollimatoren. Für eine möglichst große Ausleuchtung der FI im Lambdameter benötigt der kollimierte Strahl einen bestimmten Durchmesser. Der Strahldurchmesser darf nicht zu groß sein, so dass nicht zu viel Intensität verloren geht. Falls er zu klein ist, werden die CCD-Kameras im Lambdameter nicht vollständig ausgeleuchtet. Als Maß für den optimalen Durchmesser dient das Strahlprofil des originalen LM-007 Kollimators. Für die Messung des Durchmessers wird ein Helium-Neon (HeNe) Laser der Wellenlänge 633 nm verwendet. Der Laserstrahl wird über eine optische Faser, durch einen Kollimator, auf eine CCD-Kamera geleitet. Die Kamera ist sehr lichtempfindlich, daher wird zusätzlich ein Graufilter hinter dem HeNe-Laser platziert (vgl. Abbildung 2.3). Um zu überprüfen wie kollimiert der Strahl ist, wird die Kamera in unterschiedlichen Abständen zum Kollimator aufgestellt. Die Abstandsbestimmung zwischen Kollimator und Kamera erfolgte an den Stativfüßen mit Hilfe eines Maßbandes. Die Haltevorrichtung des Kollimators wird im Eigenbau aus dem vorhandenen Material erstellt. Dabei handelt es sich hauptsächlich um eine Ansammlung von Aluminiumrohren, zwischen denen der Kollimator eingeklemmt wird. Dadurch verläuft der austretende Laserstrahl nicht vollkommen parallel zur Tischoberfläche. Anschließend wird das Strahlprofil mit einer CCDKamera aufgenommen. Aufgrund des Strahlverlaufs muss die Kamera bei jeder Abstandsänderung neu justiert werden. Die Kamera wird so lange verkippt und in der Höhe angepasst, bis das Strahlprofil auf dem Computerbildschirm rundlich 11 Kapitel 2. Die Veränderungen am Lambdameter StrahlEinkoppler CCDKamera HeNeLaser Graufilter StrahlAuskoppler Abbildung 2.3: Aufbau zur Bestimmung des Strahldurchmessers I [b e l. E in h e it] erscheint. Die Auswertung der Messung erfolgte mit dem Programm Origin. Jedem Bildpunkt kann eine Intensität zugeordnet werden. Dadurch kann man sich zwei Achsen selektieren, die besonders zentral das Intensiätsmaximum schneiden. Anschließend werden die Intensitätsverläufe der gewählten Achsen in einem Graphen aufgetragen (vgl. Abbildung 2.4). An den Intensitätsverlauf wird eine Gaußfunktion [m m ] 0 P o s itio n a u f d e r C C D 1 2 3 0 1 2 3 4 P o s itio n a u f d e r C C D [m m ] I [b e l. E in h e it] Abbildung 2.4: Das Strahlprofil hinter dem neuen Kollimator, im Abstand von 75 cm. Das Strahlprofil hinter dem alten Kollimator unterscheidet sich nicht von diesem. angelegt. Den Durchmesser kann man als Halbwertsbreite definieren und aus der Gaußfunktion bestimmen. Für die beiden betrachteten Strahlachsen erhält man unterschiedliche Durchmesser. Durch eine Verkippung der Kamera kann der 12 Kapitel 2. Die Veränderungen am Lambdameter zurückgelegte Wegstecke/ cm 5(1) 20(1) 40(1) 50(1) 75(1) Strahldurchmesser alter Kollimator / mm 1, 1(2) 1, 5(2) 1, 3(2) - Strahldurchmesser neuer Kollimator / mm 1, 3(2) 1, 4(2) 1, 5(2) Tabelle 2.1: Strahldurchmesser hinter dem alten und dem neuen Kollimator berechnete Durchmesser lediglich kleiner werden. Daher entspricht der größte Durchmesser am ehesten dem tatsächlichen Durchmesser. Die Messunsicherheit muss bei dieser Methode entsprechend groß angenommen werden. Als Resultat erhält man im Mittel einen Strahldurchmesser von 1, 3(2) mm hinter dem ursprünglichen Kollimator. Anschließend wird der Strahldurchmesser mit dem selben Aufbau hinter dem neuen Kollimator bestimmt. Man erhält im Mittel einen Durchmesser von 1, 4(2) mm (vgl. Tabelle 2.1). 2.2 Die neuen CCD-Zeilenkameras Das LM-007 ist mit vier CCD-Zeilenkameras ausgerüstet. Diese arbeiten in Verbindung nur mit dem alten IBM-Computer. Für eine Ansteuerung des Lambdameters über einen moderne Computer benötigt man neue optische Sensoren, da keine Informationen bezüglich der alten Kameras vorliegen. Aufgrund der Geometrie des Lambdameters ist es notwendig, dass die optischen Sensoren getrennt von der Elektronik sind. Die Sensoren werden direkt über den Fizeau-Interferometern montiert. Die zugehörige Elektronik befindet sich auf einer externen Platine. Die Verbindung zwischen Elektronik und optischen Sensoren erfolgt über vier Flachbandkabel. Bei der Umsetzung dieser Randbedingungen hat man zwei Möglichkeiten. Man kann vier CCD-Zeilenkameras mit jeweils eigener Elektronik verwenden. Der Nachteil dabei ist, dass man dadurch vier USB Ausgänge verwalten muss. Die Alternative besteht aus vier CCD-Zeilenkameras, die eine gemeinsame Elektronik teilen. Dadurch hat man nur einen USB Ausgang. Aus Kostengründen wurde die erste Möglichkeit realisiert. Diese war mit einem Preis von 1600 € relativ günstig, im Vergleich zur Alternative, die 4000 € gekostet hätte. Die CCD-Zeilenkameras (Toshiba 1304DG) haben eine Auflösung von insgesamt 3648 Pixel. Ein einzelner Pixel ist 8 µm breit und 200 µm lang. Die geringe Breite ermöglicht es, ein Intensitätsmaxima sehr genau zu lokalisieren. Die große Länge sorgt für eine hohe Lichtempfindlichkeit. Die Kameras werden über USB Y-Kabel mit zwei USB 4-Port Hubs verbunden, die sich ebenfalls in dem Lambdameter befinden. Einer der USB Hubs ist für die Kommunikation mit einem Computer zuständig, während der andere als zusätzliche Stromversorgung dient. Das Auslesen der Kameras erfolgt über Windows Vista oder einer älteren Windows Version, da zur Zeit noch keine Treiber für Windows 7 existieren. Die Datenerfas13 Kapitel 2. Die Veränderungen am Lambdameter sung wird über ein eigenes Programm, mit der Software LabVIEW, bewerkstelligt. Die Ausleserate einer einzelnen CCD-Zeilenkamera beträgt laut Hersteller 30 Hz. Damit kann man die maximale Ausleserate für vier Kameras mit 7,5 Hz abschätzen. Die originalen Kameras des LM-007 arbeiten mit einer Frequenz von 50 Hz. Allerdings muss man bei diesem Vergleich berücksichtigen, dass die Datenverarbeitung des LM-007 fast vollständig auf Hardwareebene durchgeführt wird. 2.3 Der Einbau der CCD-Zeilenkameras Für die Anbringung der CCD-Zeilenkameras benötigt man neue Haltevorrichtungen, da die Vorhandenen nicht kompatibel zu den neuen Kameras sind. Daher werden die CCD-Kameras mittels extra angefertigter PVC-Blöcke in die bereits vorhandenen Gewinde, innerhalb des temperaturstabilisierten Gehäuses, verschraubt. Die von den Kameras wegführenden Flachbandkabel haben eine Länge von 10 cm. Eine Verlängerung der Kabel ist nicht möglich ohne die Qualität des Signals zu beeinträchtigen. Das Verhältnis vom Signal zum Rauschuntergrund (SNR=Signal to Noise Ratio) würde abnehmen. Für eine Wellenlängenmessung wäre mehr Lichtintensität nötig. Man hätte somit eine geringere Sensitivität des Lambdameters. Die Kameras sind mit USB Hubs verbunden. Diese beziehen ihren Strom über Netzteile, die über den Hubs montiert sind. Die Spannungsversorgung der Netzteile erfolgt über den Netzanschluss des LM-007. An dem selben Anschluss befindet sich auch die Temperaturstabilisierung. Das Ausgangssignal der Kameras wird über ein USB Kabel nach außen geleitet. Dieses kann direkt mit einem Computer verbunden werden. Allerdings ist es sehr kurz, so dass in den meisten Fällen eine Verlängerung notwendig ist. Dazu ist ausschließlich ein USB Repeater-Kabel zu empfehlen. Verwendet man ein gewöhnliches USB Verlängerungskabel, so werden nicht alle Kameras von dem verwendeten Computer erkannt. 14 Kapitel 3. Die Auswertung der Interferenzmuster Kapitel 3 Die Auswertung der Interferenzmuster Die Auswertung der Interferenzmuster hinter den FI erfolgt mit Hilfe der Software LabVIEW. Dadurch können die Interferogramme auf einem Computerbildschirm dargestellt werden. Diese Messdaten helfen dabei, die geometrischen Parameter der einzelnen FI zu bestimmen. Damit hat man die Grundlage zur Berechnung einer Wellenlänge. 3.1 Die Aufnahme der Messdaten Für die Darstellung unterschiedlicher Interferogramme wird ein Laserstrahl in das Lambdameter eingekoppelt. Strahlt man mit einem frequenzstabilisierten HeliumNeon-Laser (633 nm) ein, so erhält man vier Graphen in denen sich Maxima und Minima abwechseln. Das Strahlprofil, welches im optimalen Fall einer Gaußverteilung entspricht, erkennt man als einhüllende Kurve (vgl. Abbildung 3.5). Die entsprechenden Inteferogramme unterscheiden sich aufgrund der unterschiedlichen spektralen Auflösungen der FI. Die Aufnahme der Messdaten erfolgt mittels einem eigenen Programm, das mit der Software LabVIEW arbeitet. Die CCD-Kameras werden mit einem LabVIEW Treiber, sowie einem kleinen Beispielprogramm ausgeliefert. Allerdings unterstützt das Programm noch keine vier Kameras und wird daher entsprechend erweitert. Für die Berechnung der Wellenlänge ist die genaue Position der Interferenzmaxima wichtig. Daher wird in das LabVIEW Programm zusätzlich eine Funktion zum Finden der Maxima integriert. Im Folgenden wird das Verfahren für die Darstellung der Interferenzmuster beschrieben. Jedem Pixel auf der CCD-Kamera wird ein Wert zugewiesen, der proportional zur Intensität an dem entsprechenden Ort ist. Anschließend werden die Werte in einem Spektrum abgespeichert. Das LabVIEW Programm erzeugt diese Spektren in festen periodischen Abständen und stellt sie in einem zweidimensionalen Graphen umgehend dar. Bei der Betrachtung eines Spektrums stellt man fest, dass die Intensität niemals vollständig abnimmt, selbst wenn kein Laserstrahl eingekoppelt ist. Dieser Offset ist eine Eigenschaft der CCD-Kameras und hat nichts mit Streulicht oder Rauschen zu tun. Sollten aufgrund zu geringer Strahlintensität die Maxima in dem Graphen nicht deutlich zu erkennen sein, so bietet das Programm zwei Möglichkeiten an, diese dennoch zu lokalisieren. Bei der ersten Möglichkeit kann man über die einzelnen Elemente summieren, die sich in den erzeugten Spektren an der selbe Position befinden. Dadurch wird eine bestimmte Anzahl von Spektren aufaddiert, so dass 15 e i t ] b ) a ) I n I n t e t e n n s i t ä s i t ä t t [ b [ b e e l . l . E E i n i n h h e i t ] Kapitel 3. Die Auswertung der Interferenzmuster 1 0 0 0 1 5 0 0 2 0 0 0 2 5 0 0 P o s itio n [P ix e l] 3 0 0 0 1 0 0 0 1 5 0 0 2 0 0 0 2 5 0 0 P o s itio n [P ix e l] 3 0 0 0 Abbildung 3.1: Interferenzmuster eines Lasers hinter dem dünnsten FI. Der Fall a) zeigt eine Momentaufnahme. Dar Fall b) wurde numerisch nachbearbeitet. Es wurden die letzten drei Spektren aufaddiert. die Maxima größer erscheinen (vgl. Abbildung 3.1). Die entsprechende graphische Darstellung erfolgt zwar mit der selben Frequenz wie vorher auch, allerdings handelt es sich nicht um eine Momentaufnahme der aktuellen Intensitätsverteilung. Die Alternative besteht darin, eine feste Anzahl von Spektren zu summieren und zu mitteln. Dadurch wird jedes Element im aufaddiert Spektrum durch die Anzahl der summierten Spektren geteilt. Intensitätsmaxima können nicht wahrgenommen werden, wenn das SNR zu klein ist. Da es sich um weißes Rauschen handelt, hat es den Erwartungswert null. Es wird geringer, desto mehr Spektren man zur Bestimmung des Erwartungswertes heranzieht. Dadurch wird das SNR größer und die Intensitätsmaxima können lokalisiert werden (vgl. Abbildung 3.2). Ein Nachteil dieser Methode gegenüber der Intensität [bel. Einheit] 2 2 0 2 0 0 1 8 0 1 6 0 5 0 0 1 0 0 0 1 5 0 0 2 0 0 0 2 5 0 0 3 0 0 0 3 5 0 0 P o s itio n [P ix e l] Abbildung 3.2: Das Interferenzmuster eines HeNe-Lasers hinter dem dünnsten FI. Die Intensität beträgt weniger als 1 µW, daher wurde über 100 Spektren gemittelt 16 ] Kapitel 3. Die Auswertung der Interferenzmuster ersten ist, dass man irrelevante Messdaten erhält. Man sieht Intensitätsmaxima, die aufgrund von unerwünschten Reflexionen entstehen. Die Hauptmaxima können an einer anderen Stelle im Aufbau nochmal interferieren. Dies kann beim Verlassen des Quarzblocks oder in den Glasfenstern der CCD-Kamera geschehen. Im Normalfall gehen unerwünschte Intensitätsmaxima im Rauschen unter. Daher ist die erste Methode zu bevorzugen. Bei Intensitäten oberhalb von 1 µW ist das SNR gut genug, so dass ein Aufaddieren der Spektren nicht notwendig ist. Dadurch kann man in Abständen von circa 260 ms (3,8 Hz) eine aktuelle Intensitätsverteilung beobachten. Bei einer Strahlintensität von mehr als 15 µW sättigen die CCD-Kameras und die Position der Maxima kann nicht mehr bestimmt werden. Für die Berechnung einer Wellenlänge sind die Positionen der Maxima wichtig. Daher werden zunächst die Spektren aller vier Interferometer, sowie die Positionen der Maxima in einer Datei abgespeichert. 3.2 Die Bestimmung der geometrischen Parameter Ein Interferogramm entsteht aufgrund unterschiedlicher Gangunterschiede interferierender Wellen. Der Gangunterschied hängt von der Geometrie des FI ab. Für die Bestimmung einer Wellenlänge benötigt man sowohl die Positionen der Maxima in den Interferogrammen als auch die geometrischen Parameter der FI. Die Größenordnung der Dicken der FI ist bekannt (vgl. Tabelle 1.1). Allerdings wird dabei das FI in Näherung als FPI betrachtet, das eine konstante Dicke d hat. Für eine präzise Wellenlängenbestimmung darf man keine Näherung betrachten. Bei senkrechtem Einfall der Welle in das FI ist der Neigungswinkel α die einzige Ursache für den Gangunterschied der interferierenden Wellen (vgl. Abbildung 1.2). Die Bedingung für konstruktive Interferenz eines FI lautet 2d(x) = mλ. (3.1) Diese Formel kann man aus der Bedingung für konstruktive Interferenz eines FPI ableiten (vgl. Gleichung (1.1)). Dabei wurde die einfallende Welle senkrecht zur Oberfläche des FI definiert und die Dicke d(x) als Funktion des Ortes x ausgedrückt. Die ganze Zahl m ist die Ordnung des Interferenzmaximas der Wellenlänge λ am Ort x . Für die Bestimmung der Dicke d(x) benötigt man die Wellenlänge λ sowie die Ordnung m. Die Wellenlänge kann mit Hilfe eines intakten Lambdameters gemessen werden. Die Ordnung m eines bestimmten Interferenzmaximas ist hingegen nicht direkt ersichtlich. Im Folgenden wird ein Verfahren vorgestellt um die Ordnung m zu berechnen. Zunächst wird der Fall einer Wellenlängenänderung betrachtet. Verändert man die eingestrahlte Wellenlänge, so ändert sich der Abstand der Maxima. Um so größer die Wellenlänge λ ist, desto größer ist der Abstand zwischen den Maxima. Bei geringen Wellenlängenänderungen wird sich der Abstand zwischen den Maxima nicht wahrnehmbar verändern. Allerdings betrachtet man immer höhere Ordnungen, so dass viele kleine Abstandsänderungen die Position des aktuell betrachteten 17 Kapitel 3. Die Auswertung der Interferenzmuster Maximums verändern. Bei unterschiedlichen Wellenlängen, die sich in der Frequenz um genau einen FSR unterscheiden, wird man keine Veränderung im Interferogramm wahrnehmen. Das Maximum der größeren Wellenlänge λ2 (Ordnung (m − 1)), wird sich am selben Ort x 1 befinden, an dem vormals das Maximum der niedrigeren Wellenlänge λ1 (Ordnung m) gewesen ist. Man erhält die Gleichungen 2d(x 1 ) = mλ1 , (3.2) 2d(x 1 ) = (m − 1)λ2 . (3.3) Dadurch kann man die Ordnung m des betrachteten Maximums mit m= λ2 λ 2 − λ1 (3.4) bestimmen. Die Ordnungen der benachbarten Maxima können anschließend abgezählt werden, sofern man weiß, in welche Richtung die Dicke des FI zunimmt. Auf der dünneren Seite des FI haben die Maxima Ordnungen, die kleiner sind als m. Mit der Dicke des FI, steigt auch die Größe der Ordnungen an. Anschließend kann die Dicke d(x) des FI über die Gleichungen (3.2) und (3.3) an jedem Ort x eines Interferenzmaximums berechnet werden werden. Man benötigt für die Messung der Dicke d(x) einen Laser, dessen Frequenz sich um den FSR des betrachteten FI ändern lässt. Im Labor befindet sich ein durchstimmbarer Titan-Saphir (TiSa) -Laser (Coherent 899-21) mit einem Maximum in der Intensität bei 800 nm. Er ist frequenzstabilisiert und hat eine geringe Linienbreite (∆ν ≤ 1 Mhz). Außerdem benötigt man ein Lambdameter zur genauen Messung der Wellenlänge (Toptica WS6). Für die Messung der Wellenlänge des TiSa-Lasers wird der Strahl über eine optische Faser in das WS6 eingekoppelt. Die Faser wird an den Eingang des Lambdameters geschraubt und benötigt keine weitere Justage. Anschließend wird der Laserstrahl über die selbe Faser, in das LM-007 eingekoppelt. Dazu muss der Strahleinkoppler nachjustiert werden. Nachdem man am Computerbildschirm die Interferogramme sieht, werden die Spektren abgespeichert und die Position eines zentralen Maximums notiert. Anschließend wird die Frequenz des TiSa-Lasers langsam reduziert. Man kann beobachten, wie die Maxima in den Interferogrammen sich nach links verschieben. Eine Verschiebung nach links bedeutet, dass die Dicke des FI in dieser Richtung zunimmt. Die Dicke der FI ist daher an der Position großer Pixelzahlen in den Interferogrammen am kleinsten. Sobald ein neues Maximum die notierte Position erreicht hat, wird die Frequenz nicht mehr weiter verändert. Die Spektren werden wieder abgespeichert und der Laser erneut in das WS6 eingekoppelt. Nachdem man die neue Wellenlänge bestimmt hat, kann man diese mit der Vorhergehenden vergleichen. Die Differenz der beiden Wellenlängen kann man in eine Frequenz umrechnen und erhält somit den FSR (vgl. Abbildung 3.1). Dieses Verfahren wird für die drei dünnsten FI durchgeführt. Die Messunsicherheit bei der Bestimmung der Position der Maxima auf der CCD-Kamera beträgt 0,5 Pixel. Die Wellenlängenmessung mit dem WS6 ist mit einer Unsicherheit von 600 Mhz behaftet. Bei einer Wellenlänge in der Größenordnung von 830 nm, entspricht dies 1,4 pm. 18 Kapitel 3. Die Auswertung der Interferenzmuster FI λ1 / nm 1 765,145(2) 2 825,826(2) 3 829,357(2) λ2 / nm 829,278(2) 829,357(2) 829,528(2) ∆λ / nm 64,133(2) 3,532(2) 0,171(2) FSR / (1/cm) 1010,74(4) 51,57(3) 2,48(3) Tabelle 3.1: Der neu berechnete FSR für die ersten drei Interferometer D ic k e d e s F I 6,0µ a ) 97,0µ b ) 5,5µ 96,8µ 5,0µ 4,5µ 1000 1500 2000 2500 P o s it o n d e r M a x im a [ P ix e l] 1500 1800 2100 2400 P o s it o n d e r M a x im a [ P ix e l] 96,6µ D ic k e d e s F I Nachdem alle Messungen abgeschlossen sind, kann nach Gleichung (3.4) die Ordnung des betrachteten Maximums berechnet werden. Aufgrund der Messunsicherheiten erhält man keine ganze Zahl für m. Physikalisch sinnvoll sind allerdings nur ganze Ordnungen. Daher wird m auf eine ganze Zahl gerundet. Anschließend kann mit den Gleichungen (3.2) und (3.3) die Dicke des FI an jedem Ort eines Maximums berechnet werden. In Gleichung (3.2) wird die Dicke über λ1 berechnet und in Gleichung (3.3) über λ2 . Die berechneten Werte kann man anschließend in einem Graphen auftragen und durch lineare Regression eine Gerade durch die Messpunkte legen (vgl. Abbildung (3.3)). Die Geradensteigung beschreibt den Neigungswinkel α des FI. Alternativ hätte man die Dicke d(x 1 ) auch ausschließlich Abbildung 3.3: Die Dicke der FI in Abhängigkeit vom Ort x auf der CCD-Kamera. Der Graph a) bezieht sich auf das FI 1 mit der geringsten Auflösung. Der Graph b) bezieht sich auf das nächst höher auflösende FI 2. über die gemessenen Wellenlängen ausdrücken können d(x 1 ) = m λ1 2 = λ1 λ2 2(λ2 − λ1 ) (3.5) . Nach der gaußschen Fehlerfortpflanzung erhält man dadurch ∆d(x 1 ) = ∆λ 1 2 È λ41 + λ42 (λ1 − λ2 )4 . (3.6) Angesichts geringer Änderungen in der Ordnung m kann die Messunsicherheit in der Dicke d(x) unabhängig vom Ort x als ∆d1 , ∆d2 und ∆d3 angegeben werden. Die Reihenfolge ist nach steigender spektraler Auflösung der FI definiert. Man erhält ∆d1 = 154 pm, ∆d2 = 54 nm und ∆d3 = 23 µm. Für die Bestimmung einer unbekannten Wellenlänge wird die Ordnung m eines Interferenzmaximums über 19 Kapitel 3. Die Auswertung der Interferenzmuster die Dicke des FI berechnet. Sobald ein ∆d in der Größenordnung der Wellenlänge λ ≥ 390 nm liegt, kann man die Ordnung m nicht eindeutig bestimmen. Daher ist die Messung der ersten beiden FI gut. Es wird hierbei vernachlässigt, dass man im zweiten FI deutlich weniger Maxima hat, wodurch man die Dicke nur an zwei Orten berechnen kann. Das ∆d3 des dritten FI ist viel größer als eine typische Lichtwellenlänge. Daher kann man mit der gemessenen Dicke des dritten FI keine präzise Ordnung m bestimmen. Im Folgenden wird versucht die geometrischen Parameter der letzten beiden FI abzuschätzen. Das Ziel ist es, einen geringeren Fehler bei der Bestimmung der Dicke zu machen, als mit der vorgestellten Messmethode. Ausgangspunkt ist, dass die bereits angegeben Dicken d der FI im Mittel zutreffend sind (vgl. Tabelle 1.1). Dadurch wird die Ordnung m des zentralen Maximums, einer bekannten Wellenlänge λ und der Dicke d , über Gleichung (3.1) bestimmt. Anschließend können die Ordnungen der anderen Maxima im Interferogramm abgezählt werden. Der Gangunterschied zweier benachbarter Maxima beträgt eine ganze Wellenlänge λ. Dadurch unterscheidet sich die Dicke des FI an diesem Ort um λ/2 (vgl. Abbildung 3.4). Der Abstand zwischen zwei benachbarten Maxima l/2 a q Abbildung 3.4: Die Bedingung für Interferenzmaxima wird als q definiert und kann aus dem Interferogramm abgelesen werden. Dadurch erhält man den Neigungswinkel α = arctan λ 2q . (3.7) Betrachtet man in einem Interferogramm mehr als zwei Maxima, dann wird man aufgrund der Zunahme von q in Richtung größerer Ordnungen unterschiedliche Werte für α erhalten. Daher wird der Mittelwert über alle berechneten α gebildet. Diese Messung wird mit Hilfe eines frequenzstabilisierten HeNe-Lasers (633 nm) durchgeführt. In dem Interferogramm des zweiten FI beobachtet man drei Maxima. Daher können zwei Winkel α berechnet werden. Anschließend wird der Mittelwert über beide Winkel gebildet. Die Messunsicherheit des Winkels α ist die maximale Abweichung der Einzelwerte zum Mittelwert. In dem vierten FI kann man nur zwei Maxima beobachten, daher wird die Messunsicherheit als genau so groß definiert, wie bei dem dritten FI. Die Dicke wurde bei dieser Methode nicht gemessen. Allerdings kann man die Vermutung aufstellen, dass die tatsächliche Dicke in der Nähe von 500 µm liegt. Jetzt hat man alle geometrischen Parameter bestmöglich bestimmt. Anschließend kann man die Dicke jedes einzelnen FI, abhängig vom Ort x auf der CCD-Kamera, 20 Kapitel 3. Die Auswertung der Interferenzmuster FI Dicke am Ort x 0 1 4, 1241 µm 96, 53(6) µm 2 2.0(5) mm 3 4 40.0(5) mm Winkel 98(3) µrad 48(13) µrad 43, 8(5) µrad 48, 1(5) µrad Tabelle 3.2: Die Dicken und Winkel der einzelnen Fizeau-Interferometer am Ort x 0 berechnen. Für die zukünftigen Berechnungen der Dicke d(x) wird für jedes FI ein fester Ausgangspunkt x 0 definiert. Der Ort x 0 befindet sich an der Position des HeNe-Laser Interferenzmaximums, mit der kleinsten sichtbaren Ordnung (vgl. Tabelle 3.2). 3.3 Die Berechnung der Wellenlänge Die geometrischen Parameter sind nicht die einzige Grundlage zur Berechnung einer unbekannten Wellenlänge. Man benötigt außerdem eine Eichmessung, die als absolute Referenz für alle folgenden Messungen gilt. Dazu eignet sich besonders gut der frequenzstabilisierte HeNe-Laser, den man bereits bei der Bestimmung der Winkel α verwendet hat (vgl. Abbildung 3.5). Im Folgenden wird die Erstellung eines Programms beschrieben, mit dem man eine unbekannte Wellenlänge bestimmen kann. Dazu werden als erstes alle konstanten Größen abgespeichert. Dazu gehören die geometrischen Parameter, im speziellen die Dicke d(x 0 ) und der Winkel α jedes FI, sowie die Wellenlänge des HeNe-Lasers λHeNe . Charakteristisch für λHeNe sind die Positionen der Maxima in den Inteferogrammen. Aus Gründen der Anschaulichkeit wird die Wellenlängenbestimmung am Beispiel der Interferogramme eines Farbstoff (Dye) -Lasers bei 606 nm beschrieben (Matisse). Zunächst wird nur das FI mit der geringsten Auflösung betrachtet, da dieses den größten Frequenzbereich abdeckt. Das Interferogramm dieses FI zeigt die meisten Maxima. Der Abstand q zwischen den Maxima ist unterschiedlich. Stellt man Gleichung (3.7) nach der Wellenlänge λ um, so erhält man λ = 2q tan(α). (3.8) Dadurch hat man eine erste Abschätzung der gesuchten Wellenlänge. Allerdings stellt sich die Frage, welches q man aus den unterschiedlichen Abständen wählen soll. Berechnet man die Wellenlänge λ für alle gemessenen Abstände q, so erhält man Wellenlängen im Bereich von 584 nm bis 618 nm. Im Mittel ist man bei einer Wellenlänge von 602 nm, was einer Abweichung von 4 nm zur tatsächlichen Wellenlänge des Dye-Lasers entspricht. Daher wird in Zukunft über alle Abstände q gemittelt. Mit dem gemittelten Abstand q wird dann die Wellenlänge nach Gleichung (3.8) berechnet. Diese erste Wellenlängenabschätzung wird als λ0 = 602 nm definiert. Für eine präzisere Bestimmung der Wellenlänge benötigt man mehr Informationen. Diese erhält man aus der Eichmessung des HeNe-Lasers, sowie aus den Dicken der FI. Mit Hilfe der relativen Lage eines Inteferenzmaximums des 21 a ) i t ] b ) I n I n t e t e n n s i t ä s i t ä t t [ b [ b e e l . l . E E i n i n h h e e i t ] Kapitel 3. Die Auswertung der Interferenzmuster 1 5 0 0 2 0 0 0 2 5 0 0 P o s itio n [P ix e l] 3 0 0 0 1 5 0 0 2 0 0 0 2 5 0 0 P o s itio n [P ix e l] 3 0 0 0 i t ] d ) e c ) 1 0 0 0 I n I n t e t e n n s i t ä s i t ä t t [ b [ b e e l . l . E E i n i n h h e i t ] 1 0 0 0 1 0 0 0 1 5 0 0 2 0 0 0 2 5 0 0 3 0 0 0 1 5 0 0 2 0 0 0 P o s itio n [P ix e l] P o s itio n [P ix e l] 2 5 0 0 Abbildung 3.5: Interferenzmuster eines Helium-Neon-Laser, hinter vier verschiedenen FI Dye-Lasers zu einem Maximum des HeNe-Lasers, lässt sich die Genauigkeit einer Wellenlängenmessung erhöhen [1]. Dies macht die Bestimmung der Ordnungen der betrachteten Maxima erforderlich. Die entsprechende Gleichung lautet λ = λHeNe · m + l/p n . (3.9) Die Ordnung m gehört einem Interferenzmaximum der Wellenlänge λHeNe an. Zwei Maxima mit den Ordnungen m und m+1 haben den Abstand p. Die Ordnung n gehört dem Maximum an, dessen Wellenlänge λ zu bestimmen ist. Dieses Maximum befindet sich zwischen zwei Maxima der Wellenlänge λHeNe mit den Ordnungen m und m + 1. Die Größe l beschreibt den Abstand zwischen dem Maximum der Ordnung n und dem Maximum der Ordnung m (vgl. Abbildung 3.6). Die Dicke d(x) eines Fizeau-Interferometers ist an jedem Ort x bekannt. Dadurch kann die Ordnung jedes beliebigen Interferenzmaximums berechnet werden, sofern man die Wellenlänge kennt (vgl. Gleichung (3.1)). Die Wellenlänge des HeNe-Lasers λHeNe ist bekannt. Dadurch kann man die Ordnungen m berechnen. Die Ordnung n der unbekannten Wellenlänge kann nicht genau bestimmt werden. Allerdings erhält man über die Gleichung (3.9) mit der Wellenlänge λ0 eine Näherung für n. Aufgrund von Messunsicherheiten werden die berechneten Ordnungen keine ganze 22 Kapitel 3. Die Auswertung der Interferenzmuster (n+1) (m+1) n m (n-1) l p Abbildung 3.6: Die Positionen der Interferenzmaxima des Helium-Neon-Lasers (rot) und einer unbekannten Wellenlänge (grün) Zahl ergeben. Daher werden die Ordnungen m und n auf ganze Zahlen gerundet. Anschließend werden die Abstände l und p aus den Positionen der Maxima der Ordnungen m, m + 1 und n berechnet. Laut Definition liegt das Maximum der Ordnung n zwischen den Maxima der Ordnungen m und m + 1. Hinter dem ersten FI kann es vorkommen, dass dieser Fall mehrfach auftritt. Prinzipiell kann man jeden dieser Fälle zur Berechnung von l und p verwenden. Allerdings wird in dieser Auswertung der Quotient l/p ≈ 1/2 bevorzugt. Dadurch beträgt der Fehler, den man bei der Berechnung der Wellenlänge machen kann, maximal den halben FSR. Gleichzeitig wird die Toleranz für die Abschätzung der Wellenlänge festgesetzt. Berechnet man mit der Abschätzung von λ0 die Wellenlänge nach Gleichung (3.9), so erhält man die gesuchte Wellenlänge von 606 nm. Zur Bestimmung dieser Wellenlänge wurden alle Informationen des ersten FI ausgenutzt. Eine genauere Bestimmung der Wellenlänge ist mit dem ersten FI nicht möglich, daher wird diese Wellenlänge als λ1 = 606 nm definiert. Allerdings kann man auch eine andere Abschätzung verwenden, solange die Frequenzabweichung zur gesuchten Wellenlänge nicht größer ist als der halbe FSR. Liegt man mit der Abschätzung λ0 außerhalb dieses Bereichs, so wird ein Maximum einer anderen Ordnung zur Berechnung der neuen Wellenlänge herangezogen. Die Grenze zwischen einer guten und einer schlechten Wellenlängenabschätzung ist somit sehr scharf definiert. In Abbildung 3.7 ist die berechnete Wellenlänge für das erste FI nach Gleichung (3.9) aufgetragen. Diese entspricht einer Korrektur der ersten Wellenlängenabschätzung durch das dünnste FI. Auf der horizontalen Achse sind unterschiedliche Wellenlängenabschätzungen λ0 zu finden, mit denen man die Ordnung n in Gleichung (3.9) berechnet. Diese Wellenlängen werden relativ zur tatsächlichen Wellenlänge von 606 nm angegeben. Man sieht drei Plateaus. Das Plateau in der Mitte entspricht einer berechneten Wellenlänge von λ1 = 606 nm. Sowohl der vertikale als auch der horizontale Abstand der Plateaus beträgt circa einen FSR. Das selbe Verfahren zur Korrektur einer abgeschätzten Wellenlänge, lässt sich auch für das zweite FI anwenden. Allerdings ist dort λ1 die Wellenlängenabschätzung, 23 Kapitel 3. Die Auswertung der Interferenzmuster 6 4 0 6 2 0 6 0 0 5 8 0 k o r r i g i e r t e W e l l e n l ä n g e [ n m ] 6 6 0 5 6 0 -3 0 -2 0 A b w e -1 0 i c h u n g v o 0 n d e r W 1 0 e l l e n l ä n g 2 0 e 6 0 6 n m 3 0 [ n m ] Abbildung 3.7: Die neu berechnete Wellenlänge wird als Funktion der vorherigen Wellenlängenabschätzung aufgetragen mit der die Ordnung n berechnet wird. Die Ordnung m kann man erneut über λHeNe berechnen. Der einzige Unterschied ist die größere spektrale Auslösung des FI. Die neu berechnet Wellenlänge unterscheidet sich daher um weniger als 1 nm von der bereits im ersten FI berechneten Wellenlänge. Im ersten FI hat man genaugenommen die Wellenlänge 606,2319 nm berechnet. Die tatsächliche Wellenlänge wird mit dem WS6 Lambdameter bestimmt und beträgt 606,2808(7) nm. Durch die Korrektur des zweiten FI, erhält man mit dem LM-007 eine Wellenlänge von λ2 = 606, 3083 nm. Diese wird wiederum zur Berechnung der Ordnung n im dritten FI verwendet. Dadurch kann die Wellenlänge erneut korrigiert werden. Man erhält λ3 = 606, 2995 nm. Nach dem letzten FI mit der höchsten spektralen Auflösung, liefert das Programm λ4 = 606, 2978 nm das endgültige Resultat. Die Abweichung zur gemessenen Wellenlänge des WS6 Lambdameters lässt sich auf die Unsicherheit der geometrischen Parameter der letzten beiden FI zurückführen. 24 Kapitel 4. Die Genauigkeit einer Wellenlängenmessung mit dem LM-007 Kapitel 4 Die Genauigkeit einer Wellenlängenmessung mit dem LM-007 Für die Bestimmung der absoluten Genauigkeit des Lambdameters werden unterschiedliche Wellenlängenmessungen durchgeführt. Dabei werden zuerst weit auseinanderliegende Wellenlängen betrachtet. Anschließend wird beobachtet, wie sich das Programm zur Berechnung von kleinen Änderungen der Wellenlänge verhält. Als Letztes betrachtet man den Einfluss des Strahlprofils auf eine Messung. 4.1 Die absolute Genauigkeit des LM-007 Für die Bestimmung der Genauigkeit des LM-007 wird eine Wellenlänge zweimal gemessen. Als erstes führt man eine Messung mit dem WS6 Lambdameter durch. Das Ergebnis dieser Messung λ1 dient als absolute Referenz. Anschließend erfolgt eine Wellenlängenmessung mit dem LM-007 mit der man λ2 erhält. Die absolute Genauigkeit ergibt sich als Differenz der beiden gemessenen Wellenlängen, normiert durch die Referenzwellenlänge λ1 λ − λ ∆λ 2 1 = . (4.1) λ1 λ1 Zunächst werden Wellenlängen weit außerhalb der Eichwellenlänge des HeliumNeon-Lasers betrachtet. Dazu wird primär der TiSa-Laser verwendet, mit dem bereits die Dicken der FI bestimmt wurden (vgl. Kapitel 3.2). Anschließend wird die Genauigkeit der Wellenlängenmessung des Dye-Lasers beschrieben. Mit diesem Laser wurde das Programm zur Berechnung der Wellenlänge erklärt (vgl. Kapitel 3.3). Die Messunsicherheit des WS6 ist mit 600 Mhz bekannt. Der Messfehler den man mit dem LM-007 macht, wird über die Freien Spektralbereiche der FI definiert. Die geometrischen Parameter der ersten beiden FI konnten mit einer ausreichenden Genauigkeit bestimmt werden. Allerdings wurden die Dicken der letzten beiden FI nur abgeschätzt. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass die Ordnungen n und m im Programm zur Berechnung der Wellenlänge falsch sind (vgl. Kapitel 3.3). Der Messfehler beträgt dadurch mindestens einen halben FSR des dritten FI. Nach Auswerten der gemessenen Wellenlängen erhält man eine absolute Genauigkeit des LM-007 in der Größenordnung von 10−5 (vgl. Tabelle 4.1). In einem Einzelfall wurde sogar nur eine Genauigkeit von 10−3 berechnet. Die Ursache ist eine ungenaue Bestimmung der Ordnungen m und n im zweiten FI. Allerdings wurden 25 Kapitel 4. Die Genauigkeit einer Wellenlängenmessung mit dem LM-007 λ gemessen mit WS6 / nm 606,280(1) 765,144(2) 825,825(2) 829,527(2) λ gemessen mit LM-007 /nm 606,29(5) 763(2) 825,87(9) 829,58(9) absolute Genauigkeit 2,8(5)·10−5 2,154(4)·10−3 6,4(3)·10−5 7,4(3)·10−5 Tabelle 4.1: Die Wellenlängenmessungen von unterschiedlichen Lasern die geometrischen Parameter des FI relativ genau bestimmt (vgl. Kapitel 3.2). Daher ist die wahrscheinlichste Fehlerquelle die Laserstrahleinkopplung in das LM007 (vgl. Kapitel 4.3). 4.2 Die relative Genauigkeit des LM-007 Die Genauigkeit des LM-007 bei großen Wellenlängenänderungen ist bekannt. Im Folgenden werden kleine Veränderungen der eingestrahlten Wellenlänge untersucht. Für diese Messung wird der frequenzstabilisierte HeNe-Laser verwendet, mit dem bereits die Eichung des Lambdameters vorgenommen wurde. Dies ist möglich aufgrund des Gleichspannungseingangs des Lasers, über den man die ausgegebene Frequenz des Lasers variieren kann. Die angelegte Spannung wird von -15 V bis +15 V variieren. Im frequenzstabilisierten Modus des Lasers ändert sich die Frequenz um 10 MHz/V. Der FSR des vierten FI beträgt circa 3750 Mhz. Dadurch sind die Ordnungen der Maxima m und n im vierten FI, unabhängig von der Messung, konstant (vgl. Gleichung (3.9)). Der einzige Unterschied ist eine minimale Änderung ∆ des Quotienten l/p. Es gilt ∆l/p 0, 5. Die Unsicherheit einer Wellenlängenmessung hängt dadurch alleine von dem vierten FI ab. Sie wird als ein Hundertstel des FSR definiert. Bei einer Wellenlänge von 633 nm sind das 5 · 10−5 nm. Die Messungen erfolgen immer unter dem selben Einfallswinkel des Laserstrahls. Dadurch entfällt der Messfehler, den man durch die Strahleinkopplung macht. Nach Abschluss der Messungen werden die berechneten Wellenlängen in einem Graphen aufgetragen (vgl. Abbildung 4.1). Durch die Verteilung der berechneten Wellenlängen werden mit Hilfe linearer Regression drei Geraden gelegt. In der Abbildung 4.1 sind diese rot eingefärbt. Dies ist wahrscheinlich ein Effekt des HeNe-Lasers und nicht des Programms zur Berechnung der Wellenlänge. Die blaue Gerade stellt den theoretischen Verlauf der Wellenlänge dar. Die maximale Abweichung zwischen der theoretisch erwarteten Wellenlänge und der berechneten Wellenlänge liegt bei einer Spannung von -9 V. Mit Hilfe dieser Wellenlängendifferenz lässt sich nach Gleichung (4.1) die relative Genauigkeit bestimmen. Man erhält eine Genauigkeit von 6,3·10−8 . Dieser Wert ist sehr gut und zeigt das Potential des LM-007. 26 Kapitel 4. Die Genauigkeit einer Wellenlängenmessung mit dem LM-007 6 3 2 ,9 9 1 6 t h e o r e t is c h e r V e r la u f Wellenlänge λ [nm] 6 3 2 ,9 9 1 5 6 3 2 ,9 9 1 4 6 3 2 ,9 9 1 3 6 3 2 ,9 9 1 2 6 3 2 ,9 9 1 1 6 3 2 ,9 9 1 0 6 3 2 ,9 9 0 9 -1 5 -1 0 -5 0 5 S p a n n u n g U 1 0 1 5 [V ] Abbildung 4.1: Verstimmung des Helium-Neon-Lasers in 1 V schritten λ1 / nm 404,0(5) λ2 /nm 404,9(5) λ3 / nm 404,1(5) Tabelle 4.2: Die gemessenen Wellenlängen des Dioden-Lasers 4.3 Der Einfluss unterschiedlicher Strahleinkopplungen in das LM-007 Für die Bestimmung einer Wellenlänge muss die Strahleinkopplug in das Lambdameter bei jeder Messung neu erfolgen. Eine gute Strahleinkopplung ist erreicht, sobald alle FI gleichmäßig ausgeleuchtet werden. Die einhüllende Kurve aller Maxima spiegelt das Strahlprofil wider. Verwendet man ein gaußförmiges Strahlprofil, dann sollte das mittlere Interferenzmaximum am größten sein. In Kapitel 4.1 hat man anhand der Messung des TiSa-Lasers bei 763(2) nm bereits einen Eindruck einer schlechten Strahleinkopplung erhalten (vgl. Abbildung 4.2). Im Folgenden wird ein Laser betrachtet, der kein gaußförmiges Strahlprofil hat. Es handelt sich um einen Dioden-Laser bei circa 404,9 nm (Toptica DL 100R). Die genaue Wellenlänge kann nicht anhand des WS6 Lambdameters gemessen werden, da keine optische Faser in diesem Wellenlängenbereich zur Verfügung steht. Für die Messung der Wellenlänge mit dem LM-007 wird der Laser über Spiegel umgeleitet und in das Lambdameter eingekoppelt. Anschließend wird durch Verkippen der Spiegel dafür gesorgt, dass die FI bestmöglich ausgeleuchtet werden (vgl. Abbildung 4.3). Es werden drei Messungen mit drei leicht unterschiedlichen Einfallswinkeln des Laserstrahls durchgeführt. Die anschließend berechneten Wellenlängen liegen alle in einem Bereich von 404,5(5) nm (vgl. Tabelle 4.2). Die Messunsicherheit wird erneut durch den halben FSR des dritten FI definiert. Die 27 e i t ] b ) a ) I n I n t e t e n n s i t ä s i t ä t t [ b [ b e e l . l . E E i n i n h h e i t ] Kapitel 4. Die Genauigkeit einer Wellenlängenmessung mit dem LM-007 1 5 0 0 2 0 0 0 2 5 0 0 P o s itio n [P ix e l] 3 0 0 0 1 5 0 0 2 0 0 0 2 5 0 0 P o s itio n [P ix e l] 3 0 0 0 i t ] d ) e c ) 1 0 0 0 I n I n t e t e n n s i t ä s i t ä t t [ b [ b e e l . l . E E i n i n h h e i t ] 1 0 0 0 1 0 0 0 1 5 0 0 2 0 0 0 2 5 0 0 P o s itio n [P ix e l] 3 0 0 0 1 0 0 0 1 5 0 0 2 0 0 0 2 5 0 0 P o s itio n [P ix e l] 3 0 0 0 Abbildung 4.2: Interferogramme eines schlecht eingekoppelten TiSa-Lasers berechneten Wellenlängen sind relativ nahe an der vom Hersteller angegebenen Wellenlänge. Eine Abweichung von 2 nm wie bei dem TiSa-Laser gibt es nicht. Die Interferogramme des TiSa-Lasers zeigen, dass die FI nicht vollständig ausgeleuchtet wurden. Dadurch ist der Einfallswinkels der Laserstrahls auf die FI nicht senkrecht. Dies hat direkten Einfluss auf die Positionen der Interferenzmaxima. Im Fall des ersten FI ist dies noch nicht besonders schlimm, da die Abstandsänderung der Maxima relativ gering ist. Im zweiten FI ist diese Abstandsänderung nicht mehr zu vernachlässigen und es wird eine fehlerhafte Wellenlänge berechnet. Im Fall des Dioden-Lasers scheint das asymmetrische Strahlprofil einen geringeren Einfluss auf die berechneten Wellenlängen zu haben. Dies liegt allerdings an der kleineren Wellenlänge des Lasers. Die Abstandsänderung im zweiten FI ist nicht mehr so groß wie bei dem TiSa-Laser. Dadurch ist der Messfehler in diesem FI, für den Dioden-Laser, kleiner. 28 a ) h i n E l . e [ b t s i t ä n t e I n I n t e n s i t ä t [ b e l . E i n h e i t ] b ) e i t ] Kapitel 4. Die Genauigkeit einer Wellenlängenmessung mit dem LM-007 3 0 0 0 2 0 0 0 2 5 0 0 P o s itio n [P ix e l] 3 0 0 0 d ) e c ) 1 5 0 0 i t ] 2 0 0 0 2 5 0 0 P o s itio n [P ix e l] I n I n t e t e n n s i t ä s i t ä t t [ b [ b e e l . l . E E i n i n h h e i t ] 1 5 0 0 1 5 0 0 2 0 0 0 2 5 0 0 P o s itio n [P ix e l] 3 0 0 0 1 5 0 0 2 0 0 0 2 5 0 0 P o s itio n [P ix e l] 3 0 0 0 Abbildung 4.3: Die Interferogramme des Dioden-Lasers 29 Kapitel 5. Ausblick Kapitel 5 Ausblick Das LM-007 ist für den Einsatz im Labor noch nicht fertiggestellt. Es gibt Probleme bei der Strahleinkopplung in das Lambdameter. Außerdem konnten die geometrischen Parameter nicht mit ausreichender Genauigkeit bestimmt werden. Des Weiteren erfolgt die Berechnung der Wellenlänge noch nicht direkt am Messrechner. 5.1 Die Erhöhung der Genauigkeit des LM-007 Es wurde eine Messung an einem HeNe-Lasers durchgeführt. Dabei wurde die erzeugte Frequenz in Schritten von 10 MHz verändert. Es war möglich diese Veränderung zu messen. Außerdem wurden Messungen an einem TiSa-Laser und einem Dioden-Laser durchgeführt. Die erzielte Genauigkeit ist allerdings mit 10−5 bescheiden ausgefallen. Der grundlegende Unterschied zwischen der guten und den schlechten Messungen, war die Strahleinkopplung in das Lambdameter. Der Messfehler den man durch die Strahleinkopplung macht, fängt bereits bei der Bestimmung der geometrischen Parameter der FI an. Außerdem ist die Eichmessung unter einem bestimmten Einfallswinkel aufgenommen worden. Für eine exakte Bestimmung der Wellenlänge muss dieser Winkel reproduzierbar sein. Das LM-007 benötigt daher einen neuen Strahleinkoppler der sicherstellt, dass alle Wellenlängenmessungen unter dem selben Einfallswinkel vorgenommen werden. Sobald die Strahleinkopplung in das Lambdameter auf reproduzierbare Weise sichergestellt ist, kann man die geometrischen Parameter der FI neu bestimmen. Bei dem ersten Interferometer ist das WS6 Lambdameter mit einer Genauigkeit von 600 MHz noch ausreichend. Bei der richtigen Strahleinkopplung ist diese Genauigkeit auch für das zweite FI gerade noch ausreichend. Ab dem dritten FI kann man mit dem WS6 Lambdameter keine Aussage über die geometrischen Parameter der FI machen. Für die präzise Bemessung der optischen Parameter sollte ein anderes Lambdameter ausgeliehen werden, das mindestens mit der selben Genauigkeit arbeitet wie das LM-007. Im Laufe dieser Arbeit wurde überwiegend mit dem Programm Mathematica gearbeitet. Dies hatte den Vorteil, dass Programmänderungen schnell vorgenommen werden konnten. Im gegenwärtigen Zustand ist der Algorithmus zur Berechnung der Wellenlänge fertig. Daher kann das Programm in naher Zukunft, in eine LabVIEW Umgebung geschrieben werden. Die stark fehlerbehafteten statischen Parameter können nachträglich durch genauere Werte ersetzt werden. 30 Literaturverzeichnis Literaturverzeichnis [1] L. Schawlow. Multiple-wedge wavemeter for pulsed lasers. Optics Letters 6 (1981)(12) 3 [2] W. Demtröder. Laserspektroskopie, Bd. 4. Springer (2004) [3] T. Halfmann. Optik - Skript zur Vorlesung. TU Darmstadt (2010) [4] Prokhorov General Physics Institute. Lambdameter LM-007, Manual on hard& software [5] Laser 2000. LM-007 Lambdameter 31 Erklärung zur Bachelor-Thesis Hiermit versichere ich, die vorliegende Bachelor-Thesis ohne Hilfe Dritter nur mit den angegebenen Quellen und Hilfsmitteln angefertigt zu haben. Alle Stellen, die aus Quellen entnommen wurden, sind als solche kenntlich gemacht. Diese Arbeit hat in gleicher oder ähnlicher Form noch keiner Prüfungsbehörde vorgelegen. Darmstadt, den 7. Dezember 2010 (Arthur Fast)