Das Harnröhrendivertikel - Diagnostik und - ihre

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Franziskus Krankenhaus - Berlin
Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité - Universitätsmedizin Berlin
Abteilung für Urologie und Urogynäkologie
Chefarzt: Prof. Dr. med. Manfred Beer
Das Harnröhrendivertikel - Diagnostik und
Therapie in der urologischen Praxis
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J. Neymeyer , W. Abdul-Wahab Al-Ansari , Ch. Laaß-Spohn , S. Kassin ,
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A. Apostolidis , T. Wülfing , C. Bäcker und M. Beer
1 Abteilung für Urologie und Urogynäkologie, Franziskus-Krankenhaus-Berlin, Berlin
2 MRT Akademie im Ludwig-Erhard-Haus, Berlin
Einleitung:
Die primäre Diagnose eines Harnröhrendivertikels gestaltet sich
oft sehr schwierig. Symptome wie akute Harninkontinenz, akute
Miktionsbeschwerden, Dyspareunie oder chronischer Harnwegsinfekt werden oft beschrieben. Der perineale Ultraschall (pn US)
mittels konvexem Abdominalschallkopf (3,5-5,0 Mhz) ist für die
urologische Praxis ein einfaches, schnelles und kostengünstiges
diagnostisches Vorgehen, um Harnröhrendivertikel nachzuweisen.
Der perineale Ultraschall ist in der Primärdiagnostik den bisherigen
Verfahren wie Zystoskopie, Doppelballon-Kontrastmitteluntersuchung
und Magnetresonanztomographie (MRT) in der Diagnosefindung
überlegen.
Methoden:
Anhand von typischen Fallbeispielen wurde die Technik / Handling
des perinealen Ultraschall speziell an die Anforderungen der
urologischen Praxis angepasst. Mittels konvexem Abdominalschallkopfes wurden Harnröhrendivertikel primär nachgewiesen.
Mittels hochauflösender Convex- und Linearsonde erfolgte eine
Nachkontrolle (Vaginalsonde, 6-12 Mhz oder Rektalsonde
6-10 Mhz). Es wurden alle Fallbeispiele dokumentiert, in der Akte
illustriert und kritisch analysiert. Jeder Patient erhielt präoperativ eine
Zystoskopie, Doppelballon-Kontrastmitteluntersuchung sowie in
der Mehrzahl der Fälle eine Magnetresonanztomographie.
Alle Patienten wurden operativ versorgt und der Status sowie das
Operationsresultat dokumentiert (OP-Bericht, Fotodokumentation).
Eine Nachkontrolle erfolgte nach zwei bzw. vier Wochen und nach
sechs Monaten.
Perinealsonographie mittels konvexem Abdominalschallkopf (in der
Sprechstunde zur Diagnosesicherung; postoperativ zur Verlaufskontrolle)
Konvexe Abdominalsonde
transvaginale Endoluminalsonde
Ergebnisse:
29 Harnröhrendivertikel wurden durch den perinealen Ultraschall
mittels konvexem Abdominalschallkopf diagnostiziert.
Die Versorgung erfolgte in 28 Fällen vaginal und in einen Fall
abdominal. 22 Divertikel waren infiziert. Die genaue stufenweise
Präparation der Scheide und des Divertikels und ist entscheidend
für den anschließenden spannungsfreien Verschluss. Hämatome,
Wundheilungsstörungen oder Fistelbildungen traten keine auf.
Schlussfolgerung:
Der perineale Ultraschall mittels konvexer Abdominalsonde ist ein
einfaches diagnostisches und kostengünstiges Instrument für die
urologische Praxis zum Nachweis eines Harnröhrendivertikels.
Im Vergleich bei der Primärsuche zeigte sich aufgrund der
Übersichtlichkeit bei der gesamten Harnröhrendarstellung ein Vorteil
der konvexen Abdominalsonde gegenüber der Endoluminalsonde
(Vaginal- oder Rektalsonde).
Die Untersuchungsdauer beträgt im Mittel ein bis zwei Minuten.
Die vaginale Versorgung sollte primär angestrebt werden.
Dabei ist auf die genaue Präparation zu achten, um nach der
Exzision des Harnröhrendivertikels einen mehrschichtigen,
dachziegelartigen und spannungsfreien Verschluss zu erreichen.
Dies gewährleistet eine gute Wundheilung und reduziert die Gefahr
eines Rezidives oder von Fistelbildung.
Harnröhre
Direkte Divertikeldarstellung mittels Kontrastmittel über einen UK
Divertikeldarstellung mittels Kontrastmittel im MRT
Blase
Harnröhrendivertikel
Harnröhrendivertikelexstirpation (Ausnaht, Präparation, Exstirpation und
mehrschichtiger, dachziegelartiger und spannungsfreier Verschluss)
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