3. Der Erste Kreuzzug 1096-1099. Machtpolitik und

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3. Der Erste Kreuzzug 1096-1099. Machtpolitik und Volksfömmigkeit
3.3. Der Kreuzzug der Fürsten
3.4. Alexios Komnenos und der Kreuzzug
3.5. Der Weg durch Kleinasien
3.6. Von Antiochia nach Jerusalem
Kg. Ludwig IX. bricht zum Kreuzzug auf, franz. Manuskript,
spätes 13. Jh.
3. Der Erste Kreuzzug 1096-1099. Machtpolitik und Volksfömmigkeit
3.3. Der Kreuzzug der Fürsten
3.3.1. Kontingente
Frankreich
3. Der Erste Kreuzzug 1096-1099. Machtpolitik und Volksfömmigkeit
3.3. Der Kreuzzug der Fürsten
3.3.1. Kontingente
Gf. Raimund IV. von Toulouse,
gest. 1105 vor Tripolis
Gf. Robert II v. Flandern
kehrt 1100 nach F. zurück
Bf. Ademar von Le Puy,
gest. 1098 in Syrien
Deutsches Reich
Gf. Balduin von Boulogne,
1098-1100 Gf. v. Edessa,
1100-1118 Kg. v. Jerusalem
Gf. Eustach III v. Boulogne,
kehrt nach 1100 zurück
Balduin von Le Bourg,
1100-1118 Gf. v. Edessa
1118-1131 Kg. v. Jerusalem
Gf. Stephan v. Blois,
verlässt das Heer 1098
Gf. Hugo v. Vermandois,
kehrt im Juli 1098 zurück
Gf. Balduin II v. Hennegau,
gest. im Juni 1097 bei Nizäa
Hg. Gottfried v. Niederlothr.,
Kg. v. Jerusalem 1099-1100
Normannen
Hg. Robert II v.d. Normandie,
kehrt 1100 nach Engl. zurück
Bohemund von Tarent,
1098-1111 Fürst v. Antiochia
Tankred von Lecce,
1100-1112 Fürst v. Galiläa
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3.3. Der Kreuzzug der Fürsten
3.3.1. Kontingente
Stammtafel Hauteville im 11. Jh. (Söhne u. Enkel Guiskards) ###
3. Der Erste Kreuzzug 1096-1099. Machtpolitik und Volksfömmigkeit
3.3. Der Kreuzzug der Fürsten
3.3.1. Kontingente
Normannen und Byzantiner im 11. Jh.
* seit ca. 1030 norm. Herrschaft der
Hauteville in Capua und Neapel
* 1059 Kampf zwischen Normannen und
Byzantinern um Städte in Kalabrien
* 1060 Ks. Konstantinos entsendet Heer
nach Apulien; zahlreiche Küstenstädte
werden zurückerobert
* 1071 erobert Robert Guiskard die byzant.
Hauptstadt Bari und beendet die byzant.
Präsenz in Sizilien und Süditalien
* Robert Guiskard greift byzant. Festland
und Inseln an: Kämpfe in Durazzo
(1081/82) und auf Korfu (1084)
* Bohemund von Tarent führt den Feldzug
Roberts bis 1085 fort
3. Der Erste Kreuzzug 1096-1099. Machtpolitik und Volksfömmigkeit
3.3. Der Kreuzzug der Fürsten
3.3.1. Kontingente
Zur Teilnehmerzahl des Fürstenkreuzzugs
Die Kreuzzugschronisten übertreiben die Zahl i.d.R. stark.
Fulcher von Chartres, Geschichte Jerusalems I, 10: „Jene, die rechnen konnten,
schätzten die Zahl auf 600.000 kampferprobte Männer. Von diesen hatten 100.000
Kettenhemden und Helme als Schutz. Daneben gab es solche, die keine Waffen trugen,
nämlich Geistliche, Mönche, Frauen und Kinder.“
Noch in der älteren Forschung kursieren teilweise ähnliche Zahlen; die neuere Forschung
geht realistisch von ca. 7.000 Berittenen, 20.000 Kämpfern zu Fuß und einem Tross von
weiteren 20.000 bis 30.000 Unbewaffneten (Jaspert 2003).
3. Der Erste Kreuzzug 1096-1099. Machtpolitik und Volksfömmigkeit
3.3. Der Kreuzzug der Fürsten
3.3.2. Vorbereitungen
1. Finanzierung und Erbe
Gf. Raimund IV. von Toulouse,
überträgt seinem Sohn Bertrand die
Herrschaft über Toulouse und Provence
Gf. Balduin von Boulogne,
Verkauf von Gütern an die Kirche zur
Finanzierung des Kreuzzugs
Gf. Stephan v. Blois,
überträgt die Gft. Blois seiner Ehefrau
Adela, einer Tochter Wilhelms d. Eroberers
Hg. Robert II. von der Normandie,
verpfändet die Herrschaft über die N. an
seinen Bruder Wilhelm II., Kg. v. England,
für die Dauer des Kreuzzugs; Vertrag über
gegenseitiges Erbe wird 1100 gebrochen
Hg. Gottfried von Bouillon,
verkauft u. verpfändet seinen persönlichen
Besitz; holt Erlaubnis Ks. Heinrichs IV. ein
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3.3. Der Kreuzzug der Fürsten
3.3.2. Vorbereitungen
Kreuzfahrertestament
Stiftsarchiv des Zisterzienserklosters Rein
Urkunde: A I/8
Datum: 1146 Juni 16
Regest: Der Kreuzfahrer Heinrich von
Dunkenstein (NÖ.), ein Ministeriale des
Markgrafen Otakar III., widmet dem Kloster
Rein zu seinem Seelenheil ein Gut in
„Subellendorf“ und seine Höfe in Weikersdorf
(bei Wiener Neustadt) mit dem Vorbehalt der
Nutznießung für seine Nichte Gertrudis auf ihre
Lebenstage.
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3.3. Der Kreuzzug der Fürsten
3.3.2. Vorbereitungen
1. Finanzierung und Erbe
2. Reise
Gf. Raimund IV. von Toulouse,
überträgt seinem Sohn Bertrand die
Herrschaft über Toulouse und Provence
Vereinbarter Reisebeginn: 15. August
1096
Gf. Balduin von Boulogne,
Verkauf von Gütern an die Kirche zur
Finanzierung des Kreuzzugs
Gf. Stephan v. Blois,
überträgt die Gft. Blois seiner Ehefrau
Adela, einer Tochter Wilhelms d. Eroberers
Hg. Robert II. von der Normandie,
verpfändet die Herrschaft über die N. an
seinen Bruder Wilhelm II., Kg. v. England,
für die Dauer des Kreuzzugs; Vertrag über
gegenseitiges Erbe wird 1100 gebrochen
Hg. Gottfried von Bouillon,
verkauft u. verpfändet seinen persönlichen
Besitz; holt Erlaubnis Ks. Heinrichs IV. ein
Hg. Gottfried und seine Brüder reisen über
Ungarn und Bulgarien; Vertrag mit Kg.
Koloman v. Ungarn; Balduin als Geisel
Robert II. von Flandern, Robert von der
Normandie und Stephan von Blois treffen
im Herbst 1096 in Lucca mit P. Urban II
zusammen
Urban II., Brief an die Bologneser,
19. Sept. 1096:
„Weder Mönche noch Kleriker haben die
Erlaubnis zur Kreuznahme, es sei denn
mit Einwilligung ihres Abtes oder Bischofs.
Bischöfe sollen ihren Gemeindegliedern
die Kreuznahme nur nach Beratung mit
dem Ortsklerus erlauben. Junge
verheiratete Männer sollen nur mit
Einwilligung ihrer Frauen gehen...“
3. Der Erste Kreuzzug 1096-1099. Machtpolitik und Volksfömmigkeit
3.4. Alexios Komnenos und die Kreuzzugsführer
1. Hugo von Vermandois,
seit November 1096 in Konstantinopel,
ehrenvolle Behandlung,
schnelle Verständigung auf Lehnseid.
2. Gottfried von Niederlothringen,
seit 23. Dezember 1096 in Konstantinopel,
Plünderungen vor der Stadt, gegens.
Misstrauen, Lehnseid nur unter Druck.
3. Bohemund von Tarent, Tancred von Lecce,
seit Januar 1097 in Konstantinopel,
Plünderungen im Vorfeld,
Tancred entzieht sich,
Bohemund leistet gg. Geld Lehnseid.
4. Raimund von Toulouse,
seit Ende Januar 1097 in Konstantinopel,
ehrenvolle Aufnahme, Verhandlungen vor
dem Scheitern, reduzierter Treueeid
5. Robert v. Flandern, Robert v.d. Normandie,
Mai 1097; Lehnseid gg. Geschenke
Alexios Komnenos wird durch
Christus gesegnet, byz. Hs., 12. Jh.
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3.4. Alexios Komnenos und die Kreuzzugsführer
„Als der Kaiser vernommen hatte, daß Bohemund,
jener hochberühmte Mann, gekommen war, ließ er ihn
mit gebührender Höflichkeit empfangen, sorgte
allerdings dafür, daß er außerhalb der Stadt
untergebracht wurde. Als Bohemund sich dort häuslich
niedergelassen hatte, schickte der Kaiser nach ihm, um
ihn zu einer geheimen Unterredung einzuladen. Der
Kaiser, der bekümmert war und geradezu vor Wut
kochte, sann mit seinen Ältesten einen listigen Plan
aus, womit sie gedachten, alle Führer unseres Heeres
dem Kaiser den Lehnseid schwören zu lassen. Dieses
zu tun weigerten sich unsere Führer rundweg, denn sie
sagten: "Dies ist unsrer wahrhaftig nicht würdig."
Vielleicht waren wir jedoch vom Schicksal dazu
ausersehen, von unseren Führern des öfteren in die Irre
geleitet zu werden, denn was taten sie am Ende? Sie
werden sagen, daß sie durch die Not dazu gezwungen
waren und sich wohl oder übel selbst erniedrigen
mußten, das zu tun, was jener widerwärtige Kaiser
wollte. Nun lebte der Kaiser in großer Furcht vor dem
tapferen Bohemund, der ihn und sein Heer oftmals vom
Schlachtfeld gejagt hatte, so daß er ihm zusagte, er
würde ihm Ländereien geben, welche hinter Antiochien Gf. Raimund und Bf. Ademar in
Konstantinopel, frz. Hs., 15. Jh.
lägen“. Gesta Francorum I, 6
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3.4. Alexios Komnenos und die Kreuzzugsführer
„Der Graf von Saint-Gilles lagerte sich außerhalb
der Stadtmauern in den Vororten, und sein Heer
war zurückgeblieben; somit befahl ihm der Kaiser,
ihm zu huldigen und wie die anderen den
Lehnseid zu schwören. Doch sowie ihm der Kaiser
diese Botschaft schickte, sann der Graf darüber
nach, wie er sich diesem kaiserlichen Befehl
widersetzen könne. Die anderen Fürsten gaben
ihm jedoch zu verstehen, daß es sich nicht zieme,
gegen befreundete Christen zu kämpfen, und der
tapfere Bohemund sagte, daß er persönlich des
Kaisers Partei ergreifen würde, wenn Graf
Raimund dem Kaiser irgendein Unrecht antäte
oder sich weigerte, ihm den Lehnseid zu leisten.
Daher nahm der Graf den Rat seiner Freunde an
und schwor, daß er Leben und Ehre von Alexius
respektieren würde und diese weder mißachten
noch einem anderen erlauben würde, selbiges zu
tun; aber als er aufgefordert wurde, dem Kaiser zu
huldigen, sagte er, daß er dies nicht tun wolle,
nicht einmal auf die Gefahr seines Lebens hin“.
Raimund von Aguilers, I, 4
Gf. Raimund und Bf. Ademar in
Konstantinopel, frz. Hs., 15. Jh.
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3.4. Alexios Komnenos und die Kreuzzugsführer
„Der Graf von Boulogne jedoch leistete den Eid wie
die andern auch. Denn es war wichtig, daß alle dem
Kaiser die Freundschaft aussprächen, denn ohne
seine Hilfe und seinen Rat konnten wir die Reise nicht
ohne weiteres durchführen, noch würden es jene
können, die uns auf dem Fuß folgten. Der Kaiser bot
ihnen wahrlich so viele Münzen und seidene
Gewänder, bis sie zufrieden waren, und die Pferde
und das Geld, das sie brauchten, um eine solche
Reise durchzuführen. Als dies vorbei war, überquerten
wir jenes Meer, welches der Arm des heiligen Georg
genannt wird, und darauf eilten wir weiter zur Stadt
Nikäa. Der edle Bohemund, Herzog Gottfried, Graf
Raimund und der Graf von Flandern waren bereits
seit Mitte Mai damit beschäftigt, sie zu belagern. Sie
befand sich damals im Besitz der Türken, einem
tapferen Volk aus dem Osten, das geübt ist im
Umgang mit dem Bogen. Diese hatten, aus Persien
kommend, vor fünfzig Jahren den Euphrat
überschritten und hatten das gesamte römische
Gebiet bis hin zur Stadt Nikomedien unterworfen. Wie
viele abgetrennte Köpfe und wie viele Gebeine von
Getöteten fanden wir doch auf den Feldern um
Gf. Raimund und Bf. Ademar in
Nikomedien liegen!“
Konstantinopel, frz. Hs., 15. Jh.
Fulcher von Chartres, I, 10
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3.5. Der Weg durch Kleinasien
3. Der Erste Kreuzzug 1096-1099. Machtpolitik und Volksfömmigkeit
3.5. Der Weg durch Kleinasien
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