ENDOKRINOLOGIE SCHILDDRÜSE UND SCHWANGERSCHAFT

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ENDOKRINOLOGIE
SCHILDDRÜSE UND SCHWANGERSCHAFT
Jodversorgung: Schwangerschaft und Stillzeit Jodid 200µg Tbl. / Tag einnehmen.
Hypothyreose und L-Thyroxin-Substitution: Beginnend im 1. Trimenon findet ein
diaplazentarer Transfer von mütterlichem T4 statt. Bereits bei Feststellung einer
subklinischen Hypothyreose (TSH > 4,0 µU/ml) in der Schwangerschaft muß sofort
eine Substitutionstherapie eingeleitet werden. Bei der Substitutionstherapie mit LThyroxin sind ab der 6.SSW (insbesondere im 2. und 3. Trimenon)
Dosissteigerungen von L-Thyroxin um insgesamt etwa 25 – 50 % notwendig (Anstieg
von TBG im Schwangerschaftsverlauf)! TSH ist der entscheidene Laborparameter
(Zielbereich TSH 0,3 – 2,5µU/ml); fT4 ist häufig im 3. Trimenon assaybedingt niedrig.
Nach der Entbindung sinkt der L-Thyroxinbedarf rasch auf das Niveau vor der
Schwangerschaft zurück.
Hyperthyreose und thyreostatische Medikation: Eine Hyperthyreose in der
Schwangerschaft (Ursachen: Morbus Basedow und Autonomie) ist mit einem
mehrfach erhöhten Risiko für Schwangerschaftskomplikationen wie niedriges
Geburtsgewicht < 2500 Gramm, Frühgeburtlichkeit, Eklampsie, „small for gestational
age“ und Totgeburt vergesellschaftet. Durch adäquate thyreostatische Therapie wird
dieses Risiko normalisiert. Die Indikation für eine thyreostatische Therapie in der
Schwangerschaft ist erst bei fT4 Spiegeln >2,5 ng/dL (obere Norm 1,9 ng/dL)
gegeben. Bei geringergradigen Erhöhungen des fT4: abwartendes Procedere und
regelmässige Verlaufskontrollen. Propylthiouracil ist Medikament der Wahl;
Initialdosis: 3 x 50 bzw- 3 x 100 mg täglich; Erhaltungsdosis 50 – 200 mg pro Tag;
insgesamt sollte die niedrigste effektive Dosis angestrebt werden. Eine
Kombinationsbehandlung von Propylthiouracil plus L-Thyroxin ist kontraindiziert. Zur
Therapiekontrolle wird alle 2 bis 4 Wochen das fT4, ggfs. ergänzt durch fT3 und TSH,
bestimmt. Therapieziel ist ein gering über dem oberen Normbereich bzw. im obersten
Normbereich gelegenes fT4; das TSH soll supprimiert bleiben. Für eine
thyreostatische Therapie in der Stillzeit können sowohl Propylthiouracil (bis zu 450
mg/Tag) als auch Methizol (bis zu 20 mg/Tag) eingesetzt werden.
Die schwangerschaftsassoziierte Hyperthyreose tritt im ersten Trimenon auf. Sie ist
durch exzessiv erhöhte hCG-Spiegel im Rahmen der normalen Frühschwangerschaft
(insbesondere Mehrlingsgraviditäten) und bei Trophoblasterkrankungen gekennzeichnet. HCG kann wie TSH die Schilddrüsenfunktion stimulieren; erst bei
kontinuierlichen hCG Spiegeln > 50000 – 75000mIU/ml ist eine Erhöhung des fT4
über den Normbereich zu erwarten. Während subklinische Hyperthyreosen im 1.
Trimenon häufig zu beobachten sind, treten schwangerschaftsassoziierte
Hyperthyreosen mit Erhöhung des fT4 nur selten auf. Die schwangerschaftsassoziierte Hyperthyreose ist selbstlimitierend im 2. Trimenon und normalerweise ist
keine thyreostatische Medikation erforderlich.
Postpartum Thyreoiditis: Sonderform der Autoimmunthyreoiditis. Prävalenz: 5 – 7 %
aller Frauen im ersten Jahr nach der Entbindung (30 – 50 % aller TPO-Ak positiven
Frauen!). Krankheitsverlauf: biphasisch mit initaler Schilddrüsendestruktion und
transienter Hyperthyreose (selbstlimitierend, im allgemeinen von 1 bis 2 Monaten
Dauer, thyreostatische Therapie nicht sinnvoll – DD: Morbus Basedow), gefolgt von
einer verminderten Funktionsreserve der Schilddrüse und permanenter Hypothyreose (DD postpartale Depression).
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SCHILDDRÜSE UND SCHWANGERSCHAFT
ENDOKRINOLOGIE
TSH
fT4
(subklinische) Hypothyreose
Diagnostik: TPO-AK? SD-Sono?
Screeninguntersuchung
TSH, fT4, (TPO-Ak)
bei Kinderwunsch und im 1. Trimenon
TSH
fT4
Verlaufskontrolle
keine threostatische Therapie
fT4 2,0 - 2,5 ng/dl (Norm bis 1,9)
Hyperthyreose
Diagnostik: TRAK? TPO-Ak? SD-Sono? Schwangerschaftswoche(ggfs. hCG-Spiegel)?
DD: M.Basedow, Autonomie, schwangeschaftsassoziierte Hyperthyreose
fT4 > 2,5 ng/dl (Norm bis 1,9)
Thyreostatische Therapie
Propylthiouracil 3x50 bis 3 x100mg/d (Initialdosis)
Substitutionstherapie
L-Thyroxin
Verlaufskontrolle alle 6 Wochen
TSH, fT4, fT3
Therapieziel:
TSH 0,3 bis 2,5 µU/ml
fT4 im Normbereich
Verlaufskontrolle alle 2 bis 4 Wochen
fT4, fT3, TSH
Therapieziel:
fT4 im obersten Normbereich/leicht erhöht
Dosisanpassung
Propylthiouracil 50 bis 200mg/d (Erhaltungsdosis)
Dosianpassung
(im 2. und 3. Trimenon)
Verlaufskontrolle
TSH, fT4,
6 Wochen nach der Entbindung
Dosisanpassung
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