Susanne Dinkelmann Die Homöopathie des Mondes Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 1 11.07.13 10:50 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 2 11.07.13 10:50 Susanne Dinkelmann Die Homöopathie des Mondes Der einfache Weg zum richtigen Mittel Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 3 11.07.13 10:50 Verlagsgruppe Random House FSC® N001967 Das für dieses Buch verwendete FSC®-zertifizierte Papier Munken Premium Cream liefert Arctic Paper Munkedals AB, Schweden. 1. Auflage Originalausgabe © 2013 Arkana, München in der Verlagsgruppe Random House GmbH Umschlaggestaltung: Uno Werbeagentur, München Umschlagmotiv: Fine Pic®, München Abbildung Innenklappen: Getty Images/Debi Bishop Lektorat: Anne Nordmann, Berlin Satz: Barbara Rabus Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck Printed in Germany 978-3-442-34138-2 www.arkana-verlag.de Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 4 11.07.13 10:50 Inhalt 1 Teil Leben und Heilen im Einklang mit dem Kosmos Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Uraltes Wissen neu entdeckt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Mein Praxis-Alltag oder: Wahrheit ist nichts für Feiglinge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Astrologie: Der Tipp aus dem All . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Astrologisch erkannt, homöopathisch gebannt . . . . . . . . . . 22 Das Prinzip der Astromedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Wie wirkt Homöopathie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Der Fluch unseres Egos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Was offenbart uns die Astrologie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Astrologie und Homöopathie: Ganzheitlicher geht’s nicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Aus dem Gleichgewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Störungen von Körper-Geist-Seele-Gefüge . . . . . . . . . . . . . 43 Einflüsse der Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Mit dem Mond zurück ins Gleichgewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Meine Vision: Astromedizin für alle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Der Mond als Basis für die Mittelfindung . . . . . . . . . . . . . . 54 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 5 11.07.13 10:50 I n h a lt Kein schwieriges Suchen mehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Wir und der Kosmos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Energieprinzipien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Anleitung zur einfachen und effektiven Selbstbehandlung . . . . . 63 Ablesen des Mondstands und Auffinden des eigenen Mondmittels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Woher bekomme ich »mein« Mittel und wie nehme ich es ein? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Was müssen Sie beachten? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 Gibt es Gegenanzeigen und Nebenwirkungen? . . . . . . . . . 70 Zuhilfenahme der Intuition bei der Einnahme . . . . . . . . . . 70 Heilungsanzeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Grenzen der Selbstbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 Heilen für Fortgeschrittene: Konstitutions- und Helfermittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 2 Teil Die Mondzeichen und ihre Mittel Jetzt aber los! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Und wenn die Beschreibung auf Sie nicht zutrifft? . . . . . . . . . . . 82 Mond im Widder: Staphisagria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 Krankheit durch Wut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 Gesundheit und Harmonie durch das Spüren von Kraft: Staphisagria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 Mond im Stier: Calcium carbonicum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 Krankheit durch Unsicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 Wohlbefinden durch innere Stärke: Calcium Carbonicum 102 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 6 11.07.13 10:50 I n h a lt Mond in den Zwillingen: Apis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 Krankheit durch Oberflächlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 Wohlbefinden durch Konzentration und Tiefe: Apis . . . . 110 Mond im Krebs: Pulsatilla . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 Krankheit durch Kälte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118 Wohlbefinden durch Herzenswärme: Pulsatilla . . . . . . . . 120 Mond im Löwen: Ignatia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 Krankheit durch Egozentrik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 Wohlbefinden durch Güte: Ignatia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 Mond in der Jungfrau: Silicea . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 Krankheit durch Angst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136 Wohlbefinden durch Geduld: Silicea . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 Mond in der Waage: Pulsatilla . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 Krankheit durch Narzissmus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 Wohlbefinden durch Anmut: Pulsatilla . . . . . . . . . . . . . . . 144 Mond im Skorpion: Thuja . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 Krankheit durch Manipulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 Wohlbefinden durch Liebe: Thuja . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 Mond im Schützen: Sepia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 Krankheit durch verletzten Stolz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 Wohlbefinden durch Mut: Sepia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163 Mond im Steinbock: Natrium chloratum . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165 Krankheit durch Starrheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170 Wohlbefinden durch Vertrauen: Natrium chloratum . . . . 171 Mond im Wassermann: Sulfur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174 Krankheit durch Lüge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 Wohlbefinden durch Freiheit: Sulfur . . . . . . . . . . . . . . . . . 181 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 7 11.07.13 10:50 I n h a lt Mond in den Fischen: China . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 Krankheit durch Mitleid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188 Wohlbefinden durch Mitgefühl: China . . . . . . . . . . . . . . . 189 3 Teil Helfermittel für akute Beschwerden Was sind Helfermittel? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 194 Wenn der Bauch verrückt spielt: Helfermittel für die Verdauung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198 Wenn der Fluss ins Stocken kommt: Helfermittel für Niere und Blase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212 Wenn Kontakt uns stresst: Helfermittel für die Atmungsorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . 228 Wenn der Konflikt an die Oberfläche kommt: Helfermittel für die Haut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 Wenn die Liebe zum Problem wird: Helfermittel für Fortpflanzungsorgane und Sexualität . . . 263 Wenn das Leben aus dem Takt gerät: Helfermittel für Herz und Kreislauf . . . . . . . . . . . . . . . . . 280 Wenn alles erstarrt: Helfermittel für den Bewegungsapparat . . . . . . . . . . . . . . 296 Wenn die Angst zu groß wird: Helfermittel für Nerven, Gemüt und Seele . . . . . . . . . . . . 311 Zum Schluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317 Kontaktadresse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 319 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 8 11.07.13 10:50 1 Teil Leben und Heilen im Einklang mit dem Kosmos Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 9 11.07.13 10:50 Einleitung Die Homöopathie erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Als sanfte, nebenwirkungsfreie und kostengünstige Heilmethode ist sie mittlerweile ein wichtiger Teil der alternativen Medizin. Eine Selbstbehandlung ist für jeden möglich, da die Arzneimittel rezeptfrei in der Apotheke zu bekommen sind. Doch wie kann ich als Laie aus der Vielzahl von Präparaten – mittlerweile gibt es über 4500 registrierte homöopathische Arzneimittel – für mich die richtigen herausfinden? Es gibt einen wunderbaren Wegweiser für uns: den Mond. Die Verbindung von Astrologie und Homöopathie ist nicht neu. Bis ins Mittelalter lassen sich Darstellungen des menschlichen Körpers zurückdatieren, auf denen Organe dem Tierkreis zugeordnet werden. Auch Bücher existieren schon zu diesem Thema, allerdings setzen sie in der Regel eine exakte Kenntnis der Materia medica, also der homöopathischen Arzneimittellehre, und viel astrologisches Wissen voraus, weshalb der Laie nicht viel damit anfangen kann. Das ist schade, denn Astrologie und Homöopathie ergänzen sich hervorragend und erzeugen gemeinsam einen Heilungsprozess, der auf absoluter Ganzheitlichkeit basiert. In diesem Buch werde ich Ihnen aufzeigen, wie Sie ohne besondere Vorkenntnisse und mit wenig Aufwand Astrologie und Homöopathie für sich und Ihre Familie nutzen können. Vieles, was Sie hier lesen werden, erscheint Ihnen anfangs viel10 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 10 11.07.13 10:50 Einleitung leicht unglaubwürdig oder zumindest reichlich abstrakt. Viele Menschen vertrauen noch immer hauptsächlich auf die Methoden und die lineare Denkweise der Schulmedizin und beäugen andere Medizinformen wie die Chinesische Medizin, die Tibetische, die der amerikanischen Ureinwohner oder ebendie Homöopathie skeptisch. Hinzu kommt, dass die Krankenkassen sich noch immer beharrlich weigern, die Kosten für Heilpraktiker zu übernehmen. Leider wird dadurch nicht selten der Eindruck erweckt, nur der Schulmediziner wäre der »richtige« Arzt. Dabei sprechen die Heilerfolge der alternativen Medizinformen schon lange eine andere Sprache. Letztlich muss jeder Mensch für sich entscheiden, welcher Therapiemethode er vertraut – denn Vertrauen ist ein wesentlicher Bestandteil im Heilungsprozess. Vielleicht überzeugen Sie meine Ausführungen, vielleicht bleibt Skepsis zurück. Was ich mir vor allem wünsche, ist, dass mein Buch Sie neugierig macht. Neugierig auf die einfache ­Methode, homöopathisches und astrologisches Wissen in Verbindung zu bringen und dadurch positive Veränderungen zu bewirken. Die Schulmedizin mit ihren Errungenschaften der letzten Jahrzehnte – etwa der Anästhesie, Chirurgie und der Antibiose – hat vielen Krankheiten und Schicksalen den Schrecken genommen. Und doch stellt sich bei nicht wenigen Menschen eine gewisse Ernüchterung ein. Viele sind schulmedizinisch »austherapiert«. Das heißt aber nicht, dass es für sie keine Hoffnung auf Heilung gäbe, sondern nur, dass die Schulmedizin vielleicht nicht die richtige Art Medizin für sie war. Mit diesem Buch gebe ich Ihnen ein Werkzeug in die Hand, mit dessen Hilfe Sie ab sofort selbständig für Ihr Wohlbefinden sorgen können. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und vor allem: Probieren Sie es aus! 11 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 11 11.07.13 10:50 Uraltes Wissen neu entdeckt Mein Praxis-Alltag oder: Wahrheit ist nichts für Feiglinge Kennen Sie mein Lieblingssprichwort? Es kommt aus Afrika und lautet: »Aus einer Kuh macht man keine Gazelle.« Ich stelle mir gerne vor, dass es von ganz einfachen Menschen stammt. Sicher waren sie Bauern, genauso wie ihre Väter und Urväter. Wahrscheinlich konnten sie weder lesen noch schreiben, konnten nicht Autofahren, keine Maschinen bedienen, kannten keinen Laptop, keine Börsenkurse, keine Heidi Klum und waren auch sonst für unsere Verhältnisse ziemlich ahnungslos. Und doch treffen sie mit diesen einfachen Worten etwas, das ich für das tiefste und wichtigste Wissen überhaupt halte. In unserer hochkomplexen Welt voller Optimierungs-, Kontroll- und Machbarkeitswahn weist es auf eine simple, aber unendlich wichtige Tatsache hin: Manche Dinge kann man nicht ändern, sondern muss sie einfach akzeptieren, und das ist auch gut so. In meine Praxis kommen jeden Tag Menschen, die sich in ihrer eigenen Haut nicht wohlfühlen. Sie leiden zum Teil unter schwersten seelischen und körperlichen Krankheiten. Ich sehe wunderschöne Frauen, jung, vermögend, gebildet und mit guten Jobs, die depressiv sind und sich hässlich und wertlos fühlen. Erfolgreiche Männer »im besten Alter«, die von der Frage 12 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 12 11.07.13 10:50 U r a lt e s W i s s e n n e u E n t d e c k t nach dem Sinn des Lebens innerlich zerfressen werden. Kleine Mädchen und Buben, die das unglaubliche Glück hatten, in unsere reiche Gesellschaft hineingeboren zu werden, aber seelisch einsam sind und innerlich verkümmern. Ich sehe die vergeblichen Versuche der Schulmedizin, diese Menschen zu heilen. Ein Stillstand der Krankheit kann erreicht werden, vielleicht auch eine Unterdrückung der Symptome – aber Heilung? Was macht uns krank und was macht uns gesund? Welche einfachen, aber wirkungsvollen Möglichkeiten gibt es, den Kranken wirklich zu heilen? Seit ich denken kann, habe ich mich mit diesen Fragen beschäftigt. Ich bin in eine Familie hineingeboren, in der »Heilen« großgeschrieben wurde. Meine Großeltern waren beide Heilpraktiker und haben bis ins hohe Alter praktiziert. Sie besaßen seit den Dreißigerjahren eine gutgehende Naturheilpraxis in München. Auch meine Mutter ließ sich zur Heilpraktikerin ausbilden und arbeitete fortan mit in der Praxis. Ich selbst habe oft meine Ferien in dieser Praxis verbracht und meine Großeltern und meine Mutter beim Umgang mit den Patienten beobachtet. Schon im zarten Kindesalter durfte ich mithelfen, Laboruntersuchungen auszuwerten. So wusste ich bereits als Grundschülerin über Blutkörperchen aller Art und Couleur, Bakterien und Blutzuckerwerte Bescheid. Auch Aderlässe, Schröpfgläser und Akupunkturnadeln waren mir vertraut. Gerne stöberte ich in dem umfangreichen Bücherfundus meiner Großeltern. Anatomische Atlanten und alte Bildbände über Krankheiten und ihre Behandlung interessierten mich mehr als die üblichen Kinderbücher meiner Altersgenossen. Mit zehn Jahren durfte ich meiner Großmutter meine erste intramuskuläre Injektion verabreichen. Auch mit der Kräuterkunde wurde ich schon früh bekannt 13 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 13 11.07.13 10:50 Leben und heilen im Einklang mit dem Kosmos gemacht. Besonders meine geliebte Großmutter verstand es, mir die Zusammenhänge zwischen der äußeren Erscheinung einer Pflanze und ihrer Heilwirkung zu vermitteln. Unvergessen bleibt für mich Belladonna, die »schöne Frau«. Solche Pflanzen wachsen reichlich in der unberührten Natur in Oberbayern. Die Beere, auf Deutsch »Tollkirsche«, erscheint prall und dunkel funkelnd wie die geweitete Pupille einer verliebten Frau. Kostet man sie, fällt man in einen Rausch, den schon die alten Germanen zu schätzen wussten. Nimmt man aber zu viel davon zu sich, bekommt man Herzrasen, Fieber, Kopfschmerzen und verfällt dem Wahnsinn. (Wohlgemerkt: Das gilt sowohl für ein Zuviel von der Beere als auch von der schönen Frau.) Aufbereitet als homöopathisches Heilmittel kann die Pflanze Belladonna jedoch genau diese Krankheitszustände heilen. Das Wissen um die Wirkung von Heilsteinen und den Einfluss der Sterne, das Aufspüren von Wasseradern und energetischen Störfeldern, ja sogar magische Medizin waren Themen, die mich von klein auf ganz selbstverständlich umgeben haben. Schon immer konnte ich Energiefelder wahrnehmen, Geistwesen und Engel. Meine geistige Führerin war die beste Freundin meiner Kindertage, und noch heute kann ich mich daran erinnern, wie erstaunt und enttäuscht ich war, als ich erkannte, dass andere Menschen sie nicht sehen konnten. Natürlich wollte ich auch Heilerin werden! Naiv und frohen Mutes schlug ich daher eine schulmedizinische Ausbildung ein. Aber schon das erste Semester meines Medizinstudiums desillusionierte mich völlig. Mir schien, meine Kommilitonen seien allesamt mehr am Image des Mediziners als am Heilen interessiert. Die Arbeit am Patienten wurde von vielen als unangenehm empfunden. Mir war es unmöglich, Angst und Ekel 14 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 14 11.07.13 10:50 U r a lt e s W i s s e n n e u E n t d e c k t vor Blut oder sonstigen Körperflüssigkeiten mit dem Bild des pragmatischen Heilers zu vereinbaren, das ich in mir trug. Meine geliebten naturheilkundlichen Methoden wurden von den Studenten und Professoren nur belächelt und verspottet. Nein, hier war kein Platz für mich! Enttäuscht gab ich das Studium auf. Ich verliebte mich, gründete eine Familie und arbeitete jahrelang als Verwaltungsfachkraft in einer humanitären Einrichtung und später als Sekretärin in einem Münchner Chefarztsekretariat. Die Vision, selbst als Heilerin tätig zu sein, verließ mich während dieser Zeiten nie, auch wenn ich versuchte, sie zu unterdrücken. Denn eine Verwirklichung hätte ja bedeutet, meine Komfortzone zu verlassen. Immer öfter aber beschlich mich das Gefühl, den beunruhigten und kranken Menschen besser helfen zu können, als meine Arbeitgeber es taten. Da mir meine Hände in dieser Position ja aber gebunden waren, wurde der Zustand für mich immer schwerer zu ertragen. Daher bildete ich mich neben meinen familiären und beruflichen Pflichten also unermüdlich fort und legte schließlich die amts­ ärztliche Prüfung zur Heilpraktikerin ab. In kleinen Schritten, parallel zu meinem Angestelltenverhältnis, baute ich meine Praxis auf und kündigte schließlich meine Arbeitsstelle. Ich habe diesen Schritt nie bereut. Seit über sieben Jahren arbeite ich nun freiberuflich als Heilpraktikerin und Astrologin, mittlerweile in meiner eigenen Praxis. Spezialisiert habe ich mich auf die Klassische Homöopathie. Den Anstoß dazu haben neben vielen persönlichen Heilungserfahrungen nicht zuletzt auch die unzähligen Homöopathie-Bücher aus der großelterlichen Praxis gegeben – zum Teil aus der Mitte des 19. Jahrhunderts –, die ich schon als Jugendliche begeistert studiert hatte. Samuel Hahnemann, der 15 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 15 11.07.13 10:50 Leben und heilen im Einklang mit dem Kosmos Begründer der Klassischen Homöopathie, hatte seine erste homöopathische Praxis in der kleinen Stadt Köthen in Sachsen-Anhalt. Die Geburtsstadt meines Großvaters! Ein Zufall? Wer weiß. Jedenfalls stand ich vor einigen Jahren auf meiner persönlichen Spurensuche gerührt nicht nur vor dem Geburtshaus meines Großvaters, sondern auch vor dem Haus, in dem sich einst Hahnemanns Praxis befunden hatte. Hahnemann verfasste das Organon, das bis heute als das Standardwerk in der Homöopathie gilt. Ich verehre ihn, weil er ein fantastisches Heilungsgesetz entdeckt hat: similia similibus curentur – »Ähnliches möge mit Ähnlichem geheilt werden«. Durch die Benutzung von feinsten Verdünnungen bestimmter Ausgangsstoffe kann ein Krankheitsbild geheilt werden, das der Ausgangsstoff in seiner unverdünnten Form beim Menschen erzeugen würde. So wie die Pflanze Belladonna homöopathisch aufbereitet Fieber heilt, ihre Beere es hingegen hervorruft. Ich betrachte es als meine Aufgabe, dieses großartige Gesetz der Homöopathie heilsam bei den Hilfesuchenden, die zu mir in die Praxis kommen, anzuwenden. Ganz bewusst nehme ich dabei die Unterstützung von Engeln und Geistwesen an. Ich bitte täglich um Kraft, Freude und Unterstützung bei meiner Arbeit, und ich habe die Erfahrung gemacht, dass jede Bitte, die man offenen Herzens ans Universum richtet, erhört wird. Nicht nur einmal habe ich segensreiche Einflüsterungen geistiger Helfer erhalten, um bei einem schwierigen Fall das richtige Mittel auswählen zu können. Zweifellos ist ein großer Teil meiner Heilerfolge auf deren Unterstützung zurückzuführen. Dafür bin ich dankbar. Wichtig ist, dass ich mich vollständig auf den Menschen einlasse, der vor mir sitzt. Ich stelle ihm viele Fragen, die weit über das hinausgehen, was die Patienten von einem üblichen Arzt-­ 16 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 16 11.07.13 10:50 U r a lt e s W i s s e n n e u E n t d e c k t Patienten-Gespräch gewohnt sind. Nach anfänglichem Staunen aber sind alle bereit, sich auf »das Abenteuer homöopathische Erstanamnese« einzulassen. Nicht nur Auskünfte über Appetit, Stuhlgang, Schlaf, körperliche Beschwerden etc. sind für mich relevant, auch über die Umstände der eigenen Geburt, das Klima in der Ursprungsfamilie, die Beziehung der Eltern untereinander, das Sozialverhalten, den beruflichen Werdegang, Ängste, Vorlieben und Abneigungen muss ich etwas erfahren. Ich nehme alle Symptome und Berichte auf, ohne sie zu bewerten. Wie bei einem Puzzle setzt sich vor mir langsam ein Mensch in seiner ganzen Dimension zusammen. Erst, wenn ich seine Individualität erfassen und vor allem spüren kann, bin ich dazu in der Lage, ein Mittel zu verordnen. Es beginnt mit dem Händedruck. Ist er fest oder eher weich, zögerlich und schüchtern? Fühlt sich die Hand trocken an oder feucht? Warm oder kalt? Wichtig ist natürlich auch die körperliche Erscheinung: Ist der Mensch groß oder klein, dick oder dünn? Wie alt ist er? Welche Haarfarbe hat er? Es gibt typische Mittel für Rothaarige oder Brünette. Oder welche, die speziell für Männer, Frauen oder Kinder geeignet sind. Welcher ethnischen Herkunft ist der Patient? Manche Mittel können ein übertrieben deutsches Wesen mit seiner Korrektheit, Pünktlichkeit und Kühle abmildern. Andere Mittel sind eher für Asiaten geeignet, die oft unter den Folgen übermäßiger Emotionalität und innerer Hitze leiden. Sitzt der Mensch entspannt oder mit verschränkten Armen über der Brust? Rückt er nahe an mich heran, oder hält er Abstand? Das Wichtigste ist der Gefühlsausdruck, der den Menschen umgibt. Was spiegelt sein Gesicht wider, was steht in seinen Augen? Welche Gefühle erzeugt der Mensch in mir? Spüre ich Trauer, Wut, Hass oder Verzweiflung, Angst, Schuld und Hoffnungslosigkeit? Welche emotionale Atmosphäre 17 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 17 11.07.13 10:50 Leben und heilen im Einklang mit dem Kosmos herrscht bei bestimmten Themen im Raum? Kälte, Wärme, »dicke Luft«? Das alles sind zentrale Hinweise für mich. Oft kann ich schon Minuten oder Stunden, bevor ein Patient zum ersten Mal meine Praxis betritt, seine Gefühle wahrnehmen. Unsere Gefühlskörper treten dann bereits in Resonanz. Ich spüre seine Nervosität und Unsicherheit, aber auch seine Hoffnung auf Hilfe. Sehr oft spiegelt die äußere Erscheinung eines Menschen das exakte Gegenteil seiner Innenwelt wider. Ich erinnere mich beispielsweise an einen sehr männlich wirkenden Patienten, groß, gutaussehend, ein erfolgreicher Geschäftsführer in der Immobilienbranche. Er bat mich um Hilfe wegen einer chronischen Haut­ erkrankung. Dieser beruflich äußerst erfolgreiche Mann hatte einen geradezu kalten, starren Blick, wenn er Fakten und Symptome aufzählte. Das war ein Terrain, auf dem er sich sicher fühlte und das er kontrollieren konnte. Ganz anders wurden sein Gesichtsausdruck und sogar seine Stimmlage, als wir uns dem emotionalen Bereich näherten. Unbewusst dämpfte der Mann dann die Stimme und sein Blick flackerte unruhig hin und her. Zusammen mit der Unsicherheit kam aber auch viel Wärme in seinen Ausdruck. Das emotionale Raumklima änderte sich schlagartig. Ich fühlte mich nicht länger wie ein Geschäftspartner, sondern eher wie eine Vertraute. Die größte Angst meines Patienten war es, von seiner Familie abgelehnt und nicht mehr geliebt zu werden. Ich verstand nun, dass sein Körper unbewusst die »abstoßende« Hautkrankheit produzierte, um gar nicht erst zu viel Nähe entstehen zu lassen. Nähe bedeutete für diesen Mann vor allem die Angst, verletzt zu werden, doch gleichzeitig sehnte er sich danach. Mehrere Sitzungen und hochpotenzierte Gaben waren notwendig, um die emotionalen Wunden 18 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 18 11.07.13 10:50 U r a lt e s W i s s e n n e u E n t d e c k t der Vergangenheit zu heilen und an die Stelle von ängstlicher Verhärtung Vertrauen zu setzen. Ein sicher schmerzhafter Prozess, während dem mein Patient mehrmals die Behandlung empört aufkündigte, um sich letztlich doch immer wieder der Herausforderung zu stellen. Wenn Patienten so reagieren, werte ich dies als gutes Zeichen. Etwas hat sie innerlich nicht »kalt« gelassen und löst bei ihnen eine Reaktion aus. Das bedeutet, dass die Therapie anschlägt. Veränderungen können zunächst Angst erzeugen. Daher bleibe ich auch bei Beschimpfungen oder Vorwürfen darüber, was eine Behandlung ausgelöst hat, eher gelassen. Wie gesagt, Homöopathie ist nichts für Feiglinge. Und das oberste Motto eines Therapeuten lautet: Nichts persönlich nehmen! Gerade in Zeiten, in denen Veränderungen sich schnell einstellen, fühlen sich viele Patienten erst einmal überfordert. Ich rate ihnen dann, ein bisschen Abstand zum Geschehen und zum Therapeuten zu nehmen. Erfahrungsgemäß bringt das alles schnell wieder ins Lot und die Menschen können die neuen Umstände akzeptieren. Dann suchen sie von sich aus wieder die Praxis auf. Auch die Haut des Mannes reagierte auf die homöopathische Behandlung mit einer anfangs recht kräftigen Erstverschlimmerung. Dieses seltene Phänomen ist für den Patienten zwar unangenehm, flaut aber schnell wieder ab und kündigt Heilung an. Die Problematik kam im wahrsten Sinne des Wortes »an die Oberfläche«, und die Konfrontation damit war natürlich ungewohnt und unangenehm. Als ich meinen Patienten zum letzten Mal sah, wirkte er um einiges authentischer. Das äußere maskuline, herbe Bild und die weiche, verletzliche Seite konnten freier 19 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 19 11.07.13 10:50 Leben und heilen im Einklang mit dem Kosmos nebeneinander gelebt werden. An die Stelle von unerbittlicher Härte seinen Mitarbeitern gegenüber war mehr Verständnis für deren Sorgen und Nöte getreten. Gleichzeitig war das ängstigende Gefühl der Ohnmacht in persönlichen Beziehungen einem neuen Selbstbewusstsein gewichen, das dem Mann innere Stabilität gab. Und so ganz nebenbei hatten sich die körperlichen Symptome nahezu vollständig zurückgebildet. Astrologie: Der Tipp aus dem All Neben der Homöopathie benutze ich bei meiner Arbeit eine weitere wunderbare Wissenschaft, um der Wahrheit und so der Heilung nahe zu kommen: die Astrologie. Wie es dazu kam? In unserer Familie galt es schon immer als selbstverständlich, dass die Sterne starken Einfluss auf uns Menschen ausüben. Ein Aderlass oder eine Blutegeltherapie beispielsweise durften nur bei abnehmendem Mond durchgeführt werden, Teekuren zur Kräftigung oder sonstige Aufbautherapien dagegen nur in den Phasen des zunehmenden Mondes. Zeiten des rückläufigen Merkurs wurden als ruhig akzeptiert, und niemand wunderte sich, dass das Telefon wegen Anfragen kaum stillstand, wenn der Merkur wieder geradeaus lief. Ich selbst begann mich mit Anfang zwanzig intensiver mit der Astrologie zu beschäftigen, nachdem mir eine Freundin mein Geburtshoroskop überreicht hatte. Noch genau kann ich mich an die Gänsehaut erinnern, die dieses Blatt Papier in mir erzeugte: Endlich hatte ich eine Möglichkeit entdeckt, meine Ahnungen von einer neutralen Wissenschaft bestätigt zu sehen! Ich las viele Fachbücher dazu, besuchte Seminare und erstellte 20 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 20 11.07.13 10:50 U r a lt e s W i s s e n n e u E n t d e c k t unzählige Horoskope von Familienangehörigen, Freunden und Bekannten. Anfangs noch mit Taschenrechner, Zirkel und Lineal, schon bald aber leistete ich mir eines der ersten Astrologieprogramme für den Computer, mit dessen Hilfe ich in Sekundenschnelle ein Horoskop berechnen konnte. Schnell stellte ich fest, dass Astrologie auch in Bezug auf die Gesamtpersönlichkeit eines Menschen noch viel aussagekräftiger ist, als die Kenntnis der Mondphasen oder des persönlichen Sternzeichens es ahnen lässt. Und vor allem lernte ich, dass Astrologie das perfekte Instrument ist, um die wahre Veranlagung eines Menschen zu erkennen. Sie funktioniert exakter als jede Atomuhr, ist absolut wertfrei, unbestechlich und neutral. Im Geburtshoroskop, dem sogenannten »Radix«, zeigt sie uns die Zusammensetzung der herrschenden Energien zum Zeitpunkt unserer Geburt, aus denen sich Rückschlüsse auf Charakter, Verhaltensweisen und das Schicksal eines Menschen ziehen lassen. Und nicht nur das: Transite über sensible Punkte im Geburtshoroskop weisen auch auf aktuelle Themen hin. Läuft zum Beispiel der Uranus über den Deszendenten, unseren Punkt für Beziehungen, steht der Partnerschaft eine turbulente Zeit ins Haus. Saturntransite lassen den Menschen sich alt und spießig fühlen. Der Körper zeigt ganz klar Schwachstellen auf und das Leben erscheint in manchen Bereichen eingefahren und langweilig. Plutotransite sind langwierig und fordern radikale Veränderungen. Solche Veränderungen sollte man zulassen, sonst wird es richtig schmerzhaft. Die Auswirkungen von Transiten sind ja nach Geschwindigkeit eines Planeten monateoder sogar jahrelang spürbar. Auf ihrem Höhepunkt machen sie sich besonders stark bemerkbar. Sie gehen aber auch wieder vorbei und lassen uns um viele wertvolle Erfahrungen reicher zurück. 21 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 21 11.07.13 10:50 Leben und heilen im Einklang mit dem Kosmos Astrologisch erkannt, homöopathisch gebannt Zu den wichtigsten Werkzeugen meiner Arbeit gehören also die Astrologie und die Homöopathie. Mit ihrer Hilfe kann ich bei meinen Patienten Verstand und Gefühl, Kopf und Bauch wieder in eine funktionierende Einheit bringen und Heilung einläuten. Manchmal nur in kleinen Schritten, manchmal so schnell, dass es einem Wunder aus einem kitschigen Bollywood-Film gleicht. Mit der Astrologie erreiche ich meine Patienten auf intellektueller Ebene. Viele Aussagen, die ich anhand ihres Horoskops treffe, beeindrucken sie, da ich »das doch eigentlich gar nicht wissen kann«. Ich kann damit bestimmte Sachverhalte erklären, beispielsweise, warum in manchen Lebenssituationen immer wieder Konflikte auftreten. Das Horoskop zeigt an, wo Energien mühelos fließen und wo es eher schwierig wird, sie in konstruktive Bahnen zu leiten. Viele Menschen brauchen eine Behandlung, die ihren Geist anspricht. Es ist schön und tut gut, Dinge zu hören und darüber zu sprechen. Das Prinzip der Gesprächstherapien baut darauf auf. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass Heilung nur dann eintreten kann, wenn wir auch unser Gefühl nutzen. Und das ist die Domäne der Homöopathie. Manchmal sehe ich nur ungläubige Irritation, wenn ich versuche, meinen Patienten etwas von ihrer Einzigartigkeit und inneren und äußeren Schönheit auf intellektueller Ebene, also im Gespräch, zu vermitteln. Sie glauben mir nicht. Diese Menschen sind durch ihre Umwelt, durch falsche Erziehung, jahrzehntelange Demütigungen und Unkenntnis der eigenen Natur völlig sich selbst entfremdet. Manche hassen sich geradezu. Die Homöopathie löst dieses Dilemma. Sie wirkt hier wie die 22 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 22 11.07.13 10:50 U r a lt e s W i s s e n n e u E n t d e c k t Hand einer bedingungslos liebenden Mutter, die über den Kopf ihres weinenden Kindes streicht. Beruhigend, anteilnehmend, heilend. Ja, ich verstehe deinen Schmerz, ja, ich helfe dir, weil ich dich über alles liebe. Aber ich weiß auch, dass Schmerzen und Tränen zu deinem Erwachsenwerden und Reifen dazugehören. So wie eine kluge Mutter dies ihrem Kind vermittelt, vermittelt es auch Homöopathie dem Menschen. Homöopathie macht den Schmerz erträglich, lindert Ängste und bringt Licht ins Dunkel. Sie unterdrückt nichts und wertet nicht, sondern nimmt uns so an, wie wir im Hier und Jetzt sind. Mit der Homöopathie können meine Patienten fühlen, dass sie angenommen sind. Dass sie schön sind. Wunderbar. Und einzigartig. Die Homöopathie bietet uns unterschiedliche Mittel an, mit denen wir Energiedefizite ausgleichen, Schwachstellen stärken und Überschüsse dämpfen können. Jedes Tierkreiszeichen, vom Widder bis zum Fisch, hat eine spezielle Schwingung und Botschaft, ebenso wie jedes homöopathische Mittel. Bringen wir diese in Einklang, passiert automatisch Heilung. Globuli speichern Energien in sich und in dem Moment, wo wir sie einnehmen, nehmen wir diese Energie auf. Ganz unwillkürlich und jenseits unserer bewussten Kontrolle. Sehr oft kann ich schon in meiner Praxis, wenn ich dem Menschen, der vor mir sitzt, ein Mittel gebe, eine Veränderung beobachten. Die Anspannung im Gesicht löst sich und ein Lächeln huscht darüber. Auch die Körperhaltung ändert sich. Die Arme werden nicht mehr verschränkt, die Beine nicht mehr überkreuzt, alles lockert sich. Manche Patienten berichten von plötzlicher Wärme in den Beinen, Händen oder im Bauch. Auch die Atmosphäre im Raum hellt sich auf, sie fühlt sich plötzlich wärmer an. Das alles sind sehr positive Zeichen. 23 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 23 11.07.13 10:50 Leben und heilen im Einklang mit dem Kosmos Die Energie kann wieder ungehindert fließen und Blockaden lösen sich auf. Der ganze Mensch fühlt sich freier und entspannt. Während ich diese Zeilen schreibe, denke ich an eine junge Frau, die verzweifelt und an Körper und Seele erkrankt zu mir in die Praxis kam. Ihr Leben, das sie mir schilderte, war trostlos und voller traumatisierender Erfahrungen. Ihre Mutter litt am Borderline-Syndrom, einer schweren seelischen Störung, die eine ungezwungene, liebevolle Kontaktaufnahme zu ihr nahezu unmöglich machte. Ganz im Gegenteil hatte die Mutter durch ihre Unberechenbarkeit, ständigen Beschimpfungen und willkürlichen Strafen alles getan, um das Selbstbewusstsein ihrer Tochter zu zerstören. Missbrauch, frühe Verluste wichtiger Bezugspersonen und ständige Umzüge taten ein Übriges. Das Selbstwertgefühl und das Urvertrauen dieser jungen Frau waren gleich null. Eine ganz wichtige Erkenntnis, die ich ihr mithilfe der Astrologie vermitteln konnte, war, dass die Probleme nicht in ihr gründeten. Ihr Horoskop war voller schwieriger Aspekte, und vor allem der Mond, das Symbol für die Mutter und die eigenen emotionalen Bedürfnisse, hatte einen schweren Stand. Es war das Schicksal der jungen Frau, hart geprüft zu werden und viel seelisches Leid zu erfahren. Irgendeine höhere Instanz – nennen wir sie Gott, ­Allah, den Schöpfer, den Master-Plan oder wie auch immer – hatte diesen Lebensweg für sie gewählt. Die Astrologie brachte diesen Plan auf ein Stück Papier. Allein durch diese Erklärungen ermöglichte ich meiner Patientin eine völlig neue Sicht auf die Dinge. Sprachlos und verblüfft hörte sie mir zu. Wichtig war bei ihr aber vor allem, ihr Vertrauen in ihre eigene Kraft zu vermitteln und das Gefühl der Ohnmacht zu nehmen. Und dieser Weg führt nur über die Emotion. Denn Heilung passiert erst dann, wenn 24 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 24 11.07.13 10:50 U r a lt e s W i s s e n n e u E n t d e c k t nicht nur der Kopf weiß, sondern auch der Bauch fühlt – Vertrauen kann man nicht »wissen«, man muss es spüren. Die ersten Globuli bekam die junge Frau gleich bei mir in der Praxis. Mit erstaunten Augen erklärte sie mir, dass sich ihre Beine plötzlich so warm anfühlten. Dies ist ein gutes Zeichen für eine gelungene Erdung und eine wichtige Voraussetzung für die Bildung von Vertrauen in die eigene Kraft. Wie die Patientin mir beim nächsten Besuch schilderte, verliefen die nächsten Tage für sie wohl recht turbulent. Ihr Körper entledigte sich der vielen negativen Emotionen, die er gespeichert hatte, sehr anschaulich. Starker Harndrang, kurzzeitiger Durchfall, vermehrtes Schwitzen, eine verfrühte Periode, aber auch Weinen und Lachen, gesunder Appetit, tiefer Schlaf und ein großes Bedürfnis nach Bewegung und frischer Luft sind typische Reaktionen auf ein gut gewähltes Mittel. Auch die gewohnten Verhaltensmuster änderten sich. Bislang hatte meine Patientin sich der Mutter und ihren unersättlichen und unberechenbaren Ansprüchen ausgeliefert gefühlt – wie ein Kaninchen vor der Schlange, zitternd und mit einem Gefühl der Ohnmacht. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass das Aufleuchten von »Mama« auf dem Handy-Display kein Grund zur Angst sein musste. Man muss das Gespräch nicht annehmen, wenn man nicht will. So wurde ein Anruf der Mutter nicht länger als Befehl, sondern als Bitte empfunden, der man nachkommen konnte oder auch nicht, je nach Stimmung und Situation. Sehr schnell konnte meine junge Patientin diese Erkenntnisse auf ­viele Lebensbereiche übertragen, in denen sie sich bislang die Macht aus den Händen hatte nehmen lassen. Und davon gab es einige! Zum Glück auch von den Globuli, die sie seitdem immer bei sich trägt und sofort einnimmt, wenn sich das alte Gefühl der Angst und Ohnmacht einstellt. 25 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 25 11.07.13 10:50 Leben und heilen im Einklang mit dem Kosmos Ich kann nicht zaubern. Ich kann aus einem schwierigen Horoskop mit herausfordernden Aspekten kein einfaches machen. Ich kann keine unangenehmen Erinnerungen und schlechten Erfahrungen löschen. Was ich aber kann, ist, meinen Patienten eine neue Sichtweise ihrer Situation aufzeigen und ihnen Lösungsmöglichkeiten anbieten. Viele Menschen glauben, sie seien dem Schicksal hilflos ausgeliefert. Sie verharren in einer passiven Opferrolle, die auf Dauer großen seelischen und körperlichen Schaden anrichtet. Homöopathie kann festgefahrene und schädliche Gedankenmuster und seelische Verkrampfungen auflösen. Wir bekommen ein Gefühl für unsere Einzigartigkeit, Schönheit und unsere wahren Bedürfnisse. Unser Körper entspannt sich, stockende Emotionen lösen sich und belasten nicht länger die Organe. Dann können wir mit neuem Selbstvertrauen aktiv auf das Leben und seine Herausforderungen reagieren. 26 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 26 11.07.13 10:50 Das Prinzip der Astromedizin Wie wirkt Homöopathie? Wer sich länger mit der Homöopathie auseinandersetzt und sich selbst regelmäßig behandelt oder von einem Homöopathen behandeln lässt, der spürt schnell, dass es einen Zusammenhang zwischen Geist, Körper und Seele gibt. Die Homöopathie stärkt diese Dreierverbindung, denn nur deren reibungsloses Zusammenspiel ermöglicht eine starke Lebensenergie und einen effektiven Schutz gegen die schädlichen Einflüsse, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind. Vor allem Frauen sind es, die die Homöopathie immer mehr für sich und ihre Familie nutzen. Welche Frau einmal am eigenen Leib erfahren hat, wie schnell und effektiv die Mittel zum Beispiel bei starken Regelschmerzen helfen können oder welch tiefen Genesungsschlaf sie einem fieberkranken Kind verschaffen, wird die Faszination dieser kleinen, unscheinbaren Kügelchen, Tabletten oder Tropfen nicht mehr loslassen. Frauen haben in der Regel ein deutlich stärkeres Körpergefühl als Männer. Kein Wunder, denn unser Körper drängt sich ja spätestens ab der Pubertät ohne Rücksicht auf uns immer wieder in den Vordergrund. Der erste Brustansatz, wie peinlich! Meistens entspricht die Größe und Form unserer Brust auch nicht unseren Vorstellungen, weil wir uns häufig an Model-Maßen orientieren. Später wird die Regel gerne in den un27 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 27 11.07.13 10:50 Leben und heilen im Einklang mit dem Kosmos passendsten Momenten beginnen, etwa am Tag einer wichtigen Prüfung, während eines Meetings oder zu Beginn des Kurz­ urlaubs mit dem neuen Freund. Wer schon einmal schwanger war, kann sich sicher an das eigene Erstaunen darüber erinnern, mit welcher Macht der Körper »sein Programm« durchzieht. Schwangerschaft, Wehen, Geburt, Wochenbett, Stillzeit: Jetzt wird uns Frauen so richtig bewusst, welche enormen Urkräfte in uns schlummern und wie perfekt unser Körper für unsere natürliche Aufgabe, nämlich Leben zu schaffen und zu erhalten, gerüstet ist. Warum aber läuft dieses Urprogramm manchmal nicht korrekt ab? Warum bekommen wir Regelschmerzen, Schwangerschaftsbeschwerden oder haben nicht ausreichend Milch für den Säugling? Weil unsere Körperfunktionen in einer starken Abhängigkeit zu unserem Seelenleben stehen. Weil eben nur ein harmonisches Zusammenspiel von Geist, Körper und Seele alle physiologischen Vorgänge im Körper einschließlich der Hormonausschüttung harmonisch ablaufen lässt. Meine Periode setzt ein während dem ersten von mehreren anstrengenden Meetings in einer Woche? Vielleicht habe ich meinen Einsatz für die Firma in der letzten Zeit doch ein bisschen übertrieben. Bedeutet Emanzipation für mich als Frau, die Fehler der Männer zu wiederholen? Vielleicht sollte ich darüber nachdenken, wie ich MEIN Leben als Frau gestalten will und nicht, wie sich die Politik das für mich vorstellt. Probleme während Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit: Hilfreich ist, wenn ich mir über MEIN Muttersein Gedanken mache und nicht zu viel auf die guten Ratschläge der Mutter, Nachbarin oder Freundin höre. Was brauche ICH, um mich wohlzufühlen, in welcher Art von Beziehung möchte ICH leben, was tut mir und meinem Kind gut? Schwierigkeiten während dieser 28 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 28 11.07.13 10:50 Das Prinzip der Astromedizin Phase liegt nicht eine grundsätzliche Ablehnung des Mutterseins oder des Kindes zugrunde. Jede Frau möchte ihr Kind bekommen und bejahen, nur machen bestimmte Lebensumstände es den Frauen nicht einfach, zu ihrem Muttersein zu stehen. Und die verfrühte Periode am ersten Urlaubstag mit dem neuen Freund? Positiver Stress und Vorfreude können auch eine Zyklusverschiebung auslösen. Und vielleicht eine ganz gute Gelegenheit, einmal auszutesten, wie viel Verständnis der neue Mann meiner Weiblichkeit entgegenbringt. Exkurs: Die Männer und der Mond Üblicherweise assoziieren wir mit dem Mond die typischen Frauenthemen. Kein Wunder, denn schon früh beobachteten die Menschen, dass das Gelingen und der geregelte Ablauf von Vorgängen wie Menstruation, Schwangerschaft und Geburt oft mit dem Mondstand zusammenhingen. Und in der Tat ist die Qualität der Energien, die der Mond repräsentiert, absolut weiblich. Da mag manch einer sich fragen, ob die hier vorgestellte Technik der homöopathisch-astrologischen Selbstbehandlung eigentlich auch für Männer geeignet ist. Die Antwort ist so schlicht wie eindeutig: Auch in den Horoskopen von Männern gibt es den Mond. Das heißt, auch die Körper von Männern, ihre Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle werden vom Mond dominiert. Sie haben nur oft nicht den gleichen Stellenwert im Ausdruck wie bei den Frauen. Das liegt zum Teil an der Erziehung, aber nicht nur. Unsere Seelen sind geschlechtsneutral. Werden wir in diesem Leben als Mann oder als Frau geboren, sollen wir ganz spezielle Erfahrungen machen, die unsere Seele zur Vervollkommnung braucht. Das heißt ein Mann 29 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 29 11.07.13 10:50 Leben und heilen im Einklang mit dem Kosmos muss in seiner jetzigen Inkarnation nicht selbst die Erfahrung vom weiblichen Hormonspiel, Schwangerschaft und Geburt machen. Dabei ist er Zuschauer. Was Emanzipation und der Aufbau von Gleichberechtigung bedeuten, erfährt er aus der männlichen Perspektive. Der Mann wird von anderen Hormonen, wie beispielsweise Testosteron, kontinuierlich gesteuert. Für ihn sind in diesem Leben Durchsetzung, Aktivität und Erzeugung wesentliche Themen. Ich als Frau kann natürlich nicht wissen, wie Männer sich fühlen. Ich kann es nur erahnen. Manchmal beneide ich sie um die scheinbare Gleichförmigkeit ihrer Befindlichkeit, die ihnen die kontinuierliche Hormonausschüttung verschafft. Dann wieder stelle ich fest, dass es durchaus auch Männer gibt, die »ihre Tage« haben und mit schöner Regelmäßigkeit damit beschäftigt sind, ihr Seelenleben wieder flott zu kriegen. Im Laufe meiner langjährigen Tätigkeit als Astrologin und Homöopathin fand ich bei diesen Männern stets eine Dominanz des Mondes im Horoskop. Suchten sie bei mir als Homöopathin Rat, gab ich ihnen ein eigentlich typisches Frauenmittel wie zum Beispiel Ignatia oder Pulsatilla. Ausgerechnet die Männer machten mir den starken Zusammenhang zwischen der Stellung des Mondes im Horoskop und den passenden Frauenmitteln der Homöopathie deutlich. Ein Beispiel: Ein Patient, ein älterer Herr, hatte sein Leben lang darunter gelitten, kein »richtiger« Mann zu sein. Alle Versuche, Frauen auf klischeehaft männliche Art zu beeindrucken, waren fehlgeschlagen. Schmerzhafte Trennungen, Flucht in den Alkohol und zu guter Letzt eine lebensbedrohliche Erkrankung des Magens waren die Folge. Sein Aszendent war der Krebs, und auch der Mond stand in diesem Zeichen. Der Krebs ist das Zei- 30 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 30 11.07.13 10:50 Das Prinzip der Astromedizin chen der Weiblichkeit schlechthin. Ein Mann mit dieser Konstellation kann gar kein Macho sein, sondern wird immer von den weiblichen Energien dominiert. Pulsatilla, der Klassiker unter den Frauenmitteln, schaffte es, dass er endlich seine weiche und gefühlvolle Veranlagung annehmen konnte. Der Mann verstand und fühlte nun, dass es keinen Grund gab, gegen sich selbst zu kämpfen. Er war jahrzehntelang fixiert gewesen auf seine Vorstellung, wie ein Mann zu sein hätte, und verlor darin den Kontakt mit sich selbst. Das hätte ihn fast das Leben gekostet. Der Fluch unseres Egos Wenn wir Menschen lernen, auf unseren Körper und seine Signale zu hören, müssen wir auch dessen schonungslose Ehrlichkeit akzeptieren. Der Körper ist das Sprachrohr der Seele. Bestimmte Lebensumstände, Beziehungen oder eine Karriere sind vielleicht nach den Maßstäben der heutigen Zeit en vogue, doch sie decken sich nicht unbedingt mit unseren ganz individuellen seelischen Bedürfnissen. Diesen Unterschied wahrzunehmen, zu akzeptieren und auch danach zu handeln stellt im Grunde für jeden Menschen eine Lebensaufgabe dar. Die Homöopathie leistet uns dabei großartige Unterstützung. Unser Körper ist weiser als unser Ego. Wir Menschen haben meist eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie wir sein wollen. Doch nicht immer deckt sich diese mit dem, was von Natur aus möglich ist. Auch wenn manche Symptome für uns anfangs verstörend sind und wir sie nicht einordnen können, hat der Körper einen guten Grund, sie zu produzieren. Wir sind dann wohl ein wenig zu sehr von dem, was uns wirklich 31 Dinkelmann_Homoeopathie des Mondes.indd 31 11.07.13 10:50 UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE Susanne Dinkelmann Die Homöopathie des Mondes Der einfache Weg zum richtigen Mittel ORIGINALAUSGABE Paperback, Klappenbroschur, 320 Seiten, 13,5 x 21,5 cm ISBN: 978-3-442-34138-2 Arkana Erscheinungstermin: August 2013 Eine neue und effektive Anleitung zur homöopathischen Selbstbehandlung Homöopathie eignet sich hervorragend zur Selbstbehandlung, doch wie findet man bei 4.500 registrierten Mitteln das richtige? Es gibt einen wunderbaren Wegweiser durch diesen Dschungel: den Mond. Der Mond steht in der Astrologie als Symbol für die Weiblichkeit, den Körper und das Seelenleben. Um bei akutem seelisch-körperlichem Unwohlsein ein wirkungsvolles homöopathisches Mittel parat zu haben, muss man nur das Tierkreiszeichen kennen, in dem der Mond zum Zeitpunkt der Geburt stand. Susanne Dinkelmann hat den Tierkreiszeichen zwölf Mittel zugeordnet und stellt diese in ausführlichen Porträts vor. Zudem nennt sie Helfermittel, die dem Mondmittel bei akuten Erkrankungen zur Seite stehen. Eine einfache Hilfestellung nicht nur für Frauen, schnell das richtige homöopathische Mittel zu finden.