Was ist eine Trisomie? Jeder Mensch besitzt 23 Chromosomenpaare, d.h. 46 einzelne Chromosomen, die genetische Information (DNA) enthalten und jeweils zur Hälfte von der Mutter und vom Vater stammen. Ist ein bestimmtes Chromosom in dreifacher Ausführung statt normalerweise zweifach vorhanden, liegt eine Trisomie vor. Trisomien treten mit zunehmendem Alter der Mutter häufiger auf und können eine kindliche Entwicklungsverzögerung bis hin zu einer reduzierten Lebenserwartung des Kindes zur Folge haben. Nicht-invasiver Pränataltest Nicht-invasiver Pränataltest Trisomie 21 Zu den häufigsten chromosomalen Störungen zählt die Trisomie 21, das sog. Down-Syndrom (betrifft 1 von 700 Neugeborenen). Hier liegt eine zusätzliche Kopie des Chromosoms 21 vor. Betroffene weisen eine schwache bis mäßige geistige und körperliche Entwicklungsverzögerung auf. Weiterhin können angeborene Herzfehler auftreten. Die Lebenserwartung ist verringert. Trisomie 18 Trisomie 18 wird durch eine zusätzliche Kopie des Chromosoms 18 verursacht und ist bekannt als Edwards-Syndrom. Betroffene haben häufig angeborene Herzfehler und andere Beeinträchtigungen, die ihre Lebenserwartung verringern können. Die Häufigkeit von Trisomie 18 beträgt ca. 1 von 5.000 Geburten. Nicht-invasiver Pränataltest (NIPT) Information für Schwangere Trisomie 13 Trisomie 13 geht einher mit einem zusätzlichen Chromosom 13 und ist mit dem Pätau-Syndrom assoziiert. Neugeborene mit Trisomie 13 weisen häufig angeborene Herzfehler und andere starke Beeinträchtigungen auf, die dazu führen, dass sie das zweite Lebensjahr meist nicht erreichen. Die Häufigkeit von Trisomie 13 beträgt ca. 1 von 16.000 Geburten. Stand März 2015 Die Geschlechtschromosomen X und Y bestimmen das Geschlecht eines Menschen. Störungen der X- und Y-Chromosomen treten bei fehlenden, zusätzlichen oder unvollständigen Kopien eines Geschlechtschromosoms auf. Zu den Syndromen, denen eine Fehlverteilung der Geschlechtschromosomen zugrunde liegt, zählen u.a. das KlinefelterSyndrom (XXY) und das Ullrich-Turner-Syndrom (X0), auch Monosomie X genannt. Die Störung bleibt bei drei Viertel der Betroffenen zeitlebens unerkannt. MVZ Martinsried Lochhamer Str. 29 82152 Martinsried DEUTSCHLAND Tel: +49.89.895578-0 Fax: +49.89.895578-780 www.prenatalis.de [email protected] Version 1.1/26.03.2015 Fehlverteilungen der Geschlechtschromosomen Sehr geehrte Schwangere, als werdende Mutter befinden Sie sich wahrscheinlich in einer der emotionalsten Phasen Ihres Lebens. Glück, Erwartung, aber auch Unsicherheiten begleiten eine Schwangerschaft. Für viele werdende Eltern gewinnt bald nach der freudigen Nachricht über eine bestehende Schwangerschaft das Thema Gesundheit Ihres Ungeborenen an Bedeutung. Ihr Arzt berät Sie gerne über die verschiedenen diagnostischen Möglichkeiten, das Wohlergehen Ihres ungeborenen Kindes zu schützen, aber auch auftretende Risiken frühzeitig zu erkennen. Neben der klassischen Schwangerenvorsorge, wie z.B. der Diagnostik von Infektionserregern, Gerinnungsstörungen oder Rhesus-Unverträglichkeiten, gibt es inzwischen sehr zuverlässige Methoden, um chromosomale Veränderungen beim Feten im mütterlichen Blut festzustellen. Hierfür ist lediglich eine Blutentnahme erforderlich, wodurch das Risiko eines invasiven Eingriffs (z.B. bei einer Fruchtwasserpunktion oder einer Gewebsentnahme aus der Plazenta) vermieden werden kann. Seit 2014 bietet das MVZ Martinsried einen nicht-invasiven Pränataltest (NIPT) unter dem Namen Prenatalis® an. Der Test wird in unserem ärztlich geführten Labor in Martinsried durchgeführt und erlaubt aus einer mütterlichen Blutprobe die zuverlässige Bestimmung der häufigsten fetalen Chromosomenstörungen (Trisomie 21, 18, 13 und Störungen der Anzahl der Geschlechtschromosomen). Es erfolgt kein Versand von Untersuchungsmaterial oder Daten ins Ausland. Die Untersuchung liefert ab der 10. Schwangerschaftswoche sowohl bei Einzel- als auch bei Zwillingsschwangerschaften sichere Ergebnisse. Wann wird der Test empfohlen? Mütterliches Alter ≥ 35 Jahre (Trisomie-Risiko) Wie lassen sich fetale chromosomale Störungen im mütterlichen Blut feststellen? Im mütterlichen Blut zirkulieren freie DNA (Erbgut)-Fragmente kindlichen Ursprungs, die vom Mutterkuchen stammen. Nach Isolierung der Fragmente aus dem mütterlichen Blut lassen sich mittels moderner Analyseverfahren anhand der zellfreien DNA zahlenmäßige Abweichungen einzelner Chromosomen feststellen. Wie läuft der Prenatalis®Test ab? Da es sich bei dem Prenatalis®-Test um eine genetische Untersuchung im Sinne des Gendiagnostik-Gesetzes (GenDG) handelt, steht am Beginn des Tests die Aufklärung durch Ihren betreuenden Arzt und Ihre schriftliche Einwilligung. Vor Durchführung des Tests und nach Vorliegen des Ergebnisses muss gem. GenDG eine genetische Beratung erfolgen. Diese kann bei entsprechender Qualifikation ebenfalls von Ihrem betreuenden Arzt oder aber von einer genetischen Beratungsstelle in Ihrer Nähe durchgeführt werden. "VƠM£SVOH Genetische Beratung und Einwilligung Blutentnahme Testdurchführung am MVZ Martinsried Befundversand an Ihren betreuenden Arzt Auffällige Laborwerte im Rahmen des ErsttrimesterScreenings Auffälliger Ultraschall Familienhistorie Vorangegangene Schwangerschaft mit einer fetalen Chromosomenstörung &SHFCOJTVOBVƊ£MMJH kein Hinweis auf Trisomie 21, 18 oder 13 bzw . Störung der Geschlechtschromosomen &SHFCOJTBVƊ£ £MMJH Hinweis auf Trisomie 21, 18 oder 13 bzw. Störung der Geschlechtschromosomen Genetische Beratung Genetische Beratung Klassische Schwangerenvorsorge zur Bestätigung empfohlen: invasive Pränataldiagnostik (z.B. diagnostische Punktion) Wenn Sie sich für den Prenatalis®-Test entscheiden, erfolgt die Blutentnahme bei Ihrem betreuenden Arzt. Die Blutprobe wird dann an das MVZ Martinsried geschickt. Nach ca. 8 Werktagen bekommt Ihr Arzt das Testresultat übermittelt und kann das Ergebnis sowie alle offenen Fragen in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen klären. Die Kosten für einen nicht-invasiven Pränataltest sowie die damit verbundenen ärztlichen Leistungen entsprechend der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) werden derzeit von den Krankenkassen in Einzelfällen übernommen. Ein Musterschreiben für einen Kostenübernahmeantrag findet Ihr betreuender Arzt auf unserer Homepage www.prenatalis.de. Grenzen des Tests Mithilfe des Prenatalis®-Tests werden die häufigsten Trisomien (21, 18, 13) sowie Störungen der Chromosomen X und Y mit einem Höchstmaß an Genauigkeit erfasst. Seltenere Chromosomenveränderungen (z.B. subchromosomale Störungen, Mosaike bzw. Mutationen einzelner Gene) können derzeit nicht nachgewiesen werden. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass die Analyse auf Grund zu geringer Menge an fetalen DNAFragmenten kein auswertbares Ergebnis liefert und der Test nach einer erneuten Blutentnahme wiederholt werden muss. Warum Prenatalis®? Frühzeitige Risikoabschätzung für Trisomie 21, 18 und 13 oder Störungen der Geschlechtschromosomen (Durchführung ab der 10. Schwangerschaftswoche). Vermeidung des Risikos einer invasiven Diagnostik bei entsprechender Indikation. Der Prenatalis®-Test ist Teil eines pränataldiagnostischen, ärztlichen Gesamtkonzepts und wird in einem ärztlich geführten Labor komplett in Deutschland durchgeführt. Die Untersuchung erfolgt gemäß in Deutschland üblichen ärztlichen Datensicherheits- und Qualitätsstandards. Weitere Informationen finden Sie unter www. prenatalis.de