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Der Kalte Krieg
Definition:
Auseinandersetzung zwischen zwei unvereinbar scheinenden Weltanschauungen mit
konkurrierenden Gesellschaftsprinzipien. Führer: Hauptsiegermächte des 2. WK→USA und
Sowjetunion.
Kommunistisches Modell der staatssozialistischen Volksdemokratie vs. Westliches Modell
der liberalkapitalistischen parlamentarischen Demokratie
Beide wollen globale Gültigkeit. Andere Staaten folgen entweder den USA oder der SU.
Ausnahme: China sowie Blockfreie.
Gemeinsames Ziel: Nationalsozialismus zerstören, nachher Entfremdung.
Ost- West – Konflikt:
Der KK ist ab 1947 Teil des Ost- West- Konflikts, den es seit der Russischen
Oktoberrevolution 1917gibt. Die Wurzeln des Ost- West- Konflikts liegen im 19.Jh. Der
Konflikt zwischen asiatisch-russischer und westlicher Zivilisation und Mentalität war von
Tocqeville vorausgesagt worden. Schon der Krimkrieg 1854-56 war als Konfrontation
zwischen Ost und West verstanden worden. Mit der Russischen Revolution wurde der
machtpolitische Konflikt durch eine ideologische Komponente ergänzt.
Der KK war im Gegensatz zum Ost- West- Konflikt ein permanenter, aktiv betriebener NichtFrieden, der innerhalb von Stunden in einen atomaren Krieg führen konnte.
Begriff KK:
1946 prägte Swope den Begriff, in die politische Debatte brachte ihn der Publizist Walter
Lippman.
Der KK entwickelte sich rasch zu einem totalen Krieg, in dem mit Ausnahme der atomaren
Waffen alles Verfügbare zur Anwendung kam, um diesen Konflikt zu gewinnen. Der Konflikt
hatte auch Auswirkungen auf den Alltag, da er auch eine kulturell- soziale
Auseinandersetzung war. Nur in der Dritten Welt (u.a. Vietnam) wurde der KK als
konventionelle militärische Auseinandersetzung geführt.
Der KK führte zur Zweiteilung Europas und zur Kristallisation zweier Weltmächte.
Ausserdem führte die Nichtvereinbarkeit der beiden Lager zu Polarisierungen in den
einzelnen Gesellschaften. Neutralität sowie Annäherung an die andere Seite waren verdächtig.
Der KK wurde als Kampf um Sieg oder Niederlage verstanden.
3 Hauptdeutungen:
Traditionelle Interpretation:
Verantwortung für Entstehung und Forcierung des KK trägt die marxistisch- leninistische
Ideologie mit dem Anspruch auf Weltrevolution. Folge: Expansionsdrang der SU. Die SU
habe einen aggressiven Kurs gegenüber dem Westen eingeschlagen.
Wichtige Vertreter dieser Auffassung: amerik. Regierung (Kennan, Dulles), im Osten Djilas.
Ursachen des KK:
- Marxistische Ideologie mit ihrem Anspruch auf Weltrevolution
- Hinarbeiten auf Ausbreitung des Kommunismus seit 1917
- Sowjetische Parteioligarchie will Macht erhalten
Die Führungskräfte des Westens verkannten den expansiven Charakter der SU, die USA
dachten, sie könnten die SU in ihr liberales Konzept einbinden, deshalb waren sie der SU
gegenüber relativ kooperationsbereit. So akzeptierten die Amis 1945 an der Potsdamer
Konferenz die Westverschiebung und die kommunistische Ausrichtung Rumäniens und
Bulgariens.
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SU weigerte sich, sich am Marshall- Plan zu beteiligen (für europ. Wiederaufbau)→zwei
Blöcke mussten entstehen. Die Reaktion der SU auf den Marshall- Plan war die Gründung der
COMECOM (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe).
Revisionistische Interpretation:
Die SU ging aus dem 2. WK geschwächt hervor, hatte hohe Menschen- und
Ressourcenverluste, sie stand daher dem Westen nahezu hilflos gegenüber. Die
Verantwortung für die Entstehung des KK liegt daher in den politisch- wirtschaftlichen
Strukturen der USA, die auf permanente Erschliessung neuer Absatz- und Rohstoffmärkte
und damit auf politischen Einfluss ausgerichtet seien.
Die Monroe- Doktrin von 1823 galt gleichzeitig als Abgrenzung der USA gegen hegemoniale
Absichten Europas und als Einflussnahme der USA auf den Rest der Welt. Ausserdem
wollten die USA eine open- door- policy: sie forderten Chancengleichheit auf ausländischen
Märkten, den Abbau von Schutzzöllen und den ungehinderten Zugang zu Rohstoffen. Die
Monroe- Doktrin und die open- door- policy bestätigten die These, dass die USA vor allem
handelspolitische Interessen verfolgte. Zudem bedrohte die open- door- policy die
Sicherheitsinteressen der SU. Die USA versuchten aber mit folgenden Druckmitteln die
policy zu erzwingen:
- ökonomischer Druck: Verschleppung der Kreditgesuche der SU; USA verweigerte
SU Reparationszahlungen
- Atomwaffenmonopol: die USA versuchten die SU mit Hinweis auf Monopol
gefügig zu machen
- Marshall- Plan 1947: Investitions- und Liberalisierungsprogramm für Europa,
sollte sich gegen SU richten
Als Reaktion auf die Druckversuche errichtete die SU ein einheitliches System mit einem
Polizeistaat.
Die Jalta- Konferenz von 1945 wurde von den Revisionisten und den Traditionellen total
verschieden gedeutet. Stalins Kompromissbereitschaft wurde von den Traditionellen als
Mittel zum Zweck gesehen, während die Revisionisten Stalins Bereitschaft zur Verständigung
auf Jalta am grössten sahen, was vom Westen jedoch nicht genügend wahrgenommen wurde.
Postrevisionistische Interpretation (70er):
Die Verantwortung für den KK beruht auf der Fehlinterpretation beider Grossmächte. Sie war
entscheidend für die rasante Entstehung und bedrohliche Entwicklung des KK.
Der KK erschloss Ressourcen im Osten und Westen, insbesondere im Westen gab es klare
Wohlstandseffekte. Der KK war jedoch auch der grosse Verhinderer.
Der Beginn des KK:
Schon im 19.Jh. sah Toqueville einen Konflikt zwischen den USA und Russland voraus. Als
wichtigsten Auslöser sah er den ideologischen Gegensatz.
Schon die Monroe- Doktrin von 1823 war eine politische Kampfansage der Demokratie an
die Despoten gewesen, war vor allem gegen Russland gerichtet. Ausserdem sicherte Präsident
Monroe in seiner Rede den demokratischen Kräften seine Unterstützung zu.
Der ideologische Gegensatz zwischen den USA und Russland verschärfte sich in den 1880ern
nochmals mit der Ermordung des Zaren Alexander II.
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Besonders intensiv wurde der ideologische Gegensatz nach der Russischen Revolution 1917.
Der Westen versagte den Bolschewiki jede Anerkennung. Auch die 14 Punkte von Präsident
Wilson richteten sich gegen die Bolschewiki und ihre „Diktatur des Proletariats“. Der Ansatz
zur Blockbildung war offensichtlich.
1922 wurde die „Union der sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) gegründet, von den
Amis aber erst 1933 anerkannt. Diplomatische Beziehungen wurden aufgenommen und
Botschafter gingen nach Moskau, u.a. Kennan (später Auslöser der Containment Policy). Die
Beziehungen zwischen den USA und der SU blieben jedoch auch in den 1930ern bis zum
2.WK schwach. In den USA herrschte eine antikommunistische Grundstimmung, Angst vor
Zerstörung des American Way of Life. Roosevelt sah jedoch die eigentliche Bedrohung eher
im Nationalsozialismus. Dennoch richteten sich die Landesverratsbestimmungen des Smith
Acts (1940) häufiger gegen Kommunisten als gegen Nazis.
Begrenzte Zusammenarbeit im 2.WK:
Bis 1941 blieb die USA neutral wegen dem Neutralitätsgesetz von 1935 und dem
Isolationismus in den USA. Der Versuch, aus der Isolation auszubrechen, begann mit der
Quarantäne- Rede von Roosevelt 1937. Der Leitgedanke war, undemokratische, expansive
Nationen unter Quarantäne zu stellen, sie einzudämmen.
Die USA machten allerdings klar, dass sie im Falle einer drohenden Niederlage der
Westmächte diese unterstützen würden. Ausserdem widersprachen die Lieferung von
Zerstörern 1940 und das Leihen von Waffen nach dem Lend- and- Lease- Act von 1941
bereits den Neutralitätsregeln.
Durch den 2.WK trat die kritische Stimmung gegen den Kommunismus in den Hintergrund,
was auch die Vier Punkte von Roosevelt zeigen:
- Sowjetdiktatur = nicht prinzipiell auf Expansion ausgerichtet
- Misstrauen gegen Kapitalismus sei von den Westmächten zu zerstreuen
- Verständigung mit der SU auf höchster Ebene möglich (auf Produktionskraft der
USA hinweisen und Manhattan- Projekt: Entwicklung der Atombombe)
- Verständigung = einzig denkbare Alternative gegen Blockbildung, Wettrüsten und
Krieg
Als deshalb Deutschland 1941 die SU angriff, sandte Roosevelt Hopkins nach Moskau, um
amerikanische Unterstützung anzubieten. Es war ein unnatürliches Bündnis, aber man sah
Hitler als die grössere Gefahr. Die USA lieferten deshalb Güter an die SU, um deren
Zusammenbruch zu verhindern.
Die Alliierten hatten ihre Kriegsziele bereits 1941 ohne die Sowjets mit der Atlantic Charta
verabschiedet. Diese forderte das Selbstbestimmungsrecht der Völker, freie Wahl der
Regierungsform, die Ablehnung von Annexionen, Gewaltverzicht, freien Handel. Die SU
nahm die Charta an. Der Bruch dieser Vereinbarungen durch die SU mit der Besetzung
Ostmitteleuropas war dann ein zentraler Grund für das Zerwürfnis der Siegermächte.
Bruch der Koalition:
Der wichtigste Nenner des alliierten Zusammenhalts war die Vernichtung des
Nationalsozialismus. Erst nach Hitlers Selbstmord im April 1945 zeigte sich, wie zerbrechlich
das Bündnis USA- SU war. Der Bruch zwischen den Alliierten 1944/45 ist als absehbare
Rückkehr zu gewohnten Sichtweisen zu verstehen. Die SU hatte viele Tote zu beklagen und
war massiv zerstört worden, neue kriegerische Verwicklungen waren daher undenkbar. Nach
dem Krieg hatte die Bevölkerung hohe Erwartungen. Die Führung fühlte sich dadurch so
unter Druck gesetzt, dass sie zum Polizeistaat zurück kehrte. Ökonomisch und politisch war
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die SU zutiefst zerrüttet, sah sich aber mit ökonomisch und politisch sehr starken USA
konfrontiert. Die USA und die SU mussten sich über die Nachkriegsordnung verständigen.
Die wichtigsten Konflikte (noch während Krieg) betrafen den Aufbau einer Zweiten Front
(um die SU zu entlasten) und die Nachkriegsordnung.
Die SU hatte Angst vor dem Kapitalismus, fürchtete eine Konzentration der kapitalistischen
Macht. Um dies zu verhindern, stellte die SU drei Grundüberlegungen an:
- durch die Mobilisierung aller Kräfte wollte die SU dem amerikanischen
Kapitalismus Widerstand entgegensetzen
- die verbliebenen Machtmittel sollten eingesetzt werden, um Kommunismus zu
erhalten
- die eigenen Kräfte sollten geschont und die USA nicht unnötig provoziert werden.
Zudem sah Stalin drei sowjetische Aktionsmodelle vor:
- unmittelbares westliches Vorfeld: kommunistische Parteien an die politische
Macht, Garantie sowjetfreundlicher Haltung dieser Regionen
- im primären Expansionsbereich des amerikanischen Kapitalismus: Stabilisierung
der bestehenden Ordnung, keine Umstürze
- Kooperation mit den Westmächten in Bezug auf D
In den Zwischenregionen werden Elemente aus allen Modellen angewandt (z.B. in A, Türkei).
Diese vielschichtige Nachkriegspolitik der SU löste Misstrauen aus in den USA.
Bezüglich der Nachkriegsordnung kamen die Westalliierten Stalin weit entgegen, sie
akzeptierten die sowjetischen Annexionen bei der Konferenz von Teheran 1943.
1944 Besprechung in Moskau: Einigung über Einflusssphären in Ost- und Südosteuropa, die
demokratische Nachkriegsordnung schien gesichert zu sein. Optimismus der USA, glaubten,
dass keine Sowjetisierung drohen würde ≠ Realität →in allen osteuropäischen Staaten
bereitete die Rote Armee die kommunistische Regierungsübernahme vor (gemäss dem ersten
Aktionsmodell). Überall, wo die Rote Armee stand, wurden Volksdemokratien eingerichtet,
so in Polen und in der Tschechoslowakei. Dies war ein Bruch mit der Atlantic Charta.
Auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 wurde Deutschland in vier Besatzungszonen
eingeteilt, doch über die Dauer der Besatzung wurde nicht gesprochen. Als wichtigsten
Fortschritt sah Roosevelt die Zustimmung der SU zur Gründung der UNO (1945). Diese
entwickelte sich dann jedoch zum Kampfplatz der USA und der SU im KK.
Auf der Potsdamer Konferenz im Juli/August 1945 wurde der Konflikt zwischen den beiden
Hauptmächten sichtbar. Roosevelt war gestorben, sein Nachfolger Truman war äusserst
moskaufeindlich eingestellt, veranlasste den sofortigen Stopp der Lieferungen an die SU.
Churchill war durch den unerfahrenen Aussenminister Attlee ersetzt worden. Stalin war somit
der bei weitem erfahrenste Konferenzteilnehmer, er konnte sich jedoch mit seinem wichtigen
Ziel, der Festlegung von Reparationen, nicht durchsetzen.
Noch während der Konferenz war Truman vom erfolgreichen Test der Atombombe
informiert worden. Im August 1945 wurden Atombomben über Hiroshima und Nagasaki
abgeworfen. Am 2.9.1945 war der 2.WK offiziell beendet. Der Einsatz der Kernwaffen
demonstrierte den technologischen Vorsprung gegenüber der SU und war eine
Machtdemonstration.
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Gründe für das beginnende Zerwürfnis Westmächte – SU:
- 2.Front: die Entlastung der SU durch die Westmächte wurde immer wieder
verschoben, die SU hatte über 20 Mio Tote, während die USA und GB weniger als
eine Mio Tote hatten
- die SU hatte einen hohen Blutzoll bezahlt, hatte aber kein Mitspracherecht im
Westbereich. Die SU wollte daher, dass die USA kein Mitspracherecht im Osten
hatten
- die Wirtschaftsinteressen der USA und der SU waren komplementär. Die
sowjetischen Märkte sollten durch Handel geöffnet werden. Die USA erhielten
Rohstoffe aus der SU, die USA lieferten Waren zum Wiederaufbau der SU. Die
SU erhielt schon während dem Krieg Anleihen, so dass diese die Waren kaufen
konnte. Der Kredit wurde jedoch von der sowjetischen Kooperation abhängig
gemacht→die SU verlor das Vertrauen in die USA
- Frage der Nachkriegsordnung in D und Osteuropa: es wurde keine klare Ordnung
abgemacht, ausserdem wurde das Sicherheitsbedürfnis der SU unterschätzt
- 1945 Wende in der amerikanischen Einstellung zur SU wegen der Roten Armee
und ihren Interessendurchsetzungsmethoden; auch der sowjetische
Expansionswille wurde unterschätzt→Ansicht der Hardliner konnte sich
durchsetzen: keine Kooperationspolitik mehr mit der SU
- neues Ziel der USA: Stabilisierung der Regionen, die noch nicht von der Roten
Armee besetzt waren
Als Roosevelt 1945 starb, nahm die SU an, dass Truman Roosevelts Kooperationspolitik
brechen wolle→Missverständnis. Ausserdem fürchtete die SU, dass die USA auf die
Oststaaten übergreifen werde.
Vier Sachverhalte für die Entstehung des KK:
- Wende in der amerikanischen Politik 1945: USA suchte ihre Interessen
durchzusetzen, erwartete sowjetische Zugeständnisse→die SU war kooperativ
- Struktureller Gegensatz der beiden Weltmächte
o USA: Welthandel, Freihandel, Kapitalismus
o SU: Abgrenzung gegen diese Prinzipien, gegen amerikanischen
ökonomischen Vormarsch
- Teilung der Welt in zwei Machtblöcke nicht intendiert
o USA zuerst keine imperialen Interessen, wollte nicht immer in Europa
bleiben
o Ausweitung des sowjetischen Einflussbereichs undenkbar, SU zu sehr
geschwächt durch Krieg
- Fehleinschätzung der USA durch Nichtanerkennung einer sowjetischen
Sicherheitssphäre
KK vor allem wegen falschen Vorstellungen des Gegners
Gegensatz USA – SU:
USA: Überproduktionskrise vor Augen; Weltführungsmacht; Atomwaffe
SU: erst am Anfang ihres Wiederaufbaus; hatte Macht in Europa ausdehnen können
In der Mitte des Europäischen Kontinents: Machtvakuum→grosse Unsicherheit über künftige
Sicherheitsfrage.
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Strategien für den globalen Konflikt 1945-47
USA: Eindämmungs- und Befreiungspolitik:
Ziel: alle antidemokratischen Mächte eindämmen, Strategie 1930er entwickelt. Vorstellung,
dass antidemokratische Mächte auf Dauer eine Bedrohung der vitalen Interessen der USA
darstellen. Rückkehr zum Feinbild 1946 mit Kennans Langem Telegramm (Botschafter in
Moskau)
Inhalt des Telegramms: aggressive sowjetische Aussenpolitik; Ziel der SU sei es, die
westlichen Demokratien zu schwächen und kommunistisches Lager zu stärken.
Kennans Telegramm fiel auf fruchtbaren Boden:
- die USA hatten ein Gefühl der Unsicherheit empfanden und Angst vor einem
überraschenden Angriff der SU
- Der Einflussbereich der USA dehnte sich aus, das bedrohte Gebiet war sehr gross
- Furcht vor Überproduktion als Folge des Kriegs: Fähigkeit, sehr viel in sehr kurzer
Zeit herzustellen→Wirtschaftskrise dadurch vermeiden, indem man für
Kriegsziele politisch motivierte Ersatzziele findet→neue Aufgaben für Industrie
- Militär war existenzgefährdet, musste seine Existenz rechtfertigen→sowjetische
Gefahr war ein willkommenes Argument
Ausserdem sprach Churchill in seiner Rede 1946 von einem „Eisernen Vorhang“, der Europa
geteilt habe, sowie von einem unverhohlenen sowjetischen Expansionismus. Beunruhigend
war auch, dass der Kommunismus nicht nur eine Bedrohung in Europa war, sondern auf der
ganzen Welt (China, Nordkorea, Südostasien, zudem West- und Südeuropa bedroht).
Das Lange Telegramm wurde 1947 als Containment- Politik ausformuliert: nicht nur
Bewahrung und Beschränkung, sondern aktive Offensive. Die noch nicht besetzten Gebiete
sollten vor sowjetischem Einfluss geschützt werden. Zudem Rollback/Liberation- Policy:
aktive Befreiungspolitik (von Dulles). 1953/54 Zusammenwachsen zur ContainmentLiberation- Stragie.
SU: Schdanows Theorie der „Zwei Lager“:
1946 bekräftigte Stalin die These von der Unvermeidlichkeit von Kriegen mit dem
Kapitalismus.
Antwort Moskaus auf Eindämmungspolitik/Truman- Doktrin: Kominform (Kommunistisches Informationsbüro, 1947), wurde Koordinierungsstelle der kommunistischen
Bewegungen mit Schdanow als Vorsitzendem.
Schdanow präsentierte die Zwei- Lager- Theorie 1947: mit dem Ende des WK’s seien zwei
Lager entstanden, das imperialistisch- antidemokratische und das antiimperialistischdemokratische. Mit der Zwei- Lager- Theorie war der KK nun offiziell eröffnet.
Abweichungen von der offiziellen Doktrin wurden mit dem Bruch mit Moskau bestraft. Als
sich Jugoslawien unter Tito 1948 stark selbständig machte, verlegte Stalin die Kominform
aus Jugoslawien nach Bukarest und alle bestehenden Handelsverträge mit Jugoslawien
wurden abgebrochen, dafür wurde J. mit Propaganda übersät. Im Westen wurde Titos
Verhalten völlig falsch gedeutet. Man dachte, er sei freiwillig aus dem Ostblock
ausgeschieden. Jugoslawien wurde deshalb mit Hilfsmassnahmen unterstützt→sollte Anreiz
sein für andere kommunistische Staaten, sich von der SU zu trennen.
Es war ein deutliches Zeichen der Entspannung, als nach Stalins Tod Chruschtschow an die
Macht kam, 1956 ein Friedensangebot an Jugoslawien richtete und die Kominform auflöste.
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Verhärtung der Fronten 1947/48
Ausgangssituation:
1947 wichtiges Ziel der USA, die Stabilisierung der vom Kommunismus bedrohten Regionen,
wurde nicht erreicht wegen der schlechten Wirtschaft. Ein Problem war auch F, das die
deutschen Ressourcen für den Wiederaufbau des eigenen Landes nutzen wollte und gegen
einen Wiederaufbau der deutschen Industrie war. Die USA fürchteten aber, D könnte in den
Einflussbereich der SU geraten, sahen es daher als nötig an, D und seine Wirtschaft
aufzubauen. Die USA waren auch überzeugt, dass die SU nach Türkei und Griechenland
expandieren wollten. Deshalb wollte Truman 1947 den Ländern Anleihen geben als Mittel
gegen Kommunismus, damit diese ihre Wirtschaft aufbauen konnten→Truman- Doktrin,
Containment- Doktrin
Truman- Doktrin (=Containment Policy):
Zielsetzung der Eindämmungs- Doktrin:
- Griechenland und die Türkei stärken (mit Anleihen) und den Einfluss der SU
fernhalten
- Gleichgewicht der Kräfte in globaler Perspektive ändern: ein Ungleichgewicht war
entstanden, da Japan, D und GB geschwächt waren→Machtvakuum
- Die Doktrin war ein Signal, dass die USA bereit waren, eine Führungsrolle zu
übernehmen, entsprechend ihrer Macht und ihrem Einfluss
- Doktrin→defensiv, die USA wollten ausgeglichene Machtverhältnisse, hatten
keine hegemonialen Absichten
- Die Doktrin war pragmatisch ausgerichtet, war die Antwort auf die veränderten
politischen Umstände
- Unabhängigkeit der demokratischen Staaten fördern, Demokratien stärken
- Zentral: wirtschaftlicher Aufbau zur Stabilisierung der Politik→weniger anfällig
auf Kommunismus
- USA wollen zeigen, dass Kommunismus kein erstrebenswertes Ideal ist
- Doktrin soll zum Verschwinden des Kommunismus in der SU beitragen
Mit dieser Doktrin wendet sich Truman Europa zu, was das definitive Ende des
amerikanischen Isolationismus bedeutet.
Die Antwort der SU auf die Truman- Doktrin war die Kominform (1947).
Grenzen der Anleihen:
- Ein Land musste amerikanische Hilfe anfordern, ausserdem war die Hilfe begrenzt
- Die USA wollten nur freien Völkern Hilfe leisten
- Die Doktrin sollte bei schwachen Staaten zum Tragen kommen
- Das Land musste in der Lage sein, die Hilfe annehmen zu können
- Strategie des Containment sollte bei Ländern in der sowjetischen Einflusssphäre
auf keinen Fall angewendet werden
Regierungs- und Verwaltungsreform:
Die Reformen weiteten die Macht des Präsidenten aus.
1947 National Security Act, Nationales Sicherheitsgesetz, zentralisierte die Macht des
Präsidenten→das Marine- und Kriegsministerium wurden zusammengelegt zum Department
of Defense (dort CIA, direkt dem Präsidenten unterstellt).
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Marshall- Plan
Aussenminister Marshall war der Ansicht, die USA müssten handeln in Europa→MarshallPlan, US-Aufbauhilfe für Europa (1947): wirtschaftliche Hilfe, mit gewissen politischen
Forderungen verbunden, ausserdem unter der Bedingung des Freihandels. Ziel war es, die
wirtschaftliche Misere in Europa zu beenden. Die Hilfe konzentrierte sich auf Westeuropa
und West- D, welche einen rasanten ökonomischen Aufschwung nahmen. Der Marshall- Plan
löste auch das Problem mit Frankreich→anstelle deutscher Reparationszahlungen erhielt F
amerikanische Kredite. Mit Hilfe des Marshall- Planes wurde die Truman- Doktrin umgesetzt.
Zum Eingreifen der USA in finanzieller Hinsicht trugen auch folgende Gründe bei:
- Europa war ein wichtiger Absatzmarkt für amerikanische Waren.
- Ein wirtschaftlich schwaches Europa schien dem Kommunismus und somit der SU
nicht abgeneigt.
- Europa war wirtschaftlich eng mit Deutschland verknüpft, deshalb musste D
aufgebaut werden, damit Europa aus der ökonomischen Krise kam.
Die SU untersagte es den Ländern in ihrem Machtbereich, die Hilfe der USA anzunehmen
(obwohl diese eigentlich wollten).Reaktion der SU auf Marshall- Plan: Konferenz der
kommunistischen Länder in Schlesien. Die USA wurde als Bedrohung für Europa dargestellt.
Die SU müssten Gegendruck bieten.
Die Antwort der SU auf den Marshall- Plan war die COMECOM (Rat für gegenseitige
Wirtschaftshilfe), die jedoch nicht sehr erfolgreich war.
Die sowjetische Ablehnung des Marshall- Plans führte zur definitiven Blockbildung in
Europa.
Für den Erfolg des Marshall-Plans waren klare ökonomische Verhältnisse wichtig. So kam es
1948 zu einer Währungsreform in D, F, GB, USA. Die Einführung des Westgeldes in
Westberlin (Ostzone kam wenige Tage später) war der unmittelbare Beginn der Blockade
Berlins.
Insgesamt war der Marshall- Plan ein voller Erfolg: dem sowjetischen Westexpansionismus
wurde Einhalt geboten und die Wirtschaftssituation in Westeuropa verbesserte sich massiv.
Berlin- Blockade 1948/49:
Zur Vorgeschichte der Berlin- Krise gehörte, wie erwähnt, der Marshall-Plan. Ein weiterer
Grund waren die aussenpolitischen Rückschläge der SU (Tito widersetzte sich der
Gleichschaltung), hinzu kam die Währungsreform. Die SU verschärfte 1948 die
Umklammerung Berlins, so dass es zu Versorgungsproblemen kam. Auch Telefon, Post und
Strassen waren blockiert. Daher wurde Berlin 1948/49 ein Jahr lang aus der Luft versorgt, bis
im Mai 1949 die Blockade aufgehoben wurde. Die Folgen der Blockade waren, dass die USA
Deutschland nicht mehr als Feind sahen, sondern als zu beschützenden Partner, und
Deutschland sah die USA nicht mehr als Besatzer, sondern als Protektor vor der SU. Somit
war insgesamt der Abbruch der Blockade ein wichtiger Sieg für die USA.
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Bulgarien im KK (nicht Prüfungsstoff)
Während dem 2.WK band sich Bulgarien an Deutschland. D war damals die grösste Macht in
Europa, ausserdem bestanden Ähnlichkeiten zwischen D und Bulgarien und D war der grösste
Handelspartner Bulgariens, zudem konnte D die Bestimmungen des Versailler Vertrages von
1919 rückgängig machen (Vertrag war für D und Bulgarien eine Katastrophe), darum trat
Bulgarien den Achsenmächten (D, I, Japan) bei. Später traten auch Rumänien, die Türkei und
Kroatien bei. Ab 1943 beteiligte sich Bulgarien am 2.WK
Die Beziehungen Bulgariens zu den Hauptmächten:
- Zu D gute Beziehung, aber auch viele Probleme
o Bulgarien sollte Truppen gegen die SU schicken→abgelehnt
o D wollte, dass Bulgarien Juden in KZ deportierte→Bulgarien weigerte sich
- Beziehungen zu USA und GB: Bulgarien erklärte ihnen den Krieg
o Bulgarien wurde bombardiert, grosse Zerstörung, viele Tote
GB war schwach im Vergleich zu USA und SU, war kompromissbereit gegenüber SU→1944
Deal GB – SU, Mittelmeer an GB, Schwarzes Meer an SU
September 1944 neue demokratische Regierung in Bulgarien, erklärt den Krieg mit den USA
und GB für beendet, fordert freundschaftliche Beziehungen mit der SU. Wenige Tage später
bricht Bulgarien die diplomatischen Beziehungen mit D ab, am selben Tag bricht die SU die
dipl. Beziehungen mit Bulgarien ab→die SU erklärt Bulgarien den Krieg, drei Tage später
rücken Sowjets in Bulgarien ein. Einen Tag später kommt es zum Sturz der bestehenden
Regierung, die Kommunisten übernehmen die neue Regierung.
Bulgarien bittet um Waffenstillstand mit SU, USA, GB→am 09.09.1944 tritt Bulgarien de
facto aus dem Krieg aus.
Prozentabkommen 1944, Abmachung zwischen Churchill und Molotow, es geht um
prozentualen Einfluss der SU und GB an den Ländern Griechenland, Rumänien, Ungarn,
Jugoslawien und Bulgarien, es wird also ganz Südosteuropa aufgeteilt (Bsp. Bulgarien: GB
20% Einfluss, SU 80%).
Die USA und GB anerkennen die besonderen Rechte und strategischen Interessen der SU an
den an sie angrenzenden Gebiete.
Die Staaten in Südosteuropa verlieren ihre Souveränität, stehen unter kommunistischem
Einfluss. Neuer Begriff: Osteuropa, später Ostblock (ohne Griechenland→Südeuropa).
Nach 2.WK Friedenskonferenz in Paris 1946. Bulgarien hoffte auf günstige Bedingungen,
wollte als Gegner D’s anerkannt werden, da sie ab September 1944 im Krieg waren gegen D.
Doch Bulgarien wurde nicht anerkannt als Mitglied der Alliierten.
Im Vertrag wurde folgendes für Bulgarien festgehalten:
- Abzug aus allen Territorien
- Keine/stark verkleinerte Armee
- Südliche Staatsgrenze blieb
- Hohe Reparationszahlungen
- Erhielt ein kleines Gebiet
Die Grenze zu Griechenland änderte sich nicht, weil die SU darauf bestand→1946 war das
grosse Ziel der SU Griechenland, Bulgarien war dazu nützlich.
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Bulgariens aussenpolit. Beziehungen in den Nachkriegsjahren 1947-1954
Die Beziehungen zu den Nachbarländern, Griechenland, Rumänien, Jugoslawien, Türkei,
war sehr wichtig.
• Gründung der Volksrepublik Mazedonien. Im November 1946 kam die Idee einer
südslawischen Föderation auf. Es kam zur „Mazedonisierung“ der Bevölkerung in
Südostbulgarien durch Stalin, diese sollten nun Mazedonier sein→gewaltsamer
Prozess.
• Die Beziehungen zu Jugoslawien waren zuerst sehr gut. Doch 1948 gilt Tito als
Feind, wird aus der Komintern ausgeschlossen. In Bulgarien wird Tito als Handlanger
des Imperialismus gesehen.
• 1946/47 Bürgerkrieg in Griechenland. Bulgarien unterstützt die Kommunisten in
Griechenland. 1947 kommt es zu einer kommunistischen Regierung in
Nordgriechenland, deshalb sind die Beziehungen zwischen Griechenland und
Bulgarien bis 1954 schlecht.
• Die Beziehung zur Türkei ist kompliziert, auf beiden Seiten herrscht Angst vor einem
Angriff. 1946 kommt es zu einer neuen Konfrontation wegen der
Aussiedlungsproblematik; bulgarische Bürger türkischer Herkunft wollen Bulgarien
verlassen. Die Türkei leistet Widerstand, da diese ihr kommunistisches Gedankengut
in der Türkei verbreiten könnten.
• Auch die Beziehung zu den Grossmächten ist problematisch. 1947 kommt es zur
Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu GB und USA. 1950 brachen die USA die
Beziehungen ab. USA und Bulgarien hatten ein gegenseitiges Feindbild voneinander.
Bulgarien galt bei Alliierten als schlimmer als die anderen Satellitenstaaten, da es in
Bulgarien schon 1944 politische Säuberungen und ab 1945 KZ’s gab. Inhaftiert
wurden alle, die gegen das kommunistische Regime waren→enorme
Menschenrechtsverletzungen. Bulgarien hatte eine harte, totalitäre Regierung
Phasen:
1. Errichtung eines stalinistischen System 1944-53
2. Destalinisierung 1953-64
3. Breschnewzeit 1964-82
4. Zeit der Desintegration des kommunistischen Systems 1982-89
Bulgarien durchläuft alle diese Phasen, aber z.B. in Polen sind diese viel stärker ausgeprägt.
Vor allem in der letzten Phase kommt es in vielen Ländern zu Aufständen.
In Bulgarien hatten 97% kein Privateigentum mehr, es wurde alles kollektivisiert. Es gab
keine private Industrie mehr, Kollektivierung der Landwirtschaft, Enteignung der
Bourgeoisie.
1955 Vertrag zur Gründung einer militärisch-politischen Organisation→Warschauer Pakt
Mitglieder: Albanien, Bulgarien, DDR, SU, Polen, Ungarn, CSSR, Rumänien, Beobachter
China
Gründe für Pakt:
- NATO hatte Militärstützpunkte in der Türkei und Griechenland, was eine Gefahr
bedeutete für Bulgarien und die sozialistischen Staaten
- Die amerikanische Flotte absolvierte Manöver im Mittelmeer und in Thrakien, was
eine direkte militärische Bedrohung war
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Die Rolle Bulgariens nimmt ständig zu, militärisch und politisch, da sie an NATOMilitärstützpunkt – Länder angrenzt (Türkei, Griechenland). Dies führt zur Aufrüstung
Bulgariens.
Teilung der Welt 1949-53
Die geteilte Welt verlangt nach neuen Organisationen: NATO, BRD, DDR, COMECON
(Gegenplan zum Marshall- Plan)
Gründung der Nato
Bereits 1947 wollte man ein Verteidigungsbündnis aufbauen, die USA machten dies aber
abhängig von den europäischen Verteidigungsanstrengungen: 1948 wurde der Brüsseler Pakt
von F, GB, Belgien, Holland, Luxemburg unterzeichnet. Der Vertrag enthielt gegenseitige
Hilfe bei Aggression/Angriff. Später traten auch die USA und Kanada bei→1949
unterzeichneten 12 Staaten die North Atlantic Treaty Organization (NATO). Der Vertrag hielt
fest, dass ein Angriff auf einen der Unterzeichner gleichbedeutend sei mit dem Krieg gegen
alle. Der Pakt war gegen die SU geschlossen worden.
Mit der NATO waren nun die USA nicht mehr nur wirtschaftlich, sondern auch militärisch in
Europa verpflichtet.
Gründung der BRD:
Die SU wollte eigentlich ein neutrales, nicht-getrenntes D.
Der Westen hatte durch die Luftbrücke während der Berlinkrise einen grossen
Propagandaerfolg. Die SU geriet in Verruf, weil sie 2Mio Leute verhungern lassen wollte.
Noch während der Luftbrücke plante man einen westdeutschen Staat.
Phasen:
-
Juli 1948: Reuter plädiert für westdeutschen Staat, Mehrheit der Bundesländer
stimmt zu
August 1949: Wahl des ersten Bundestages, Konstituierung der ersten Regierung
mit Adenauer als ersten Bundeskanzler
1955 wurde die BRD mit französischer Zustimmung in die NATO aufgenommen.
Gleichzeitig erhielt sie ihre fast vollständige Souveränität. Damit nahm die Ost-WestPolarisierung immer mehr zu.
Gründung der DDR:
Nach Aufhebung der Berlin- Blockade betonte die SU nochmals, dass sie ein geeintes D
wolle, die USA wollten aber Selbstbestimmung der Völker. Es kommt zu keiner
Verständigung; die SU muss die Gründung der BRD akzeptieren. Da nun die BRD existierte,
blieb der SU nichts anderes übrig, als die DDR zu gründen. 1949 entstanden das erste
provisorische Parlament und Regierung. Die neuen Organe waren aber vollständig abhängig
von der Besatzungsmacht. Die DDR sollte eine Volksdemokratie werden.
Die Berlinfrage blieb weiterhin ungeklärt.
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Universalisierung der Eindämmungspolitik:
Obwohl die Berlinblockade mit einer Niederlage für die SU endete, fühlten sich die USA aus
drei Gründen bedroht:
- Der Marshallplan schien 1949 gescheitert zu sein. Die wirtschaftliche
Unabhängigkeit schien weit weg, hinzu kam eine Rezessionskrise in den USA und
Stagnation in Europa
- 1949 gewinnt Mao in China→Gründung der Volksrepublik China mit Hilfe der
SU. Einfluss der Kommunisten schien sich auszubreiten, Angst vor asiatischem
Kommunismus
- Militärische Entwicklung der SU: 1949 hatte auch die SU die Atombombe, führte
zu Aufrüstung
Diese drei Gründe führten zu einem Stimmungstief und Krisenbewusstsein in den USA
National Security Council (NSC 68):
Dieses Papier prägte die US- Aussenpolitik während des KK, war eine Erweiterung der
Truman- Doktrin. Ein Präventivkrieg gegen die SU war aus moralischen Gründen
ausgeschlossen. Eine geistig-materielle Stärkung der USA und Partner könnten die
Ausdehnung der SU bremsen. Die Änderung des Sowjetischen Systems sollten von innen
kommen. Gefordert wurde eine aktive Eindämmungspolitik durch militärische
Überlegenheit und Verhandlungen. Zudem waren Bündnispartner wichtig, diese durften nicht
neutral werden.
Massnahmen zum Erreichen dieser Ziele:
- Massive Aufrüstung im konventionellen Bereich
- Militär- und Wirtschaftshilfe für Verbündete
- Offene, psychologische Kriegsführung
- Reduzierung der Ausgaben in den USA
- Programme entwickeln zur inneren Sicherheit und Zivilverteidigung
Umsetzung des NSC 68: Eindämmungspolitik.
China wurde nicht anerkannt, durfte nicht in die UNO
Herausbildung der Blöcke 1948/49. Beide Blöcke versuchten den eigenen Machtbereich
weltweit auszudehnen und den anderen zu schwächen. In Asien waren die Blöcke nicht klar
abgegrenzt, dies führte zu Konflikten wie dem Korea- Krieg.
Koreakrieg 1950-53
Ausgangslage: Korea war 1910 von Japan annektiert worden, Besatzung wurde als
Demütigung empfunden, wurden schlecht behandelt. Nach dem 2.WK war Japan am Ende.
Korea war seit 1945 beim 38. Breitengrad getrennt, 1948 war die endgültige Spaltung. Im
Norden wurde eine prosowjetische Volksdemokratie, im Süden eine prowestliche Republik
eingerichtet. Beide Staaten wollten Wiedervereinigung und rüsteten mit Hilfe der USA und
der SU auf.
Kriegsbeginn: 1949 Freundschaftsvertrag China – SU. Die SU akzeptierte die Volksrepublik
China, annullierte den Vertrag von Jalta→Zweite Front im Osten im KK (1. Front in Europa).
1950 überfiel die nordkoreanische Armee Südkorea, SU war an der Vorbereitung der Invasion
beteiligt. Stalin unterstützte aber Nordkorea nur mit Material und Waffen, schickte keine
Truppen. Mao trat in den Krieg ein und empfand Stalins Nicht-Hilfe als Verrat.
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Der Westen reagierte schnell: Mit UNO- Mandat rückten die US- Soldaten ein, wurden
allerdings zuerst vernichtend geschlagen. Schliesslich gelang es den UN-Truppen, die
Nordkoreaner zurückzuwerfen. Der 38. Breitengrad stabilisierte sich zur Grenze.
Verhandlungen über einen Waffenstillstand: 1951 wurden die ersten
Friedensverhandlungen aufgenommen, doch erst 1953 kam es zum Waffenstillstand, weil
Stalin den Krieg verlängern wollte (1953 starb Stalin).
Folgen des Kriegs:
• USA: Viele Tote; hatten noch grössere Angst vor Kommunismus.
• Klima USA – China war jahrelang vergiftet, daraufhin kooperierte China mit der SU.
• Neu verbündeten sich die USA mit ihrem ehemaligen Feind Japan (soll nicht
kommunistisch werden).
• Umsetzung des NSC 68 Papiers: mehr Soldaten, Aufrüstung, Militärhilfe für
Verbündete.
• Ausbau der NATO, Gründung der SEATO.
Eskalation und Stilllegung des KK in Europa 1953-61
Auch Europäer wollten Einigung. Europa solle einen eigenen Weg gehen, soll sich nicht
entweder den USA oder der SU zuwenden müssen. 1948-50 Verwirklichung der europäischen
Einigungspolitik. Zwei Richtungen:
- 3. Kraft: sozialdemokratisch, sozialistisch→halten sich von den USA und der SU
fern, vermitteln zwischen den beiden Blöcken
- Befürworter eines europäischen Verteidigungspakts→wollen europäische
Unabhängigkeit, Europa soll sich selbst vor sowjetischer Aggression schützen
Gemeinsames Ziel: Integration
Die Anfänge der westeuropäischen Integration:
United European Movement (UEM), von Churchill gegründet, geheim, höchste Staatsleute
dort vertreten.
Union Européenne de federalistes (UEF)
Briten blockierten zuerst 3. Kraft und Idee einer supranationalen Macht in Europa, doch der
franz. Minister Schuman brachte GB zum Einlenken, so dass es zur allgemeinen
wirtschaftlichen Zusammenarbeit der OECD- Länder kam (Belgien, Dänemark, F, GB, Irland,
Lux., NL, Norwegen, Schweden, Italien, D erst später). GB hatte jedoch grundsätzlich Mühe
mit der europäischen Einigung, war gegen Supranationalität, so trat GB auch der
Montanunion nicht bei.
Der Schuman- Plan:
Plan: wirtschaftliche Vereinigung. Schuman schlug 1950 vor, eine europäische Gemeinschaft
für Kohle und Stahl zu schaffen. Ein europäisches Gremium sollte darüber wachen, hatte
supranationalen Charakter. Doch GB war nicht gewillt, Komponente der Supranationalität
anzunehmen, war gegen Schuman- Plan. Auch die Kommunisten der franz. und deutschen
Industrie waren gegen den Plan, da sie Angst vor Konkurrenz hatten.
1952 trat Plan dennoch in Kraft dank Schuman, Monnet und Adenauer, unter dem Namen
Montanunion (aus dem Schuman- Plan entstand die Montanunion = EGKS).
Die Stalinnote von 1952:
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Die Folgen des Koreakrieges waren Verfestigung Westeuropas und Engagement der USA in
Korea und Asien, was eine Bedrohung war für die SU. Deshalb lancierte Stalin 1952 eine
Friedensinitiative für Gesamtdeutschland. Ein zukünftiges Deutschland sollte neutral und
demokratisch sein. Die ergänzende zweite Note sah freie Wahlen vor. Die dritte und vierte
Note waren aggressiver und drängender. Die Entscheidung lag bei D. Die BRD hatte Angst
vor dem Kommunismus, bei einer Wiedervereinigung war der Ausgang unsicher, ausserdem
hatte die BRD jetzt schon ein Wirtschaftswunder. Wegen den massiven Veränderungen im
Osten (Stalin starb 1953) waren die Stalinnoten wieder vom Tisch.
Aufstände im Ostblock:
Im Ostblock gab es viele Probleme. 1953 erhielt Stalin mehr Macht. Was folgte, war eine
Säuberungswelle, um die Spannungen zu beseitigen. Mit Stalins Tod war die Destabilisierung
noch grösser, da Stalin nicht für einen Nachfolger gesorgt hatte. Es kam zu einem
Machtkampf im Kreml. Malenkow wurde der neue Regierungschef. Mit ihm schien eine neue
Ära der Koexistenz anzubrechen, viele Gefangene, auch politische, wurden freigelassen.
In den USA war neu Eisenhower an der Macht und Dulles war der neue Aussenminister.
Eisenhower traute der SU nicht. Dulles stellte einen neuen Plan vor:
Rollback→Zurückdrängen des Kommunismus.
Den Aufständen in Osteuropa war jeweils eine verschärfte Sowjetisierung vorausgegangen.
Die Revolten wurden von der sowjetischen Führung als Kritik am Kommunismus gesehen.
Aufstand in der DDR: 17. Juni 1953
Die DDR wurde von Ulbricht regiert, einem Stalin- Anhänger. Ulbricht tolerierte keine
Opposition, er hatte die Geheimpolizei Stasi und viele Spitzel, somit ein feines
Überwachungsnetz.
Die Bevölkerung war unzufrieden, was noch verstärkt wurde durch einen verschärften
Sowjetisierungskurs. Der „Aufbau des Sozialismus“ zeigte sich schnell als gleichbedeutend
mit einer rücksichtslosen Forcierung der Energie- und Metallindustrie. Damit verbunden war
die Erhöhung der Arbeitsnormen→mehr Leistung bei gleichbleibendem Lohn. Die Arbeiter
riefen auf zum Generalstreik. Der eigentliche Aufstand begann am 16. Juni, in allen
grösseren Städten der DDR wurde demonstriert. Zu den zunächst überwiegend ökonomischen
Forderungen kamen nun umfassende politische: Demokratie, Freiheit, Einheit Deutschlands.
Am folgenden Tag ging die Regierung mit Panzern gegen die Demonstranten vor, es gab viele
Tote und Tausende von Verhaftungen. Somit war der Streik beendet. Doch Ulbricht hatte
seine Lektion gelernt und ging auf einige Forderungen ein. Zudem realisierte die SU, wie
schwach ihr Einfluss im Osten war.
In der CSSR gab es eine unglaubliche Wirtschaftskrise, es standen keine Geldmittel mehr
zur Verfügung. Um die Krise zu beenden, führte die Regierung eine Währungsreform durch,
was die Einzelsparer um ihre Ersparnisse brachte. Dies führte zu Protestreaktionen und die
Arbeiter stellten Forderungen. Es gab viele Verhaftungen, jedoch keine Toten.
Die CSSR wie auch die DDR hatten auf die Hilfe des Westens gehofft, diese blieb jedoch aus,
da der grosse Konflikt vermieden werden sollte.
Die SU glaubte, beide Aufstände seien durch den Westen manipuliert gewesen und auf den
Rollback-Plan von Dulles zurückzuführen.
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Machtkampf im Kreml:
Malenkow sah den KK als Auseinandersetzung der Ideologien Kommunismus –
Kapitalismus, glaubte, dass sich der Kapitalismus von alleine auflösen werde.
Berija hatte die Aufsicht über den Atomaufbau, hatte damit ein starkes Machtmittel.
Chruschtschow glaubte, dass Berija die alleinige Macht anstrebte, deshalb wurde Berija frei
erfunden angeklagt und erschossen.
Chruschtschows Aussenpolitik:
Regierungschef verlor an Macht, Chruschtschow konnte sich durchsetzen (ca. 1955), kam in
führende Position.
Europa: die SU zog die Truppen aus A ab, A wurde frei, musste sich aber zur Neutralität
verpflichten→Staatsvertrag 1955 unterzeichnet.
Jugoslawien: Tito hatte sich von sowjetischer Politik abgenabelt, nun wollte Chruschtschow
Jugoslawien wieder auf den sowjetischen Kurs bringen. Chruschtschow richtete deshalb 1956
ein Friedensangebot an Tito.
Wiederbewaffnung Deutschlands und Aufnahme in die NATO:
Aufgrund der Pariser Verträge von 1955 verliessen die Alliierten D offiziell und D wurde in
die NATO aufgenommen. Die BRD verzichtete jedoch auf die Herstellung von atomaren,
biologischen und chemischen Waffen. Dies war ein Rückschlag für die SU, deshalb gründete
sie ein eigenes Verteidigungsbündnis im Ostblock→Warschauer Pakt. Dem Warschauer
Pakt gehörten die SU, Polen, CSSR, DDR, Rumänien, Ungarn, Bulgarien und Albanien an.
Die Beteiligung an einem anderen Bündnis war grundsätzlich verboten. Man verpflichtete
sich zur gegenseitigen Hilfe im Falle eines Angriffs auf ein Partnerland. Der eigentliche
Zweck des Paktes war aber die Verknüpfung der Ostblockstaaten und die Sicherstellung der
sowjetischen Vormacht. Mit dem Warschauer Pakt war die Spaltung Europas in zwei
feindliche Lager abgeschlossen und auf beiden Seiten gab es ein militärisches Bündnis.
Dennoch war dies eine Phase der Entspannung.
Ost-West-Gipfel in Genf im Juli 1955:
GB, F, USA, SU trafen sich in Genf. Die Konferenz fand in freundschaftlicher Atmosphäre
statt, blieb jedoch ergebnislos→“Geist von Genf“→Bereitschaft zur Entspannung,
Kooperationsbereitschaft aller vier Mächte. Es war das erste gemeinsame Treffen seit 1945.
Ein Ende des KK bedeutete dies jedoch nicht.
Chruschtschows Aussenpolitik in Asien:
Für Chruschtschow wichtig war die Normalisierung der chinesisch – sowjetischen Beziehung.
Chruschtschow verhandelte deshalb günstige Handelsbeziehungen für China. Chruschtschow
versuchte die 3.Welt für die Unterstützung des Kommunismus zu gewinnen. In den 50ern gab
es noch viele Kolonien im asiatischen Raum. Chruschtschow unterstützte die unabhängigen
Staaten und diejenigen, die es werden wollten.
Chruschtschows Innenpolitik:
Es kam zum Ausbau der Konsumgüterindustrie und zur Erhöhung der staatlichen Leistungen.
Chruschtschow wendete sich ab vom Stalinismus. Am 20.Parteitag 1956 verabschiedet sich
Chruschtschow von der marxistischen Überzeugung, dass ein Krieg zwischen Kommunismus
und Kapitalismus unumgänglich sei. Der Kommunismus sei so stark geworden, dass kein
Krieg mehr nötig sei. Zudem prangerte Chruschtschow Stalins Terrorherrschaft und
Verbrechen an. Auch forderte Chruschtschow mehr individuelle Freiheit sowie eine
allgemeine Liberalisierung der Regierung. Diese Rede war eine Sensation, Wendepunkt in der
sowjetischen Geschichte.
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Entfremdung SU – China:
China hatte ein eigenes straffes kommunistisches System, waren deshalb entsetzt über
Chruschtschows Rede, distanzierten sich von der SU.
Auch in Europa war die Parteiführung zum Teil empört, beim Volk war die Rede aber sehr
willkommen, sie hofften auf eine Wende, die Folge waren jedoch Krisen (Aufstände).
Krisen in Polen, Ungarn und am Suezkanal 1956:
Zwei Tage nach dem 20.Parteitag kam es zur Auflösung der Kominform und Molotow wurde
abgesetzt. Im Juni 1956 kam Tito auf Staatsbesuch nach Moskau→Beweis für neue Haltung
der SU.
Aufstand in Polen:
26. Juli 1956 Streik gegen Lohnkürzungen und die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen.
Aus diesen wirtschaftlichen Streiks wurden rasch Proteste gegen die Regierung. Auch in
Polen wurde aus der Arbeiterdemonstration ein bewaffneter Volksaufstand, den die Regierung
blutig niederschoss. Sowjetische Truppen waren gegen die grösseren Städte vorgerückt,
Demonstrationen gingen weiter, so dass Chruschtschow zustimmen musste, dass Gomulka an
die Spitze kam. Dafür versprach Gomulka, dass Polen loyal zur SU sein werde.
Das Volk wollte, dass Gomulka an die Macht kam, doch die fortschreitende Liberalisierung
fand mit seiner Wahl zum ersten Parteisekretär ein Ende.
Ungarn Okt./Nov. 1956:
Die Studenten sympathisieren mit Polen, sind gegen die sowjetische Herrschaft in Europa,
freie Wahlen und ein Mehrparteiensystem wurden gefordert→führte zu schwerster
Belastungsprobe für Osteuropa.
Der ungarische Ministerpräsident Ernö Gerö bat die SU um Hilfe→30'000 sowjetische
Soldaten rückten in Budapest ein, umzingelten die Hauptstadt. Die Lage war kritisch, da sich
auch die Arbeiter mit den Studenten verbündet hatten und auch einige sowjetische Soldaten
Es kam zu heftigen Kämpfen, die Rote Armee schlug den ungarischen Aufstand
erbarmungslos nieder. Chruschtschow liess vor allem deshalb so hart durchgreifen, da zur
gleichen Zeit der Suezkonflikt ausbrach und die Gefahr bestand, im Nahen Osten die Position
zu verlieren. Der Kreml reagierte aus drei Gründen:
- Angst vor Dominoeffekt→nach Polen und Ungarn könnten sich auch andere
Länder erheben
- Gefahr des Verlusts von sowjetischem Einfluss in Ägypten (Suezkanal)
- Aufstand galt als antisowjetisch und antikommunistisch, war deshalb Gefahr für
SU
Nun sollte Imre Nagy das Vertrauen in die Regierung wiederherstellen. Er verlangte die
Beendigung der Kämpfe und den sofortigen Abzug der sowjetischen Truppen und sicherte
dafür Moskau Ungarns Loyalität zu. Nagy war gegen das harte Vorgreifen. Er erklärte Ungarn
für neutral und trat aus dem Warschauer Pakt aus. Nagy stellte den Angriff der Sowjets als
Angriff auf die ungarische Regierung dar. Zwei Wochen lang kam es zu heftigen Kämpfen.
Etwa 200'000 Ungaren flohen, auch Nagy tauchte unter, als die Lage hoffnungslos wurde.
Kàdàr baute eine neue Partei und eine neue Regierung auf und Ungarn blieb im Warschauer
Pakt. Nagy wurde mit einer List gefunden und umgebracht.
Viele hatten auf Unterstützung des Westens gehofft, diese blieb jedoch aus. Das Risiko einer
Intervention war den westlichen Regierungen zu gross; sie wollten keinen WK riskieren für
einen osteuropäischen Staat.
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Amerika realisierte, dass die Rollback- Politik nicht umsetzbar war, sie mussten sich mit
containment zufrieden geben.
Suez-Krise 1956:
Konflikt zwischen Israel und arabischen Staaten, der internationale Ausmasse annahm. Es
ging um die Frage des Verbleibs der Palästinenser und um den Assuan- Staudamm. Die
ägyptischen Staaten schlugen wegen der ungelösten Palästinenserfrage einen antiisraelischen
Kurs ein.
Ägypten bezog keine klare Position. Für den Bau des Assuan-Staudamms war Ägypten
zunächst amerikanische, französische und britische Hilfe zugesagt worden. Sie wurde jedoch
eingestellt, als der ägyptische Präsident Nasser sich 1955 dem gegen die SU gerichteten
Bagdad-Pakt nicht anschliessen wollte und statt dessen an der Blockfreien-Konferenz
teilnahm. Zudem bezog Ägypten Waffenhilfe aus dem Ostblock. Im Juli 1956 verstaatlichte
Nasser den Suezkanal und lehnte eine Internationalisierung ab. Nach drei ergebnislosen
Konferenzen kam es im Oktober 1956 zum israelischen Angriff auf den Gazastreifen
(Ägypten) und zwei Tage später folgte die britisch- franz. Intervention, die gegen Ägypten
gerichtet war, da beide Länder Anteile am Kanal hatten. Israel wollte freie Durchfahrt durch
den Kanal haben.
Die USA und die SU entschärften den Konflikt gemeinsam, indem sie Druck auf die
beteiligten Staaten ausübten. Israel zog sich zurück und das umkämpfte Gebiet wurde von
UN- Friedenstruppen besetzt. Der Suezkanal blieb verstaatlicht. Dennoch blieb der
Kriegszustand erhalten, die Region wurde zum Schauplatz des KK. Beide Seiten fürchteten
einen Angriff.
Die Krise führte zur Eisenhower-Doktrin von 1957, die beinhaltete, dass die USA vor einer
Intervention nicht zurückschrecken würden, wenn ihre lebenswichtigen Interessen (in diesem
Raum?) bedroht waren. Dies war eine klare Warnung an Moskau.
Die 2.Berlinkrise und der Mauerbau 1958-61:
Chruschtschows Position war nicht so gefestigt, wie sie schien; er wurde 1957 beinahe von
einer Palastrevolte, die Malenkow angeführt hatte, gestürzt worden. Das Problem war der
fehlende Friedensvertrag mit D. So verlangte Chruschtschow im November 1958 die
Beendigung der westalliierten Belagerung Berlins, die Einbeziehung Westberlins in die DDR
sollte erzwungen werden. Chruschtschow wollte, dass der Westen die Existenz zweier
unabhängiger Staaten in D anerkannte. Er richtete ein Ultimatum an die Westmächte: sie
sollten aus Berlin abziehen, sonst würde die SU einen eigenen Friedensvertrag mit der DDR
abschliessen und Berlin wieder einschliessen(SU machte Ultimatum jedoch nicht wahr). Doch
die Westmächte hatten sich geeinigt, Berlin nicht aufzugeben, sie wollten eine dauerhafte
Teilung Deutschlands verhindern und nicht anerkennen.
Ost-Deutschland: jedes Jahr flohen viele DDRler in den Westen, obwohl die Sowjets dies zu
verhindern suchten. Die Durchlassstelle war Berlin, auch arbeiteten viele Ostberliner in
Westberlin, so dass Berlin ein leichter Fluchtweg war. Der Grossteil der Flüchtlinge war jung
und gebildet. Es flohen also jene, die für den Aufbau des kommunistischen Deutschlands am
nötigsten gewesen wären. Der Westen verfügte über eine grosse Anziehungskraft wegen
seinem Wachstum.
Ab 1956 war Flucht eine strafbare Handlung, zudem gab es Anti-West-Propaganda, dennoch
flohen immer noch Leute in den Westen.
1959 reiste Chruschtschow in die USA, eine friedliche Koexistenz USA – SU schien möglich,
Tauwetter.
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Zusatz: Ende 1959 reiste Chruschtschow nach Peking, doch die Chinesen waren zutiefst
beleidigt, dass Chruschtschow zuerst in die USA gereist war. China distanzierte sich von der
SU (wie schon nach Chruschtschows Stalinanklage) und Chruschtschow reiste verärgert ab.
China wollte harte Linie, übte Druck aus und beeinflusste so Chruschtschows Verhalten
während der Berlinkrise.
Ein Gipfeltreffen in Paris zwischen den USA und der SU scheiterte, da die SU entdeckte, dass
die USA Aufklärungsflieger über den sowjetischen Atomkraftwerken fliegen liess. Ende des
Tauwetters.
1959 wurde Eisenhower von Kennedy abgelöst. Es kam zum Gipfeltreffen in Wien 1961
zwischen Kennedy und Chruschtschow, wo die Berlinfrage ein letztes Mal aufgerollt wurde.
Für Chruschtschow gab es drei Möglichkeiten: entweder die DDR aufgeben, oder
Westberlin in die DDR einzubeziehen oder eine Mauer zu bauen. Da er die DDR nicht
aufgeben wollte und die Alliierten Berlin nicht aufgeben wollten, blieb nur der Mauerbau, den
Ulbricht ausführen sollte. Die Mauer wurde im August 1961 gebaut. Somit war die Grenze
geschlossen und der Flüchtlingsstrom gestoppt. Die Transitwege blieben offen. Der Mauerbau
1961 war gegen das Völkerabkommen, doch niemand wehrte sich dagegen. Mit dem
Mauerbau verlagerte sich der KK in die Dritte Welt und führte in Europa zu einer
langfristigen Entspannungspolitik bis zum Ende der 70er (mit gewissen Einschränkungen).
Zu einer Zuspitzung der Krise kam es am Check-Point-Charlie, wo es Probleme gab an den
Passierstellen, vor allem von sowjetischer Seite. Es kam zur Verhärtung der Fronten, Panzer
nahmen Stellung beim Check- Point- Charlie. Doch Situation entspannte sich wieder. Beide
Seiten erkannten jedoch, dass der Streit um Berlin ein grundlegendes Problem war
Der Bau der Mauer war keine Lösung, doch er verhinderte den Krieg. Der Friedensvertrag mit
D, von Chruschtschow, ging vergessen.
Mentalitäten im KK
Sicherheit durch nukleare Abschreckung:
Das „Veto der Bombe“ war der eigentliche Garant für die Verhinderung des grossen
militärischen Konflikts im KK.
Die USA hatten bereits 1945 die Atombombe, doch 1949 war auch die SU schon so weit.
Geheimdienstinfos aus dem Westen könnten den Atombau der SU beschleunigt haben, z.B.
Klaus Fuchs. Der Hauptgrund für den schnellen Atombau war jedoch der beschleunigte
Uranabbau.
In den 50ern kam es zu einem massiven Rüstungswettlauf. 1952 hatten die USA die erste
Wasserstoffbombe, doch die SU hatte sie schon ein Jahr später. 1954 kam es jedoch zu ersten
Entspannungssignalen, und 1956 sprach Chruschtschow von einer friedlichen Koexistenz. Die
Entspannungssignale waren jedoch erstaunlich folgenlos im Rüstungswettlauf. Dies wurde
deutlich, als die SU 1957 den Satelliten Sputnik ins All beförderten. Somit hatten die Sowjets
eine Raketentechnik entwickelt, die Bomben über weite Distanzen tragen konnten.
Der Sputnikschock im Westen sorgte für eine neue Runde in der Waffentechnik. Es kam mit
dem 1958 lancierten National Defense Education Act zu einer westlichen Bildungsinitiative
als Reaktion auf den Sputnik. Unis wurden gegründet und die technologischwissenschaftlichen Fächer gefördert, um die vermeintliche Raketenlücke zu stopfen. Der
Weltraum war nun das neue Schlachtfeld des KK, die Verteidigungsausgaben wurden massiv
erhöht, um die Raketenlücke zu stopfen. So gelang es den USA 1958 ebenfalls, eine Rakete in
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die Erdumlaufbahn zu schicken. Im gleichen Jahr wurde die NASA geschaffen, die
amerikanische Bundesbehörde für Raketenforschung. Ihr Ziel war die Entwicklung von
Spionage-Satelliten und der erste bemannte Flug zum Mond. 1961 war der erste sowjetische
Mann im All, doch 1969 hatten die Amis den ersten Mann auf dem Mond. Schon 1962
hatten die USA eine Minuteman-Rakete, die innerhalb von Minuten startbereit war. Dies
bedeutete, dass die Vorwarnzeiten immer geringer wurden und Raketen immer schneller
gezündet werden konnten. Erst in einer Entspannungsphase1975 kam es zu einem
gemeinsamen amerikanisch-sowjetischen Raumflugunternehmen, der Apollo- Sojus- Mission.
Es gab auch positive Errungenschaften dank dem Rüstungswettlauf, so sind die
Computertechnologie und das Internet darauf zurück zu führen.
Der KK wurde mit den neuen technischen Entwicklungen immer teurer, vor allem das
Strategic Defense Initiative (SDI), ein im Weltraum stationiertes Raketenabwehrsystem, war
extrem teuer. Hierin lag einer der Hauptgründe für den Untergang der SU.
Kalter Bürgerkrieg:
Umgang mit Regimekritikern im Ostblock:
- Z.B. Jugoslawien wurde ausgeschlossen
- Schauprozesse
- Massive Verfolgung von Dissidenten bis 1980er
Im Westen Bedrohungsgefühl→Jagd auf angebliche Parteigänger des Ostens,
antikommunistischer Kreuzzug nach dem 2.WK. Truman ordnete die Überprüfung von mehr
als drei Mio Staatsangestellten an. Es kam zu vielen Entlassungen, nicht nur Kommunisten,
sondern auch Alkoholiker, Homosexuelle, etc. Man dachte, diese seien anfällig für
Kommunismus.
Auch in Hollywood kam es zu Verhaftungen, zudem wurden nur Nicht-Kommunisten
angestellt. Filmschaffende mussten dies ab 1947 unter Eid bestätigen.
Hoover vom FBI warnte vor der Roten Gefahr, Wanzen wurden installiert, Telefone wurden
abgehört, Nachbarn bespitzelten Nachbarn.
Hysterische Stimmung durch drei Spionage-Fälle noch angeheizt:
- Alger Hiss
- Klaus Fuchs
- Rosenberg
Hiss wurde von einem Kollegen angeklagt, er sei ein kommunistischer Spion. Er wurde zu 44
Monaten Haft verurteilt, obwohl er immer seine Unschuld beteuerte.
Klaus Fuchs: Atomspionage, 14 Jahre Haft, von ihm führte eine Spur zum Ehepaar
Rosenberg, das zum Tode verurteilt wurde und hingerichtet.
McCarthy sagte, dass im Aussenministerium über 200 Kommunisten beschäftigt seien, hatte
damit eine Waffe im Wahlkampf gegen die Demokraten 1952. McCarthy stellte eine extreme
Verschwörungstheorie auf, Tausende von unschuldigen Leuten gerieten in Verdacht, er erhob
immer neue Vorwürfe, auch gegen die Armee. Damit ging er jedoch zu weit, wurde aus dem
politischen Leben entfernt. Er hinterliess ein Trümmerfeld, auch die kommunistische Partei
war am Ende, sie wurde 1954 verboten.
KPD-Verbot in der BRD:
Auch in der BRD ging man härter gegen links als gegen rechts vor. Beamte wurden überprüft
vor der Anstellung, Kommunisten wurden nicht eingestellt.
1956 wurde die kommunistische Partei verboten .
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Der KK in den Medien:
Der KK wurde rasch in Literatur und Film thematisiert. Im Westen gab es viele SpionageKrimis. Gefahrenbewusstsein, Krisen, Entspannungsphasen wiederspiegeln sich in den
Filmen.
Amerikanische Kinder wurden stark beeinflusst durch Filme.
In der Filmproduktion gab es im Westen drei grosse Themen:
- Schrecken eines Atomkriegs in allen Facetten („Them“, „On the Beach“)
- Spionage und Doppelspionage („Der Spion, der aus der Kälte kam“)
- Komödien: Ironisierung des KK („Don Camillo und Peppone“)
Globalisierung des KK seit 1961:
Der KK in Mittel- und Südamerika:
Seit 1823 (Monroe- Doktrin) gilt Lateinamerika als amerikanisches Einflussgebiet, die
Amerikaner beanspruchten den ganzen Kontinent. Mit der Monroe- Doktrin wollten die USA
verhindern, dass ihnen jemand in die Quere kam und sich niemand einmischte.
Kennan ergänzte die Monroe-Doktrin: Zur Abwehr des Kommunismus waren Diktaturen,
Herrscher mit repressiven Mitteln akzeptiert in Lateinamerika → aus Angst vor dem Einfluss
der SU in Lateinamerika.
Guatemala 1954:
In Guatemala ersetzen die USA ein demokratisches System durch eine repressive Regierung,
somit kam Kennans Zusatz zur Anwendung.
1931 –1944 herrschte der Diktator Jorge Ubico, doch er unternahm nichts für die Wirtschaft
und musste gehen. Sein Nachfolger war Arévalo, der soziale, politische und wirtschaftliche
Reformen durchführte. Seine Feinde baten die USA um Hilfe mit der Begründung, Arévalo
sei zu links. Ab 1949 kam es zum (unerklärten) wirtschaftlichen und diplomatischen Krieg
von Seiten der USA, so dass Arévalo ein Jahr später abtreten musste. Nun kam Arbenz an die
Macht, der Arévalos Reformen fortführte. Die Fruit Company, welche der grösste Arbeitgeber
in der Region war, sah ihre Position bedroht und bat die USA um Hilfe, wiederum mit der
Begründung, Arbenz sei ein Kommunist. Truman übte Druck auf Arbenz aus, war aber gegen
eine militärische Intervention. Doch dann kamen Eisenhower und mit ihm Dulles an die
Macht. Dulles war für einen militärischen Konflikt, er wollte Arbenz absetzen:
- CIA sollte Rebellen in Honduras unterstützen
- Gemeinsam mit anderen Staaten gegen Guatemala vorgehen
- Wirtschaftlichen Druck ausüben mit Hilfe der Organisation der amerikanischen
Staaten
- Hintergrund: Kampf gegen Kommunismus
Als Arbenz Waffen bestellte im Ostblock und privates Land der United Fruit Company
verstaatlichte, war sein Ende absehbar. Die CIA trainierte Rebellen in Honduras, die in
Guatemala eindrangen. Eine Intervention Guatemalas bei der UNO führte zu nichts, so dass
Arbenz im Juni 1954 ins Exil fliehen musste.
Führer der nachfolgenden US- freundlichen Militärdiktatur wurde Armas, der den von
Eisenhower gebilligten Putsch geführt hatte. Armas machte die Reformen zunichte, übte eine
Schreckensherrschaft aus und folgte damit Kennans Zusatz der Monroe- Doktrin.
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Die Kuba- Krise 1962:
Verhältnis USA – Kuba:
- Auch für Kuba traf die Monroe- Doktrin zu.
- Bis 1922 war Kuba Protektorat der USA
- Die USA hatten Interventionsrecht auf Kuba→ wurde 1934 aufgehoben
- Ab 1934 war Kuba relativ frei, doch Aussenpolitik war bis 1959 in amerikanischen
Händen
Die Revolution Fidel Castros:
Castro scharte Leute um sich, doch diese ersten revolutionären Bewegungen wurden von den
USA nicht ernst genommen.
An der Macht war Batista von 1952-1958. Die USA wollten, dass Batista die Demokratie
einhielt. Sie hatten Angst vor einem Chaos, falls Batista gestürzt werden sollte.
1958: Waffenembargo gegen Kuba (warum?).
Es kam zu revolutionären Bewegungen, so dass Batista 1959 ins Exil flüchtete und Castro riss
die Macht an sich. Die neue Regierung wurde von den USA akzeptiert.
Castro war stark antiamerikanisch eingestellt, und ab 1959 war klar, dass Castro ein
Kommunist war; er wollte den Kommunismus in Lateinamerika einführen.
Castro begann, den amerikanischen Besitz auf Kuba zu konfiszieren. Man empfahl
Eisenhower, eine starke Opposition in Kuba aufzubauen.
Castro schloss einen Deal mit der SU ab 1960: Kuba sollte von der SU höhere
Wirtschaftshilfe erhalten, dafür bekamen die SU Zuckerrohr . Der Druck auf Castro stieg, so
dass sich dieser immer mehr der SU zuwandte und 1960 diplomatische Beziehungen mit ihr
aufnahm. Die USA reagierten mit einem Einfuhrverbot auf kubanisches Zuckerrohr → ein
Wirtschaftskrieg brach aus, auch die amerikanisch- sowjetischen Beziehungen
verschlechterten sich. Die SU sagte Kuba Hilfe zu für den Kampf gegen die USA, zudem
kritisierte die SU die Monroe- Doktrin.
Invasion der Schweinebucht:
Ende 1960 näherte sich Kuba immer mehr der SU. 1961 brach Eisenhower die Beziehung zu
Kuba ab. Unter Eisenhowers Nachfolger Kennedy bereitete die CIA die Invasion der
Schweinebucht vor. Die vielen kubanischen Flüchtlingen bildeten eine Exilarmee, die von der
CIA trainiert wurde und Castro stürzen sollte. Die Invasion scheiterte jedoch kläglich, da die
zugesagte Luftunterstützung der USA weitgehend entfiel. Für Kuba und den Ostblock war
dies einer der grössten Erfolge über die USA. Kuba wurde ein kommunistischer Staat.
Kuba wurde aus der Organisation Amerikanischer Staaten ausgeschlossen und ein totales
Handelsembargo wurde gegen die Insel verhängt.
Die misslungene Invasion der Schweinebucht war der Ausgangspunkt für die eigentliche
Kuba-Krise im Oktober 1962.
Chruschtschows kühne Idee:
Als Chruschtschow im Mai 1962 Bulgarien besuchte und von dort die in der Türkei
stationierten Atombomben der USA sahen, kam ihm die Idee, ebenfalls einen Stützpunkt in
der Nähe der USA zu errichten→ auf Kuba. So wäre Kuba auch vor den USA geschützt. Im
September 1962 begann der Aufbau der Raketen.
Kennedy wollte die Beseitigung der Raketenbasis erreichen, da Kuba nur 90 Meilen von den
USA entfernt liegt.
Die Raketen auf Kuba führten die Welt näher als alle anderen Krisen des KK an den Rand des
Atomkriegs.
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Beseitigung des Konflikts:
Am 22. Oktober forderte Kennedy Chruschtschow ultimativ auf, die Stellungen abzubauen
und die Raketen in die SU zurück zu transportieren. Zwei Tage später verhängten die USA
eine Seeblockade gegen Kuba („Quarantäne“). Es wurde schliesslich eine Vereinbarung
geschlossen, bei der beide Seiten das Gesicht wahren konnten: die SU würden die Raketen
von Kuba abziehen und die USA die Raketen aus der Türkei entfernen. Somit kam es zur
Entschärfung der Kubakrise.
Die USA und die SU vereinbarten zudem, Kuba nicht anzugreifen.
Als Reaktion auf die Kubakrise wurde im Juli 1963 eine Telefonleitung zwischen dem
Weissen Haus und dem Kreml eingerichtet→ „Heisser Draht“, um schneller und besser
informiert zu sein.
Im August 1963: Teststoppabkommen für Nuklearwaffen, nachher Entspannungsphase.
Das Kuba- Trauma:
Kuba wurde politisch von den USA getrennt, es wurde ein Handelsembargo gegen Kuba
erlassen(allerdings betrieben Kanada und Europa weiter Handel mit Kuba, so dass die
Isolation misslang) und die Amis durften nicht nach Kuba reisen. Zudem wurde Kuba
militärisch überwacht und Guantanamo in Betrieb genommen.
Ziel Johnsons und Nixons: Situation wie Kubakrise verhindern, Kuba- Trauma nicht zu
wiederholen. In Brasilien und Chile kamen deshalb militärische Regierungen/Diktaturen an
die Macht.
Der Kalte Krieg in Asien: der Vietnamkrieg:
Ausgangslage:
19.Jh.: Niederlagen in kolonialen Kriegen→ Unabhängigkeit und Einheit Vietnams wurde
aufgelöst.
1862 – 1867 eroberte F den südlichen Teil Vietnams und machte diesen zu einer Kolonie.
1873 besetzte F auch Hanoi und Teile Nordvietnams, die zu franz. Protektoraten wurden.
1887 formte F aus diesen Teilen die indochinesische Union, die später noch erweitert wurde.
Japan besetzte im 2.WK Indochina, wollte daraus eine unabhängige Region schaffen.
1945 kam es in einem Abkommen zur Unabhängigkeitserklärung dieses Gebiets. Dieses
Abkommen wurde aber von den Franzosen noch im gleichen Jahr gebrochen
Indochinakrieg:
Während der Potsdamer Konferenz wurde Indochina in eine nationale chinesische Zone
(Norden) und in eine britische Zone (Süden) aufgeteilt. Doch F wollte einen Teil wieder in
seinen eigenen Machtbereich bringen→ führte zur Auslösung des Indochina-Krieges 1946.
Nach Errichtung der VR China wurden F und seine vietnamesischen Verbündeten 1950 –
1954 extrem in die Defensive gedrängt (China unterstützte die Kommunisten im Norden
Vietnams), so dass F 1954 eine Niederlage einstecken musste.
An der Indochina- Konferenz 1954 zog sich F aus Indochina zurück. Die Trennung
Vietnams wurde beschlossen, sollte aber vorübergehend sein, doch Vietnam blieb geteilt.
Im Süden rief Diem, ein Antikommunist, die Republik Vietnam aus. Doch der Süden war
politisch recht instabil, während im Norden ein relativ stabiles sowjetisches System
eingerichtet wurde.
Der Süden erhielt finanzielle und wirtschaftliche Hilfe der USA. Doch Diem wurde je länger
je mehr ein Sicherheitsrisiko, zudem ging er rigoros gegen gewisse Bevölkerungsgruppen vor.
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Diem war eine Art absoluter Herrscher, und Südvietnam kein demokratischer Staat. 1963 trat
Diem zurück.
Seit 1957 ging der südvietnamesische Vietcong, eine von Nordvietnam abhängige politische
Organisation, sowohl gegen Diems Regime als auch gegen amerikanische
Militäreinrichtungen vor.
Nach Kennedy war Johnson Präsident der USA. Er glaubte, dass wenn Vietnam in die Hand
der Kommunisten falle, dass dann andere südostasiatische Staaten auch fallen würden →
Dominotheorie.
Eskalation: Der Zwischenfall im Golf von Tonking 1964:
Im Golf von Tonking schossen nordvietnamesische Boote auf ein amerikanisches Boot →
Johnson erhielt die Zustimmung zur Tonking- Resolution: es war erlaubt, alle nötigen
Massnahmen zu ergreifen, um amerikanische und alliierte Truppen/Boote zu sichern. De facto
war das eine Ermächtigung zum Krieg.
Operation „Rollender Donner“:
Zuerst war der Krieg ein vietnamesischer Bürgerkrieg, doch dann wurde er zu einem
amerikanischen Krieg: Johnson ordnete 1965 Luftverstärkung an → Rollender Donner =
Luftangriffe, systematische Bombardierung strategisch wichtiger militärischer und
wirtschaftlicher Ziele in Nordvietnam. Unterstützung durch amerikanische Bodentruppen.
Doch trotz der zahlenmässigen und materiellen Überlegenheit der USA gelang es ihnen nicht,
eine entscheidende Wende herbei zu führen.
Johnsons Politik gegenüber Vietnam: 3D:
- determination (Entschlossenheit)
- discussions
- development (Entwicklung)
Der Vietnamkrieg spaltete die USA extrem, war Trauma für die amerikanische Bevölkerung,
u.a. weil sie den Krieg verloren. Infolge der steigenden Opferzahl und den hohen
Kriegskosten wurden in den USA Forderungen laut, den Krieg sofort zu beenden. Der Krieg
brachte das Ende Johnsons.
1968 kam es zur TET- Offensive der Nordvietnamesen, ein Grossangriff auf Südvietnam.
Nordvietnam wurde übrigens von China und der SU unterstützt. Die Amis konnten zwar die
Gebiete zurück erobern und der Vietcong erlitt eine schwere Niederlage, doch die
amerikanische Regierung verlor ihre Glaubwürdigkeit. Auf amerikanischer und auf
nordvietnamesischer Seite war die Verhandlungsbereitschaft gestiegen. Während der Krieg in
Südvietnam weiterging, nahmen die USA und Nordvietnam 1968
Waffenstillstandsverhandlungen in Paris auf (sie scheiterten allerdings 1972 vorläufig).
Ausdehnung des Krieges auf Kambodscha:
Nixon wollte den Krieg beenden, musst aber dafür den Nachschub, der über Kambodscha aus
China geliefert wurde, unterbinden. Das Ziel war, die Zufahrtswege zu zerstören. 1970 befahl
Nixon den Angriff auf Kambodscha, doch der Angriff schlug fehl, die Nachschubwege
konnten nicht unterbunden werden.
In den USA kam es zu einer wachsenden Anti-Kriegsbewegung, es kam zu einer grossen
Anti-Kriegsdemonstration nach dem Angriff auf Kambodscha, bei der 4 Studenten getötet
wurden.
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Nixon verfolgte eine neue Doktrin: die Vietnamisierung des Krieges → Rückzug der
amerikanischen Truppen. Die Moral der Truppen in Vietnam war auf einem Tiefniveau
(Drogen, Befehlsverweigerung, Ermordung von Offizieren) →einziger Ausweg war die
Vietnamisierung des Krieges und somit der Rückzug der Amis.
1971 – 1973 kam es zu Vorverhandlungen für die Friedensverträge, am 11.10.1972 wurde
eine vorläufige Grundlage für ein Abkommen gelegt:
- Abzug der amerikanischen Truppen
- Nordvietnam liefert amerikanische Kriegsgefangene aus
Doch da der südvietnamesische Ministerpräsident gegen die Verhandlungen war, kam es zum
Abbruch der Verhandlungen und zu erneuten Luftangriffen der Amis. 1973 gab es dann einen
Waffenstillstand, doch der Krieg war noch nicht beendet. Doch ab dann waren die USA
nicht mehr in den Krieg involviert.
Weitere Entwicklungen Südostasiens:
Da die amerikanische Unterstützung ausblieb, fiel Saigon (Hauptstadt Südvietnams) 1975,
1976 wurde die sozialistische Republik Vietnam ausgerufen. Es kam zum Zusammenschluss
Vietnams, beide Teile wurden kommunistisch. Kambodscha wurde kommunistisch und Laos
nach dem Rückzug der amerikanischen Truppen ebenso. Somit erwies sich die Dominotheorie
in Südostasien als teilweise richtig (doch neben Vietnam wurden nur Laos und Kambodscha
kommunistisch).
In Vietnam waren die ganze Wirtschaft und Infrastruktur zerstört.
Folgen in den USA:
1973 War Powers Act: sollte verhindern, dass ein Präsident, wie im Vietnamkrieg, über Krieg
oder Frieden entscheiden kann. Neu muss der Kongress dem Krieg zustimmen, den Krieg
erklären kann nur der Kongress.
Entspannungsphasen des KK 1945 – 1979:
Genfer Konferenz, Stalins Tod, Gipfeltreffen Chruschtschow – Eisenhower, Stalinnoten,
1962/63 Genfer Abrüstungskonferenz, SALT-Abkommen→ Entspannungsphasen (vgl. auch
„Fieberkurve“). Entspannungsphasen immer dann, wenn entweder die SU oder die USA eine
Verschnaufpause brauchten.
Stalinnote 1952 - 1955: Friedensvertrag mit D, Einigung D’s, demokratisches, neutrales D
vorgesehen, doch USA reagierte nicht auf Note, da sie nicht glaubten, dass Stalin es ernst
meinen könnte. Doch Stalin brauchte eine Ruhepause, darum kam es zur Annäherung.
Genfer Konferenz 1955: es wurde zwar nichts erreicht, doch West und Ost sassen
gemeinsam in entspannter Atmosphäre am Tisch.
Internationale Abrüstungskonferenz bis 1979:
Die SU wusste, dass die USA stärker waren in Sachen Raketen, daher konzentrierte die SU
das Wettrüsten auf Abwehrsysteme, die Raketen abwehren und abfangen konnten → ABMRaketen. Auch die USA begannen, diese extrem teuren Raketen zu entwickeln, obwohl man
das System als nicht sehr sicher ansah. Deshalb wollte man die SU 1967 stoppen, doch dann
gelang den USA eine neue Rakete→ MIRV, konnte mehrere Raketen tragen, die verschiedene
Destinationen hatten. Die SU hätte deshalb ein neues Abwehrsystem entwickeln müssen, so
war sie bereit, über Abrüstung zu reden, da das neue System extrem teuer geworden wäre.
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1968 Atomsperrvertrag GB, SU, USA: Weitergabe von Nukleartechnologie an andere
Länder verboten. Doch Gespräche wurden abgebrochen, da im August 1968 SU- Truppen in
Prag einmarschierten.
Zur Wiederaufnahme der Gespräche kam es erst 1969 unter Nixon→ SALT- Gespräche
(Strategic Arms Limitation Talks). Die Verhandlungen zogen sich jahrelang ergebnislos hin,
da man sich nicht einigen konnte, welche Waffen von der Abrüstung betroffen sein sollten.
Noch während den Gesprächen holte die SU raketentechnisch auf, so dass die USA schnell
ein Abkommen wollten. So unterzeichneten 1972 Nixon und Breschnew den SALT I- Vertrag
beim Gipfeltreffen in Moskau. Grundsatzerklärung über Beziehung SU – USA: friedliche
Koexistenz. Während den SALT- Gesprächen (1971) nahmen die USA mit China geheime
Verhandlungen auf, Verhandlungsgegenstand: Vietnam und Taiwan, Taiwan wurde von den
USA unterstützt.
1972 Gipfeltreffen China – USA, war für SU ein klares Zeichen für die Zusammenarbeit der
beiden Länder.
Für USA: Entspannungspolitik, um SU gefügig zu machen.
SALT I- Vertrag: Aufrechterhaltung des atomaren Gleichgewichts, nicht Abrüstung.
Der Handel zwischen Ost und West erlebte zwischen 1970 und 1979 einen grossen Zuwachs.
Der Osten hatte mit Versorgungsengpässen zu kämpfen, so dass die USA grosse Exporte in
den Osten tätigten. Schliesslich waren die USA nicht interessiert an Unruhen oder
Versorgungsengpässen im Osten.
SALT II:
1973 wurden die Gespräche eröffnet. Es ging um die Begrenzung der mobilen
Raketensysteme. Doch die Verträge wurden erst 1979 von Carter und Breschnew
unterzeichnet, aber die Ratifizierung kam nicht zustande, da die SU in Afghanistan
einmarschierte. Dennoch hielten sich die USA und die SU stillschweigend an die
Abmachung. Höhepunkt dieser Phase: KSZE- Akte.
KSZE: Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, begann 1972 und endete
1975 mit der Unterzeichnung der Schlussakte von Helsinki. 35 Staaten unterzeichneten die
Schlussakte: alle europäischen Staaten (ausser Albanien), die USA und Kanada.
Ziele/Inhalt der KSZE:
- Verbesserung der Kontaktmöglichkeiten Ost- West
- Humanitäre Probleme lösen
- Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten (wurde v.a. im Ostblock nicht
eingehalten→führte zu Bürgerrechtsbewegungen)
- Verbesserung des Info-Flusses zwischen den Teilnehmerstaaten
- Intervention von Ost oder West in einem freien Teilnehmerstaat verboten
- Der Veränderbarkeit der Grenzen wurde zugestimmt (ermöglichte
Wiedervereinigung von D)
- Grössere militärische Manöver sollen vorher angekündigt werden
- KSZE soll Verpflichtungen von anderen Pakten nicht tangieren (NATO,
Warschauer Pakt)
- Kein Kontrollorgan, das Abmachungen kontrollierte
Die deutsch- deutschen Beziehungen wurden verbessert im Laufe der KSZE- Gespräche.
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Neue Ostpolitik in der BRD:
Erstmals anerkennt die BRD die DDR. Auch zu Moskau positive Beziehung. Die BRD wollte
bilateralen Vertrag mit Moskau.
Der Feindstaatenartikel der UNO wird aufgehoben: vorher konnte niemand Mitglied der UNO
werden, der im 2.WK gegen die Alliierten operiert hatte. Dies betraf D und I.
Brandt reist als erster BRD- Staatsmann in die DDR.
Gewaltverzichtsverträge mit Polen und DDR.
Moskauer Gewaltverzichtsvertrag:
Die BRD erklärte die Unverletzlichkeit aller Grenzen der DDR, auch die Grenze zwischen der
BRD und der DDR wird formell anerkannt. Es kam zu Abkommen der Regierungen und
beide Staaten wurden in die UNO aufgenommen. Die SU war damit einverstanden und
versprach, keine Gewalt oder Gewaltdrohung gegen die UNO- Mitglieder zu äussern. Im
August 1970 wurde der Gewaltverzichtsvertrag unterzeichnet.
Die Beziehungen zwischen der SU und D wurden so einigermassen geklärt, nur die
Berlinfrage war noch offen.
Viermächteabkommen über Berlin vom 03.09.1971:
Der reibungslose Ablauf des Transitverkehrs zwischen Berlin und dem Rest von Deutschland
wurde garantiert. Zudem anerkannte die SU die Rechte der Alliierten im Westen Berlins, die
Alliierten anerkannten Ostberlin als Bestandteil der DDR.
Grundlagenvertrag der DDR vom 08. November 1972:
Regelte Verhältnis DDR – BRD→gegenseitige Anerkennung, doch die volle völkerrechtliche
Anerkennung der DDR wurde nicht ausgesprochen.
Grundlagenvertrag mit Polen vom 07. Dezember 1970:
Die Oder- Meise (?)- Grenze wurde anerkannt. Ergänzung des Moskauer Vertrags.
Ausdrücklicher Grenzvertrag. Verpflichtung, keinerlei Gebietsansprüche gegenüber Polen zu
beanspruchen.
Problem: Deutsche, die in Polen lebten und nach D wollten.
Grundlagenvertrag mit der CSSR 1973:
Diesem Vertrag stand das Münchner Abkommen von 1938 im Wege. Das Münchner
Abkommen sah die Abtretung des Sudetenlandes an D vor. Chamberlain und Hitler hatten
abgemacht, dass Böhmen und Mähren an D abzutreten sind.
D sah das Münchner Abkommen als ungültig an, Polen aber nicht. Schliesslich gab es einen
Kompromiss: das Abkommen wurde als aufgezwungener Vertrag gesehen und deshalb als
nichtig erklärt. Doch die Sudetendeutschen konnten ihre deutsche Staatsbürgerschaft behalten.
Eine Entschädigung für die CSSR wurde abgelehnt.
Alle diese Verträge waren gültig bis zum 2+4- Vertrag von 1990.
Es wurde realisiert, dass Ost und West gemeinsame Ziele hatten:
- Sicherung des Friedens
- Zusammenarbeit zum wechselseitigen Vorteil
- Weniger Rüstungsausgaben
Der Unterschied war, dass der Westen die Freiheitsbestimmungen im Osten überwinden
wollte.
Die östliche Entspannungspolitik war defensiv, die westliche offensiv.
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Durch diese Verträge kam es zu einer Annäherung zwischen Ost und West. Zudem
ermöglichten sie die gleichzeitige Aufnahme der BRD und der DDR in die UNO.
Rückkehr zur Konfrontation 1979:
Erste Rückschläge:
Rücktritt von Brandt und Nixon 1974:
Wegen Spion Guillaume trat Brandt zurück, sein Nachfolger Schmidt fand nicht den gleichen
Kontakt zu Breschnew wie Brandt. Schmidt wollte das Gleichgewicht der Kräfte
aufrechterhalten.
Nixon war in Watergate-Affäre verwickelt, es kam zu einem Amtenthebungsverfahren.
Kissinger war immer noch Aussenminister.
Carters Entspannungspolitik:
1976 wurde Carter zum Präsidenten gewählt, hatte kaum aussenpolitische Erfahrung. Carter
wollte die Entspannungspolitik fortsetzen und abrüsten→Carter schlug der SU die Halbierung
der Raketen vor, doch Breschnew lehnte ab. Carter preschte zu unbedacht vor, dies irritierte
die SU, führte zur Verhärtung der sowjetischen Handlungsposition 1977.
Carter setzte sich für Menschenrechte ein. Doch es kam zum Gegeneffekt: sowjetische
Dissidenten wurden mehr unter Druck gesetzt.
3.player: China
Erneute Hinwendung der USA zu China 1978/79:
1977 neuer Machthaber in China, führte zu Öffnung Chinas. Es wurden Wirtschaftsreformen
eingeführt, Modernisierung. USA wurden als wichtige Stütze gesehen für Modernisierung des
Staates. Dies verbesserte die Beziehungen zwischen den USA und China. 1979 wurden
diplomatische Beziehungen aufgenommen; dies beunruhigte die SU.
1979 NATO- Doppelbeschluss:
Die SU ersetzte alte Raketen durch neue; dies war gemäss den SALT- Vereinbarungen
zulässig, doch die USA sahen dies als Bedrohung.
Carter förderte die Aufrüstung des NATO- Waffenbestandes in Europa und Eingreiftruppen.
USA Doppelstrategie: diskutierte mit SU über Rüstungsbeschränkungen und mit Europa über
Raketenstationierung.
Es kam zu einem Abkommen, Raketen wurden in NATO- Ländern stationiert. Moskau
betrachtete die Stationierung als Eskalation des Wettrüstens, als Versuch der USA, das
atomare Gleichgewicht zu ihren Gunsten zu verlagern.
Trotz Abrüstungsangebot der SU kam es 1979 zum NATO- Doppelbeschluss: die Raketen
wurden stationiert.
Carter war wegen seiner Doppelstrategie mitschuldig an Verhärtung der Lage. Kurz nach dem
NATO- Doppelbeschluss eröffnete die SU den Krieg in Afghanistan.
Irankrise und sowjetischer Einmarsch in Afghanistan 1979:
Irankrise:
1979 Khomeini neuer Führer im Iran, sah USA als Satan, Feindbild. Alle US- Zeichen
mussten verschwinden: Scharia= Recht, Frauen verschleiert, Wächter. Geiselnahme von USBotschaftsmitgliedern.
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Region im persischen Golf (Öl) wurde mit der Carter- Doktrin 1980 als US- Gebiet erklärt.
Jeder Versuch eines Angriffs auf diese Region würde als Angriff auf die lebenswichtigen
Interessen der USA betrachtet und mit militärischer Macht zurückgewiesen werden
→Rückkehr zur Eindämmungsstrategie.
Statt des Irans unterstützen die USA nun den Irak und Hussein, lieferten Waffen im iranischirakischen Krieg (1.Golfkrieg). Mit Unterstützung des Iraks: neuer Krisenherd geschaffen.
Afghanistan- Konflikt 1979:
Da die SU die USA falsch einschätzten, marschierten sie in Afghanistan ein.
Afghanistan bis 1973 Monarchie, bis (oder seit?) 1978 prosowjetische Regierung.1978 brach
ein Bürgerkrieg in Afghanistan aus zwischen Kommunisten und Islamisten. 1979 sah SU zwei
Alternativen: sowjetische Berater zurück ziehen oder mit eigenen Truppen eingreifen und die
Kommunisten zu unterstützen. Schliesslich wurde die zweite Variante gewählt, obwohl man
sich klar war, dass das den Ärger des Westens nach sich ziehen würde. Doch es bestand die
Gefahr, dass die USA Raketen in Afghanistan stationierte, darum Einmarsch (AfghanistanKonflikt erst 1988 beendet).
Reaktion der USA:
Carter reagierte sehr heftig. Der noch nicht ratifizierte SALT II-Vertrag wurde ausgesetzt,
Handelsembargo gegen die SU, das bedrohte Pakistan erhielt finanzielle und militärische
Unterstützung, 1980 Boykott der Sommerolympiade in Moskau.
Carter verbesserte die Beziehung zu China, nahm diplomatische Beziehungen auf und schloss
einen für China günstigen Handelsvertrag ab.
Die USA unterstützen Rebellen in Afghanistan.
Die europäischen Verbündeten folgen diesem Konfrontationskurs nicht. Der europäischsowjetische Handel dehnt sich aus.
Konservative Wende in den USA:
Reagan gewann Wahlen, Ende Carters. Reagan sah Entspannung als westliche Schwäche, sah
SALT II als Fehler, war aber kein Anti- Kommunist. Mit Reagans Hilfe kam es zum
Zusammenbruch des KK.
Reagan- Doktrin 1986: sicherte allen westlichen Demokratien seine Unterstützung zu.
1982 Verhandlungen SU- USA in Genf, führten zu nichts.
Reagan erhöhte Verteidigungsausgaben massiv: starkes Aufrüsten.
Andropow, Breschnews Nachfolger, wollte abrüsten, doch Washington war nicht
kompromissbereit, wollte SDI. Obwohl das SDI eine amerikanische Offensive war und gegen
das SALT I- Abkommen verstiess, begann die SU nicht mit der Aufrüstung.
In Europa breite Friedensbewegung, Anti- Amerikanismus.
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