Deutschland nach 1945 Nach der Kapitulation des Dritten Reichs bestimmten die alliierten Siegermächte die Politik in Deutschland. Auf der Konferenz von Potsdam im Juli 1945 nannten USPräsident Truman, Englands Premier Churchill und der sowjetische Diktator Stalin vier Ziele für die Besatzungszeit: Entmilitarisierung, Entnazifizierung, Dezentralisierung, Demokratisierung. Im Nov. 45 begann in Nürnberg der Prozess gegen 24 Hauptkriegsverbrecher. Zwölf von ihnen wurden zum Tod verurteilt. Auf den Schwarzmärkten galt häufig die „Zigarettenwährung“. „Trümmerfrauen“ räumten in mühseliger Arbeit Schuttberge in den zerstörten Städten beiseite und begannen mit dem Wiederaufbau. Die sog. CARE-Pakete aus den USA halfen ab Nov. 1945, die Not der Bevölkerung zu lindern. 1946 wurde in Bayern die neue Landesverfassung ausgearbeitet und vom Volk bestätigt. Im Dezember fand die Landtagswahl statt. Hans Ehard aus Bamberg wurde bayerischer Ministerpräsident. Ab 1948 flossen mithilfe des Marshall-Plans (benannt nach dem US-Außenminister Marshall) Millionen Dollar in den Wiederaufbau der Industrie in Westdeutschland. Damit begann das sog. deutsche Wirtschaftswunder. Im Juni 1948 wurde die Reichsmark durch die DM (Deutsche Mark) ersetzt. Bei dieser Währungsreform erhielt jeder Westdeutsche 40 DM. Alte Reichsmark wurden im Verhältnis 10 : 1 in neue DM getauscht. Die Sowjetunion verweigerte die DM-Währung für ihre Zone und versperrte die Zufahrt zu den Westsektoren Berlins. Damit war der „Kalte Krieg“ schon nahe an einer militärischen Konfrontation. Die Westalliierten versorgten West-Berlin monatelang aus der Luft („Luftbrücke“ mit „Rosinenbombern“). Am 23. Mai 1949 trat das Deutsche Grundgesetz in Kraft. Die Bundesrepublik Deutschland war aus der amerikanischen, britischen und französischen Besatzungszone entstanden. Erster Bundeskanzler wurde Konrad Adenauer, erster Bundespräsident Theodor Heuss. Die Regierung der Sowjetunion erklärte ihre Besatzungszone zur Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Der erste Staatsratsvorsitzende hieß Walter Ulbricht. Am 17. Juni 1953 protestierten Ostberliner Arbeiter gegen hohe Arbeitsnormen und forderten demokratische Rechte. Mithilfe sowjetischer Panzer wurde der Aufstand blutig niedergeschlagen. 1955 Die BRD wurde in die NATO aufgenommen, die DDR in den Warschauer Pakt. Damit verlief die Trennungslinie der beiden stärksten Militärbündnisse mitten durch Deutschland. 1961 Um ihre Bewohner an der Flucht zu hindern, begann die DDR am 13. August mit dem Bau der Mauer in Berlin. Entlang der gesamten Westgrenze zogen DDR-Grenztruppen Stacheldrahtzäune und legten Minen. Vielen DDR-Bürgern gelang dennoch die Flucht, viele wurden aber auch beim Fluchtversuch verhaftet oder verloren dabei ihr Leben. 1962 Als Antwort auf US-Raketen in der Türkei stationierte die UdSSR Raketen auf Kuba. So hatte jede der beiden Supermächte die gegenseitige Bedrohung entscheidend erhöht und dabei die Welt an den Rand der atomaren Vernichtung gebracht. Da einigten sich US-Präsident Kennedy und der sowjetische Staatschef Chruschtschow auf den Abzug ihrer Raketen.