VOM AFFEN ZUM DIE EVOLUTION DER MENSCHHEIT ICH! AUSSTELLUNGSDAUER 12. JUNI 23. OKT. 2016 BEGLEITHEFT ZUR AUSSTELLUNG www.suedsauerlandmuseum.de VOM AFFEN ZUM IC H ! INHALT 3 VON AFRIKA NACH EUROPA – DER LANGE WEG DES MENSCHEN Woher kommen wir? Eine der grundlegendsten Fragen der Menschheit, auf die es lange keine Antwort gab. Heute steht fest: aus Afrika. Als vor Millionen Jahren ein Klimawandel die Landschaft Afrikas grundlegend veränderte, blieb den dort lebenden Primaten nichts anderes übrig, als sich auf den Weg zu machen - zu höheren Evolutionsstufen. Als erster Vertreter der Gattung Mensch verließ Homo erectus seine Heimat Afrika und breitete sich über Asien und Europa aus. Dort tauchte vor rund 300 000 Jahren erstmals der Neandertaler auf, der letztendlich von uns - dem Homo sapiens verdrängt wurde und ausstarb. Die bekanntesten Funde des modernen Homo sapiens in Europa stammen aus Frankreich. Nach dem Fundort Abri Cro-Magnon spricht man auch vom Cro-Magnon-Menschen, der sich von uns äußerlich nicht mehr unterschied. Doch bis dahin war es ein weiter Weg, der in Wissenschaft und Religion nach wie vor heiß umstritten ist und kontrovers diskutiert wird. Diesen Weg versucht die Ausstellung - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - in den wichtigsten Zügen nachzuzeichnen. 4 VOM AFFEN ZUM IC H ! SCHÖPFUNG AFRIKA – GEMEINSAME VORFAHREN Auf die Frage nach den Vorfahren des Menschen pflegen manche Anthropologen zu antworten: “Nein, der Mensch stammt nicht vom Affen ab - er ist einer!” Seit der Veröffentlichung der Evolutionstheorie von Charles Darwin im Jahr 1859 sind mehr als 150 Jahre vergangen, in denen zahlreiche fossile Belege gefunden wurden, die den Menschen zoologisch in die Ordnung der Herrentiere - der Primaten bzw. Affen einordnen. DAS ERBE DER PRIMATEN Die Karriere der Primaten begann schon zu Zeiten der Dinosaurier. Es handelte sich um kleine baumbewohnende Tiere. Eine große Anzahl von Fossilien aus der Zeit zwischen 35 bis 6 Mio. Jahren zeigen Evolutionsvarianten zu den Hominoiden, den Menschenähnlichen, zu denen sowohl Mensch als auch Menschenaffe zählen. Aus dem Dickicht des menschlichen Stammbaums sticht der Proconsul hervor, der als gemeinsamer Vorfahre von Menschenaffen und Menschen gilt. Proconsul ist eine ausgestorbene Gattung der Primaten, die während des Miozäns (vor 23-14 Mio. Jahre) in Afrika vorkam. Die Funde stammen vor allem aus Kenia und Uganda. Die Gattung gehört zu den frühesten bekannten Vertretern der Menschenartigen (Hominoidea). Leider ist allerdings das Wissen über die Entwicklung der Hominoiden und Menschenaffen aus der Zeit bis vor etwa 6 Mio. Jahren so gering, dass der letzte gemeinsame Vorfahre noch nicht zweifelsfrei ermittelt werden konnte. Sicher ist inzwischen jedoch, dass Ardipithecus raminidus als Hominoid in den Stammbaum des Menschen gehört. Ihm folgten Australopithecinen, aus denen sich Homo habilis, Homo erectus und letztendlich der Homo sapiens entwickelten. 5 en Menschenähnlichen, zu denen sowohl Mensch als auch Menschenaffe zählen. us dem Dickicht des menschlichen Stammbaums sticht der roconsul hervor, der als gemeinsamer Vorfahre von Menschenaffen nd Menschen gilt. Proconsul ist eine ausgestorbene Gattung der rimaten, die während des Miozäns (vor 23-14 Mio. Jahre) in Afrika vorkam. Die Funde stammen vor allem aus Kenia und Uganda. Die Gattung gehört zu den frühesten ekannten Vertretern der Menschenartigen (Hominoidea). GALERIE DER AHNEN eider ist allerdings das Wissen über die Entwicklung der Hominoiden und Menschenaffen aus der Zeit bis or etwa 6 Mio. Jahren so gering, dass der letzte gemeinsame Vorfahre noch nicht zweifelsfrei ermittelt Die Erforschung des menschlichen Stammbaums, insbesondere die anatomiwerden konnte. Sicher ist inzwischen jedoch, dass Ardipithecus raminidus als Hominoid in den Stammschen und funktionellen Merkmale des Menschen hin zu ihm habilis, eigenen aum des Menschen gehört. Ihm folgten Australopithecinen, ausbis denen sichder Homo Homo Kulturfähigkeit Paläoanthropolgie bezeichnet. Die Paläoanthropologen rectus und letztendlich der wird Homoals sapiens entwickelten. stützen ihre Theorien zumeist auf fossile Funde, mit denen allerdings kaum ein letztlich gültiger Stammbaum aufstellbar ist. Wahrscheinlich wird ein buschwerkartiges Geflecht dieDie Verwandtschaftsverhältnisse besser treffen. Galerie der Ahnen Ardipithecus 6 bezeichnet. Die Paläoanthropologen stützen ihre Theorien zumeist auf fossile Fund allerdings kaum ein letztlich gültiger Stammbaum aufstellbar ist. Wahrscheinl VOM AFFEN ZUM buschwerkartiges Geflecht die Verwandtschaftsverhältnisse besser treffen. IC H ! wichtigsten Vertreter auf demWeg Wegzum zumMenschen Menschen sind: chtigsten Vertreter auf dem sind: ichtigsten Vertreter auf dem Weg zum Menschen sind: derner Mensch Homo sapiens VOM AFFEN ZUM MENSCHEN: ÜBERSICHT er Mensch Homo sapiens 150 000 Jahre bis heute Trat zum ersten Mal in Afrika 000 Jahre bis heute Trat zum ersten Mal in Afrika auf, auf, später später weltwei weltwe festen Orten, bauten Behausungen, jagten u ner Mensch Homo sapiens Moderner Mensch Homo sapiens festen Orten, bauten Behausungen, jagten Sprachen. Dokumentierten z vor 150bis 000heute Jahre bis heute dem Trat zum ersten Mal Mal in Afrika auf, ihre später weltweit. 0 000 Trat zum ersten in Afrika auf,Fähigkeiten später weltw DieJahre wichtigsten Vertreter auf Weg zum Menschen sind: Sprachen. Dokumentierten ihre Fähigkeiten Siedelten zunehmend an festen Orten, bauten BeKunstgegenständen und Höhlenmalereien. festen Orten, bauten Behausungen, Ackerba jagten Kunstgegenständen und Höhlenmalereien. hausungen, jagten und entwickelten komplexe Sprachen.Ackerb Moderner Mensch Homo sapiens gewinnung, Technik Sprachen. Dokumentierten ihre Fähigkeiten 000 Jahre bis heute vor 150 ndertaler Dokumentierten ihre zu abstraktem Denken Trat zum ersten MalFähigkeiten in Afrika auf, später weltweit. Siedelten gewinnung, Technik infesten Kunstgegenständen und Höhlenmalereien. Ackerbau Kunstgegenständen und Höhlenmalereien. Acke Orten, bauten Behausungen, jagten und entwicke und Viehzucht, Rohstoffgewinnung, Technik. Homo neanderthalensis Sprachen. Dokumentierten ihre Fähigkeiten zu abstrakte gewinnung, Technik Homo neanderthalensis ertaler Kunstgegenständen und Höhlenmalereien. Ackerbau und Viehz 220 000 bis 27 000 Jahren Entwickelten sich in Europa, bewohnten Höhle Homo neanderthalensis 000 bisNeandertaler 27 000 Jahren Entwickelten sich in Europa, bewohnten Höhl gewinnung, Technik gemeinsame Nahrung Höhlen. hauptsächlich Flei Entwickelten sich in Jagd. Europa, bewohnten Kleidung ertalervor 220 000 bis 27 000 Jahren gemeinsame Homo neanderthalensis Jagd. Nahrung hauptsächlich Fle spezialisierten Werkzeugen (Moustérien-Kultur un aus Tierfellen, gemeinsame Jagd. Nahrung hauptsächlich Neandertaler Homo neanderthalensis 0 000 bis 27 000 Jahren Entwickelten sich in Europa, bewohnten Höh Fleisch. Herstellung von sehr spezialisierten Werkzeugen spezialisierten Werkzeugen (Moustérien-Kultur u lang parallel zum vor 220 000 bis 27 000 Jahren Entwickelten sich in Homo Europa,sapiens bewohnten Höhlen. Kleidung gemeinsame Jagd. Nahrung F (Moustérien-Kultur und andere). Lebte eine hauptsächlich Zeit lang parlang parallel Jagd. zum Homo gemeinsame Nahrungsapiens hauptsächlich Fleisch. Herste allel zum Homo sapiens spezialisierten Werkzeugen (Moustérien-Kultur spezialisierten Werkzeugen (Moustérien-Kultur und andere). ctus-Formen Homo erectus lang parallel zum Homo sapiens lang parallel zum Homo sapiens Homo erectus 1,8 Mio.Erectus-Formen Jahren - 50 000 Jahren Homo Kamen ursprünglich aus Afrika und breiteten sich s s-Formen erectus vor 1,8 Mio. - 50 000 Jahren Kamen ursprünglich aus Afrika und breiteten sich später vor 2,1 - 1,5 Mio. Jahren Größeres Gehirn. Aufrechter Gang. Herstellung der ers- Jahren Samenundund Fasern. Benutzten wahrscheinlich Samen Fasern. Benutzten wahrscheinlich einfache G Zerkauen von harten Samen und Fasern. Benutzten wahr- Hatten eine menschenähnliche Sozialstruktur. He Mio. Jahren - 50 000 Jahren Kamen ursprünglich aus Afrika und breiteten sich Erectus-Formen Homo erectus bis nach erectus Ostasien aus. Hatten eine menschenähnliche us-Formen Homo Werkzeuge (Acheuléen-Kultur). Umgang mit Feuer vor 1,8 Mio. Jahren - 50 000 Jahren Hatten Kamen ursprünglich aus Afrika und breiteten sich später bis nac eineHerstellung menschenähnliche Sozialstruktur. H Sozialstruktur. weiter entwickelter Werkzeuge Hatten eine menschenähnliche Sozialstruktur. Herstellungsich we Mio. Jahren 50 000 Jahren Kamen ursprünglich aus Afrika und breiteten Werkzeuge (Acheuléen-Kultur). (Acheuléen-Kultur). Umgang mit Feuer Umgang mit Feue Werkzeuge (Acheuléen-Kultur). Umgang mit Feuer ilinen Homo habilis Hatten eine menschenähnliche Sozialstruktur. H Habilinen Homo habilis 2,1Habilinen - 1,5 Mio. Jahren Größeres Gehirn. Aufrechter Gang. Herstellung Werkzeuge Homo habilis en Homo habilis (Acheuléen-Kultur). Umgang mit Feu vor 2,1 - 1,5 Mio. Jahren 1,5 Mio. Jahren nen - 1,5 Mio. Jahren (Oldowan-Kultur). Ernährten sich von toten Tiere Größeres Gehirn. Aufrechter Gang. Herstellung der ersten S Größeres Gehirn. AufrechterErnährten Gang.sich Herstellung ten Steinwerkzeuge (Oldowan-Kultur). von (Oldowan-Kultur). Ernährten sich von toten Tieren, die sie Hyänen abjagten. Lernten dadurch Handlungen aufg Homo habilis toten Tieren, die sie gemeinsam den Hyänen abjagten. (Oldowan-Kultur). Ernährten sich von toten Tie Hyänen abjagten. Lernten dadurch Handlungen aufeinander abz Lernten dadurchGehirn. Handlungen aufeinander Gang. abzustimmen. Größeres Aufrechter Herstellun Hyänen abjagten. Lernten dadurch Handlungen au uste Australopithecinen Paranthropus robustus (Oldowan-Kultur). Ernährten sich von toten Tie Robuste Australopithecinen Paranthropus robustus Robuste Australopithecinen Paranthropus robustus 2,0vor - 1,0 Mio. Jahren Leichte Zunahme der Körpergröße. Starkes 2,0 - 1,0 Mio. Jahren Leichte Zunahme der Körpergröße. Starkes Gebiss zumGebis Zerka Hyänen abjagten. Lernten dadurch Handlungen a vor 2,0 - 1,0 Mio. Leichte Zunahme der Körpergröße. Starkes Gebiss zum e Australopithecinen Paranthropus robustus 1,0 Mio. Jahren Leichte Zunahme der Körpergröße. Starkes Geb Ausgraben vonvon Wurzeln. Ausgraben Wurzeln. scheinlich einfache Grabstöcke zum Ausgraben von Wurzeln. ste Australopithecinen Paranthropus robustus Samen und Fasern. Benutzten wahrscheinlich Grazile Australopithecinen Australopithecus afarensis africanus - 1,0 Mio. Jahren Leichte Zunahme der(Lucy), Körpergröße. Starkes Geb Grazile AustralopithecinenAusgraben A ustralopithecus afarensis (Lucy), africanus von Wurzeln. zilevor Australopithecinen Australopithecus afarensis (Lucy), africanus 3,7 - 2,9 Aufrechter Gang, Gang,aus ausihnen ihnengingen gingenspäter später die anderen zwe vor 3,7Mio. - 2,9Jahren Mio. Jahren Aufrechter die anderen Samen undGang, Fasern. Benutzten wahrscheinlic 3,7 - 2,9 Mio. Jahren Aufrechter aus ihnen gingen später diekleia hervor. Veränderung an Schädel, Becken, Armen, Beinen, zweibeinigen Arten hervor. Veränderung an Schädel, BeAusgraben von Wurzeln. Aggressivität wich kooperativem Verhalten einer Familienstr hervor. Veränderung an Schädel, Becken, Armen, Australopithecinen Australopithecus afarensis (Lucy),und africanus Jahren 2,9 Mio. e Australopithecinen cken, Armen, Beinen, kleinere Eckzähne. Aggressivität Aggressivität wich kooperativem Verhalten und eine wich kooperativem Verhalten und einer Familienstruktur. Aufrechter Gang, aus ihnen gingen später die 7 Australopithecus afarensis (Lucy), africanus hervor. Veränderung an Schädel, Becken, Armen FAST SCHON MENSCH – ARDIPITHECUS Wissenschaftlicher Name: Ardipithecus raminidus, “Bodenaffe” (Ardi = Boden, Pithecus = Affe) Zeitliche Verbreitung: ca. 5,2 -4,4 Mio. Jahre Lebensraum: Ostafrika Größe:unbekannt Gewicht:unbekannt Fast schon mensch -300 Ardipithecus Gehirngröße: - 350 cm3 Ardipithecus ramidus ist das bisher älteste Mitglied der Wissenschaftlicher Name: Ardipithecus Hominoiden und gilt als Übergangsform zwischen raminidus, Menschenaffen und Urmenschen. Er lebte vor rd. 4,4 Mil“Bodenaffe” lionen Jahren im Gebiet der heutigen Afar-Region in Äthi- Boden, opien. Fossile Funde zeigen ein(Ardi noch= affenähnliches GePithecus = Affe) biss, Fußund Beinknochen jedoch deuten darauf hin, das sich Ardipithecus aufrecht fortbewegte. Zeitliche Verbreitung: ca. 5,2 -4,4 Mio. Jahre Fast schon mensch - Ardipithecus Anhand von Beifunden wie Holz und Samen in der Schicht, fossile Knochen des Ardipithecus geborgen Wissenschaftlicher Name:wurden, Ardipithecu Ardipithecusin der ramidus ist das bisher älteste Mitglied der konnte man die Umwelt rekonstruieren, in der er lebte. Mit Hominoiden und gilt alsraminidus, Übergangsform zwischen großer Wahrscheinlichkeit handelte es sich um ein stark “Bodenaffe Menschenaffen und flaches Urmenschen. Er lebte vor rd. 4,4 bewaldtes, Fluss-Schwemmland. (Ardi = Bode Millionen Jahren im Gebiet der heutigen Afar-Region in Pithecus = Affe) Äthiopien. Fossile Funde zeigen ein noch affenähnliches Zeitliche Verbreitung: ca. 5,2 -4,4 Gebiss, Fuß- und Beinknochen jedoch deuten darauf hin, Jahre das sich Ardipithecus aufrecht fortbewegte. Ardipithecus ramidus ist das bisher älteste Mit Anhand von Beifunden wie Holz und und Samen in der Schicht, Hominoiden gilt als Übergangsform z in der fossile Knochen des Ardipithecus geborgen wurden, Menschenaffen und Urmenschen. Er lebte vo 8 Millionen Jahren im Gebiet der heutigen Afar-R Äthiopien. Fossile Funde zeigen ein noch affen Gebiss, Fuß- und Beinknochen jedoch deuten d das sich Ardipithecus aufrecht fortbewegte. VOM AFFEN ZUM IC H ! “URMUTTER” LUCY - AUSTRALOPITHECINEN Wissenschaftlicher Name: Australopithecus afarensis, “Südaffe” (Australo = Süd, Pithecus = Affe) Zeitliche Verbreitung: ca. 3,7 - 2,9 Mio. Jahre vor heute “Urmutter” Lucy - Australopithecinen Lebensraum: Afar-Region (Äthiopien) Größe: ca. 1 - 1,50 m Wissenschaftlicher Name: Australopithecus afarensis, Gewicht: 30 - 50 kg “Südaffe” Gehirngröße: 400 - 500 cm3 (Australo = Süd, Pithecus = Das erste Skelett, das 1974 ausgegraben wurde, erhielt Affe) nach dem Verbreitung: damals aktuellen Song Beatles in the Zeitliche ca. 3,7der - 2,9 Mio.“Lucy Jahre sky with diamonds” den Namen “Lucy”. Insgesamt wurden vor heute “Urmutter” Lucy - Australopithecinen 40 % von Lucys Skelett entdeckt, womit es eines der vollständigsten Skelette eines Australopithecinen ist. Weitere, Das erste Skelett, das Knochenfragmente 1974 insgesamt mehrere Hundert fanden Wissenschaftlicher Name:ausgegraben Australopithecus wurde, erhielt nach dem damals aktuellen Song Forscher “Südaffe” in Tansania, Kenia und Äthiopien, von der SpeziesBeatles wurden sogar Fußabdrücke Vulkanasche freigelegt. der “Lucy in the skyinwith diamonds” den= Süd, P (Australo Die Knochenfunde zeigen, dasswurden die Australopithecinen Namen “Lucy”. Insgesamt 40 % von Affe) wohl bereits in Familien zusammen lebten. Einige PaläoanLucys Skelett entdeckt, womitZeitliche es einesVerbreitung: der vollständigsten ca. 3,7 thropologen sind der Meinung, dass Australopithecus afa-- 2,9 M Skelette eines Australopithecinen ist. Weitere, insgesamt rensis der gemeinsame vorVorfahre heute späterer Hominiden sei, mehrere Hundert Knochenfragmente Forscher in weshalb „Lucy“ auch schnell zur fanden „Mutter der Menschheit“ oder „afrikanische Eva“ firmierte. Allerdings stellte sich1974 im Tansania, Kenia und Äthiopien, von der Spezies wurden Das erste Skelett, das au Laufe der Jahre heraus, dass es sich bei dem Skelett wohl sogar Fußabdrücke in Vulkanasche wurde,freigelegt. erhielt nach dem damals aktu sehr wahrscheinlich um die Überreste eines männlichen Individuums handelt. der Beatles “Lucy in the sky with diam Die Knochenfunde zeigen, dass die“Lucy”. Australopithecinen Namen Insgesamt wurden wohl bereits in Lucys Familien zusammen lebten. Einigeder volls Skelett entdeckt, womit es eines Pa läo an thro polo gen si nd Australopithecinen d er Mei nu ng , da s Skelette eines ist.sWeitere, Australopithecus mehrere afarensisHundert der gemeinsame Vorfahre Knochenfragmente fanden F Tansania, Kenia und Äthiopien, von der Spez sogar Fußabdrücke in Vulkanasche freigelegt. 9 Die Knochenfunde zeigen, dass die Australo Woher wir komm DER WERKZEUGMACHER - HOMO HABILIS Der Werkzeugmacher - homo habilis Woher w Wissenschaftlicher Name: Homo habilis, der “befähigte Mensch” Wissenschaftlicher Name: Homo habilis, (Homo = Mensch, habilis = fähig)der “befähigte Zeitliche Verbreitung: ca. 2,1 - 1,5 Mio. Jahre vor heute Mensch” Lebensraum: Tansania, Kenia (Homo = Mensch, habilis = Größe:ca. 1,45 m fähig) Gewicht: ca. 50 kg Gehirngröße: ca. 600 cm3 ca. 2,1 - 1,5 Mio. Jahre vor Zeitliche Verbreitung: Der Werkzeugmacher - homo habilis heute Die ersten Fossilien wurden in den 1960er Jahren von Jo- nathan Leakey in Oldovai/Tansania gefunden und gemeinWissenschaftlicher Name: Homo habilis sam ersten mit PhilipFossilien Thomas undwurden Louis Napier als Homo habilisJahre Die in den 1960er Mensch” wissenschaftlich beschrieben. Habilis weniger masvon Jonathan Leakey inbesaß Oldovai/Tansani sive Unterkiefer und Überaugenwülste, sein Kopf(Homo war grö-= Men gefunden und gemeinsam mit Philip Thomas un ßer als der seiner Vorfahren. 10 fähig) Louis Napier als Homo habilis wissenschaftlic Zeitliche Verbreitung: ca. 2,1 - 1,5 M Da außer Schädelfragmenten keine Körperknochen beschrieben. Habilis besaß weniger gemassiv funden wurden, steht eine gesicherte Rekonstruktion der heute Unterkiefer und Überaugenwülste, sein Kopf wa Anatomie unterhalb des Kopfes bisher aus. Andere Funde größer als ausder denseiner gleichenVorfahren. Schichten der Olduvai-Schlucht weisen Die ersten Fossilien wurden in de teils schimpansen-, teils menschenähnliche Merkmale auf, deren Zuordnung zuvon Homo Jonathan habilis aber nichtLeakey ist.in Old Da außer Schädelfragmenten keine gesichert Körperknoche gefunden und gemeinsam mit Ph gefunden gesicherte Die wurden, Begleitfundesteht lassen eine auf einen Lebensraum Rekonstruktio schließen, Louis Napier als Homo habilis der aus grasbewachsenen undAnder der Anatomie unterhalb desSavannen, Kopfes Wasserläufen bisher aus. beschrieben. Habilis besaß w Seenden mit Ufergehölzen bestand. Entscheidend jedoch ist, Funde aus gleichen Schichten der Olduvai-Schluch dass man in den Fossilien führenden SteinUnterkiefer undSchichten Überaugenwülste weisen werkzeuge teils schimpansen-, teils menschenähnlich vom Oldowan-Typ sowie Tierknochen mit Eingrößer als der seiner Vorfahren. Merkmale auf, deren zu Homo habilis aber nich kerbungen fand, Zuordnung die als Schnittspuren gedeutet werden können; gesichert ist. daraus wurde geschlossen, dass Homo habilis Schädelfragmenten keine Fleisch vonDa den außer Knochen getrennt und verzehrt hat. gefunden wurden, steht eine gesicherte Die Begleitfunde lassen auf einen Lebensraum schließen der Anatomie unterhalb des Kopfes bis Funde aus den gleichen Schichten der VOM AFFEN ZUM Der Entdecker - Homo erectus IC H ! Wissenschaftlicher Name: Homo erectus, DER ENTDECKER - HOMO ERECTUS der “aufrecht gehende Mensch” Wissenschaftlicher Name: Homo erectus, der “aufrecht gehende Mensch” (Homo (Homo = Mensch, erectus==Mensch, aufrecht) erectus = Zeitlicheaufrecht) Verbreitung: Zeitliche ca. 1,8 - 0,3 Mio. Jahreca. vor1,8 heute Verbreitung: - 0,3 Mio. Lebensraum: Jahre vor heuteTansania, Kenia Größe: bis ca. 1,75 m Name: Homo ere Gewicht: ca.Wissenschaftlicher 60 - 80 kg 3 Gehirngröße: ca. 750 - 1250 cm die ersten Skelettreste der “aufre 1891 entdeckte Eugéne Dubois des Der Entdecker - Homo erectus Mensch” Homo habilis und deutete sie als Skelettreste Verbindungsglied 1891 entdeckte Eugéne Dubois die ersten des (Homo =M zwischen undsie Affe. nannte seinen Homo habilisMensch und deutete als Er Verbindungsglied zwi- Fund schen Mensch und Affe.erectus Er nannte seinen Fund “Pithecan“Pithecanthropus - “aufrecht gehender aufrecht) Zeitliche Verbreitung: ca. 1 thropus erectus - “aufrecht gehender Affenmensch”. In Affenmensch”. gibt es zwei JahreInvorDeutschland heute Deutschland gibt es zwei Fundstellen des Homo erectus: Fundstellen des Homo erectus: in Mauer in Mauer bei Heidelberg (1907, homo heidelbergensis, ca. bei Heidelberg (1907, heidelbergensis, ca. 600 600 000 Jahre) und in homo Bilzigsleben in Thüringen (1972, 1891 entdeckte Eugéne Dubois ers Homo erectus bilzigs-lebensis, ca. 370 000 Jahre). 000 Jahre) und in Bilzigsleben in Thüringen die (1972, Homo habilis sie a Homo erectus bilzigs-lebensis, ca.und 370deutete 000 Jahre). Trotz seines flachen Schädels und ausgeprägten Oberauzwischen Mensch und Affe. Er genwülsten war erectus vergleichsweise modern: Er ging “Pithecanthropus erectus - “ aufrecht und konnte seine Hände frei benutzen. Dadurch Trotz seines flachen Schädels und ausgeprägten Oberwurde erwar zu einem erfolgreichen Jäger. Affenmensch”. In Deutschla augenwülsten erectus vergleichsweise modern: Er ging des Homo erec aufrecht und konnte seineFundstellen Hände frei benutzen. Dadurch Für eine erfolgreiche Jagd ist Kommunikation zwingend erwurde erforderlich. zu einem erfolgreichen Jäger. Heidelberg (1907, homo Sprechen konnte Homo erectus noch nicht, aber heide er verfügte wohl über000 ein Jahre) ausgeprägtes undLautspektrum, in Bilzigsleben ohne jedoch richtig sprechen zu können. Er beherrschte Für eine erfolgreiche Jagd ist Kommunikation zwingend Homo erectus bilzigs-lebensis, das Feuer und hat wohl auch schon vereinzelt Hütten geerforderlich. Sprechen konnte Homo erectus noch nicht, baut. Rohstoffe seiner Umgebung nutzte er zur Werkzeugaber er verfügte wohl über ein ausgeprägtes Lautspektrum, herstellung. Einige Fundstücke können sogar dahingehend Trotz seines flachen Schädels und a interpretiert werden, dass erectus möglicherweise schon ohne jedoch richtig sprechen zu können. Er beherrschte augenwülsten warErectus erectus vergleichsw einfache anfertigen konnte. war der erste das Feuer undKleidung hat wohl auch schon vereinzelt Hütten aufrecht und konnte seine Hände Hominide, der seine Heimat Afrika verließ und sich in Asien frei gebaut. und Rohstoffe seiner Umgebung nutzte er zur Europa wurde ausbreitete. er zu einem erfolgreichen Jäger. 11 Wissenschaftlicher Name: Homo neanderthalensis der “Mensch aus Neandertal” Zeitliche Verbreitung: ca. 150 000 - 30 000 Jahre vor heute EINE SACKGASSE? Lebensraum: HOMO NEANDERTHALENSIS Europa, Vorderasien Eine Sackgasse? Homo Neandertha Wissenschaftlicher Name: erste Homo neanderthalensisim Neandertal bei 1856 wurden Skelettreste der “Mensch aus Neandertal” Düsseldorf entdeckt. Der Neandertaler die neand erste Wissenschaftlicher Name: istHomo Zeitliche Verbreitung: ca. 150 000 - 30 000 Jahre vor heute Menschenform, dieEuropa, sichVorderasien in Europa entwickelt hat. der “Mensch Lebensraum: Größe: bis ca. 1,65 m Neandertaler und Homo sapiens haben eine zeitlang Neandertal” Gewicht: ca. 60 - 80 kg nebeneinander Zeitliche existiert. Neueste Forschungen haben Verbreitung: ca. 150 000 Gehirngröße: bis 1750 cm3 ergeben, dass Jahre sich beide Menschenformen entgegen vor heute 1856 wurden erste Skelettreste im Neandertal bei Düssel- Vord bisheriger Annahmen doch miteinander Lebensraum: Europa, dorf entdeckt. Der Neandertaler ist die erste Menschenvermischt haben. form, die sich in wurden Europa entwickelt Neandertaler und 1856 erste hat.Skelettreste im Ne Homo sapiens haben eine zeitlang nebeneinander exisDüsseldorf entdeckt. Der Neandertaler Der eines Zungenbeins belegt, dass tiert. Fund Neueste Forschungen haben ergeben, dass sich bei- der Menschenform, die sich in Europa en de Menschenformen entgegen bisheriger Annahmen doch Neandertaler über eine ausgeprägte Lautsprache miteinander vermischt haben. Neandertaler undFunde Homo von sapiens haben verfügte. Vereinzelte Schmucknebeneinander existiert. Neueste Forschu objekten und Farbmineralien belegen Der Fund eines Zungenbeins belegt, dass der Neanderta-erste dass sich beide Menschenform überergeben, eine ausgeprägte Lautsprache verfügte. VereinzelAnsätze lerkünstlerischer Betätigung. Bestattungen te Funde von Schmuckobjekten undAnnahmen Farbmineralien beledoch beweisen zudem, dassbisheriger sich bereits der Neandertaler mit gen erste Ansätze künstlerischer Betätigung. Bestattungen haben. Tod und Transzendenzvermischt auseinandersetzte. beweisen zudem, dass sich bereits der Neandertaler mit Tod und Transzendenz auseinandersetzte. Der Fund eines Zungenbeins bele Neandertaler über eine ausgeprägte verfügte. Vereinzelte Funde vo objekten und Farbmineralien be Ansätze künstlerischer Betätigung. B beweisen zudem, dass sich bereits der Nea Tod und Transzendenz auseinandersetzte. 12 heute (Europa) VOM AFFEN ZUM Lebensraum: Wir ! - homo weltweit sapiens sapiens Größe: ca. 1,60 - 1,85 m IC H ! Wissenschaftlicher Name: Homo sapien Homo sapiens: ein feingliedriges Wesen mit Stir WIR ! - HOMO SAPIENS SAPIENS derhoher “verstehe kaum Oberaugenwülsten und größer als sein Zeitliche Verbreitung: seit alle ca. 40 00 Wissenschaftlicher Name: Homo sapiens sapiens Vorfahren. Sapiens ist(Europa) äußerst intelligent und organisier heute der “verstehende Mensch” meistens jedenfalls. Vielleicht ist das Rezept Zeitliche Verbreitung: -Lebensraum: seit ca. 40 000 Jahren vor das heute (Europa) “Urmutter” Lucy Australopithecinen weltweitseine Lebensraum: Erfolgs,Weltweit denn sapiens ist die einzige Menschenform, d Größe: ca. 1,60 - 1,8 Größe: ca. 1,60 - 1,85 m Wissenschaftlicher Australopithecus afarensis, sich durchsetzten Name: konnte Gewicht: ca. 55 -und 85 kgbis heute überlebt hat. “Südaffe” Gehirngröße: bis sapiens: 1450 cm Homo ein feingliedriges Wesen (Australo = Süd, Pithecus = Auch sapiens hat seine Wurzelnund in Stirn, Ostafrik kaum Oberaugenwülsten größer Homo sapiens: ein feingliedriges Wesen mit hoher Affe) Diesen Lebensraum er vor rd. 100 00 kaum Oberaugenwülsten und größer als alle seine VorfahVorfahren. intelligent Zeitliche Verbreitung:Sapiens ca.verließ 3,7 -ist 2,9äußerst Mio. Jahre ren. Sapiens ist äußerstvor intelligent und 000 organisiert - meisJahren, erreichte rd. 40 Jahren Europ vor heute meistens jedenfalls. Vielleicht ist das da “Urmutter” Lucy - Australopithecinen tens jedenfalls. Vielleicht ist das das Rezept seines Er1868 fand Louis Lartet im Abri de Cro-Magno Erfolgs, sapiens ist die einzige Me folgs, denn sapiens denn ist die einzige Menschenform, die sich Das erste Skelett, das 1974 ausgegraben durchsetzten konnte und bis heute überlebt hat. (Dordogne) bei Ausgrabungen fünf Schäd Wissenschaftlicher Name: und Australopithecus sich durchsetzten konnte bis heute üb wurde, erhielt nach dem damals aktuellen Song “Südaffe” sowie Skelettreste des Homo sapiens, die Jea Auch sapiens“Lucy hat seine Wurzeln in Ostafrika. Diesen Leder Beatles in the sky with diamonds” den (Australo = Süd, Louis Armand de Quatrefages und Ernest HamP bensraum verließ er vor rd.sapiens 100wurden 000 Jahren, erreichte Auch hat seine Wurz Namen “Lucy”. Insgesamt 40 % von vor rd.als 40 000 JahrenAffe) Europa. 1868 fand Louisdefinierten. Lartet im 1877 “Cro-Magnon-Menschen” Diesen Lebensraum verließ er Lucys Skelett entdeckt, womit es eines der vollständigsten 3 ca. 3,7 Abri de Cro-Magnon Zeitliche (Dordogne)Verbreitung: bei Ausgrabungen fünf- 2,9 M Skelette eines Australopithecinen ist. Weitere, insgesamt Jahren, vordierd. 40 000 Schädel sowie Skelettreste deserreichte Homo sapiens, Jean vor heute mehrere Hundert Knochenfragmente fanden Forscher in Dieser erste Europäer verdrängte ältere Menschenforme Louis Armand de Quatrefages und Ernest 1877 im als Abri 1868 fand LouisHamy Lartet “Cro-Magnon-Menschen” definierten. Tansania, Kenia und Äthiopien, von der Spezies wurden Das erste Skelett, das 1974 ode au und stieß in noch unbesiedelte Gebiete Amerika (Dordogne) beiwie Ausgrabunge sogar Fußabdrücke Vulkanasche wurde,freigelegt. erhielt nach dem damals aktu Australien vor. ObinWerkzeuge, Kunst und Kultur, Kleidun sowie Skelettreste des Homo s Dieser erste Europäer verdrängte ältere Menschenformen der Beatles “Lucy in the skyoder with diam und stieß in noch unbesiedelte Gebiete wie Amerika oder Nahrungsbeschaffung: sapiens hat sein Könne Louis Armand de Quatrefages u Die Knochenfunde zeigen, dass dieKunst Australopithecinen Namen “Lucy”. wurden Australien vor. Ob Werkzeuge, und Insgesamt Kultur, Kleidung 1877 als “Cro-Magnon-Mensche wohl bereits Familien zusammen lebten. Einige oder in Nahrungsbeschaffung: sapiens hat sein Können stänLucys Skelett entdeckt, womit es eines der volls dig erweitert. Mit dem Sesshaftwerden und dem damit verPa läo an thro polo gen si nd d er Mei nu ng , da s s Skelette eines Australopithecinen ist. Weitere, bundenen Wechsel von der aneignenden Wirtschaftsweise Australopithecus Dieser afarensis der gemeinsame Vorfahre erste Europäer verdrängte ältere M mehrere Hundert Knochenfragmente fanden F (Jagd) zur produzierenden Wirtschaftsweise sind nicht nur Tansania, undunbesiedelte Äthiopien, vonGebiete der Spezw und stieß Kenia inentstanden noch neue Sozialstrukturen – es war der entscheisogarzur Fußabdrücke Vulkanasche Kunst freigelegt. dende Schritt Entwicklung derinWerkzeuge, Kulturgeschichte. Australien vor. Ob und oder Nahrungsbeschaffung: sapiens 13 h Die Knochenfunde zeigen, dass die Australo AUF BEIDEN BEINEN RICHTUNG MENSCH Richtung mensch Der aufrechte Gang gilt in der Evolution des Menschen als Schlüsselereignis mit tiefgreifenden Folgen: die nicht mehr für die Fortbewegung anDer benötigten aufrechte Hände Gang konnten gilt in nun der fürEvolution des Menschen als dere Dinge - letztlich den Gebrauchmit vontiefgreifenden Werkzeug - eingeSchlüsselereignis Folgen: die nicht mehr für die setzt werden! Fortbewegung benötigten Hände konnten nun für andere Dinge - letztlich den Gebrauch von Werkzeug - eingesetzt werden! In Folge eines gravierenden Klimawandels vor 6 bis 7 Mio. Jahren verschwanden Folge eines und gravierenden Klimawandels vor 6 bis und 7 Mio. Jahren verschwanden die die In Regenwälder wurden durch offene WaldlandGraslandschaften erRegenwälder und wurden durch offene Waldlandund Graslandschaften ersetzt. Auf setzt. Auf ihrer Suche nach Nahrung und Schutz mußten die Menschenaffen also ihrer Suche nach Nahrung und Schutz mußten die Menschenaffen also zunehmend zunehmend größere Strecken durch offenes Gelände zurücklegen. größere Strecken durch offenes Gelände zurücklegen. Dennoch ist esisterstaunlich, weshalb die die Menschen-Vorläufer Dennoch es erstaunlich, weshalb Menschen-Vorläuferden densi-sicheren cheren vierbeinigen vierbeinigenGang Gang gegen die labile Zweibeinigkeit eingetauscht gegen die labile Zweibeinigkeit eingetauscht haben: Beim haben: aufrechten Beim aufrechten Gang der torkelt der Körper, dem britischen AnthGang torkelt Körper, dem britischen Anthropologen ropologen Napier zufolge »Schritt für Schritt einer Katastrophe John John Napier zufolge »Schritt für Schritt an an einer Katastrophe entlang«. Nur einNur aufwendiger, rhythmischer Balanceakt aus sieben entlang«. ein aufwendiger, rhythmischer Balanceakt aus eng sieben koordinierten BewegungenBewegungen - Gehen genannt - bewahrt uns davor, auf eng koordinierten - Gehen genannt - bewahrt unsdie davor, Schnauze zu fallen. auf die Schnauze zu fallen. aufrechteDer Gang verlangtGang zudem eine grundsätzlich aufrechte verlangt zudem eine grundsätzlich re Anatomie, vor allem im Fuß und am Becken: andere Anatomie, vor allem im Fuß und am Becken: Schimpanse (links): starre Wirbelsäule (1), langes, schmales Becken (2), O-förmige Beine (3) = vornüber gebeugte, aufrechte Haltung Mensch (rechts): S-förmige Wirbelsäule (1), breites, kurzes Becken (2), Anordnung der Oberschenkel unter dem Oberkörper (3), x-förmige Beine: das Gewicht des Körpers wird von oben nach unten auf die Füße geleitet ... In die Welt hinaus Fähigkeit, Feuer zu nut zen und gute Jagdtechniken waren 14 dvoraussetzungen, den afrikanischen Kontinent zu verlassen. Schnauze ihrer Suche nach Nahrung und Schutz mußten zu diefallen. Menschenaffen also zunehmend größere Strecken durch offenes Gelände zurücklegen. Der aufrechte Gang verlangt zudem eine grundsätzlich Anatomie, vor allem imMenschen-Vorläufer Fuß und am Becken: den sicheren Dennoch ist andere es erstaunlich, weshalb die vierbeinigen Gang gegen die labile Zweibeinigkeit eingetauscht haben: Beim aufrechten Gang torkelt der Körper, dem britischen Anthropologen John Napier zufolge »Schritt für Schritt an einer Katastrophe Schimpanse (links): starre Wirbelsäule (1), langes, schmales Becken (2), O-förmige Beine (3) = vornüber ntlang«. Nur ein aufwendiger, rhythmischer Balanceakt aus sieben eng gebeugte, aufrechte Haltung ordinierten Bewegungen - Gehen genannt - bewahrt uns davor, auf die Mensch (rechts): S-förmige Wirbelsäule (1), breites, chnauze zu fallen. kurzes Becken (2), Anordnung der Oberschenkel unter VOM AFFEN ZUM IC H ! ... IN DIE WELT HINAUS ng verlangt zudem eine grundsätzlich Die Fähigkeit, or allem im Fuß und am Becken: dem Oberkörper (3), x-förmige Beine: das Gewicht des Körpers wird von oben nach unten auf die Füße geleitet Feuer zu nut zen und gute Jagdtechniken waren Grundvoraussetzungen, den afrikanischen Kontinent zu verlassen. ... In die Welt hinaus Schimpanse (links): starre Wirbelsäule (1), langes, Homo erectus war wohl Mensch, der Afrikawaren verließ und sich schmales Becken (2), O-förmige Beineerste (3) Die Fähigkeit, Feuer zu nut der zen und= vornüber gute Jagdtechniken gebeugte, aufrechte Haltung Grundvoraussetzungen, den afrikanischen Kontinent zu verlassen. über Asien und Europa ausbreitete. Funde aus Georgien, Java, PeMensch (rechts): S-förmige Wirbelsäule (1), breites, Becken (2), Anordnung der Oberschenkel unter king,kurzes Heidelberg und dem thüringischen Bilzigsleben belegen eine Homo erectus war wohl der erste Mensch, der Afrika verließ und sich über dem Oberkörper (3), x-förmige Beine: das Gewicht des Körpers wird von oben nach unten auf die Füße geleitet ersteund “Auswanderungswelle” vor ca.Georgien, 1,75 Mio.Java, Jahren. Asien Europa ausbreitete. Funde aus Peking, Heidelberg und dem thüringischen Bilzigsleben belegen eine erste “Auswanderungswelle” vor ca. 1,75 Mio. Jahren. Dabei spielt der ständige Klimawandel, der Wechsel ... In die Welt hinaus zwischen Kaltund Warmzeiten entscheidende Dabei spielt dereine ständige Klimawandel, der Wechsel zwischen KaltWarmzeiten eine entscheidende Rolle. Der euer zu Rolle. nut zenDer unddemzufolge gute Jagdtechniken waren sichund ständig ändernden Umdemzufolge sich ständig ändernden Umwelt mußten sich ngen, den welt afrikanischen Kontinent verlassen. mußten sich zu auch Mensch und Tieranpassen anpassen auch Mensch und Tier - oder das Weite suchen! oder das Weite suchen! wohl der -erste Mensch, der Afrika verließ und sich über sichPeking, diese Frühmenschen ausschließlich über den Landweg oder auch mit Flößen a ausbreitete. Funde aus Georgien, Ob Java, den Seeweg auf die Reise gemacht haben, ist bis heute in der Wissenschaft umstritten dem thüringischen Bilzigsleben belegen eine erste Ob sich diese Frühmenschen ausschließlich über elle” vor ca. 1,75 Mio. Jahren. In einer hat sich vor 100 000 bis 200 000 Jahren Homo sa den Landweg oder auch mit zweiten FlößenWanderungswelle über den Seeaufgemacht, die Welt zu erobern. Im Gegensatz zu Homo erectus, der in menschenl ei spielt derweg ständige Wechsel zwischen aufKlimawandel, die Reiseder gemacht haben, ist bis heute in Gebiet einwanderte, - und Warmzeiten eine entscheidende Rolle. Der traf Homo sapiens auf andere Menschen - u.a. den Neandertaler. der Wissenschaft umstritten. mzufolge sich ständig ändernden Umwelt mußten sich uch Mensch und Tier anpassen - oder das Weite suchen! Out-of africa-Theorie Viele 100 Forscher glauben, dass sich In einer zweiten Wanderungswelle hat sich vor 000 bis 200 000 Jahren Homo ebenfalls von Afrika aus Ob sich diese Frühmenschen ausschließlich über den Landweg oderHomo auchsapiens mit Flößen über sapiens aufgemacht, die Welt zu erobern. Im Gegensatz zu Homo auf den Weg in die Welt gemacht hat. erectus, der in en Seeweg auf die Reise gemacht haben, ist bis heute in der Wissenschaft umstritten. Ob dadurch die Ureinwohner vermenschenleeres Gebiet einwanderte, traf Homo sapiensoderaufaberandere Menschen drängt, ausgerottet ihre Gene in das Erbgut des Homo sapiens einer zweiten hat sich vor 100 000 bis 200 000 Jahren Homo sapiens u.a.Wanderungswelle den Neandertaler. eingeflossen sind, ist bis heute emacht, die Welt zu erobern. Im Gegensatz zu Homo erectus, der in menschenleeres umstritten. et einwanderte, traf Homo sapiens auf andere Menschen - u.a. den Neandertaler. Out-of africa-Theorie Viele Forscher glauben, dass sich Homo sapiens ebenfalls von Afrika aus auf den Weg in die Welt gemacht hat. Ob dadurch die Ureinwohner verdrängt, ausgerottet oder aber ihre Gene in das Erbgut des Homo sapiens eingeflossen sind, ist bis heute umstritten. Multiregionale Theorie Eine andere Lehrmeinung besagt, dass sich der Mensch als Nachkomme des Homo Multiregionale Theorie Eine andere Lehrmeinung besagt, dass sich der Mensch als Nachkomme des Homo erectus an vielen Stellen mehr oder weniger gleichzeitig in kontinuierlichem Genaustausch mit den ersten afrikanischen Einwanderern zum modernen Homo sapiens entwickelt hat. 15 VOM (BE) GREIFEN UND DENKEN Was außer dem aufrechten Gang unterscheidet uns Menschen noch von anderen Primaten? Körperlich sind wir im Vergleich zu anderen Tieren eher unspezialisiert: Wir können nicht besonders gut riechen, hören, besonders schnell laufen oder gar fliegen. Augenscheinlich ist es auch die spezielle und einmalige Anatomie der menschlichen Hand, die eine wichtige Rolle im Evolutionsprozess einnimmt. Bereits 1840 erkannte der englische Naturforscher Sir Charles Bell, dass die Art und Weise, wie wir unsere Hände gebrauchen, keine Parallele im Tierreich findet. Zwar sind Primaten pentadactyl (5 Finger/Hand, Fuß), menschliche Hände und Finger sind jedoch speziell dafür ausgebildet, auch komplexe Objekte zu greifen. Bei der menschlichen Hand fällt auf, dass der Daumen deutlich länger ist als bei den anderen Primaten. Zudem ermöglichen das verbreiterte Sattelgelenk des Daumens und die Muskeln der Daumenbasis ein viel umfangreicheres Greifrepertoire. Außerdem besitzen Menschen breitere, sehr empfindliche Fingerkuppen und flache Nägel. Nur so ist es möglich, einfache Werkzeuge differenzierter einzusetzen und gleichzeitig immer komplexere Werkzeuge herzustellen. Anatomisch besteht die Hand aus vielen Einzelknochen, beim Menschen sind es 27, in den Händen befinden sich also etwa ein Viertel der Knochen des gesamten menschlichen Körpers. Viele Evolutionsbiologen und Anthropologen vertreten mittlerweile die These, dass die Entwicklung unseres Gehirns eng mit der Entwicklung unserer Hände einhergeht. Manche sprechen sogar von einem “Geniestreich der Evolution”. Danach wird das Denken als körperliche Aktivität definiert, denn die hochentwickelten Greifwerkzeuge spielen eine wichtige Rolle bei der Erkenntnisgewinnung und Auseinandersetzung mit unserer Umwelt. 16 der Qualität der Ernährung, insbesondere von reichlicher Eiweißzufuhr ab. Bekommt der Organismus zu wenig oder “minderwertige” Nahrung, wird deren Energie zunächst für die Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen verwendet, für das Wachstum steht dann weniger Energie zur Verfügung. ntlich und was brachten sie auf die Waage? zusammen, dass erectus schon zur Jagd ihm dadurch mehr Fleisch d.h. eiwe Nahrung zur Verfügung stand. VOM AFFEN ZUM IC H ! Bei den Untersuchungen fiel auf, dass M rd. ein Drittel größer und schwerer w Weibchen. Beim modernen Menschen dieser als Geschlechtsdimorphismus bez Unterschied deutlich reduziert. den sind nur sehr schwer abzuschätzen. Forscher orientieren n Langknochen eines Skeletts, (Oberschenkel, Schienbein EIN STATTLICHER KERL? ubt dann auch Rückschlüsse auf das mögliche Gewicht. Was unsere Vorfahren an Gewicht auf die Waage brachten, ist nur sehr schwer zu ermitteln. Wie groß waren unsere Vorfahren eigentlich undvollwas Voraussetzung ist ein mehr oder weniger ständig erhaltenes Skelett. Australopithecinen brachten sie auf die Waage? scheinen relativ klein und zierlich gewesen zu sein mit einem Gewicht von rd. 28 kg (Weibchen) bis 50der kg (Männchen). Größe und Gewicht frühen Hominiden sind nur Skelettfunde von Frühmenschen lassen eine Körpergröße von rd. 1,50-1,60 Metern vermuten. Australopithecinen waren wahrscheinlich etwas kleiner, der homo erectusForscher scheint orientieren größer gewesen sehr schwer abzuschätzen. sich Erst mit dem Auftauchen des Homo erectus ist zu sein. Möglicherweise hängt letzteres bei der Größenermittlung an den Langknochen einesdamit Skeletts, (Oberscheneine deutliche Größenund damit verbundene Gewichtszunahme auf ca. 60-70 kg festzustellen. kel, Schienbein usw.). Der gesamte Skelettaufbau erlaubt dann auch Rückzusammen, dass erectus schon zur Jagd ging und schlüsse auf das mögliche Gewicht. d.h. eiweißreiche ihm dadurch mehr Fleisch Nahrung zur Verfügung stand. Skelettfunde von Frühmenschen lassen eine Körpergröße von rd. 1,50-1,60 Metern vermuten. Australopithecinen waren wahrscheinlich etwas kleiner, Bei homo den Untersuchungen fiel gewesen auf, dass der erectus scheint größer zu Männchen sein. Möglicherweise hängt rd. ein damit Drittel größer dass und erectus schwerer als letzteres zusammen, schonwaren zur Jagd ging und ihm dadurch mehr Fleisch d.h.modernen eiweißreicheMenschen Nahrung zur hat Verfügung Weibchen. Beim sich stand. dieser als Geschlechtsdimorphismus bezeichnete Bei den Untersuchungen fiel auf, dass Männchen rd. ein Drittel größer und Unterschied deutlich reduziert. schwerer waren als Weibchen. Beim modernen Menschen hat sich dieser als Geschlechtsdimorphismus bezeichnete Unterschied deutlich reduziert. die Waage Die Körpergröße eines Menermitteln. schen ist neben erblichen Faktoren maßgeblich von niger vollder Ernährung abhängig: Die pithecinen tatsächlich erreichte Größe wesen hängt zu von der Qualität der Ernährung, insbesondere von reichlicher Eiweißzufuhr ab. Weibchen) Bekommt der Organismus zu wenig oder “minderwertige” Nahrung, wird deren Energie zunächst für die Aufrechterder Vitalfunktionen erectus haltung ist verwendet, für das Wachstum erbundene steht dann weniger Energie zur Verfügung. Was unsere Vorfahren an Gewicht auf die Waage brachten, ist nur sehr schwer zu ermitteln. Voraussetzung ist ein mehr oder weniger vollständig erhaltenes Skelett. Australopithecinen scheinen relativ klein und zierlich gewesen zu sein mit einem Gewicht von rd. 28 kg (Weibchen) bis 50 kg (Männchen). Erst mit dem Auftauchen des Homo erectus ist eine deutliche Größen- und damit verbundene Gewichtszunahme auf ca. 60-70 kg festzustellen. tzustellen. 17 VON HAUT UND HAAREN Hatten wir ursprünglich alle eine dunkle Hautfarbe? Wieso sind heutige Europäer eigentlich hellhäutig? Sicherlich hat beides mit dem Verlust des Fells und mit unterschiedlicher Sonneneinstrahlung zu tun. Und über beides lässt sich trefflich streiten ... Eine Hypothese geht davon aus, dass die Sonnenintensität einer Region die Hautfarbe der dort lebenden Menschen maßgeblich beeinflusst: je höher die Sonneneinstrahlung, desto stärker die Pigmentierung der Haut. Die geografische Verteilung von Sonnenscheinintensität und menschlicher Pigmentierung scheint diese Hypothese weitgehend zu bestätigen. Eine andere Hypothese bringt die Hautfarbe mit dem Verlust des Fells in Verbindung. Fehlt das schützende Fell, muss mensch sich anderweitig vor Sonnenbrand schützen, der Körper “erfand” die Produktion von Melanin, die Haut wurde dunkler. Als einziger aller heute noch lebenden Primaten besitzt der Mensch eine außerordentlich geringe Körperbehaarung. Aber wann haben unsere Vorfahren ihr schützendes Fell verloren? Über die Frage, warum und wann die Reduktion des Fells eingesetzt hat, gehen die Ansichten weit auseinander. Recht plausibel klingt die Theorie, dass der Fellverlust einhergeht mit der Vermehrung der Schweißdrüsen, um die Körpertemperatur besser regulieren zu können (”Verdunstungskälte”). Unter Berücksichtigung der klimatischen Verhältnisse müßte der Fellverlust also bereits vor rund 2 Mio. Jahren bei Homo erectus als Anpassung an ausdauerndes Laufen unter Hitzebelastung begonnen haben. 18 VOM AFFEN ZUM IC H ! AM ANFANG WAR DAS WORT Sprache ist eine Errungenschaft, die sich über Jahrmillionen entwickelt haben muss. Warum sich Sprache entwickelt hat, versuchte der britische Psychologe Robin Dunbar mit dem Verhältnis von Gehirngröße und Gruppengröße zu erklären: Er berechnete, dass das menschliche Gehirn für eine Gruppengröße von 150 Individuen ausgelegt ist - eine typische Größe bei Naturvölkern. Bei einer solchen Gruppenstärke allerdings lässt sich das soziale Gefüge nicht mehr allein mit Lausen, Kraulen und verschiedenen Lautäußerungen regulieren. Es musste eine neue Kommunikationsform entwickelt werden: Die Sprache. Grundvoraussetzung für die Entwicklung von Sprache ist neben der Größe des Gehirns mit entsprechenden “Verdrahtungen” die passende Anatomie: eine gewölbte Schädelbasis mit einem tiefliegenden Kehlkopf. Der Vorteil ist ein vergrößerter, fein modulierbarer Resonanzraum oberhalb der Stimmlippen. Bei flacher Schädelbasislinie und hoch liegendem Kehlkopf ist das Lautrepertoire dagegen sehr begrenzt. Beim Homo erectus hatte der anatomische Abstieg des Kehlkopfs wohl schon begonnen und auch die für Sprache wichtigen Gehirnzentren (Broca-Zentrum, Wernicke-Zentrum) waren ansatzweise schon vorhanden, wie Innenausgüsse von Schädeln belegen. Beim Neandertaler ähnelten die Verhältnisse dann schon denen des modernen Homo sapiens. Um überhaupt Worte artikulieren zu können, wird das Zungenbein benötigt: der nur wenige Zentimeter große Knochen liegt zwischen Zungen- basis und Kehlkopf. Nach dem Fund eines Neandertaler-Zungenbeins in der Kebara-Höhle in Israel gilt inzwischen als sicher, dass die Neandertaler schon eine große Palette heutiger Sprachlaute beherrschten. Das bedeutet jedoch nicht, dass ihre Kommunikation mit der Komplexität der heutigen Sprache vergleichbar war. 19 WAS GIBT ES HEUTE ZU ESSEN? Zunächst werden die frühen Vertreter der Gattung Homo wohl keine Jäger, sondern Aasverwerter gewesen sein. Pflanzliche Nahrung ergänzte diesen mageren Speiseplan. Vermutlich vor etwas 500.000 Jahren gelang es dem Menschen, die natürliche Furcht vor brennenden Zweigen und Ästen zu überwinden, Glut zu sammeln und zu lernen, mit dem Feuer umzugehen. Die Erfahrung, dass gebratene und gekochte Nahrung leichter verdaulich ist und sich gefährliche Tiere vor Feuer fürchten, trieb die Entwicklung der Gattung Homo weiter voran. Die Jagd, für die kognitive Prozesse wie Wahrnehmung, Vorstellung, Erinnerung, Kooperation und Kommunikation notwendig sind, reicht wahrscheinlich in die Zeit des späten Homo erectus zurück. Seit wann genau die Jagd tatsächlich zum Lebensunterhalt beitrug, ist umstritten. Die weltweit ältesten für die Jagd gebrauchten Holzlanzen wurden in Schöningen gefunden und sind auf ein Alter von 400 000 Jahren datiert. 20 Die Erfahrung, dass gebratene und gekochte Nahrung leichter verdaulich ist und sich gefährliche Tiere vor Feuer fürchten, trieb die Entwicklung der Gattung Homo weiter voran. VOM AFFEN ZUM IC H ! Die Jagd, für die kognitive Prozesse wie Wahrnehmung, Vorstellung, Erinnerung, Kooperation und Kommunikation notwendig sind, reicht wahrscheinlich in die Zeit des späten Homo erectus zurück. Seit wann genau die Jagd tatsächlich zum Lebensunterhalt beitrug, ist umstritten. Die weltweit ältesten für die Jagd gebrauchten Holzlanzen wurden in Schöningen gefunden und sind auf ein Alter von 400 000 Jahren datiert. Keine kein Hühnchen ... Derkartoffeln, wichtigste Schritt in der Entwicklung der Menschheit ist der Übergang von den Jäger- und Sammlerkulturen zu Ackerbau und Der wichtigste Schritt in der Entwicklung der Menschheit ist der Übergang von den Jägerund Sammlerkulturen zu Ackerbau und Viehzucht: diese “neolithische Revolution” Viehzucht: diese “neolithische Revolution” geschah in Europa vor geschah in Europa vor rd. 5.000 Jahren. Dennoch sah der Speiseplan ganz anders aus als rd. 5.000 Jahren. Dennoch sah der Speiseplan ganz anders aus heute. als heute. Mediterrane Pflanzen wie Pfirsiche, Gurken, Feigen, Wein und Süßkirschen wurden erst von den Römern vor rd. 2000 Jahren nach Nordeuropa gebracht. Und viele aus der modernen Küche nichtPflanzen mehr wegzudenkende Gemüse, Früchte und Fleischsorten Mediterrane wie Pfirsiche, Gurken, Feigen, wie Wein und Kartoffeln, Tomaten, Bananen, Mais und Kürbisgewächse wurden sogar erst in jüngster wurden erst von den Römern vor rd. 2000 Jahren ZeitSüßkirschen nach Mitteleuropa eingeführt. nach Nordeuropa gebracht. Und viele aus der modernen Küche Kannibalismus nicht mehr wegzudenkende Gemüse, Früchte und Fleischsorten Im Zusammenhang mit der Ernährung tritt immer wieder Kürbisgewächse die Frage nach wie Kartoffeln, Tomaten, Bananen, Mais und Kannibalismus unser frühen Vorfahren auf. wurden sogar erst in jüngster Zeit nach Mitteleuropa eingeführt. Indizien wie Schnitt- und Brandspuren sowie Fehlen namhafter Knochen beim Homo erectus (Fundstelle Dolina, Spanien und Bodo, Äthiopien) legen Kannibalismus nahe. Auch beim Neandertaler wird Kannibalismus diskutiert, wobei manche dieser Schnittspuren auch mit einem Ritual im Zusammenhang mit Bestattung gedeutet werden können. Selbst beim Homo sapiens gibt es Hinweise auf Kannibalismus. 80 000 Jahre alte Höhlenfunde aus Südafrika oder nur 6 000 Jahre alte Knochen mit Schnittspuren aus Frankreich scheinen dies zu bezeugen. KANNIBALISMUS Im Zusammenhang mit der Ernährung tritt immer wieder die Frage nach Kannibalismus unser frühen Vorfahren auf. Indizien wie Schnitt- und Brandspuren sowie Fehlen namhafter Knochen beim Homo erectus (Fundstelle Dolina, Spanien und Bodo, Äthiopien) legen Kannibalismus nahe. Auch beim Neandertaler wird Kannibalismus diskutiert, wobei manche dieser Schnittspuren auch mit einem Ritual im Zusammenhang mit Bestattung gedeutet werden können. Selbst beim Homo sapiens gibt es Hinweise auf Kannibalismus. 80 000 Jahre alte Höhlenfunde aus Südafrika oder nur 6 000 Jahre alte Knochen mit Schnittspuren aus Frankreich scheinen dies zu bezeugen. Neuzeit Mittelalter Römische kaiserzeit Jung steinzeit Alt steinzeit KEINE KARTOFFELN, KEIN HÜHNCHEN ... 21 WAS SOLL ICH ANZIEHEN? Seit wann der Mensch seinen Körper mit einer “künstlichen” Schutzhülle - der Kleidung - umgibt, ist nicht genau zu datieren. Nicht Scham, sondern pure Notwendigkeit verlasste die Menschen wohl, sich mit Kleidung zu schützen und zu wärmen. Zunächst behaart wie unsere nächsten Verwandten, verlor der Mensch im Laufe der Evolution sein schützendes Fell und schmückte sich fortan zunächst mit “fremden Federn”: Dem Fell der Tiere, deren Fleisch ihm gleichzeitig als Nahrung diente. Nachweislich war der Neandertaler der erste Hominide, der sich etwas anziehen musste, um in seiner eisigen Umwelt nicht zu erfrieren. Im Laufe der Jahrtausende verfeinerten die Menschen Machart und Material ihrer Kleidung immer mehr: Fell wurde zu Leder verarbeitet, ab der Jungsteinzeit gab es dann den ersten Stoff: Leinen. Über die wärmende und schützende Funktion hinaus dient Bekleidung als Kommunikationsmittel. Oft kennzeichnet Kleidung Mitglieder einer Gruppe: im Sport (Trikot), beim Militär (Uniformen), aber auch bei Trachten wird dies deutlich. Auch Rang, Standesunterschiede und Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen Gruppe wurde und wird durch Kleidung angezeigt. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Bedeutung von Kleidung erheblich geändert: hinter der Wahl der Kleidung stecken heutzutage Motive wie Mode-, Marken-, Stil-, Schönheitsbewusstsein; Funktionalität und Wohlfühlkomponenten, aber auch Ausdruck von Gefühlen und Stimmungen (Hochzeits-, Trauerkleidung), Imponiergehabe, Ausdruck des eigenen Lebensstils, sozialer Status, Rebellion, Selbstdarstellung und anderes. 22 VOM AFFEN ZUM IC H ! PRET-Á-PORTER DER JUNGSTEINZEIT Seit 1991 in den Ötztaler Alpen die Gletschermumie “Ötzi” gefunden wurde, sind wir über die Kleidung der Jungsteinzeit bestens informiert. Neben “Unterwäsche” (Lendenschurz) aus feinstem Leder oder Leinen trug der Mann Beinlinge aus Leder, darüber einen modischen Mantel aus verschiedenfarbigem Ziegenfell, eine Bärenfellmütze, “Socken” aus Gras und derbe Wanderschuhe aus Fell und Bärenleder. Alle Kleidungsstücke waren fein säuberlich mit kleinen Stichen genäht - Brennesselfaden diente als Nähgarn - an den Beinlingen sind zudem Reparaturen erkennbar. Zur Ausrüstung eines Bergwanderers gehörte schon vor 5000 Pret-á-porter der Jungsteinzeit Jahren ein Rucksack, der ebenfalls aus Tierfellen angefertigt war. Als “Wanderstock” diente Ötzi sein Bogen, im Birkenrindengefäß transportierte er Glut, um schnell ein wärmendes Feuer entfachen zu können. Seit 1991 in den Ötztaler Alpen die Gletschermumie “Ötzi” gefunden wurde, sind wir über die Kleidung der Jungsteinzeit bestens informiert. Neben “Unterwäsche” (Lendenschurz) aus feinstem Leder oder Leinen trug der Mann Beinlinge aus Leder, darüber einen modischen Mantel aus verschiedenfarbigem Ziegenfell, eine Bärenfellmütze, “Socken” aus Gras und derbe Wanderschuhe aus Fell und Bärenleder. Alle Kleidungsstücke waren fein säuberlich mit kleinen Stichen genäht - Brennesselfaden diente als Nähgarn - an den Beinlingen sind zudem Reparaturen erkennbar. Zur Ausrüstung eines Bergwanderers gehörte schon vor 5000 Jahren ein Rucksack, der ebenfalls aus Tierfellen angefertigt war. Als “Wanderstock” diente Ötzi sein Bogen, im Birkenrindengefäß transportierte er Glut, um schnell ein wärmendes Feuer entfachen zu können. 23 DER HÄNDE WERK Zwar bedienten sich schon früheste Hominoiden einfacher Werkzeuge wie es heute Menschenaffen auch noch tun, die Herstellung und Verwendung von Steinwerkzeugen allerdings scheint der Gattung Homo vorbehalten zu sein. Diese Fähigkeit erwarben Menschen offenbar parallel zur Vergrößerung des Gehirns. Demnach stehen die ältesten bewusst hergestellten Steinwerkzeuge evolutionsgeschichtlich für die Anfänge der Gattung Homo, kulturgeschichtlich für den Beginn der Altsteinzeit. WERKZEUGE Die ältesten Steinwerkzeuge stammen aus 2,3 - 2,4 Mio. Jahre alten Erdschichten am Turkanasee in Kenia, aus Äthiopien und aus der Oldovai-Schlucht in Tansania. Nach diesem Fundort werden die Werkzeuge der sog. Oldowan-Kultur zugeordnet. Das “Universalwerkzeug” der Altsteinzeit, den Faustkeil, gab es noch nicht. Erste Faustkeile finden sich ab etwa 1,5 Mio. Jahren in der Acheuléen-Kultur. Fortan wurden die zunächst nur grob behauenen Steine für effektive Werkzeuge immer weiter verfeinert und differenziert. 24 Der Hände we Werkzeug-Epochen heute letzte Altsteinzeit-Epoche. Funktionalität und Verarbeitung der Werkzeuge verstärkt sich, Höhepunkt der Höhlenmalerei. Magdalénien 10 000 schmale Blattspitzen, Solutréen: kleine Gravettien Steinmesserchen. Solutréen 20 000 Aurignacien 40 000 Moustérien 200 000 Homo sapiens in Europa erstmals archäologisch greifbar. Große Bandbreite von Stein-, Holz- und Knochenwerkzeugen. Explosionsartige Ve r m e h r u n g k u l t u r e l l e r Tätigkeit. Kleine, fein gefertigte Werkzeuge, in Europa Epoche der Neandertaler Acheuléen große Faustkeile, ab ca. 400 000 erste Holzspeere (Schöninger Speer) 1,5 mIO. Oldowan 2,5 Mio. Älteste Werkzeuge, überwiegend einfache Geröllgeräte Zwar b einfache auch no Steinwe Homo v Mensch Gehirns Demnac Steinwe Anfänge den Beg Werkz Die älte Mio. Ja Kenia, a Tansan Werkzeu Das “U Faustke sich ab e Fortan Steine verfeine VOM AFFEN ZUM IC H ! VOM STEIN ZUM WERKZEUG Wie erkennt man Steinwerkzeuge? als Artefakte bezeichneten SteinVom Stein zumDie werkzeug werkzeuge haben eine Fläche, auf Wie erkennt Steinwerkzeuge? die derman Schlagstein geschlagen wurde. Unmittelbar darunter befindethaben sich Die als Artefakte bezeichneten Steinwerkzeuge eine Fläche, auf die der Schlagstein geschlagen wurde. eine Verdickung und eine durch die Unmittelbar darunter befindet sich eine Verdickung und Schockwelle des Schlags entstandeeine durch die Schockwelle des Schlags entstandene ne gewölbte Oberfläche. Dieser kommt sog. gewölbte Oberfläche. Dieser sog. Muschelbruch Muschelbruch kommt beivor. natürlich gebei natürlich gebrochenen Steinen nicht brochenen Steinen nicht vor. Bei vielen Steinwerkzeugen wie z. B. Messern oder Pfeilspitzen werden nach dem groben Zuschlagen die Bei vielen Steinwerkzeugen wie z. B. Messern oder Pfeilspitzen werden nach Kanten bzw. Schneiden nachbearbeitet (retuschiert). dem groben Zuschlagen die Kanten bzw. Schneiden nachbearbeitet Dabei entstehen kleine muschelförmige (retuschiert). Einbuchtungen entlang der Schnittkante. Dabei entstehen kleine muschelförmige Einbuchtungen entlang der Schnittkante. Techniken zur Herstellung von Steinwerkzeugen: Direkte harte Schlagtechnik Der Schlagstein wird mit einer Hand geführt und trifft auf die Schlagfläche des Kernsteines. Merkmale sind verhältnismäßig großflächige Abschläge mit einem ausgeprägten Schlagbuckel Direkte "weiche" Schlagtechnik Abschlagen von Klingen/Blattspitzen mit Hilfe von Schlaggeräten aus Knochen- oder Geweih. Indirekte Drucktechnik Mit einem Retuscheur aus Stein, Geweih oder Knochen werden von den Kanten kleinerer Abschläge kleinste Absplisse abgedrückt. Direkte Punchtechnik Mit Schlegeln aus Holz oder Geweih wird die Kraft des Schlags gezielt auf den Kernstein übertragen. Vor allem zur Produktion von Klingen geeignet. 25 VOM HANDWERK ZUR KUNST... Vor rund 30 000 Jahren wurden Werkzeuge zunehmend verziert. Das Bemühen um Schönheit dehnte sich schnell auch auf abstraktere Objekte aus: erste Kunstwerke entstanden. Die ältesten eindeutig als Kunstwerke zu identifizierenden Gegenstände sind Statuetten, Höhlenmalereien sowie Musikinstrumente. Dazu zählen u.a. die aus Elfenbein gefertigten berühmten Venusfiguren von Willendorf und Dolní Véstonice, der Löwenmensch aus einer Höhle in der schwäbischen Alp, eine Flöte aus Schwanenknochen und die Malereien in französischen und spanischen Höhlen (Lascaux, Altamira). DIE NOTWENDIGKEIT DES LUXUS Warum überhaupt Kunst? Ist Kunst nicht überflüssiger Luxus? Kunst ist nicht nur eine Form des Ausdrucks, sondern beinhaltet Phantasie und Träume, aber auch die Auseinandersetzung mit nicht greifbaren Ängsten und Rätseln. Kunst ist der Freiraum des Menschen, sich zu entfalten. Kunst ist aber zugleich ein zentrales Element der Identität, ist für Gruppen identitätsstiftend und spielt so eine große Rolle im Überleben eines Individuums bzw. einer Gruppe. Nicht umsonst haben Eroberer aller Zeiten nicht nur “feindliche” Festungen, sondern auch die Kunstwerke eines Volkes zerstört. 26 VOM AFFEN ZUM IC H ! DAS BEDÜRFNIS, SICH ZU SCHMÜCKEN Das Bedürfnis, sich zu Schmücken Mit Kunst verwandt ist Schmuck. handelt es ganz daMit Kunst verwandt ist Schmuck. JedochJedoch handelt es dabei um persönliche Gegenstände, die der Träger bis zu seinem Lebensende bei um ganz persönliche Gegenstände, die der Träger mit sich die mit Lebensende ins Grab begegeben Nachfahren vererbt bis zuführt, seinem mit oder sich an führt, die mit ins werden. Das Bedürfnis, sich zu Schmücken Grab begegeben oder an Nachfahren vererbt werden. Der ursprünglichste Schmuck ist die Jedoch Bemalung des Körpers. Mit Kunst verwandt ist Schmuck. handelt es dabei um ganz persönliche Gegenstände, die derist Träger zu seinem Lebensende Bemalung wurde als ästhetisch empfunden und/oder signalisierte die Der ursprünglichste Schmuck diebis Bemalung des mit sich führt,Gruppenmitgliedes, die mit ins Grab begegeben oderbei an Nachfahren vererbt soziale Stellung eines etwa den Indianern Körpers. Bemalung wurde als ästhetisch empfunden werden. Amerikas. und/oder signalisierte die soziale Stellung eines GrupDer ursprünglichste Schmuck ist die Bemalung des Körpers. penmitgliedes, etwa den Indianern Bemalung wurdebei als ästhetisch empfundenAmerikas. und/oder signalisierte die Diesen Brauch pflegen Natur- soziale Stellung eines Gruppenmitgliedes, etwa bei den Indianern völker bis heute. In vielen Ländern Amerikas. schmückt man sich zumindest zu Diesen Brauch pflegen Naturvölker bis heute. In vielen besonderen Anlässen mit Körperbemalung, etwa in Indien, Diesen Brauch pflegen NaturLändern schmückt man sich zumindest zu besonderen bis heute. In vielen Ländern Papua- Neuguinea oder afrikanischen völker Ländern. Darüber schmückt man sich zumindest zu Anlässen mit Körperbemalung, etwa in Indien, Papuahinaus gibt es die Körperbemalung in Form von Tatoos auch in besonderen Anlässen mit Körperbemalung, etwa in Indien, Neuguinea oder Papuaafrikanischen Ländern. Darüber hinaus Europa. Neuguinea oder afrikanischen Ländern. Darüber hinaus gibt es die Körperbemalung Form von Tatoos gibt es die Körperbemalung in Form vonin Tatoos auchauch in in Europa. Europa. Das Bedürfnis, sich zu Schmücken Die Verwendung von Schmuckstücken im enDie Verwendung von Schmuckstücken im engeren Sinn geht Die Verwendung von Schmuckstücken im engeren Sinn geht weit zurück: Neueste Forschungen weisenhin, darauf hin, dass geren Sinn geht weit zurück: Neueste Forschungen weisen darauf dass Menweit bereits zurück: Neueste Forschungen weisen mit darauf hin, dass Menschen sich vor ca. 100.000 Jahren Muscheln schen sich bereits vor ca. 100.000 Jahren mit Muscheln schmückten. Menschen sich bereits vor ca. 100.000 Jahren mit Muscheln schmückten.schmückten. Halsschmuck in Form sowohl von einfachen als auch schon mehrgliedrigen HalsHalsschmuck in Form sowohl von einfachen auch schon Halsschmuck in Form sowohl von einfachen als als auch schon mehrgliedrigen Halsketten ist ebenfalls aus Altsteinzeit mehrgliedrigen Halsketten ist ebenfalls aus derder Altsteinzeit ketten ist ebenfalls aus der Altsteinzeit belegt. Dafür bearbeitete man Muschelbelegt. Dafür bearbeitete man Muschel- und Schneckenbelegt. und Dafür bearbeitete man Muschelund Schneckengehäuse, Tierzähne und Knochen, später auch Bernstein. und Schneckengehäuse, Tierzähne Knochen, später auch Bernstein. gehäuse, Tierzähne und Knochen, später auch Bernstein. 27 IN EINER ANDEREN WELT ... Jedes Leben endet mit dem Tod, zurück bleiben trauernde Artgenossen - bei Mensch und Tier! Jedoch gibt es im Tierreich keine bewusste “Entsorgung” des toten Körpers in Form einer absichtlichen Bestattung. Die Gattung “Mensch” wird mit den Kriterien aufrechter Gang, Feuerbeherrschung, Werkzeuggebrauch und -herstellung, Sprache, Kunst und Kultur definiert. Ein weiteres entscheidendes Merkmal sind Bestattungen und damit verbunden eine mehr oder weniger differenzierte Vorstellung über ein Jenseits. Sichere Belege für absichtliche Bestattungen finden sich seit der Zeit der Neandertaler: ausgehobene Gräber, Skelette in langgestreckter oder Hockerlage und Grabbeigaben. Belege für solche bewusst vorgenommenen Bestattungen wurden in den Höhlen von Qafzeh und Skhul in Israel ausgegraben und sind 90.000 bis 120.000 Jahre alt. In den Gräbern fanden sich auffällige Ansammlungen von Pollen, die als Beigaben von Blumen oder Pflanzen gedeutet werden können, Ocker und benutzte oder neue Werkzeuge wurden beigegeben. 28 VOM AFFEN ZUM IC H ! VON DER RELIGION ... Aufgrund dieser ersten Gräber billigt die Wissenschaft sowohl den Neandertalern als auch dem frühen Homo sapiens Vorstufen von Religion, also die Auseinandersetzung mit Fragen des Jenseits und der Transzendenz zu: Der Beginn der Religionsgeschichte! Die abstrakte Auseinandersetzung mit dem Jenseits verläuft augenscheinlich parallel mit der Entwicklung komplexerer Ausdrucksformen. Rituale und religiöse Zeremonien – Fruchtbarkeitskulte, Regen- und Jagdzauber, Begräbnisriten, Heilungen usw. werden trotz der schwierigen Fundlage von der Forschung als möglich angenommen. Über die Vorstellungen von einem Leben nach dem Tod oder die religiösen Gefühle weiß man trotzdem so gut wie nichts. Die Funde belegen aber gleichwohl derartige Vorstellungen. Dafür sprechen u.a. in der Jungsteinzeit errichtete aufwändige Tempelbauten und Grabstätten, als Beispiele seien Bauwerke wie die Tempelanlage Göbekli Tepe (Naher Osten), Stonehenge und andere Bauten der Megalithkultur genannt. 29 VOM JENSEITS ... Vom Jenseits ... Wohl seit derder Mittelsteinzeit gibt es bestimmte Plätze, an denen Verstorbene ihre Wohl seit Mittelsteinzeit gibt es bestimmte Plätze, an denen letzte Ruhe fanden. Die archäologische Untersuchung solcher “Gräberfelder” Verstorbene ihre letzte Ruhe fanden. Die archäologische Untermit unterschiedlichsten Bestattungsformen gibt auch über mögliche dahinter suchung solcher “Gräberfelder” mit unterschiedlichsten Bestatstehende religiöse Vorstellungen Auskunft. tungsformen gibt auch über mögliche dahinter stehende religiöse Das Ablegen des Leichnams ohne Beigaben spricht für wenig differenzierte Vorstellungen Auskunft. Jenseitsvorstellung. Bei der Körperbestattung mit Beigaben (langgestreckte Körperlage oder Hockerstellung) ist die Unversehrtheit des Körpers Das Ablegen des inLeichnams ohne z.B. Beigaben fürKollektivwenig bedeutsam, gipfelnd der Mumifizierung bei den spricht Ägyptern. differenzierte Jenseitsvorstellung. Beieine derzweiphasige Körperbestattung gräber mit oder ohne Beinhäuser deuten auf Bestattungmit aus Skelettierung und anschließender Beisetzungoder der Gebeine (z. B. Megalithkultur, Beigaben (langgestreckte Körperlage Hockerstellung) ist die Indianer). Brandbestattungen mit Beigaben auf ausgewiesenen Plätzen Unversehrtheit des Körpers bedeutsam, gipfelnd in der Mumifizie(Gräberfelder) untersteichen die Bedeutung der “Seele”, der Körper ist Vom Jenseits ... den Ägyptern. Kollektivgräber mit oder ohne Beinrung z.B. bei bedeutungslos. Körperbestattungen ohne Beigaben auf Friedhöfen spiegeln Wohl seit der Mittelsteinzeit gibt es bestimmte Plätze, an denen Verstorbene ihre häuser deutenJenseitsvorstellungen auf eine zweiphasige Bestattung aus Skelettierung dann christliche wider. letzte Ruhe fanden. Die archäologische Untersuchung solcher “Gräberfelder” mit unterschiedlichsten Bestattungsformen gibt auch über mögliche dahinter stehende Die religiöse unten Vorstellungen stehende Auskunft. Grafik gibt einen vereinfachten Überblick und anschließender Beisetzung der Gebeine (z. B. Megalithkultur, über mögliche Indianer). Brandbestattungen mit Beigaben auf ausgewiesenen Jenseitsvorstellungen (nach H. Steuer). Das Ablegen des Leichnams ohne Beigaben spricht für wenig differenzierte Plätzen (Gräberfelder) untersteichen die Bedeutung der “Seele”, Jenseitsvorstellung. Bei der Körperbestattung mit Beigaben (langgestreckte Körperlage oder Hockerstellung) ist Weg die Unversehrtheit des jenseits Körpers der Körper ist bedeutungslos. Körperbestattungen ohne BeigaDiesseits bedeutsam, gipfelnd in der Mumifizierung z.B. bei den Ägyptern. KollektivTod ben aufohne Friedhöfen spiegeln dann christliche gräber mit oder Beinhäuser deuten auf eine zweiphasige Bestattung aus JenseitsvorstellunSkelettierung und anschließender Beisetzung der Gebeine (z. B. Megalithkultur, gen wider. Totenkult Indianer). Brandbestattungen mitFeiern, Beigaben auf ausgewiesenen Plätzenandere Welt 2. Zweite, (Gräberfelder) untersteichen die Pferd, Bedeutung derWagen “Seele”, der= Ablegen Körper istdes Leichnams Schiff, bedeutungslos. Körperbestattungen ohne Beigaben auf Friedhöfen spiegeln 1. Erste Welt dann christliche Jenseitsvorstellungen wider. 3. Unterwelt, Jenseits Die unten stehende Grafik gibt einen vereinfachten Überblick (Leben nach dem Tod) mögliche Jenseitsvorstellungen (nach H. Steuer). Die über unten stehende Grafik gibt einen vereinfachten Überblick über mögliche = Körperbestattung mit Beigaben Jenseitsvorstellungen (nach H. Steuer). Diesseits Weg 3a. Erste Bestattung jenseits (Skelettierung) Erinnerung Tod Ahnenkult Schädel Feiern, Totenkult Pferd, Schiff, Wagen 1. ErsteGrabmarkierung Welt Grabhügel Erinnerung Ahnenkult Schädel Grabmarkierung Grabhügel 3a. Erste Bestattung (Skelettierung) 2. Zweite, andere Welt 4. Geist/Seele (Leib vergeht) = Ablegen des Leichnams = Brandbestattung mit Beigaben 3. Unterwelt, Jenseits (Leben nach dem Tod) 5. Seele geht in Weltseele auf = Körperbestattung mit Beigaben = beigabenlose Bestattung 3b. Zweite Bestattung (Ossuarium, Kollektivgrab) 6. Reinkarnation 4. Geist/Seele (Leib vergeht) = Bestattung ? = Brandbestattung mit Beigaben 5. Seele geht in Weltseele auf = beigabenlose Bestattung 6. Reinkarnation = Bestattung ? 30 3b. Zweite Bestattung (Ossuarium, Kollektivgrab) VOM AFFEN ZUM IC H ! IMPRESSUM Ausstellungsdesign, Präparate, Dieter Luksch Dioramen Lehrmittel, Museumsgestaltung, Sonderausstellungen Texte, Layout Archäologiemuseum Meppen, Silke Surberg-Röhr M.A. Bildnachweis: Biotopolis.net, Hans-Peter Willig, Patricia J. Wynne, Marc Deville/Gama/Studio X 451, geoonline.de, Neandertalmuseum Mettmann, bonesclones.com, wikipedia, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH, Thomas Ernsting/Bilderberg, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt/Foto Juraj Lipták, Heinz Jansen/Meppen, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege Hannover, Max-Planck-Gesellschaft, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Z. Burian, CHIP Communications GmbH, Nationalmuseum Tansania, Université de Bordeaux, Universität Tübingen/Foto Marina Malina, Ulmer Museum, Lascaux Culture, Tessloff-Verlag, Parkinson Sydney, David Dennis, Hans-Dieter Richter/Berlin, Adrian J. Warrer, Bernd Bruns, Landkreis Emsland/Archäologiemuseum, Eigenarchiv 31 Öffnungszeiten Di.-Fr. 11.00 - 18.00 Uhr Sa. 11.00 - 15.00 Uhr So. 13.00 - 18.00 Uhr Führungen nach Vereinbarung Alter Markt 1 · 57439 Attendorn T 0 27 22 . 3711 · F 0 27 22 . 63 19 67 [email protected]