Intraoperative autologe Tumorzellvakzination in die Milz oder subcutan im Maus Tumormodell Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Dr. med. an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig eingereicht von: Susan Schürer geb. Endesfelder / 15.11.1979 / Burgstädt angefertigt an der: Universitätsklinik Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie (komm. Direktoren PD Dr. Michael Bartels/Prof. Dr. Uwe Eichfeld) Betreuer: Prof. Dr. med. Arne Dietrich Beschluss über die Verleihung des Doktorgrades vom: 21.04.2015 Bibliographische Beschreibung: Schürer, Susan Intraoperative autologe Tumorzellvakzination in die Milz oder subcutan im Maus Tumormodell Universität Leipzig, Dissertation 76 S., 109 Lit., 21 Abb., 8 Tab. Referat: In dieser Arbeit wurde in einem Maus Tumormodell untersucht, ob durch eine intraoperative Vakzination mit gentechnisch modifizierten autologen Tumorzellen ein antitumoraler Effekt erzielt werden kann. Das Experiment erfolgte mit zwei Tumorzelllinien (B16 Melanom und Lewis Lung Karzinom). Nach Implantation der Tumorzellen in C57/BL 6 Mäuse wurden diese chirurgisch entfernt. Intraoperativ erhielten die Mäuse eine Vakzination. Dazu wurden folgende Impfstoffe verwendet: 1. subletal bestrahlte mIL-12 transfizierte Tumorzellen, 2. subletal bestrahlte pRSC transfizierte Tumorzellen und 3. frostgeschockte Tumorzellen. Die Impfung erfolgte entweder subcutan oder direkt in die Milz. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass eine Injektion in die Milz und eine Modifikation mit IL-12 den besten Effekt erzielt. Eine Kontrollgruppe blieb ohne Vakzin. Beobachtet makroskopischen wurde das Wiederauftreten Tumorwachstum, der eines Überlebenszeit Tumors, Zeitpunkt bis und zum die Metastasierungsrate. Versuchstiere ohne Rezidivtumor erhielten erneut einen Tumor. Es erfolgte eine erneute Evaluation des Tumorwachstums, des Zeitpunktes bis zum makroskopischen Wiederauftreten eines Tumors, der Überlebenszeit und der Metastasierungsrate. In beiden Tumorzelllinien profitierten alle Therapiegruppen nach Tumorresektion und Vakzination bezüglich Tumorrezidivrate, Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten des Tumors, Überlebenszeit, Metastasierungsrate und Tumorwachstumsgeschwindigkeit gegenüber der Kontrollgruppe. Vereinzelt konnten signifikante Vorteile für die direkt in die Milz applizierte Vakzine bezüglich der Tumorwachstumsgeschwindigkeit aufgezeigt werden. Weiterhin ergab sich eine geringere Tumorrezidivrate, wenn IL-12 modifizierte autologe Tumorzellen nach R0 Resektion direkt in die Milz appliziert wurden. Auch nach Tumorreimplantation konnte bezüglich Überlebenszeit und Tumorwachstumsgeschwindigkeit ein Vorteil für alle Therapiegruppen gegenüber der Kontrollgruppe herausgearbeitet werden. Nach Impfung in die Milz zeigte sich tendenziell eine geringere Metastasierungsrate. Intraoperative autologe Tumorzellvakzinationen konnten im Tiermodell in einem adjuvanten Setting einen antitumoralen Effekt auslösen. Möglicherweise kann diese Art der Impfung eine zusätzlich hilfreiche Behandlungsform zu den bisherigen adjuvanten Chemotherapeutika werden. Meiner Familie Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ............................................................................................................ 1 1.1 Onkogenese und Tumorimmunität ................................................................. 1 1.2 Immuntherapie von Malignomen .................................................................... 3 1.3 Antikörper und Zytokine bei systemischer Immuntherapie............................. 4 1.4 Interleukin 12 ................................................................................................. 5 1.5 Autologe Tumorzellvakzination ...................................................................... 5 1.6 Gentherapie ................................................................................................... 6 1.7 Vektoren ........................................................................................................ 7 1.8 Die Helios Gene Gun ..................................................................................... 8 1.9 Impflokalisation und Impfzeitpunkt ................................................................. 9 1.10 Die Milz ....................................................................................................... 10 1.11 Fragestellung .............................................................................................. 11 2. Material und Methoden..................................................................................... 12 2.1 Herstellung der Vakzine ............................................................................... 13 2.2 Patronenherstellung für die Helios Gen Gun und in vito Transfektion.......... 14 2.3 Versuchsablauf ............................................................................................ 15 2.4 Überlebenszeitanalyse................................................................................. 17 2.5 Histologie ..................................................................................................... 18 2.6 Statistische Erhebung .................................................................................. 19 3. Ergebnisse Experiment Maus Tumor Modell Melanom ................................. 21 3.1 Ergebnisse der Überlebenszeitanalyse ........................................................ 21 3.2 Ergebnisse nach Tumorresektion und Vakzination ...................................... 22 3.2.1 Unabhängig vom R-Status ................................................................. 22 3.2.2 Ergebnisse nach R0-Resektion ......................................................... 26 3.2.3 Ergebnisse nach R1/2-Resektion ...................................................... 31 3.3 Ergebnisse nach Tumorreimplantation ........................................................ 33 4. Ergebnisse Experiment Maus Tumormodell Lewis Lung Karzinom ............ 37 4.1 Ergebnisse der Überlebenszeitanalyse ........................................................ 37 4.2 Ergebnisse nach Tumorresektion und Vakzination ...................................... 38 4.2.1 Unabhängig vom R-Status ................................................................. 38 4.2.2 Ergebnisse nach R0-Resektion ......................................................... 40 4.2.3 Ergebnisse nach R1/2-Resektion ...................................................... 43 4.3 Ergebnisse der Überlebenszeitanalyse nach Tumorreimplantation ............. 46 5. Ergebniszusammenfassung ............................................................................ 50 5.1 Ergebnisse Melanom ................................................................................... 51 5.2 Ergebnisse Lewis Lung Karzinom ................................................................ 52 6. Diskussion ........................................................................................................ 54 7. Zusammenfassung ........................................................................................... 60 8. Anhänge und Verzeichnisse ............................................................................ 62 8.1 Literaturverzeichnis ...................................................................................... 62 8.2 Abbildungsverzeichnis ................................................................................. 72 9. Erklärung über die eigenständige Abfassung der Arbeit .............................. 73 10. Lebenslauf......................................................................................................... 74 11. Danksagung ...................................................................................................... 76 Einleitung 1. Einleitung 1.1 Onkogenese und Tumorimmunität Die Tumorentstehung ist gekennzeichnet durch ein multifaktorielles Geschehen, welches noch nicht völlig erklärt werden kann. (29, 88) Es ist jedoch allgemein akzeptiert, dass die Krebsentstehung das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses auf der Basis von vorbestehenden genetischen Defekten und Veränderungen (z.B. Mutation, Deletion, Chromosomentranslokationen) ist. Bei Akkumulation dieser Prozesse kann es, beim Fehlen von verschiedenen Reparaturmechanismen, zur Entartung der Zelle kommen. Der Übergang von einer normalen Zelle zu einer Tumorzelle (maligne Transformation) ist durch einen zunehmenden Verlust der Zelldifferenzierung gekennzeichnet. Ein gängiges Modell zur Beschreibung der Entwicklung von Tumoren ist das Mehrstufenmodell der Tumorgenese nach Schirrmacher (88). Es erfolgt die allgemeine Untergliederung in Initiation, Promotion und Progression. In der Initiationphase, dem ersten Schritt der Onkogenese, entstehen aus normalen Zellen durch irreversible Schädigung des genetischen Materials potentielle Tumorzellen, die sich phänotypisch nicht von den umliegenden, normalen Zellen, unterscheiden. In der Promotionsphase proliferiert die initiierte Zelle zu einem morphologisch erkennbaren, präneoplastischen Zellklon (benigner Tumor). Im letzten Schritt, der Progressionsphase, wird die Umwandlung des benignen Tumors zum malignen Tumor beschrieben und die Fähigkeit der Metastasierung (Primär- und Sekundärtumor). Es wird angenommen, dass der Übergang von der Promotions- in die Progressionsphase durch eine veränderte Genexpression ausgelöst wird. Die irreversible DNA-Schädigung in der Initiationsphase beruht auf einer Kumulation genetischer Mutationen durch Einwirkung von exogenen und endogenen Faktoren. Umwelteinflüsse (UV-Strahlung, ionisierte Strahlung), bestimmte Viren und eine große Anzahl von karzinogenen Substanzen können nach heutigem Wissen DNA Läsionen auslösen. Kanzerogene Substanzen sind z.B. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Nitrosamine, oder auch epigenetische Karzinogene wie Dioxine, Phtalate, Östrogene oder Asbest. 1 Einleitung Die Manifestation der DNA-Läsion und der daraus resultierenden malignen Transformation hängt im Wesentlichen von Abwehr- und Reparaturmöglichkeiten auf zellulärer Ebene ab. Im Laufe der Evolution konnte sich keine spezielle antitumorale Immunität entwickeln. Immunreaktionen gegen Tumore werden der T-Zell-vermittelten Immunantwort zugeordnet. Die Art der Immunreaktion wird jedoch nur bis zu einer gewissen Qualität gegenüber der Tumorzelle wirksam, die oft nicht ausreicht, um diese zu vernichten (106). Das Immunsystem besitzt unspezifische und spezifische Abwehrmechanismen zur Erkennung tumorspezifischer Antigene (TSA) und tumorassoziierter Antigene (TAA). Zu den spezifischen Immunreaktionen gehören die zellulären und humoralen Abwehrmechanismen (85). Die zelluläre Immunität wird von zytotoxischen T-Zellen, Natürlichen Killerzellen (NKZellen) und von Makrophagen vermittelt. Diese können spontan atypische Zellen zerstören. Die zytotoxische Wirksamkeit der NK-Zellen wird durch die Interleukine IL-2, IL-12 und INF-gamma erhöht. Die humorale Immunität beginnt mit einer Antikörperreaktion, durch die anschließend das Komplementsystem aktiviert wird. Nach Lyse erfolgt die Opsionierung und Phagozytose durch die Zellen des retikuloendothelialen Systems. Tumorzellen sind in der Lage, sich der Kontrolle des Immunsystems zu entziehen („tumor escape mechanismen“). Dies kann auf verschieden Wegen erfolgen (85). Beispielsweise: 1. Durch keine oder nur geringe Antigenität. 2. Durch Immuntoleranz (einem Überangebot (Hochzonentolerant) oder einer kontinuierlichen Präsentation niedriger Antigendosen (Niedrigzonentoleranz). 3. Durch das Fehlen von Oberflächenrezeptoren zur Antigenerkennung. 4. Durch Sekretion immunsuppressorischer Substanzen. 5. Anergie oder Suppression Tumorerkrankung im der Rahmen Immunsystems der Kachexie (bei mit fortgeschrittener einer zusätzlichen Schwächung der Immunsystems, dem sogenannten „burn out“ (85, 88, 89, 106). 2 Einleitung 1.2 Immuntherapie von Malignomen Gute Ergebnisse wie die Behandlung von Infektionskrankheiten mittels Impfung, z.B. zur Aktivierung des Immunsystems, blieben bis jetzt im Bereich der Malignombekämpfung weitgehend aus. In fortgeschrittenen Tumorstadien kommen klassische Therapieoptionen oft an ihre Grenzen des Möglichen und führen zu unbefriedigenden Ergebnissen. Dies regt die Wissenschaft zur weiteren intensiveren Suche nach alternativen Therapieoptionen wie zum Beispiel im Bereich der Gen- und Immuntherapie an. Erste Versuche die Kräfte des Immunsystems zur Bekämpfung maligner Tumorerkrankungen zu nutzen, gab es schon gegen Ende des 19. Jh. (82). Die Geschichte der klinischen Erprobung von Immuntherapieverfahren wurde stets durch den Wissensstand um die zellulären und molekularen Interaktionen zwischen Tumorzellen und Immunsystem bestimmt. Rückschläge in diesem Bereich lassen sich im Nachhinein durch die komplexen Zusammenhänge zwischen Tumor und Wirt erklären. Zu den derzeit größten Fortschritten gehört beispielsweise die HybridomTechnologie, bei der es möglich wird, monoklonale Antikörper herzustellen. Bereits seit zwei Jahrzehnten kommen Immuntherapieverfahren in der Tumortherapie zum Einsatz. Beispielsweise ist die Verwendung von Antikörpern, die gegen tumorassoziierte Antigene gerichtet sind, zur Therapie von Lymphomen, Leukämien, Mammakarzinomen, kolorektalen Karzinomen oder Kopf-Hals-Tumoren in Kombination mit konventionellen Verfahren möglich (85). Die prophylaktische Impfung Gesunder kann das Auftreten virusbedingter Malignome verhindern. Die Impfung gegen HPV 16 und 18 vermindert das Risiko, an einem Zervixkarzinom zu erkranken. Ein geeigneter Impfstoff ist seit 2006 zugelassen. Die Impfung mit Tumorantigenen bei bereits eingetretener Erkrankung konnte bisher noch nicht in die Standardtherapie aufgenommen werden. Die erhoffte Effektivität dieser Form der Impfung konnte an nur wenigen Beispielen belegt werden. Die heutigen Kenntnisse in diesem Bereich ermöglichen es, weitere, noch bessere immunologische Therapiekonzepte zu entwickeln. 3 Einleitung 1.3 Antikörper und Zytokine bei systemischer Immuntherapie Die Immuntherapie von Karzinomen beschäftigt sich mit der Suche nach der optimalen Immunantwort für entartete Zellen, da humorale und zelluläre Immunantworten, sofern sie stattgefunden haben, im Krebspatienten oft nicht ausreichen, um das Tumorwachstum zu verhindern. Ziel der Immuntherapie ist eine Verbesserung der Präsentation von Tumorantigenen für Immunisierungszwecke oder die Entwicklung effektiverer und zielgenauere Antikörper gegen Tumorzellen. Zunehmenden Stellenwert gewinnt die Therapie mit spezifischen Antikörpern. Das erste eingesetzte Präparat war Panorex (Edrecolomab), welches ein muriner Antikörper gegen das Oberflächenglykoprotein 17-1 A ist (3). Häufig exprimiert wird dieser beim Kolonkarzinom. Bei nur begrenzter Ansprechrate ergaben sich Nachteile aus den Nebenwirkungen. Dies konnte damit begründet werden, dass es sich um keinen humanen Antikörper handelt und dass dieses Antigenepitop auch auf anderen epithelialen Zellen exprimiert wird (76). Neuere Präparate wie Herceptin (Trastuzumab) bei HER2 exprimierenden Mammakarzinom zeigen bei weniger Nebenwirkung bessere klinische Effekte (50, 101). Die systemische Gabe von Zytokinen führt zu einer Aktivierung des Immunsystems. Die palliative Gabe von IL-2, IL-12 oder INF-alpha auch in Kombination mit autologen Tumorlysaten konnten sich im klinischen Alltag beim Melanom oder Nierenzellkarzinom etablieren (23, 24), nicht jedoch als adjuvante Therapie (63). Weitere Therapieansätze befinden sich im tierexperimentellen Stadium. Kishida verabreicht Expressionsplasmide für IL-21 und IL-15 intravenös bei einem Lymphommodell der Maus und konnte damit gute Therapieeffekte erzielen (46). Ein weiteres Beispiel von Heinzerling zeigt einen guten Effekt beim Melanommodell der Maus nach intramuskulärer Injektion von Genen, die für IL-12 kodieren. Die systemischen Nebenwirkungen waren sehr gering (36). Der Vorteil der lokalen Immuntherapie ist das geringe Auftreten von systemischen Nebenwirkungen. In vielen Versuchen wird der lokale, auch intratumorale, Gentransfer mit den Genen für die Interleukine IL-2, IL-12, IL-15, IL-18, IL-21, INFgamma und GM-CSF verwendet. Meist handelt es sich dabei um Monotherapien, zunehmend rücken jedoch Kombinationen zweier Gene in den Mittelpunkt. Insbesondere wurden Versuche mit IL-2 oder IL-12 durchgeführt, da diese eine 4 Einleitung wichtige Funktion bei der Aktivierung der zellulären Abwehr einnehmen (14, 30, 31, 102). 1.4 Interleukin 12 IL-12 ist strukturell ein Heterodimer, das aus zwei Untereinheiten von 35 kDa und 40 kDa besteht. Es wird überwiegend von Makrophagen, dentritischen Zellen und BLymphozyten synthetisiert und stellt ein wichtiges Bindeglied der Immunregulation dar. Seine biologische Hauptwirkung besteht darin, T-Zellen und NK-Zellen zu aktivieren, insbesondere die Zytokinproduktion (INF- gamma) zu steigern. Bei der THelferzell-Subpopulation bewirkt IL-12 eine Verstärkung der Th1-Zellaktivierung und eine Inhibition der Th2-Zellen. Th1-Zellen wirken gegen intrazelluläre Erreger wie Viren und bestimmte Bakterien. Die Th1-Zellen gehören zur zellulären Abwehr und weisen tumorspezifische zytotoxische Eigenschaften auf. IL-12 wird als Adjuvanz für Krebsimpfstoffe durchaus empfohlen. In Tierexperimenten konnte ein direkter antitumoraler Effekt nachgewiesen werden (80, 95). Uekusa konnte zeigen, dass nach Tumorzellvakzination in Mäusen und Behandlung mit anti IL-12 eine TZellinfiltration in den Tumoren ausblieb, im Gegensatz dazu eine T-Zellinfiltration auftrat ohne anti IL-12 (99). 1.5 Autologe Tumorzellvakzination Maligne Tumore weisen verschiedene tumorassoziierten Antigenen (TAA) auf. Die Sicherheit, dass alle Tumorzellklone und somit alle potentiellen Antigene in einem Impfstoff enthalten sind, bietet die frische „whole cell“ Tumorzellvakzine. Das heißt, die Herstellung erfolgt direkt aus dem Tumor, autolog, ohne zwischenzeitliche Zellkultur. Noch nicht geklärt ist, ob die Verabreichung allogener Tumorzellen und die theoretisch zu erwartende additive Abstoßungsreaktion Vorteile gegenüber autologen Impfstoffen bietet (2). Der Vorteil bei allogenen Impfstoffen ist die Möglichkeit, diese labortechnisch in relativ großen Mengen herzustellen und dadurch gut standardisierte Bedingungen für klinische Studien zu schaffen (7). Ihr Nachteil liegt in der geringen bis fehlenden Spezifität gegenüber dem individuellen Tumor. Die Herstellung autologer „individueller“ Tumorzellvakzine ist dagegen immer mit einem erheblichen Personal- und Laboraufwand verbunden. Bei geplanter wiederholter 5 Einleitung Impfung mit einem vitalen Impfstoff nach einer Operation mit Tumorzellentnahme ist eine Zellkultur unumgänglich. Die Wirksamkeit autologer Tumorzellvakzine wurde in vielen Tierexperimenten untersucht. Dabei kristallisieren sich zwei Modelle heraus. Zum einen die primäre Vakzination mit anschließender Tumorimplantation und Untersuchung der Anwachsrate von Tumoren. Ge z.B. zeigte in einem Lebertumormodell der Maus, dass durch Vakzination mit IL-2 und B7.1 (CD80) modifizierten Tumorzellen die Tumoranwachsrate geringer war (30). Die Kombination beider Gene war dabei vorteilhafter als nur ein Gen. Ähnliches konnte auch beim Ovarialkarzinom beobachtet werden mit B7.1 und Interferon-gamma (78). Ein anderes Modell erscheint praxisrelevanter, wenn erst nach Tumorimplantation und (ggf. Tumorresektion) eine Vakzination erfolgt. Nishitani et al. (70) zeigten in ihren Versuchen nach Tumorimplantation und subcutaner Vakzination (mit IL-12 und autologen Tumorzellen) eine Tumorregression und verlängertes Überleben gegenüber der Kontrollgruppe. In zahlreichen humanen Studien werden die Erkenntnisse aus den tierexperimentellen Studien weitergeführt. Beispiele dafür sind Slingluff mit einer Phase II Studie beim Melanom oder Nagayama mit seinem Versuch einer Vakzination mit dentritischen Zellen, die vorher mit einem autologen Tumorlysat inkubiert wurden (68, 82). Auch Schirrmacher (90) sammelte in einem Review zahlreiche Phase II Studien von virusmodifizierten autologen Tumorzellen in verschiedenen Enitäten. Viele der Autoren konnten in ihren Untersuchungen positive Effekte für diese Methode aufzeigen ohne nennenswerte Nebenwirkungen. 1.6 Gentherapie Die Identifizierung molekulargenetischer Grundlagen zahlreicher Erkrankungen hat dazu geführt, dass auch auf therapeutischer Seite gezielt gegen diese bekannten Aberrationen Strategien entwickelt wurden (38). Die Entwicklung derartiger neuer Therapieformen auf molekulargentischer Basis wird zusammenfassend als Gentherapie bezeichnet (38). Das Prinzip der Gentherapie ist, funktionierende Gene in Zellen einzubringen, um defekte oder fehlende Gene zu ersetzen, defekte Gene auszuschalten oder eine Überexpression zu bewirken. Die Geschichte der Gentherapie ist noch relativ jung. Anfang der 80iger Jahre führten wissenschaftliche Arbeiten zu der Erkenntnis, dass komplexe Krankheitsbilder auf den Ausfall von bestimmten Genen zurückzuführen seien 6 Einleitung könnten (z.B. Thalassämie). 1981 wurde dann der erste virale Vektor beschrieben, der dazu genutzt wurde, defekte Gene in Zellen durch intakte Gene zu ersetzen oder auch neue Gene einzusetzen. Ende der 80iger Jahre wurden dann erste Genmarkierungsuntersuchungen durchgeführt (38). Auf diesem Weg kann man beispielsweise Lymphozyten markieren, bevor sie in den Tumor einwandern und auf diese Art eine Immunreaktion gegen den Tumor auslösen (38). Die Gentherapie insgesamt ist ein sehr heterogenes Gebiet, dennoch kann man zwei große Bereiche unterscheiden. Ein Bereich beschäftigt sich mit der Addition von Genen, z.B. der Substitution defekter Tumorsuppressorgene, also der Gene, die ein Tumorwachstum verhindern sollen. Der Ausfall z.B. des Tumorsuppessorgens p53 oder des Retinoblastom (Rb)-Gens ist häufig ein wichtiger Schritt in der Tumorentstehung (49). Auch eine Überexpression von Genen kann als Therapie dienen, um beispielsweise das Immunsystem gezielt zu stimulieren, zur besseren Bekämpfung von Tumorzellen (49). Weiterhin kann man gentechnisch eine gezielte Induktion der Apoptosen einleiten, auf diesem Weg sollen Tumorzellen ausgeschaltet werden. Dies geschieht über die Expression eines Suizidgens im Tumor. Der zweite große Bereich beschäftigt sich mit dem gezielten Ausschalten von Genen. Dabei handelt es sich um Gene, die zu stark exprimiert werden und zur Tumorentstehung führen (z.B. erb2B-Gen). 1.7 Vektoren Unter Vektoren versteht man ein Transportvehikel zur Übertragung von FremdNukleinsäure (DNA oder RNA) in eine lebende Empfängerzelle. Als Vektoren können verschiedene Vehikel dienen, wie z.B. Plasmide oder modifizierte Viren (Adenoviren, Retroviren). Nachteil der viralen Vektoren ist deren eigene Antigenität, die eingeschränkte Transportkapazität, eine nicht sicher einschätzbare Transfektionseffizienz und das Rekombinationsrisiko der Viren (23). Die einfachste Transfektion ist die Injektion der nackten DNA in das Gewebe (Plasmid). Nachteil hierbei ist die geringe Aufnahme in die Zelle und der relativ schnelle Abbau. Weiterhin gibt es die effektiveren Methoden der chemischen und physikalischen Transfektion. Bei der chemischen Methode werden Plasmide mit Hilfe von kationischen Lipiden in die Zielzelle eingeschleust. Die Effektivität dieser Lipotransfektion ist jedoch abhängig von der Zielzelle. 7 Einleitung Der ballistische Gentransfer unter der Verwendung einer Genkanone zählt zu den physikalischen Methoden. Dabei werden die Plasmide an mikroskopisch kleine Goldpartikel geheftet und in die Zielzelle geschossen, ohne diese zu zerstören. Auch bei dieser Methode ist der relativ schnelle intrazelluläre Abbau der Fremd-DNA zu beobachten. Vorteile Nichtvorhandensein bieten von die Antigenität einfache und Wiederholbarkeit Toxizität der und Partikel. das Eine Transfektionseffizienz wie bei viralen Vektoren kann jedoch nicht erreicht werden (12, 72, 82). Der ideale Vektoren sollte folgende Eigenschaften besitzen: 1. Keine Pathogenität 2. Keine Antigenität 3. Hohe Transportkapazität 4. Hohe Transfektionseffektivität 5. Möglichkeit des selektiven Einbringens in eine bestimmte Zelle 6. Lange Expressionsdauer 1.8 Die Helios Gene Gun Beim Gentransfer mit der Genkanone handelt es sich um ein physikalisches Verfahren, welches 1987 erstmals von Sanford zur Transfektion von Pflanzenzellen beschrieben wurde (81). Die DNA wird dabei an mikroskopisch kleine Goldpartikel geheftet (0,6-1,6µm). Gold ist ein inertes Metall ohne lokale und systemische Toxizität (23). Die beladenen Partikel werden von der inneren Oberfläche eines beschichtetem Plastikröhrchens mit einem Heliumdruckimpuls (500 psi) beschleunigt und in die Zielzelle geschossen (60, 97). Die DNA gelangt so in das Zytoplasma oder direkt in den Zellkern und wird dort von den Goldpartikeln abgestreift. Der konische Lauf der Genkanone dient dazu, die Zielfläche in einem definierten Umfang zu vergrößern. Der sogenannte Spacer auf dem Lauf der Genkanone ermöglicht die Einhaltung eines definierten Abstandes und eine Reduktion des Gasimpulses an der Zieloberfläche. Die Trefferfläche der Genkanone entspricht einem Kreis von 1,5 cm Durchmesser. Die Infiltrationstiefe bei einer in vivoTransfektion beträgt 0,2 mm und bis zu 0,9 mm bei nekrotischen Gewebe (86). 8 Einleitung In zahlreichen Untersuchungen konnte die Transfektionseffektivität dieser Methode bestätigt werden (18, 47, 70, 72, 80, 81, 94). Transgene Zytokine werden am effektivsten am 3. und 4. Tag nach Transfektion exprimiert (47, 79, 80). Abbildung 1: Helios gene gun (Campbell, Malcolm "The Helios gene gun by BioRad." 2001) 1.9 Impflokalisation und Impfzeitpunkt Je nach Impfstoff und Immunisierungsart (passiv oder aktiv) werden verschiedene Applikationsformen angewandt. Man unterscheidet intradermale, subcutane oder intramuskuläre Injektionen (24, 47, 87). In Tierversuchen wurden auch intraperitoneale, intravenöse oder auch eine direkte Applikation in lymphatische Strukturen wie den Lymphknoten oder die Milz beschrieben. Über die Wirkung der Impfung nach unterschiedlicher Darreichungsform gibt es sehr wenige Informationen in der Literatur. Bekannt ist jedoch, dass der Impfstoff einen zügigen Kontakt mit dem lymphatischen System haben sollte, um eine Immunreaktion auszulösen. In einem Maus-Tumor-Modell mit einem radioaktiv markierten Melanom B16 Impfstoff wurde deutlich, dass nach intravenöser Applikation des Impfstoffs ein rasches Anfluten in gut vaskularisierten Organen wie Lunge, Leber und Nieren zu beobachten war. Nach 48 Stunden erfolgte eine sekundäre Anreicherung in die Milz (26). Nach subcutaner, intramuskulärer und intraperitonealer Impfung wurde eine Anreicherung in der TZellregion von lokalen Lymphknoten beobachtet. Gegenüber der intravenösen Applikationsart hatte die subcutane und intraperitoneale Impfung einen Vorteil bezüglich des Tumorwachstums. Daraufhin erfolgten Versuche mit direkter Applikation in die Lymphknoten oder die Milz (52). Nach Injektion in die Milz 9 Einleitung benötigte man nur 0,005% des Impfstoffes im Vergleich zur subcutanen Applikation, um eine T-zelluläre Immunantwort auszulösen. Ursachen liegen sicher in dem reichlichen Vorhandensein von antigenpräsentierenden Zellen in der Milz und der Reaktivität der T-Lymphozyten. Der hohe Umsatz an T-Zellen, die differenzierte Organstruktur, die eine sequenzielle Exposition der Antigene an den entsprechenden Strukturen ermöglicht, und das Vorkommen co-stimulatorischer Moleküle machen lymphatische Organe zu einem geeigneten Ort für Impfungen (52). Eine Vakzination von Tumorzellen wird gewöhnlich im Intervall postoperativ durchgeführt. Normale Impfungen sollten generell im Wochenabstand ohne Stress, wie dem einer Operation, erfolgen. Der Grund dafür liegt in einer geringeren Ansprechrate und erhöhtem Nebenwirkungsrisiko (12, 19, 65). Bei einer postoperativen Vakzination ergeben sich Nachteile durch die Lagerung der Zellkultur und dem damit verbundenen Verlust der Polyklonalität der Tumoren. Wichtiges antigenes Material geht verloren. Zudem kommt es mit steigender Zahl der Zellpassagen zur Veränderung in der Genexpression, was einen möglichen EpitopShift auf den Tumorzellen bewirkt. Bisher liegen nur wenig Daten zur intraoperativen Tumorzellimpfung vor (23, 93). 1.10 Die Milz Die Milz gehört zu den Organen des lymphatischen Systems. Die Aufgabe der Milz ist vielseitig, neben Hämofiltration, Ersatzerythropoese, Blutmauserung und Eisenspeicherung hat sie weiterhin wichtige Funktionen in der immunologischen Abwehr von Antigenen. Hierbei spielen B-, T-Lymphozyten und Makrophagen eine entscheidende Rolle. Bei angeborener Asplenie kommt es zu einer verringerten Primärantwort. Die Milz ist ein zellreiches parenchymatöses Organ, welches aus 2 unterschiedlichen Kompartimenten besteht, der roten und weißen Pulpa. Die weiße Pulpa besteht aus den periarteriellen Lymphozytenscheiden und den Milzfollikeln. Die Lymphozytenscheiden bestehen vorwiegend aus T-Zellen und eingestreuten dentritischen Zellen. Nach Antigenkontakt kommt es zu einer regen Proliferation von Immunoblasten und später von Plasmazellen. Die Milzfollikel beherbergen vor allem B-Lymphozyten und B-Immunoblasten, T-Helferzellen, dentritische Zellen und Makrophagen. 10 Einleitung Die rote Pulpa besteht aus dem Milzretikulum, einem Maschenwerk aus fibroblastischen und histiozytären Retikulumzellen, sowie retikulären Fasern. In den verdichteten Maschen der Pulpastränge sind alle Arten von Blutzellen (Erythrozyten, Granulozyten u.a.) sowie Makrophagen und Plasmazellen (B-Zellen) vorhanden (84). 1.11 Fragestellung Tumorzellvakzinationen erfolgten in bisherigen Untersuchungen meist subcutan im postoperativen Intervall. Für die polyklonalen Tumorzellen bedeutet dies einen langen Weg über Zellkulturen und den möglichen Verlust vieler Klone des Tumors. In der vorliegenden Arbeit wird ein möglicher antitumoraler Effekt nach intraoperativer autologer Tumorzellvakzination untersucht. Bei der Vakzine handelt es sich um einen im stand-by hergestellten whole-cell-Impfstoff. Das heißt, die Impfstoffherstellung erfolgt noch während der Operation aus dem resezierten Tumor, mit dem Ziel, möglichst alle Klone des Tumors zu erhalten. Weiterhin soll festgestellt werden, ob eine autologe Tumorzellvakzination direkt in die Milz effektiver ist als eine subcutane Impfung. In Voruntersuchungen mit geringer Fallzahl konnte gezeigt werden, dass es zu einer vermehrten Aktivierung des Immunsystems nach Vakzination eines mit IL-12 modifizierten Impfstoffes direkt in die Milz kommt. (93) In dieser weiterführenden Arbeit soll dieser Effekt in größerer Fallzahl und mit einer zweiten Tumorzelllinie untersucht und herausgearbeitet werden. Dabei kommen ein gentechnisch mit IL-12 transfiziertes Vakzin, frostgeschockte Tumorzellen und ein Vakzin mit einem Leerplasmid zum Einsatz. Die besten Effekte wurden für die Gruppe mit IL-12 transfizierten Vakzin welche direkt in die Milz appliziert wurden, erwartet. Die Injektion der IL-12 sezernierenden Tumorzellen sollte ein bewusstes Lenken in Richtung zelluläre Abwehr bewirken. Zu untersuchen waren folgende Punkte: 1. Tumorrezidivrate nach Tumorresektion und Vakzination 2. Tumorgrößenzunahme 3. Überlebenszeitanalyse 4. Metastasierungsrate 5. Unterschiede bezüglich Impflokalisation und Vakzin 11 Material und Methoden 2. Material und Methoden Versuchstiere Herkunft/Hersteller C57/BL6 Maus Medizinisches Experimentelles Zentrum der Universität Leipzig Tumorzellen B16 Melanom DKFZ Tumorzell- und Datenbank Heidelberg Lewis Lung Karzinom DKFZ Tumorzell- und Datenbank Heidelberg Hilfsmittel für Tierversuch Rasierapparat: Favorita II Aesculap Äther für Narkosezwecke Injektionsspritzen: Omnica 20 (Ketamin und Faustan) B. Braun Vicyl 4-0 Ethicon Monovetten EDTA KE 2,7 ml Sarstedt Vortexer Material für die Zellkultur RPMI 1640 Medium Seromed Biochrom Zusätze: Fetales Kälberserum [FKS] Gibco/BRL L-Glutamin Gibco/BRL Gentamycin Jenapharm Einfriermedium (10% DMSO, 40% FKS, 50% RPMI 1640) Apotheke der Universität Leipzig Pufferlösung: PBS (pH = 7,3) Apotheke der Universität Leipzig Zellkulturflasche 50 ml, 300 ml, 500 ml Fa. Greiner Brutschrank 37°C Tiefkühlschrank -80°C Material für die Helios Gene Gun Gold-Mikropartikel 0,6 µg BioRad (München) Polyvinylpyrrolidon [PVP] BioRad (München) Ethanol (99,996%) Merck (München) 0,05 M Spermidin (in H2O) SIGMA (München) 12 Material und Methoden 1 M CaCl2 Apotheke der Universität Leipzig mIL-12-Gen Max-Delbrück-Centrum (Berlin; Prof. Blankenstein) pRSC-Plasmid Arizona Cancer Center, Tucson (Prof. Hersh) Eppendorf tubes 1,5 ml Eppendorf (München) Tefzel-Röhre BioRad (München) Tubing-prep-station BioRad (München) Stickstoff Reinheitsstufe 4 Linde Tubing cutter mit Klingen BioRad (München) Patronen-Auffangbehälter BioRad (München) Helios Gene Gun BioRad (München) Abstandshalter BioRad (München) Patronenmagazin BioRad (München) Helium Reinheitsstufe 4 Linde Petrischalen Greiner 2.1 Herstellung der Vakzine Die Herstellung der Vakzine erfolgte in beiden Zelllinien durch die gleiche Vorgehensweise. 1x105 Melanomzellen bzw. 1x106 Lewis Lung Karzinomzellen wurden in 20µl RPMI 1640 Nährmedium (Zusätze: 10% FKS, Glutamin und 10 mg/ml Gentamycin) auf dem Boden einer six well plate kreisförmig (ca. 1,5 cm) ausgestrichen. Nach einer kurzen Verdunstungsphase ohne vollständige Austrocknung erfolgte der Beschuss mit einem 200 psi Heliumimpuls aus der Helios Gen Gun, welches mIL-12 bzw. das Leerplasmid pRSC enthielt. Ein Flüssigkeitsfilm würde bei Beschuss der Zellen diese zu sehr auseinander treiben. Weiterhin besteht die Gefahr des unerwünschten Abbremsens der Partikel über den Zellen. Ein Abstandshalter an der Helios Gene Gun ermöglichte es, dass alle Zellen mit der gleichen Entfernung transfiziert werden konnten. Zur Überprüfung der Transfektionseffektivität kamen fluoreszierende Proteine zum Einsatz (93). Im Anschluss daran wurden die Zellen eingesammelt, gewaschen, in 2 ml complete RPMI 1640 resuspendiert und mit einer Dosis von 60 Gy subletal bestrahlt. (Gamma Stahler, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Universität Leipzig) Die bestahlten, transfizierten Tumorzellen wurde drei Mal mit PBS gewaschen und in Injektionsspritzen (Omnica-20 Einmalspritzen mit Kanüle) für die Vakzination bereitgestellt. Um eine Verklumpung der Zellen zu vermeiden, wurden diese auf Eis gelagert und ständig durch einen Vortexer bewegt. Für die Vakzination standen 20 13 Material und Methoden µl (entsprechend 1x105 Zellen beim Melanom bzw. 1x106 Zellen beim Lewis Lung Karzinom) durch Resuspendieren bereit. Die Herstellung der frostgeschockten Vakzine erfolgte nach dreimaligen Waschen in PBS und einer Resuspension der Zellen in einer Konzentration von 5x10 6 Zellen/ml in PBS. Zum Schockfrosten wurden diese Zellen drei Mal für 5 Minuten bei -80°C eingefroren und anschließend im Wasserbad bei 37°C in 10 Minuten aufgetaut. Die fertigen, mit Vakzin beladenen Injektionsspritzen wurden ebenfalls auf Eis und in Bewegung gelagert. Folgende Vakzine standen zur Verfügung: 1. mIL-12 transfizierte Tumorzellen + subletale Bestrahlung 2. mit dem Leerplasmid pRSC transfizierte Tumorzellen + subletale Bestrahlung 3. frostgeschockte Tumorzellen 2.2 Patronenherstellung für die Helios Gen Gun und in vito Transfektion Die Zubereitung der Patronen erfolgte kalkuliert für eine Beschuss mit 0,5mg Gold und 1,5µg Plasmid-DNA pro Transfektion, entsprechend der Vorschriften des Herstellers der Genkanone. Für den Ansatz wurden 35mg Goldpartikel in 100µl (0,05mmol/l) Spermidin in Suspension gebracht. Bei feiner Verteilung des Goldes wurden 105µl der entsprechenden Plasmid-DNA-Lösung (Konzentration von 1 mg/ml) hinzupipettiert. Zur Präzipitation der Partikel wurden 100µl CaCl² unter leichtem Schwenken hinzugegeben. Nach einer Inkubationszeit von 10 min bei Raumtemperatur wurde das Wasser von der Goldsuspension durch dreimaliges Resuspendieren mit hochreinem Ethanol (99,996%) und Zentrifugation in der Microfuge getrennt. Die Anwendung von hochreinem Ethanol ist erforderlich, da ein zu hoher Wasseranteil zu einer Verklumpung der Suspension führt und die Patronen unbrauchbar machen würde. Vorbereitend trockneten wir eine Tefzel-Röhre mit reinem Stickstoff, die Flussgeschwindigkeit betrug 0,3l/min für 15 min in einer Tubing-Prep-Station (Rotations- und Absaugvorrichtung). Die Plasmid-Gold-Suspension wurde durch Vortexen in eine homogene Flüssigkeit überführt und anschließend blasenfrei außerhalb der Tubing-Prep-Station in die Tefzel-Röhre hineingebracht. Es erfolgte 14 Material und Methoden ein Wiedereinspannen der Röhre in die Tubing-Prep-Station für 1-2 min, um ein Absetzen der Goldsuspension zu erreichen. Überstehendes Ethanol wurde vorsichtig abgesaugt. Bei kontinuierlicher Drehung der Tefzel Röhre in der Tubing-Prep-Station konnte das Plasmid-Gold-Gemisch gleichmäßig unter Stickstoffzufuhr (ca. 0,3 l/min) trockneten. Eine spezielle Scheidevorrichtung (Tubing Cutter) teilte die Tefzel-Röhre in 0,5 inch (1,27cm) lange Stücke. Durch optische Kontrolle konnte eine erfolgreiche Bestückung der Patronen überprüft werden. Die Aufbewahrung der beschichteten Abschnitte der Tefzel-Röhre erfolgte in einem Kunststoffbehälter bei 4°C nach Beigabe von Trockenpellet und Versiegelung. 2.3 Versuchsablauf Als Maus Tumormodell diente die C57 Black 6 (C57/BL6) Maus mit einem autologen (initial chemisch induziert) B16 Melanom bzw. Lewis Lung Karzinom. Mit einem Langhaarschneider wurde das Fell der Mäuse an deren linke Flanke ca. 2x2cm wegrasiert. Danach erfolgte die intrakutane Implantation der Tumorzellen in diesem Bereich mit einer Omnican-20 Einmalspritze. Dazu wurden die Mäuse mit Äther narkotisiert und die Tumorzellen implantiert. Bei exakter intradermaler Injektion zeigte sich eine Quaddel auf der Haut (Abbildung 2). Gearbeitet wurden in 7 Versuchsgruppen, pro Gruppe 30 Mäuse (Tabelle 1). Weibliche und männliche Tiere wurden separiert zu gleichen Anteilen. Das Alter der Mäuse lag zwischen 12 und 18 Wochen. Ab dem zweiten Tag nach Implantation wurden die Tiere bezüglich des Auftretens eines Tumors untersucht. Dokumentiert wurde die Größe des Tumors (größter Durchmesser und senkrecht dazu stehender Durchmesser). Sieben Tage nach intradermaler Implantation wurde der entstandene Tumor mit einem Sicherheitsabstand von ca. 2-3 mm unter Narkose (i.m.-Gabe von Atropinsulfat 0,1 mg/kg Körpergewicht, Ketaminhydrochlorid 100 mg/kg Körpergewicht und Xylazinhydrochlorid 5 mg/kg Körpergewicht) operativ entfernt. Dokumentiert wurden die Tumorgröße und der R-Status (R0 kein Tumor sichtbar, R1/2 für Resttumor bzw. kein Sicherheitsabstand). Desweiteren wurde festgehalten, ob der Tumor in benachbartes Gewebe infiltriert war. Um möglichst unabhängige Stichproben zu bekommen, erfolgte die Auswahl der Mäuse zum Zeitpunkt der Operation und Vakzination zufällig. 15 Material und Methoden Nach Tumorresektion konnte die Milz durch die verbliebene Bauchdeckenschicht sichtbar gemacht werden und stand für die Vakzination bereit (Abbildung 3). Mit Hilfe einer Omnican-20 Einmalspritze wurde der Impfstoff mit der Kanüle in die Milz appliziert. Dies erfolgte unter Vorschieben der Nadel (ca. 5-8 mm) in Milzlängsrichtung und Freigesetzen des Vakzins bei Rückzug der Kanüle. Bei subcutaner Vakzination erfolgte diese nach Tumorresektion in die kontralaterale Flanke der Versuchstiere. Kontrollgruppen erhielten nach Resektion keine Impfung. Der Defekt der Bauchwand wurde mit 1-3 allschichtigen Einzelknopfnähten (4-0 Vicryl) verschlossen. Abbildung 2: Intradermale Tumorzellapplikation Abbildung 3: Darstellung der Milz 16 Material und Methoden Gruppe Anzahl der Mäuse Vakzine 1 = Kontrolle Melanom n= 30 Lewis Lung n= 30 Melanom n= 28 Lewis Lung n= 23 keine 2 = IL-12 Ort der Vakzination IL-12 transfizierte und Milz subletal bestrahlte Tumorzellen 3 = pRSC Melanom n= 29 mit Leerplasmid pRSC Milz Lewis Lung n= 27 transfizierte und subletal bestrahlte Zellen 4 = Frost Melanom n= 22 3x bei -80°C Milz Lewis Lung n=22 gefriergeschockte Zellen 5 = IL-12 Melanom n= 31 IL-12 transfizierte und subcutan Lewis Lung n= 29 subletal bestrahlte Tumorzellen 6 = pRSC Melanom n= 29 mit Leerplasmid pRSC subcutan Lewis Lung n= 30 transfizierte und subletal bestrahlte Zellen 7 = Frost Melanom n= 31 3x bei -80°C subcutan Lewis Lung n= 30 gefriergeschockte Zellen Tabelle 1: Therapiegruppen nach Tumorresektion und Vakzination (autologe B16 Melanom bzw. Lewis Lung Karzinomzellen). Abbildung 4: Skizzierung des Versuchsablaufes 2.4 Überlebenszeitanalyse Zur Beurteilung des Auftretens eines Rezidivtumors erfolgte die Inspektion der Tiere im Abstand von zwei Tagen. Der Tumor konnte per Palpation und Inspektion festgestellt werden. Beim Auftreten eines Rezidivs wurde die Größe mit einem Messschieber ermittelt. Gemessen wurde der größte Durchmesser und die Länge 90°dazu. Der Tumorquerschnitt ergab sich durch folgende Formel: A= ¼ x π x a x b. 17 Material und Methoden Beendet wurde die Messung, nachdem alle Mäuse mit einem Rezidivtumor verstorben waren. Dokumentiert wurden: 1. Tumorrezidiv ja oder nein, 2. wenn ja, Tumorgröße (Tumorquerschnitt in der Hautoberfläche A= ¼ x π x a x b) 3. Überlebenszeit nach Tumorresektion und Vakzination und nach Tumorreimplantation Bei allen verstorbenen Tieren wurde eine Autopsie mit Entnahme von Lungen- und Lebermaterial vorgenommen und auf das Vorhandensein von Metastasen überprüft. 4 Wochen nachdem die letzte Maus mit einem Rezidivtumor verstorben war, erfolgte eine erneute Tumorreimplantation bei allen tumorfrei Überlebenden, um eine Vermischung von alten und neuen Tumoren zu vermeiden. Bei Tumorreimplantation erhielten alle Tiere 1x105 B16 Melanomzellen bzw. 1x106 Lewis Lung Karzinomzellen. Die Quaddel setzten wir diesmal an die kontralaterale rechte Flanke. Auch hier wurden im Abstand von zwei Tagen das Tumorwachstumsverhalten mit Tumorgröße und die Überlebenszeit dokumentiert. 2.5 Histologie Zur Beurteilung der Metastasierungsverhaltens entnahmen wir allen toten Tieren entsprechend Biopsien aus Lunge und Leber, lagerten dieses in einer Einbettkassette aus Plastik (Medim) in 10%-igem Formalin. Anschließend wurde die Plastikkassette paraffinisiert und geschnitten. Die Färbung erfolgte mit Hämatoxylin und Eosin. Es erfolgte die Beurteilung von je 3 Schnitten pro Organ. Durch Autolyse oder Tierfrass konnte bei einigen Tieren kein Material gewonnen werden. 18 Material und Methoden 2.6 Statistische Erhebung Für die statistische Auswertung standen uns folgende Parameter zur Verfügung: 1. Tumorquerschnitt in der Hautoberfläche 2. Rezidivrate 3. Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten eines Rezidivs 4. Überlebenszeit 5. Metastasierung (ja/nein) Die erhobenen Daten wurden mit den Computerprogrammen Microsoft Word Excel® 2003 und SPSS® 11.5 bearbeitet. Eine Prüfung auf Normalverteilung der Werte erfolgte mit dem SHAPIRO-WILKSTest (Lilliefors-Signifikanzniveau), einer Modifikation des KOLMOGOROV- SMIRNOV-TESTs (für Stichproben bis n = 50). Dadurch konnte nachgewiesen werden, dass bei der Versuchsgruppe Melanom signifikante Abweichungen von der Normalverteilung vorlagen, der Versuch Lewis Lung Karzinom erfüllte die Kriterien für eine Normalverteilung. Als statistische Lageparameter wurde der arithmetische Mittelwert (x) und die Standardabweichung (sd +/-), der Medianwert und das 1. und 3. Quartil sowie das Maximum und Minimum berechnet. Im Experiment-Melanom wurde der nichtparametrische Kruskal-Wallis-Test eingesetzt, der die zur einfachen Varianzanalyse analogen Hypothesen prüft. Es wurde untersucht, ob mehrere unabhängige Variablen aus der gleichen Grundgesamtheit stammen. Kommt es zur Ablehnung der Nullhypothese, können weitere Unterschiede der Mittelwerte zwischen den Gruppen mit dem Mann-WhitneyU-Test bzw. Wilcoxon-Test erfasst werden. Qualitative Merkmale und deren relative Ereignishäufigkeit werden mit Kreuztabellen und der Prüfgröße CHI-QUADRAT-Test nach Pearson auf Signifikanz geprüft. Das Experiment-Lewis-Lung-Karzinom erfüllte, nach Prüfung mit dem SHAPIROWILKS-Test die Kriterien für eine Normalverteilung, sodass mit dem parametrischen Test ANOVA (Analysis of Variance) bzw. post-hoc-Test weitergearbeitet werden konnte. Dieser überprüft, ob globale Mittelwertsunterschiede zwischen den Gruppen vorliegen. War das der Fall, konnte eine weitere Analyse mit dem S-N-K (Student19 Material und Methoden Newman-Keuls) oder Scheffe’-Test erfolgen, um die Gruppen im Einzelnen zu vergleichen und Unterschiede festzustellen. Bei paarweisen Mehrfachvergleichen testet man die Differenz zwischen gepaarten Mittelwerten. Die Ergebnisse weichen mit p < 0,05 signifikant voneinander ab. 20 Ergebnisse Experiment Maus Tumor Modell Melanom 3. Ergebnisse Experiment Maus Tumor Modell Melanom Nach intradermaler Implantation von Melanomtumorzellen (1x105 B16 Melanomzellen) in die linke Flanke der Mäuse zeigte sich nach 7 Tagen, zum Zeitpunkt der Resektion, bei allen Mäusen ein Tumor. Der mittlere Tumorquerschnitt betrug ca. 0,2 cm² bei einem maximal gemessenen Durchmesser von 10 mm und minimalen Durchmesser von 1 mm. Der makroskopisch sichtbare Tumor wurde entfernt und es erfolgte die Vakzination mit autologen Tumorzellen nach den entsprechenden Gruppierungen (siehe Material und Methoden). Insgesamt standen 200 Versuchstiere zur Verfügung. Aufgrund großer Tumoren und deren Infiltration in Abdomen bzw. Thorax und der daraus entstandene großen Defekte kam es perioperativ zum Verlust von 17 Versuchstieren. 3.1 Ergebnisse der Überlebenszeitanalyse Gruppe/ Lokalisation der Vakzination Kontrolle (n= 30) Auftreten eines Tumorrezidivs nach Resektion und Vakzination (absolute Anzahl der Tiere; Prozent) Zeit bis zum makroskopischen Wiederauf treten eines Tumors nach Resektion Überlebenszeit nach Tumorresektion bei Rezidiv Anzahl tumorfrei überlebender Tiere Tumorauftreten nach Reimplantation (absolute Anzahl der Tiere; Prozent) Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten eines Tumors nach Reimplantation Überlebenszeit nach Reimplantation eines Tumors im Falle eines Wachstums 6 (20%) 9,0 ± 3,8 26,0 ± 4,9 24 23 ( 96%) 7,4 ± 3,3 28,3 ± 11,8 4 (13%) 17,5 ± 9,0 28,0 ±14,3 27 24 (89%) 5,7 ± 1,4 30,6 ± 12,2 9 (31%) 22,8 ± 17,1 41,0 ± 20,4 20 20 (100%) 9,6 ± 4,2 33,6 ± 11,0 8 (26%) 12,6 ± 2,8 32,2 ± 11,7 23 23 (100%) 9,0 ± 9,3 33,5 ± 15,9 21 (23%) 20,7 ± 14,8 35,2 ± 16,6 70 67 (96%) 8,0 ± 6,2 32,5 ± 13,2 6 (27%) 13,0 ± 7,1 33,2 ± 10,7 16 16 (100%) 7,1 ± 2,2 33,1 ± 11,9 9 (31%) 19,3 ± 11,7 39,9 ± 16,7 20 19 (95%) 8,4 ± 3,5 33,0 ± 10,7 6 (21%) 14,4 ± 6,1 32,0 ± 18,5 22 22 (100%) 8,4 ± 4,5 30,4 ± 11,8 21 (27%) 17,8 ± 11,7 35,9 ± 15,3 59 58 (98%) 8,0 ± 3,7 32,0 ± 11,3 Frost subcutan (n= 31) pRSC subcutan (n= 29) IL-12 subcutan (n= 31) alle subcutan (n= 91) Frost Milz (n= 22) pRSC Milz (n= 29) IL-12 Milz (n=28) alle Milz 21 Ergebnisse Experiment Maus Tumor Modell Melanom (n= 79) alle Frost (n= 53) alle pRSC (n= 58) alle IL-12 (n= 59) 10 (19%) 18,0 ± 12,9 31,1 ± 11,8 43 40 (93%) 6,25 ± 1,9 31,6 ± 12,0 18 (31%) 22,1 ± 14,6 40,4 ± 18,1 40 39 (98%) 9,0 ± 3,8 33,3 ± 10,7 14 (23%) 16,4 ± 11,7 32,2 ±14,0 45 45 (100%) 8,7 ± 7,3 32,0 ± 13,9 Tabelle 2: Mittleres Überleben mit Standardabweichung der Überlebenszeitanalyse in Tagen, unabhängig vom R-Status nach Tumorresektion. 7 Tage nach einer Tumorimplantation wurde dieser reseziert, zum gleichen Zeitpunkt erfolgte eine autologe Tumorzellvakzination in die Milz oder subcutan. Alle tumorfrei Überlebenden erhielten eine zweite Tumorimplantation. Statistik: Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten eines Tumors. Globaler statistischer Unterschied signifikant (ANOVA): p=0,056, (Kruskal-Wallis-Test): p=0,021, Einzelguppenvergleiche: (Mann-Whithney-Test): Kontrolle versus pRSC p=0,01. Zusammengefasst nach Art der Vakzine: Globaltest. (ANOVA): p=0,056, (Kruskal-Wallis-Test) p=0,021 Einzelgruppenvergleiche: (MannWhithney-Test): Kontrolle versus pRSC p=0,011, pRSC versus IL-12 p=0,024 3.2 Ergebnisse nach Tumorresektion und Vakzination 3.2.1 Unabhängig vom R-Status Tumorrezidivrate: Nur bedingt beurteilbar war die Auswertung der Tumorrezidivrate, da zum Zeitpunkt der Tumorresektion die Größe und der R-Status der entfernten Tumoren stark variierten (teilweise Infiltration in Abdomen und Thorax). Der R-Status nimmt großen Einfluss auf die Rezidivrate. Die geringsten Tumorrezidivraten zeigten die Gruppen Frost subcutan (13%), Kontrolle (20%) und IL-12 Milz (21%). Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten eines Tumors: Es zeigte sich ein visueller Vorteil für alle Therapiegruppen im Vergleich zur Kontrollgruppe. Aufgrund der geringen Anzahl und einer hohen Standardabweichung wurde auf einen Vergleich der einzelnen Gruppen untereinander verzichtet. Fasst man nach der Impflokalisation zusammen, wurde ein Benefit für die Gruppen subcutan bzw. Milz gegenüber der Kontrollgruppe sichtbar. Beim Vergleich der Vakzine untereinander ergab sich ein signifikanter Unterschied (p<0,04) zwischen der Kontrollgruppe und pRSC. Überlebenszeit: Bei der Betrachtung der Überlebenszeit ergaben sich keine signifikanten Differenzen. Auffallend war, dass Mäuse der Kontrollgruppe früher verstarben als die der Therapiegruppen. Das längste Überleben zeigte die Gruppe 22 Ergebnisse Experiment Maus Tumor Modell Melanom pRSC subcutan. Wobei auch hier eine große Standardabweichung berücksichtigt werden musste. Metastasierungsrate: Alle Tiere wurden nach dem Tod auf Lungen- und Lebermetastasen untersucht. Die Metastasierungsrate lag zwischen 7-19%. Die geringste Rate zeigte sich bei der Gruppe pRSC Milz mit 7% und Frost Milz mit 9%. Die höchste zeigte sich in der Gruppe IL-12 subcutan (19%) Zwischen Lungen- oder Lebermetastasen ergaben sich keine auffälligen Unterschiede. Tumorwachstum: Verglich man die einzelnen Gruppen miteinander, zeigte sich ein rasches Wachstum der Tumoren der Kontrollgruppe. An den Tagen 6 und 10 konnten signifikante Unterschiede aufgezeigt werden. Den flachsten Anstieg und somit die geringste Tumorgrößenzunahme zeigte die Gruppe pRSC Milz. Trennte man nach Vakzin bzw. Impflokalisation, erkannte man einen Vorteil für pRSC bzw. Milz. Deren Kurvenverlauf war flacher im Gegensatz zur Kontrollgruppe. Besonders an den Tagen 6 und 10 ergaben sich signifikante Werte für die Vakzination in die Milz. 23 Ergebnisse Experiment Maus Tumor Modell Melanom Abbildung 5:. Mittleres Tumorwachstum mit Standardabweichung (Tumorquerschnitt in Hautoberfläche) der Überlebenszeitanalyse. 7 Tage nach intradermaler Implantation eines Melanom B16 wurde der Tumor reseziert, zum gleichen Zeitpunkt erfolgte eine autologe Tumorzellvakzination in die Milz bzw. subcutan. Darstellung der Wachstumskurven unabhängig vom R-Status. Globaltest: (Chi-Quadrat-Test nach Pearson): Tag 6, p< 0,04, Tage 4 und 10 verfehlten knapp (p =0,098 bzw. 0,093) Einzelgruppenvergleiche: (Mann-Whitney-U-Test) Tag 6: pRSC subcutan versus Kontrolle (p <0,05) pRSC Milz versus Kontrolle (p =0,03). 24 Ergebnisse Experiment Maus Tumor Modell Melanom Abbildung 6: Mittleres Tumorwachstum mit Standardabweichung (Tumorquerschnitt in Hautoberfläche) der Überlebenszeitanalyse. 7 Tage nach intradermaler Implantation eines Melanom B16 wurde der Tumor reseziert, zum gleichen Zeitpunkt erfolgte eine autologe Tumorzellvakzination in die Milz bzw. subcutan. Zusammengefasst . nach der Art der Vakzine unabhängig vom R- Status (Chi-Quadrat-Test nach Pearson) Tag 6 p<0,01, Tag 10 p<0,04 Einzelgruppenvergleiche: (Mann-Whithney-U-Test) Kontrolle versus Frost Tag 6 p<0,04, Kontrolle versus pRSC Tage 6,8,10,12,14,16: (p=0,029 bis p<0,04); pRSC versus Frost Tag 12 p<0,04; pRSC versus IL-12 Tag 12 p<0,03 und Tage 26, 28, 30 p=0,018 bis p<0,04 25 Ergebnisse Experiment Maus Tumor Modell Melanom Abbildung 7: Mittleres Tumorwachstum mit Standardabweichung (Tumorquerschnitt in Hautoberfläche) der Überlebenszeitanalyse. 7 Tage nach intradermaler Implantation eines Melanom B16 wurde der Tumor reseziert, zum gleichen Zeitpunkt erfolgte eine autologe Tumorzellvakzination in die Milz bzw. subcutan. Darstellung der Wachstumskurven zusammengefasst nach Impflokalisation: Globaltest: (Chi-Quadrat-Test nach Pearson) Tag 6 p<0,01, Tag 10 knapp p=0,056 Einzelgruppenvergleiche: (Mann-Whithney-U-Test) Kontrolle versus Milz Tag 6 p<0,03, Tag 10 p<0,03 Kontrolle versus subcutan Tag 6 p<0,01, Tag 8 p=0,04, Tag 10 knapp p=0,055 3.2.2 Ergebnisse nach R0-Resektion Gruppe/ Lokalisation der Vakzination R0-Resektion Auftreten eines Tumorrezidivs nach Resektion und Vakzination (absolute Anzahl der Tiere;Prozent) Zeit bis zum makrosko- Überlebenszeit nach pischen WiederaufTumorresektion bei treten eines Tumors Rezidiv nach Resektion Kontrolle (n=25) 5 (20%) 15,0 ± 10,5 26,5 ± 5,5 Frost subcutan (n= 27) 2 (7%) 25,0 ± (22,28) 37,0 ± (26,48) pRSC subcutan (n= 21) 3 (14%) 24,0 ± 15,9 35,7 ± 10,1 IL-12 subcutan (n= 26) 5 (19%) 11,6 ± 1,7 31,4 ± 9,0 alle subcutan (n= 74) 10 (14%) 18,0 ± 10,2 33,8 ± 9,6 Frost Milz (n= 20) 5 (25%) 20,0 ± 16,1 35,0 ± 10,8 pRSC Milz (n= 24) 6 (25%) 15,0 ± 5,2 34,0 ± 14,0 IL-12 Milz (n=23) 2 (9%) 20,2 ± (18,22) 48,0 ± (34,62) alle Milz (n= 67) 13 (19%) 17,8 ± 10,9 36,5 ± 13,4 26 Ergebnisse Experiment Maus Tumor Modell Melanom alle Frost (n= 47) 7 (15%) 21,2 ± 13,9 35,6 ± 10,9 alle pRSC (n= 45) 9 (20%) 18,0 ± 10,0 34,6 ± 12,2 alle IL-12 (n= 49) 7 (14%) 14,0 ± 4,5 36,1 ± 13,6 Tabelle 3: Mittleres Überleben mit Standardabweichung der Überlebenszeitanalyse in Tagen nach makroskopischer R0 Resektion. Mittleres Tumorwachstum mit Standardabweichung (Tumorquerschnitt in Hautoberfläche) der Überlebenszeitanalyse. Darstellung nach R0-Resektion. 7 Tage nach intradermaler Implantation von Melanomzellen B16 wurde der Tumor reseziert, zum gleichen Zeitpunkt erfolgte eine autologe Tumorzellvakzination in die Milz bzw. subcutan. Tumorrezidivrate: Die niedrigste Tumorrezidivrate ergab sich in den Gruppen Frost subcutan (7%) und IL-12 Milz (9%), bei einer sonst durchschnittlichen Rate von 17%. Fasst man die Gruppen nach Art der Vakzine bzw. Lokalisation zusammen, bestanden visuelle Vorteile für IL-12 (14%) und subcutane Injektion (14%). Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten eines Tumors: Nach R0Resektion ergab sich ein Vorteil für alle Therapiegruppen zum Zeitraum des Auftretens eines Tumorrezidivs gegenüber der Kontrollgruppe. Im Durchschnitt konnte beobachtet werden, dass die Therapiegruppen 3 bis 4 Tage später ein Rezidiv entwickelten, bei jedoch geringer Tierzahl und hoher Standardabweichung. Bezüglich Impflokalisation bzw. Vakzinart ergaben sich keine Unterschiede. Überlebenszeit: Nach R0-Resektion überlebten die Mäuse der Gruppe IL-12 Milz am längsten, bei einer durchschnittlich geringeren Tumorgröße (Tabelle 3). Sämtliche Therapiegruppen lebten im Durchschnitt 10 Tage länger als die Kontrollgruppe. Ein signifikanter Vorteil für ein Vakzin bestand nicht. Die Überlebenszeit nach Vakzination in die Milz ist länger gegenüber subcutaner Injektion und der Kontrollgruppe. Metastasierungsrate: Die Metastasierungsrate war nach R0-Resektion relativ gering. Werte zwischen 8% und 24% wurden erreicht. Die niedrigste Rate zeigten sich bei den Gruppen pRSC Milz (8%), Frost Milz (10%) und IL-12 Milz (13%). Für einen antimetastatischen Effekt könnte sprechen, dass nach Vakzination in die Milz die geringste Metastasierungsrate auftrat. (10% bei Milzvakzination gegenüber 20% bei subcutan). 27 Ergebnisse Experiment Maus Tumor Modell Melanom Tumorwachstum: An den Tagen 10, 12 und 14 ergab sich ein signifikanter Vorteil für alle Therapiegruppen gegenüber der Kontrollgruppe. Im Einzelgruppenvergleich zeigten sich Signifikanzen an den Tagen 6, 8 und 10 für Milz versus Kontrolle Abbildung 10. Abbildung 8: Mittleres Tumorwachstum mit Standardabweichung (Tumorquerschnitt in Hautoberfläche) der Überlebenszeitanalyse. Darstellung nach R0-Resektion. 7 Tage nach intradermaler Implantation von Melanomzellen B16 wurde der Tumor reseziert, zum gleichen Zeitpunkt erfolgte eine autologe Tumorzellvakzination in die Milz bzw. subcutan. Zur grafischen Darstellung der Gruppen Frost subcutan und IL-12 Milz war die Tieranzahl zu diesem Zeitpunkt zu gering. 28 Ergebnisse Experiment Maus Tumor Modell Melanom Abbildung 9: Mittleres Tumorwachstum mit Standardabweichung (Tumorquerschnitt in Hautoberfläche) der Überlebenszeitanalyse. 7 Tage nach intradermaler Implantation von Melanomzellen B16 wurde der Tumor reseziert, zum gleichen Zeitpunkt erfolgte eine autologe Tumorzellvakzination in die Milz bzw. subcutan. Zusammengefasst nach der Art der Vakzine nach R0-Resektion 29 Ergebnisse Experiment Maus Tumor Modell Melanom Abbildung 10: Mittleres Tumorwachstum mit Standardabweichung (Tumorquerschnitt in Hautoberfläche) der Überlebenszeitanalyse. 7 Tage nach intradermaler Implantation eines Melanom B16 wurde der Tumor reseziert, zum gleichen Zeitpunkt erfolgte eine autologe Tumorzellvakzination in die Milz bzw. subcutan. Darstellung der Wachstumskurven zusammengefasst nach Impflokalisation nach R0-Resektion Globaltest: ANOVA Tag 10, 12, 14 p<0,01, p=0,013, p<0,04. Globaltest: (Chi-Quadrat-Test nach Pearson) an den Tagen 6 und 8 p<0,05 Einzelgruppenvergleich: (Mann-Whitney-U-Test) Kontrolle versus Milz Tag 6,8,10 p=0,053 bzw. 0,028. 30 Ergebnisse Experiment Maus Tumor Modell Melanom 3.2.3 Ergebnisse nach R1/2-Resektion Gruppe/ Lokalisation der Vakzination R1/2-Resektion Auftreten eines Tumorrezidivs nach Resektion und Vakzination (absolute Anzahl der Tiere;Prozent) Zeit bis zum makrosko- Überlebenszeit nach pischen WiederaufTumorresektion bei treten eines Tumors Rezidiv nach Resektion Kontrolle (n= 5) 1 (20%) 6,0 24,0 Frost subcutan (n= 4) 2 (50%) 10,0 ± (10,1) 19 ± (14,24) pRSC subcutan (n= 8) 6 (75%) 25,3 ± 19,4 43,7 ± 24,5 IL-12 subcutan (n= 5) 3 (60%) 27,7 ± 22,1 33,7 ± 17,8 alle subcutan (n= 17) 11 (65%) 23,2 ± 18,1 36,4 ± 21,5 Frost Milz (n= 2) 1 (50%) 8,0 24,0 pRSC Milz (n= 5) 3 (60%) 28,0 ± 17,8 51,7 ± 17,8 IL-12 Milz (n=5) 4 (80%) 10,7 ± 4,2 21,3 ± 8,1 alle Milz (n= 12) 8 (67%) 17,7 ± 14,3 34,7 ± 19,5 alle Frost (n= 6) 3 (50%) 9,3 ± 1,2 20,7 ± 5,8 alle pRSC (n= 13) 9 (69%) 26,2 ± 17,8 46,3 ± 21,7 alle IL-12 (n= 10) 7 (60%) 19,2 ± 17,0 27,5 ± 14,1 Tabelle 4: Mittleres Überleben mit Standardabweichung der Überlebenszeitanalyse in Tagen nach makroskopischer R1/2-Resektion. 7 Tage nach intradermaler Implantation eines Melanom B16 wurde der Tumor reseziert, zum gleichen Zeitpunkt erfolgte eine autologe Tumorzellvakzination in die Milz bzw. subcutan. Tumorrezidivrate: Die Rezidivrate nach R1/2-Resektion schwankte zwischen 20% und 80%. Eine genaue Beurteilung konnte aufgrund der geringen Gruppenstärke (n=2 bis n=17) nicht erfolgen. Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten eines Tumors: Die Rezidivtumoren aller Therapiegruppen traten später auf als die der Kontrollgruppe. Die Gruppe pRSC Milz konnte am längsten ohne Rezidiv überleben. Überlebenszeit: Auffallend war die durchschnittlich längere Überlebenszeit der Therapiegruppen, bei geringer Gruppenstärke und hoher Standardabweichung. 31 Ergebnisse Experiment Maus Tumor Modell Melanom Metastasierungsrate: Gelegentlich kam es zum Auftreten von Lungenmetastasen. Tumorwachstum: Die geringe Gruppenstärke ließ eine aussagekräftige Darstellung des Tumorwachstums nicht zu. Bei der Betrachtung der Vakzine konnte einen Vorteil für die Gruppen pRSC und IL-12 nur visuell verdeutlicht werden. (Abbildung 11) . Abbildung 11: Mittleres Tumorwachstum mit Standardabweichung (Tumorquerschnitt in Hautoberfläche) der Überlebenszeitanalyse. Darstellung nach R1/2 Resektion. 7 Tage nach intradermaler Implantation von Melanomzellen B16 wurde der Tumor reseziert, zum gleichen Zeitpunkt erfolgte eine autologe Tumorzellvakzination in die Milz oder subcutan. Art der Vakzine. Neben der Einteilung in R0 bzw. R1/2 erfolgte eine Betrachtung nach Einteilung in „großer“/„kleiner“ Tumor (> bzw. < medianer Tumorquerschnitt bei OP von 0,05 cm²). Weitere deutliche Unterschiede konnten nicht herausgearbeitet werden. Die Auswertung erbrachte ähnliche Ergebnisse wie bei Unterteilung nach R-Status. 32 Ergebnisse Experiment Maus Tumor Modell Melanom 3.3 Ergebnisse nach Tumorreimplantation Nachdem alle Versuchstiere, die einen Rezidivtumor entwickelten, verstorben waren, erfolgte 119 Tage nach Versuchsbeginn eine erneute Tumorzellimplantation in die rechte Flanke der Tiere. Dokumentiert wurden Tumorrezidivrate, Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftretens des Tumors, Tumorwachstum und Metastasierungsrate. Tumorrezidivrate: Die Rezidivrate schwankte zwischen 89% und 100% (Tabelle 2). Ein signifikanter Unterschied zwischen den einzelnen Gruppen bestand nicht. Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten eines Tumors: Die Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten eines Tumors war für alle Gruppen gegenüber der Kontrolle und Frost subcutan verlängert. Die Gruppe pRSC subcutan hatte mit 10 Tagen die längste tumorfreie Zeit. Gegenüber der Gruppe Frost subcutan zeigte jede andere Gruppe ein signifikantes Verhalten. Der Impflokalisationsort bzw. die Vakzine zeigten keinen Vorteil für eine Gruppe. Überlebenszeit: Bezüglich der Überlebenszeit mit Tumor gab es keine signifikanten Unterschiede. Alle Therapiegruppen lebten länger als die Kontrollgruppe. Metastasierungsrate: Die Metastasierungsrate schwankte zwischen 9% bis 20%. Die Gruppe IL-12 Milz hatte mit 9% Metastasierung unter den Therapiegruppen die geringste Rate, pRSC subcutan die höchste. Tumorwachstum: Das Tumorwachstum ist in Abbildung 12 dargestellt. Die Signifikanzüberprüfung zeigte einen Vorteil aller Therapiegruppen gegenüber Kontrolle und Frost subcutan. Auch der Zusammenschluss der Vakzine zeigte diesen Vorteil. Besonders an den Tagen 5 bis 15 gab es signifikante Unterschiede mit einem reduzierten Tumorwachstum für die Gruppen pRSC subcutan, pRSC Milz, IL-12 subcutan und IL-12 Milz. Bei den Impfstoffen IL-12 und pRSC war ebenfalls der Vorteil zu sichtbar. Alle 7 Gruppen zeigten einen ähnlichen Kurvenverlauf, der Anstieg ist bei allen Therapiegruppen flacher, was für eine geringere 33 Ergebnisse Experiment Maus Tumor Modell Melanom Wachstumszunahme im Gegensatz zur Kontrollgruppe spricht. Der Abstand zwischen den Kurven blieb bis Therapieende konstant. Abbildung 12: Mittleres Tumorwachstum mit Standardabweichung (Tumorquerschnitt in Hautoberfläche) der Überlebenszeitanalyse. 7 Tage nach intradermaler Implantation von Melanomzellen B16 wurde der Tumor reseziert, zum gleichen Zeitpunkt erfolgte eine autologe Tumorzellvakzination. Allen tumorfrei überlebten Mäusen wurden erneut B16 Melanomzellen reimplantiert. Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten eines Rezidivtumors (ANOVA) p=0,045; Kruskal-Wallis-Test p=0,001 Einzelgruppenvergleiche: (Mann-Whithney-UTest) Kontrolle versus Frost subcutan p<0,03, Kontrolle versus pRSC subcutan p<0,03, Frost subcutan versus Frost Milz p<0,05 Frost subcutan versus pRSC subcutan p<0,001, Frost subcutan versus pRSC Milz p=0,002, Frost subcutan versus IL-12 subcutan und IL-12 Milz p=0,002, Frost Milz versus pRSC subcutan p<0,04, pRSC subcutan versus IL-12 subcutan p<0,05. Tumorwachstum: Globaltest: (Chi-Quadrat-Test nach Pearson): Tage 5 bis 15 (p zwischen 0,006 bis 0,04) Einzelgruppenvergleiche (Mann-Whithney-U-Test): Kontrolle versus pRSC subcutan Tag 5=0,042, Tag 9,11,13 (p=0,02, 0,021, 0,033); Kontrolle versus pRSC Milz Tag 13, 15 (p=0,014, 0,022); Kontrolle versus IL-12 subcutan Tage 11, 13 (p=0,031, 0,039); Frost subcutan versus pRSC subcutan Tage 5 bis 15 (p=0,048); Frost subcutan versus pRSC Milz Tage 5 bis 15 (p=0,02); Frost subcutan versus IL-12 subcutan Tage 5 bis 15 (p=0,017); Frost subcutan versus IL-12 Milz Tage 5, 9 (p=0,043, 0,034) 34 Ergebnisse Experiment Maus Tumor Modell Melanom Abbildung 13: Mittleres Tumorwachstum mit Standardabweichung (Tumorquerschnitt in Hautoberfläche) der Überlebenszeitanalyse. 7 Tage nach intradermaler Implantation von Melanomzellen B16 wurde der Tumor reseziert, zum gleichen Zeitpunkt erfolgte eine autologe Tumorzellvakzination in die Milz oder subcutan. Allen tumorfrei überlebten Mäusen wurden erneut B16 Melanomzellen reimplantiert. Zusammengefasst nach Art der Vakzine. Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten eines Rezidivtumors (Kruskal-Wallis-Test): p=0,001, (Mann-Whithney-U-Test): Kontrolle versus pRSC knapp p=0,054, Frost versus pRSC p<0,001, Frost versus IL-12 p=0,006 Tumorwachstum: Globaltest: (Chi-Quadrat-Test nach Pearson) Tage 5 bis 13, 15, 17 (p=0,04) Einzelgruppenvergleiche (Mann-Whithney-U-Test) Kontrolle versus pRSC Tage 9 bis 15 (p=0,02); Kontrolle versus IL-12 Tag 13 p=0,04; Frost versus pRSC Tage 5 bis 17 (p=0,003), Frost versus IL-12 Tage 5 bis 17 (p=0,05) 35 Ergebnisse Experiment Maus Tumor Modell Melanom . Abbildung 14:. Mittleres Tumorwachstum mit Standardabweichung (Tumorquerschnitt in Hautoberfläche) der Überlebenszeitanalyse. 7 Tage nach intradermaler Implantation von Melanomzellen B16 wurde der Tumor reseziert, zum gleichen Zeitpunkt erfolgte eine autologe Tumorzellvakzination in die Milz oder subcutan. Allen tumorfrei überlebten Mäusen wurden erneut B16 Melanomzellen reimplantiert. Zusammengefasst nach Impflokalisation. 36 Ergebnisse Experiment Maus Tumormodell Lewis Lung Karzinom 4. Ergebnisse Experiment Maus Tumormodell Lewis Lung Karzinom Im Anschluss an das erste Experiment wurde ein zweiter analoger Versuch mit dem Lewis Lung Karzinom mit 210 Versuchstieren durchgeführt. Für die Auswertung standen 191 Tiere zu Verfügung. Infolge der Operation und Narkose verstarben 19 Versuchstiere, meist jene mit einem ausgedehnten Initialtumor. 4.1 Ergebnisse der Überlebenszeitanalyse Gruppe/ Lokalisation der Vakzination Auftreten eines Tumorrezidivs nach Resektion und Vakzination (absolute Anzahl der Tiere in Prozent) Zeit bis zum Überlebens- Anzahl Tumoraufmakroskopi- zeit nach tumorfrei treten nach schen Wie- Tumorüberlebender Reimplanderauftreten resektion bei Tiere tation eines Rezidiv (absolute Tumors nach Anzahl der Resektion Tiere; Prozent) Zeit bis zum Überlebensmakroskop- zeit nach ischen ReimplantaWiederauf- tion eines treten eines Tumors im Tumors nach Falle eines ReimWachstums plantation Kontrolle (n= 30) 18 (60%) 8,1 ± 2,7 35,8 ± 9,3 12 12 (100%) 6,3 ± 3,3 45,8 ± 6,4 Frost subcutan (n= 30) 14 (46,7%) 8,9 ± 4,3 38,5 ± 8,8 16 16 (100%) 4,4 ± 2,1 44,2 ± 12,9 pRSC subcutan (n= 30) 16 (53,3%) 11,2 ± 7,5 39,4 ± 12,1 14 14 (100%) 6,4 ± 2,8 49,7 ± 5,4 IL-12 subcutan (n= 29) 12 (41,4%) 8,2 ± 1,9 41,6 ± 8,4 17 17 (100%) 5,1 ± 2,8 52,2 ± 7,5 alle subcutan (n= 89) 42 (47,2%) 9,7 ± 5,5 39,7 ± 9,9 47 47 (100%) 5,3 ± 2,6 48,6 ± 9,8 Frost Milz (n= 22) 11 (50%) 8,2 ± 3,6 38,8 ± 14,0 11 11 (100%) 4,1 ± 1,9 45,0 ± 6,3 pRSC Milz (n= 27) 17 (63%) 7,8 ± 2,4 36,5 ± 9,1 10 10 (100%) 4,4 ± 2,5 47,2 ± 5,0 IL-12 Milz (n=23) 10 (43,5%) 8,4 ± 1,5 39,8 ± 6,5 13 13 (100%) 6,1 ± 3,4 49,9 ± 8,2 alle Milz (n= 72) 38 (52,8%) 8,1 ± 2,5 38,1 ± 9,9 34 34 (100%) 4,9 ± 2,7 47,3 ± 6,7 alle Frost (n= 52) 25 (48,1%) 8,6 ± 3,9 38,6 ± 11,1 27 27 (100%) 4,3 ± 2,0 44,5 ± 10,6 alle pRSC (n= 57) 33 (57,9%) 9,5 ± 5,7 37,9 ± 10,6 24 24 (100%) 5,6 ± 2,8 48,7 ± 5,3 alle IL-12 (n= 52) 22 (42,3%) 8,3 ± 1,7 40,7 ± 7,4 30 30 (100)%) 5,5 ± 3,0 51,2 ± 7,7 37 Ergebnisse Experiment Maus Tumormodell Lewis Lung Karzinom Tabelle 5: Mittleres Überleben und Standardabweichung der Überlebenszeitanalyse (Lewis Lung Karzinom) in Tagen, unabhängig vom R-Status nach Tumorresektion. 7 Tage nach einer Tumorimplantation wurde dieser reseziert, zum gleichen Zeitpunkt erfolgte eine autologe Tumorzellvakzination in die Milz oder subcutan. Alle tumorfrei überlebenden Tiere erhielten eine Tumorreimplantation. 4.2 Ergebnisse nach Tumorresektion und Vakzination 4.2.1 Unabhängig vom R-Status Tumorrezidivrate: Die Tumorrezidivrate schwankte zwischen 41% bis 63%. Es bestand kein signifikanter Vorteil für eine Gruppe. Die geringsten Rezidivraten traten bei IL-12 subcutan (41%) und IL-12 Milz (43%) auf. Zusammengefasst nach der Art der Vakzine zeigten die IL-12 Gruppe (42%) die geringste Rezidivrate. In der Kontrollgruppe traten mit 59% die meisten Rezidive auf (Frost 48%, pRSC 58%). Nach Impflokalisation geordnet ergab sich ein Vorteil für subcutane Vakzination mit 47% versus Milz 53% und Kontrolle 59%. Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten eines Tumors: Die Zeit bis zum Wiederauftreten eines Tumors nach Resektion und Vakzination war in allen Therapiegruppen im Vergleich zur Kontrollgruppe verlängert. Die Zeit schwankte zwischen 7 und 8 Tagen (pRSC Milz) bis 11,2 Tagen (pRSC subcutan mit hoher Standardabweichung). Fasst man nach der Art der Vakzine zusammen, zeigte sich die längste tumorfreie Zeit in der Gruppe pRSC mit 9,5 Tagen (Frost 8,6 d, IL-12 8,3 d, Kontrolle 8,1 d). Überlebenszeit: Im Falle des Auftretens eines Rezidivtumors überlebten alle Therapiegruppen länger (zwischen 36,5 d und 41,6 d) gegenüber der Kontrollgruppe (35,6 d). Am längsten lebte die Gruppe IL-12 subcutan (41,6 d). Beim Zusammenschluss der Impflokalisation und Impfstoff ergaben sich keine signifikanten Unterschiede. Die Kontrollgruppe schnitt stets am schlechtesten ab. Metastasierungrate: Die Metastasierungsrate schwankte zwischen 75% und 100%. Am geringsten traten Metastasen in der Gruppe pRSC Milz (75%) auf. Fasst man nach der Art der Vakzine zusammen, erkennt man einen Vorteil für die Gruppe pRSC (78%) gegenüber allen Gruppen (IL -12 95%; Frost 93% und Kontrolle 86%). 38 Ergebnisse Experiment Maus Tumormodell Lewis Lung Karzinom Tumorwachstum: Im Falle eines Rezidivtumors nach Tumorresektion und Vakzination wurde ein annähernd gleicher Verlauf der 7 Kurven beschrieben ohne signifikante Hinweise. Abbildung 15: Mittleres Tumorwachstum mit Standardabweichung unabhängig vom R-Status. Mittleres Tumorwachstum mit Standardabweichung (Tumorquerschnitt in Hautoberfläche) der Überlebenszeitanalyse. 7 Tage nach intradermaler Implantation des Lewis Lung Karzinoms wurde der Tumor reseziert, zum gleichen Zeitpunkt erfolgte eine autologe Tumorzellvakzination in die Milz oder subcutan. Darstellung unabhängig vom RStatus. 39 Ergebnisse Experiment Maus Tumormodell Lewis Lung Karzinom 4.2.2 Ergebnisse nach R0-Resektion Gruppe/ Lokalisation der Vakzination R0-Resektion Auftreten eines Tumorrezidivs nach Resektion und Vakzination (absolute Anzahl der Tiere; Prozent) Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten eines Tumors nach Resektion Überlebenszeit nach Tumorresektion bei Rezidiv Kontrolle (n= 20) 11 (55%) 8,4 ± 3,2 33,8 ± 8,6 Frost subcutan (n= 19) 8 (42,1%) 7,1 ± 2,3 36,0 ± 9,4 pRSC subcutan (n= 22) 11 (50%) 13,3 ± 8,3 42,2 ± 13,5 IL-12 subcutan (n= 20) 11 (55%) 7,8 ± 1,5 41,0 ± 8,6 alle subcutan (n= 61) 30 (49,2%) 9,8 ± 6,0 40,2 ± 10,9 Frost Milz (n= 14) 6 (42,9%) 7,6 ± 2,6 50,4 ± 4,6 pRSC Milz (n= 22) 13 (59,1%) 8,0 ± 2,6 36,8 ± 8,9 IL-12 Milz (n= 14) 4 (28,6%) 8,8 ± 1,8 43,6 ± 5,4 alle Milz (n= 50) 23 (46%) 8,1 ± 2,4 41,2 ± 9,2 alle Frost (n= 33) 14 (42,4%) 7,3 ± 2,3 42,0 ± 10,5 alle pRSC (n= 44) 24 (54,5%) 10,4 ± 6,4 39,2 ± 11,3 alle IL-12 (n= 34) 15 (44,1%) 8,1 ± 1,6 41,9 ± 7,6 Tabelle 6: Mittleres Überleben mit Standardabweichung der Überlebenszeitanalyse in Tagen nach makroskopischer R0 Resektion. 7 Tage nach Tumorimplantation erfolgte zum gleichen Zeitpunkt eine autologe Tumorzellvakzination in die Milz oder subcutan. Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten des Tumors:Globaltest: (ANOVA p<0,04), Einzelgruppenvetrgleiche: (Student-Newman-Keuls- Prozedur: p=0,085), Überlebenszeit: Globaltest: p=0,04, Scheffe`Prozedur p=0,086. Tumorrezidivrate: Die Rezidivrate schwankte in dieser Gruppe zwischen 29% und 59%. Die niedrigste Rate trat bei der Gruppe IL-12 Milz (29%) und die Höchsten in den Gruppen pRSC Milz (59%), IL-12 subcutan (55%) und Kontrolle (55%) auf. Die geringste Tumorrezidivrate bei der Untersuchung der Impflokalisation zeigte sich bei allen Tieren, die in die Milz (46%) geimpft wurden (subcutan 49% und Kontrolle 55%). Signifikante Unterschiede bestanden nicht. 40 Ergebnisse Experiment Maus Tumormodell Lewis Lung Karzinom Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftretens eines Tumors: Die Zeit bis zum Wiederauftretens eines Tumors nach R0-Resektion und Vakzination zeigte einen globalen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen. Die Gruppen pRSC subcutan (13 d) und pRSC Milz (9 d) zeigten hierbei die längste tumorfreie Zeit. Fasst man nach Art der Vakzine bzw. Impflokalisation zusammen, erkennt man einen Vorteil für die entsprechenden Therapiegruppen versus Kontrolle. Der Tumor trat hier 2 bis 3 Tage später auf. Überlebenszeit: Im globalen Test ANOVA zeigte sich auch in der Überlebenszeit, d.h. falls es zu einem Rezidiv kam (Zeitraum bis zum Tod), ein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen. Im Durchschnitt lebten die Tiere der Therapiegruppen 9 Tage länger als die der Kontrollgruppe. Eine Signifikanz im Einzelgruppenvergleiche wurde hier knapp verfehlt. Auch bei Betrachtung der Impflokalisation und Vakzinart bestätigte sich ein Vorteil für die Therapiegruppen. Metastasierungsrate: Die Metastasierungsrate schwankte nach R0-Resektion zwischen 75% bis 100%. Die geringsten Raten präsentierten sich in den Gruppen pRSC Milz (75%) und Kontrolle (77%). 100%-iges Auftreten zeigten die Gruppen Frost Milz und IL-12 Milz. Bezüglich der Differenzierung zwischen dem Auftreten von Metastasen in der Lunge bzw. Leber konnten sich innerhalb der Gruppen keine signifikanten Unterschiede manifestieren. In der Gruppe pRSC Milz traten die wenigsten Lungen (70%)- und Lebermetastasen (39%) auf. Tumorwachstum: Abbildung 16 zeigt den Wachstumsverlauf. Eine stete Größenzunahme war in allen Gruppen zu erkennen, wobei die größten Tumoren in der Gruppe subcutan Frost vorkamen. Das geringste Wachstum zeigte die Gruppe pRSC subcutan. Statistisch knapp die Signifikanz verfehlende Unterschiede wurden an den Tagen 22 und 26 deutlich. 41 Ergebnisse Experiment Maus Tumormodell Lewis Lung Karzinom Abbildung 16: Mittleres Tumorwachstum mit Standardabweichung (Tumorquerschnitt in Hautoberfläche) der Überlebenszeitanalyse. 7 Tage nach intradermaler Implantation des Lewis Lung Karzinoms wurde der Tumor R0 reseziert, zum gleichen Zeitpunkt erfolgte eine autologe Tumorzellvakzination in die Milz bzw. subcutan. Einzelgruppenvergleich (Student-Newman-Keuls): Frost subcutan versus pRSC subcutan verfehlt Signifikanz knapp, Tag 22: p=0,072, Tag 26: p=0,065; Globaltest (ANOVA): Tag 26: p=0,077, Tag 32: p=0,051 42 Ergebnisse Experiment Maus Tumormodell Lewis Lung Karzinom 4.2.3 Ergebnisse nach R1/2-Resektion Gruppe/ Lokalisation der Vakzination R1/2-Resektion Auftreten eines Tumorrezidivs nach Resektion und Vakzination (absolute Anzahl in Prozent) Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten eines Tumors nach Resektion Überlebenszeit nach Tumorresektion bei Rezidiv Kontrolle (n= 10) 7 (70%) 7,7 ± 1,8 38,6 ± 10,3 Frost subcutan (n= 11) 6 (54,5%) 11,0 ± 5,3 41,3 ±7,8 pRSC subcutan (n= 8) 5 (62,5%) 6,8 ± 1,8 33,2 ± 4,6 IL-12 subcutan (n= 9) 1 (11,1) 12 48 alle subcutan (n= 28) 12 (42,9) 9,3 ± 4,4 38,5 ± 7,7 Frost Milz (n= 8) 5 (62,5%) 8,8 ± 4,6 27,2 ± 9,2 pRSC Milz (n= 5) 4 (80%) 7,5 ± 1,9 35,5 ± 11,1 IL-12 Milz (n=9) 6 (66,7%) 8,0 ± 1,3 36,7 ± 5,9 alle Milz (n= 22) 15 (68,2%) 8,1 ± 2,8 33,2 ± 9,1 alle Frost (n= 19) 11 (57,9%) 10,0 ± 4,9 34,9 ± 10,9 alle pRSC (n= 13) 9 (69,2) 7,1 ± 1,8 34,2 ± 7,6 alle IL-12 7 (38,9%) 8,6 ± 1,9 38,3 ± 6,9 (n= 18) Tabelle 7: Mittleres Überleben und Standardabweichung der Überlebenszeitanalyse in Tagen nach makroskopischer R1/2 Resektion 7 Tage nach Tumorimplantation erfolgte zum gleichen Zeitpunkt eine autologe Tumorzellvakzination in die Milz oder subcutan. Globaltest: (ANOVA) p<0,04 Einzelgruppenvergleich: (StudentNewman-Keuls):Frost subcutan versus pRSC subcutan verfehlt Signifikanz knapp, Tag 22 p=0,072, Tag 26 p=0,065 Globaltest: (ANOVA): Tag 26 p=0,077, Tag 32 p=0,051. Tumorrezidivrate: Chi-Quadrat-Test nach Pearson p=0,09 für IL-12 subcutan, Chi-Quadrat-Test nach Pearson p=0,068 für Gruppe subcutan. Tumorrezidivrate: Die Rezidivrate schwankte zwischen 11% und 80%. Wobei man hier die geringe Gruppenstärke nach R1/2 Resektion beachten muss. Eine 11%-ige Rezidivrate zeigte die Gruppe IL-12 subcutan (Chi-Quadrat-Test nach Pearson p=0,09 verfehlt Signifikanz knapp), die anderen Gruppen lagen annähernd gleich bei ca. 62 % bis 80%. Nach subcutaner Vakzination deutete sich ebenfalls ein Vorteil für diese Gruppe an. 43 Ergebnisse Experiment Maus Tumormodell Lewis Lung Karzinom Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten eines Tumors: Signifikante Unterschiede konnten nicht gefunden werden. Visuell beobachtete man ein beginnendes Tumorwachstum in allen Gruppen zwischen dem 7. und 8. Tag. Ausnahme bildete die Gruppe Frost subcutan, Tumorwachstumsbeginn ist am 11. Tag. Zu berücksichtigen ist auch hier die relativ hohe Standardabweichung. Überlebenszeit: Bei der Betrachtung der Überlebenszeit ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Versuchsgruppen. Interessant ist, dass aus der Gruppe IL-12 subcutan ein einzelnes Versuchstier, welches ein Rezidiv entwickelte, mit 48 Tagen am längsten überlebte. Weiterhin ließ die Gruppe Frost subcutan einen visuellen Vorteil vermuten. Metastasierungsrate: Neben den Gruppen pRSC subcutan (50%), pRSC Milz (75%) und IL-12 Milz (80%) zeigten alle anderen Gruppen eine Metastasierungsrate von 100%. Dieser Unterschied war auch statistisch auffällig (Globaltest Chi-QuadratTest nach Pearson p<0,02). Des Weiteren ergibt sich ein signifikanter Unterschied für die Art der Vakzine. Hier zeigte sich eine geringere Rate für pRSC geimpfte Tiere (Chi-Quadrat-Test nach Pearson p=0,006). In der Kontrollgruppe kamen im Vergleich zu den Therapiegruppen in 100% Metastasen vor. Tumorwachstum: Die Betrachtung der Wachstumskurven zeigte einen flacheren Verlauf ab dem 16. Tag für die Gruppen IL-12 Milz und Frost subcutan. Die Gruppe IL-12 subcutan konnte aufgrund niedriger Tieranzahl (n=1) für die Übersichtsdarstellung nicht verwendet werden. Im Zeitraum zwischen 32. und 38. Tag wurde im Vergleich der Vakzine IL-12 und pRSC ein Vorteil für IL-12 sichtbar. Die Signifikanz wurde knapp verfehlt. 44 Ergebnisse Experiment Maus Tumormodell Lewis Lung Karzinom Abbildung 17: Mittleres Tumorwachstum mit Standardabweichung (Tumorquerschnitt in Hautoberfläche) der Überlebenszeitanalyse. 7 Tage nach intradermaler Implantation eines Lewis Lung Karzinoms wurde der Tumor reseziert, zum gleichen Zeitpunkt erfolgte eine autologe Tumorzellvakzination in die Milz oder subcutan. Zusammengefasst nach der R1/2 Resektion. Abbildung 18: Mittleres Tumorwachstum mit Standardabweichung (Tumorquerschnitt in Hautoberfläche) der Überlebenszeitanalyse. 7 Tage nach intradermaler Implantation eines Lewis Lung Karzinoms wurde der Tumor 45 Ergebnisse Experiment Maus Tumormodell Lewis Lung Karzinom reseziert, zum gleichen Zeitpunkt erfolgte eine autologe Tumorzellvakzination in die Milz oder subcutan. Zusammengefasst nach der Art der Vakzine nach R1/2-Resektion. Globaltest: (ANOVA): Tag 32 p=0,061; Tag 36 p=0,082 und Tag 38 p=0,057 verfehlen Signifikanz knapp; Tag 40 p=0,019 Einzelgruppenvergleich (StudentNewman-Keuls): Tag 32 IL-12 versus pRSC p=0,091; Tag 36 IL-12 versus pRSC p=0,094 Tag 38 IL-12 versus pRSC p=0,058 verfehlen Signifikanz knapp (Post-Hoc-Test): Tag 40 Frost versus pRSC p=0,033, IL-12 versus pRSC p=0,031 Die Darstellung der Wachstumskurven erfolgte bis Tag 40. Die Tieranzahl sank ab diesem Tag bei fast allen Gruppen auf unter 3 Tiere. 4.3 Ergebnisse der Überlebenszeitanalyse nach Tumorreimplantation Bei allen tumorfrei überlebenden Mäusen erfolgte 119 Tage (17 Wochen) nach Tumorresektion und Vakzination eine erneute Tumorzellimplantation. Tumorrezidivrate: Die Rezidivrate betrug 100% in allen Gruppen. Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftretens eines Tumors: Bis zum Auftreten eines Tumors konnten keine signifikanten Unterschiede herausgearbeitet werden. Im Durchschnitt dauerte es 10 Tage. Überlebenszeit: Bei der Betrachtung der Überlebenszeit mit Tumor bis zum Zeitpunkt des Todes ergab sich ein knapp die Signifikanz verfehlender Unterschied zwischen den Gruppen (Globaltest ANOVA p=0,083). Die längste Überlebenszeit kam in der Gruppe IL -12 subcutan mit 52,2 Tagen vor. Fasst man nach der Art der Vakzine zusammen, ergab sich eine Signifikanz im Globaltest ANOVA (p=0,018). Vergleicht man die einzelnen Gruppen untereinander, konnte ein signifikanter Unterschied zwischen IL-12 versus Frost (Scheffe`Prozedur p=0,026) aufgezeigt werden. Die Überlebenszeit der Gruppe Frost mit 44 Tagen ist signifikant kürzer als die der Gruppe IL-12 mit 51,2 Tagen. Metastasierungsrate: Bezüglich der Metatstasierungsrate ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. Die Rate schwankte zwischen 88% und 100%, was durch die hohe Rezidivrate zu vermuten war. Wenn auch nur gering, war ein Vorteil für die Therapiegruppen zu verzeichnen. Gegenüber der Kontrollgruppe, die 100% Metastasen aufzeigte, lag die Rate der therapierten Tiere im 90%-igen Bereich. Lungen- und Lebermetastasen traten bei allen Tieren auf, wobei mehr Metastasen in der Lunge beobachtet wurden als in der Leber. 46 Ergebnisse Experiment Maus Tumormodell Lewis Lung Karzinom Tumorwachstum: In der Abbildung 19 ist das Tumorwachstumsverhalten der einzelnen Gruppen dargestellt. Signifikante Unterschiede des Tumorwachstums sind zu Beginn und im mittleren Abschnitt der Kurven zu beobachten. Die Gruppen IL-12 subcutan und IL-12 Milz zeigten einen flacheren Kurvenverlauf und eine geringere Tumorgröße im Gegensatz zu den Vergleichsgruppen. Das Zusammenfassen der einzelnen Vakzine (Abbildung 20) bestärkt diese Erkenntnis. Deutliche Vorteile für die Gruppe IL-12 konnten über nahezu den gesamten Zeitraum beobachtet werden. Bezüglich der Impflokalisation waren die Tage 21 bis 27 hervorzuheben, da sich in diesem Bereich ein signifikanter Vorteil für subcutane Vakzination ergab. Abbildung 19: Mittleres Tumorwachstum mit Standardabweichung nach Tumorreimplantation (Tumorquerschnitt in der Hautoberfläche) der Überlebenszeitanalyse. Nach intradermaler Implantation eines Lewis Lung Karzinoms erfolgte eine Tumorresektion und autologe Tumorzellvakzination. Allen tumorfrei überlebenden Tieren wurde erneut ein Lewis Lung Karzinom implantiert. Globaltest: (ANOVA):Tage 7 bis 13 p=0,004 bis 0,049, Tage 29 bis 39 p=0,001 bis 0,045 Einzelgruppenvergleiche: (Scheffe`Prozedur): IL-12 Milz versus pRSC Milz Tag 7 (p=0,074)verfehlen knapp, Kontrolle versus IL-12 subcutan Tag 35 p=0,033 (Student Newman Keuls): Kontrolle versus IL-12 subcutan Tage 7, 23, 31, 35, 37 p=0,052 bis 0,073 47 Ergebnisse Experiment Maus Tumormodell Lewis Lung Karzinom Abbildung 20: Mittleres Tumorwachstum mit Standardabweichung nach Tumorreimplantation (Tumorquerschnitt in der Hautoberfläche) der Überlebenszeitanalyse. Nach intradermaler Implantation eines Lewis Lung Karzinoms erfolgte eine Tumorresektion und autologe Tumorzellvakzination. Allen tumorfrei überlebenden Tieren wurde erneut ein Lewis Lung Karzinom implantiert. Zusammengefasst nach der Art der Vakzine Globaltest: (ANOVA): Tage 13, 14 p=0,016, 0,033, Tage 29 bis 49 p<0,001 bis p=0,049, Einzelgruppenvergleiche: (Scheffe`Prozedur): IL-12 versus Frost Tag: 13, 17, 33, 35, 37, 39 p=0,003 bis p=0,063, IL-12 versus pRSC: Tage: 31, 33, 35, 37, 39, 43, 47, p=0,003 bis 0,049, IL-12 versus Kontrolle Tage 35, 37 p=0,002, p=0,049 48 Ergebnisse Experiment Maus Tumormodell Lewis Lung Karzinom Abbildung 21: Mittleres Tumorwachstum mit Standardabweichung nach Tumorreimplantation (Tumorquerschnitt in der Hautoberfläche) der Überlebenszeitanalyse. Nach intradermaler Implantation eines Lewis Lung Karzinoms erfolgte eine Tumorresektion und autologe Tumorzellvakzination. Allen tumorfrei überlebenden Tieren wurde erneut ein Lewis Lung Karzinom implantiert. Zusammengefasst nach Impflokalisation. Globaltest: (ANOVA): Tage: 21, 23, 25, 27 p=0,025 bis p=0,047 Einzelgruppenvergleiche: (Scheffe´Prozedur): subcutan versus Milz Tage 21, 25, 27: p=0,041, 0,03, 0,045 49 Ergebniszusammenfassung 5. Ergebniszusammenfassung R-Status Ergebnis Melanom Ergebnis Lewis Lung Karzinom 13-31% Frost subcutan 13% 41-63% IL-12 subcutan 41% alle IL-12 42% zwischen 9 und 23 Tagen (Vorteil für alle Therapiegruppen) zwischen 7 und 11 Tagen (pRSC subcutan 11 Tage) Überlebenszeit zwischen 26 und 41 Tagen (pRSC subcutan 41 Tage) zwischen 37 und 42 Tagen (IL-12 subcutan 42 Tage) Metastasierungsrate zwischen 7-19% (pRSC Milz 7% und Frost Milz 9%) zwischen 75-100% (pRSC Milz 75%) Tumorwachstum geringste Tumorgrößenzunahme pRSC Milz, pRSC bzw. Milz vs. Kontrolle (Tag 6 und 10 signifikant) Tumorrezidivrate Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten eines Tumors R0 7-25% Frost subcutan 7%, IL-12 Milz 9% IL-12 und subcutan 14% Kontrolle 20% 29-59% IL-12 Milz 29% Milz 46%, subcutan 49% Zeit bis zu makroskopischen Wiederauftreten eines Tumors R0 alle Therapiegruppen besser vs. Kontrolle pRSC subcutan und pRSC Milz längste tumorfreie Zeit Überlebenszeit R0 Milz am längsten alle Therapiegruppen besser R0 geringe Metastasierung 824% pRSC Milz 8%, Frost Milz 10%, IL-12 Milz 13% antimetastatischer Effekt? (Milz 10% vs. subcutan 29%) 75-100% pRSC Milz 75% R0 Milz besser vs. Kontrolle Geringstes Wachstum pRSC subcutan R1/2 20-80% (wenig Tiere) 11-80% IL-12 subcutan 11% R1/2 alle Therapiegruppen besser pRSC Milz am spätesten keine Unterschiede R1/2 alle Therapiegruppen besser vs. Kontrolle IL-12 subcutan lebte am längsten (Cave 1 Tier) Tumorrezidivrate alle Therapiegruppen besser Metastasierungsrate Tumorwachstum Tumorrezidivrate Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten eines Tumors Überlebenszeit 50 Ergebniszusammenfassung Metastasierungsrate R1/2 Gelegentlich Lungenmetastasen pRSC subcutan 50%, pRSC Milz 75% R1/2 pRSC und IL-12 Vorteil Il-12 Milz und Frost subcutan, IL-12 Vorteil Tumorwachstum Tumorrezidivrate Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten eines Tumors Überlebenszeit Metastasierungsrate Tumorwachstum Tumor89-100% reimplantation 100% TumorpRSC subcutan längste reimplantation tumorfreie Zeit keine Unterschiede Tumoralle Therapiegruppen besser reimplantation IL-12 subcutan am längsten Tumor9-20% reimplantation IL-12 Milz 9% 88-100% (mehr Lungen-als Lebermetastasen) Tumoralle Therapiegruppen reimplantation IL-12, pRSC signifikant IL-12 am besten, subcutan signifikant besser (21-27d) Tabelle 8: Zusammenfassung der Ergebnisse (hervorgehoben sind signifikante Werte ) 5.1 Ergebnisse Melanom Insgesamt zeigte sich ein Vorteil für alle Therapiegruppen bezüglich der Tumorrezidivrate (13%-31%), der Zeit bis zum Wiederauftreten eines Tumors, der Überlebenszeit, der Metastasierungsrate und der Tumorwachstumsgeschwindigkeit. Bei letzterem ergaben sich vereinzelt signifikante Vorteile für die Gruppe Milz an den Tagen 6 und 10. Hervorzuheben sei weiterhin eine geringere Metastasierungsrate nach Vakzination in die Milz (pRSC Milz 7%, Frost Milz 9%). Berücksichtigt man den R0-Status, ergaben sich Vorteile für die Gruppe IL-12 Milz bezüglich der Tumorrezidivrate (9%) und Überlebenszeit. Die geringsten Metastasierungsraten zeigten pRSC Milz (8%), Frost Milz (10%) und IL-12 Milz (12%). Alle Therapiegruppen schnitten besser ab als die Kontrollgruppe. Nach R1/2-Resektion ergaben sich variable Gruppenstärken zwischen n=2 bis n=17. In der Gruppe pRSC Milz konnte die längste tumorfreie Zeit beobachtet werden (28 Tage vgl. Kontrolle 8 Tage) Bezüglich Überlebenszeit und Tumorwachstum bestanden Vorteile für alle Therapiegruppen gegenüber der Kontrollgruppe, insbesondere IL-12 und pRSC zeigten visuelle Vorteile (Abbildung 11). 51 Ergebniszusammenfassung Nach Tumorreimplantation betrug die Tumorrezidivrate 89%-100%. Die Metastasierungsrate war in der Gruppe IL-12 Milz mit 9% am geringsten. Überlebenszeit und Tumorwachstumsrate erbrachten einen Vorteil für alle Therapiegruppen gegenüber der Kontrollgruppe. In den Gruppen IL-12 Milz, IL-12 subcutan, pRSC Milz und pRSC subcutan wird ein reduziertes Tumorwachstum beobachtet. 5.2 Ergebnisse Lewis Lung Karzinom Die Tumorrezidivrate nach Tumorresektion und Vakzination schwankte zwischen 41% bis 63%. Ein Benefit ergab sich für die Gruppe der mit IL-12 geimpften Tiere. In dieser Gruppe betrug die Rezidivrate 42% (vgl. Frost 48%, pRSC 58%, Kontrolle 59%). Bei allen Therapiegruppen trat ein Tumor später auf als in der Kontrollgruppe. Hier schnitt die Gruppe pRSC subcutan (11 Tage) am besten ab. Das längste Überleben nach Tumorresektion und Vakzination zeigt die Gruppe IL-12 subcutan (41,6 Tage vgl. Kontrolle 35,8 Tage). Metastasen traten mit einer Häufigkeit von 75%-100% auf. Nach R0-Resektion ergab sich insgesamt eine Tumorrezidivrate von 29%-59%. Am besten präsentierte sich die Gruppe IL-12 Milz mit 29%. Bezüglich Überlebenszeit kann ein Vorteil für alle Therapiegruppen aufgezeigt werden. Die Metastasierungsrate nach R0-Resektion ergab 75%-100%. Wobei die Gruppe pRSC Milz mit 75% die niedrigste Metastasierung zeigte. Alle anderen Gruppen hatten zu 100% Metastasen. In der Gruppe pRSC Milz befanden sich mehr Metastasen in der Leber als in der Lunge. Nach R1/2-Resektion ergab sich eine Tumorrezidivrate von 11% und 80%, wobei IL12 subcutan die niedrigste Rate hatte. In dieser Gruppe gab es nur 1 Tier, welches jedoch am längsten von allen Tieren jeder Gruppe mit Tumor überlebte. Die geringste Metastasierung zeigte sich in der Gruppe pRSC subcutan mit 50% (pRSC Milz 75%, IL-12 Milz 80%). Das Tumorwachstum zeigte insgesamt einen Vorteil für die Gruppe IL-12 Milz. Am Tag 16 konnte ein signifikant geringeres Wachstumsverhalten gegenüber allen anderen Gruppen hervorgehoben werden. Nach Tumorreimplantation entstanden zu 100% Rezidive. Die Überlebenszeit für IL12 beimpfte Tiere betrug mit 51,2 Tagen deutlich länger als die der Gruppe Frost (44 Tage). Metastasen traten zu 80% bis 100% auf, wobei mehr Lungen- als Lebermetastasen gefunden worden. 52 Ergebniszusammenfassung Für die Gruppe IL-12 Milz und IL-12 subcutan konnte im Tumorwachstumsverlauf eine geringere Tumorgrößenzunahme beobachtet werden (Abbildung 19). 53 Diskussion 6. Diskussion In der vorliegenden Arbeit wurde überprüft, ob durch eine intraoperative autologe Tumorzellvakzination ein antitumoraler Effekt erzielt werden kann. Des Weiteren wurde untersucht, ob durch die Applikation eines IL-12 sezernierenden Impfstoffs direkt in die Milz eine stärkere Wirkung erreicht werden kann als nach subcutaner Impfung. Die Verwendung autologer Tumorzellen ist Gegenstand vieler Untersuchungen, wobei andere Autoren die Vakzine meist postoperativ applizieren. Über die Möglichkeit der Darreichung des Impfstoffes während der Operation und zusätzlich in die Milz sind in der Literatur nur wenige Publikationen zu finden. Unter Umgehung der Zellkultur wurde in diesem Versuch ein frischer whole cell Impfstoff intraoperativ eingesetzt, der alle Tumorzellklone und somit potentiell das gesamte Tumorantigenspektrum präsentiert. Vakzinationen die im Intervall nach Tumorzellentnahme vorgenommen werden, sind nur über Zwischenschritte einer in-vitro-Kultur möglich. Neben einem enormen Zeitaufwand bei dieser Methode ist weiterhin von Nachteil, dass meist nur ein Klon in-vitro heranwächst, der dann als Impfstoff dient. Dabei ist es möglich, dass dieser einzelne Zellklon nur einen geringen Teil der Antigene des polyklonalen Tumors präsentiert. Fraglich ist auch, ob dieser einzelne Zellklon in Metastasen des Tumors vorkommt. Mit steigender Anzahl der in-vitro-Zellpassagen kommt es zusätzlich zur Veränderungen in der Genexpression und somit auch zur Veränderungen der Expression der Antigene (76, 92). Mit Hilfe der Genkanone ist eine Transfektion von Tumorzellen nach mechanischer Zerkleinerung im stand by möglich (81, 97). Im Experiment wurden jedoch keine Tumorzellproben zur Herstellung des Impfstoffes verwendet, sondern Zellen aus derselben Kultur. 7 Tage nach Tumorimplantation erfolgte die Herstellung der Vakzine genau aus diesen Tumorzellen. Nachdem der Tumor reseziert wurde, standen die Zellen für eine Vakzination zur Verfügung. 54 Diskussion Lymphatische Organe wie Lymphknoten oder Milz zeichnen sich durch das Vorhandensein von Zellen des Immunsystems auf engstem Raum aus, dadurch scheint dies ein geeigneter Ort, um die Vakzine direkt zu verabreichen (16, 22, 24). Impfungen in die Milz oder Lymphknoten werden unterschiedlich diskutiert, wobei die Mehrheit davon ausgeht, dass diese Impfungen effektiver sind als die bisherige subcutane Variante (16, 26, 51). Die Entwicklung tumorspezifischer T-Zellen und Antikörper nach Vakzination in die Milz wurde in der Literatur wenig beschrieben (103, 109). Bei Zhou handelt es sich um ein mRNA Melanom Vakzin, welches direkt in die Milz von Versuchstieren injiziert wurde. Das Resultat zeigte ein verzögertes Tumorwachstum und ein signifikant verlängertes Überleben im Vergleich zur Kontrollgruppe (105). Kündig schilderte ebenfalls eine deutliche Verstärkung der Immunantwort und einen Überlebensvorteil nach Impfung in die Milz. In diesem Zusammenhang wurde sogar angenommen, dass eine aufwändige Genmodifikation unter Zugabe von Adjuvantien nicht notwendig sei (52). Bislang konnte diese Annahme nicht bestätigt werden. Gegenteilige Untersuchungen wurden von Cayeux beschrieben. Hier kam es nach Impfung mit nativen autologen Tumorzellen zu Veränderungen in der Milz, jedoch ohne eine messbare systemische Immunantwort. Beobachtet wurde eine Immunsuppression (16). Bezüglich der Vakzination in andere lymphatischen Organe wie z. B. den Lymphknoten gibt es ebenfalls sehr wenige Daten. Jonuleit konnte in seinen Versuchen nachweisen, dass es zu einer Steigerung der antigen-spezifischen CD4+ T-Zell- Antwort und zu einer Vermehrung von peptidspezifischen INF-gamma produzierender CD8+ T-Zellen nach Vakzination mit gepulsten dendritischen Zellen im Lymphknoten kommt (41). Ebenso konnte Maloy in seinen Studien zeigen, dass nach Injektion ihrer DNA-Vakzine intramuskulär, intradermal oder in periphere Lymphknoten eine starke Immunantwort ausgelöst wurde, wobei schon geringere Mengen im Lymphknoten ausreichten, um CD8+ zytotoxische T-Zellen zu aktivieren (61). Weiterhin berichtete Johansen über Impfungen von mit Peptiden versetzten Vakzine die eine 106-fach stärkere Immunantwort nach direkter Applikation in die Lymphknoten auslösten, als vergleichsweise nach subcutaner oder intradermaler Gabe (40). Die Ergebnisse dieser Untersuchungen lassen ein entsprechend großes Potential nach Vakzination in lymphatische Organe vermuten. 55 Diskussion Unabhängig von der Impflokalisation sind heute gentechnische Modifikationen der Tumorzellen das bevorzugte Vorgehen zur Verstärkung der Immunantwort nach Impfung. Je nach Art und Aktivität der Zytokine, die mit dem Impfstoff verabreicht werden, erfolgt die Steuerung des Immunsystems. Mit einer entsprechend guten Auswahl der Zytokine können die Bedingungen für eine effektivere Immunantwort verbessert werden (15). Welches Adjuvanz die optimale Immunisierung hervorruft, ist dabei nicht geklärt. In dieser Arbeit wurde das Zytokin IL-12 eingesetzt, da in der Literatur eine positive Wirkung in der Mehrheit diskutiert wird. IL-12 wird überwiegend von Makrophagen, dentritischen Zellen und B-Lymphozyten synthetisiert und stellt ein wichtiges Bindeglied der Immunregulation dar. Seine biologische Hauptwirkung besteht darin, T-Zellen und NK-Zellen zu aktivieren und insbesondere die Zytokinproduktion (INFgamma) zu steigern (71, 74, 88, 104). In Tierexperimenten konnte ein direkter antitumoraler Effekt nachgewiesen werden (79, 95). Weitere Versuche zeigten eine Erhöhung der CD4+ und CD8+ T-Zellen nach Beimpfung mit IL-12 in Splenozyten (93). Im vorliegenden Experiment erfolgte die Vakzination intraoperativ in die Milz oder subcutan. Als Untersuchungsparameter dienten die Überlebenszeitanalyse, Tumorrezidivrate und Zeit bis zum makroskopischen Wiederauftreten eines Rezidivs. In jedem Fall konnte gezeigt werden, dass nach einmaliger intraoperativer Vakzination ein (teilweise signifikanter) antitumoraler Effekt erzielt wurde. Eine immunsuppressive Wirkung wie bei Cayeux (16) konnte durch unsere gewonnenen Daten nicht bestätigt werden. Nachdem in ersten Untersuchungen (93) mit einem Melanom, eine Tendenz bezüglich Impfung in die Milz herausgearbeitet werden konnte, jedoch mit zu geringer Fallzahl, erfolgte nun eine Weiterführung und Aufarbeitung mit grösserer und demzufolge aussagekräftigerer Tieranzahl und einer zweite Zelllinie (Lewis Lung Karzinom). Um die Vergleichbarkeit der Gruppen nach der Operation zu gewährleisten, wurden diese nach dem Status der Tumorresektion eingeteilt. Auch dies war in Vorversuchen mit deutlich weniger Tieren nicht möglich (93). Angemerkt sei an dieser Stelle, dass bei der Beurteilung des R-Status intraoperativ nach makroskopisch sicherer Resektion R0 bzw. bei makroskopisch nicht sicherer Resektion R1/2 unterschieden wurde. Eine histopathologische Untersuchung erfolgte 56 Diskussion nicht, da ein genaues Staging bezüglich des möglichen Vorhandenseins von Satelliten-, Lymphknoten- oder Fernmetastasen in unserem Maus Modell nicht möglich war. Somit ergab es sich, dass Tiere nach vermeintlicher R0-Resektion dennoch ein Rezidiv entwickelten bzw. nach R1/2 Resektion kein Rezidiv ausbildeten. Ob dies Residuen des Primärtumors, einer Metastase oder vom Einstichkanal der Nadel waren, blieb hypothetisch. Tiere, die ein Tumorrezidiv entwickelten, zeigten bezüglich tumorfreier- und Gesamtüberlebenszeit, Tumorwachstum und Metastasierung Vorteile für alle Therapiegruppen gegenüber der Kontrollgruppe. Unabhängig von der Rezidivrate, die insbesondere durch den R-Status bestimmt wird, führte eine Vakzination zu einem Überlebensvorteil. Betrachtete man die Gruppen unter Einteilung nach der Impflokalisation, so ergab sich für keine der Lokalisationen, subcutan oder Milz, ein signifikanter Vorteil. Nach Vakzination in die Milz konnte eine signifikant geringere Metastasierungsrate beobachtet werden. Hervorzuheben sind die Ergebnisse nach R0-Resektion, da hier von einer nahezu vollständigen Entfernung des Tumors auszugehen war, somit wäre weniger bis keine Tumormasse vorhanden und eine adjuvante Therapie mit dem Vakzin eher erfolgreich. Nach Zusammenfassen der beiden Tumormodelle konnten nach Vakzination der IL-12 sezernierenden Tumorzellen in die Milz bezüglich Rezidivrate und längstem Überleben die besten, jedoch nicht signifikanten Ergebnisse aufgezeigt werden. Beurteilt man die Gruppen nach Art der Vakzine ergibt sich kein signifikanter Vorteil für IL-12 transfizierte Tumorzellen. Tendenziell zeigen sich Vorteile für IL-12 bezüglich der Tumorrezidivrate. IL-12 ist ein sonst erfolgreich genutztes Adjuvanz (36, 104). Ein therapeutischer Effekt ergab sich auch bei der Gruppe pRSC. Das Leerplasmid mit Tumorzellen enthält antigene DNA-Sequenzen, die eventuell diesen Effekt hervorrufen könnte. Die geringste Wirksamkeit konnte bei frostgeschockten Zellen beobachtet werden, was am ehesten mit dem Fehlen des Adjuvanz erklärt werden kann. Ein Vorteil der frostgeschockten Zellen könnte sein, dass bei ihrer Zerstörung ein mögliches intrazelluläres Antigen präsentiert wurde. 57 Diskussion Laut Protokoll erfolgt die Tumorreimplantation 4 Wochen nach dem Tod des letzten Tieres mit Tumor, da einige Tiere sehr spät ein Rezidiv entwickelten bzw. sie überlebten mit Rezidivtumor sehr lange. Ein geringer Vorteil zeigt sich für die Therapiegruppen gegenüber der Kontrollgruppe, visuell. Der Grund dafür könnte das Ausbleiben der Langzeitimmunität nach einmaliger Vakzination sein (51). Im Versuch Melanom überlebten 4 Versuchstiere der Gruppen Frost subcutan (3) und pRSC Milz (1) auch nach R0 oder R1/2-Resektion und Vakzination die Tumorreimplantation. Normalerweise liegt die Anwachsrate beim Melanom bei ca. 100%. Möglich ist eine zufällige Begebenheit oder ein gutes Ansprechen des Immunsystems auf die Vakzination. Mit der zweiten Tumorzelllinie konnten diese Effekte nicht aufgezeigt werden. Die Tumoranwachsrate betrug hier 100%. Auch hier konnten bezüglich Überlebenszeit keine signifikanten Unterschiede gezeigt werden, jedoch visuell konnte ein Vorteil für IL-12 gezeigt werden. Die Tiere entwickeln nach einer einmaligen Vakzination gewöhnlich keine Langzeitimmunität. Eine Impfauffrischung (Boosterung) kann dagegen zu einer Langzeitimmunität und stärkeren Immunantwort beitragen. Kundig fand heraus, dass man die Effektivität eines Impfstoffes durch kontinuierliche Gabe über mehrere Tage weiter steigern kann (51). Eine Impfauffrischung war bei unserer Untersuchung nicht vorgesehen. Schlussfolgernd kann durch die gewonnen Daten ausgesagt werden, dass durch das hier verwendete Maus Tumormodell mit einer intraoperativen whole cell Vakzine ein verlängertes Überleben der Therapiegruppen gegenüber der Kontrollgruppe erreicht werden konnte. Für das Vakzin mit IL-12 transfizierten Tumorzellen ergaben sich tendenzielle Vorteile für die Überlebenszeit, insbesondere im adjuvanten Ansatz nach R0-Resektion und Applikation in die Milz. IL-12 besitzt eine zentrale Funktion bei der Aktivierung der T-Helferzell-(TH1)-Immunantwort und der NK-Zellen, die im Kampf gegen die Tumorzelle eine große Rolle spielen (62). Ob die Milz letztlich ein geeigneter Ort als Impflokalisation für Tumorzellvakzine ist, kann mit den vorliegenden Ergebnissen und nach literarischer Recherche nicht eindeutig beurteilt werden, da jedoch tendenziell Vorteile zu erkennen sind und diese in der wenigen Literatur positiv aufzeigt werden, sollte dies weiter untersucht werden. 58 Diskussion Neben der Suche nach der optimalen Lokalisation für den Impfstoff, scheint auch die Frage nach dem besten Adjuvanz für die beste Immunreaktion nicht beantwortet. In vielen weiteren Studien werden neben Zytokinen wie IL-12 auch apathogene Viren als unspezifische Immunstimulatioren verwendet (37). Ob eine intraoperative Vakzination sinnvoll ist, sollte in einem Vergleich mit einer postoperativen Impfung mit und ohne Boosterung in gleichen Modellen untersucht werden. 59 Zusammenfassung 7. Zusammenfassung Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Dr. med. Intraoperative autologe Tumorzellvakzination in die Milz oder subcutan im Maus Tumormodell eingereicht von Susan Schürer geb. Endesfelder angefertigt an der Universitätsklinik Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie (komm. Direktoren PD Dr. Michael Bartels/ Prof. Dr. Uwe Eichfeld ) betreut von Prof. Dr. med. Arne Dietrich Solide Tumoren haben im fortgeschrittenen Krankheitsstadium nach wie vor eine schlechte Prognose. Die Vorüberlegungen für diese Arbeit gingen von der Polyklonalität und Individualität von Karzinomen aus. Aufgrund dieser Spezifität sollte in dieser Arbeit der Einsatz einer individuellen, spezifischen Immuntherapie/Vakzination zur Anwendung kommen. Als Tumormodell diente die C57/BL6 Maus mit dem autologen B16 Melanom bzw. dem Lewis Lung Karzinom. Es sollte untersucht werden, ob mit einem whole cell Vakzin, welches intraoperativ (in stand by herstellbar) verabreicht wurde, ein antitumoraler Effekt erzielt werden kann. Weiterhin wurde die Hypothese geprüft, ob durch gentechnische Veränderung der Tumorzellen (Sekretion von IL-12) und Injektion der Vakzine in die Milz eine Therapiesteigerung im Vergleich zur subcutanen Applikation erreicht wird. 60 Zusammenfassung Die Vakzination von Tumorzellen wird in vielen Studien überprüft, die Applikation der Vakzine erfolgt hierbei in der Regel postoperativ und subcutan. Postoperativ bedeutet, dass der Impfstoff in aufwändigen Zellkulturen hergestellt wird, dabei kommt es zum Verlust der Polyklonalität. Neben dem Verlust potentiell antigener Klone kommt es in der Zellkultur zu einer Veränderung des Expressionsmusters der darin heranwachsenden Zellen. In einer Überlebenszeitanalyse sollte die Tumorrezidivrate, Tumorwachstum, Überlebenszeit und die Metastasierung in Abhängigkeit von der Impflokalisation und dem Impfstoff überprüft werden. Bei der Impflokalisation wird unterschieden zwischen der Applikation in die Milz oder subcutan. Als Impfstoffe dienten gefriergeschockte, mit dem Leerplasmid pRSC oder mit IL-12 transfizierte Tumorzellen. Zusammenfassend war zu beobachten, dass es Vorteile bezüglich Überlebenszeit, Metastasierungsrate und Tumorrezidivrate für alle Therapiegruppen gab, die zum Teil auch signifikant waren. Tendenziell waren eine verlängerte Überlebenszeit und eine geringere Tumorgrößenzunahme nach Vakzination mit IL-12 modifizierten Tumorzellen und eine geringere Metastasierungsrate nach Impfung direkt in die Milz zu beobachten. Unter Berücksichtigung des R-Status konnte dieser Effekt besonders nach R0Resektion noch deutlicher hervorgehoben werden. Alle Therapiegruppen profitierten von der Vakzination. Die Tumorrezidivrate war nach IL-12-Milz-Impfung deutlich geringer als in allen anderen Gruppen. Für einen antimetastatischen Effekt könnte die niedrige Metastasierungsrate nach Impfung direkt in die Milz sprechen. Nach R1/2-Resektion und Tumorreimplantation schnitten alle Gruppen, die mit IL-12 Tumorzellen versehen wurden, stets am besten ab. Die Milz als Impflokalisationsort konnte auch hier im Bereich der Metastasierungrate positive Ergebnisse aufzeigen. Die Ergebnisse waren mit kleinen Abweichungen bei beiden Tumorzelllinien ähnlich. 61 Anhänge und Verzeichnisse 8. Anhänge und Verzeichnisse 8.1 Literaturverzeichnis 1 Adamina M, Rosenthal R, Weber WP, Frey DM, Viehl CT, Bolli M, Huegli RW, Jacob AL, Heberer M, Oertli D, Marti W, Spagnoli GC, Zajac P (2010) Intranodal Immunization With a Vaccinia Virus Encoding Multiple Antigenic Epitopes and Costimulatory Molecules in Metastatic Melanoma. Mol Ther 18(3):651-9 2 Arienti F, Sule-Suso J, Belli F (1996): Limited antitumor t cell response in melanoma patients vaccinated with interleukin-2 gene-transduced allogenic melanoma cells. Hum Gene Ther 7: 1955-63 3 Armstrong A, Eck SL (2003): EpCAM: A new therapeutic target for an old cancer antigen. 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Zusammengefasst nach Impflokalisation (Melanom) Abbildung 8: Mittleres Tumorwachstum nach R0- Resektion ( Melanom) Abbildung 9: Mittleres Tumorwachstum zusammengefasst nach der Art der Vakzine nach R0-Resektion (Melanom) Abbildung 10: Mittleres Tumorwachstum zusammengefasst nach der Impflokalisation nach R0-Resektion (Melanom) Abbildung 11: Mittleres Tumorwachstum nach R1/2-Resektion (Melanom) Abbildung 12: Mittleres Tumorwachstum nach Tumorreimplantation (Melanom) Abbildung 13: Mittleres Tumorwachstum unabhängig vom R-Status Zusammengefasst nach der Art der Vakzine nach Tumorreimplantation (Melanom) Abbildung 14: Mittleres Tumorwachstum zusammengefasst nach Impflokalisation nach Tumorreimplantation (Melanom) Abbildung 15: Mittleres Tumorwachstum unabhängig vom R-Status (Lewis Lung) Abbildung 16: Mittleres Tumorwachstum nach R0-Resektion (Lewis Lung) Abbildung 17: Mittleres Tumorwachstum nach R1/2-Resektion (Lewis Lung) Abbildung 18: Mittleres Tumorwachstum zusammengefasst nach der Art der Vakzine nach R1/2-Resektion (Lewis Lung) Abbildung 19: Mittleres Tumorwachstum nach Tumorreimplantation (Lewis Lung) Abbildung 20: Mittleres Tumorwachstum zusammengefasst nach der Art der Vakzine nach Tumorreimplantation (Lewis Lung) Abbildung 21: Mittleres Tumorwachstum zusammengefasst nach der Impflokalisation nach Tumorreimplantation (Lewis Lung) 9 16 16 17 24 25 26 28 29 30 32 34 35 36 39 42 45 45 47 48 49 72 Erklärung über die eigenständige Abfassung der Arbeit 9. Erklärung über die eigenständige Abfassung der Arbeit Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne unzulässige Hilfe oder Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Ich versichere, dass Dritte von mir weder unmittelbar noch mittelbar geldwerte Leistungen für die Arbeit erhalten haben, die im Zusammenhang mit dem Inhalt der vorliegenden Dissertation stehen, und dass die vorgelegte Arbeit weder im Inland noch im Ausland in gleicher oder ähnlicher Form eines anderen Prüfungsverfahrens vorgelegt wurde. Alles aus anderen Quellen von anderen Personen übernommene Material, das in der Arbeit verwendet wurde oder auf das direkt Bezug genommen wird, wurde als solches kenntlich gemacht. Insbesondere wurden alle Personen genannt, die direkt an der Entstehung der vorliegenden Arbeit beteiligt waren. Datum: Unterschrift: 73 Lebenslauf 10. Lebenslauf 15.11.1979 geboren in Burgstädt Familienstand verheiratet, 2 Kinder (7 Jahre und 4 Jahre) Schule: 1986 Einschulung an der Grundschule in Wittgensdorf 1990-1992 Besuch der Realschule in Wittgensdorf 1992-1996 Besuch des Gymnasiums in Burgstädt 1996-1998 Besuch des Sportgymnasiums in Leipzig 1998 Abitur 1998-1999 Absolvierung FSJ Ökumenische Sozialstation Leipzig Studium: 1999-2000 Studium der Biologie an der Universität Leipzig 2000-2006 Studium der Humanmedizin an der Universität Leipzig 2002 Ärztliche Vorprüfung 2006 Ärztliche Prüfung 74 Lebenslauf 2007-03/2008 1. Elternzeit Beruflicher Werdegang: 04/2008-12/2011 Arbeit als Assistenzärztin für Frauenheilkunde am MVZ nuwamed in Leipzig (Ärztlicher Leiter Dr. med. Marwan Nuwayhid) 12/2009-12/2012 2. Elternzeit 01/2012-08/2013 Arbeit als Assistenzärztin für Frauenheilkunde am Helios Krankenhaus in Leisnig (Chefärztin Dr. med. Katrin Petzold) 09/2013 Arbeit als Assistenzärztin für Frauenheilkunde am St.Elisabeth-Krankenhaus in Leipzig (Chefärzte Dr. med Birgit Henne, Dr. med. Dagmar Langanke, Dr. med. Carsten Springer) 75 Danksagung 11. Danksagung Herrn Prof. Dr. med. Arne Dietrich danke ich für die Bereitstellung des Themas, für seine Unterstützung, Hilfsbereitschaft und Geduld während der Anfertigung dieser Arbeit. Ich danke dem damaligen Team um Herrn Dr. med. Arne Dietrich, insbesondere Herrn Dr. med. Lars Becherer und Herrn Dr. med. Christoph Stockmar für die Zusammenarbeit bei der Durchführung des experimentellen Teils dieser Arbeit im Labor. Ebenso herzlich danke ich Frau Dr. med. vet. Madaj-Sterba und deren Mitarbeiterinnen am Medizinisch Experimentellen Zentrum sowie Frau Dr. med. A. Gütz für die Befundung der histologischen Schnitte, den MTA’s Frau Vogel und Frau Rolle sowie allen Mitarbeitern des Medizinisch Experimentellen Zentrums. Herrn Hans Gruner danke ich für die Hilfe bei der Erstellung des Layouts. Frau Teresa Tenbergen danke ich für das Interesse und die aufmunternden Gespräche und das Korrekturlesen. Herrn Dr. med. Michael Saborowski danke ich für seine Hilfsbereitschaft und die vielen wichtigen Informationen. Herrn Dr. phil. Axel Schürer danke ich für seine liebevolle, treue Unterstützung, Hilfsbereitschaft, für die Ratschläge und den Glauben an das Gelingen dieser Arbeit. 76