Optik Experimentalphysik 3 Dr. Georg von Freymann 20. Oktober 2009 Matthias Blaicher Dieser Text entsteht wärend der Vorlesung „Klassische Experimentalphysik 3“ im Wintersemester 2009/2010 an der Universität Karlsruhe, a.k.a KIT. Wie die Vorlesung, so ist auch dieses Skript in zwei Teile „Optik“ sowie „Thermodynamik“ geteilt. 1 1 WAS IST LICHT 1 Was ist Licht Licht kann als elektro-magnetische Welle oder als Quanten (Photon) beschrieben werden (Dualität). Ein LASER verscheidener Wellenlänge und gleicher Leistung kann unterschiedlich hell erscheinen, man muss also unterscheiden ob eine Lichtquelle hell ist (physikalische Größe) oder ob sie hell erscheint (physiologische Größe). Wegen der offenkundigen Wichtigkeit des subjektiven Eindrucks sind photometrische Größen von Bedeutung. 1.1 Photometrische Größen Basiseinheiten der Optik Lichtstärke 1 Candela (Cd), 1 Candela ist die Lichtstärke mit der ein 6001000 Quadratmeter eines schwarzen Strahlers bei der Temperatur des beim Druck von 101325 Kilogram durch Meter und durch Sekundequadrat erstarten Platins senkrecht zu seiner Oberfläche leuchtet. Abgeleiteten photometrische Größen Lichtstrom 1 Lumen (lm) = Cd * sr, 1 Lumen ist gleich dem Lichtstrom, den eine punktförmige Lichtquelle der Lichtstärke 1 Cd gleichmäßig nach allen Richtungen in den Raumwinkel 1 sr ( = 4π) aussendet. Beleuchtungsstärke 1 Lux (lx) = lm * m−2 . Über das planksche Strahlungsgesetz (siehe 6.2, schwarze Strahler) kann 1 Cd mit der physikalischen Größe 1 Watt in Verbindung gebracht werden. Bei einer Frequenz von 540 THz (=555 nm Wellenlänge) gilt 1 Cd = 1 W 683 sr Spektrale Empfindlichkeit des Auge (hell-adaptiert) Bild 1, sichtbares Licht Beispiel λ = 555 nm λ = 750 nm physikalischen W 1m 2 W 1m 2 physiologisch 683 Lx 0, 1 Lx Wärend bei der Beleuchtungsindustrie phisiologische Größen im Vordergrund stehen, wollen wir uns im Folgenden auf die physikalischen Größe konzentrieren. Energieflussdichte ist verknüpft mit der elektromagnetischen Welle, und gegeben durch den ~ mit S ~=E ~ ×H ~ [s] = W2 . Bei elektromagnetischen Wellen gilt im Poynting-Vektor S m Vakuum ~ r E µ0 = = Vakuum-Impedanz Z0 = 376 Ω = Z0 ~ ε0 H 2 1.2 Kohärenz von Licht 1 WAS IST LICHT und somit mit 2 r ε ~ ~ 0 S = E µ0 ~s k ~k ~ mit der Frequenz ω, so oszilliert auch auch S. ~ Mittelt man über diese Oszilliert E zeitliche Oszillation, dann spricht man von der Intensität I des Lichts. 1.2 Kohärenz von Licht Licht breitet sich in Form elektromagnetischer Wellen aus. Eine ideale ebene Welle, sogenanntes kohärentes Licht, könnte z.B. sein: ~ =E ~ 0 cos ~k · ~r − ωt E Veranschaulichung Ort, bei fester Zeit Bild 2, Amplitude über Zeit, bei festem ~r Bild 3, Amplitude über Das Licht aus Lasern kommt idealen ebenen Wellen sehr nahe. Das Licht einer Glühlampe weist hingegen eine endliche Kohärenzzeit und eine endliche Koherenzlänge auf. Bild 4, Glühlampe, Amplitude über Zeit Kohärenzzeit = Kohärenzlänge Lichtgeschwindigkeit 1.2.1 Experiment: Michelson Interferometer Bild 5, Strahlengang Bild 6, Intensität über ∆x, für Laser und Weißlicht 3