Candela ist die SI-Einheit der Lichtstärke Licht wird durch mehrere Merkmale beschrieben, die Lichtstärke ist als SIBasiseinheit festgelegt, andere lichttechnische Einheiten sind daraus abgeleitet Von Prof. Dr. Mintken Candela ist im Internationalen Einheitensystem SI die Basiseinheit für die Lichtstärke, als Einheitenzeichen ist cd festgelegt. Die Bezeichnung Candela ist lateinischer Herkunft und bedeutet „Kerze“. Ausgesprochen wird Candela mit Betonung auf der zweiten Silbe. Die international übliche Abkürzung SI ergibt sich aus der französischen Bezeichnung Système International d’Unités. Es handelt sich bei diesem Internationalen System um sieben Basiseinheiten, aus denen weitere Einheiten so abgeleitet werden dürfen, dass kein Umrechnungsfaktor erforderlich wird. Die SI-Basiseinheiten und die abgeleiteten Einheiten bilden zusammen die SI-Einheiten. In Deutschland ist Candela die gesetzliche Einheit der Lichtstärke, deren Verwendung im geschäftlichen und im amtlichen Verkehr obligatorisch ist. Als SI-Vorsatz wird gelegentlich Milli verwendet, um durch mcd Teile von 1 cd zu bezeichnen. Daneben sind für andere lichttechnische Größen weitere Einheiten wie Lumen für den Lichtstrom oder Lux für die Beleuchtungsstärke gesetzlich zulässig. Dies ergibt sich aus der Einheitenverordnung (EinhVO), die auf der Grundlage des Gesetzes über die Einheiten im Messwesen und die Zeitbestimmung, kurz Einheiten- und Zeitgesetz (EinhZeitG), vom zuständigen Bundesminister für Wirtschaft erlassen wurde. Lichtstärke als physikalische Größe Das sichtbare Licht umfasst die elektromagnetische Strahlung der Wellenlänge von etwa 380 Nanometer (nm) bis 780 nm, wobei die Empfindlichkeit des Auges für die optische Strahlung ausgehend von einem Maximum bei etwa 555 nm in Richtung beider Grenzwerte nach einem charakteristischen Kurvenverlauf abnimmt. Mit demselben Energieaufwand wird deshalb bei unterschiedlichen Wellenlängen ein unterschiedlicher Helligkeitseindruck erzeugt, in lichttechnischen Größen wird dieser Zusammenhang berücksichtigt. Das menschliche Auge nimmt gleichzeitig die Helligkeit und die Farbe des Lichts wahr. Aufgrund der Eigenschaften des menschlichen Auges ist die Empfindlichkeit für das Licht bei Tag und bei Nacht leicht unterschiedlich, für das Nachtsehen liegt die maximale Empfindlichkeit des Auges bei 507 nm, also etwas niedriger als beim Tagsehen. In dem sichtbaren Strahlungsbereich ist das gesamte Farbenspektrum enthalten, wie es bei einem Regenbogen sichtbar wird, der sich von violett über blau, grün, gelb bis rot erstreckt. Nicht sichtbare Wellen, wie Funkwellen, sind länger, Röntgenstrahlung hat eine kürzere Wellenlänge. Licht breitet sich mit der Lichtgeschwindigkeit von knapp 300000 km/s in der Luft aus. Wie alle elektromagnetischen Strahlungen kann auch die Lichtstrahlung entweder durch die Angabe der Wellenlänge oder der Frequenz beschrieben werden, wobei das Produkt aus Wellenlänge und Frequenz der Lichtgeschwindigkeit entspricht. Für die seit 1979 geltende Definition der Lichtstärke wird im SI die Frequenzangabe genutzt. Ausgewählt wurde die Frequenz 540 Terahertz, dies entspricht einer Wellenlänge von 555 nm. Damit wird die maximale Empfindlichkeit des Auges in die Definition einbezogen. Für die Festlegung einer zu definierenden Einheit wird eine Bezugsgröße benötigt. Dies ist im Fall der Lichtstärke als lichttechnischer Größe die Strahlstärke als energetische Größe, die als Leistung bezogen auf den Raumwinkel definiert ist (Watt durch Steradiant, W/sr). Die Lichtstärke von 1 Candela ist nach der SI-Definition gegeben, wenn die Strahlungsquelle eine Strahlung von 540 Terahertz in eine bestimmte Richtung aussendet und dabei eine Strahlstärke in dieser Richtung von 1/683 Watt durch Steradiant aufweist. Der ungewöhnliche Zahlenwert 1/683 wurde mit Rücksicht auf die bereits vorhandene Fachsystematik lichttechnischer Größen gewählt, er bewirkt als Maximalwert des photometrischen Strahlungsäquivalents die Umrechnung zwischen energetischen und lichttechnischen Größen. Candela und Lumen zwischen Watt und Lux Für praktische Zwecke kommt es meistens darauf an, den gesamten Lichtstrom der Lampe zu kennen. Dieser kann aus der Lichtstärke und dem jeweiligen Raumwinkel ermittelt werden. Hierzu wird über alle Wellenlängen die Lichtstärke mit dem Raumwinkel multipliziert, die Einheit des so ermittelten Lichtstroms wird Lumen (lm) genannt, also 1 cd mal 1 sr ergibt 1 lm. Im Einzelhandel mit Lampen ist aufgrund der Kennzeichnungspflicht neben anderen Daten der abgegebene Lichtstrom in Lumen anzugeben. Soll der Lichtstrom eine Fläche beleuchten, wie eine Arbeitsfläche oder eine Verkehrsfläche, ist entscheidend, welcher Lichtstrom an der zu beleuchtenden Fläche ankommt. Der ankommende Lichtstrom wird mit dem Quadrat der Entfernung zur Lichtquelle geringer. Er wird an der zu beleuchtenden Fläche auf die Flächeneinheit bezogen, also Lichtstrom geteilt durch Fläche. Trifft ein Lichtstrom von 1 lm auf die Fläche von 1 m², so beträgt die sich daraus ergebende Beleuchtungsstärke 1 lm/m², die als 1 Lux (lx) bezeichnet wird. Zur Ermittlung der vorhandenen Beleuchtungsstärke werden Messgeräte verwandt, die Luxmeter genannt werden. Für allgemeine Arbeitsplätze im Büro sind mindestens 300 lx bis etwa 750 lx erforderlich. Aus der aufgenommenen Leistung in Watt lassen sich die Betriebskosten der Lampe berechnen. Aus dem Lichtstrom und der aufgenommenen Leistung kann das Verhältnis lm/W gebildet werden, häufig als Lichtausbeute bezeichnet. Das Verhältnis lm/W gibt Auskunft über die Effizienz der Lampe. Bei herkömmlichen Glühlampen sind etwa 12 lm/W üblich, bei modernen LED-Lampen 100 lm/W und mehr. Candela und Lumen sind als lichttechnische Größen also Zwischenstationen auf dem Weg von der Energiezufuhr in Watt bis zum Ergebnis der Beleuchtungsstärke in Lux. Literatur- und Quellenhinweise Gesetz über die Einheiten im Messwesen und die Zeitbestimmung (Einheiten- und Zeitgesetz EinhZeitG) Ausführungsverordnung zum Gesetz über die Einheiten im Messwesen und die Zeitbestimmung (Einheitenverordnung EinhV) DIN 1301-1: 2010-10: Einheiten: Einheitennamen, Einheitenzeichen Physikalisch-Technische Bundesanstalt: Das Internationale Einheitensystem (SI). Sonderdruck PTB-Mitteilungen 117 (2007) 2. Bremerhaven 2007 Deutsche Lichttechnische Gesellschaft e.V. (Hrsg.): Klimawandel und Energieeffizienz. Berlin 2009 Autor: Prof. Dr. Karl-Heinz Mintken VDI Dipl.-Ing. Dipl.-Päd. Freier Wissenschaftler Cloppenburger Str. 458 26133 Oldenburg