Marketing | kosten | Logistik Beleuchtung Licht aktiviert und gibt Bewohnern Sicherheit licht steuert den biologischen tagesablauf. besonders für bewohner von alten- und Pflegeheimen ist daher eine angepasste lichtplanung in jeder umbauphase eine chance, um mehr orientierung zu geben. Mit leuchtmitteln, Farben, Formen und Materialen können räume wohnlich und stimulierend gestaltet werden. Licht wird zunächst als weiß empfunden. Jedoch gibt es hier farbliche Abstufungen, die jeder immer wieder selbst erfährt. So setzt sich „weißes Licht“ aus einem ganzen Spektrum an Farbeindrücken verschiedener elektromagnetischer Strahlungen zusammen. Am Vormittag ist der Blauanteil des Sonnenlichts sehr hoch (kaltweißes Licht, Produktion aktivierender Hormone). Am Mittag ist er ausgewogen mit dem Rotanteil des Lichts vorhanden (neutralweißes Licht). Am Abend aber sinkt der Blauanteil zugunsten des langwelligen Rottons (warmweißes Licht). Der Körper beginnt mit der Ausschüttung des so genannten Müdigkeitshormons Melatonin. tageslichtsimulierende lichtsysteme Das Wissen über die Steuerungsmöglichkeit biologischer Abläufe durch das Licht bedeutet ein enormes Potenzial beim Einsatz von künstlichem Licht. Die technische Umsetzung bei der Simulation der tageszeitlichen Lichtveränderungen (variable Steuerung der Lichtstärke und der Lichtfarbe) ist bereits möglich. Diese so genannte dynamische Beleuchtung wird insbesondere für den Einsatz von LED-Technik und unter energetischen Gesichtspunkten weiterentwickelt. Das indirekte Licht dient als Grundbeleuchtung. Die gestalterisch ansprechenden Leuchten unterstützen die Wohnlichkeit. Dies ist die Eingangshalle vom Haus Toskana in Lüdenscheid, geplant vom Architekten Dieter Schaarschmidt. Die Lichtplanung ist von Rose&Partner Planungsgesellschaft mbH. Die Rolle des Lichts rückt auch im Alten- und Pflegeheim zu Recht immer mehr in den Fokus. Neuere Erkenntnisse geben die Gewissheit, dass das Licht essentiell für unseren Gemütszustand und einen gefestigten Tagesablauf ist. Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, angewiesen und meist reduziert auf ihr direktes Wohnumfeld, profitieren spürbar von einer guten Lichtplanung. taktgeBer licht Das Licht beeinflusst über lichtempfindliche Rezeptoren in der Netzhaut des Auges die Produktionsmenge sowohl aktivierender als auch Müdigkeit auslösender Hormone. Insbesondere der kurzwellige Blauanteil des Lichts steuert dabei die Ausschüttung von Cortisol, Serotonin und Melatonin. Dieser Zusammenhang wurde erst in den letzten Jahren wissenschaftlich erforscht. „Die Rolle der Beleuchtung ist speziell für ältere, immobile und v.a. an Demenz Erkrankte im Pflegeheim bedeutend. “ ElisabEth schnEidEr-GrauvoGEl Die Rolle der Beleuchtung ist speziell für ältere, immobile und v.a. an Demenz Erkrankten im Pflegeheim bedeutend. Hier leben die Bewohner sehr zurückgezogen und in großen Teilen nahezu ausschließlich in geschlossenen Räumen ohne ausreichendes und somit taktgebendes Tageslicht. Schläfrigkeit am Tag, Antriebslosigkeit, teilweise depressive Stimmung bei gleichzeitig großer Unruhe und Schlafstörungen in der Nacht sind häufig die Folge. Das alternde Auge und der natürliche Prozess der Linseneintrübung schränkt den Lichtdurchlass zur Netzhaut deutlich ein. Das heißt, ältere Menschen benötigen im Vergleich zu jüngeren Menschen ein Vielfaches mehr an Lichtstärke zur BewältiHCM 2. Jg. ausgabe 4/2011 Foto: Schneider-Grauvogel 22 Marketing | kosten | Logistik gung normaler Sehaufgaben, aber auch zur Unterstützung der eigenen biologischen Uhr (Tag-Nacht-Rhythmus). Wissenschaftliche Testreihen in österreichischen Pflegeheimen beweisen laut Charlotte Sust, Geschäftsführerin der ABoVe GmbH, dass ein gezielter Einsatz von Lichtstärke und Lichtfarbe in Anlehnung an das Farbspektrum des natürlichen Lichts den Bewohner positiv stimulieren kann. Sie werden aktiver und nehmen auffallend mehr am täglichen Geschehen und an der Kommunikation mit den Mitarbeitern teil. Eine Veränderung der Lichtzusammensetzung entsprechend des Abendlichts verbesserte merklich eine ausgeglichene Nachtruhe. Die Studie wurde vom Dornbirner Kompetenzzentrum Licht durchgeführt und die Daten wurden von der ABoVe GmbH ausgewertet. tageslicht giBt es gratis Die Lichtstärke (gemessen in der Einheit Lux – lx) des Sonnenlichts kann im Sommer im Freien bis zu 100.000 lx ergeben. Selbst im Innere eines Gebäudes, direkt am Fenster, sind Werte von 2.000 lx und mehr messbar. Aber mit einem Abstand von nur wenigen Metern vom Fenster entfernt sinkt die Lichtstärke rapide. Je nach gemessenem Wert muss mit künstlichem Licht nachgeholfen werden, um für ein gutes Sehen zu sorgen. Um aber das Tageslicht und seine biologische Wirkung nutzen zu können, sollte insbesondere bei Neubaumaßnahmen, aber auch beim Umbau von Alten- und Pflegeheimen, eine gute 23 checkliste Planungshilfe für die Beleuchtung • Eine eigenständige Fachplanung licht muss frühzeitig eingebunden werden. • lichtplanung und brandschutzkonzept müssen aufeinander abgestimmt werden. • Eine effektive tageslichtnutzung wird durch einen minimalen Eingriff in die Grundrissstruktur möglich. • Kunstlicht kann tageslicht nur ergänzen. • Fensternahe sitzmöglichkeiten im Gemeinschaftsbereich und den bewohnerzimmern schaffen. • Flurbereiche sind nicht nur verkehrsflächen, sondern auch aufenthaltsbereiche. • Extreme lichtstärkeschwankungen bei raumübergängen sind zu vermeiden, um blendung oder kurzzeitige orientierungslosigkeit zu vermeiden. • der Einsatz von Farbe kann die orientierung und die sicherheit unterstützen. • Gesättigte Farben können stimmungen beeinflussen. sie sind daher ein gutes, aber mit bedacht einzusetzendes Gestaltungsmittel. • der Einsatz des lichts ist mit dem Farbkonzept der Einrichtung abzustimmen. auf einen hohen Farbwiedergabeindex des leuchtmittels ist zu achten, um die Farbwirkung nicht zu verfälschen. • blendung durch spiegelungen und reflektion durch glatte oberflächen, aber auch der direkte Einblick in das leuchtmittel sind zu vermeiden. • Eine Grundbeleuchtung sollte von der Einrichtung festgelegt und gesteuert werden (verantwortliches Personal). Zusätzlich können individuellere leuchten durch die bewohner geschaltet werden. Anzeige Mehr Bodenfreiheit für das neue Heim. Mit den Kunststoff-Designbodenbelägen von PROJECT FLOORS realisieren Sie immer ein naturnahes, positives Wohlfühlambiente in Altenheimen, Pflegeinrichtungen und Praxen. Das stärkt die Vitalität der Bewohner oder Patienten und weckt die Lebensfreude. Dabei sind die Böden mit verblüffend echt anmutenden Holz-, Stein- und Keramikdekoren permanent antibakteriell, strapazierfähig, langlebig und leicht zu reinigen. Gerne informieren wir Sie über die vielen weiteren Vorteile. Besuchen Sie uns! Halle 1 Stand 527 www.project-floors.com