Schulversuche zum Dualismus des Lichts Christian Vogl, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Physik (ETAP) Der Dualismus des Lichts ist eines der grundlegenden Phänomene zum Verständnis der gesamten Quantenphysik. Aus diesem Grund nimmt dieser Themenbereich im Lehrplan der Oberstufenphysik einen zentralen Platz ein. Die einzelnen Charakteristika des Lichts können durch einfache Schulexperimente den Schülerinnen und Schülern veranschaulicht werden. Probleme gibt es bei geeigneten Experimenten, die den Dualismus des Lichts in einem Experiment und möglichst gleichzeitig veranschaulichen sollen. Diese Experimente sind in der Schule fast immer nur als Gedankenexperimente durchführbar. Viele Schülerinnen und Schüler brauchen aber gerade die Visualisierung im realen Experiment, um die Komplexität dieses Themenbereiches verstehen zu können. Basierend auf einer Ausstellungsarbeit zum „Jahr der Physik 2000“ des Instituts für angewandte Physik an der Universität Bonn [1] wird neben zwei bekannten Experimenten zu den Charakteristika von Licht ein drittes Experiment vorgestellt, welches die beiden Charaktere von Licht gleichzeitig veranschaulicht. Grundlage aller drei Experimente ist ein einfaches Lasermodul. Um den Teilchencharakter des Lichts zu veranschaulichen wird im ersten Versuch der Laserstrahl durch neutrale Graufilter soweit abgeschwächt, dass ein Photomultiplier einzelne Photonen registrieren kann und diese mit Hilfe der dazugehörigen Elektronik hörbar gemacht werden können. Das Knacken der Aktiv-Boxen erinnert intuitiv an Geiger-Müller-Zähler. Der Laserstrahl kann vom Betrachter durch Blenden unterbrochen werden. Da dann das Knacken verschwindet, kann nur das Laserlicht Auslöser des Knackens sein. Der zweite Versuch ist der klassische Doppelspaltversuch. Zur besseren Sichtbarkeit des Interferenzmusters wird zusätzlich eine Linse zwischen Doppelspalt und Schirm in den Strahlengang gestellt. Das Interferenzbild ist charakteristisch für Wellenphänomene in der Physik. Der dritte Versuch verbindet beide Charaktere des Lichts. Wiederum wird das Lasermodul verwendet und sein Licht mit Hilfe von Graufiltern abgeschwächt. Mit diesem abgeschwächten Licht wird das bereits bekannte Doppelspalt-Experiment durchgeführt. Statt des Schirmes, auf dem wegen der Abschwächung nichts zu sehen wäre, wird nun eine CCDKamera verwendet. Diese CCD-Kamera ist aufgrund des eingebauten Bildverstärkers in der Lage die Auftreffpunkte der einzelnen Photonen auf einem PC-Bildschirm anzuzeigen. Es entsteht wiederum das bekannte Interferenzmuster, allerdings kann man bei stark verlangsamtem Abspielen des Filmes erkennen, dass dieses Muster aus einzelnen Photonentreffern aufgebaut ist. Das heißt einzelne Teilchen erzeugen im Gesamten gesehen ein Muster, welches charakteristisch für Wellenphänomene ist. Der Dualismus von Licht wird deutlich. Ferner zeigt sich beim langsamen Abspielen des Filmes, dass man keine sichere Vorhersage über den Auftreffpunkt des nächsten Photons treffen kann. Hier könnte im Unterricht ein Einstieg in die stochastischen Aspekte der Quantenmechanik erfolgen. Die drei Versuche werden primär für die Lehramtskandidatenausbildung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz verwendet. Sie stellen eine neue experimentelle Möglichkeit zum schulischen Einstieg in die Quantenphysik dar. Aufgrund der Konstruktion (Tische mit Rollen, Versuchsaufbau unter abnehmbaren Plexiglashauben) können und sollen sie ohne Probleme auch von Schulen zum Einsatz im Unterricht ausgeliehen werden. Ebenso können Schulklassen und Physikkurse die Universität besuchen, um hier mit den Experimenten zu arbeiten. Literatur: [1] A.Weis, R.Wynands: Three demonstration experiments on the wave and particle nature of light, Institut für angewandte Physik, Universität Bonn