FORTBILDUNG: Licht und Sehen Das Technorama bietet während des Wintersemesters eine Fortbildung für Lehrkräfte der Sekundarstufe I unter der bewährten Leitung von Dr. Peter Stettler an. Sucht man im Internet oder in Lexika nach dem Begriff „Licht“, so trifft man bald auf Texte wie diesen: Licht ist der sichtbare Bereich der elektromagnetischen Strahlung von etwa 380 bis 780 Nanometer (nm) Wellenlänge (entsprechend einer Frequenz von etwa 789 bis herab zu 385 THz). Gelegentlich steht der Begriff Licht auch für das gesamte elektromagnetische Wellenspektrum. Es wird also postuliert, dass das Licht grundsätzlich etwas Physikalisches sei. Dabei wird stillschweigend vorausgesetzt, dass LeserInnen eines gewöhnlichen Lexikons – und nicht etwa eines Fachlexikons über Physik – wissen, was elektromagnetische Wellen, was Wellenlängen und Frequenzen sind. Sogar Begriffe wie Nanometer und Terahertz werden als bekannt vorausgesetzt. Dieser Lexikon-Text soll der rote Faden des ersten Teils des Kurses sein, indem wir ihn Wort für Wort kritisch befragen. Dabei spüren wir Quellen der im Text erwähnten physikalischen Modelle des Lichts auf und lesen dabei Texte von Kepler, Newton, Huygens, Young, Maxwell, Einstein, Bohr usw. Daneben werden in einer Lernwerkstatt einfache Experimente zur Verfügung gestellt, mit deren Hilfe manche Modell-Vorstellungen des Lichts für Schülerinnen und Schüler einsehbar werden. Diese Experimente sollen natürlich weder das Budget noch den Kenntnisstand der Lehrpersonen überlasten. Über den Lexikon-Text hinaus kommen auch Quantenaspekte des Lichts zur Sprache, etwa der viel zitierte Wellen-Teilchen-Dualismus. Im zweiten Teil des Kurses wird komplementär zur üblichen Optik der Modelle (Strahlen, Wellen, Photonen) eine wenig bekannte phänomenologische Optik – eine Optik der Bilder – vorgestellt, die sich in der Didaktik wegen ihrer Anschaulichkeit bewährt hat. Dazu wird ein Lehrgang über Polarisation angeboten, in welchem das so genannte explorative Experimentieren praktiziert werden kann. Im dritten Teil des Kurses gehen wir von der subjektiven Erlebniswelt aus. Dabei können wieder in vielen einfachen Versuchen Phänomene der visuellen Wahrnehmung erfahren werden. Resultate der Hirnforschung werden nur am Rand besprochen, denn diese sind ja nur durch aufwändige Forschungsmethoden überprüfbar und erklären in der Regel nicht so viel, wie sie vorgeben. Dafür werden wir ab und zu ins Reich der Philosophie geraten Ergänzend zu den zur Verfügung stehenden Lernwerkstätten mit Schülerexperimenten wird natürlich auch die Ausstellung besucht. Gerade zu den Themen Licht und Sicht, sowie Wahrnehmung verfügt das Technorama über das bedeutendste und originellste Angebot Europas. Pädagogisch-didaktisch halten wir uns an Martin Wagenscheins Motto: „Das Verstehen des Verstehbaren ist ein Menschenrecht“. Damit ist es unumgänglich, auch Nischen für sokratische Gespräche in den Kurs einzubauen. Der Kurs findet aufgeteilt auf drei Samstagnachmittage zu jeweils 5 Stunden (12-17 Uhr) statt, und zwar an folgenden Daten: 7. November 2009 / 5. Dezember 2009 / 23. Januar 2010 Anmeldefrist: 14. September bis 30. Oktober 2009 auf www.technorama.ch/kurs