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Skorpion | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Skorpion
Pandinus im perator - Afrikanischer Kaiserskorpion
Afrikanische Kaiserskorpione sind dafür bekannt, dass sie ihren
Nachwuchs die ersten zwanzig Tage nach der Geburt auf dem Rücken
herumtragen.
Aussehen
Afrikanische Kaiserskorpione gehören zu den größten Skorpionen der Welt: Sie werden 15 Zentimeter,
manchmal sogar bis zu 20 oder 25 Zentimeter lang. Weibchen sind etwas kleiner.
Männchen wiegen bis zu 30 Gramm, trächtige Weibchen bis zu 50 Gramm.
Der schwarzer Körper der Kaiserskorpione schimmert blau-grünlich und
sie besitzen zwei mächtige Scheren, mit denen sie ihre Beute fest halten.
Die Ordnung der Skorpione gehört weder zu den Insekten, noch zu den
Krebsen, sondern zu den Spinnentieren.
In dieser Gruppe zählen sie zu den ältesten Tieren - sie leben schon rund
350 Millionen Jahre auf der Erde.
Ihr Körper ist flach und von einem festen Panzer geschützt, der Vorderkörper besitzt eine Rückenplatte,
der Hinterkörper ist aus mehreren Abschnitten - den so genannten Segmenten - zusammengesetzt.
Die letzten fünf Segmente bilden den Schwanz, an dessen Ende der leicht
rötlich gefärbte Giftstachel sitzt.
Die Extremitäten der Skorpione haben sich im Laufe der Jahrtausende
unterschiedlich entwickelt: Das erste Extremitäten-Paar ist zu den Scheren
umgebildet. Die übrigen vier Extremitäten-Paare sind die Beine.
An der Unterseite des Hinterleibs sitzen zwei Gebilde, die wie Kämme
aussehen - es sind die Tastorgane der Skorpione.
Heimat
Die Heimat des Afrikanischen Kaiserskorpions ist das tropische Westafrika.
Lebensraum
Afrikanische Kaiserskorpione leben am Boden in den tropischen Wäldern, in Steppen und auf Weiden.
Zum Teil lassen sie sich auch in Termitenbauten nieder, da das Klima dort das ganze Jahr über
gleichmäßig warm ist.
Rassen und Arten
Es gibt mehr als 600 verschiedene Skorpionarten auf der Welt. Sie leben überwiegend in den warmen
Gebieten aller Kontinente. Zum Verwechseln ähnlich sieht dem Afrikanischen Kaiserskorpion der
Asiatische Skorpion Heterometrus spiniferis. Dieser wird aber höchstens zwölf Zentimeter lang.
Lebenserwartung
Afrikanische Kaiserskorpione können bis zu 15 Jahre alt werden.
Alltag
So gefährlich sie auch aussehen mögen: Afrikanische Kaiserskorpione gelten als relativ friedlich.
Sie sind nicht besonders aggressiv und stechen nur selten. Viel öfter benutzen sie ihre großen
Scheren zur Verteidigung.
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Harmlos sind sie trotzdem nicht: Ihr Gift ist zwar nicht schlimmer als das
einer Hornisse, aber empfindliche oder allergische Menschen können an
einem Stich sogar sterben. Bei gesunden Menschen schmerzt ein Stich
dagegen nur kurze Zeit.
Trotzdem sollte man die Tiere nicht in die Hand nehmen: Sie sind nun mal
keine Schmusetiere und schon gar keine Haustiere für Kinder.
In ihrer Heimat leben Kaiserskorpione in bis zu 30 cm tiefen Erdlöchern,
die sie selbst graben.
Ihre Beute nehmen sie über zahlreiche Sinneshaare war und packen sie
blitzschnell mit ihren Scheren. Meist töten sie ihre Beute auch mit den
Scheren.
Der Giftstachel kommt nur selten zum Einsatz oder sie stechen nur,
spritzen aber kein Gift. Und das hat einen Grund:
Hat ein Kaiserskorpion sein Gift bei einem Stich verbraucht, dauert es
etwa zwei Wochen, bis der Giftvorrat wieder aufgefüllt ist.
Nachwuchs
Skorpionweibchen sind fürsorgliche Mütter.
Sie bringen ihre Jungen mehrere Wochen nach der Paarung lebend zur Welt.
Jedes Weibchen gebiert etwa 100 winzige, weißliche Skorpions-Babys und
trägt seinen Nachwuchs in den ersten 20 Tagen auf dem Rücken umher.
Ernährung
Der Afrikanische Kaiserskorpion frisst vor allem Insekten. In der Natur
ernährt er sich hauptsächlich von Tausendfüßlern.
Im Terrarium füttert man ihn am besten mit Grillen, Heuschrecken und
Schaben, aber auch mit ganz jungen Mäusen. Gibt es nicht genug Futter,
machen sie nicht einmal vor ihren Artgenossen Halt.
Dann werden sie zu Kannibalen! Im Terrarium ist es deshalb wichtig, die
Tiere ausreichend zu füttern, nur dann kann man mehrere in einem Behälter halten.
Sie können aber auch sehr genügsam sein: Ist Nahrung knapp, kommen gut ernährte Tiere auch mal
monatelang ohne Futter aus.
Haltung
Weil sie relativ friedlich sind, werden viele Kaiserskorpione in Terrarien
gehalten, meist in Gruppen von drei bis fünf Tieren.
Ein Kaiserskorpion braucht ein Terrarium von etwa 60 x 30 x 30
Zentimetern, mehrere Tiere ein entsprechend größeres.
Der Boden wird mit einer acht Zentimeter dicken Schicht aus leicht
feuchter Erde und Sand ausgestreut, sodass sich die Tiere auch
vergraben können. Korkrinde und Äste dienen als Verstecke und zum
Klettern.
Die Temperatur muss tagsüber bei 26°C liegen, nachts bei etwa 20°C.
Die Luftfeuchtigkeit soll in der Nacht 85 bis 95 % betragen, am Tag 65 bis
80 %.
Eine spezielle Heizlampe in einer Ecke sorgt dafür, dass die Skorpione
einen Sonnenplatz haben.
Weil der Stich der Tiere für empfindliche Menschen gefährlich sein kann,
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dürfen sie nur in gut geschützten Terrarien gehalten werden und gehören unbedingt in die Obhut eines
erfahrenen, erwachsenen Pflegers.
Müssen die Tiere einmal umgesetzt werden, packt man sie niemals mit der Hand, sondern mit einer
langen Pinzette am Stachel. So besteht keine Gefahr, dass der Pfleger gestochen oder der Skorpion
verletzt wird.
Pflegeplan
Die Kaiserskorpione müssen nur alle fünf Tage gefüttert werden.
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© Südw estrundfunk 2016
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