Keuchhusten (Pertussis)

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Keuchhusten (Pertussis)
300.000 Menschen weltweit sterben jaehrlich an Keuchhusten.
Keuchhusten (Pertussis) ist eine bakterielle Infektion der Atemwege, die weltweit verbreitet ist. Etwa 7 bis 14
Tage nach der Infektionen kommt es zu erkaeltungsaehnlichen Zustaenden, begleitet von heftigen
Hustenattacken. Die Infektion ist hoch ansteckend. Dennoch wird Keuchhusten, wie viele andere
Infektionserkrankungen faelschlicherweise als "Kinderkrankheit" bezeichnet. Uebertragen wird der
heimtueckische Husten vom Bakterium "Bordetella Pertussis" durch Troepfcheninfektion. Eine ueberstandene
Infektion schuetzt nicht vor einem neuerlichen Auftreten der Erkrankung. Da die Erkrankung Spaetfolgen
haben kann (z.B. Mittelohrentzuendung, Asthma, Lungenentzuendung) empfehlen Aerzte eine Impfung.
Haeufigkeit
Oesterreichweit erkranken jaehrlich etwa 700 bis 1000 Menschen an Keuchhusten, 2011 kam es mit 3.500
Erkrankungen zu einer Steigerung der Erkrankungsfaelle um 300 %. Etwa 20 % der Faelle betrifft Saeuglinge,
weitere Erkrankungsspitzen haben sich ins hoehere Lebensalter verschoben und liegen in den Lebensjahren
zwischen 7 und 15, sowie zwischen 60 und 80 Jahren. Weltweit sind etwa 40 Millionen Menschen von
Keuchhusten betroffen, etwa 350.000 - vor allem Neugeborene und Saeuglinge - sterben im Durchschnitt pro
Jahr daran. Am gefaehrlichsten ist die Krankheit daher vor allem fuer Saeuglinge und Neugeborene.
Ursache der Infektion
Die Infektion fuehrt haeufig zu fieberhaften Erkankungszustaenden, Mittelohrenentzuendung, gepresster
Atmung, zu Lungenentzuendung, einer mangelhaften Versorgung von Teilen der Lunge (Atelektase)
Keuchhusten ist zu Beginn hoch ansteckend, die Krankheit verlaeuft aeuszerst langwierig; daher bezeichnete
man Pertussis frueher als "Hundert-Tage-Husten". Nach der Infektion mit Troepfchen, z.B. durch Husten oder
Niesen, gelangen die Bakterien in die Schleimhaeute des Rachens und in die Bronchien. Bis die Erkrankung
ausbricht, dauert es im Durchschnitt etwa 3 bis 12 Tage, die Symptome bleiben anfangs unauffaellig. Niesen,
leichter Schnupfen, Fieber oder Heiserkeit lassen zunaechst nicht auf diese Infektionskrankheit schlieszen.
Typische Hustenanfaelle
Das Charakteristische am Keuchhusten ist jedoch, dass der Husten nicht abklingt, sondern nach diesem
erstem, dem "stadium catarrhale", nach 1 bis 2 Wochen in bellende, keuchende Hustenanfaelle, das "Stadium
convulsivum" uebergeht, das sich durch hoerbares Einatmen bzw. "Keuchen" charakterisiert. Meist treten diese
Attacken nachts auf, das Stadium kann sich ueber 2 bis 4 Wochen erstrecken. Appetitlosigkeit und
Niedergeschlagenheit sind weitere Begleiterscheinungen.
Diagnose ist schwierig
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Keuchhusten ist schwer zu diagnostizieren, der Erreger ist durch eine serologische Untersuchung nachweisbar.
Dabei koennen Antikoerper, sowie ein stark erhoehter Lymphozytenstatus nachgewiesen werden, beides sind
deutliche Hinweise auf die Erkrankung.
Keuchhusten kann auch mithilfe eines Rachenabstrichs diagnostiziert werden. Der entnommene Schleim, aber
auch Hustenschleim wird auf Vorkommen von Keuchhusten-Bakterien untersucht.
Bei Erwachsenen kann unter Umstaenden auch eine Roentgenuntersuchung erforderlich sein. Sie zeigt, ob die
Lunge z.B. streifenfoermige Flecken aufweist, ein Hinweis auf die Infektion.
Therapie
Die Erkrankung wird, wenn sie fruehzeitig erkannt wird, mit Antibiotika therapiert. Diese Behandlung kann die
Schwere der Symptome lindern. Ueblicherweise ist der Betroffene etwa 5 - 6 Wochen ab dem Ausbruch der
Erkrankung infektioes. Eine Antibiotikatherapie kann die Ansteckungsgefahr auf 5 Tage ab Therapiebeginn
verringern. Spezielle Makrolid-Antibiotika hemmen das Wachstum der Bakterien, haben jedoch keinen
Einfluss auf den Krankheitsverlauf. Die Medikamente sind heute leichter vertraeglich und ersparen dem
Betroffenen Beeintraechtigungen, wie etwa die klassischen Bauchschmerzen. Die Therapie erfolgt ueber 14
Tage, doch muss damit gerechnet werden, dass der typischen Husten damit nicht verhindert werden kann. Das
Bakterium produziert naemlich einen Giftstoff, der die Schleimhaut der Lunge und die Flimmerhaerchen
angreift. Der Schleim, der abgehustet werden muss, bildet sich nur langsam zurueck. Erst wenn die
Flimmerhaerchen in der Lunge wieder frei sind und sich regeneriert haben, ist mit einer Besserung zu rechnen.
Keuchhusten wurde frueher auch als "100-Tage-Husten" bezeichnet, erst danach ist eine vollstaendige Heilung
erfolgt. Antibiotika sind nur dann sinnvoll, solange der Erreger ausgeschieden wird - also zu Beginn der
Erkrankung. Kontaktpersonen sollten antibiotisch mitbehandelt werden, wenn sie Keuchhustensymptome
bekommen. Hustensaefte sind oft wirkungslos, am ehesten hilft Codein.
Was kann man selbst tun?
Der Betroffene sollte isoliert werden, um die Ansteckungsgefahr auf andere zu verhindern. Bettruhe und ein
gut gelueftetes Zimmer sind Grundvoraussetzungen fuer die Genesung. Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit von 50 %
oder mehr. Ausreichende Fluessigkeitszufuhr ist wichtig, da der Erkrankte viel davon verliert.
Hustenanfaelle sind haeufig von Uebelkeit begleitet, Mahlzeiten sollten daher nur in kleinen Portionen
angeboten werden.
Vorsorgen - Nur die Impfung schuetzt!
Ueblicherweise wird im Zuge des Mutter-Kind-Passes im 3., 5. und 12. Lebensmonat im Zuge der
Sechserimpfung (Diptherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis, Haemophilus infl. B, Hepatitis B) geimpft, eine
Viererimpfung ab dem 7. Lebensjahr (Diphterie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis) frischt den Schutz auf. Er haelt
bei Kindern etwa 6 - 9 Jahre an, bei Erwachsenen laenger, bei Senioren ab 60 wieder etwas kuerzer.
Kombinierte Impfstoffe gibt es auch fuer Erwachsene. Daher sind entsprechende Auffrischungsimpfungen je
nach Alter auch fuer Erwachsene empfohlen. Vor allem Menschen in Gesundheitsberufen oder Eltern, die ihre
Kinder und Babys anstecken koennten, sollten auf einen entsprechenden Impfschutz achten.
Impfkomplikationen gibt es kaum, sie stehen in keiner Relation zu den Vorteilen einer Nicht-Impfung. Fuer
Babys, Kinder ab 3 Jahren (und Erwachsenen) stehen jeweils spezielle Impfstoffe zur Verfuegung.
Gegenwaertig werden in Oesterreich nur mehr "azellulaere" Impfstoffe verwendet, das sind Impfstoffe, die nur
Teile eines Erregers erhalten und daher besser vertraeglich sind.
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Weiterfuehrende Informationen
AOK - Die Gesundheitskasse (23.02.2014)
(https://www.aok.de/bundesweit/gesundheit/61635.php?id=14408&region=6&gender=f)
Deutsches Gruenes Kreuz - Keuchhusten (23.02.2014) (dgk.de/gesundheit/impfeninfektionskrankheiten/krankheiten-von-a-bis-z/keuchhusten.html)
Focus - lebensgefaehrliche Folgen fuer Erwachsene (23.02.2014) (www.focus.de/fotos/keuchhustenbei-erwachsenen-kann-lebensgefaehrliche-folgen-haben_mid_1080020.html)
Quellen
Zentrum fuer Reisemedizin Wien (23.02.2014) (www.reisemed.at/krankheiten/keuchhusten-pertussis)
Konsensus Statement Pertussis (23.02.2014) (www.webducation.info/at/wpcontent/uploads/downloads/Pertussis.pdf)
Statistik Austria, Keuchhustenfaelle 2012 (23.02.2014)
(www.statistik.at/web_de/statistiken/gesundheit/gesundheitszustand/uebertragbare_krankheiten/022357.htm
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