Zusammenfassung für PC Sebastian Meiss 11. Februar 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Hauptsätze der Thermodynamik 1.1 Nullter Hauptsatz der Thermodynamik 1.2 Erster Hauptsatz der Thermodynamik 1.3 Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik 1.4 Dritter Hauptsatz der Thermodynamik . . . . 3 3 3 3 3 2 Zustandsgleichungen 2.1 Zustandsgleichungen für Gase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 4 3 Weitere Formeln für ideale Gase 3.1 Äquipartitionsprinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2 Beziehungen für Zustandsänderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 5 5 4 Innere Energie 4.1 Zustandsänderungen durch Wärmezu-/abfuhr . . . . . . . . . . . . . . . 4.2 Zustandsänderung durch (mech.) Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 6 7 5 Entropie 8 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Carnot-Prozess 6.1 Wirkungsgrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 10 7 Thermodynamische Potentiale 7.1 Maxwell-Relationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.2 Guggenheim-Schema . . . . . . . . . . . . . . . . . Schritt 1: Abhängigkeit . . . . . . . . . . . . Schritt 2: Lösung der partiellen Ableitungen Schritt 3: Permutationen der Variablen . . . 7.3 Gibbs-Helmholtz-Gleichung . . . . . . . . . . . . . 7.4 Freiwilligkeit einer Reaktion . . . . . . . . . . . . . 11 12 13 13 14 15 16 16 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.5 7.6 Kirchhoffsches Gesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gibbssche Phasenregel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 16 8 Chemisches Potential 17 9 Mathematik 9.1 Eulersche Kettenregel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.2 Permutationsregel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.3 Taylorentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 18 18 18 2 1 Hauptsätze der Thermodynamik Für die jeweiligen Hauptsätze der Thermodynamik, aus denen sich alle Gesetze ableiten lassen, gibt es jeweils mehrere synonyme Formulierungen. 1.1 Nullter Hauptsatz der Thermodynamik Befinden sich zwei Körper A und B über eine Wärmebrücke C im thermischen Gleichgewicht, so sind sie es auch untereinander. Mit anderen Worten: Führt man einen heißen und einen kalten Körper wärmeleitend zusammen, so wird die Temperatur der beiden irgendwann identisch sein. 1.2 Erster Hauptsatz der Thermodynamik Formulierungen: • Wärme ist eine Energieform, sie muss daher als Größe in die Energieerhaltung einbezogen werden. • In einem abgeschlossenen System ist die Gesamtenergie konstant. 1.3 Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik Es ist unmöglich, Wärme vollständig in andere Energieformen (zur Ausübung von Bewegung) umzuwandeln. 1.4 Dritter Hauptsatz der Thermodynamik Der absolute Nullpunkt ist unerreichbar. 3 2 Zustandsgleichungen Zustandsgleichungen hängen von vier Zustandsvariablen ab: • Druck p • Volumen V • Temperatur T • Stoffmenge n 2.1 Zustandsgleichungen für Gase Ein ideales Gas ist durch zwei Eigenschaften charakterisiert: • Kein Eigenvolumen der Teilchen (punktförmige Teilchen) • Keine Wechselwirkungen zwischen den Teilchen Es wird durch die Zustandsgleichung pV = nRT beschrieben. Betrachtet man hingegen ein reales Gas, so müssen innere Wechselwirkungen zwischen den Gasteilchen und das Eigenvolumen der Teilchen berücksichtigt werden. Reale Gase werden durch die Van-der-Waals-Gleichung beschrieben (p + an2 )(V − bn) = nRT V2 Betrachtet man das molare Volumen, so kürzt sich die Stoffmenge n heraus (p + a )(V − b) = RT V2 R ist die universelle Gaskonstante. Diese beträgt R = 8, 312 J bar ∗ l = b 8, 312 ∗ 10−2 molK molK Je nachdem, welche Werte man einsetzt, muss man die Dimension von R wählen. 4 3 Weitere Formeln für ideale Gase 3.1 Äquipartitionsprinzip Gleichverteilungsprinzip: Die zur Verfügung stehende Energie wird gleichmäßig auf alle Freiheitsgrade verteilt. i E = RT 2 wobei i die Zahl der Freiheitsgrade ist. So kann man die Wärmekapazitäten angeben als i CV,mol = R 2 i Cp,mol = R + R 2 Gasart 1-atomig 2-atomig (+Rotation) 2-atomig (+Rotation, + Vib.) 3- und mehratomig CV 3 R 2 5 R 2 7 R 2 6 R 2 Cp 5 R 2 7 R 2 9 R 2 8 R 2 κ 5 3 7 5 9 7 4 3 Tabelle 1: Cp und CV idealer Gase 3.2 Beziehungen für Zustandsänderungen Aus dem idealen Gasgesetz ergeben sich folgende Zusammenhänge für Zustandsänderungen 1. isochor: n,V = const. p2 T2 = p1 T1 2. isobar: n,p = const. T1 T2 = V2 V1 3. isotherm: n,T = const. p1 · V1 = p2 · V2 4. adiabatisch (isentropisch) , Q = const. p1 V1κ = p2 V2κ 5 4 Innere Energie Jedem Zustand eines Systems kann eine bestimmte innere Energie zugeordnet werden. Durch den Betrag der inneren Energie ist der Zustand des Systems daher eindeutig bestimmt. Bei Zustandsänderungen ändert sich somit auch die innere Energie. ∆U = U (Endzustand) − U (Anfangszustand) 4.1 Zustandsänderungen durch Wärmezu-/abfuhr ∆Q = m · c · ∆T Die spezifische Wärmekapazität c gibt an, wieviel Wärmeenergie benötigt wird, um einen Körper mit der Masse m um 1 Kelvin zu erwärmen c= ∆Q 1 · ∆T m Für Gase unterscheidet man zwei verschiedene Arten der Wärmekapazität. Es kann Wärme zugeführt werden, wobei der Druck konstant gehalten wird (isobar) oder wobei das Volumen konstant gehalten wird (isochor). Da sich bei konstantem Druck, das Volumen ändern darf, ist klar, dass Energie hier auch in Volumenausdehnung und nicht nur in Temperaturerhöhung umgesetzt werden kann. Daher ist die isobare Wärmekapazität stets größer als die isochore ¶ µ ¶ µ ∂Q ∂Q = Cp > CV = ∂T p ∂T V Für ideale Gase gilt zudem ein wichtiger Zusammenhang Cp − CV = R 6 4.2 Zustandsänderung durch (mech.) Arbeit In der Vorlesung haben wir bei der Arbeit meist die Volumenarbeit betrachtet. Z V2 pdV ∆W = − V1 Nach einer Konvention ist die Arbeit, die ein System selbst verrichtet (Energie raus aus dem System) negativ. Arbeit, die an einem System von außen verrichtet wird (Energie rein) wird hingegen positiv verrechnet. Wir unterscheiden hier drei Arten von Arbeit • Isobar (dp = 0): ∆Wp = p(VEnde − VAnfang ) • Isotherm(dT = 0): ∆WT = − R V2 V1 nRT dV V = −nRT ln • Adiabatisch (Isentropisch) (dQ = 0): ∆W = Adiabatenkoeffizient : κ = ³ ´ V2 V1 pE VE −pA VA κ−1 Cp CV Somit kann man die Änderung der inneren Energie formulieren ∆U = ∆Q + ∆W Die innere Energie U stellt im Gegensatz zu Q und W eine Erhaltungsgröße (Zustandsfunktion, wegunabhängig) dar. Betrachtet man U als Funktion von Druck und Temperatur, so kann man also das totale Differential formulieren µ µ ¶ ¶ ∂U ∂U dV + dT dU (V, T ) = ∂V T ∂T V 7 5 Entropie Die Entropie ist ein Maß für die Unordnung in einem System. Sie wird durch den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik postuliert. Grundsätzlich muss bei der Entropie die Gesamtentropie betrachtet werden, die sich aus der Entropie meines betrachteten Systems und der Entropie der Umgebung zusammensetzt Sges = SSys + SUmg Wir betrachten auch hier keine Absolutbeträge. Die thermodynamische Definition der Entropie lautet ∆Qrev ∆S = T Bei reversiblen Prozessen ist die Gesamtentropie gleich null, bei irreversiblen Prozessen größer null. Daher gilt also stets (2. Hauptsatz) ∆SGes ≥ 0 S ist für reversible Prozesse eine Zustandsfunktion! Jeder irreversible Prozess lässt sich durch eine Folge von reversiblen Teilprozessen darstellen. 8 6 Carnot-Prozess Für die vollständig reversibel zylisch arbeitende Carnot-Maschine gilt: • dUGes = 0 , da zylischer Prozess • ∆S = 0, da es sich um vier reversible Prozesse im Kreisprozess handelt Ein Carnot-Prozess besteht immer aus zwei isothermen und zwei adiabatischen (isentropen) Prozessen. Man kann den Carnot-Prozess in ein pV -Diagramm, aber ebenso in ein ST -Diagramm auftragen. Im pV -Diagramm besteht der Prozess aus vier Hyperbeln, im ST -Diagramm stellt der Prozess ein Rechteck dar. In beiden Fällen entspricht der Betrag der Fläche, die von den Kurven eingeschlossen wird, der verrichteten Arbeit. Eine Carnot-Maschine, die zwischen zwei Reservoirs mit unterschiedlichen Temperaturen arbeitet, kann entweder als Wärmekraftmschine (Wärme aus dem warmen Reservoir wird in Arbeit umgesetzt) oder als Kühlschrank (unter Aufwendung von Arbeit wird Wärme aus dem kalten Reservoir in das warme Reservoir gebracht) arbeiten. Abbildung 1: Darstellung des Carnot-Prozesses im pV-Diagramm und Wirkungsweise einer Carnot-Maschine 9 6.1 Wirkungsgrad Allgemein wird der Wirkungsgrad für jeden Prozess formuliert als η=− ∆W ∆Q1 Also gewonnene Arbeit dividiert durch zugeführte Wärme. Man beachte das Vorzeichen! (∆W ist negativ einzusetzen, damit das Minus wegfällt). Man kann dies dann umformen zu η =1+ ∆Q2 ∆Q1 Man beachte auch hier, dass die abfließende Wärme negativ einzusetzen ist! Bei Carnot-Prozessen kann dies vereinfacht werden zu η =1− Tkalt Twarm Temperaturen hier UNBEDINGT in Kelvin einsetzen! Der Wirkungsgrad einer Carnot-Maschine ist der maximale Wirkungsgrad. Maschinen mit einem höheren Wirkungsgrad gibt es nicht! 10 7 Thermodynamische Potentiale Jene Größen, welche sich über die Fundamentalgleichungen definieren, stellen thermodynamische Potentiale dar. Sie lassen sich ineinander umformen und haben daher mehrere Darstellungsmöglichkeiten bzw. kann man sie in Abhängigkeit unterschiedlicher Variablen (z.B. Druck und Temperatur statt Entropie und Volumen) betrachten. 1. Die innere Energie U U =W +Q 2. Die Enthapie H H = U + pV 3. Die freie Arbeit A A = U − TS 4. Die freie Enthalpie G G = H − TS und deren Ableitungen 1. dU = T dS − pdV 2. dH = T dS + V dp 3. dA = dU − d(T S) = −SdT − pdV 4. dG = dH − d(T S) = −SdT + V dp Mit U und H betrachten wir abgeschlossene Systeme, mit G und A geschlossene Systeme 11 7.1 Maxwell-Relationen Die Zustandsfunktionen U , G, A und H sind wegunabhängig, sie stellen totale Differentiale dar. Sie hängen jeweils von zwei Zustandsvariablen ab. µ ¶ µ ¶ ∂U ∂U dU (S, V ) = dS + dV ∂S V ∂V S ¶ µ ¶ µ ∂G ∂G dp + dT dG(p, T ) = ∂p T ∂T p µ ¶ µ ¶ ∂A ∂A dA(T, V ) = dT + dV ∂T V ∂V T µ ¶ µ ¶ ∂H ∂H dH(S, p) = dS + dp ∂S p ∂p S Oben sind die Differentiale bereits gegeben, somit können die ersten Maxwell-Relationen aufgestellt werden µ ¶ µ ¶ ∂U ∂H = T = ∂S V ∂S p µ ¶ µ ¶ ∂A ∂G S=− =− ∂T V ∂T p µ ¶ ¶ µ ∂A ∂U =− p=− ∂V S ∂V T µ ¶ µ ¶ ∂H ∂G V = = ∂p S ∂p T Der zweite Satz von Maxwell-Relationen sind diejenigen, die die Zustandsbariablen permutieren µ ¶ µ ¶ ∂T ∂p =− ∂V S ∂S V µ ¶ µ ¶ ∂V ∂T = ∂p S ∂S p µ µ ¶ ¶ ∂S ∂p = ∂T V ∂V T µ ¶ µ ¶ ∂V ∂S =− ∂T p ∂p T 12 7.2 Guggenheim-Schema Mit dem Guggenheim-Schema können alle Abhängigkeiten und Maxwell-Relationen der vier thermodynamischen Potentiale, die in diesem Kapitel behandelt werden, hergeleitet werden. Es stellt ein komplexes Merkschema dar, welches zunächst verwirrend, dann aber sehr mächtig erscheint. Im Folgenden werde ich schrittweise erklären, was man im Abbildung 2: Das Guggenheim-Schema Guggenheim-Schema ablesen kann. Schritt 1: Abhängigkeit Wovon meine Zustandsfunktionen G, H, A und U abhängen, kann ich direkt ablesen, denn die beiden Variablen stehen jeweils neben der Größe. (Ich mags bunt) Abbildung 3: Abhängigkeiten der Funktionen Somit kann man also direkt ablesen, dass U = U (S, V ); G = G(p, T ); H = H(S, p); A = A(T, V ) 13 Nun kann man, da dies alles Zustandsfunktionen sind, ja direkt das totale Differential aufstellen. Ich demonstriere das jetzt am Beispiel von G, für die drei anderen geht das völlig analog. Nach Definition ist ¶ µ ¶ µ ∂G ∂G dp + dT dG = ∂p T ∂T p Schritt 2: Lösung der partiellen Ableitungen Wie bekomme ich nun die Ausdrücke für die partiellen Ableitungen? Ganz einfach! Man schaut einfach nach derjenigen Größe, die diagonal gegenüber der Größe steht, nach der man ableitet. Das hört sich kompliziert an. Man schaue sich aber das Bild an Abbildung 4: Lösung der partiellen Ableitungen Gegenüber von p steht V und gegenüber von T steht S. Deshalb ist µ ¶ ∂G =V ∂p T µ ¶ ∂G = −S ∂T p beim zweiten muss man das Minus beachten, das auf der linken Seite neben dem Schema steht. Geht man nach links wirds negativ. So kann man alle Lösungen herleiten und die totalen Differentiale dG = −SdT + V dp dU = T dS − pdV dH = T dS + V dp dA = −SdT − pdV aufstellen. 14 Schritt 3: Permutationen der Variablen Der zweite Satz der Maxwell-Relationen, ¡ ∂T ¢ = welche die Zustandsvariablen in den partiellen Ableitungen permutiert (z.B.: ∂V S ¡ ∂p ¢ − ∂S V ) bleibt uns noch verborgen. Auch diese Zusammenhänge kann man ablesen, hierfür muss man im Guggenheim-Schema an den Kanten entlang laufen. Ich demonstriere das an der Herleitung von µ ¶ µ ¶ ∂V ∂S =− ∂T p ∂p T Wir betrachten unser Guggenheim-Schema und gehen von V nach p über T. Wir waren jetzt auf drei Ecken. Jetzt gehen wir auf die letzte Ecke, die noch bleibt und laufen dann über unser erstes Ziel wieder zurück, also von S über p nach T. Da links ein Minus steht, müssen wir das einbeziehen, wenn wir einmal von rechts und einmal von links losgehen. Gehen wir zweimal von links los, dann steht wieder plus. (minus mal minus gleich plus) Abbildung 5: Permutationen So kann man alle vier Permutationsrelationen herleiten ¶ µ ¶ µ ∂p ∂T =− ∂V S ∂S V µ ¶ µ ¶ ∂T ∂V = ∂p S ∂S p µ ¶ µ ¶ ∂S ∂p = ∂T V ∂V T µ ¶ µ ¶ ∂V ∂S =− ∂T p ∂p T 15 7.3 Gibbs-Helmholtz-Gleichung Für die Berechnung der freien Enthalpie brauchen wir unbedingt ∆G = ∆H − T ∆S Eine weitere Form der Gleichung ist jene nach der Temperatur abgeleitet µ ¶ d ∆G ∆H =− 2 dT T T 7.4 Freiwilligkeit einer Reaktion Für eine spontan ablaufende Reaktion müssen die folgenden Parameter erfüllt sein: ∆S ≥ 0; ∆G, ∆H, ∆A, ∆U ≤ 0 7.5 Kirchhoffsches Gesetz d(∆H) dT wobei wir folgende Formel ebenfalls brauchen können (Ist analog, hier wurde nur integriert) Z T2 0 0 ∆r H (T2 ) = ∆r H (T1 ) + Cp dT Cp = T1 Ist Cp nicht temperaturabhängig, dann kann man die Formel zu ∆r H 0 (T2 ) = ∆r H 0 (T1 ) + ∆r cp (T2 − T1 ) vereinfachen. Ansonsten muss man den gegebenen Term für Cp einsetzen und das Integral zuerst auflösen. 7.6 Gibbssche Phasenregel • Ohne chemische Reaktion F =K −P +2 Zahl der Freiheitsgrade ist gleich Zahl der Komponenten minus Zahl der Phasen plus 2 • Mit chemischer Reaktion F =N −R−P +2 Zahl der Freiheitsgrade ist gleich Zahl der beteiligten Stoffe minus Zahl der Fundamentalreaktionen minus Zahl der Phasen plus 2 16 8 Chemisches Potential Das chemische Potential ist eine Größe, die dann relevant wird, wenn man Stoffaustausch zulässt. Dann hängt G auch von n ab G = G(p, T, n) µ ¶ µ ¶ µ ¶ ∂G ∂G ∂G dG = dp + dT + dn ∂p T,n ∂T p,n ∂n p,T Das chemische Potential µ ist definiert als µ ¶ ∂G µ= ∂n p,T Bestimmen kann man das chemische Potential • für ideale Systeme µ 0 µ = µ + RT ln p p0 ¶ wobei µ0 und p0 die entsprechenden Standardgrößen sind • für reale Systeme µ 0 µ = µ + RT ln f p0 ¶ Hier muss der Druck durch die Fugazität f ersetzt werden. Diese ist gegeben durch bp f = p · e− RT Über das chemische Potential kann man Entropie und Volumen (molar!) ermitteln µ ¶ ∂µ −Sm = ∂T p µ Vm = ∂µ ∂p 17 ¶ T 9 Mathematik 9.1 Eulersche Kettenregel Ist für eine Funktion z(x, y) dz = 0, dann gilt µ dz(x, y) = ∂z ∂x ¶ µ dx + y ∂z ∂y ¡ ∂z ¢ ¶ x ∂x y µ dy = 0 ⇔ ³ ´ = − ∂z ∂y ∂y ∂x ¶ z x 9.2 Permutationsregel Es gilt µ ∂x ∂y ¶ µ · z ∂y ∂z ¶ µ · x ∂z ∂x ¶ = −1 y 9.3 Taylorentwicklung Mit Hilfe der Taylorentwicklung können nicht Funktion durch reelle Polynome genähert werden. Ohne weitere Herleitung (die stehen im Mathe PDF), seien hier wichtige Taylorreihen angegeben: ∞ X x3 x 5 x2i+1 x + + −... = (−1)i sin x = − 1! 3! 5! (2i + 1)! i=0 ∞ X x2 x4 x2i cos x = 1 − + + −... = (−1)i 2! 4! (2i)! i=0 ∞ X xi x x2 x3 e =1+ + + + ... = 1! 2! 3! i! i=0 x Außerdem kann man über eine Reihenentwicklung ln approximieren x− x2 x 3 x4 + − + −... = ln(1 + x) 2 3 4 18