Godspell - 1998 Das erste große Bühnenstück für

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Godspell - 1998
Das erste große Bühnenstück für die St. Nikolai-Gospel-Singers
Nachdem der Gospelchor etwas mehr als ein Jahr
existierte, aus seinen Kinderschuhen herauswuchs und
die Auftritte im Rahmen von Gospelgottesdiensten
beinahe schon zur Routine geworden sind, wurde uns ein
größeres Ziel gesteckt: Die Aufführung des Musicals
"Godspell".
„Godspell“ heißt wörtlich übersetzt „Gott buchstabieren“.
Das Stück stammt von Stephen Schwartz und John M.
Tebelak. Mit der Uraufführung im Jahre 1971 entstand
dieses Musical in einer Zeit des Umbruches, der
Auflehnung gegen Traditionen und Verkrustungen und
einer Neuorientierung, vielen als „Hippiezeit“ bekannt.
Godspell erzählt den Lebensweg Jesus nach dem
Matthäusevangelium. Es beginnt mit dem Ruf Johannes
des Täufers in der Wüste und endet mit der Kreuzigung
unter Andeutung der anschließenden Auferstehung und
des Auftrags zur Weltmission.
Auffallend ist dabei die geschickt inszenierte enge Anlehnung an die Bibeltexte und die gute Herausstellung der
Kernaussagen des Christlichen Glaubens. Die Musik ist vielseitig: Sanfte Balladen, Slapstick-Musik, fröhlich
swingende Titel und aggressiver Rockgesang wechseln miteinander ab.
Vieles, sehr vieles war für den Chor und für die Produzenten neu: Erstmals wurden Solosänger benötigt. Als
Band gründete sich für diese Aufführung die Gruppe "Stieglitzeck", die uns bei späteren Konzerten immer
wieder begleitete und auch heute noch im Oberharz eine bedeutende Rolle spielt. Neben dem Gesang und den
Sprechtexten mussten die Chorsänger nun auch lernen, sich auf der Bühne zu bewegen und als Schauspieler
darzustellen. Selbstverständlich wurde auch ein Bühnenbild benötigt, daneben noch Kostüme und Masken.
Für die Rolle des Jesus von Nazareth konnte der Vikar
Ekkehard Hasse aus Goslar gewonnen werden. Alle
anderen Rollen wurden mit Sängern des Gospelchores
besetzt.
Die Proben begannen im November 1997. Da die
wöchentlichen Proben nicht ausreichten, mussten
mehrere Probewochenenden angesetzt werden, die wir
im Dorfgemeinschaftshaus in Schulenberg durchführen
konnten. Die zeitlich Belastung war erhöht und nicht
wenige Mitstreiter wurden, da sie an einer erfolgreichen
Aufführung zu zweifeln begannen, arg nervös. Doch als
sich der Verlauf des Stückes wie in einem Puzzle immer
mehr aneinander reihte, überwog bei den meisten
Laiendarstellern die Freude, endlich mal etwas Neues,
Großes zu wagen.
Die Aufführung am 16. und 17.05.1998 im jeweils
ausverkauften Kurgastzentrum Altenau war ein großer
Erfolg. Wir hatten bewiesen, dass auch im kleinen
Altenau großes Theater gemacht werden kann.
Wegen der guten Resonanz spielten wir Godspell noch einmal am 20. und 21. September 1998 in Altenau und
dann noch ein allerletztes Mal am 27. September in der Heimatgemeinde unseres Gastsolisten Ekkehard Hasse,
der Stephani-Kirche in Goslar. Insgesamt haben mehr als 1.500 Gäste unsere Vorführung erlebt. Sicherlich
hätten wir Godspell noch einige weitere Male an verschiedenen Stellen aufführen können, doch irgendwann
muss halt einmal Schluss sein und die meisten Mitstreiter waren auch froh, sich wieder verstärkt anderen
Dingen widmen zu dürfen.
Es blieb aber noch lange Zeit der Stolz, mit einigen wenigen talentierten Leuten etwas Großes gemacht zu
haben, was erst vier Jahre später mit der Mitwirkung bei "Jesus Christ Superstar" übertroffen wurde.
Justus Teicke
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