Bienen Bienen und und Blüten Blüten Von Bienen und Blüten und wie das so mit der Befruchtung ist Von Gartenmeister Karl Wittmann Bienen und Blüten U Wasserbestäubung (Wasserblütigkeit) Selbst-, Nachbarund Fremdbestäubung Tierbestäubung (Tierblütigkeit) nter Bestäubung versteht man bei den Pflanzen die Übertragung von Pollen (Blütenstaub) auf die Narbe einer Blüte. Sie ist die Voraussetzung für die Befruchtung der Pflanze Beim Pollen handelt es sich um eine mit einer festen Wand umgebenen Zelle. Von den über 250 000 Blütenpflanzen besitzt jede Art ihre ganz spezielle Pollenform, so dass jede Pflanzenart anhand ihres Pollens identifiziert werden kann. Der Pollen ist sozusagen der „Fingerabdruck“ einer Pflanze. Bei der Bestäubung wird unterschieden zwischen: Selbstbestäubung Bei der Selbstbestäubung gelangt der Pollen einer zwittrigen Blüte auf die Narbe derselben Blüte. Nachbarbestäubung Bei der Nachbarbestäubung gelangt der Pollen einer Blüte auf die Narbe einer anderen Blüte der selben Pflanze. Fremdbestäubung Bei der Fremdbestäubung gelangt der Pollen einer Blüte auf die Narbe einer Blüte einer anderen Pflanze der gleichen Pflanzenart _ Windbestäubung (Windblütigkeit) Kennzeichen der Windblütler sind unscheinbare Blüten. Blütenblätter, Nektarien und Duftdrüsen fehlen bzw. sind verkümmert. Die glatte und trockene Oberfläche der Pollen führt zu einer guten Ausstreuung und verhindert ein Zusammenkleben der einzelnen Pollen (staubige Pollen). Die kleinen und leichten Pollen der Windblütler besitzen eine hohe Schwebefähigkeit, sodass sie durch den Wind Hunderte von Kilometern transportiert werden können. Der Pollen der Nadelhölzer besitzt zusätzliche Luftsäckchen, mit denen er mehrere tausend Meter in die Luft emporsteigen kann. Die meisten Kätzchenblütler sind Windblütler. Eine Ausnahme ist z. B. die Weide, die auch Nektar ausbildet und von Insekten bestäubt wird. Die hängenden Kätzchen der Windblütler können sehr gut vom Wind bewegt werden. Bereits leichte Erschütterungen verbreiten Staubwolken aus Pollen in der Luft. Etwa 20 % der uropäischen Bäume sind Windblütler, z. B. Nadelgehölze, Birke, Buche, Eiche, Erle, Esche, Haselnuss, Pappel, Ulme, aber auch Gräser, Getreide, Wegerich, Brennnessel, Rhabarber, Sauerampfer und viele andere mehr. Die Windbestäubung kommt vor allem bei Pflanzen nördlicher Gebiete vor, wo der Sommer nur kurz ist und die Insekten rar sind. Bei der Wasserbestäubung der Wasserblütler werden die Pollen mit der Strömung des Wassers verteilt. Die Wasserblütigkeit kommt nur bei einigen untergetaucht lebenden Arten vor (z. B. Seegras). Die meisten Wasserpflanzen sind Insektenblütler (z. B. Seerose, Lotus und Wasserknöterich). Vögel und Fledermäuse In tropischen Gebieten, wie auch bei den Kakteen der Wüsten, kommt der Bestäubung durch Vögel eine große Bedeutung zu. Angelockt werden diese durch auffallende Farben und reichliche Nektarproduktion. Beim Trinken des Nektars stäuben sie ihren Kopf mit Pollen ein und bestäuben so beim nächsten Besuch eine weitere Blüte. Auch andere Tiere, z. B. Affen, übertragen auf diese Weise Blütenstaub. Kolibris leben fast ausschließlich von Nektar, aber auch viele andere Vögel, wie z. B. Honigsauger und Honigfresser. In den Wüsten Arizonas gehören selbst Spechte und Tauben zu den Blütenbesuchern der Riesenkakteen und werden von den Blüten getragen. Da erst vor etwa hundert Jahren Bienen mit den ersten Siedlern aus Europa in die Wüstengebiete gelangten, sind die Blüten der Kakteen auf die Bestäubung durch Vögel eingerichtet. Bei den Blüten, die sich nachts öffnen, treten Fledermäuse an die Stelle der Vögel (z. B. Affenbrotbaum). Weitere Pflanzen, die in ihrer Heimat durch Vögel bestäubt werden, sind u. a.Weihnachtsstern, Hibiskus, Tulpenbaum, Strelitzie, Columnea, Eukalyptus und Banane. Insekten Die Bestäubung der Blüten findet in den gemäßigten Zonen hauptsächlich durch Insekten statt (Insektenblütigkeit, Insektenblütler). Im Gegensatz zur Wind- und Wasserbestäubung sichert die Insektenbestäubung den Pflanzen eine erfolgreiche und effektive Bestäubung. Die Anlockung der Insekten geschieht durch Farben, Formen und Düfte der Blüten. Die Bestäubung erfolgt vor allem beim Sammeln von Nektar und Pollen, die den Blüten besuchenden Insekten als Nahrung dienen. Die Pollen der Insektenblütler sind klebrig und bilden regelrechte Pollenpakete, die sehr gut an den Blütenbesuchern kleben, sodass sie beim Besuch der nächsten Blüte auf deren Narbe übertragen werden. Neben Pollen produzieren die meisten Blüten auch Nektar, der sich auf dem Blütenboden (z. B. Rosen), in Blütenspornen (z. B. Rittersporn) oder langen Blütenröhren (z. B. Indianernessel) sammelt. Im Durchschnitt werden jeden Tag 0,5 bis 5 Milligramm von einer Blüte produziert. Viele Blüten bilden zum besseren Auffinden des Nektars so genannte Saftmale auf den Blütenblättern. Es handelt sich dabei um Farbmerkmale, die an den Nektarien enden und dem Insekt den Weg zum Nektar zeigen, wie z. B. beim Bienen und Blüten Vergissmeinnicht und der Rosskastanie. Häufig sind diese nur im ultravioletten Licht sichtbar, so dass sie für das menschliche Auge nicht, für das Insekt aber sehr gut wahrnehmbar sind, die z. B. bei der Nachtkerze (Oenothera). Im Lau fe von hundert Millionen Jahren hat sich so zwischen den Blüten besuchenden Insekten und den Blütenpflanzen eine enge Beziehung zum gegenseitigen Nutzen entwickelt. Es gibt jedoch auch Beziehungen, von denen nur der eine Partner profitiert, der andere aber leer ausgeht. Bei einigen Pflanzen geht die Anlockung Maßnahmen zur Förderung der Fremdbefruchtung Obwohl die zweigeschlechtliche Blüte bei den Pflanzen die Regel ist, zählen die wenigsten zu den Selbstbefruchtern (z. B. Erbse, Kartoffel, Buschbohne und Stangenbohne; überwiegend Tomate, Linse, Salat, Walnuss, Wein, Serradella, Gelbklee, Weizen, Hafer und Gerste). Eine Selbstbestäubung und damit Selbstbefruchtung erhöht die Gefahr erblicher Defekte, die sich negativ auf die Entwicklung der Pflanze auswirken. Es kommt häufig zu Inzuchtsdepressionen, die sich in einer abnehmenden Leistungsfähigkeit des vegetativen und generativen Wachstums äußern. Die Verschmelzung der Erbanlagen zweier verschiedener Pflanzen führt in der Regel zu gesünderen, wachstumskräftigeren und über die Erhöhung der genetischen Variabilität zu überlebensfähigeren Pflanzen. Entsprechend versuchen die meisten Pflanzen die Selbstbefruchtung zu verhindern und die Fremdbefruchtung zu fördern. Erfolgt eine Fremdbefruchtung nicht, können einige Pflanzen sich auch selbst bestäuben, sodass es zur Selbstbefruchtung kommt (z. B. Löwenzahn, Glockenblume, Steppendistel, Jungfer im Grünen). Zur Verhinderung einer Selbstbefruchtung haben Pflanzen unterschiedliche Maßnahmen entwickelt: so weit, dass ihre Blüten sich dem Geschlechtspartner der Insekten anpassen. So täuschen z. B. die Ragwurzarten (Ophrys) durch Geruch, Färbung und Behaarung den männlichen Insekten (z. B. Bienen, Hummeln und Grabwespen) ein Weibchen vor. Bei der Begattung des vermeintlichen Weibchens kommt es dann zur Bestäubung der Blüte. Andere bauen regelrechte Fallen, aus denen die durch Duftstoffe angelockten Insekten erst entlassen werden, wenn die Bestäubung erfolgt ist, wie z. B. bei der Leuchterblume (Ceropegia). Räumliche Trennung von Frucht- und Staubblättern innerhalb der Blüte (Herkogamie) Staub- und Fruchtblätter sind innerhalb der Blüte so angeordnet, dass kein Pollen auf die Fruchtblätter fallen kann (z. B. Orchideen, Schwertlilien). Zeitliche Verschiebung der Geschlechtsreife (Dichogamie). Viele Zwitterblüten schützen sich vor einer Selbstbefruchtung, indem Frucht- und Staubblätter zu unterschiedlichen Zeiten geschlechtsreif werden. Entsprechend kann man unterscheiden: Vormännige Blüten Die Staubblätter werden vor den Fruchtblättern reif (z. B. Efeu, Korbblütler, Glockenblumengewächse und Doldenblütler). Vorweibige Blüten Die Fruchtblätter werden vor den Staubblättern reif (z. B. Aronstab- und Wegerichgewächse). Bildung von eingeschlechtlichen Blüten Durch die Ausbildung von männlichen und weiblichen Blüten wird die Selbstbestäubung erschwert. Vor allem bei der Zweihäusigkeit ist eine Fremdbefruchtung notwendig. Will man von einer zweihäusigen Pflanze Früchte ernten (z. B. Sanddorn und Kiwi), muss man mindestens eine männliche und eine weibliche pflanzen. Heterostylie (Verschiedengriffeligkeit) Heterostyle Blüten besitzen unterschiedlich große Griffel, wobei die einzelne Pflanze jeweils nur kurzgriffelige oder langgriffelige Blüten aufweist. Der Pollen einer kurzgriffeligen Blüte keimt nur auf der Narbe einer langgriffeligen Blüte und umgekehrt. Heterostyle Blüten besitzen z. B. Forsythien, Schlüsselblumen, Blutweiderich und Primeln. Selbststerilität (Selbstunfruchtbarkeit) Die Selbststerilität ist die sicherste Methode, eine Selbstbefruchtung zu verhindern. Sie beruht darauf, dass der Pollen der Pflanze nicht auf der Narbe derselben Blüte oder einer Blüte derselben Pflanze auskeimt, sodass eine Befruchtung nicht erfolgen kann (z. B. Lavendel und viele Obstarten). Bei den Obstarten sind viele Sorten selbstunfruchtbar, d. h., die Pflanzen einer Sorte können sich gegenseitig nicht befruchten. Bei Äpfeln und Süßkirschen besteht sogar eine Kreuzungsunverträglichkeit (Intersterilität). Hier kommt es vor, dass auch verschiedene Sorten sich nicht befruchten können. Entsprechend werden in Obstanlagen neben den gewünschten Sorten auch immer einzelne Bäume von so genannten Befruchtersorten gepflanzt, die für eine Befruchtung sorgen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Blütezeiten übereinstimmen und auch die Befruchtersorten befruchtet werden. Dort, wo nicht genügend Platz vorhanden ist, z. B. in kleinen Hausgärten, kann eine mit den Nachbarn abgestimmte Baumauswahl eine Befruchtung und damit Ertragsbildung der Bäume gewährleisten. Bienen und Blüten Botanik Befruchtung Befruchtungsverhältnisse bei Apfelbäumen am Beispiel einiger Sorten Äpfel Fast alle Apfelsorten sind selbststeril. Entsprechend müssen verschiedene Sorten angebaut werden, die zur gleichen Zeit blühen und sich gegenseitig befruchten. Bei den Äpfeln kommen auch triploide (dreifacher Chromosomensatz) Sorten vor. Der Pollen triploider Sorten kann Blüten nicht befruchten. Birnen Alle Birnensorten sind auf Fremdbefruchtung angewiesen. Bei einigen Sorten kommt es auch zur Parthenokarpie, d. h. zur Fruchtbildung ohne Befruchtung. Solche Sorten enthalten keine Samen und sind häufig missgestaltet. Auch bei den Birnen kommen triploide Sorten vor. Sauerkirschen, Süßkirschen Bei den Sauerkirschen gibt es selbstunfruchtbare und selbstfruchtbare Sorten. Alle Süßkirschensorten sind selbstunfruchtbar.1 Daneben besteht zwischen verschiedenen Sorten auch eine Kreuzungsunverträglichkeit (Intersterilität). Pflaumen (Zwetsche, Zwetschge, Zwetschke, Quetsche), Mirabelle und Reneklode (Reineclaude) Bei den Pflaumen gibt es selbstfruchtbare und selbstunfruchtbare Sorten. Eine Fremdbefruchtung erhöht auch den Ertrag bei den selbstfruchtbaren Sorten. Johannisbeeren Die meisten roten Johannisbeeren sind selbstfruchtbar. Bei den schwarzen Johannisbeeren gibt es neben selbstfruchtbaren Sorten auch selbstunfruchtbare. Eine Fremdbefruchtung der selbstfruchtbaren Johannisbeere Erhöht den Ertrag. Gelangt bei der Bestäubung ein Pollenkorn auf die Narbe einer Blüte der gleichen Pflanzenart, wird es durch Absonderung eines Narbensekretes zur Entwicklung eines Pollenschlauches angeregt. Der Pollenschlauch enthält einen vegetativen und zwei generative Kerne. Der vegetative Kern bewirkt das Wachstum des Pollenschlauches durch den Griffel zu der von der Fruchtknotenwand umschlossenen Samenanlage. Nachdem der Pollenschlauch durch die Mikropyle, eine kleine Öffnung, in den Embryosack gewachsen ist, stirbt der vegetative Kern ab. Die zwei generativen Kerne werden in den Embryosack entlassen. Der eine verschmilzt mit der Eizelle (Befruchtung der Eizelle!), der andere mit dem sekundären Embryosackkern (Befruchtung des sekundären Embryosackkernes!). Daher spricht man bei Pflanzen von einer doppelten Befruchtung. Nach der Befruchtung entwickelt sich aus der Eizelle der Embryo und aus dem Embryosackkern das Nährgewebe. Nach der Befruchtung fallen Kelch-, Blüten- und Staubblätter ab oder vertrocknen. Die befruchtete Eizelle (Zygote) wächst zu einem Embryo. Dieser besitzt eine Wurzel (Keimwurzel oder Radikula), Blätter (Keimblätter oder Kotyledonen) und eine Sprossachse (Keimachse oder Hypokotyl) mit dem Vegetationspunkt (Keimknospe oder Plumula). Teilweise sind auch schon die ersten Laubblätter ausgebildet. Mit dem Wachstum des Embryos läuft das Wachstum des Nährgewebes (Endosperm) und der Fruchtknotenwand parallel. Das Nährgewebe, das in der Regel aus Stärke, Fetten oder Eiweißen besteht, dient der Ernährung des Embryos. Aus der Fruchtknotenwand wird die Fruchtwand (Fruchtschale), die, je nach Fruchtart, weich und saftig oder trocken und Bienen und Blüten mehr oder weniger verhärtet sein kann. Wenn die Frucht zu wachsen aufhört, unterbricht auch der Embryo sein Wachstum. Er geht in eine Art Trockenstarre über, d. h., er reduziert seinen Wassergehalt und die Stoffwechselvorgänge (z. B. Atmung) auf ein Minimum. Die Samenhüllen verhärten und bilden eine feste und widerstandsfähige Samenschale (Testa), die Embryo und Nährgewebe schützend umschließt. Beim Samen der Pflanzen handelt es sich um ein von einer festen Hülle umgebenes und mit einem Nährstoffvorrat versehenes, lebendes Pfänzchen, das sein Wachstum unterbrochen hat und sich in einer Art Trockenstarre befindet. Mit der Entwicklung des Samens ist es der Pflanze gelungen, Leben zu konservieren. Der Embryo kann in Form des Samens häufig jahrelang auf günstige Wachstumsbedingungen warten, um dann sein unterbrochenes Wachstum wieder aufzunehmen, d. h. zu keimen. Den Rekord hält die Indische Lotusblume (Nelumbo nucifera), deren Samen selbst nach tausend Jahren noch keimen sollen. In der Regel liegt die Keimfähigkeit jedoch bedeutend niedriger: zwischen ein und sechs Jahren. Daneben gibt es auch Samen, die kein Nährgewebe besitzen und dementsprechend sofort nach der Reife ausgesät werden müssen (z. B. Orchideen). Die Fruchtwand dient dem Schutz und der Verbreitung des Samens. Samen und Fruchtwand bilden zusammen die Frucht. Manche Pflanzen sind bei fehlender Bestäubung in der Lage, ohne Befruchtung Früchte auszubilden. In diesen Fällen spricht man von Parthenokarpie oder Jungfernfrüchtigkeit (z. B. bei Gurken und Zitrusgewächsen). Da keine Befruchtung erfolgt ist, enthalten diese Früchte auch keinen Samen. Die Fähigkeit zur Parthenokarpie hat man sich zur Züchtung kernloser Früchte zunutze gemacht. So ist es durch Hormonbehandlung der Blüten gelungen, z. B. kernlose Apfelsinen, Bananen und Weintrauben auf dem Markt anzubieten. Andererseits sind manche Pflanzen, wie z. B. bei Rosen- und Asterngewächsen beobachtet, auch in der Lage, Samen ohne vorhergehende Befruchtung auszubilden (Apomixis). Entwickelt sich dabei aus einer unbefruchteten Eizelle ein Embryo, spricht man von Jungfernzeugung (Parthenogenese). Aufstellung unserer Bienen erlauben. Um passende Flächen zu finden ist es Ziel, in den Vereinen „jungimker“ auszubilden, die dann im Verein an Ort und Stelle den Stand betreuen. Die Honigbiene ist der wichtigste Bestäuber bei unseren Kulturpflanzen. Durch ihre Bestäubungsleistung erhöhen sie den Ertrag in allen Obst- und Pflanzenkulturen. Bei der Produktion im Obst oder Gemüse, kann durch die gezielte Bestäubung eine Ertragssteigerung von 20-30 % erreicht werden. Hinzu kommt, dass die Qualität der Obst- und Gemüseerzeugnisse deutlich verbessert wird. Wird Saatgut produziert und gezielt bestäubt, dann verbessert sich signifikant die Qualität, was sich in den Keimraten zeigt. Zusätzlich wird durch die Bienenbestäubung eine einheitlichere und gleichmäßigere Reife der Früchte erreicht und man hat somit auch weniger Verluste bei der Ernte. Betrachtet man jetzt Quantität und Qualität zusammen, dann kann man durch die Bestäubungsleistung der Honigbienen eine Vervier- bis Versechsfachung der lagerfähigen Ernte erreichen. Dieses beruht auf dem Einsatz von weniger Saatgut in Bezug zum Ertrag, dem einheitlichen Erntezeitpunkt mit resultierenden verminderten Verlusten bei der Ernte, da die Qualität höher ist. Für die wichtigsten Kulturen sind in der nachstehenden Tabelle der Mehrertrag oder sonstige Auswirkungen zusammengefasst und die benötigte Völkerzahl für eine optimale Bestäubung pro Hektar angegeben: Dazu kommt, dass bei Obst, deren Blüten intensiv beflogen wird die Nektarproduktion höher ist und dieses Verhalten des Baumes auch auf die Frucht übergeht und süssere Früchte bei sonst gleichen Standortverhältnissen erzielt werden Apfel Ohne Bienen 10 % Fruchtbildung Mit Bienen 65 % Fruchtbildung, bessere ausgeformte Früchte (3-4 Völker/ha ) Birne Mit Bienen dreifacher Ertrag (3-4 Völker/ha) Bohnen Mit Bienen 21 % höheres Samengewicht und 6 % höheres Hülsengewicht (2-3 Völker/ha) Biene sucht Partner Warum ein mehr an Ökologie, auch ein Plus an Ökonomie ist, ist oft nicht bekannt. Die Bienen sind der Schlüssel zum Erfolg, wenn sich Imker und Gärtner treffen und gemeinsam eine Partnerschaft zum gegenseitigen Erfolg eingehen. Dass wir Imker diese Partnerschaft im Besonderen zu Biogärtnern suchen, liegt auf der Hand, wenn man die Nachrichten hört. Bei Ölsaaten, Klee, Gemüsekulturen oder Buchweizen wäre dieses nicht zwingend geboten, doch als Imker sind wir stetig bemüht, die mögliche Kontamination des Honigs und der Bienen mit ihrer Brut, frei von Spritzmitteln zu halten. Das Ziel der höchst möglichen Qualität, können wir nur im ökologischen Landbau finden. Daher werben wir ständig in den Vereinen, welche uns die Buchweizen Ohne Bienen 6,7 % Samenbildung, mit Bienen 55,7 % Samenbildung (4-5 Völker/ha) Erdbeere Ohne Bienen 50-59 % Fruchtbildung, mit Bienen 80 %. Gesamtertragssteigerung 107 %. (1-2 Völker/ha) Heidelbeere Himbeere Mit Bienen wird die Fruchtbildung um 31 % erhöht. ( 7-8 Völker/ha) Ohne Insekten 16-70 % Fruchtbildung, mit Bienen 64-98 % Fruchjtbildung. Ohne Bienen kann der Ertrag um 70-80 % fallen. (2 Völker/ha). Bienen und Blüten Karottensamen Ohne Bienen 367kg/ha Ertrag, mit Bienen 864 gg/ha Ertrag. Ohne Bienen Keimfähigkeit 88 %, mit Bienen 96%. (7-8 Völker/ha). Kirsche Mit Bienen 67 % mehr Fruchtansatz (4-5 Völker/ha). Kiwi Mit Bienen Steigerung des Fruchtgewichts um 21,4 g. (8 Völker/ha) den Bienen vom Raps zu den Linden und dann zu den Sonnenblumen und in den Wald wandert. Warum wir Imker trotzdem ein Interesse an einer Bestäubungstätigkeit haben, liegt neben der Grundidee die Gartenbesitzer mit den verbesserten Produkten zu versorgen,auch daran, dass Bienen, die zwar öfter und weiter bei geringeren Ertrag fliegen müssen als Volk gesünder sind, als Bienen, die von einer Monokultur zur nächsten gefahren werden. Kleesamen Ohne Bienen 1 Samen/Blühkopf, mit Bienen 56 Samen/Blühkopf (7-7 Völker/ha). In der Landwirtschaft zahlen Großbetriebe den Imkern eine Blühprämie zwischen 35 – 65,- € in den Vereinen unterstützen die Vereine die Imker bei der Stockhaltung und beim Winterfutter, da Hobbyimkerei unter dem Strich und mit dem Zeitaufwand besehen große Idealisten braucht und man im Allgemeinen und meist etwas mehr „hineinbuttert“ als übrigbleibt. Raps Sind Hummeln oder Mauerbienen eine Alternative? Ohne Bienen 1-10 Samen/Schote. Mit Bienen 15-30 Samen/Schote und früheres Abblühen bei höherem Ölgehalt. (7-9 Völker/ha). Sonnenblume Ohne Bienen 81 Samen/Blühkopf Ölgehalt 28 %. Mit Bienen 503 Samen/Blühkopf Ölgehalt 42%. (2-3 Völker/ha). (Quelle Wissenschaft DBJ 2011) Zu diesen messbaren Zahlen kommt noch der ökologische Nutzen hinzu, der auch einen ökonomischen Nutzen hat. Dieser Nutzen beruht auf der Wechselwirkung zwischen Ameisen und Bienen. Die räuberischen Ameisen können nachweislich die Massenvermehrung von Pflanzenschädlingen verhindern. Dazu zählen Raupen und andere Fraßschädlinge. Damit aber eine ausreichende Anzahl von Ameisenkolonien und möglichst große Kolonien vorhanden sind, benötigt die Natur Bienen. Es ist nachgewiesen, dass durch die kurzlebigen Bienen in der Nähe von Ameisenvölkern, deren Nahrungsversorgung durch die absterbenden Bienen deutlich verbessert ist und die Ameisenvölker wesentlich größer werden als ohne Bienen in der Nähe. Ein weiterer ökologischer Effekt beruht auf der Düngewirkung der Bienenvölker. Da eine Biene im Frühjahr bis Sommer nur ca. 6 Wochen alt wird, ein Volk zwischen 40-60.000 Bienen enthält und somit beständig Bienen sterben und der Natur als Dünger zur Verfügung stehen, kommt es zu einem nicht unwesentlichen Düngeeffekt. Ein Stand mit 30 Bienenvölkern produziert im Jahr rund eine Tonne organischen Dünger. Wenn man sich jetzt als Kleingärtner seinen Nutzen einmal vor Augen hält, dann sollte man sich ggf. fragen, warum habe ich nicht schon lange Bienen in meinem Verein zur Bestäubung eingesetzt und mir von einem Imker zur Verfügung stellen lassen? Um diesen Umstand zu verbessern, wäre eine Rubrik : Verein sucht Imker und Garten sucht Biene, wünschenswert. Wenn ich meine Bienen auf einem Ganzjahresstand stehen lasse, ist der Ertrag beträchtlich geringer, als wenn man mit Wir haben auch Versuche mit Hummeln oder Mauerbienen als Alternative zur Honigbienen angestellt und werden diese Insekten, die sich auch gut Züchten lassen und daher auch gezielt aufstellen lassen, oft stark beworben und sich auch ein Erlebnis in einem Garten. Es stimmt, dass Hummeln und Mauerbienen schon bei geringeren Temperaturen ausfliegen und nach Nahrung suchen, doch es sind deren nicht sehr viele. Vielleicht einige Dutzend pro Hummel oder Mauerbienenvolk? Natürlich kann die Anzahl durch viele Völker gesteigert werden, doch die Bienen befinden sich als fertiges Volk im Kasten, die Wildbienen müssen erst schlüpfen. Und die große Zahl an Wildbienen schlüpfen, legen dann ihre Gelege an und sterben. Die Honigbiene arbeitet den ganzen Sommer durch und ist dazu besonders Sortentreu. Bienen fliegen möglichst nur eine Blütenart an und vermehrt die, welche am häufigsten vorkommt und lohnend ist. die Blüte schnell und gleichmäßig bestäubt ist, um nicht in Frostnächten zerstört zu werden, da ab dann die Frostempfindlichkeit sinkt. Im Garten sind Hummeln und Co definitiv eine nette Alternative zur Biene, allerdings nur dann, wenn sehr enge Versorgungsbereiche geschaffen werden, da die Biene 3 km weit fliegt, die Mauerbiene 50 – 100 m. Garten bedeuten kann, muss jeder für sich selbst einschätzen, man muss aber dazu nicht Imker werden, das vereinfacht die Sache. Eine gute Alternative ist daher: möglichst viele Mitglieder zu Insekten und Wildbienenhotels animieren und im Verein einen Bienenstand für bessere Produkte und gesündere Pflanzen.