Und so erleide ich mittlerweile zwischen 5-10-mal im Jahr solche Tachykardien. Doch wie kann man nun eigentlich Herzrhythmusstörungen ganz ohne Medikament stoppen? Da bietet sich zum einen das sogenannte Valsalva-Manöver an. Dabei versucht der Patient kräftig auszuatmen, während er sich die Nase zuhält und den Mund verschließt. Dabei spannt er die Atemmuskulatur und Bauchmuskulatur an. Der Druck im Thoraxraum erhöht sich dabei und bewirkt ein Erliegen oder deutlichen Rückgang des venösen Rückstromes ins rechte Herz. Das Schlagvolumen der rechten Herzkammer wird geringer. Durch den erhöhten Druck im gesamten Thorax geben jedoch die Lungenarterien mehr Blut in die linke Herzkammer, wodurch dort so lange ein erhöhtes Schlagvolumen abgegeben wird, bis der „Vorrat“ in den Lungenarterien verbraucht ist. Löst man die Situation nicht auf, so entsteht ein Kollaps. Der Valsalva-Versuch, auch Valsalva-Pressdruck-Versuch, Valsalva-Manöver oder Valsalva-Methode (nach Antonio Maria Valsalva, 1666-1723) ist ein medizinisches Verfahren. Er wird zur Überprüfung des Barorezeptorenreflexes1 oder zur Belüftung des Mittelohres durchgeführt. 1 Im menschlichen Körper registrieren Barorezeptoren (Drucksinneskörperchen) den Druck des fließenden arteriellen Blutes auf die Gefäßwände. Als Mechanorezeptoren werden sie durch Dehnung der Gefäßwand aktiviert. Das Maß ihrer Aktivität, d.h. die Frequenz der gesendeten Signale ist abhängig vom Grad der Gefäßwanddehnung. Ihre Impulse gelangen zur Medulla oblongata, einer Teilstruktur des Zentralnervensystem (ZNS). Dort verursachen sie eine Hemmung (Inhibition) von Neuronen, deren Aufgabe die Erhöhung der Pulsfrequenz (die Anzahl der Herzschläge pro Minute) ist. Aktive Barorezeptoren verhindern daher eine Erhöhung der Pulsfrequenz. Barorezeptoren befinden sich vor allem in den Gefäßwänden (Adventitia und Media) der Aorta aber auch in den meisten weiteren Schlagadern. Ihre Aufgabe ist es, den arteriellen Blutdruck auf einem konstanten Niveau zu halten und so die bedarfsgerechte Blutversorgung der einzelnen Organe zu gewährleisten. Fällt beispielsweise der Blutdruck (z.B. beim hypovalämischen Schock), nimmt die Dehnung der Aortenwand ab und die Aktivität der Barorezeptoren sinkt. Als Folge nimmt auch die Frequenz ihrer Signale an die Medulla oblongata ab. Die Neuronen der Medulla oblongata senden nun, nach dem Wegfall der Barorezeptor-vermittelten Inhibition, Signale zum Herzmuskel, zum Schrittmacher und an verschiedene Venen und Arterien des Körpers. Barorezeptoren sind ständig aktiv: Auch bei gleichbleibenden Drücken im physiologioschen Bereich werden kreislaufregulierenden Neuronen ständig Impulse zugeleitet. Als Reaktion auf diese Signale beschleunigt sich die Pulsfrequenz. Dies erhöht die Menge des vom Herzen ausgegebenen Blutes. Die Arteriolen und Vene ziehen sich zusammen, es fließt weniger Blut zu nicht lebensnotwendigen Organen. Durch diese beiden Reaktionen kehrt der Blutdruck in den Arterien rasch zum Normalwert zurück. Die Umverteilung des Blutes geschieht über eine Ausschüttung von Adrenalin und wird hauptsächlich über ß2 Rezeptoren vermittelt. Aber auch andere Katecholamine wie Noradrenalin werden bei niedrigem Blutdruck ausgeschüttet und haben eine gefäßverengende Wirkung. Barorezeptoren registrieren aber nicht nur eine Änderung des Drucks, sondern auch "wie schnell" dieser abläuft, also die Änderungsgeschwindigkeit. Barorezeptoren sollen auch das umstrittene Phänomen der Wetterfühligkeit bedingen. Quelle: http//de.wikipedia.org; http://flexikon.doccheck.com/ Ich muss zugeben, dass dieses Manöver bei mir etwa 1-2-mal Wirkung zeigte. Denn die Disziplin, nicht panisch zu werden, verliert sich irgendwann. So weit ich mich erinnern kann war es genau bei meinem ersten mal, als mir der Arzt im Krankenhaus sagte ich solle, während ich auf einer Liege lag, den Oberkörper nach vorn strecken und dann diesen Druck aufbauen. Und tatsächlich wurde durch dieses Manöver mein Anfall beendet. Es gibt aber noch andere Manöver, Situationen, denen eine gute Wirkung zugesprochen wird. Nehmen wir das Trinken von eisigem Wasser, was dazu führt, dass der Vagusnerv1 gereizt wird. Gleiche Wirkung erzielt das Gesicht oder den Nacken mit kalten Wasser befeuchten. Allerdings muss ich von meiner Erfahrung ausgehen und kann sagen, dass bei mir vielleicht 1-2-mal das Eiswassertrinken geholfen hat. Der Nervus vagus (kurz: Vagus) ist der zehnte Hirnnerv. Er ist der größte Nerv des Parasympathikus und an der Regulation der Tätigkeit fast aller inneren Organe beteiligt. Sein großes Verbreitungsgebiet war auch namensgebend, der Name leitet sich von lat. vagari („umherschweifen“) ab, wörtlich übersetzt heißt er also „der umherschweifende Nerv“. Neben seiner vegetativen Funktion ist er an der motorischen Steuerung von Kehlkopf, Rachen und der oberen Speiseröhre beteiligt und übermittelt Geschmacksempfindungen vom Zungengrund sowie Berührungsempfindungen aus dem Rachen, dem Kehlkopf und einem Teil des äußeren Gehörgangs. Auch die inneren Organe in Brust- und Bauchraum werden von sensiblen Fasern erreicht (Viszeroafferenzen), die aber in erster Linie der Vermittlung von Reflexen dienen. Der Vagus enthält also folgende Faserqualitäten: Willkürmotorisch, sensibel, sensorisch (Geschmack) und vegetativparasympathisch. Der Nerv wird mit dem IX. und XI. Hirnnerven (Nervus glossopharyngeus bzw. Nervus accessorius) auch zur sog. Vagusgruppe zusammengefasst. Quelle: http//de.wikipedia.org; http://flexikon.doccheck.com/ …leben mit Herz Seite 2 Anfangs haben noch Manöver, wie Pressen, Husten oder Eiswasser trinken geholfen. Aber im Laufe der Zeit gewinnt wohl die Angst den Kampf und versteht sich in Sachen Aufrechterhaltung der Herzrhythmusstörung (HRS). Im Grunde kann ich mit den HRS leben, aber die Qualität doch erheblich leidet. Irgendwie wartet man manchmal schon darauf. Auch schon der ein oder andere Notarztbesuch war wirklich unnütz. So war es letztens erst eine Notärztin die absolut nichts unternahm. Doch, sie setzte mir eine Beruhigungsspritze. Einzige Wirkung: mir wurde leicht schwindelig und ich dachte ich schwebe. Aber dem Herzrhythmus war das egal. Erst im Krankenhaus kam die rettende Lösung. Adrekar, Wirkstoff Adenosin. Die Wirkung des Medikaments ist auf meinem EKG deutlich zu erkennen. (Nach Verabreichung von 18mg Adrekar ist deutlich der Übergang in den Sinusrhythmus zu erkennen) …leben mit Herz Seite 3