Jahresbericht 2012 LBI Retinologie - Ludwig Boltzmann Institute for

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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Inhaltsverzeichnis
Einleitung.................................................................................................................... 3
1
2
3
Das LBI für Retinologie und biomikroskopische Laserchirurgie............................ 5
1.1
Das Institut im Überblick............................................................................................................. 5
1.2
Finanzierung im Berichtsjahr 2012 – Das Institut in Zahlen....................................................... 6
1.3
Gremien ...................................................................................................................................... 6
1.4
Personal...................................................................................................................................... 6
1.5
Infrastruktur ................................................................................................................................ 8
1.6
Highlights 2012........................................................................................................................... 9
1.7
Öffentlichkeitsarbeit 2012 ........................................................................................................... 9
Forschungsschwerpunkte – Inhalte und Ergebnisse .......................................... 10
2.1
Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ............................................................................. 10
2.2
Optische Kohärenztomographie (OCT).................................................................................... 10
2.3
Vitreoretinale Erkrankungen = Glaskörper-Netzhauterkrankungen ......................................... 11
Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ........................................................ 13
3.1
AMD – Überblick....................................................................................................................... 13
3.2
AMD – Grundlagenforschung ................................................................................................... 14
3.2.1
Experimentelle Studien zur retinalen Transplantation ..................................................... 14
3.2.2
Tissue Engineering – Herstellung künstlicher Basalmembranen .................................... 15
3.3 AMD – Forschung zur Pathogenese ........................................................................................ 17
3.3.1
Kardiovaskuläre Risikofaktoren bei AMD ........................................................................ 17
3.3.2
Die Rolle des Glaskörpers bei trockener und feuchter AMD ........................................... 18
3.3.3
Melatonin und AMD ......................................................................................................... 20
3.4 AMD – Diagnostik ..................................................................................................................... 21
3.5
AMD – neue Wege der Therapie.............................................................................................. 22
3.5.1
3.5.2
3.5.3
3.5.4
3.5.5
3.5.6
4
RPE-Transplantation bei PatientInnen mit neovaskulärer AMD...................................... 23
Rheopherese bei trockener AMD .................................................................................... 23
Photodynamische Therapie als Mono-/Kombinationstherapie ........................................ 24
Anti-VEGF Therapien – mono- und multizentrische Studien........................................... 26
Einfluss der Kataraktoperation auf den AMD Verlauf – multizentrische Studie .............. 32
AMD – weitere Forschungsprojekte................................................................................. 33
Optische Kohärenztomographie (OCT) .............................................................. 34
4.1
3D-Rekonstruktionstechnologie ............................................................................................... 34
4.2
Intraoperatives OCT ................................................................................................................. 40
4.2.1
Intraoperatives OCT-Entwicklung .................................................................................... 40
4.2.2
Intraoperatives OCT in der Klinik..................................................................................... 42
4.3 1060nm OCT ............................................................................................................................ 44
5
Vitreoretinale Erkrankungen ............................................................................... 47
5.1
Übersicht des Forschungsgebietes .......................................................................................... 47
5.2
Glaskörperchirurgie, Small Incision Studien............................................................................. 47
5.3
Neue Therapien bei retinalen Gefäßverschlüssen ................................................................... 48
5.4
Netzhautabhebung und Chirurgie von epiretinalen Membranen und Makulaforamen ............ 50
5.5
Primäre Netzhautablösungen: Trends, Operationstechniken und Outcome............................ 51
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
5.6
Diabetische Retinopathie und Glaskörperchirurgie .................................................................. 56
5.7
Entzündliche Erkrankungen und Glaskörperchirurgie.............................................................. 59
5.8
Kataraktchirurgie ...................................................................................................................... 59
6
Weitere Forschungsprojekte............................................................................... 60
7
Konferenzbeiträge und Vorträge......................................................................... 66
8
9
7.1
Vorträge .................................................................................................................................... 66
7.2
Poster ....................................................................................................................................... 66
Sonstiges............................................................................................................ 68
8.1
Wissenschaftliche Kooperationen ............................................................................................ 68
8.2
Ausrichtung von Konferenzen, Workshops, etc. ...................................................................... 68
8.3
Lehrtätigkeit von MitarbeiterInnen ............................................................................................ 68
8.4
Preise und Förderungen........................................................................................................... 69
8.5
Ausblick .................................................................................................................................... 69
Publikationsliste.................................................................................................. 70
9.1
Buchbeiträge ............................................................................................................................ 70
9.2
Peer-reviewte Artikel in Fachzeitschriften ................................................................................ 70
9.3
Artikel in Fachzeitschriften........................................................................................................ 72
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Einleitung
Im Jahr 2012 hat das Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikroskopische Laserchirurgie
in mehreren Bereichen signifikante Forschritte erzielt.
Es wurden drei internationale multizentrische Studien zu Ende gebracht und publiziert. In der von uns
initiierten und geleiteten „ROVO Studie“ wurde die Effizienz der radiären Opticusneurotomie bei
Zentralvenenverschlüssen untersucht. Bei der von uns initiierten und geleiteten „MANTA Studie“
wurde die relative Effizienz und Sicherheit von intravitreal verabreichtem Ranibizumab und
Bevazizumab bei der Therapie von altersbedingter Makuladegeneration verglichen. Bei der
„CABERNET Studie“ handelte es sich um eine Effizienz- und Sicherheitsstudie bezüglich der
Verwendung von transskleraler epimakulärer Bradytherapie der altersbedingten Makuladegeneration.
Darüberhinaus wurde die europaweite Studie TARGET-AMD im Oktober gestartet, bei der die
Augenabteilung eines der beiden klinischen Zentren darstellt (2. Zentrum Genf). Alle anderen
europäischen Zentern beschäftigen sich mit der Transfektion der Zellen im experimentellen Bereich.
Bei diesem über 4 Jahre angelegten Projekt handelt es sich um die Transplantation von nicht viral
genetisch modifizierten autologen Netzhautzellen (Iris und Retina) die in der Lage sind einen retinalen
Wachstumsfaktor zu exprimieren (PEDF) und die bei PatientInnen mit exsudativer
Makuladegeneration unter die Netzhaut transplantiert werden.
Auf dem Gebiet der optischen Kohärenztomographie (OCT) wurden in Zusammenarbeit mit dem
Institut für medizinische Physik und dem Zentrum für biomedizinische Technik und Physik der
Medizinischen Universität Wien, Arbeitsgruppen und Studien ins Leben gerufen, die die klinische
Anwendbarkeit von neu entwickelten OCT-Technologien, die auf einer Wellenlänge von 1060
Nanometern basiert, untersucht. Der Vorteil dieser neuen OCT-Technologie ist eine höhere
Eindringtiefe, bei erhaltener Auflösung durch die kürzere Wellenlänge. Somit ist es möglich, die
Choroidea in ihrer gesamten Dicke zu beurteilen. In diesen Arbeitsgruppen wurde auch die
Signalverarbeitung, Segmentierung und die dreidimensionale Darstellung verbessert. Zusätzlich
wurde die Entwicklungsarbeit mit dem intraoperativen OCT weitergeführt und Ergebnisse publiziert.
Bei diesem Projekt wird die klinische Anwendbarkeit und Aussagekraft dieses weltweit einzigartigen
Prototypes bewertet, sowie Verbesserungsansätze erarbeitet. Die 2. Generation dieses Prototypen
wird im Herbst 2013 verfügbar sein.
Auf dem Gebiet der Behandlung der Chorioretinopathia centralis serosa wurden mehrere
Publikationen über die Verwendung von „Half fluence“-Photodynamische Therapie publiziert , bei der
eine reduzierte Dosis zur Anwendung kommt um Kollateralschäden zu verhindern.
Auf dem Gebiet der Netzhautchirurgie wurde über die Toxizität von operativen Farbstoffen sowie die
Wirksamkeit von verschiedenen operativen Versorgungsmethoden bei der Netzhautabhebung
berichtet. Weiters waren wir wesentlich an einer österreichweiten Qualitätssicherungsstudie zum
Geschäftsbericht 2012
3
Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Thema Membranpeeling bei Glaskörperdestruktion und präretinalen Membranen beteiligt und
untersuchten das klinische Outcome von PatientInnen mit Makulaforamen.
In Zusammenarbeit mit der Augenklinik Weill Cornell/New York führten wir zwei Studien durch. Einmal
zum Thema moderne Netzhautchirurgie und zum Zweiten, zum Thema Glaskörperverhalten bei
PatientInnen mit ausgeprägten Glaskörpertrübungen (=Floaters)
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
1 Das LBI für Retinologie und biomikroskopische
Laserchirurgie
1.1 Das Institut im Überblick
Das LBI für Retinologie und biomikroskopsiche Laserchirurgie wurde 1997 an der Augenabteilung der
Krankenanstalt Rudolfstiftung (Vorstand Prim. Univ. Prof. Dr. Susanne Binder) gegründet. Das Institut
ist spezialisiert auf klinisch-experimentelle Forschung auf dem Gebiet der Augenheilkunde mit dem
Hauptschwerpunkt retinale Pathologien, im Speziellen altersbedingte Makuladegeneration (AMD),
Optische Kohärenztomographie (OCT) und vitreoretinale Erkrankungen.
In der AMD liegt unser Hauptaugenmerk auf der Erforschung von Pathogenese und Diagnose der
Erkrankung. Unsere klinische Forschung beschäftigt sich dabei hauptsächlich mit den sogenannten
intraokulären Anti-VEGF Therapien bei der neovaskulären AMD. Wir initiieren und partizipieren an
diversen klinischen Studien zum diesem Thema.
Die autologe Transplantation retinaler Pigmentepithelzellen (RPE Zellen) stellt seit 1998 den
chirurgischen Ansatz zur Therapie der AMD dar. Unser Institut führte zellbiologische Studien zur
Erforschung der Amnionmembran als mögliche künstliche Basalmembran für die RPE Transplantation
mit dem Bascom Palmer Eye Insitute und der Firma „Tissue Tec“ in Miami durch. Die Resultate dieser
Studien wurden in diversen Top-Journalen publiziert. In Kooperation mit der Stanford University (Prof.
Marmor) und der University of Florida (Prof. Boulton) erforschen wir einerseits weitere Substrate als
möglichen Ersatz der defekten Bruch’schen Membran sowie die Verjüngung retinaler
Pigmentepithelzellen vor der autologen Transplantation. Studien zur Genetik der AMD in Kooperation
mit der University of Iowa (Prof. Hageman) runden unsere Grundlagenforschung ab.Derzeit sind wir
an einem Europaprojekt beteiligt (TARGET-AMD) bei dem nicht viral genetisch transfizierte Zellen bei
10 PatientInnen mit AMD transplantiert werden.
Die optische Kohärenztomographie (OCT), eine neue und nicht-invasive Methode (im Gegensatz zur
Fluoreszenzangiographie) der retinalen Diagnose, ist unser zweiter Forschungsschwerpunkt. Hier sind
wir einerseits an der Erprobung neuer OCT-Systeme beteiligt (in Kooperation mit der Firma Zeiss und
der Medizinischen Universität Wien, Prof. Drexler), andererseits arbeiten wir aktiv an der Entwicklung
neuer OCT-Technologien mit. So ist es uns möglich frühe intraretinale Veränderungen festzustellen
und mit deren Therapie zu beginnen. Mit Hilfe unserer 3D-Computersoftwaresysteme tragen wir
signifikant zur Verbesserung der OCT-Bilder bei. So ermöglichen wir hochauflösende, dreidimensionale OCT Bilder die diverse retinale Pathologien besser erkennen lassen.
Die vitreoretinale Chirurgie ist unser dritter Forschungsschwerpunkt. Im Rahmen diverser klinischer
Studien untersuchen wir neue, feinere chirurgische Operationsinstrumente und -techniken, welche
eine nahtlose Glaskörperchirurgie mit geringem Trauma und schneller Genesung der PatientInnen
erlauben. Zusätzlich liegt unser Hauptaugenmerk auf der Erforschung neuer chirurgischer Therapien
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
von Makulaforamina, dem diabetischen Makulaödem und der intraoperativen Visualisierung
epiretinaler Membranen mit Hilfe verschiedener Farbstoffe.
1.2 Finanzierung im Berichtsjahr 2012 – Das Institut in Zahlen
Der Großteil der Ausgaben besteht aus Personalkosten für die 8 Angestellten des LBI. Geld für
Labormaterialien, Software, Druckkosten und Korrespondenz machen nur einen geringen Teil unseres
Budgets aus.
In der Regel wird
•
ein Drittel unserer Kosten aus dem Budget des LBI gedeckt,
•
ein Drittel durch Stiftungen, Grants, Zuwendungen von der Rudolfstiftung und einzelner Personen
gedeckt und
•
ein Drittel aus der Pharmaindustrie und anderen Firmen sichergestellt, wobei hier jeweils ein oder
mehrere Projekte themenbezogen unterstützt werden.
Das Basisbudget unseres Instituts betrug im Jahr 2012 80 000 €, das etwa einem Drittel unseres
Gesamtbudgets entspricht. An Drittmittel der Industrie wurden ca. 60 % der Kosten rekrutiert. Aus
Förderungspreisen (Jubiläumsfond, etc.) und Grants erhielten wir etwa 10 % unseres Gesamtbudgets.
1.3 Gremien
Prof. Binder ist Mitglied des Obersten Sanitätsrates sowie des Landessanitätsrates für Wien.
Im November 2011 wurde sie zum „Adjunct Professor of Ophthalmology“ der Cornell Universität, New
York ernannt.
1.4 Personal
Institutsleitung: Univ. Prof. Dr. Susanne Binder
•
Vorstand der Augenabteilung der Krankenanstalt Rudolfstiftung
•
Mitglied des Landessanitätsrates von Wien
•
Mitglied des Obersten Sanitätsrates
•
Vorstandsmitglied der deutschsprachigen Retinologischen Gesellschaft
•
Past-President der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft (ÖOG) 2006-2009
•
wissenschaftliche Sekretärin der ÖOG 2009-2011
•
Vorstandsmitglied seit 2011
•
seit November 2011 Adjunct Professor of Ophthalmology Cornell-Weill University, New York
Editorialboard und Review-Arbeit für Fachjournale
•
„Spektrum der Augenheilkunde“ – verantwortliche Herausgeberin
•
„Von Graefes Archiv für experimentelle und klinische Ophthalmologie“
•
„Ophthalmologica”
•
„British Journal of Ophthalmology”
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
•
„IOVS”
•
„Retina“
•
„Archives of Ophthalmology“
•
“Experimental Eye Research”
•
“The Journal of Gene Medicine”
•
“Molecular Vision”
Stellvertretende Institutsleitung: Doz. OA Dr. Ilse Krebs
Mitarbeiterverzeichnis
•
DienstnehmerInnen
1. Mag. Dr. Kerstin Steindl-Kuscher, Juli 2005-August 2012, 40h, PostDoc Researcher
Zellbiologie
2. Nicole Hlawatsch, seit Dezember 2007, 10h, Administration
3. Peggy D. Lamar, seit Juni 2009, 40h, wissenschaftliche Mitarbeiterin
4. Dr. Marieh Esmaeelpour, seit August 2010, 40h, PostDoc Researcher OCT
5. Jessica Spörl, BSc, seit September 2010, 40h, wissenschaftliche Mitarbeiterin,
Orthoptistin
6. Dr. Bernhard Angermann, Februar-März 2012, 10h, wissenschaftlicher Mitarbeiter
7. Dr. Maximillian Gabriel, seit Juni 2012, 40h, wissenschaftlicher Mitarbeiter
8. Dr. Maria Kristina Lavina, seit November 2012, 10h, wissenschaftliche Mitarbeiterin
•
freie wissenschaftliche MitarbeiterInnen
1. OA Doz. Dr. Ilse Krebs
2. OA Doz. Dr. Ulrike Stolba
3. OA Doz. Dr. Katharina Krepler
4. OA Dr. Wolfgang Kuess
5. OA Dr. Christian Mihalics
6. OA Dr. Simon Brunner
7. OA Dr. Beatrix Neumaier-Ammerer
8. Doz. Dr. Siamak Ansari-Shahrezaei
9. Doz. Dr. Christiane I. Falkner-Radler
10. Doz. Dr. Katharina E. Kubista
11. Doz. Dr. Barbara Wimpissinger
12. Dr. Anelia Hochwarter
13. Dr. Lukas Kellner
14. Dr. Sophie Kellner-Rechberger
15. Dr. Tina Aggermann
16. Dr. Carl Glittenberg
17. Dr. Florian Zeiler
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
18. Dr. Paulina Haas
19. Dr. Shilla Lie
20. Dr. Stefan Hagen
21. Dr. Eva Smretschnig
22. Dr. Kusai Al-Mozawak
23. Dr. Michaela Beck
24. Dr. Boris Stanzel
•
GastärztInnen
Die Rudolfstiftung – und damit auch die Augenabteilung und das LBI für Retinologie und
biomikroskopische Laserchirurgie – ist seit einigen Jahren „Lehrkrankenhaus der Medizinischen
Universität Wien“. Aus diesem Grund haben wir regelmäßig StudentInnen zu Gast, die
Lehrveranstaltungen/Praktika im Rahmen ihrer Ausbildung absolvieren. Über die beiden
Organisationen „American-Austrian Foundation“ (AAF) und das „International Council of
Ophthalmology“ (ICO) finden sich aber auch immer mehr ausgebildete MedizinerInnen mit/ohne
Facharztausbildung aus dem Ausland in unserem Institut ein. Diese Organisationen ermöglichen es
selektierten KandidatInnen mit Hilfe eines Fellowships für begrenzte Zeit zu Lehrzwecken an der
Abteilung Fuß zu fassen.
1.
Hr. Dr. Goran Petrovski (Ungarn ): 2.-27. April 2012
2.
Hr. Dr. Ljubo Znaor (Kroatien): 3.-28. September 2012
3.
Fr. Dr. Natalya Zhuchenko (Ukraine): 1.-25. Oktober 2012
4.
Fr. Dr. Elmira Chuikeyeva (Kasachstan): 5.-30. November 2012
1.5 Infrastruktur
Das Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikroskopische Laserchirurgie befindet sich in
den Räumlichkeiten der Augenabteilung der Krankenanstalt Rudolfstiftung (KAR). Diverse
Einrichtungsgegenstände der Rudolfstiftung, wie die Fluoreszenzangiographie, der Heidelberg Retina
Tomograph (HRT), die optische Kohärenztomographie (OCT) und die multifokale Elektroretinographie
(ERG) stehen dem LBI zur Verfügung. Aber auch ein Teil der Einrichtung des LBI wurde der KAR
gewidmet, im Gegenzug stellt die Rudolfstiftung die Kosten für die Instandhaltung zur Verfügung.
Praktisch alle ÄrztInnen der Augenabteilung Rudolfstiftung sind in unterschiedlichem Ausmaß als freie
MitarbeiterInnen an der Wissenschaft beteiligt. Die Dateneingabe, Durchführung von
Spezialuntersuchungen und die Analyse von wissenschaftlich verwertbaren Daten erfolgt durch die
ÄrztInnen des LBI. Alle zwei bis drei Monate findet eine gemeinsame Sitzung des LBI Personals mit
den Ärzten der Rudolfstiftung statt, um neue und bereits laufende Projekte zu besprechen, aktuelle
Kongresse vorzubereiten und über Publikationen zu entscheiden.
In der Regel beginnen AnwärterInnen mit einem hohen Interesse für das Fach Ophthalmologie als
wissenschaftliche MitarbeiterInnen im LBI und werden bei entsprechender Qualifizierung in die
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Mannschaft der Augenabteilung Rudolfstiftung aufgenommen. Dies trifft aber nicht auf andere
Bereiche wie Biologie und Mikrobiologie zu. In diesen Bereichen brauchen wir zusätzliches Personal
bzw. kooperieren wir mit anderen Abteilungen der Rudolfstiftung sowie anderen Instituten.
1.6 Highlights 2012
•
IV. Spectralis Anwendertreffen (28. Jänner 2012)
•
3. Wiener Augentag (26. September 2012)
•
8. Wet Lab (22. bis 26. Oktober 2012)
1.7 Öffentlichkeitsarbeit 2012
Forschung lebt von guten Ergebnissen aber auch von der Präsentation derer in der Öffentlichkeit.
Sowohl die Highlights 2012 als auch die Liste unserer wissenschaftlichen Referate und Aktivitäten
bestätigen, dass unser LBI diese Aufgabe sehr ernst nimmt. Unsere Forschungsergebnisse werden
einerseits der „scientific community“ im Rahmen großer, internationaler Kongresse wie der ARVO
vorgestellt. Andererseits teilen wir unsere Ergebnisse aber auch der „breiten Öffentlichkeit“, also
PatientInnen, Interessierten, StudentInnen, etc., mit – wie zB beim „Dritten Wiener Augentag“.
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
2 Forschungsschwerpunkte – Inhalte und Ergebnisse
Unsere Forschung konzentriert sich auf die drei folgenden Hauptthemen:
2.1 Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)
Grundlagenforschung
•
experimentelle Studien zur retinalen Transplantation – Rejuvenation und Basalmembranen
•
genetische Studien bei AMD-Komplementfaktor H
•
Risikofaktoren der AMD-Chlamydieninfektion
•
Vascular Endothelial Growth Factor und AMD
Pathogenese
•
kardiovaskuläre Risikofaktoren bei AMD
•
Rolle des Glaskörpers bei trockener und feuchter AMD
•
Melatoninhaushalt bei AMD
Diagnostik
•
Vergleich von Fluoreszenzangiographie und optischer Kohärenztomographie bei anti-VEGFTherapie gegen AMD
•
die Grenzen der optischen Kohärenztomographie
•
Genauigkeit und Reproduzierbarkeit heterochromatischer Flimmer-Photometrie
•
Einsatz der Rheopherese des retinalen Pigmentepithels nach photodynamischer Therapie (PDT)
Evaluierung neuer Therapien
•
retinale Pigmentepitheltransplantation bei PatientInnen mit neovaskulärer AMD – zwei Techniken
im Vergleich, Target AMD
•
Einsatz der Rheopherese bei trockener AMD
•
PDT als Mono-/Kombinationstherapie bei Neovaskularisation
•
Einsatz und Wirkung von Anti-VEGF-Therapien – Evaluierung in mono- und multizentrischen
Studien
•
Einfluss der Kataraktoperation auf den AMD Verlauf – multizentrische Studie
2.2 Optische Kohärenztomographie (OCT)
3D Rekonstruktionstechnologie
•
simulierte Patientin für IPAD Lehrapplikation
•
CUDA basierte 3D Darstellung
•
virtuelles Gehirn und Augenmuskeln für die Lehre
•
virtuelles Cirrus HD-OCT für die Lehre
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
•
virtueller Schädel mit frei definierten Gesichtszügen
•
virtuelle endovasale Endoskopie
Intraoperatives OCT - Entwicklung
•
3D-Evaluierung des intraoperativen OCT
Intraoperatives OCT in der Klinik
•
vitreoretinale Chirurgie
•
Kataraktchirurgie
1060 nm OCT
•
höhere Eindringtiefe bei erhaltener Auflösung durch die kürzere Wellenlänge
•
Darstellung der gesamten Choroidea
2.3 Vitreoretinale Erkrankungen = GlaskörperNetzhauterkrankungen
„Small Incision“ Studien zur nahtlosen Glakörperchirurgie
Evaluierung von Vor- und Nachteilen von
•
20 gauge versus 25 gauge und 20 gauge versus 23 gauge Inzisionen – zwei prospektive
randomisierte Studien
•
gelbe und weiße Linsenimplantate (IOL’s) bei Kataraktchirurgie mit und ohne kombinierter
Glaskörperchirurgie – prospektive Vergleichsstudie
neue Therapien bei retinalen Gefäßverschlüssen
•
ROVO (radiäre Optikusneurotomie bei zentralen Venenverschlüssen) – multizentrische,
prospektive Studie – Studienzentrum LBI und KAR
•
Sheatotomie bei Astvenenthrombose der Netzhaut – Studienzentrum Marburg, LBI Studienast
Netzhautabhebung (Ablatio retinae)
•
Häufigkeit von Netzhautabhebungen nach Vitrektomien (entry-side RDs) – prospektive Studie
•
Vergleich von primärer Vitrektomie und 360° Laser und primärer Vitrektomie und Buckelchirurgie –
prospektive Studie
•
Chirurgie von epiretinalen Membranen und Makulaforamen mit unterschiedlichen Färbemethoden
und ihre Nebeneffekte – prospektive Vergleichsstudie
diabetische Retinopathie
•
Untersuchung von zirkulierenden Stammzellen bei verschiedenen Formen der diabetischen
Retinopathie (mit interner Abteilung/AKH Wien)
neue Therapiemöglichkeiten des diabetischen Makulaödems
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
•
Evaluation von Lasertherapie, Chirurgie, Anti-VEGF und Cortison, als intravitreale Medikation im
Vergleich
entzündliche Erkrankungen des hinteren Augenabschnitts
•
neue Therapien bei systemischer Vaskulitis – eine Übersicht
•
retinale Nekrose bei Kindern – eine Literaturübersicht
•
Endophtalmitis – Auftreten und aktuelle Therapie – retrospektive Studie
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
3 Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)
3.1 AMD – Überblick
Demographie
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Erblindungsursache älterer Menschen
in der westlichen Welt und betrifft etwa 5 % der über 50-Jährigen und mehr als 30 % aller 75-jährigen
Menschen in einer ihrer Formen. Diese Zahlen steigen wegen der höheren Lebenserwartung der
älteren Generation rapide an, die gesteigerten Ansprüche an Lebensqualität verstärken den Wunsch
nach effektiven Therapien. 2020 werden in Europa 7,5 Mio. Menschen >65 Jahre betroffen sein,
weltweit rechnet man mit 30-40 Mio. Betroffenen in 20 Jahren (Ambati et al. Survey of Ophthalmol
2003, Klein et al. Ophthalmol 1997, Zarbin et al., IOVS 2004, Eye disease prevalent research 2004,
Population Division, DESA, UN. World Population Prospects: 2004 Revision & World Urbanization
Prospects: http://esa.un.org/unpp. Hyman L. In: Hampton GR, Nelson PT, eds. Age-Related Macular
Degeneration: Principles & Practice. Raven Press; 1992).
Formen
Unter dem Begriff AMD werden eine Vielzahl von im Alter auftretenden Veränderungen der zentralen
Netzhaut zusammengefasst, wobei zwei große Gruppen unterschieden werden können – die trockene
(nicht exsudative) Form und die feuchte (exsudative) Form. Beide Formen werden ihrerseits durch
verschiedene Erscheinungsbilder unterschieden. Bei der trockenen AMD sind das im Wesentlichen
die Atrophie und Drusen, wobei die Atrophie auf einen Untergang von Pigmentzellen zurückzuführen
ist und Drusen eine Ansammlung von verschiedensten Abbauprodukten der Sinneszellen in den
tieferen Schichten der Netzhaut darstellen. Die trockene AMD stellt mit 80 % aller AMD-Fälle die
häufigere Form der AMD dar. Sie ist in der Regel mit einer langsameren Sehverschlechterung und
einer langsameren Zunahme der pathologischen Veränderungen assoziiert als die feuchte AMD. Bei
der feuchten Form der AMD kommt es zu einer Exsudation von Flüssigkeit und Blut aus neugebildeten
Gefäßen sowohl unter als auch in die Netzhaut. Diese Form ist seltener (ca. 20 % aller AMD Formen),
führt aber unbehandelt sehr schnell zu einer deutlichen Zunahme der Veränderungen verbunden mit
einem raschen Abfall des Sehvermögens.
Risikofaktoren
Die Ursache der AMD ist noch nicht restlos geklärt, eine multifaktorielle Genese kann angenommen
werden. Drei auslösende Faktoren gelten derzeit als die Bedeutendsten: Alter, genetische
Prädisposition und Rauchen. Daneben werden auch noch vermehrte Lichtexposition und oxidativer
Stress, ein erhöhter Bodymass-Index und erhöhtes Blutcholesterin, Hypertonie und das weibliche
Geschlecht als Risikofaktoren angeführt.
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Abb. 1 FLA-Bild von Drusen
Abb. 2 FLA-Bild von einer retinalen Atrophie
3.2 AMD – Grundlagenforschung
Hintergrund
Retinale Degenerationsprozesse basieren meist auf dysfunktionellen retinalen Pigmentepithelzellen
(RPE). Wie viele postmitotische Körperzellen verweilen diese seneszent in der G0 Phase des
Zellzyklus, dh sie haben ihre Fähigkeit zur selbständigen Zellteilung verloren. RPE Zellen junger
Menschen haben eine reguläre Morphologie, eine definierte Zellgröße und sind metabolisch hoch
aktiv. Ihre Funktion im visuellen Zyklus liegt in der Phagozytose der Photorezeptoraußensegmente.
Dabei werden sie oxidiert und akkumulieren zahlreiche zellschädigende Substanzen. Mit
zunehmendem Alter resultiert dies letztendlich in einem gealterten, degenerierten und
dysfunktionellen Zelltyp, der hauptsächlich in Regionen der Makula lutea als Zentrum des schärfsten
Sehens zu finden ist. Dysfunktionelle RPE-Zellen äußern sich in klinischen Krankheitsbildern wie zB
AMD, Retinopathia pigmentosa, juvenilen Makuladegenerationen und daraus resultierender
praktischer Blindheit.
Studien
Unsere Grundlagenforschung beschäftigt sich hauptsächlich mit experimentellen Studien zur
autologen retinalen Transplantation, der Verjüngung gealterter retinaler Pigmentepithelzellen,
möglichen Prothesen der Bruch‘schen Basalmembran und der Genetik der AMD. Diese Studien sollen
eine Heilung oder zumindest den Einhalt des Fortschreitens von Krankheiten basierend auf einem
dysfunktionellen retinalen Pigmentepithel bzw der darunter liegenden Bruch‘schen Membran
ermöglichen.
3.2.1 Experimentelle Studien zur retinalen Transplantation
Rejuvenating Aged Retinal Pigment Epithelial Cells for Autologous Transplantation –
Verjüngung Retinaler Pigmentepithelzellen
Forschungsteam: Kerstin Steindl, Walter Krugluger, ME Boulton, Paulina Haas, Hans Feichtinger,
Wolfram Adlassnig, Karl Schrattbauer, Susanne Binder
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Diese Studie basiert auf den Ergebnissen von “Activation of Wnt pathway and its Impact on the Cell
Cycle in RPE Cells: Proliferation vs. Differentiation”. Die anhand von ARPE-19 Zellen gewonnenen
Erkenntnisse werden auf alte, dysfunktionelle RPE Zellen umgelegt, um so ein „Verjüngungsmodell“
für humane RPE-Zellen in vitro zu schaffen.
RPE Zellen aus AMD Spenderaugen werden mit Hauptaugenmerk auf die typische epitheliale
Zellmorphologie in Zellkultur gebracht. Anschließend sollen diese Zellen durch Stimulation mit EGF
und IGF-1 via Aktivierung des Wnt pathway aus der inaktiven G0 Phase des Zellzyklus in die G1
Phase des aktiven Zellzyklus „gepusht“ werden, um so die Proliferation der Zellen anzukurbeln und
die Differenzierung zu inhibieren. Die Zellen werden auch in VEGF inkubiert, der genau die
gegenteilige Wirkung auf die Zellen haben soll. Proliferation vs. Differenzierung wird auch hier mittels
zellspezifischer Differenzierungsmarker (CRALBP, RPE65 und Cytokeratin18), Wnt Marker (ß-Catenin
und GSK-3ß) und Proliferationsmarker (Cycklin D1) sowohl auf transkriptioneller Ebene (RT-PCR) als
auch auf Translationsebene (FACS) gemessen. Zusätzlich werden Wachstumskurven ermittelt und
Zellzyklusstudien durchgeführt.
Das Projekt wurde publiziert.
Steindl-Kuscher K, Boulton ME, Haas P, Dossenbach-Glaninger A, Feichtinger H, Binder S.
Epidermal growth factor: the driving force in initiation of RPE cell proliferation.
Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2011 Aug;249(8):1195-200. doi: 10.1007/s00417-011-1673-1.
Epub 2011 Apr 15.
3.2.2 Tissue Engineering – Herstellung künstlicher Basalmembranen
Subretinale Implantation von Gelatine-verpackten RPE-Trägersubstraten mittels ShooterInstrument
Forschungsteam: Stanzel BV, Liu Z, Brinken R, Braun N, Holz FG, Eter N.
Im nächsten Schritt interessierten wir uns für Methoden einer reproduzierbar atraumatischen
subretinalen Implantation von steifen RPE-Trägersubstraten.
Es wurden erneut die azellulären PET-Membranen verwendet. Einige wurden in steril filtrierte 15 %
Gelatine verpackt, um damit in Zukunft zellularisierte Implantate zu schützen, sowie deren
Handhabung zu erleichtern. Die Sterilitätsprüfung der Gelatineimplantate gemäß Richtlinien des
deutschen Transplantationsgesetz war für alle Implantate, jeweils mit und ohne Antibiotika positiv
(n=20, resp.). Gelatine-Implantat Schmelzuntersuchungen mit 37 °C physiologischer Salzlösung
(BSS) zeigten, dass sich die Gelatine innerhalb von 10-15 Sekunden komplett vom Implantat löste.
Kalzium-freie BSS (CF BSS) kann eine atraumatische RPE-Photorezeptor Separation
(Netzhautablösung) erleichtern. 12 Kaninchen (2-2,5 kg) erhielten eine Core-Vitrectomie durch BS
oder NE, wobei der Glaskörperraum über mindestens 10 Minuten entweder mit normaler BSS (n=5),
CF BSS bei Raumtemperatur (n=5), oder CF BSS bei 37 °C (n=2) perfundiert wurde. Umschriebene
Netzhautablösungen wurden erzeugt und Implantate mit (n=9) oder ohne Gelatine (n=3) subretinal mit
og Shooter-Instrument (Geuder) implantiert.
Geschäftsbericht 2012
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Die postoperative in vivo Verlaufskontrolle wurde am Tag 3, 7, und 14 mittels SD-OCT und
Fundusphotographie (Spectralis®/Heidelberg Engineering) durchgeführt. Die Histologie erfolgte durch
Perfusionsfixierung mit 2 % Glutaraldehyde am Tag 14 postoperativ mit anschließender HarzEinbettung und Semidünnschnitt-Technik.
Die Infusion mit 37 °C CF BSS trübte intraoperativ die optischen Medien derart, dass die subretinale
Implantation beeinträchtigt war. Mit normaler BSS oder CF BSS bei Raumtemperatur wurden gute
intraoperative Sichtverhältnisse und Implantation erreicht. Gelatine-Implantate konnten sanft und
gleichmäßig aus dem Instrument gedrückt werden, wohingegen nackte Implantate sich
vergleichsweise häufiger am Instrument verfingen.
In 4/7 Fällen mit CF BSS persistierte nach 3 Tagen die umschriebene Netzhautablösung, wohingegen
alle BSS Fälle anliegend waren. Gelatin-Implante zeigten in allen in vivo Verlaufskontrollen eine
hyporeflective Bande im SD-OCT unterhalb des Implantats, zudem hatten alle Implantate eine
zunehmend hyperreflektive Bande oberhalb des Implantates. Die maximale Ausdünnung der neuralen
Retina wie auch der äußeren nukleären Schicht (ONL) hatte im SD-OCT bereits nach 7 Tagen
postoperativ ihr Maximum erreicht.
Histologisch fanden sich vermehrt große klare Vacuolen unter Gelatine im Gegensatz zu nackten
Implantaten. Die Periimplantat-Region zeigte eine subretinale Vernarbung, sowie ONL Atrophie,
jedoch kontinuierliche innere retinale Schichten bei beiden Implant-Typen. Die subretinale
Implantation von steifen RPE-Trägersubstraten mit unserem Shooter-Instrument erscheint sicher und
reproduzierbar korrekt orientiert. Eine vorübergehende Gelatine-Verpackung erleichtert derren
Manipulation, die intraoperative Verwendung von CF BSS scheint jedoch mit einer höheren
Komplikationsrate vergesellschaftet zu sein.
PET
Gelatine+PET
Abb. 3 SD-OCT und Histo am Tag 14 postopertiv, rote Pfeile in SD-OCTs im oberen Bereich weisen auf die
Implantatreaktionen, wobei schwarze Pfeile in den unteren Semidünnschnitten auf die klaren Vakuolen unterhalb beider
Implantate zeigen, Vergrösserung von SD-OCT nicht vergleichbar mit Histologie
Zusammenfassung: subretinale Implantation von azellulären Prothesen
Eine Technik wurde entwickelt wobei azelluläre Implantate in den subretinalen Raum von Kaninchen
implantiert werden können. Diese werden über ein Shooter Instrument (Geuder AG) subretinal
eingepflanzt und das Auge anschließend ohne Endotamponade verschlossen. Die Nachbeobachtung
mit SD-OCT und anschließender Histologie zeigt gute Korrelation. Die Implantate werden subretinal
toleriert, es zeigt sich nur eine geringe Wundheilungstendenz. In initialen Versuchen erscheint die
jeweilige Implantatoberfläche unterschiedliche Zellmorphologien von vermeintlichen RPE-Zellen auf
dem Implantat zu induzieren, was mit unseren in vitro Daten korrelieren würde.
Geschäftsbericht 2012
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Stanzel BV, Liu Z, Brinken R, Braun N, Holz FG, Eter N.
Subretinal delivery of ultrathin rigid-elastic cell carriers using a metallic shooter instrument
and biodegradable hydrogel encapsulation.
Invest Ophthalmol Vis Sci. 2012 Jan 31;53(1):490-500. doi: 10.1167/iovs.11-8260
Loss of in vitro reactivity in human RPE with aging
Forschungsteam: Boris Stanzel, Mark Blumenkranz, Michael F. Marmor
Projekt ist abgeschlossen und wurde kürzlich publiziert.
Stanzel BV, Blumenkranz MS, Binder S, Marmor MF.
Longterm cultures of the aged human RPE do not maintain epithelial morphology and high
transepithelial resistance.
Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2012 Feb;250(2):313-5. doi: 10.1007/s00417-011-1624-x. Epub
2011 Jan 29. No abstract available.
3.3 AMD – Forschung zur Pathogenese
3.3.1 Kardiovaskuläre Risikofaktoren bei AMD
Hier wird der genetische Aspekt in der Pathogenese der AMD erforscht.
Komplementrezeptor 1 Polymorphismus bei Patienten mit altersbedingter Makuladegeneration
Forschungsteam: Paulina Haas, Astrid Dossenbach, Kerstin Steindl-Kuscher, Tina Aggermann
Ziel dieser Studie ist, ob ein Unterschied bei der Verteilung/Häufigkeit des Komplemetrezeptor 1
Polymorphismus bei PatientInnen mit AMD im Vergleich zu „gesunden“ PatientInnen in der
genetischen Untersuchung zu finden ist.
Stand: Manuskript bei Curr. Eye Research
Risikofaktoren der AMD: Untersuchung über die Bedeutung des viszeralen Fettanteiles in
Relation zum BMI (Risiko-Studie)
Forschungsteam: P. Haas
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Erkrankung in den westlichen
Industrieländern, welche zur legalen Erblindung bei PatientInnen vorwiegend europäischer
Abstammung führt. Hauptrisikofaktoren sind das Alter und eine positive Familienanamnese. Das
Fettverteilungsmuster ist ausschlaggebend für das Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung als
Folgeerscheinung des Übergewichts zu erleiden. Besonders nachteilig wirken sich hier Fettdepots im
Bauchraum und an den inneren Organen aus. Dieses innere Bauchfett, „intraabdominales Fett“ oder
„viszerales Fettgewebe“- ist sehr stoffwechselaktiv. Außerdem hat das viszerale Fett einen Einfluß auf
Geschäftsbericht 2012
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das Abwehrsystem, eine bedeutende pro-inflammatorische Wirkung auf den Organismus durch
Produktion zahlreicher Botenstoffe, wie zum Beispiel von Interleukin 6.
Für die Beteiligung des Immunsystems an der Pathogenese der AMD gab es schon zuvor durch
immunhistochemische und elektronenmikroskopische Untersuchungen Hinweise. Im Jahr 2005 wurde
ein wesentlicher Teil der genetischen Prädisposition zur AMD entdeckt, ein Polymorphismus im
Komplementfaktor H (CFH), einem Plasmaprotein unseres Abwehrsystemes. Ein erhöhter Anteil des
viszeralen Fettanteiles könnte, durch Produktion pro-inflammatorischer Botenstoffe, wie dem Creaktiven Protein (CRP), dem Leptin, dem Amyloid Alpha, dem Amyloid Beta, dem Tumor Necrosis
Factor alpha (TNFa) und Interleukin 6 (IL-6), bei vorbestehender genetischer Prädisposition, der
triggernde Faktor, welcher zum Ausbruch der Augenerkrankung führt, darstellen.
Ziel der Studie ist es, einen vermehrten Anteil des viszeralen Fettanteiles bei PatientInnen mit AMD
verglichen mit „gesunden“ (normalem Augenhintergrundbefund), alters- und
geschlechtsentsprechenden ProbandInnen zu untersuchen.
Erhöhte CRP-, Leptin-, Amyloid Alpha-, Amyloid Beta-, TNFa- und IL6-Plasmaspiegel sollen weitere
Hinweise auf den Pathomechanismus bei AMD-PatientInnen geben.
Stand: Studie abgeschlossen, Publikation in Vorbereitung für AJO
3.3.2 Die Rolle des Glaskörpers bei trockener und feuchter AMD
Dieses Projekt beschäftigt sich mit der Rolle des Glaskörpers in der Pathogenese der AMD. Es konnte
von unserer Forschungsgruppe in einer prospektiven Vergleichsstudie nachgewiesen werden, dass in
Fällen mit feuchter, neovaskulärer AMD, der Glaskörper signifikant häufiger anheftet als bei Augen mit
nicht exsudativer AMD oder bei Augen mit gesunder Netzhaut, also die altersbedingte Abhebung des
Glaskörpers nicht oder auf pathologische Weise erfolgt. Diese Ergebnisse wurde bereits mehrfach
international vorgestellt und haben große Anerkennung erlangt, sie gaben Anlass für neue
interessante Teilstudien. So konnte gezeigt werden, dass unter den Läsionen mit vitreo-retinalen
Adhäsionen die Anzahl an Läsionen mit retinaler angiomatöser Proliferation relativ sehr hoch ist. In
der Nachbeobachtung von Augen mit feuchter AMD unter Anti-VEGF Behandlung und vitreomakulären Adhäsionen blieben diese Adhäsionen trotz intravitrealer Therapie meist unverändert. Eine
spontane Separation des hinteren Glaskörpers war mit einer Visusverbesserung und Abnahme der
Aktivität verbunden. Das Projekt wird aus diesem Grund weitergeführt und beschäftigt sich mit der
Rolle des Glaskörpers im Grenzbereich, dem Übergang einer trockenen AMD in eine feuchte AMD.
Beziehung zwischen hinterer Glaskörpergrenzschichte und altersbedingter
Makuladegeneration
Forschungsteam: Ilse Krebs, Florian Zeiler, Carl Glittenberg, Stefan Felke, Lukas Kellner, Susanne
Binder
Die Pathogenese der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) ist noch nicht vollständig geklärt,
obwohl Alterungsprozesse des Pigmentepithels, genetische Faktoren, oxidativer Stress, Hypoxie und
entzündliche Veränderungen eine wichtige Rolle spielen dürften. Aufbauend auf unsere Studie, bei
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der das Verhalten des Glaskörpers bei exsudativer, nicht exsudativer AMD und bei Augen ohne
Makulaveränderungen untersucht wurde, um Hinweise auf die Bedeutung des Glaskörpers in der
Pathogenese der exsudativen AMD zu erzielen, wird ein Projekt geplant, bei dem der natürliche
Verlauf trockener AMD Fälle untersucht wird. Es soll untersucht werden, wie viele Augen mit trockener
AMD in eine exsudative Form übergehen. Bezugnehmend auf unsere frühere Arbeit wird
angenommen, dass das Risiko eine exsudative Form zu entwickeln bei anliegendem Glaskörper
ungefähr doppelt so hoch ist. Neben der Position der hinteren Glaskörpergrenzmembran, die mit
Ultraschall und OCT untersucht wird, werden allseits anerkannte Risikofaktoren an einer exsudativen
Form der AMD zu erkranken erhoben, wie Zusammensetzung der Läsion nach AREDS, Rauchen,
Übergewicht, Alter und Visus. Das Projekt wurde von der Ethikkommission der Stadt Wien genehmigt,
die Rekrutierung hat begonnen.
Bei exsudativer AMD konnten wir bereits zeigen, dass der hintere Glaskörper signifikant weniger
häufig abgehoben war als bei nicht exsudativer Makuladegeneration und bei Augen ohne
Makuladegeneration. Fokale Adhäsionen der hinteren Glaskörpergrenzschichte waren signifikant
häufiger bei exsudativer AMD. Daraus kann man einen Zusammenhang zwischen Lage der hinteren
Glaskörpergrenzschichte und der Pathogenese der exsudativen AMD vermuten. In Zusammenarbeit
mit Prof. Sebag konnte gezeigt werden, dass bei PatientInnen mit nicht exsudativer Form der AMD an
einem Auge und exsudativer Form am Partnerauge der Glaskörper bei Augen mit exsudativer Form
signifikant öfter anliegend war. Die Ergebnisse wurden 2007 publiziert und bei Kongressen vorgestellt.
Das Interesse an dieser Arbeit war sehr groß, sodass weitere Vorträge bei Kongressen und weitere
Untersuchungen von Details geplant sind.
Aufbauend auf den Ergebnissen der ersten Studie wurde eine weitere Studie geplant und bereits
durch die Ethikkommission der Stadt Wien genehmigt und unter der Nummer
www.clinicaltrials.govNCT00926861 registriert. In diese Studie werden PatientInnen mit trockener
AMD, die ein hohes Risiko zeigen in eine feuchte Form überzugehen eingeschlossen. Es soll
untersucht werden, ob die Position der hinteren Glaskörpergrenzschichte einen Einfluss auf das Risiko
eine exsudative Form zu entwickeln hat. Hierzu werden Ultraschalluntersuchungen durchgeführt und
Untersuchungen mit SD-OCT. Bei dieser neuen OCT-Technologie ist es möglich den Glaskörper
unmittelbar vor der Netzhaut darzustellen und somit eventuell vorhandene Traktionen darzustellen.
320 PatientInnen sollen bei Studieneintritt, nach 6, 12 und 24 Monaten untersucht werden. Neben der
Position der hinteren Glaskörpergrenzschichte werden Klassifikation der Läsion, Sehvermögen und
Anamnese des/der PatientIn bezüglich Risikofaktoren für eine exsudative AMD untersucht. Das
primäre Studienendziel ist die Anzahl an Augen, die eine exsudative AMD entwickeln bei anliegendem
oder abgehobenem Glaskörper.
Stand: Rekrutierung wurde begonnen
Krebs I, Brannath W, Glittenberg C, Zeiler F, Sebag J, Binder S.
Posterior vitreomacular adhesion: a potential risk factor for exudative age-related macular
degeneration?
Am J Ophthalmol. 2007 Nov;144(5):741-746. Epub 2007 Sep 20.
Geschäftsbericht 2012
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Krebs I, Brannath W, Glittenberg C, Zeiler F, Sebag J, Binder S.
Posterior Vitreous Detachement in Age-Related Macular Degeneration Characterized by
Ultrasound and Optical Coherence Tomography
Joint Congress of SOE / AAO, June 2007, Vienna, Austria E-Abstract EP-REP-170
Robison CD, Krebs I, Binder S, Barbazetto IA, Kotsolis AI, Yannuzzi LA, Sadun AA, Sebag J.
Vitreomacular adhesion in active and end-stage age-related macular degeneration.
Am J Ophthalmol. 2009 Jul;148(1):79-82.e2. Epub 2009 Mar 27.
Abb 4 feuchte AMD mit tlw. anliegendem Glaskörper
Abb 5 trockene AMD mit Drusen und abgehobenen
Glaskörper
3.3.3 Melatonin und AMD
Influence of Blue Light Filtering Intraocular Lenses on Daytime Levels of Melatonin (BluMelStudy)
Forschungsteam: Katharina E. Kubista, Simon Brunner, Carl Glittenberg, Anelia Hochwarter, Susanne
Binder
Ethikkommissionsvotum: Februar 2007
Das Hormon Melatonin wird sowohl in der Netzhaut als auch in der Zirbeldrüse des menschlichen
Körpers produziert und hat eine antioxidative Wirkung. Die tägliche Konzentration an produziertem
Melatonin hängt von dem Licht ab, das täglich die Netzhaut erreicht. Die Melatonin-Ausschüttung in
der Zirbeldrüse und in der Netzhaut wird durch Licht, in dem Wellenlängenbereich von 446-477 nm,
blockiert. Des Weiteren nimmt die Konzentration von Melatonin mit dem Alter ab, bzw die
Melatoninkonzentrationskurve flacht mit dem Alter ab, sodass die nächtlichen Spitzenwerte immer
geringer werden. Dies könnte eine verminderte Regeneration der Netzhaut in der Nacht bedeuten,
was zu einem Fortschreiten der AMD führen könnte.
Nachdem es nun intraokulare Hinterkammerlinsen mit Blaulichtfilter (gelbe Linsen) gibt, die als
„netzhautschonend“ bezeichnet werden, und eine zunehmende Transmissionsfähigkeit im Bereich von
410-530 nm haben, könnte die Implantation einer solchen Linse eine Auswirkung auf den
Melatoninhaushalt haben. Das könnte dazu führen, dass die Melatonin-Ausschüttung nicht mehr
blockiert wird und es dadurch zu höheren Tageswerten kommt, was eine gesteigerte antioxidative
Wirkung an der Netzhaut zur Folge haben könnte.
Es wurden 8 PatientInnen eingeschlossen. Vier erhielten eine Hinterkammerlinse mit Blaulichtfilter
(gelbe Linse) und 4 PatientInnen erhielten eine Hinterkammerlinse die Blaulicht durchlässig ist (weiße
Geschäftsbericht 2012
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Linse). Nachdem die Ein- und Ausschlusskriterien sehr streng gewählt wurden und sich die
Rekrutierung dadurch als sehr schwierig erwies, wurde die Studie vorzeitig beendet. Die gesammelten
Daten wurden zur Publikation vorbereitet.
Kubista KE, Brunner S, Glittenberg CG, Hochwarter A, Binder S.
Influence of Blue Light Filtering Intraocular Lenses on Daytime Levels of Melatonin (BluMelStudy).
Spektrum der Augenheilkunde (wird eingereicht im April 2013)
3.4 AMD – Diagnostik
Ein weiterer Teil der Forschungsarbeit in der Gruppe AMD widmet sich der Diagnostik der AMD.
Lange Zeit war die Fluoreszenzangiographie der Goldstandard in der Diagnose der AMD.
Angiographische Untersuchungen sind allerdings invasive Untersuchungsmethoden, die doch mit
einem gewissen Risiko einer Nebenwirkung oder Komplikation einhergehen. Außerdem verlangen
moderne Therapien monatliche Kontrolluntersuchungen. Monatliche Angiographien stellen eine
beträchtliche Belastung für PatientInnen und den klinischen Alltag dar. Gerade im Bereich der
Verlaufskontrollen bei Anti-VEGF-Therapie stellt die optische Kohärenztomographie (OCT) eine nicht
invasive Alternative dar, um die Aktivität einer Läsion zu bestimmen. Da mit dieser Untersuchung auch
Messungen durchgeführt werden können, ist das OCT auch gut geeignet, den Verlauf einer
Erkrankung bzw den Erfolg einer Therapie zu dokumentieren. Dieser Forschungsbereich wurde mit
Publikationen abgeschlossen.
Krebs I, Hagen S, Smretschnig E, Womastek I, Brannath W, Binder S.
Reproducibility of segmentation error correction in age-related macular degeneration: Stratus
versus Cirrus OCT
Br J Ophthalmol. 2012 Feb;96(2):271-5. Epub 2011 Apr 11.
Krebs I, Hagen S, Smretschnig E, Womastek I, Brannath W, Binder S.
Conversion of Stratus optical coherence tomography (OCT) retinal thickness to Cirrus OCT
values in age-related macular degeneration.
Br J Ophthalmol. 2011 Nov;95(11):1552-4. Epub 2011 Feb 24.
Krebs I, Smretschnig E, Moussa S, Brannath W, Womastek I, Binder S.
Quality and reproducibility of retinal thickness measurements in two spectral-domain optical
coherence tomography machines
Invest Ophthalmol Vis Sci. 2011 Sep 1;52(9):6925-33. Print 2011 Aug.
Geschäftsbericht 2012
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Abb 6 korrekt positionierte Grenzlinie
Abb 7 inkorrekt positionierte Grenzlinie
3.5 AMD – neue Wege der Therapie
Das retinale Pigmetepithel (RPE) spielt eine Schlüsselrolle um die retinale Funktion und besonders die
Photorezeptoren zu erhalten. Neben seinen vielen Funktionen sezerniert es auch die beiden heute am
meisten diskutierten Wachstumsfaktoren, den vascular endothelial growth factor (VEGF), wo es die
Balance zwischen Hemmung und Produktion aufrechthält und den pigment epithelial derived growth
factor (PEDF), einem zentralen Koordinator von retinalen, neuronalen und vaskulären Funktionen, der
ebenfalls ein potenter Hemmer der pathologischen Angiogenese ist. Die Transplantation einer
gesunden RPE-Zelle anstelle einer (bei AMD oder anderen retinalen Degenerationen) Erkrankten
könnte daher anderen Therapien die sich eher mit der Destruktion von Gefäßneubildungen
beschäftigen überlegen sein, da das RPE auch neuroprotektive Eigenschaften besitzt. Die
Zelltransplantation bietet auch eine Therapiemöglichkeit für trockene AMD-Formen, die derzeit kaum
behandelt werden können. Das LBI gehört zu den 5 weltweiten Zentren (Japan, Deutschland,
England, Holland) das sich mit humaner RPE-Transplantation beschäftigt. Nach den Ergebnissen von
zwei Studien (2002, 2004) vergleichen wir nun zwei unterschiedliche Operationstechniken. Von den
ersten Studien aus 2002 und 2004 haben wir nun 2- und 6-Jahresuntersuchungen zur Verfügung die
bei der ARVO (Association of research of vision in ophthalmology) präsentiert werden und zur
Publikation vorbereitet werden.
In dem Europaprojekt TARGET AMD ist die Augenabteilung eines der 2 klinischen Zentren. Hier
werden nicht genetisch transfizierte autologe retinale Pigmentepithelzellen die PEDF überexprimieren
bei 10 PatientInnen mit exsudativer AMD subretinal transplantiert.
Da es neben der Gabe von Vitaminen keine Therapie für trockene AMD-Formen gibt untersuchen wir
derzeit auch die Wirkung der extrakorporalen Rheo-Hämatophorese bei solchen PatientInnen.
Geeignet sind eher frühe Formen einer trockenen AMD (siehe ReLux-Studie).
In den letzen Jahren wurden aber weltweit anti-VEGF Medikamente bei exsudativer AMD entwickelt
die rasche Verbreitung gefunden haben. Vorteil ist hier die leichte Applikation und im Vergleich zu
einer Operation eine geringere Belastung für die/den PatientIn. Nachteile sind die monatliche
Applikation für eine unbestimmte Zeit, hohe Kosten des Medikamentes und die singuläre Attacke
eines einzelnen Wachstumsfaktors.
Geschäftsbericht 2012
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Die über Jahre von der Industrie stark promotete photodynamische Therapie wird meist nur mehr als
Kombinationstherapie eingesetzt, wir haben beides verglichen.
Schlussendlich neigt sich unsere multizentrische Studie über die Frage ob eine Kataraktoperation den
Verlauf einer Makuladegeneration beeinflusst einem Ende. Da Katarakt und AMD bei älteren
PatientInnen oft gemeinsam auftreten ist der Stellenwert dieser Studie hoch.
3.5.1 RPE-Transplantation bei PatientInnen mit neovaskulärer AMD
Die zurzeit zur Verfügung stehenden Transplantationsmethoden RPE-Suspension und RPE-Sheet
werden in einer vergleichenden Studie evaluiert.
Schlussfolgerung: Mit beiden Techniken wurden vergleichbare Resultate erzielt. Eine intravitreale
Gliosierung scheint in der „patch“-Gruppe einem größeren Visusgewinn entgegen zu wirken. Bei jenen
Fällen, bei denen es zu einer guten Verbindung zwischen Empfänger und Spendertransplantat kam,
zeigten sich bessere Resultate im Überleben des Transplantats und ein langsamer Visusanstieg.
Das neue Target AMD Projekt wurde im Herbst 2012 gestartet.
3.5.2 Rheopherese bei trockener AMD
Rheopheresis and Lutein Supplementation (xantophyl carotenoid) in the Non-Exsudative Form
of Age-Related Macular Degeneration. The ReLux-AMD-Study.
Forschungsteam: Katharina E. Kubista, Nina Worel, Christiane I. Falkner-Radler, Stefan Hagen, Paul
Höcker, Daniela Dunkler, Susanne Binder
Ethikkommissionsvotum: Dezember 2006
Die Ursache der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) sind Ablagerungen (Drusen) von
Phospholipiden, Membranfragmenten und granulärem und vesikulärem Material in der Bruch’schen
Membran und unterhalb des retinalen Pigmentepithels. Dieses Stadium der AMD wird als nichtexsudative (trockene) Form der AMD bezeichnet. Die Ablagerungen führen zu einer erhöhten
Brüchigkeit der Bruch’schen Membran und zu einer relativen Hypoxie im retinalen Pigmentepithel.
Dabei kommt es zu einer verminderten Funktionsfähigkeit des Pigmentepithels, die Hypoxie triggert
die Gefäßneubildung und führt dadurch zur exsudativen (feuchten) Form der AMD. Epidemiologisch
ermittelte Risikofaktoren für die Entstehung und das Fortschreiten der AMD sind neben dem Alter,
Rauchen, Sonnenexposition, genetische Faktoren, Arteriosklerose sowie erhöhte Cholesterin- und
Fibrinogenwerte. Dies führt ua durch eine erhöhte Blutviskosität zu einer gestörten choroidalen
Mikrozirkulation und durch Freisetzung von Radikalen zu einem zunehmenden Zelltod.
Die Forschung konzentriert sich heute vor allem auf die exsudative Form der AMD. Für die nichtexsudative Form der AMD gibt es derzeit noch keine etablierte Therapie. Empfohlen werden
Veränderung der Lebensgewohnheiten (Rauchen, Ernährung, Sonnenschutz), Blutdruck- und
Cholesterinregulierung und Ernährungsergänzung mit Antioxidantien.
Der Erfolg der Ernährungsergänzung mit Vitaminen wurde bereits bestätigt (AREDS1). Diese Studie
konnte zeigen, dass das Risiko des Fortschreitens der AMD verringert wird, eine Rückbildung der
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AMD und Verbesserung des Visus konnten aber nicht erreicht werden. Weitere Studien befassen sich
mit der zusätzlichen Supplementierung des xantophyllen Carotenoids Lutein (Vitamin-A-Derivat).
Lutein wird am HDL-Cholesterin transportiert und direkt in den Pigmentepithelzellen abgelagert, wo es
deren Funktion als „Blaulichtfilter“ unterstützt. Das kurzwellige (blaue) Licht führt nämlich zu einem
vermehrten Freisetzen von Radikalen in der Netzhaut, welche das Fortschreiten der AMD bewirken.
Die Ergebnisse dieser Studien zeigen teilweise ebenfalls eine Reduktion der Progredienz der AMD,
während die Ergebnisse einer großen multizentrischen Studie (AREDS2) noch ausständig sind.
Ein weiterer Angriffspunkt in der Therapie der nicht-exsudativen Form der AMD ist eine Verbesserung
der choroidalen Mikrozirkulation. Dies kann durch eine Reduktion der Blutviskosität, mittels
extrakorporaler Rheohämapherese, erreicht werden. Bei der Rheohämapherese werden
hochmolekulare, rheologisch relevante Plasmabestandteile (zB Fibrinogen, LDL-Cholesterin, IgM usw)
gezielt durch Plasmafiltration entfernt.
Neben einzelnen Fallberichten gibt es nur eine randomisierte Studie (MIRA 1, geplant mit 150
PatientInnen; Interimsanalyse mit 43 PatientInnen publiziert), in der PatientInnen mit einer nichtexsudativen AMD eine Rheohämapherese erhalten haben. In dieser Interimsanalyse zeigten
PatientInnen mit Rheopherese eine signifikante Verbesserung des Visus im Vergleich zur
Kontrollgruppe.
Das Ziel unserer Pilotstudie ist es den Therapieerfolg von kombinierter Lutein-Supplementation und
Rheohämapherese zu evaluieren:
•
Durch die Rheohämapherese erwarten wir uns eine Verringerung der Plasmaviskosität, der
Fibrinogen- und LDL-Cholesterinwerte. Dies soll zu einer Verbesserung der choroidalen
Mikrozirkulation, zu einem Abbau der Drusen und somit zu einer Reduktion der Hypoxie im
Pigmentepithelzellenbereich führen.
•
Durch die Lutein-Supplementierung werden die Pigmentepithelzellen noch zusätzlich in ihrer
Blaulichtfilterfunktion unterstützt, was eine zusätzliche Verminderung der Radikale zur Folge hat.
•
Durch die Kombination beider Therapien gelangt das Lutein nun noch besser an die Netzhaut da
es durch die verbesserte choroidalen Mikrozirkulation besser an die Netzhaut gelangt und
zusätzlich noch am HDL-Cholesterin transportiert wird, während das LDL-Cholesterin durch die
Rheohämapherese filtriert wird.
Deshalb erwarten wir uns eine potenzierende Wirkung beider Therapieoptionen.
Es werden 20 PatientInnen in die Studie eingeschlossen. Alle PatientInnen erhalten Lutein
(Lutamax®, Pharmaselect) per os. Im ersten Monat werden 20 mg Lutein 1-0-0 zur Anflutung
eingenommen. Danach werden 10 mg Lutein 1-0-0 für weitere 11 Monate eingenommen. Alle
PatientInnen erhalten 5 Zyklen einer extrakorporalen Rheohämapherese bestehend aus je zwei
Behandlungen. Die Nachbeobachtungszeit beträgt 1 Jahr.
Stand: Die Studie ist abgeschlossen und soll 2013 publiziert werden.
3.5.3 Photodynamische Therapie als Mono-/Kombinationstherapie
Non responder
Die Studien vergangener Jahre beschäftigten sich vorwiegend damit, den Effekt der Anti-VEGFBehandlung nachzuweisen. So konnte gezeigt werden, dass mit dieser Therapie auch
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Verbesserungen des Sehvermögens möglich sind und insgesamt die Ergebnisse besser sind als die
nach photodynamischer Therapie und natürlich auch dem natürlichen Verlauf der Erkrankung.
Trotzdem zeigt uns die klinische Erfahrung, dass es auch PatientInnen gibt, die wenig oder gar nicht
auf die Behandlung reagieren. Aus diesem Grund wurden die Krankenakten, der PatientInnen, die mit
Lucentis oder Avastin behandelt wurden retrospektiv überarbeitet. Ziel war es, die Anzahl sogenannter
„non-responder“ zu erfassen und eventuelle Faktoren, die die Ansprechbarkeit beeinflussen zu
ermitteln. Für beide Medikamente konnte ein Prozentsatz knapp über 14 % Non-responder ermittelt
werden. Neben dem Sehvermögen war die Adhärenz des Glaskörpers der einzige Faktor, der
signifikant mit schlechterem Ansprechen verbunden war. Diese Arbeit wurde im British Journal of
Ophthalmology eingereicht und wird 2013 bei der Euretina präsentiert werden.
Vergleich zwischen Ranibizumab als Monotherapie mit einer Kombinationstherapie mit
Ranibzumab und Photodynamischer Therapie bei choroidaler Neovaskularisation bei
Altersbedingter Makuladegeneration – eine Pilotstudie Lucentis-KAV Studie
Forschungsteam: Ilse Krebs, Ulrike Stolba, Katharina Krepler, Susanne Binder
Beginn Jänner 2008: multizentrische Studie unter der Leitung des Ludwig Boltzmann Institutes für
Retinologie und biomikroskopischer Laserchirurgie
Die Bedeutung des Vascular Endothelial Growth Factors (VEGF) in der Pathogenese der
neovaskulären Form der altersbedingten Maculadegeneation ist bereits nachgewiesen, ebenso
wurden bereits erste Ergebnisse der Therapie mit Anti-VEGF Substanzen veröffentlicht und brachten
vielversprechende Ergebnisse. Die photodynamische Therapie wurde bisher als Therapie bei
vorwiegend klassischer choroidaler Neovaskularisation und kleinen minimal klassischen und okkulten
Läsionen empfohlen. Durch die photodynamische Therapie kommt es zu einem vorübergehenden
Verschluss der Gefäße der Choriocapillaris, und folglich zur vermehrten Freisetzung von Antivasoproliferativen Substanzen (Anti-VEGF), das in weiterer Folge zur Rekanalisation und zum
weiteren Wachstum der neovaskulären Gefäße führen kann. Eine Behandlung mit dem Anti-VEGF
Ranibizumab allein erfordert monatliche Injektionen auf einen bisher noch nicht bestimmten Zeitraum
(länger als 1 Jahr). Eine Kombinationstherapie aus Ranibizumab und photodynamischer Therapie
sollte die Anzahl der erforderlichen Behandlungen beider Therapien reduzieren. Bei bisher
durchgeführten Studien mit Kombinatinstherapien wurde erst die photodynamische Therapie und eine
Woche später die Therapie mit Ranibizumab durchgeführt wobei es in 10 % der Fälle zu einer
Entzündung im Augapfel kam. Diese Studie soll dazu dienen festzustellen, dass eine
Kombinationstherapie, bei der die intravitreale Ranibizumab Injektion 1 Tag vor der photodynamischen
Therapie verabreicht wird eine effektive Therapie ohne schwerwiegende Komplikationen ist und mit
einem für die/den PatientIn akzeptablen Aufwand. Die PatientInnen werden in drei Studienzentren
rekrutiert und vom Studienleiter in eine von zwei Gruppen randomisiert. Eine Gruppe erhält montliche
Ranibizumab-Injektionen, die zweite Gruppe erhält eine photodynamische Therapie und beginnt am
Tag darauf mit monatlichen Ranibizumab-Injektionen. Wenn die neovaskulären Veränderungen keine
Aktivität zeigen (OCT) wird die Therapie mit Ranibizumab unterbrochen. Die Hauptzielgröße ist das
Sehvermögen in der Gruppe mit Kombinationstherapie nach 12 Monaten. Weitere Zielgrößen sind die
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Anzahl an Adverse Events, Anzahl an Ranibizumab Injektionen, Anzahl an PatientInnen mit
moderatem oder schweren Sehverlust, die Läsionsgröße. Es konnte gezeigt werden, dass
PatientInnen mit Kombinationstherapie signifikant weniger Injektionen benötigen, allerdings hat
bezüglich der Funktion diese Gruppe schlechter abgeschnitten als die PatientInnen mit Ranibizumab
Monotherapie. Daraus folgt, dass die Kombinationstherapie nicht als Standardtherapie empfohlen
werden kann, jedoch bei relativer Kontraindikation gegen wiederholte Injektionen oder bei Respondern
eine sichere Alternative darstellt.
Krebs I, Vécsei Marlovits V, Bodenstorfer J, Glittenberg C, Ansari Shahrezaei S, Ristl R, Binder S.
Comparison of Ranibizumab monotherapy versus combination of Ranibizumab with
photodynamic therapy with neovascular age-related macular degeneration.
Acta Ophthalmol. 2012 Dec 14. doi: 10.1111/aos.12018. [Epub ahead of print]
3.5.4 Anti-VEGF Therapien – mono- und multizentrische Studien
Cabernet Studie
Forschungsteam: Susanne Binder, Ilse Krebs, Ulrike Stolba, Stefan Hagen, Paulina Haas, Shilla Lie
Eine randomisierte, prospektive, aktiv kontrollierte Studie des Epi-Rad90™ ophthalmologischen
Systems zur Behandlung subfovealer choroidaler Neovaskularisation aufgrund von feuchter AMD.
Positives Ethikkommissionsvotum vorliegend, die Rekrutierung wurde begonnen und 2009
abgeschlossen. Die Studie wurde im Herbst 2012 nach 3 Jahren Nachbeobachtung abgeschlossen.
In dieser vorliegenden Studie wurde die Sicherheit und Wirksamkeit einer Brachytherapie (kurzzeitige
radioaktive Bestrahlung mit Strontium 90), appliziert mit Hilfe des EpiRad90™Ophthalmic Systems, als
(teilweiser) Ersatz bzw. Ergänzung der VEGF Behandlung mit Lucentis® untersucht. Das
EpiRad90™Ophthalmic System wird bei einem intravitrealen Eingriff in das Auge eingeführt und setzt
durch einen patentierten Mechanismus, ohne weitere Strahlenbelastung für den/die PatientIn und
den/die TherapeutIn, eine genau dosierte Sr90 Strahlung frei, die sich auf die Makula richtet. Nach 3-5
min (je nach Intensität des eingesetzten Sr90, die vor dem Eingriff ermittelt wird) wird das Gerät aus
dem Auge entfernt und die kleine Wunde durch eine Naht verschlossen und entsprechend postoperativ versorgt.
Diese Therapie verbindet die potentiellen Vorteile einer Standard-Bestrahlungsbehandlung mit der
Laserphotokoagulation. Im Gegensatz zu der normalen Strahlentherapie kann eine höhere Dosis auf
die Makula gerichtet werden, mit weniger Strahlungseinfluss auf die normalen okulären Strukturen und
das umliegende Gewebe. Der Unterschied zur Laserphotokoagualtion ist der, dass keine thermischen
Schäden auf der Retina oder den umliegenden Geweben entstehen, weil der Sr90-Applikator sich
selektiv auf proliferierende Zellen und Gewebe richtet.
Die bisherigen Studien haben gezeigt, dass durch den Einsatz des EpiRad90™Ophthalmic Systems
eine signifikante Verbesserung der Sehschärfe erreicht werden kann und die Läsionsgröße abnimmt.
Die hier vorliegende Studie soll zeigen, dass der Behandlungserfolg von EpiRad90™Ophthalmic
System, gefolgt von 2 Lucentis®-Injektionen (intravitreal), mindestens dem Therapieerfolg eines
Geschäftsbericht 2012
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Lucentis®-Regime (intravitreale Injektionen) nach PIER (monatliche Injektion für 3 Monate, gefolgt von
vierteljährlichen Injektionen bis Monat 24) entspricht.
Es handelt sich um eine randomisierte, prospektive und kontrollierte Studie, bei der in einem
Verhältnis von 2:1 die PatientInnen den folgenden Gruppen stratifiziert zugeordnet werden:
•
Arm A: chirurgischer Eingriff mit EpiRad90™Ophthalmic System und 2 Injektionen Lucentis®
•
Arm B: Lucentis®-Regime nach PIER
Im Falle eines Sehverlustes von mehr als 10 Buchstaben der ETDRS-Sehtafel und einer Zunahme der
zentralen Retinadicke, nachgewiesen mittels OCT, bei zwei aufeinanderfolgenden Besuchen können
bei beiden Gruppen zusätzliche Lucentis®-Behandlungen durchgeführt werden, so dass das Regime
MARINA und ANCHOR erreicht werden kann.
Die Studienprozeduren entsprechen den normalen diagnostischen Vorgehensweisen, die Standard
sind. Einzig die Häufigkeit der durchgeführten Visiten mit den entsprechenden Untersuchungen ist
studienbedingt erhöht. Hinzu kommen übliche Studienprozeduren wie ausführliche Anamnese, AEs,
Begleitmedikation, Einwilligung und die gesetzlich vorgeschriebenen Schwangerschaftstests bei
gebärfähigen Frauen.
Die Rekrutierung wurde abgeschlossen, beide Patientinnen haben die Jahreskontrolle abgeschlossen,
die Nachbeobachtung dauert 36 Monate, 1 Patientin hat nach der Jahreskontrolle ihre Teilnahme
widerrufen, 1 Patientin hat die Nachbeobachtungszeit abgeschlossen.
Dugel PU, Bebchuk JD, Nau J, Reichel E, Singer M, Barak A, Binder S, Jackson TL; CABERNET
Study Group.
Epimacular brachytherapy for neovascular age-related macular degeneration: a randomized,
controlled trial (CABERNET).
Ophthalmology. 2013 Feb;120(2):317-27. doi: 10.1016/j.ophtha.2012.07.068. Epub 2012 Nov 20.
MONET-Studie
Forschungsteam: Susanne Binder, Ilse Krebs, Katharina Krepler, Siamak Ansari, Lukas Kellner,
Christiane Falkner-Radler, Florian Zeiler, Eva Smretschnig, Peggy Lamar (Study Coordinator)
Bei der MONET-Studie handelt es sich um eine multizentrische, vergleichende, prospektive Phase II
Studie die es zum Ziel hat, herauszufinden ob und in welcher Dosis, verglichen mit Lucentis, das
Medikament PF-04523655 in der Behandlung von CNV bei feuchter AMD wirkt.
Bei PF-04523655 handelt es sich um ein small interfering RNA (siRNA) mit einer Länge von 19
Nukleotiden und wirkt, indem es die Expression von einem Hypoxie-induzierbaren Gen, RTP801,
inhibiert. PF-04523655 hat sich in mehreren Versuchen an Tieren bei der Angiogenese als effektiv
erwiesen.
Es liegt ein positives Votum der Ethikkommission vor, die Rekrutierung ist abgeschlossen, in unserem
Studienzentrum wurde eine Patientin rekrutiert und in die Studie eingeschlossen.
Folgende Resultate sollen analysiert werden:
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
•
der Visus wird mittels ETDRS-Tafeln gemessen und Veränderungen des Visus zwischen der
ersten Untersuchung (Basisuntersuchung) in Woche 1 und der letzten Untersuchung in Woche 48
ermittelt,
•
Prozentsatz der PatientInnen, die nach 48 Wochen eine Visusverbesserung von ≥ 15 Buchstaben
nach ETDRS aufweisen,
•
durchschnittliche Veränderung des Visus nach 48 Wochen, verglichen mit dem Ausgangsvisus in
Woche 1,
•
Häufigkeit und Schweregrad der unerwünschten okulären Nebenwirkungen,
•
Anzahl der PatientInnen in Prozent, deren Visus sich in Woche 48 um 15 oder mehr Buchstaben,
verglichen zum Ausgangsvisus verschlechtert hat,
•
Häufigkeit und Schweregrad der systemischen Nebenwirkungen die bei der klinischen
Untersuchung festgestellt werden, wie zum Beispiel Vitalparameter und Laborwerte.
Die PatientInnen werden in den folgenden Gruppen stratifiziert zugeordnet:
•
Arm 1: PF-04523655 - 0,4 mg intravitreal und danach monatlich bis zur 44. Woche
•
Arm 2: (aktiver Comparator) Lucentis 0,05 mg intravitreal und danach monatlich bis zur 44. Woche
•
Arm 3: PF-04523655 – 3,0 mg intravitreal und danach monatlich bis zur 44. Woche
•
Arm 4: PF-04523655 – 1,0 mg intravitreal und danach monatlich bis zur 44. Woche
Einschlusskriterien:
•
PatientInnen beider Geschlechter, die älter als 50 Jahre alt sind und eine aktive oder
rezidivierende subfoveale CNV im Rahmen einer AMD aufweisen, als aktive CNV gilt jede Form
von Lekage die bei der FLA oder im OCT entdeckt wurde,
•
weibliche Studienteilnehmerinnen müssen seit mind. zwei Jahren amenorrhoisch sein und einen
Serum FSH Wert aufweisen, der dem einer postmenopausalen Frau entspricht,
•
das gesamte Areal der CNV innerhalb der Läsion muss 50 % oder mehr des gesamten
Läsionsareal ausmachen,
•
die totale Läsionsgröße muss ≤12 Papillendurchmesser sein,
•
der bestkorrigierte Visus am Tag der Basisuntersuchung muss 20/40 bis 20/320
(Buchstabenanzahl ≤73) nach ETDRS betragen,
•
das Partnerauge, welches nicht behandelt wird muss eine Buchstabenanzahl von mind. 19
aufweisen (20/400 oder besser nach ETDRS),
•
die retinale Dicke des Studienauges muss mind. 250 µm betragen.
Ausschlusskriterien:
•
vorangegangene PDT mit Verteporfin, transpupillare Thermotherapie und external beam radiation
Therapie am Studienauge,
•
vorangegangene subfoveale fokale Laserkoagulation am Studienauge,
•
Laserphotokoagulation (juxta oder extrafoveal) am Studienauge innerhalb eines Monats vor der
Basisuntersuchung,
•
vorangegangene Vitrektomien und submakuläre Eingriffe am Studienauge,
•
die Teilnahme an anderen Studien mit experimentellen Medikamenten oder Behandlungen im
Monat vor der Basisuntersuchung, zB systemische Glukokortikoide, okuläre oder periokuläre
Geschäftsbericht 2012
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Steroide (Triamcinolon, Anecortave ), Anti-Angiogenese-Medikamente (Macugen, Lucentis,
Avastin),
•
subretinale Blutungen am Studienauge, die die Fovea betreffen, falls die Größe der Blutung
entweder 50 % oder mehr der absoluten Läsionsgröße oder ein oder mehr Papillengrößen
beträgt,
•
eine CNV anderer Ätiologie wie zB okuläre Histoplasmose, Trauma oder pathologische Myopie,
•
Risse im retinalen Pigmentepithel, die die Macula des Studienauges betreffen.
Es sollen rund 160 PatientInnen rekrutiert werden. Der Start der Studie ist für April 2009, die
Beendigung
mit November 2010 geplant. Die Studie wurde planmäßig beendet, die Publikation erfolgt 2012. Die
Krankenanstalt Rudolfstiftung in Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und
biomikroskopische Laserchirurgie ist eines von insgesamt zwei Zentren österreichweit die an dieser
multizentrischen Studie beteiligt sind.
Nguyen QD, Schachar RA, Nduaka CI, Sperling M, Klamerus KJ, Chi-Burris K, Yan E, Paggiarino DA,
Rosenblatt I, Aitchison R, Erlich SS; MONET Clinical Study Group.
Evaluation of the siRNA PF-04523655 versus ranibizumab for the treatment of neovascular agerelated macular degeneration (MONET Study).
Ophthalmology. 2012 Sep;119(9):1867-73. doi: 10.1016/j.ophtha.2012.03.043. Epub 2012 Jun 8.
A randomized observer and subject masked trial comparing the visual outcome after treatment
with ranibizumab or bevacizumab in patients with neovascular age-related macular
degeneration Multicenter Anti VEGF Trial in Austria (MANTA)
Forschungsteam: Susanne Binder, Ilse Krebs, Ulrike Stolba, Katharina Krepler, Beatrix NeumaierAmmerer, Katharina Kubista
Multizentrische österreichweite Studie unter der Leitung des Ludwig Boltzmann Institutes für
Retinologie und biomikroskopischer Laserchirurgie und in Zusammenarbeit mit der Universität Wien,
Pharmakologie, Prof Schmetterer (statistisches Zentrum) und 7 weiteren österreichischen
Augenkliniken oder Abteilungen in Wien, Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck. Im Auftrag der
österreichischen ophthalmologischen Gesellschaft, die die Kosten für die PatientInnen-Versicherung
übernimmt.
Ethikkommission: positives Votum 16. 02. 2008
Die Rekrutierung wurde 2008 in den meisten Zentren begonnen und wurde mit 31. 12. 2010 mit den
geplanten 320 PatientInnen abgeschlossen. Die Nachbeobachtungszeit beträgt 12 Monate, und
konnte im Jänner 2012 abgeschlossen werden. Ergebnisse siehe unten.
Angiogenese spielt bei der Entwicklung von choroidalen Neovaskularisationen (CNV) bei AMD eine
zentrale Rolle. Der Wachstumsfaktor VEGF (Vascular endothelial growth factor) hat dabei
maßgeblichen Einfluß. Diese Erkenntnisse führten zur Entwicklung von neuen Behandlungsmethoden
bei feuchter AMD mittels intravitrealer Injektion VEGF-bindender Substanzen. Derzeit sind drei
Arzneimittel in Verwendung: Das RNA-Oligonukleotid-Aptamer Pegaptanib (Macugen®) und der
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künstliche Antikörper Ranibizumab (Lucentis®) sind für die Behandlung der feuchten AMD
zugelassen. Der mit Ranibizumab strukturverwandte Antikörper Bevacizumab (Avastin®) bindet
ebenfalls an VEGF, wurde ursprünglich für die Behandlung kolorektaler Tumorerkrankungen
entwickelt und zugelassen, wird aber derzeit aufgrund seiner geringeren Kosten häufig bei
PatientInnen mit feuchter AMD "off-label" angewendet. Frühere Studien haben gezeigt, dass die
intravitreale Injektion von Bevacizumab bei feuchter AMD wirksam und sicher ist. Der Erfolg dieser
Behandlung wurde aber noch nicht in einer kontrollierten Studie dokumentiert. Ein Vergleich der drei
Substanzen über bereits publizierte Daten ist aufgrund unterschiedlicher Studiendesigns nicht in
zufriedenstellendem Maße möglich.
Ziel dieser klinischen Prüfung ist, die Wirksamkeit von Bevacizumab und Ranibizumab bei feuchter
AMD in einer randomisierten, kontrollierten Studie direkt miteinander zu vergleichen. Es handelt sich
um eine multizentrische, randomisierte, kontrollierte, untersucher- und probandenverblindete Studie
mit Parallelgruppen, an der 320 PatientInnen mit feuchter AMD, bei denen eine intravitreale anti-VEGF
Behandlung vorgesehen ist, teilnehmen werden. Nur ein Auge pro PatientIn wird für die Studie
ausgewählt. Im Zuge der Voruntersuchung (visit 0) werden Ein- und Ausschlusskriterien überprüft und
der erste Studientag (visit 1) vereinbart. An diesem wird eine intravitreale Injektion von entweder
Ranibizumab (Lucentis®, Novartis, Dosierung: 0,5 mg) oder Bevacizumab (Avastin®, Genentech,
Dosierung: 1,25 mg) verabreicht. 4 ± 1 Tage nach der intravitrealen Injektion wird der nächste
Studientag zur Kontrolle angesetzt. Danach wird eine Entscheidung über eine erneute Behandlung
nach folgenden Kriterien getroffen:
•
Abnahme der Sehschärfe um mindestens 5 Buchstaben (beurteilt mit ETDRS Charts) bei durch
OCT oder Fluoreszenzangiographie nachgewiesener Flüssigkeit in der Makula,
•
Zunahme der zentralen Retinadicke um mindestens 100 µm,
•
frische Makulablutung,
•
Auftreten einer neuen klassische CNV,
•
Nachweis persistierender Flüssigkeit mittels OCT mindestens ein Monat nach der letzten Injektion.
Nach jeder Injektion wird auf obige Weise über das weitere Vorgehen entschieden. Der
Beobachtungszeitraum der Studie beträgt ein Jahr mit weiteren Kontrollterminen nach 3 Monaten ± 2
Wochen, nach 6 Monaten ± 2 Wochen, nach 9 Monate ± 2 Wochen und nach 12 Monaten ± 2 Wochen
sowie 4 ± 1 Woche nach jeder zusätzlichen Injektion. Bei jedem Kontrolltermin, insgesamt also
mindestens 6 Mal, werden Visusbestimmung mit ETDRS Charts, eine vollständige augenärztliche
Untersuchung und ein OCT durchgeführt.
Zumindest bei der Voruntersuchung und am Ende der Studie wird auch eine Fluoreszenzangiographie
durchgeführt. Eine solche kann aber, wenn es der/die PrüferIn für notwendig erachtet, an jedem der
Studientage wiederholt werden.
Die Durchführung einer photodynamischen Therapie (PDT) mit Verteporfin ist erlaubt, wenn der/die
PrüferIn es für notwendig erachtet. Eine PDT wird als Adverse Event behandelt, führt aber nicht zum
Ausschluss aus der Studie.
Es konnte gezeigt werden dass Avastin bezüglich des Visus nach einem Jahr Lucentis nicht
unterlegen ist (Haupstudienziel dieser non-inferiority Studie). Der Visusgewinn war 4,9 Buchstaben in
der Bevacizumab Gruppe und 4,1 Buchstaben in der Ranibizumab Gruppe. Der Visusgewinn war für
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
beide Gruppen nach 3 Monaten am Größten. Auch die Ergebnisse für die retinale Dicke, die
Läsionsgröße, die Anzahl der Injektionen und die Anzahl der schwerwiegenden Nebenwirkungen
zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen.
Die Publikation dieser Studie wurde im November 2012 im British Journal of Ophthalmology
eingereicht und wird im Jänner 2013 online erschienen.
Krebs I, Schmetterer L, Boltz A, Told R, Vécsei-Marlovits V, Egger S, Schönherr U, Haas A, AnsariShahrezaei S, Binder S; MANTA Research Group
A randomised double-masked trial comparing the visual outcome after treatment with
ranibizumab or bevacizumab in patients with neovascular age-related macular degeneration.
Br J Ophthalmol. 2013 Mar;97(3):266-71. doi: 10.1136/bjophthalmol-2012-302391. Epub 2013 Jan 3.
Microperimetry and High-Definition-OCT in Ranibizumab Treatment for Diabetic Macular Edema
(MORE-Study).
Forschungsteam: Katharina E. Kubista, Ulrike Stolba, Stefan Hagen, Werner Brannath, Jessica Spörl,
Susanne Binder
Ethikkommissionsvotum: Juni 2008
Das diabetische Makulaödem ist eines der häufigsten sehbeeinträchtigenden Erkrankungen in der
arbeitenden Gesellschaft. Die derzeitige Standardtherapie ist eine Laserbehandlung der zentralen
Netzhaut in Form eines fokalen Lasers oder eines GRID-Lasers. Diese Behandlungsmethode
hinterlässt allerdings Narben auf der zentralen Netzhaut und beeinträchtigt somit das Sehen auch
nachträglich. Triamcinolon Injektionen in den Glaskörper können den Rückgang des Makulaödems
manchmal beschleunigen und werden derzeit häufig in Kombination mit Laserbehandlungen
durchgeführt. In therapieresistenten Fällen wird dann meist eine Glaskörperchirurgie in Vollnarkose
durchgeführt.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass es auch im diabetischen Auge zu vermehrter
Produktion des „Vascular Endothelial Growth Factors“ (VEGF) kommt. Intravitreal zu applizierende
anti-VEGFs werden derzeit zur Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration sehr erfolgreich
eingesetzt. Zwei Studien wurden auch schon mit dem anti-VEGF Ranibizumab (Lucentis) am
diabetischen Makulaödem untersucht und zeigten auch hier signifikante Rückgänge des
Makulaödems. Allerdings wurde noch keine optimale Dosis zur Behandlung des diabetischen
Makulaödems festgelegt, sodass wir eine Dosisfindung mit 0,5 mg oder 1,0 mg Ranibizumab, bei
lasertherapieresistenten PatientInnen durchführen wollen.
Es werden 40 PatientInnen in die Studie eingeschlossen und 1:1 in eine von 2 Gruppen randomisiert.
Die eine Gruppe erhält dreimal 0,5 mg und die andere erhält dreimal 1,0 mg Ranibizumab intravitreal
alle 5 Wochen. Vor der ersten Injektion, dreimal alle 4 Wochen nach der ersten Injektion und danach
nach 3, 6 und 9 Monaten werden folgende Untersuchungen durchgeführt: Netzhautdickenmessung
mittels Cirrus-OCT (Zeiss Meditec) mit einer Auflösung von 5 µm, Messung der Netzhautsensitivität
mit dem Mikroperimeter MP-1 (Nidek), komplette ophthalmologische Untersuchung, Sehproben (Nahund Fernsehtest) mit ETDRS- und Radner-Tafeln, Blutdruckmessung und alle drei Monate HbA1cBestimmung mittels Blutabnahme.
Stand: Die Studie ist abgeschlossen und soll 2013 publiziert werden.
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
The effect of intravitreal anti-VEGF on fundus autofluorescence in eyes with neovascular agerelated macular degeneration
Forschungsteam: Siamak Ansari-Shahrezaei
Intravitreale Injektionen (dh Einspritzen in den Glaskörper des Auges) von synthetisch hergestellten
Antikörpern gegen den Gefäßwachstumsfaktor VEGF (vascular endothelial growth factor) können das
Fortschreiten der Neubildung von Gefäßen bei der neovaskulären AMD verzögern und vielfach sogar
die Sehstärke verbessern. Aus diesem Grund erfolgt die vorliegende retrospektive Studie zur
Beurteilung der Wirkung von intravitrealen Anti-VEGF Injektionen auf die retinale
Pigmentepithelschicht bei der Behandlung der verschiedenen Formen der nAMD.
Studiendesign: retrospektive Studie mittels Scanning Laser Fundusautofluoreszenz
Stand: Studie läuft
3.5.5 Einfluss der Kataraktoperation auf den AMD Verlauf –
multizentrische Studie
Beeinflusst eine Kataraktoperation den Verlauf der altersabhängigen Makuladegeneration? –
bizentrische Studie EKAM 1
Forschungsteam: Simon Brunner, Tina Weber, Andre Mora, Bauer, A Manivannan, Christiane FalknerRadler, R Oeser, Susanne Binder
Die Studie ist gefördert vom medizinisch-wissenschaftlichen Fonds des Bürgermeisters der
Bundeshauptstadt Wien.
Senile Katarakt und AMD sind die häufigsten Ursachen einer hochgradigen Sehbehinderung oder
Erblindung bei Personen über 60 Jahre. Aufgrund einer zunehmenden Koinzidenz beider
Erkrankungen stellt sich nun bei immer mehr PatientInnen mit AMD die Frage nach der Sinnhaftigkeit
einer Kataraktoperation. Bisherige Studien zu den Wechselbeziehungen zwischen Katarakt und AMD
ergeben ein noch uneinheitliches Bild. Am ehesten scheint es, dass fortgeschrittene AMD-Stadien wie
eine CNV oder geografische Atrophie durch eine Kataraktoperation eher zur Progression tendieren.
Es wurden 60 Augen von 60 PatientInnnen ausgewertet. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug
9,8 Monate. Es zeigte sich bei allen PatientInnen postoperativ ein Visusanstieg in Ferne und Nähe
sowie eine Besserung des VF-Index. PatientInnen mit angiografisch trockener AMD zeigten in den
ersten 6 Monaten post Katarakt-OP keine signifikant höhere Progression der AMD als die
Kontrollgruppe. Bei 3/60 Augen (5 %) war nach 6-32 Monaten ein Übergang in die exsudative AMD zu
verzeichnen. Die Rekrutierung ist abgeschlossen (72 PatientInnen).
Die Auswertung wurde Ende 2007 abgeschlossen.
Kurze Präsentationen und Fallberichte auf der ÖOG 2001, 2nd vitreoret. Conference 2002, DOG
2003, AMD-Meeting in Baden-Baden 2003 und auf dem Polytech-Meeting in Budapest, 9/2007, Poster
auf der COPHY-Prague 05. 03. 2010 Spektrum der Augenheilkunde 2001; 15/5: 178-80. (DarstellungDesign)
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Simon Brunner MD; André Mora PhD; José Fonseca, PhD; Tina Weber, MD; Christiane I. FalknerRadler, MD; Reinhard Oeser; Susanne Binder, MD.
Drusen and Geographic Atrophy Quantification in non-exsudative AMD after Early and Delayed
Cataract Surgery: a prospective randomized trial (50 patients)
Acta Scand Ophthalmologica – published Dec 2012 (ePub)
3.5.6 AMD – weitere Forschungsprojekte
Relationship of visual acuity and contrast sensitivity in treated exsudative age-related macular
degeneration
Forschungsteam: Stefan Hagen, Ilse Krebs, Susanne Binder
Dieses Projekt beschreibt Veränderungen des Fernvisus (ermittelt mit der ETDRS Tafel) und des
Kontrastsehens (gemessen mit Pelli-Robson-Kontrasttafeln) in 95 an neovaskulärer AMD erkrankten
Augen. Die in die Studie aufgenommenen PatientInnen wurden entweder mittels subretinaler
Chirurgie und autologer Pigmentepithelzelltransplantation, photodynamischer Therapie oder
transpupillärer Thermotherapie behandelt. Die Erhebung der entsprechenden Parameter erfolgte
jeweils vor Beginn der Therapie, nach 1 Monat, nach 6 Monaten und nach 12 Monaten. Verglichen mit
dem entsprechenden Ausgangswert hatten nach einem Jahr in jeder der drei Behandlungsgruppen
mehr PatientInnen eine Verbesserung der Kontrastsensitiviät von mindestens 2 Buchstabentripletts (6
Buchstaben auf der Pelli-Robson-Kontrasttafel), als eine Verbesserung von mindestens 15
Buchstaben auf der ETDRS-Tafel. In der PDT- und TTT-Gruppe hatten weiters mehr PatientInnen
einen entsprechenden Visusverlust, als einen entsprechenden Verlust im Kontrastsehen.
Diese Ergebnisse zeigen, dass der Visus und die Kontrastwahrnehmung in unterschiedlicher Weise
auf erfolgte Therapien reagieren. Eine zusätzliche Bestimmung der Kontrastsensitivität kann folglich
Therapieeffekte umfassender beschreiben.
Stand: Manuskript wird für Spektrum der Augenheilkunde erstellt
Anti-VEGF versus RPE-choroid graft in the treatment of 1) non responders to 3 intravitreal antiVEGF injections, or 2) patients with AMD and pigmentepithelium rip, or 3) patients with AMD
and massive haemorage.
Internationale Multizenterstudie unter der Leitung von Jan van Meurs Forschungsteam Wien: Susanne
Binder, Ilse Krebs, Stefan Hagen (Datenverwaltung)
Subjektives Schmerzempfinden bei IVOM
Forschungsgruppe: Falkner-Radler CI
Stand: Rekrutierung beendet, Datenanalyse im Laufen
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
4
Optische Kohärenztomographie (OCT)
4.1 3D-Rekonstruktionstechnologie
Partikel Segmentierung und Realtime CUDA Darstellung von Medizinischen Daten
Forschungsteam: Carl Glittenberg, Susanne Binder
In diesem Projekt wird ein Segmentierungs-Algorithmus weiter entwickelt der anhand von
Intensitätsdaten innerhalb Schichtbildaufnahmen Punktwolken erzeugt, die dann anhand eines Fluid
„meshers“ als Drahtgittermodell rekonstruiert werden. Die Grunddatensätze kommen von der
optischen Kohärenz Tomographie (Netzhaut) oder von der Computer Tomographie (ganzer Körper).
Der Vorteil eines solchen Verfahrens wäre die Möglichkeit separate Gewebetypen zu segmentieren,
um diesen im späteren Verlauf unterschiedliche physikalische Eigenschaften für operative
Simulationen bzw fluiddynamische Simulationen zu geben.
Abb 8
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Abb 9
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Abb 10
Abb 11
Virtuelle Endovasale Endoskopie
Forschungsteam: Carl Glittenberg, Wolfgang Drexler (et al), Susanne Binder
In diesem Projekt werden anhand der von PA-OCT gewonnen Daten „Solid Mesh“ Rekonstruktion der
Gefäßwände von Unterhautkapillaren erzeugt, um diese als Baustein für eine System zu verwenden
das es dem Verwender ermöglicht einen virtuellen Flug durch diese Kapillaren durchzuführen um
deren inner Struktur zu beurteilen. Zusätzlich werden die in diesem Projekt gewonnen Daten dem
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
„Fluid Dynamic“ Simulationssystem zugeführt, um herauszufinden ob es möglich ist
Durchblutungssimulation zu erzeugen. Obwohl diese Daten sich wegen der relativen Belastung eines
PA-OCTs sich auf die Verwendung in der Haut beschränkt sind wir dennoch zuversichtlich, dass es
uns gelingt die hier gewonnen Erkenntnisse auf die Gefäße der Choroidea zu übertragen.
Abb 12
Abb 13 Datenfluss bei der Fluiddynamiksimulation
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Abb. 14 Berechnung der Fluiddynamik nach Euler und Navier-Stokes. Bei größeren Gefäßen wird nach Euler berechnet. Bei
kleineren Gefäßen wird nach Navier-Stokes berechnet.
Simulierte Patientin für IPAD Lehrapplikation
Forschungsteam: Carl Glittenberg, Ilse Krebs, Susanne Binder
In diesem Projekt wurde eine computersimulierte Patientin erzeugt. Das Ziel dieses Projekts war es
ein System zu entwickeln, mit dem man für die Lehre, die Anatomie und Physiologie der
Gesichtsstrukturen darstellen kann, sowie Ausfälle der äußeren Gesichtsmuskeln und der
Okulomotorik darstellen könnte. Die animierten Sequenzen werden dann in eine interaktive IPAD
Applikation zusammengefasst und im Internet Medizinstudenten zur Verfügung gestellt. Bis jetzt erfüllt
die virtuelle Patientin alle Voraussetzungen und wurde in mehreren wissenschaftlichen Vorträgen
vorgestellt. Der nächste Schritt ist die Integration in eine interaktive Applikation.
Abb 15
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Abb 16
Virtuelles Gehirn und Augenmuskeln für die Lehre
Forschungsteam: Carl Glittenberg, Ilse Krebs, Susanne Binder
Da
das
Verständnis
der
okulomotorischen
Physiologie
und
Pathologie
bekanntlich
für
Medizinstudenten als auch für Assistenzärzte und Turnusärzte ein schwieriges Thema darstellt wird
an einem Lehrprogramm weitergearbeitet das diese Zusammenhänge dreidimensional darstellt.
Dieses System wird in der Rudolfstiftung schon für die Lehre verwendet, und wird jetzt graphisch
verbessert und für die Verwendung am Apple™ Ipad optimiert. Die resultierende „App“ wird dann im
Internet zur Verfügung gestellt.
Abb 17 Gehirnmodell für die Darstellung der Okulomotorischen Hirnnerven.
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Abb 18 Augenmuskelmodel für die Darstellung der Anatomie, Physiologie, und Pathologe der Augenmuskeln
4.2 Intraoperatives OCT
4.2.1 Intraoperatives OCT-Entwicklung
3D Evaluirung des Intraoperativen OCTs
Forschungsteam: Carl Glittenberg, Susanne Binder
Um die Effektivität des intraoperativen OCTs zu evaluieren war die Herausarbeitung eines objektiven
Parameters notwendig. Im Speziellen um die Vorteile eines intraoperativen „Fourier Domain“ OCTs zu
evaluieren wurde ein objektiverer Parameter als die Bildqualität von einzelnen B-mode Scans
gebraucht, da diese sehr Stark von der Interpretation des Betrachters abhängt. Die „on board“
Software des Cirrus™ HD-OCT, dem das intraoperative OCT zugrunde liegt, besitzt Algorithmen um
die Lokalisation und den Verlauf der Lamina Limitans Interna (ILM) und des Retinalen Pigment
Epithels (RPE) herauszusegmentieren. Um dies zu bewerkstelligen, bedarf es aber eines kompletten
Datensatzes aus entweder 128 oder 200 konsekutiven B-mode Scans. Deshalb haben wir die
erfolgreiche Segmentierung dieser Strukturen durch das Programm, als Qualitätskriterium
herangezogen, um die Integrität, während operativen Eingriffen gewonnener, Datensätze zu
überprüfen. Die Sammlung und Auswertung der Daten ist abgeschlossen, und eine Publikation für das
IOVS ist in Vorbereitung.
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Abb 19 Datenfluß bei der beim Erheben und Auswerten der Daten beim intraopertiven OCT. OCT: Cirrus™ HD-OCT; SM:
Surgical Miscoscope; SH: Scan head; 3D: 3D Datensatz aus 128 oder 200 Einzelbildern; 2D: Einzelscans; IMJ:ImageJ; AAE:
Abobe after Effects CS4; SCR:screen
Abb 20 Beispiel eines erfolgreichen bzw. eines nicht erfolgreichen Segmentierungsvorganges intraoperativer OCT Datensätze
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
4.2.2 Intraoperatives OCT in der Klinik
Forschungsteam: Susanne Binder: Florian Zeiler, Christiane Falkner-Radler, Marieh Esmaeelpour,
Carl Glittenberg
Hintergrund
Seit 2009 Jahr verfügt unsere Forschungsgruppe über einen weltweit einzigartigen Prototypen eines
intraoperativen OCT Systems welches es ermöglicht während Katarakt- oder Netzhautoperationen live
und in Echtzeit OCT-Scans des vorderen und hinteren Augenabschnittes durchzuführen. Es handelt
sich hierbei um ein Cirrus HD-OCT™ System der Firma Carl Zeiss Meditec™ das in ein Zeiss OPMI
VISU 200™ Operationsmikroskop integriert werden konnte.
Intaraoperatives OCT in der Vitreoretinalen Chirurgie
Die erste Präsentation der neuen Möglichkeiten des intraoperativen OCT Systems sorgte bei der
ARVO 2010 für grosses Interesse, die Pilotstudie über das Potential des Systems bei vitreoretinaler
Chirurgie wurde im Journal Retina beretis publiziert.
Weitere Projekte beschäftigen sich mit Vergleichsmessungen zu herkömmlichen OCT Systemen und
evaluieren die Verbesserung der Glaskörperchirurgie durch den Einsatz des Gerätes während des
chirurgischen Eingriffs.
Binder S, Falkner-Radler CI, Hauger C, Phd HM, Glittenberg C. (2011) Feasibility of intrasurgical
Spectral – Domain Optical Coherence Tomography.Retina 2011 Jan 26.
Intaraoperatives OCT in der Cataract Chirurgie
In einer nachfolgenden Studie konnten jetzt auch anhand von 41 Patienten die Möglichkeiten zur
Verwendung in der Cataract Chirurgie (Linsentrübung oder „Grauer Star“) und die Machbarkeit der
intraopertiven Messung der zentralen Netzhautdicke während und unmittelbar nach der Operation
gezeigt werden (siehe Abb 3 und 4). Es konnte eine signifikante Zunahme der zentralen
Netzhautdicke schon unmittelbar nach der Implantation der Hinterkammerlinse während der Operation
gezeigt werden. Diese neuen Ergebnisse sind im Mai 2011 bei der Jahrestagung der Association for
Vision and Research in Fort Lauderdale/USA präsentiert und zur Publikation im Journal Investigative
Ophthalmology and Visual Science eingereicht worden.
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Abb 21 Intraoperatives OCT in Betrieb im Augen OP
Abb 22 Animation OCT scans während der Augen Operation.
Abb 23 Intraoperativer OCT scan, abgeschwächtes Signal durch starke Cataract unmittelbar vor Operationsbeginn am
Operationstisch
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Abb 24 Intraoperativer OCT scan unmittelbar nach Catarcat Operation: deutlich besseres Signal und Möglichkeit zur Messung
der zentralen Netzhautdicke (214µm), der rote Pfeil zeigt einen Artefakt des Randes der gerade implantierten
Hinterkammerlinse auf der Netzhaut
4.3 1060nm OCT
Mapping choroidal and retinal thickness variation and measuring choroidal vessel layers in
posterior eye disease using 3-dimensional 1060 nm Optical Coherence Tomography
Forschungsteam: Marieh Esmaeelpour, Siamak Ansari-Shahrezaei, Vedran Kajic, Boris Povazay,
Martin F. Kraus, Simon Brunner, Lukas Kellner, Ilse Krebs, Carl Glittenberg, Paulina Haas, Maximilian
Gabriel, Wolfgang Drexler, Susanne Binder
Die choroidale Morphologie ist in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der Forschung gerückt,
da bei einer Vielzahl von Erkrankungen wie der diabetischen Retinopathie (DR) oder der
altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) Veränderungen der Choroidea festgestellt werden
konnten und die Choroidea einen neuen Biomarker darstellt. Unsere Forschungsgruppe konnte mit
dieser translatorischen Forschung Programme und Protokolle zur automatischen Analyse der
choroidalen Dicke und auch der Einzelschichten innerhalb der Choroidea entwickeln und diese
wissenschaftlich veröffentlichen. Ebenso war es möglich bei Typ 1 und 2 Diabetes PatientInnen eine
Verdünnung der Choroidea festzustellen auch wenn keine Retinopathie vorhanden war.
Studienziel ist es, retinale und choroidale Dickemessungen sowie den vaskulären Anteil bei
PatientInnen mit einer Reihe von okulären Makulopathien (Diabetes mellitus (DM) im Vorstadium,
altersbedingte-Makuladegeneration (AMD) und Retinopathia centralis serosa (CSC) durchzuführen
und mit gesunden Augen zu vergleichen. Alle Augen werden mit 3D-OCT bei einer Wellenlänge von
1060 nm und Eindringtiefe in die Choroidea vermessen. Die Ergebnisse werden als farbkodierte
Karten der gesamten Choroidea und Choroideaschichten mit statistischer Signifikanz dargestellt.
Insgesamt sind für alle PatientInnen ein Studientag und solche die eine aktive Erkrankung haben zwei
Studientage vorgesehen. Nach routinemäßiger Untersuchung des Vorder- und der Hinterabschnittes
an der Spaltlampe, und Bestimmung von Fernvisus (ETDRS-Skala) und Augenlänge werden Bilder
mit dem 1060nm-OCT gemacht. Bei Behandlungbedarf wird ein zweiter Studientag nach Abschluss
der Behandlung geplant. Dabei wird der Status der Erkrankung untersucht, der Fernvisus bestimmt
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
und weitere 1060nm-OCT Bilder gemacht. Ergebnisse werden mit dem Visus, Augenlänge und dem
Behandlungsergebnis statistisch korreliert.
Stand: Preliminary Ergebnisse für Haller’s und Sattler’s Schicht der Choroidea bei 40 gesunden
Probanden, Ergebnisse für die Korrelation von Netzhautdickenänderung mit Aderhautdicken bei 20
Augen mit feuchter AMD liegen vor und wurden im Jahr 2012 auf Konferenzen Euretina und ISOPT
gezeigt, für die Zukunft muss die Zahl der Probanden durch weitere Rekrutierung erhöht werden.
Mapping choroidal and retinal thickness variation in acute anterior uveitis using
3-dimensional 1060 nm optical coherence tomography
Forschungsteam: Maximilian Gabriel, Marieh Esmaeelpour, Anelia Hochwarter, Barbara
Wimpissinger, Talin Barisani, Leopold Schmetterer, Wolfgang Drexler, Susanne Binder
Die akute Uveitis anterior kann eine Vielzahl von Ursachen haben, was ein Verständnis der relevanten
pathophysiologischen Mechanismen erschwert. Die choroidale Morphologie ist in den letzten Jahren
zunehmend in den Fokus der Forschung gerückt, da bei einer Vielzahl von Erkrankungen wie der
diabetischen Retinopathie (DR) oder der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD)
Veränderungen der Choroidea festgestellt werden konnten. Die Uveitis betreffend existieren Daten zu
einer Unterform der posterioren Uveitis (Vogt-Koyanagi-Harada Krankheit), es konnte hierbei eine
choroidale Verdickung im Akutstadium der Erkrankung nachgewiesen werden. Eine aktuelle Studie
konnte bei der akuten Uveitis anterior eine retinale Verdickung nachweisen.
Studienziel ist es, retinale und choroidale Dickemessungen bei PatientInnen mit akuter Uveitis anterior
durchzuführen. Insgesamt sind für alle PatientInnen vier Studientage vorgesehen. Der erste
Studientag ist der Tag der Erstbehandlung. Routinemäßig soll der Vorder- und der Hinterabschnitt an
der Spaltlampe untersucht werden, um das Ausmaß der aktuellen Entzündung zu quantifizieren.
Darüberhinaus sollen Augendruck sowie der Fernvisus (ETDRS-Skala) überprüft werden, die
Studienanamnese durchgeführt sowie der Blutdruck und die Achsenlänge der Augen gemessen
werden. Abgeschlossen wird der erste Studientag mit der 1060 nm OCT-Untersuchung, bevor die
Tropfentherapie eingeleitet wird. Der zweite Studientag ist für einen Zeitpunkt ca eine Woche nach
Beginn der initialen Tropfentherapie eingeplant. Es werden alle Untersuchungen des ersten Tages mit
Ausnahme der Achsenlängenbestimmung durchgeführt. Es ist zu diesem Zeitpunkt bereits mit einem
deutlichen Rückgang der Entzündungsaktivität zu rechnen. Der dritte Studientag findet drei Wochen
nach der initialen Therapie statt und ist dem zweiten Tag ident. Es ist hier in vielen Fällen mit einer
bereits eingetretenen Remission zu rechnen. Der vierte Studientag findet 5-6 Wochen nach der
initialen Therapie statt und ist im Ablauf dem zweiten und dritten Tag ident. Er dient der langfristigen
Nachkontrolle.
Stand: PatientInnenrekrutierung
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Korrelation von strukturellen makulären und choroidalen Veränderungen bei okulären
Zentralvenenthrombosen unter antiangiogener Therapie
Forschungsteam: S. Brunner, M. Gabriel, S. Binder
Die Versorgung der Makula mit Sauerstoff und Nährstoffen erfordert einen hohen metabolischen
Aufwand und erfolgt zu einem großen Teil durch die Aderhaut. Im Rahmen einer
Zentralvenenthrombose kommt es zu massiven Stoffwechseländerungen und einem strukturellen
Umbau der zentralen Netzhaut. Ziel ist es, die choroidalen morphologischen Änderungen und ihre
Korrelation mit bekannten Makulapathologien in der Pathogenese dieser Erkrankung erstmals am
lebenden Auge zu untersuchen.
Bestimmung und Quantifizierung der Aderhautdicke bei PatientInnen mit Zentralvenenthrombosen
und einer gesunden Kontrollgruppe mittels 3D-1060 nm-Weitwinkel-OCT. Eine prospektive KohortenStudie. Ca. 20 PatientInnen primär geplant.
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5 Vitreoretinale Erkrankungen
5.1 Übersicht des Forschungsgebietes
Definiton
Unter dem Begriff vitreoretinale Erkrankungen werden alle Erkrankungen zusammengefasst bei denen
sowohl der Glaskörper als auch die Netzhaut beteiligt sind.
Das Gebiet der Mikrochirurgie von Netzhaut und Glaskörper stellt einen Schwerpunkt des Instituts dar.
Weltweit sind derzeit Operationsmethoden mit Instrumenten, die anstelle des bisherigen
Durchmessers von 0,9 mm einen Durchmesser von 0,5 mm bis 0,7 mm aufweisen, in Erprobung.
Durch den verringerten Durchmesser dieser neuen Instrumente ist eine nahtlose Operation möglich.
Wir haben die beiden ersten prospektiven Studien auf diesem Gebiet durchgeführt, andere Zentren
hatten nur über PatientInnenserien berichtet. Ein Buchartikel zu diesem Thema wurde ebenfalls
abgefasst.
Forschungsschwerpunkte
Zu diesen Aktivitäten kommen noch Studien, die die Wirkung einer operativen Therapie bei
Zentralvenenthrombose der Netzhaut untersuchen. Zentrale retinale Gefäßverschlüsse sind die
zweithäufigsten Ursachen der Erblindung und bisherige Therapieoptionen bei den Gefäßverschlüssen
sind unbefriedigend – die PatientInnen werden oft einäugig, und in 10 % manifestiert sich die
Erkrankung an beiden Augen.
Der Forschungsschwerpunkt „Vitreoretinale Erkrankungen“ umfasst des Weiteren Studien, die eine
Optimierung der Operationstechnik bei der chirurgischen Therapie von Netzhautabhebungen,
epiretinalen Membranen und Makulaforamen verfolgen.
Da die diabetischen Augenkomplikationen nach wie vor eine große Herausforderung für die
Forschung darstellen, sie sind die häufigste Erblindungsursache im mittleren Lebensalter, werden von
unserem Institut auch auf diesem Gebiet einige Studien ausgeführt, die sich zum Einen mit dem
Nachweis von Stammzellen im Blut von Diabetikern beschäftigen, zum Anderen mit
Behandlungsmethoden des diabetischen Makulaödems.
5.2 Glaskörperchirurgie, Small Incision Studien
Genauigkeit der Biometrie bei kombinierter Kleinschnittchirurgie im Vorder- und
Hintersegment: "Microincision"-Kataraktchirurgie und 23-Gauge Vitrektomie versus
"Smallincision"-Kataraktchirurgie und 23-Gauge Vitrektomie
Forschungsteam: C.I. Falkner-Radler, K. Krepler, B Neumaier-Ammerer, E. Smretschnig, M. Gabriel,
S. Binder.
Ingesamt sollen 80 PatientInnen in diese Studie eingeschlossen werden.
Primäres Ziel der Studie ist die Untersuchung der Genauigkeit der präoperativen Biometrie und der
daraus resultierenden postoperativen Refraktion anhand des IOL Power Prediction Errors bei
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PatientInnen mit der Diagnose Katarakt und Erkrankungen des hinteren Augenabschnittes. Es werden
zwei PatientInnengruppen miteinander verglichen, die entweder mit einer kombinierten MikroinzisionKataraktchirurgie und einer 23-Gauge Pars-Plana Vitrektomie oder mit einer kombinierten
Smallinzision-Kataraktchirurgie und einer 23-Gauge Pars-Plana Vitrektomie behandelt worden sind.
Die Zuteilung zu den Operationsverfahren erfolgt randomisiert. Ein Vergleich der postoperativen
refraktiven Resultate soll Standardempfehlungen bezüglich des „optimal kombinierten“ KleinschnittVerfahrens zur Behandlung von PatientInnen mit einer Katarakt und einer Erkrankung des hinteren
Augenabschnittes zulassen.
Stand: Kohortenstudie, Rekrutierung laufend (2/3 eingeschlossen), randomisierter Vergleich 23g vs
25g in Planung
Kombinierte Vitrektomie und Kataraktoperation vs 2-zeitiges Procedere; Vergleichsstudie
Rudolfstiftung-Weill Cornell
Forschungsteam: Falkner-Radler CI
•
Ablatio
•
Makulachirurgie
Stand: Ethikkommission in Vorbereitung
Vorderabschnitts OCT basierte Untersuchung der 23 g Sklerotomien: nahtlos vs Naht
Forschungsgruppe: Falkner-Radler CI
Stand: positives Ethikvotum Start Ende März/April 2013
Projekt HSO (heavy silicone oil) bei PatientInnen mit PVR und inferioren Netzhautrissen
Forschungsteam: Ulrike Stolba
Schwere Silikonöle werden bei sehr komplexen vitreoretinalen Chirurgien eingesetzt, bei der
unheilbare Netzhautrisse in der unteren Hälfte der Netzhaut bestehen. Die Prognose ist bei
Verwendung von normalem Silikonöl schlecht. Neue Silikone, die bei aufrechter Körperhaltung nach
unten absinken, sollen getestet werden.
Stand: Studie wurde von der Uniklinik Aachen initiiert, Ethikkommission Wien ist positiv,
PatientInnenrekrutierung
5.3 Neue Therapien bei retinalen Gefäßverschlüssen
ROVO Studie (Radial Optic Neurotomy for central vein occlusion)
Forschungsteam: Susanne Binder, Tina Aggermann, Simon Brunner
Diese randomisierte multizentrische Studie evaluiert die Wirksamkeit der radiären Neurotomie des
Nervus opticus verglichen mit der intravitrealen Gabe vom Triamcinolon 4 mg bei PatientInnen mit
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zentral-venöser Okklusion. Die von Opremcak 2001 entwickelte radiäre Spaltung des Sehnerven im
Areal der Lamina cribrosa zeigte sich in 73 % der Fälle positiv. Darüber hinaus bestätigten auch
andere Arbeitsgruppen (von Binder, Arumi, Francois ua) die Wirksamkeit der Methode. Diese von uns
initiierte multizentrische Studie läuft derzeit in sieben internationalen Zentren. 90 PatientInnen wurden
bereits in die Studie eingeschlossen. Die Studie hat den Preis des Jubiläumsfonds erhalten. Die 12Monatsanalyse ist abgeschlossen.
Die Ergebnisse zeigen, dass PatientInnen welche mittels radiärer Optiko Neurotomie behandelt
wurden bei der Interim Analyse einen signifikant besseren Visusverlauf 12 Monate nach Behandlung
hatten als PatientInnen nach Placebo-Behandlung und nach einmaliger intravitrealer Verabreichung
von 4 mg Triamcinolon.
Stand: Studie ist abgeschlossen und wurde publiziert
Aggermann T, Brunner S, Krebs I, Haas P, Womastek I, Brannath W, Binder S; ROVO Study Group
A prospective, randomised, multicenter trial for surgical treatment of central retinal vein
occlusion: results of the Radial Optic Neurotomy for Central Vein Occlusion (ROVO) study
group.
Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2013 Apr;251(4):1065-72. doi: 10.1007/s00417-012-2134-1. Epub
2012 Sep 8
Abb 25 3D Visualisierung einer Radiären Optikus Neurotomie
Comparison of the ocular haemodynamic effects of Triamcinolone acetonide and radial
optic neurotomy in patients with central retinal vein occlusion
Forschungsteam: T. Aggermann, S. Dallinger, A. Wedrich, L. Schmetterer, S. Binder
Der retinale Venenverschluss ist eine schwerwiegende Augenerkrankung für die bisherige Therapien
ineffizient waren. Der natürliche Verlauf des Zentralenenverschluss kann zum totalen Sehverlust
führen. Bisherige therapeutische Maßnahmen hatten das Ziel, das Sehvermögen soweit wie möglich
aufrecht zu erhalten und das Entstehen von Komplikationen zu vermeiden.
Die radiäre Optikus-Neurotomie basiert auf der Druckentlastung der Zentralvene bei ZVV. Bei diesem
Verfahren wird angenommen, dass die Anatomie des Nervus Opticus einschließlich der Lamina
cribrosa und Sklera durch neurovaskuläre Kompression zur Entstehung eines ZVV beiträgt. Um die
venöse Zirkulation wiederherzustellen, werden durch eine transvitreale radiäre Neurotomie des
Nervus Optikus die externen komprimierenden Kräfte an der Zentralvene verringert. Einer Vitrektomie
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folgend wird von nasal mit einer vitreoretinalen Klinge am Papillenrand die Lamina cribrosa bis zur
äußeren Begrenzung eingeschnitten.
Ziel unserer Studie ist es, die haemodynamischen Verhältnisse vor und nach Behandlung mittels
radiärer Optiko-Neurotomie und intravitrealem Triamcinolon zu vergleichen.
Stand: Studie beendet. Datenauswertung wegen Karenz von Dr. Aggermann verzögert.
Vitrektomie: Chirurgische Prinzipien
Forschungsteam: S. Brunner, S. Binder
Mittels moderner vitreoretinaler Chirurgie können auch fortgeschrittene Fälle ischämischer retinaler
Gefäßerkrankungen erfolgreich behandelt werden. Die Hauptprinzipien dabei sind das Entfernen von
Medientrübungen (Blut), die Entlastung vitreo-retinaler Adhärenzen und Traktionen, die Ausschaltung
ischämischer Netzhautareale und die Applikation verschiedener Tamponaden mit und ohne antiangiogenen Medikamenten zur Langzeitprophylaxe. Dieses Vorgehen erfordert eine umfassende
technische Ausstattung, wie Koaxial-Mikroskop, Weitwinkel-Linsensysteme, Endo-Lasersonde,
Mikroinstrumente, sowie verschiedene Tamponaden und Farbstoffe. Bei fortgeschrittener Ischämie
können die Endophotokoagulation, Silikonöltamponade und Applikation antiangiogener Stoffe die
Freisetzung und Ausbreitung pro-angiogener Wachstumsfaktoren im Glaskörperraum hemmen.
Weiters stehen verschiedene chirurgische Optionen zur vaskulären Rekanalisierung, verbesserten
Oxygenierung und Ödemresorption in Erprobung. Bei kombinierter Kataraktchirurgie ist auf eine
ausreichend große Kapsulorhexis bei Schonung der Hinterkapsel zu achten. Es sollten nur
Intraokularlinsen aus Acrylat verwendet werden, da Silikonlinsen nach intraokularer
Silikonöltamponade bei offener Linsenkapsel in Kontakt zu Silikonöl quellen und sich eintrüben
können.
S. Brunner, S. Binder in: Antonia Joussen
Retinale Gefäßerkrankungen
Springer Berlin Heidelberg Auflage: 2012(1. Dezember 2011); ISBN-10: 364218020; S. 67-76.
5.4 Netzhautabhebung und Chirurgie von epiretinalen Membranen
und Makulaforamen
Sklerotomie bezogene Netzhautablösung nach pars plana Vitrektomien: eine prospektive
Studie
Forschungsteam: Barbara Wimpissinger, Sarah Schuller, Susanne Binder
Die pars plana Vitrektomie repräsentiert ein standardisiertes operatives Vorgehen für eine Reihe von
Augenerkrankungen, die vor ihrer Einführung nicht behandelt werden konnten. Wie bei jedem
operativen Verfahren kann es auch bei der pars plana Vitrektomie zu Komplikationen kommen. So
kann, zB an der Eintrittsstelle der chirurgischen Instrumente, der sogenannten Sklerotomie, ein
Netzhautdefekt entstehen, der in der Folge zu einer Ablösung der Netzhaut führen kann. Nach
retrospektiver Verarbeitung unserer Operationsdaten, ergab sich an unserer Abteilung eine 4,5 %ige
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
(11/244) Inzidenz an Sklerotomie bezogenen Netzhautablösungen nach pars-plana-Vitrektomien.
Basierend auf der Inzidenz dieser Komplikation in unserer retrospektiven Studie, haben wir die
Vorgangsweise während und nach pars plana Vitrektomien angepasst. Folgende Schritte der
Vorgehensweise werden im Rahmen dieser Studie geändert bzw erweitert und standardisiert.
Einerseits wird während der Operation der Glaskörper so vollständig wie möglich unter Indentation
entfernt und am Operationsende werden die Sklerotomien sorgfältig gereinigt, um die Entstehung von
Netzhautdefekten zu verhindern. Andererseits werden die Sklerotomien bei den Nachkontrollen nach
einem und drei Monaten mittels Dreispiegelglas-Untersuchung begutachtet, um einen möglichen
Defekt zu entdecken. Es gibt bis dato keine internationalen Richtlinien, die diese Vorgehensweise
empfehlen und wir glauben, auf diese Weise die Inzidenz an Netzhautablösungen aufgrund von
Sklerotomien reduzieren zu können. Diese Annahme wurde in dieser kontrollierten prospektiven
Studie geprüft.
In einem Zeitraum von 3,3 Jahren wurden 402 PatientInnen in diese Studie eingeschlossen. Der
Nachbeobachtungszeitraum betrug 6 Monate. Die Indikationen zur pars-plana-Vitrektomie waren zu
43 % präretinale Membranen, zu 22 % Makulaforamen, zu 35 % diabetische Glaskörperblutungen
oder diabetische Makulaödeme. Die Studienteilnehmer wurden präoperativ, während des stationären
Aufenthaltes, einen Monat und drei Monate postoperativ durch eine/einen AugenärztIn untersucht.
In 2,5 % (10/402) der Fälle kam es zu einer Netzhautablösung verursacht durch Sklerotomie. Diese
trat im Median 26 (12–90) Tage postoperativ auf und präsentierte sich zu 20 % (2/10) bereits als PVR
Grad B oder C.
Die Reduktion der Inzidenzrate an Sklerotomie bezogenen Netzhautablösungen von 4,5 % auf 2,5 %
ist statistisch nicht signifikant, zeigt aber einen deutlichen Trend, dass eine saubere Vitrektomie und
eine erhöhte Aufmerksamkeit in Bezug auf die Sklerotomien diese Komplikationsrate zu senken
vermag. In Zukunft wird sich zeigen, ob der vermehrte Einsatz von trokargeführten, nahtlosen
Operationssystemen auch einen positiven Einfluß auf die Reduktion von Sklerotomie bezogenen
Netzhautablösungen hat.
Stand: zur Publikation eingereicht: in Bearbeitung
Wimpissinger B, Hlavin G, Binder S
Entry Site Related Retinal Detachment after Pars Plana Vitrectomy: a prospective study.
5.5 Primäre Netzhautablösungen: Trends, Operationstechniken
und Outcome
Primary Vitrectomy Combined with 360° Endolaser or Encircling Band for Rhegmatogenous
Retinal Detachment (V.E.E. Study)
Forschungsteam: Christiane Falkner-Radler, Peter Bauer, Susanne Binder.
Eine randomisierte, kontrollierte, offene, monozentrische, Parallelgruppen-Interventionsstudie
untersucht die Wirksamkeit von zwei verschiedenen Operationsmethoden zur Behandlung von
PatientInnen mit primärer rhegmatogener Netzhautablösung. PatienteInnen werden nach dem
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Zufallsprinzip einer Operationsgruppe zugeteilt und entweder mit einer Vitrektomie und einer
zirkulären (360°) Endolasertheraphie oder mit einer Vitrektomie und einer Cerclage behandelt. Die
Wahl der intraokulären Tamponade (Gas oder Silikonöl) richtet sich nach dem Schweregrad der
Netzhautabhebung. Die Silikonölentfernung wird drei bis sechs Monante postoperativ durchgeführt.
Bei phaken PatientInnen wird zusätzlich zur randomisieten Netzhautoperation eine Kataraktoperation
durchgefürt. Die PatientInnen werden präoperativ, eine Woche, einen Monat und drei und sechs
Monate postoperativ, bzw. nach der Silkonölentfernung untersucht. Die Reablatio-Rate, intra- und
postoperative Komplikationen, Änderungen in der Refraktion, Fern- und Nahvisus, Augendruck,
PatientInnenfragebogen und OCT-Befunde beider Operationsmethoden werden miteinander
verglichen, um Vor- und Nachteile jedes Verfahrens aufzudecken.
Stand: im American Journal of Ophtalmology eingereicht
Membranpeeling mit Brillant Blau G versus Membranpeeling mit Indocyanin Grün bei
PatientInnen mit Idiopathischem Makulaforamen.
Forschungsteam: Falkner-Radler CI, Krepler K, Smretschnig E, Gabriel M, Binder S
Das idiopathische Makulaforamen (Loch in der Netzhautmitte) ist eine Erkrankung, die überwiegend
Frauen ab dem 55. Lebensjahr betrifft und zu einer zunehmenden Verschlechterung der zentralen
Sehschärfe führt. Die chirurgische Behandlung umfasst eine Pars-plana-Vitrektomie
(Gläskörperchirurgie), ein anschließendes Entfernen der Membrana limitans interna der Netzhaut,
eine Gastamponade und eine postoperative Kopf-Tief-Lagerung der/des PatientIn für einige Tage. Mit
dieser chirurgischen Behandlung kann eine anatomische Heilung in 80 % und eine Verbesserung der
Sehschärfe in 45 % erzielt werden. Um das Ablösen der zarten, kaum sichtbaren Membran von der
zentralen Netzhaut präziser zu gestalten, wurden Farbstoffe zur besseren Visualisierung bei der
Chirurgie entwickelt und untersucht. Die Anwendung von Indocyanin Grün wird jedoch wegen einer
möglichen Toxizität kontrovers diskutiert. Als Alternative zu Indocyanin Grün hat man das Brillant Blau
(Brilliant Peel) eingeführt, das nach bisher veröffentlichten Studien die ILM genauso effektiv
anfärben soll, aber bei dem keine möglichen nachteiligen Effekte auf die Netzhaut nachgewiesen
worden sind.
In der vorliegenden randomisierten Studie werden die beiden Farbstoffe hinsichtlich ihrer
Färbeeigenschaften und hinsichtlich des anatomischen und funktionellen Ergebnisses nach der
Operation verglichen.
Stand: Studie laufend, Rekrutierung der letzten 5 PatientInnen
Membranpeeling versus Membranpeeling kombiniert mit Membrana limitans interna Peeling bei
PatientInnen mit Idiopathischen Epiretinalen Membranen.
Forschungsteam: Katharina Krepler, Christiane I. Falkner-Radler, Maximilian Gabriel, Susanne Binder
Mithilfe der Pars-plana-Vitrektomie (Gläskörperchirurgie) mit Membranpeeling (Entfernung von
Membranen) zur Behandlung von PatientInnen mit symptomatischen idiopathischen epiretinalen
Membranen können bei der Mehrzahl der PatientInnen gute funktionelle Resultate erreicht werden.
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Um das Ablösen der transparenten Membranen von der zentralen Netzhaut präziser zu gestalten,
wurden eine Reihe von Farbstoffen zur besseren Visualisierung bei der Chirurgie entwickelt und
untersucht.
Bis heute gibt es jedoch wenig Evidenz-basierte Daten hinsichtlich des optimalen chirurgischen
Verfahrens beim Membranpeeling. Verglichen mit einem Membranpeeling ohne vorherige Anfärbung
der Membran resultierte ein Membranpeeling mithilfe von intraokulären Farbstoffen in einer
Verminderung von Rezidiven. Es konnte jedoch keine deutliche Verbesserung hinsichtlich der
Sehschärfe, des Grades der Metamorphopsien oder des postoperativen Netzhautbefundes
nachgewiesen werden. Die Datenlage im Bezug auf Vor- und Nachteile verschiedener intraokularen
Farbstoffe ist nicht ausreichend für eine Standardempfehlung. Weiters ist nicht geklärt, ob eine
Entfernung der Membrana limitans interna nach Entfernung der epiretinalen Membran für die
PatientInnen einen zusätzlichen Nutzen bringt. In der vorliegenden randomisierten Studie werden die
Färbeeigenschaften und Darstellung der spezifischen Membran mit verschiedenen Farbstoffen
untersucht, und die postoperativen anatomischen und funktionellen Ergebnisse nach Entfernung der
epiretinalen Membran allein, sowie nach zusätzlicher Entfernung der Membrana limitans interna
verglichen.
Stand: Langzeitergebnisse, Rezidivrate (Vortrag Euretina 2012, Manuskript in Vorbereitung)
Geplante Vorträge
•
„QM Projekt – Epiretinale Membranen“, DOC 2013, Krepler
Geplante Publikationen
•
Rezidivrate in Abhängigkeit vom ILM Peeling, Krepler
•
Visusergebnisse und Komplikationen nach kombinierter Kataraktoperation und Vitrektomie im
Vergleich zu 2-zeitiger Operation, Falkner-Radler
Subretinal migration of Membrane Blue-Dual during epiretinal membrane peeling
Forschungsteam: Maximilian Gabriel, Christiane I Falkner-Radler, Susanne Binder
Dieser Case Report beschreibt einen Fall von versehentlicher Injektion des Farbstoffes Membrane
Blue-Dual unter die Retina im Rahmen einer Vitrektomie. Zur besseren Visualisierung einer
epiretinalen Membran wurde der Farbstoff Membran Blue-Dual in das Auge eingebracht, jedoch
gelangte dieser aufgrund eines technischen Problems mit dem Injektor mit erhöhtem Druck in das
Auge. In weiterer Folge konnte eine Ansammlung von subretinalem Farbstoff im Bereich des unteren
Gefäßbogens festgestellt werden. Die zentrale Sehschärfe war nicht beeinträchtigt, Untersuchungen
der Fundus Autofluoreszenz ergaben Veränderungen an der Netzhaut im Bereich der
Farbstoffansammlung bis zu einem Jahr nach der Operation.
Conclusio: Obwohl Membrane Blue-Dual zu den sichersten retinalen Farbstoffen gehört, kann es bei
unsachgemäßer Anwendung retinale Veränderungen hervorrufen.
Stand: eingereicht bei Retinal Cases and Brief Reports.
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Re-Ablatiorate nach Chirurgie der primären rhegmatogenen Netzhautabhebungen
(retrospektive Studie)
Forschungsteam: Katharina Krepler, Christiane Falkner-Radler, Eva Smretschnig, Jessica Spörl,
Maximilian Gabriel, Susanne Binder
Ziel der Studie ist es, die Rezidivrate nach Chirurgie von primären rhegmatogenen
Netzhautabhebungen zu erheben.
In einer retrospektiven Studie wurden alle Fälle von primären rhegmatogenen Netzhautabhebungen,
die zwischen 1. September 2010 und 9. September 2011 an der Augenabteilung der Krankenanstalt
Rudolfstiftung operiert wurden, erfasst.
Art der Abhebung, Art des chirurgischen Eingriffs sowie die Prävalenz einer rezidivierenden
Netzhautabhebung innerhalb von drei Monaten nach dem ersten Eingriff wurden analysiert.
140 Augen wurden erfasst und ausgewertet. In 97 Fällen (70 %) wurde eine primäre Vitrektomie, in 43
Fällen (30 %) eine primäre Buckelchirurgie durchgeführt. Es wurde die Art der Abhebung, Anzahl der
Risse, sowie der Linsenstatus analysiert. In einer Nachbeobachtungszeit von mindestens 3 Monaten
wurden das Auftreten einer Re-Ablatio nach primär erfolgreicher anatomischer Anlage der Netzhaut,
sowie die Art der Sanierungsmaßnahme erhoben.
In 15,5 % kam es zur Entwicklung einer neuerlichen Netzhautabhebung, mit einer Rate von 14,8 %
nach primärer Vitrektomie und 16,2 % bei primärer Buckelchirurgie.
Die sorgfältige Dokumentation jeder Netzhautabhebung ist notwendig, um eine optimale Versorgung
hinsichtlich der Auswahl des Operationsverfahrens und des geeignetsten Operationszeitpunktes zu
gewährleisten.
Die Daten des Projekts befinden sich in Auswertung und werden im Rahmen eines Kurzvortrags bei
der Jahrestagung der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft im Mai 2012 in Villach
präsentiert.
Stand: Manuskript vorbereitet für Publikation im Spektrum der Augenheilkunde, Smretschnig
Prospektive Evaluierung der Chirurgie rhegmatogener Netzhautabhebungen an der KA
Rudolfstiftung (läuft seit 1.1.2012)
Forschungsteam: Katharina Krepler, Eva Smretschnig, Christiane Falkner-Radler, Christian Mihalics,
Jessica Spörl, Susanne Binder
Inkludiert werden alle PatientInnen die mit der Diagnose einer rheghmatogenen Ablatio an der
Augenabteilung der Rudolfstiftung vorstellig und operiert werden.
Ziel der Studie ist es, die Rezidivrate nach Chirurgie von primären rhegmatogenen
Netzhautabhebungen zu erheben. (primäre Ziele: Wiederanlagerate, Visus, sekundäre Ziele:
Risikofaktoren, Operationsverfahren). Insgesamt wurden 149 Augen in die Studie inkludiert.
Stand: prospektive Studie mit PatientInnendaten 2012, wird für Publikation vorbereitet
Vortrag Krepler ÖÖG 2013 angemeldet, Vortrag Krepler Euretina 2013 geplant:
•
Primäre Anlagerate
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
•
Korrelationen mit prä- oder intraoperativen Befunden
•
OCT: prä- vs postoperativ
Erhebung der Lebensqualität von PatientInnen sechs Monate nach operativer Versorgung einer
primären rhegmatogenen Netzhautabhebung
Forschungsgruppe: Eva Smretschnig, Katharina Krepler, Christiane Falkner-Radler, Jessica Spörl,
Susanne Binder
Ziel der Studie ist, die Lebensqualität nach Chirurgie von primären rhegmatogenen
Netzhautabhebungen zu erheben und mit dem Sehvermögen zu korrelieren.
Alle PatientInnen, die zwischen Jänner und Dezember 2012 aufgrund einer primären rhegmatogenen
Netzhautablösung an der Augenabteilung der KA Rudolfstiftung operiert wurden, wurden in eine
prospektive Kohortenstudie eingeschlossen.
Im Rahmen der Nachbetreuung erhielten die PatientInnen zur 6-Monats-Kontrolle einen
standarisierten Fragebogen zur Sehfunktion (National Eye Institute Visual Function Questionnaire-25).
Dieser besteht aus 25 Single Choice Fragen, einige davon beinhalten Unterpunkte. Eine Frage (Nr.
26) zur Krankenstandsdauer bei berufstätigen PatientInnen wurde hinzugefügt.
139 PatientInnen wurden in die Studie inkludiert. Im Rahmen der 6-Monats-Kontrolluntersuchung
wurde der NEI-VFQ 25 Fragebogen an die PatientInnen ausgegeben. Der Großteil der PatientInnen
war in der Lage den Bogen selbständig zu lesen und die Fragen innerhalb von 20 Minuten zu
beantworten.
Die Auswertungen der einzelnen Fragen werden mit den 6-Monats-Visus-Ergebnissen korreliert und
die Daten analysiert.
Zahlreiche Studien zum Thema primäre rhegmatogene Netzhautabhebung befassen sich mit der
anatomischen Wiederanlagerate und mit dem visuellen Endergebnis. Ein Teil der PatientInnen jedoch
erlebt eine primäre Netzhautabhebung nicht nur vor der Operation, sondern auch trotz chirurgischer
Sanierung als andauernde Einschränkung der Lebensqualität.
Eine genaue prä- aber auch postoperative Aufklärung der PatientInnen hinsichtlich Symptome,
Prognose, Rezidivrate sowie mögliche Schmerzen hilft, Ängste erst gar nicht entstehen zu lassen bzw
zu verringern.
Stand: laufende Datenerhebung im Rahmen der postoperativen 6-Monats Kontrolle, die vorläufigen
Daten werden als Kurzvortrag im Rahmen der Jahrestagung der Österreichischen Opthalmologischen
Gesellschaft im Mai 2013 in Bad Ischl präsentiert
Trends bei der operativen Versorgung primärer rhegmatogener Netzhautabhebungen
Forschungsgruppe: Eva Smretschnig, Christiane Falkner-Radler, Katharina Krepler, Susanne Binder
primäre Vitrektomie vs Buckelchirurgie 2008 vs 2011 und 2012 an der KA Rudolfstiftung
Geschäftsbericht 2012
55
Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
5.6 Diabetische Retinopathie und Glaskörperchirurgie
Diabetes-CEPC-IV Studie: Change of CEPC before and after panretinal photocoagulation in
proliferative diabetic retinopathy.
Diabetes-CEPC-V STUDIE: “Circulating Endothelial Progenitor Cells (CEPC) and activating
factors in vitreous fluid compared to peripheral blood in Diabetic patients”
Forschungsteam: jeweils S Brunner, GH Schernthaner, F Höllerl, S Binder
Design: Prospektive Fall-Kontroll-Studie.
Methode: Bestimmung der Konzentrationsänderung zirkulierender Endothel-Vorläuferzellen (CEPC)
aus dem peripheren Venenblut nach Vitrektomie (CEPC V – inklusive Glaskörperpunktat) bzw. vor
und nach retinaler Laserkoagulation (CEPC IV).
Stand: Rekrutierung weiter im Gange, jeweils 20 PatientInnen geplant, derzeit je 20 rekrutiert,
Datensichtung und Überarbeitung im Frühjahr 2013, danach Einreichung zumindest einer der beiden
Studien
A Phase IIb/III, Multicenter, Randomized, Double-Blind, Placebo- Controlled Dose-Range
Finding Clinical Trial of MK-0941 in Patients With Type 2 Diabetes Mellitus With Inadequate
Glycemic Control on Insulin
Forschungsteam: Guntram Schernthaner, Johanna Brix, Gudrun Placher-Sorko, Florian Höllerl, Judith
Zec, Lukas Kellner
Ziel dieser multizentrischen Studie ist die doppelblinde, Placebo-kontrollierte Evaluation der optimalen
Dosis Kurzzeitinsulin auf der Basis einer Gabe von Insulin Glargine. Wir haben die zu verschiedenen
Zeitpunkten notwendigen Augenuntersuchungen durchgeführt. Diese umfassten Refraktionserhebung,
Messung des ETDRS Visus, Messung des Augendrucks, Beurteilung des Linsenstatus (Katarakt) und
die Veränderung dieser Parameter über die Zeit. Eine Fundusuntersuchung war im Protokoll
nichtausdrücklich vorgesehen, wurde jedoch aus Gründen der Ethik und PatientInnensicherheit ohne
zusätzlichen Aufwand (Mydriase zur Linsenbeurteilung notwendig) mit durchgeführt. Die Studiendauer
pro PatientIn beträgt 65 Wochen plus eine Nachkontrollzeit von 12 Wochen nach Ende der Studie. Es
sind 7 Augenuntersuchungen pro PatientIn vorgesehen, die Studie befindet sich in der
Rekrutierungsphase. Bisher wurden ca. 20 PatientInnen eingeschlossen.
Stand: Diese Studie wurde wegen einer Firmenzusammenlegung im Juni 2012 ohne Angaben von
Gründen beendet. Die Begutachtung der PatientInnen wurde im Juni 2012 abrupt eingestellt.
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Analysis of retinal thickness in patients with gestational diabetes by optical coherence
tomography
Forschungsteam: Tina Aggermann, Paulina Haas, M. Olechowski, Susanne Binder
Ziel dieser offenen Pilotstudie ist es mittels konfokaler optischer Kohärenztomographie (OCT) zu
untersuchen, ob bei Patientinnen mit Gestationsdiabetes mögliche Veränderungen der retinalen Dicke
festgestellt werden können. Zu diesem Zweck wird die retinale Dicke während der Schwangerschaft
mit der retinalen Dicke nach Beendigung der Schwangerschaft verglichen. (Eine mögliche Zunahme
der retinalen Dicke, welche durch einen Gestationdiabetes induziert wäre, müsste nach Beendigung
der Schwangerschaft wieder die Ausgangswerte erreichen.)
Zusätzlich wird auf einen Zusammenhang zwischen der retinalen Dicke und Dauer der Insulintherapie,
Dauer der Schwangerschaft und HbA1c-Wert untersucht. Unserem Wissen nach wurde bis dato nur
eine vermehrte vaskuläre Tortuositas (Tortuositas vasorum retinae = vermehrte Schlängelung der
Netzhautgefäße bei Patientinnen mit Gestationsdiabetes beschrieben).
Die Ergebnisse dieser Studie werden eine objektive Information über Veränderungen der
Netzhautdicke bei PatientInnen mit Gestationsdiabetes liefern. 21 Patientinnen wurden bereits in die
Studie eingeschlossen.
Stand: positives Ethikkommissions-Votum, Studie läuft, Datenauswertung wegen Karenz von Dr.
Aggermann verzögert
OCT guided treatment of diabetic macular edema
Forschungsteam: Stolba Ulrike
Das Projekt befindet sich in der Planungsphase.
Wissenschaftliche Publikationen über die Behandlung des diabetischen Makulaödems zeigten
unterschiedliche Einschlusskriterien bezüglich des morphologischen Bildes. Nach Anwendung
verschiedener Therapien lagen die Behandlungserfolge bei 50-60 % Verbesserung des
Sehvermögens. Ziel der Studie ist es, einen Zusammenhang zwischen Morphologie und
Indikationsstellung zur geeigneten Therapie zu finden.
Akute hintere Glaskörperabhebung (HGKA): Zusammenhänge zwischen Symptomen und
Stadien. „HGKA-Studie“(Symptomatic Posterior Vitreous Detachment: The predictive value of
the posterior hyaloid face and symptomatology.)
Forschungsteam: Studienzentrum 1: Falkner-Radler CI, Glittenberg C, Krebs I, Binder S, The Ludwig
Boltzmann Institute of Retinology and Biomicroscopic Laser surgery, Department of Ophthalmology,
Rudolf Foundation Clinic, Vienna, Austria
Studienzentrum 2: Minhee C, Chan RVP, D’Amico DJ , Department of Ophthalmology, Weill Cornell
Medical College and New York-Presbyterian Hospital, New York, USA
Die Beschaffenheit und Rolle des Glaskörpes ist außer bei PatientInnen mit der Diagnose
altersbedingte Makuladegeneration (PAM Studie) auch bei PatientInnen mit plötzlich auftretender
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
(akuter) hinterer Glaskörperabhebung noch nicht ausreichend erforscht worden. Bei dieser Diagnose
bemerken die PatientInnen ein plötzliches Auftreten von „Glaskörper-Symptomen“. Dies sind
Sehstörungen, die sich als fliegende Mücken, Lichtblitze oder als fliegende Mücken und Lichtblitze
gemeinsam äußern können. Zusätzlich kann es auch zum Auftreten von Schleiern oder Schatten
kommen. In früheren Studien konnten Zusammenhänge zwischen der Art der Glaskörpersymptome
und der Häufigkeit von Netzhautlöchern nachgewiesen werden, aber die Diagnose der akuten HGKA
wurde meist nur mittels einer Netzhautuntersuchung gestellt. Als diagnostisches Hilfmittel zur
Diagnosesicherung ist jedoch eine Ultraschalluntersuchung erforderlich, und für die optimale
Beurteilung des Glaskörpers eine hochauflösende Optische Kohärenztomographie (OCT). Hiermit
ergibt sich auch die Möglichkeit die akute HGKA in einzelne Entwicklungstadien zu unterteilen und
bildlich darzustellen. Dies ist wichtig, da im Anfangsstadium der HGKA noch Verbindungen zwischen
Netzhaut und Glaskörper bestehen, und damit das Enstehungsrisiko für Netzhautlöcher höher ist als
im Endstadium der HGKA, wo die Trennung zwischen Netzhaut und Glaskörper bereits komplett
erfolgt ist. Im Rahmen dieser bizentrische Studie sollen Zusammenhänge zwischen
Glaskörperbeschaffenheit, Ultraschallbefund, Glaskörpersymptomen und dem Bestehen von
Netzhautlöchern und anderen pathologischen Glaskörperveränderungen untersucht und aufgezeigt
werden. Damit sollen PatientInnen besser identifiziert werden können, bei denen ein erhöhtes
Entstehungsrisiko für Netzhautlöcher und in weiterer Folge für eine Netzhautabhebung bestehen. Dies
könnte sowohl in einer besseren PatientInnenaufklärung als auch Diagnostik resultieren.
Stand: Rekrutierung beendet, Datenanalyse im Laufen
Komplette oder inkomplette Glaskörperabhebung bei PatientInnen mit Erkrankungen des
hinteren Augenabschnittes: Korreliert das präoperative OCT mit den tatsächlichen
chirurgischen Verhältnissen?
Forschungsteam: Falkner-Radler CI, Glittenberg C, Binder S
In dieser prospektiven Studie sollen die Beschaffenheit des vitreomakluären Interfaces anhand des
präoperativen OCT-Befundes und der tatsächlichen Verhältnisse während der Glaskörper- und
Netzhautchirurgie untersucht und miteinander verglichen werden. Inkludiert werden PatientInnen mit
Erkrankungen des hinteren Augenabschnittes, bei denen die präoperative Diagnostik mittels OCT
möglich ist, und bei denen aufrgund Ihrer Augenerkrankung eine Glaskörper- und/oder
Netzhautoperation indiziert ist und durchgeführt wird. Die Evaluierung erfolgt anhand der OCT-Scans
und anhand von Fragebögen für die/den ChirurgIn.
Stand: Rekrutierung beendet, Datenanalyse im Laufen
Geschäftsbericht 2012
58
Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
5.7 Entzündliche Erkrankungen und Glaskörperchirurgie
Uveitis – Grundlagen der Epidemiologie,Therapie und der Diagnose
Forschungsteam: Anelia Hochwarter, Susanne Binder, Ulrike Stolba
Die etablierten Therapieformen und Diagnoseverfahren der Uveitiden werden aufgrund der
mehrjährigen praktischen Betreuung von Uveitis-PatientInnen in der Ambulanz der KA Rudolfstiftung
analysiert. Die Ergebnisse dieses Projekts werden immer weiter ergänzt und werden laufend im
Rahmen von Lehrveranstaltungen weitervermittelt.
5.8 Kataraktchirurgie
Vergleich von Koaxialer Mikroinzisions-Kataraktchirurgie und koaxialer KleinschnittKataraktchirurgie
Forschungsteam: B. Neumaier-Ammerer, K. Krepler, C. Falkner-Radler, S. Hagen, M. Weber, C.
Mihalics, S. Binder
Derzeit werden Kataraktoperationen standardmäßig mittels koaxialer Phakoemulsifikation der
getrübten Linse durchgeführt. Diese Kleinschnitt-Operationsmethode mit einer benötigten Schnittbreite
von ca. 3 mm verursacht weniger Gewebstrauma, weniger postoperative Entzündungen und Schmerz,
bzw eine schnellere Visusverbesserung und -stabilisierung als die früher verwendete Methode der
Kernexpression durch einen größeren Schnitt. Da sich kleinere Schnittbreiten hinsichtlich des
postoperativen Verlaufs als vorteilhaft erwiesen haben, wurden in jüngster Zeit neue Methoden zur
weiteren Verkleinerung der Wundschnitte entwickelt. Die weiterentwickelte koaxiale Technik erlaubt
es, die Operation über einen Zugang von 1,6-1,8 mm durchzuführen (CO-MICS-System). Derzeit
liegen zu diesem koaxialen Mikroinzisionssystem noch keine prospektiven, randomisierten Studien
vor. Nicht geklärt ist die Frage, ob es bei Verwendung des CO-MICS-Systems, bedingt durch das
kleinere Lumen des Handstücks, zu längeren effektiven Phakoemulsifikationszeiten (EPT) kommt und
wie groß in weiterer Folge das Ausmaß des Endothelzellverlustes der Hornhaut ist. Studienziel ist es
die effektiven Phakoemulsifikationszeiten und den zentralen Hornhautendothelzellverlust bei
Verwendung des koaxialen Mikroinzisionssystems (1,6-1,8 mm Schnittgröße) im Vergleich zum
Standardverfahren mit 2,75-3 mm Schnittgröße zu evaluieren.
Studiendesign: prospektiv, randomisiert, monozentrisch
Studienpopulation: 140 Augen (70 Augen/Gruppe) mit Katarakt
Stand: Datenauswertung läuft, Überprüfung der Studienpopulation
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
6 Weitere Forschungsprojekte
Verlauf von Makulaschichtforamina – Vergleich Stratus-OCT und Cirrus-OCT
Forschungsteam: Shilla Lie, Christiane Falkner-Radler, Anelia Hochwarter, Eva Smretschnig, Susanne
Binder
Die optische Kohärenztomographie (OCT) hat sich in den letzten Jahren als Hilfsmittel zur
Diagnosestellung bei vitreoretinalen Pathologien etabliert und liefert insbesonders bei der
Differenzierung von Makulaschichtlöchern, Pseudomakulaforamina und durchgreifenden
Makulaforamina präzisere Informationen als die Biomikroskopie alleine. Die genaue Pathogenese von
Makulaschichtlöchern sowie Richtlinien zur chirurgischen Intervention sind nicht eindeutig festgelegt.
Regelmäßige Observanz mittels OCT liefert wertvolle Informationen über Pathogenese und
Progression und unterstützt bei klinisch wirksamer Visusminderung die Entscheidung zur
chirurgischen Intervention. Das Ziel dieser Studie war es, vitreoretinale Beziehungen und intraretinale
Veränderungen im Verlauf von Makulaschichtlöchern zu erforschen. Das Studienprotokoll umfasste
neben ETDRS Visus, Radner Visus, Amsler Test und zentraler Netzhautdickenmessung das
Bestimmen der Präsenz von epiretinaler Membran (ERM), hinterer Glaskörperabhebung (HGKA),
vitreopapillärer Adhäsion (VPA), intraretinalen Zysten (IZ) und Brüche in der IS/OS Schicht und der
Membrana limitans externa (ELM). 28 Augen wurden in regelmäßigen Intervallen in einem mittleren
Zeitraum von 13 Monaten untersucht. Die technischen Vorteile des Cirrus-OCT waren für die
Diagnose irrelevant, in der Beurteilung der IS/OS Schicht, ELM und IZ war es dem Stratus OCT
überlegen. Eine assoziierte ERM zeigte sich in 79 % der Augen, eine VPA bei 10 PatientInnen. Augen
mit VPA tendierten zu einer höheren Progression in der Weite der Makulaschichtlöcher. Der Fernvisus
blieb stabil, der Nahvisus verschlechterte sich leicht.
Stand: Eine Publikation ist in Vorbereitung, die Arbeit wurde auf der ARVO 2012 als Poster
präsentiert.
Shilla Lie, Christiane I. Falkner-Radler, Anelia Hochwarter, Eva Smretschnig, and Susanne Binder
The Course of Lamellar Macular Holes assessed with Cirrus and Stratus OCT
ARVO Meeting Abstracts March 26, 2012 53:5214
Spontaner Verschluss eines Makulaforamens 6 Monate nach Vitrektomie (Case Report)
Forschungsteam: Falkner-Radler CI
Stand: eingereicht bei Retinal Cases and Brief Reports
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Bilateral Acute Retinal Necrosis in Childhood
Forschungsteam: Dr. Anelia Hochwarter, Dr. Paulina Haas, Univ. Prof.Dr. Susanne Binder
Fallstudie eines 7-jährigen Kindes mit akuter retinaler Nekrose. Das zweite Auge wurde diagnostiziert
und vor dem Auftreten klinischer Symptome behandelt, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu
verhindern und den vollen Visus des Auges zu erhalten.
Stand: Studie ist beendet, Publikation wird vorbereitet (case report)
Endophthalmitis – Erreger, Therapie und Prognose
Forschungsteam: Anelia Hochwarter, Susanne Binder
Das Auftreten einer Endopthalmitis stellt noch immer eine vernichtende Diagnose nach einem
intraokularen Eingriff dar.
In einer retrospektiven Studie über die Endophthalmitisfälle, die an unserer Abteilung in den letzten
zehn Jahren (1999-2008) behandelt wurden, bzw. an unsere Abteilung zugewiesen wurden,
differenzierten wir in 3 Gruppen entsprechend der Therapieform.
Es zeigte sich, dass nur eine rasche intravitreale Antibiotikagabe mit oder ohne Vitrektomie zu
brauchbaren Sehleistungen führen kann.
Stand: Projekt erweitert bis 2013, Vorbereitung für Publikation im Spektrum der Augenheilkunde
TNF-alpha-Inhibtoren – Neue Therapieoption in Cogan Syndrom
Forschungsteam: Hochwarter A., Haas P., Binder S.
Es gibt keinen serologischen oder radiologischen Tests für die Diagnose Cogan-Syndrom. Die
Diagnose wird aufgrund der klinischen Symptomatik und dem Verlauf gestellt. Die Ätiologie und die
Pathomechanismen der Erkrankung sind unbekannt. Als Auslöser werden Infektionen oder toxische
Substanzen, die zur einen Immunreaktion führen, diskutiert. Wir haben beobachtet, dass eine kurze
sechswöchige Therapie mit TNF-alpha-Inhibitoren diese Reaktion unterbricht. Weitere Beobachtungen
werden zeigen, ob die etablierte, sehr teure, über Jahren laufende und mit Nebenwirkungen
verbundene Therapie mit TNF-alpha-Inhibitoren durch eine kurze, aber rechtzeitige Therapie zu
ersetzen ist.
Stand: PatientInnenrekrutierung
Surgical embolus excision in retinal artery occlusion - two case reports (2 patients)
Forschungsteam: Simon Brunner, Susanne Binder
In our study, we could demonstrate that surgical excision of visible emboli in retinal artery occlusions
seems to be a feasible therapeutic option in selected cases, at least in branch retinal artery occlusion.
We believe that our findings might stimulate further research, to get more information and evidence
based data for a selective surgical option and timing of surgery in patients with retinal artery occlusion.
Stand: eingereicht bei Acta Scandinavia Ophthalmologica – Re-Review (Dec. 2012)
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Zentral seröse Chorioretinopathie
Die zentrale seröse Chorioretinopathie (CSCR) ist eine Erkrankung die hauptsächlich junge
Erwachsene betrifft und mit Stress assoziiert scheint. Ihre Symptome bestehen in einem reduzierten
Visus und reduzierter Kontrastsensitivität, Metamorphopsien und zentralen Gesichtsfeldausfällen.
Zwei Formen, die akute und die chronische Form dieser Erkrankung, deren Ursache anscheinend in
einer Dysregulation des choroidalen Blutflusses bei gleichzeitiger Permeabilitätssteigerung im Bereich
des retinalen Pigmentepithels zu liegen scheint, können unterschieden werden. Bis jetzt gibt es
zahlreiche Versuche und unterschiedlichste Methoden der Therapie für CSCR PatientInnen, welche
von der reinen Observanz über Laserkoagulation bis zur oralen Applikation von Medikamenten und
dem Einsatz einer photodynamischen Therapie reicht.
Unter der Leitung von Priv. Doz. Dr. Siamak Ansari Shahrezaei werden zurzeit folgende retrospektiven
Studien zur oben genannten Thematik mit besonderem Augenmerk auf neue Therapieformen und erfolge durchgeführt:
ICG-gestützte Photodynamische Therapie mit reduzierter Lichtdosis bei akuter zentraler
seröser Chorioretinopathie (aCCS).
Forschungsteam: Smretschnig E., Ansari S., Moussa S., Hagen S, Krebs I, Binder S.
Hierzu werden alle Daten von PatientInnen die an einer akuten Form der CCS leiden, und ab Februar
2008 eine PDT mit reduzierter Lichtdosis erhalten haben, hinsichtlich der Visusentwicklung,
retrospektiv über ein Jahr evaluiert. Gleichzeitig werden die OCT-Bilder der PatientInnen analysiert
und der Erfolg der PDT-Therapie anhand der zentralen Netzhautdicke (CRT) eruiert. Die 12Monatsresultate (20 Augen) wurden im Retina Journal publiziert.
Smretschnig E, Ansari-Shahrezaei S, Moussa S, Glittenberg C, Krebs I, Binder S.
Half-fluence photodynamic therapy in acute central serous chorioretinopathy.
Retina. 2012 Nov-Dec;32(10):2014-9. doi: 10.1097/IAE.0b013e318242b9ab.
ICG-gestützte Photodynamische Therapie mit reduzierter Lichtdosis bei chronischer zentraler
seröser Chorioretinopathie (CSC).
Forschungsteam: Smretschnig E., Ansari S., Moussa S., Hagen S, Krebs I, Binder S.
Hierzu werden alle Daten von PatientInnen die an einer chronischen Form der CSC leiden, und ab
Februar 2008 eine PDT mit reduzierter Lichtdosis erhalten haben, hinsichtlich der Visusentwicklung,
retrospektiv über ein Jahr evaluiert. Gleichzeitig werden die OCT-Bilder der PatientInnen analysiert
und der Erfolg der PDT-Therapie anhand der zentralen Netzhautdicke (CRT) eruiert.
Stand: publiziert im Retina Journal
Smretschnig E, Ansari-Shahrezaei S, Hagen S, Glittenberg C, Krebs IBinder S.
Half-fluence photodynamic therapy in chronic central serous chorioretinopathy.
Retina. 2013 Feb;33(2):316-23. doi: 10.1097/IAE.0b013e318280769c.
Geschäftsbericht 2012
62
Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
The Effect of Photodynamic Therapy on Macular Sensitivity in Eyes with Acute Central Serous
Chorioretinopathy
Forschungsteam: Stefan Hagen, Siamak Ansari-Shahrezaei, Eva Smretschnig, Carl Glittenberg, Ilse
Krebs, Alexandra Graf, Susanne Binder
Die Chorioretinopathia centralis serosa (CCS) ist eine Erkrankung die hauptsächlich junge männliche
Erwachsene betrifft und mit Stress assoziiert scheint. Ihre Symptome bestehen in einem reduzierten
Visus und reduzierter Kontrastsensitivität, Metamorphopsien und zentralen Gesichtsfeldausfällen.
Zwei Formen, die akute und die chronische Form dieser Erkrankung, deren Ursache anscheinend in
einer Dysregulation des choroidalen Blutflusses bei gleichzeitiger Permeabilitätssteigerung im Bereich
des retinalen Pigmentepithels zu liegen scheint, können unterschieden werden. Bis jetzt gibt es
zahlreiche Versuche und unterschiedlichste Methoden der Therapie für CCS PatientInnen, welche von
der reinen Observanz über Laserkoagulation bis zur oralen Applikation von Medikamenten und dem
Einsatz einer photodynamischen Therapie reicht. Ziel einer jeden Therapie sollte immer der maximale
Therapieeffekt bei gleichzeitig reduziertem Nebenwirkungsprofil sein. Aus diesem Grund untersuchten
2
wir in der vorliegenden Studie den Effekt einer durch reduzierte Lichtdosis (25mJ/cm ) modifizierten
TM
Verteporfin
PDT auf die retinale Sensibilität bei PatientInnen mit akuter CCS.
Unsere Ergebnisse belegen bei allen 16 retrospektiv eingeschlossenen PatientInnen die über einen
Zeitraum von 6 Monaten beobachtet wurden eine signifikante Steigerung der mittleren retinalen
Sensibilität bereits einen Monat nach erfolgter Therapie von 16,4 ± 3,0 dB auf 18,2 ± 2,4 dB
(p<0.001). Die mittlere retinale Sensibilität 3 und 6 Monate nach Behandlung stabilisierte sich auf
gleich bleibend hohem Niveau (19,5 ± 0,9 dB; p=0,21 bzw. 19,0 ± 1,3 dB; p=0,74). Um den Einfluss
des PDT Lasers auf die Netzhautsensibilität in genau dem vom Laser bestrahlten Areal zu messen,
wurden auf einem externen Computer retinale Sensibilitäts-Maps mit ICG Bildern, die zur Berechnung
der PDT-Laserspotsize verwendet wurden, kombiniert. Auch hier konnte die positive Wirkung der
Behandlung mit reduzierter Lichtdosis durch einen signifikanten Anstieg der retinalen Sensibilität ein
Monat nach PDT gezeigt werden (von 12,9 ± 5,4 dB vor Behandlung auf 16,4 ± 4,9 dB; p<0.001 nach
einem Monat und auf 19,1 ± 1,2 dB; p=0,1 und 18.9 ± 1,9 dB; p=0,8 3 und 6 Monate nach
Behandlung). Zusammenfassend stellen die von uns präsentierten Ergebnisse eine neue und viel
versprechende Therapie für PatientInnen mit akuter CCS dar.
Stand: Diese Arbeit wurde im Rahmen der ÖOG-Jahrestagung 2011 in Meyerhofen vorgetragen und
wird 2013 publiziert werden.
Hagen S, Ansari-Shahrezaei S, Smretschnig E, Glittenberg C, Krebs I, Graf A, Binder S.
The effect of photodynamic therapy on macular sensitivity in eyes with acute central serous
chorioretinopathy.
Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2013 Apr;251(4):1081-9.
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Fundus Autofluorescence Gray Values in Eyes with Acute Central Serous Chorioretinopathy
treated with Half-Fluence Photodynamic Therapy
Forschungsteam: Stefan Hagen, Siamak Ansari-Shahrezaei, Eva Smretschnig, Ilse Krebs, Irene
Steiner, Susanne Binder
Wie auch im vorangegangenen schon publizierten Projekt, wird auch in dieser Arbeit die Wirkung und
die möglichen Nebenwirkungen der photodynamischen Therapie (PDT) mittels reduzierter Lichtdosis
im Zusammenhang mit der akuten Form der Chorioretinopathia centralis serosa (CCS) untersucht.
Dabei wird besonders auf Veränderungen der Fundus Autofluoreszenz (AF) retinaler
Pigmentepithelzellen (RPE) nach erfolgter PDT geachtet und über einen Zeitraum von 12 Monaten
untersucht. Fundus AF generell entsteht durch Anregung von in RPE Zellen vorhandenen
Abbauprodukten retinaler Photorezeptoren mittels Licht einer bestimmten Wellenlänge, und lässt
einerseits einen Rückschluss auf die biologische Aktivität, bzw die Gesundheit der RPE Zellen zu, und
ermöglicht andererseits eine Aussage über den Zustand der Photorezeptoren.
Da mittels eines neuen Darstellungsverfahrens die autofluoreszenten Eigenschaften von RPE Zellen
nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ erfasst werden können, ist es möglich geworden absolute
Unterschiede bestimmter auf der Netzhaut abgegrenzter Areale der AF zwischen verschiedenen
Beobachtungszeitpunkten darzustellen. In der vorliegenden Arbeit wurde die AF zweier Kreise die auf
der Fovea zentriert wurden und einen Durchmesser von 350 µm und 1200 µm haben nach erfolgter
PDT mit reduzierter Lichtdosis bei 15 PatientInnen über einen Zeitraum von 12 Monaten gemessen.
Die gebildeten Differenzen der Beobachtungszeitpunkte 3, 6, 9 und 12 Monate zum Zeitpunkt 1 Monat
nach erfolgter Therapie waren für beide Kreise nicht signifikant und kleiner als 0,07.
Zusammenfassend bedeutet dies, dass sich die Autofluoreszenz nach der Therapie über einen
Zeitraum von 12 Monaten nicht signifikant verändert hat und es konnte gezeigt werden, dass es durch
die Behandlung mit PDT mit reduzierter Lichtdosis nicht zu einer Atrophie des RPE und somit einer
Abnahme der Autofluoreszenz gekommen ist.
Stand: Diese Arbeit wird im Journal Retina eingereicht.
Intravitreale Anti-VEGF Therapie in Kombination mit PDT mit reduzierter Lichtdosis zur
Behandlung von sekundärer CNV bei zentral seröser Chorioretinopathie.
Forschungsteam: Smretschnig E., Ansari S., Glittenberg C., Moussa S., Krebs I, Binder S.
Patienten die im Rahmen ihrer CCS eine CNV entwickelten werden in dieser retrospektiven Studie mit
Augenmerk auf die intravitreale Anti-VEGF Therapie und die darauffolgende Visusveränderung
(ETDRS, Pelli-Robson, Radner) und Änderungen im OCT untersucht. Die Ergebnisse werden über die
Dauer eines Jahres gesammelt und evaluiert.
Stand: derzeit sind 19 PatientInnen in die Studie eingeschlossen (Januar 2012)
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Untersuchungen der äußeren Netzhautschichten mit Spectral Domain-OCT bei PatientInnen mit
akuter und chronischer CCS vor, sowie nach durchgeführter photodynamischer Therapie.
Forschungsteam: Smretschnig E., Ansari S., Glittenberg C., Moussa S., Krebs I, Binder S.
Dieses Projekt befasst sich mit der Untersuchung der äußeren Netzhautgrenzschichte und
dazugehöriger Grenzlinienpositionierung mittels Spectral Domain-OCT in PatientInnenaugen mit
akuter oder chronischer CCS vor bzw. nach PDT.
Abb 26 CCS vor Behandlung
Geschäftsbericht 2012
Abb 27 gleiches Auge nach PDT mit reduzierter Lichtdosis
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
7 Konferenzbeiträge und Vorträge
7.1 Vorträge
April 2012
Brunner S, Binder S: Pathogenesis and management of vascular eye occlusions. The Weill Cornell
Ophthalmology Seminar American Austrian Foundation (OMI), Salzburg
Mai 2012
Krepler: Re-detachment rate after surgery for primary rhegmatogenous retinal detachment, ÖÖG
Villach
Juni 2012
Krebs: OCT in AMD, DOC Nürnberg
Krebs: Alternative Anti VEGF Therapien: die myopische CNV, DOC Nürnberg
September 2012
Brunner: Vitrectomy advanced – “Vortrag: Complications in Vitrectomy” and Hands on-Instructor at
Euretina Mailand
Esmaeelpour: Enhanced-depth-OCT-imaging for assessment of the choroid, Euretina Mailand
Krebs: Surgical skills trainings course instructor and lecture: intraocular tamponades, Euretina Mailand
Oktober 2012
th
Krebs: Instructor and lecture: intraocular tamponades, 8 Vienna Opthalmic Wetlab Course
Brunner S: “Intravitreal Injections - Ozurdex” - Vitrektomiekurs der KAR
Dezember 2012
Ansari: Die Rolle der Fluoreszenzangiografie in Diagnostik & Therapie der exsudativen AMD, Retina
Modul der ÖÖG Wien
Binder: Rhegmatogene Netzhautabhebung, Retina Modul der ÖÖG Wien
Krebs: Die Optische Kohärenztomographie, Retina Modul der ÖOG Wien
Krepler: Makulaforamen und epiretinale Membran, Retina Modul der ÖÖG Wien
Stolba: Diabetisches Makulaödem, Stadieneinteilung und Therapie, Retina Modul der ÖÖG Wien
7.2 Poster
ARVO, Mai 2012
Marieh Esmaeelpour, Siamak Ansari-Shahrezaei, Boris Povazay, Vedran Kajic, Martin F. Kraus,
Lukas Kellner, Ilse Krebs, Joachim Honegger, Wolfgang Drexler, and Susanne Binder
Geschäftsbericht 2012
66
Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Mapping Choroidal Thickness In 3d-1060nm-widefield-oct Images In Pre- And Post- Anti-vegf
Treatmented Eyes With Wet Amd
ARVO Meeting Abstracts March 26, 2012 53:2650
Christiane I. Falkner-Radler, Barbara Wimpissinger, Carl Glittenberg, Alexandra Graf, and Susanne
Binder
Needle Size in Intravitreal Injections-Preliminary Results of a Randomized Clinical Trial
ARVO Meeting Abstracts March 26, 2012 53:884
Carl G. Glittenberg, Peggy De Lamar, Marieh Esmaeelpour, Florian Zeiler, Christiane Falkner Radler,
and Susanne Binder
The Use of Triamcinolone as a Contrast Agent for Intrasurgical OCT
ARVO Meeting Abstracts March 26, 2012 53:2095
Shilla Lie, Christiane I. Falkner-Radler, Anelia Hochwarter, Eva Smretschnig, and Susanne Binder
The Course of Lamellar Macular Holes assessed with Cirrus and Stratus OCT
ARVO Meeting Abstracts March 26, 2012 53:5214
Paulina Haas, Katharina Kubista, Walter Krugluger, Johannes Huber, and Susanne Binder
Impact Of Visceral Fat, Serum Leptin Levels And High-sensitive Crp Levels On The
Pathogenesis Of Age-related Macular Degeneration
ARVO Meeting Abstracts March 26, 2012 53:6515
Peggy D. Lamar, Carl Glittenberg, Christiane Falkner, Marieh Esmaelpour, Florian Zeiler, and
Susanne Binder
Improving the Three Dimensional Visualization of Intraoperative OCT Using GPU-based Raytraced Rendering
ARVO Meeting Abstracts March 26, 2012 53:3122
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
8 Sonstiges
8.1 Wissenschaftliche Kooperationen
1. Augenabteilung der Krankenanstalt Rudolfstiftung, Leitung: Prof. Dr. Susanne Binder
2. Zentrum für Biomedizinische Technik und Physik der Medizinischen Universität Wien, Leitung:
Prof. Dr. Wolfgang Drexler
3. Institut für Medizinische Physik der Medizinischen Universität Wien Leitung: Prof. Dr. Wolfgang
Drexler
4. Cornell University
5. Stanford University
6. University of Cardiff
Mulitzentrische Studien aus dem Institut und der Augenabteilung KAR
•
EKAM 1-Studie: Augenkliniken in Österreich und Portugal; Einfluss von extrakapsulärer
Kataraktextraktion auf den Verlauf von altersbedingter Makuladegeneration
•
ROVO-Studie: Europaweite Studie (Österreich, Deutschland, Spanien, Portugal, Griechenland)
•
LUCENTIS-Studie: multizentrische Studie; Vergleich zwischen Ranibizumab als Monotherapie mit
einer Kombinationstherapie mit Ranibizumab und photodynamischer Therapie bei choroidaler
Neovaskularisation bei AMD
•
MANTA-Studie: multizentrische, österreichweite Studie; comparing the visual outcome after
treatment with ranibizumab (LUCENTIS) or bevacizumab (AVASTIN) in patients with neovascular
age-related macular degeneration
Teilnahme an internationalen Studien
•
CABERNET-Studie: Vergleich zwischen low grade beta irradiation und Lucentis
•
MONET-Studie: Überprüfung der Wirksamkeit und Dosismenge des experimentellen
Medikaments PF-04523655, verglichen mit Lucentis bei PatientInnen mit choroidaler
Neovaskularisation
8.2 Ausrichtung von Konferenzen, Workshops, etc.
•
IV. Spectralis Anwendertreffen (28. Jänner 2012)
•
8. Wet Lab (22. bis 26. Oktober 2012)
8.3 Lehrtätigkeit von MitarbeiterInnen
Habilitationen
Dr. Barbara Wimpissinger, Venia docendi November 2012
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
8.4 Preise und Förderungen
Dr. Glittenberg Carl
Ophthalmic Photgraphers Society 2013
The Don Wong Award
This award is named für Don Wong (1931-1999), a founding member of our Society whose entire
career exemplified literary and professional achievement. It is awarded für the best scientific paper
presented at each Annual Educational Program, recognizing outstanding scientific achievement in our
profession. Presentations are judged by a panel of accomplished colleagues on the basis of content,
orgininality, organization, presentation, delivery and importance to the field.
8.5 Ausblick
Im Jahr 2013 stehen die Weiterführung der Arbeiten mit dem Intraoperativen OCT und dem 1060 nmTiefen-OCT im Vordergrund. Eine Publikation über die Verwendung von Triamcinolon als
intraoperatives Kontrastmittel beim intraoperativen OCT steht kurz vor der Einreichung. Mehrere
Projekte über die Beurteilung der choroidalen Dicke bei verschiedenen Netzhauterkrankungen sind in
der Planungsphase. Mehrere Projekte über die Weiterentwicklung der dreidimensionalen Darstellung
von medizinischen Schichtbildaufnahmen sind in Arbeit.
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
9 Publikationsliste
9.1 Buchbeiträge
S. Brunner, S. Binder in: Antonia Joussen
Retinale Gefäßerkrankungen
Springer Berlin Heidelberg Auflage: 2012 (1. Dezember 2011); ISBN-10: 364218020; S. 67-76.
Brunner S, Binder S
„Vitreous in Health and Disease“ (J.Sebag, Hrsg), 2013/2014; Chapter: “Surgery of Diabetic
Vitreo-Retinopathy”
9.2 Peer-reviewte Artikel in Fachzeitschriften
Stanzel BV, Liu Z, Brinken R, Braun N, Holz FG, Eter N.
Subretinal delivery of ultrathin rigid-elastic cell carriers using a metallic shooter instrument
and biodegradable hydrogel encapsulation.
Invest Ophthalmol Vis Sci. 2012 Jan 31;53(1):490-500. doi: 10.1167/iovs.11-8260
Binder S.
Loss of reactivity in intravitreal anti-VEGF therapy: tachyphylaxis or tolerance?
Br J Ophthalmol. 2012 Jan;96(1):1-2. doi: 10.1136/bjophthalmol-2011-301236. PubMed PMID:
22157632.
Stanzel BV, Blumenkranz MS, Binder S, Marmor MF.
Longterm cultures of the aged human RPE do not maintain epithelial morphology and high
transepithelial resistance.
Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2012 Feb;250(2):313-5. doi: 10.1007/s00417-011-1624-x. Epub
2011 Jan 29. No abstract available. PMID: 21279375 [PubMed - indexed for MEDLINE]
Krebs I, 11. Hagen S, Smretschnig E, Womastek I, Brannath W, Binder S.
Reproducibility of segmentation error correction in age-related macular degeneration: Stratus
versus Cirrus OCT.
Br J Ophthalmol. 2012 Feb;96(2):271-5. doi: 10.1136/bjo.2010.194662. Epub 2011 Apr
Walsh NP, Fortes MB, Raymond-Barker P, Bishop C, Owen J, Tye E, Esmaeelpour M, Purslow C,
Elghenzai
Is whole-body hydration an important consideration in dry eye?
S.Invest Ophthalmol Vis Sci. 2012 Sep 25;53(10):6622-7.
Aggermann T, Brunner S, Krebs I, Haas P, Womastek I, Brannath W, Binder S;
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
The ROVO Study Group. A prospective, randomised, multicenter trial for surgical treatment of
central retinal vein occlusion: results of the Radial Optic Neurotomy for Central Vein Occlusion
(ROVO) study group. Graefes Arch Clin Exp
Ophthalmol. 2012 Sep 8. [Epub ahead of print] PubMed PMID: 22960949.
Matz H, Binder S, Glittenberg C, Scharioth G, Findl O, Hirnschall N, Hauger Ch.
Intraoperative Applications of OCT in Ophthalmic Surgery.
Biomed Tech (Berl). 2012 Sep 6;57 Suppl 1. doi:pii:/j/bmte.2012.57.issue-s1-P/bmt-2012-4460/bmt2012-4460.xml. 10.1515/bmt-2012-4460. PubMed PMID: 23096340.
Nguyen QD, Schachar RA, Nduaka CI, Sperling M, Klamerus KJ, Chi-Burris K, Yan E, Paggiarino DA,
Rosenblatt I, Aitchison R, Erlich SS; MONET Clinical Study Group.
Evaluation of the siRNA PF-04523655 versus ranibizumab for the treatment of neovascular agerelated macular degeneration (MONET Study).
Ophthalmology. 2012 Sep;119(9):1867-73. doi: 10.1016/j.ophtha.2012.03.043. Epub 2012 Jun 8.
Esmaeelpour M, Brunner S, Ansari-Shahrezaei S, Nemetz S, Povazay B, Kajic V, Drexler W, Binder
S.
Choroidal thinning in diabetes type 1 detected by 3-dimensional 1060 nm optical coherence
tomography.
Invest Ophthalmol Vis Sci. 2012 Oct 3;53(11):6803-9. doi: 10.1167/iovs.12-10314. Erratum in: Invest
Ophthalmol Vis Sci. 2012 Nov;53(11):7381. Shahrezaei, Siamak Ansari [corrected tob AnsariShahrezaei, Siamak]. PubMed PMID: 22952126.
Dugel PU, Bebchuk JD, Nau J, Reichel E, Singer M, Barak A, Binder S, Jackson TL; CABERNET
Study Group.
Epimacular Brachytherapy for Neovascular Age-related Macular Degeneration: A Randomized,
Controlled Trial (CABERNET). Ophthalmology.
2013 Feb;120(2):317-27. doi: 10.1016/j.ophtha.2012.07.068. Epub 2012 Nov 20. PubMed PMID:
23174399.
Smretschnig E, Ansari-Shahrezaei S, Moussa S, Glittenberg C, Krebs I, Binder S.
Half-fluence photodynamic therapy in acute central serous chorioretinopathy.
Retina. 2012 Nov-Dec;32(10):2014-9. doi: 10.1097/IAE.0b013e318242b9ab. PubMed PMID:
22466482.
Simon Brunner MD; André Mora PhD; José Fonseca, PhD; Tina Weber, MD; Christiane I. FalknerRadler, MD; Reinhard Oeser; Susanne Binder, MD.
Drusen and Geographic Atrophy Quantification in non-exsudative AMD after Early and Delayed
Cataract Surgery: a prospective randomized trial (50 patients)
Acta Scand Ophthalmologica – published Dec 2012 (ePub)
Geschäftsbericht 2012
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Brunner S, Mora A, Fonseca J, Weber T, Falkner-Radler CI, Oeser R, Binder S.
Monitoring of Drusen and Geographic Atrophy Area Size after Cataract Surgery Using the
MD3RI Tool for Computer-Aided Contour Drawing. Ophthalmologica.
2013;229(2):86-93. doi: 10.1159/000345492. Epub 2012 Dec 8. PubMed PMID: 23235439.
Krebs I, Vécsei Marlovits V, Bodenstorfer J, Glittenberg C, Ansari Shahrezaei S, Ristl R, Binder S.
Comparison of Ranibizumab monotherapy versus combination of Ranibizumab with
photodynamic therapy with neovascular age-related macular degeneration.
Acta Ophthalmol. 2012 Dec 14. doi: 10.1111/aos.12018. [Epub ahead of print] PubMed PMID:
23241227.
Kajić V, Esmaeelpour M, Glittenberg C, Kraus MF, Honegger J, Othara R, Binder S, Fujimoto JG,
Drexler W.
Automated three-dimensional choroidal vessel segmentation of 3D 1060 nm OCT retinal data.
Biomed Opt Express. 2013 Jan 1;4(1):134-50. doi: 10.1364/BOE.4.000134. Epub 2012 Dec 17.
PubMed PMID: 23304653; PubMed Central PMCID: PMC3539191.
Krebs I, Schmetterer L, Boltz A, Told R, Vécsei-Marlovits V, Egger S, Schönherr U, Haas A, AnsariShahrezaei S, Binder S; MANTA Research Group.
A randomised double-masked trial comparing the visual outcome after treatment with
ranibizumab or bevacizumab in patients with neovascular age-related macular degeneration.
Br J Ophthalmol. 2013 Mar;97(3):266-71. doi: 0.1136/bjophthalmol-2012-302391. Epub 2013 Jan 3.
PubMed PMID: 23292928.
Smretschnig E, Ansari-Shahrezaei S, Hagen S, Glittenberg C, Krebs I, Binder S.
Half-fluence photodynamic therapy in chronic central serous chorioretinopathy.
Retina. 2013 Feb;33(2):316-23. doi: 10.1097/IAE.0b013e318280769c. PubMed PMID: 23314238.
Hagen S, Ansari-Shahrezaei S, Smretschnig E, Glittenberg C, Krebs I, Graf A, Binder S.
The effect of photodynamic therapy on macular sensitivity in eyes with acute central serous
chorioretinopathy.
Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2013 Apr;251(4):1081-9.
9.3 Artikel in Fachzeitschriften
Ophthalmologische Nachrichten
Priv. Doz. Dr. Ilse Krebs, Dr. Carl Glittenberg, Dr. Stefan Hagen, Dr. Eva Smretschnig, Priv. Doz. Dr.
Siamak Ansari- Shahrezaei, Prof. Dr. Susanne Binder.
OCT bei AMD
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Ludwig Boltzmann Institut für Retinologie und biomikrospische Laserchirurgie
Verfasser dieses Geschäftsberichtes: Jessica Spörl, BSc, Peggy D. Lamar, Dr. Carl Glittenberg, Prim.
Univ. Prof. Dr. Susanne Binder
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