Crocota-Studien 3. - Zucht und erste Stände, sowie nichtgelunge ne

Werbung
Luzern und
Gesellschaft Luzern; download www.biologiezentrum.at
Entomologische ©Natur-Museum
Berichte Luzern
48 Entomologische
(2002): S. 1-14
1
Crocota-Studien 3. - Zucht und erste Stände, sowie nichtgelunge­
ne Bastardierungsversuche bei Crocota tinctaria (H ü b n e r , 1799)
und pseudotinctaria L e r a u t , 1999 (Lepidoptera: Geometridae).
L. R e z b a n y a i-R e s e r
Summary: C rocota Studv 3. - Breedine. description o f early stages and failed attempts to cross Crocota
tinctaria (H ü b n e r . 1799) and pseudotinctaria L e r a u t . 1999 (Lepidoptera: Geometridae). - Parallel
rearings and comparison o f the early stages o f the subalpine-alpine, day- and night-active geometrids
Crocota tinctaria (HÜBNER, 1799) and C. pseudotinctaria L e r a u t , 1999 are reported for the first time.
Both species were easily bred ex ovo under laboratory conditions (using dandelion, Taraxacum offwinale,
as alternative larval foodplant) from stock collected in north-east Ticino, Switzerland. Surprisingly, up to
three generations were achieved between August and December 2001, although in September-October and
again in November-December several larvae entered a presumably genetically-controlled diapause. The
adults o f both species can, only be separated by their genitalia (which it is possible to do without dissection
- R e z b a n y a i -R e s e r 2000). An external, macroscopic study o f the early stages also only showed very few,
rather subjective, variable and difficult to perceive morphological differences between the two species.
Despite the ease at which the individual species could be bred, 8 attempts to cross them failed (including
both combinations: tinctaria x pseudotinctaria and pseudotinctaria x tinctaria). The males showed no
interest in the calling females and no copulations were observed. Each female nevertheless dropped several
eggs, but these were without exception infertile. Together with the previously reported sympatric
occurrence o f the two species in northern Ticino and western Grisons (R e z b a n y a i -R e s e r 2002a, 2002b;
S c h m id 2002), the failed attempts to cross the species appears to provide further evidence for the
genetically-advanced, specific Separation o f the two taxa.
Zusam m enfassung: Zum ersten Mal werden Parallelzucht und Vergleich der ersten Stände von den
subalpin-alpinen, tag- und nachtaktiven Spannerarten Crocota tinctaria (H übner, 1799) und C. pseudo­
tinctaria L e ra u t, 1999, beschrieben. Bei mehreren, problemlosen
ex-ovo-Zuchten (mit Löwenzahn,
Taraxacum ofßcinale, als Ersatzfutter) konnten im Nordosttessin gefangene Vertreter der beiden Arten
unter Laborbedingungen ab August bis Ende Dezember 2001 überraschenderweise zum Teil bis zur 3.Gene­
ration gezüchtet werden, wobei im September-Oktober bzw. im November-Dezember bei mehreren Raupen
doch eine wohl erblich fixierte Winterdiapause aufgetreten ist. - Die Imagines der beiden Arten können
nach unserem heutigen Wissen nur aufgrund der Genitalien mit Sicherheit unterschieden werden (die
äusserliche Untersuchung ohne Mazeration ist allerdings möglich - vgl. R ezb an yai-R eser 2000). Auch in
der äusserlichen, ‘ makroskopischen Morphologie der ersten Stände von tinctaria und pseudotinctaria
scheinen nur sehr wenige, ziemlich subjektive, schwer wahrnehmbare und wegen der Variabilität meist nicht
ganz konstante Unterscheidungsmerkmale vorhanden zu sein. - Obwohl die Weiterzucht der beiden Arten
im Falle artgleicher Paarungen im Labor völlig problemlos war, sind 8 Bastardierungsveruche misslungen.
Bei 8 zusammen eingeschlossenen artfremden Pärchen (darunter beide Kombinationen: tinctaria x pseudo­
tinctaria und pseudotinctaria x tinctaria) konnte keine Kopula beobachtet werden, die Männchen hatten
kein Interesse an den lockenden Weibchen gehabt, und die trotzdem von jedem Weibchen fallengelassenen,
zahlreichen Eier waren ausnahmslos unbefruchtet. Neben den festgestellten sympatrischen Vorkommen im
Nordtessin und im westlichen Graubünden (R ezb an yai-R eser 2002a, 2002b, sowie S c h m id 2002) schei­
nen die nichtgelungenen Bastardierungsversuche weitere wichtige Hinweise auf die genetisch weitgehende,
artliche Trennung der beiden Taxa zu sein.
2
Luzern; download
www.biologiezentrum.at
R e z b ©Natur-Museum
a n y a i- R e s e rLuzern
, L.: und
C. Entomologische
tinctaria &Gesellschaft
pseudotinctaria'.
Zucht,
Raupe, Bastardierungsversuche
1. EINLEITUNG
Erst im Jahr 1999 ist die Entdeckung von L er a u t publiziert worden, dass hinter dem N am en
Crocota tinctaria (HÜBNER, 1799) offensichtlich zwei gute A rten mit deutlich unterschiedli­
cher G enitalm orphologie stecken. Das zweite, neue Taxon hat dabei den N am en pseudotinc­
taria erhalten. Zu den K enntnissen über die Verbreitung der beiden subalpin-alpinen, tagund nachtaktiven A rten trugen neben den Publikationen von L e r a u t 1999, N y s t 2000
sow ie S c h m id 2002 vor allem R e z b a n y a i -R e ser 2000, 2002a und 2002b vieles bei. Zur
G enitalm orphologie kann w iederum au f L e r a u t 1999, sowie a u f Re z b a n y a i -R e s e r 2000
und 2002a hingew iesen werden.
O bw ohl die deutlichen G enitalunterschiede darau f hingew iesen haben, dass es sich mit
grösser W ahrscheinlichkeit um zwei eigene A rten handelt, fehlten vorerst w eitere, biologisch-genetische B ew eise wie z.B. eindeutig sym patrisches Vorkommen ohne Ü bergangs­
form en, oder Bastardierungsversuche.
Im Jahr 2001 ist der Verfasser diesen beiden Them en nachgegangen. Dabei sind im N ordost­
tessin, zw ischen O livone und dem Lukm anierpass mehrere, wenn auch ziemlich eng begrenz­
te G ebiete gefunden w orden, w o diese zwei Taxa sym patrisch Vorkommen und gleichzeitig
fliegen, genitalm orphologisch betrachtet jed o ch anscheinend gar keine Ü bergangsform en
(etw aige H ybriden) bilden (R e z b a n y a i -R e s e r 2002a). Ä hnliches hat JÜRG S c h m id (Ilanz
GR) auch aus der Val M edel (das Wort "Val" ist feminin!), Graubünden (nördlich dem Lukma­
nierpass) gem eldet (SCHMID 2002) und w ar lokal auch andersw o im N ordtessin und im
A ostatal (N ordw estitalien) zu erw arten (vgl. R e z b a n y a i -R e s e r 2002a). D iese Feststellun­
gen sind in REZBANYAI-RESER 2002b (Ritömsee, N ordtessin) auch eindeutig bestätigt worden.
W ährend der A ufsam m lungen westlich O livone 2001 sind m ehrere C rocota-W eibchen le­
bend m it nach H ause genom m en und separat gehalten w orden. Sie haben bald problem los
zahlreiche E ier abgelegt. Erst nach dem A bleben der Falter konnte nun aufgrund der G enita­
lien festgestellt w erden, zu welchem Taxon die erhaltenen Eier in den einzelnen Behältern
gehörten. A us diesen Eigelegen konnten beide A rten noch im gleichen Jahr, zw ischen A u­
gust und D ezem ber, überraschenderw eise bis zur 3.G eneration w eitergezüchtet und bei 8
H ybridisationsversuchen lediglich eine M enge unbefruchteter Eier gew onnen w erden.
2. DANK
Für die allgem ein e Unterstützung dieser Forschungsarbeit dankt der Verfasser Dr. PETER
H e r g e r , D irektor des N atur-M useum s Luzern. M ehrere K ollegen haben bei den A ufsam m lungen 2001 der beiden Arten, und dabei auch beim Fang von lebenden W eibchen
m itgeholfen, und zwar vor allem ERWIN SCHAFFER und sein Sohn ANDRE (L uzern), einm al
jed o ch auch W alter N ied erber g er (D allen w il N W ) und Dr. K ar l K iser (Sarnen O W ).
Ihnen sei eb en falls herzlich gedankt. Ein gan z besonderer Dank gebührt R u d o l ph B r y n e r
(B iel B E - früher in Twann B E ), der über die Raupen und Puppen der beiden Crocota- Arten
hervorragende D ias gem acht hat, ferner STEVEN W h it eb r ea d (M agden A G ) für die en g li­
sche Ü bersetzung der Zusam m enfassung.
Luzern und
Gesellschaft Luzern; download www.biologiezentrum.at
Entomologische ©Natur-Museum
Berichte Luzern
48 Entomologische
(2002)
3
3. ZUCHTVERLAUF
Zehn gefangene pseudotinctaria- und zwei tinctaria-W eibchen haben zw ischen dem
31 .VII. und dem 3.VIII.2001 in separaten Behältern ihre Eier abgelegt. Die Raupen schlüpften
jew eils in etwa 8 bis 10 Tagen und wurden problem los mit Löwenzahl ( Taraxacum officinale)
gefuttert. Sie haben in ihren Brutbiotopen sicher andere Futterpflanzen, sind je d o ch w ahr­
scheinlich polyphag an niedrigen Kräutern. Immerhin w aren die R aupen der beider Arten in
der L aborzucht je d o ch nicht bereit, an Am pfer- (Rumex) oder an W egerichblättem
(Plantago) zu fressen.
Bald m achte sich überall eine unterschiedliche Entw icklungsintensität bem erkbar, wobei
einige Raupen relativ rasch w uchsen, zahlreiche dagegen viel langsam er, und diese schalte­
ten in unterschiedlichen G rössen, wohl erblich fixiert, eine W interdiapause ein (sie sind
durch den W inter nicht w eitergezüchtet w orden). Dabei konnte eindeutig festgestellt w er­
den, dass sich die Raupen von tinctaria durchschnittlich langsam er entw ickeln als diejenige
von pseudotinctaria. A ber auch zw ischen den verschiedenen Eigelegen der gleichen A rt
gab es U nterschiede in der durchschnittlichen G eschw indigkeit der Entw icklung.
D ie erste pseudotinctaria-Raupe verpuppte sich am 14.IX., schon etw a 46 Tage nach der
Eiablage bzw. etwa 36 Tage nach ihrem Schlüpfen aus dem Ei. D er erste Falter der partiellen 2.
G eneration schlüpfte dann am 6.X., also 68 Tage nach der E iablage (in einer Z ucht vom
Ritömsee TI, 2002, schlüpften die ersten pseudotinctaria allerdings schon am 17. und 25.IX.,
w obei diese Eier ebenfalls A nfang VIII. abgelegt w orden sind - siehe dazu R e z b a n y a i Re s e r 2002b). Bei tinctaria, wie oben verm erkt, verlief die Entw icklung auch bei den
“ Schnellentw icklern” etwas langsamer. D er erste tinctaria-Falter schlüpfte zwar schon am
8.X ., die m eisten aber eher später als die M ehrzahl der pseudotinctaria (in einer Zucht vom
Ritömsee TI, 2002, schlüpfte die erste tinctaria allerdings schon am 29.IX., wobei das Ei auch
in diesem Fall A nfang VIII. abgelegt w orden war). Für die Bastardierungsversuche (siehe
K apitel 5) m ussten deshalb anfangs einige pseudotinctaria vorsichtshalber im K ühlschrank
gehalten w erden, um ihr Leben zu verlängern. Später schlüpften aber auch beide Arten oft
ziem lich gleichzeitig. Aus diesen ungew öhnlich schnell entw ickelten Raupen bzw. Puppen
schlüpften die m eisten Falter der F l-G eneration bei beiden A rten noch im Laufe des M onats
O ktober, einige w enige auch Anfang N ovem ber und ein einziges pseudotinctaria- Weibchen
noch am 1.XII. Aus der F 1-G eneration konnten aus m ehreren Eigelegen au f dieser Weise 27
pseudotinctaria und 41 tinctaria für die Belegsam m lung präpariert und behalten werden.
Aus einigen artgleichen, problem los zustandegekom m enen Paarungen dieser 2.G eneration
lagen schon E nde O ktober erneut befruchtete Eier vor (K opula konnte jed o ch lediglich
einm al beobachtet werden, sie dauerte etwa 1 Stunden lang). Die W eiterentwicklung erfolgte
dann ähnlich w ie bei der Elterngeneration. Viele Raupen traten noch im N ovem ber in eine
D iapause ein, etliche w uchsen aber ununterbrochen heran und verpuppten sich ohne je d e
Zw ischenpause. D ie völlig überraschende 3. Faltergeneration der beiden, sonst in der freien
N atur wohl sicher univoltinen Arten schlüpfte bei pseudotinctaria zwischen dem 11. und dem
30.XII. (insg. 36 Expl.), dagegen bei tinctaria zwischen dem 19. und dem 31 .XII. (insg. 23 Expl.),
also wiederum zum Teil ein wenig später. A uf eine Weiterzucht ist diesmal verzichtet worden.
4
Luzern; download
www.biologiezentrum.at
R e z b a©Natur-Museum
n y a i- R e s e rLuzern
, L.: und
C. Entomologische
tinctaria &Gesellschaft
pseudotinctaria'.
Zucht,
Raupe, Bastardierungsversuche
K urzangaben zu dieser Entw icklung der 3., partiellen Faltergeneration:
- tinctaria'. E iablage am 22.X ., Schlüpfen der Raupen am 2.X I., erste Puppe A nfang X II.,
Schlüpfen des ersten Falters am 19.XII. (Entw icklung der Raupe vom Schlüpfen bis zur
V erpuppung ca. 38 Tage, Entw icklung von der Eiablage bis zum Schlüpfen des Falters 58
Tage).
- pseu d o tin ctaria : E iablage am 20.X., Schlüpfen der Raupen am 2 8 .X., erste Puppe schon
Ende XI., Schlüpfen des ersten Falters am 11 .XII. (Entwicklung der Raupe vom Schlüpfen bis
zur V erpuppung ca. 30 Tage, Entwicklung von der Eiablage bis zum Schlüpfen des Falters 54
Tage, beide also w iederum etwas schneller als bei tinctaria). Alles in allem v erlief die Zucht
bei den “ S chnellentw icklern” noch rascher als in der 2 .G eneration.
Es ist ziem lich schw er zu verstehen, warum solche Arten, die unter höheren Tem peraturen
zum Teil fähig sind jährlich sogar drei Faltergenerationen zu bilden, nur in den höheren Lagen
von G ebirgen leben und lediglich eine einzige G eneration zustande bringen.
Zum Schluss ist noch w ichtig zu allen zu verm erken, dass sämtliche, geschlüpfte Falter
äusserlich genitaluntersucht w orden sind (vgl. R e z b a n y a i -R es e r 2000). D abei zeigten die
N achkom m en der tinctaria-W eibchen stets typische G enitalm erkm ale von tinctaria, und
diejenige der pseudotinctaria-W eibchen waren ausnahm slos typische pseudotinctaria.
D ies ist neben dem, wenn auch eng begrenzten, sym patrischen Vorkommen ohne Ü b er­
gangsform en (R ez ba n y a i -R eser 2002a, 2002b, sowie S chm id 2002) ein w eiterer Beweis für
die artliche Selbständigkeit und Isolation der beiden Taxa.
4.BESCHREIBUNG DER ERSTEN STÄNDE
4.1. Ei
M akroskopisch bzw. mit einer norm alen, schwachen V ergrösserung (bis 60x) sind die Eier
oval geform t m it ziem lich glatter O berfläche, die aber fein und unregelm ässig vernetzt ist.
A nfangs sind sie blass hellgrün, später pastell hell rotbraun. Sie w erden vom W eibchen
grösstenteils einfach verstreut und nur einige w enige ausnahm sw eise angeklebt. A nzahl im
L abor bis über 80 Exem plare pro M uttertier, im Freien aber wahrscheinlich viel mehr. Die Eier
von pseudotinctaria sind gegenüber denjenigen von tinctaria, wenn sie nebeneinander
gestellt w erden, sichtbar etwas kleiner.
4.2. Eiraupe
- p se u d o tin c ta ria : V erhältnism ässig lang und sehr dünn. G rundfarbe schm utziggelb, Z eich­
nungen hellbraun. K o p f einfarbig schm utziggelb, Punktaugen dunkelbraun, M undw erk­
zeuge hell rotbraun. N ackenschild buckelartig. O berseite der m ittleren Segm ente (A b b .l):
B eidseitig m it je einem nur schwach angedeuteten, blass bräunlichen R ückenstreifen und an
den Rändern m it je einem Rückenseitenstreifen, die oberhalb der Stigmen eine etwas dunkle­
re, rundliche V erdickung aufweisen. Seite ziem lich zeichnungslos, w obei die R ückenseiten­
Luzern und
Gesellschaft Luzern; download www.biologiezentrum.at
Entomologische ©Natur-Museum
Berichte Luzern
48 Entomologische
(2002)
5
streifen m it der Verdickung oberhalb der Stigmen auch von der Seite her gut sichtbar sind.
Ein schmaler, blass marm orierter Seitenstreifen fliesst mit dem Rückenseitenstreifen zum Teil
zusammen.
- tinctaria: D eutlich gedrungener und etwas grösser als die frisch geschlüpfte pseudotinctaria-Kaupe. G rundfarbe ebenfalls schm utziggelb, Z eichnungen hellbraun. K o p f ähnlich
pseudotinctaria aber sehr blass rotbraun marm oriert. O berseite der m ittleren Segmente
(Abb. 1) m it einem dünnen M ittelstreifen und m it je einem deutlich breiteren, etwas gewellten
Rückenseitenstreifen (ohne den Fleck von pseudotinctaria). Seitlich ein w enig heller als die
O berseite, unterhalb der R ückenseitenstreifen bzw. oberhalb der Stigm en m it einem nur
schw ach angedeuteten, im m er w ieder unterbrochenen, blassen Seitenstreifen.
A b b .l: Ober- und Unterseite der mittleren Segmente der Eiraupe der beiden C rocota-Arten.
tinctaria
pseudotinctaria
4.3. E rw achsene R au p e
Die erw achsenen Raupen der beiden Arten sind ein w enig variabel gezeichnet und gefärbt,
m akroskopisch betrachtet einander aber sehr ähnlich. Sie sind im A llgem einen überall stark
gefaltet und voll m it kleinen, rundlichen oder ovalen W arzen, die abw echselnd heller oder
dunkler sind. D ie Farben der Raupen (G rundfarbe und Farbe der Zeichnungen) ist eine
M ischung aus G elb, G elbbraun, H onigbraun, hell R otbraun, dunkel Rotbraun, Braun und
Schwarzbraun. - A u f die komplizierte Chetotaxie der Raupen wird hier nicht eingegangen, da
U nterschiede in der A nordnung der kleinen Borsten bei solch nahe verw andten A rten wohl
kaum zu erw arten sind.
6
Luzern;
download
www.biologiezentrum.at
R e z b a©Natur-Museum
n y a i -R e s e rLuzern
, L.. und
C. Entomologische
tinctaria &Gesellschaft
pseudotin
ctaria’
. Zucht,
Raupe, Bastardierungsversuche
tinctaria (Foto 1-2)
K o p f : Hell gelbbraun mit einigen blass- oder dunkelbraun punktierten, länglichen Fleckchen.
Oberseite:
H alsschild (A bb.2): M it dunkelbraunen R ückenseitenstreifen (rss), M ittel- (ms) und
N ebenrückenstreifen (nrs) fliessen jed o ch in einem breiten, rötlichbraun/gelbbraun m ar­
m orierten M ittelfeld zusamm en (wie a u f dem Analschild).
- Segmente 1 bis 3 (Abb.2): Beidseitig mit je einem breiten, ziemlich einfarbig dunkelbraunen,
ein w enig hell m arm orierten Rückenseitenstreifen (rss). N ebenrückenstreifen (nrs) breit
aber blass, rötlichbraun/gelbbraun m arm oriert, am proxim alen (hinteren) Rand des
3 .Segm entes aussen m it einem sichelförm igen, dunkelbraunen Fleckchen. R ücken­
m ittelstreifen (rm s) zum Teil kaum angedeutet, aber beidseitig der ersten beiden
Segm enteneinschnitte jew eils m it einer länglichen, dunkelbraunen V erdickung und au f
dem 3 .Segm ent hinter der M itte mit einem kleinen, dunkelbraunen, gedrungenen, spin­
delförmigen Fleck.
- Segmente 4 bis 8 (Abb.2): Rückenm ittelstreifen (rms) schmal, undeutlich, marm oriert aufge­
löst, blass rötlichbraun, in der M itte m it einem spindelförm igen, dunkelbraunen Knoten,
a u f den einzelnen Segmenten in unterschiedlicher Grösse. Je 1 N ebenrückenstreifen
(nrs) ähnlich gefärbt und m arm oriert aber breiter, caudal (kopfwärts) in einen auffälligen,
schw arzbraunen, länglich U -förm igen Fleck verdickt, proxim al (hinten) dagegen ledig­
lich beidseitig sichelförm ig etwas dicker dunkelbraun begrenzt. Je 1 R ückenseiten­
streifen (rss) noch breiter, dunkelbraun, nur w enig hell m arm oriert, m it ausgefransten
R ändern, caudal und proximal jew eils ein w enig verdickt und dunkler. A uch die kleinen,
runden Stigmen und der blasse, m arm orierte Seitenstreifen (ss) sind von oben noch
sichtbar. M ittelfeld am caudalen Rand zw ischen den beiden N ebenrückenstreifen (nrs)
in einem Viereck ein wenig gelblich aufgehellt.
- Segm ente 9 bis 11 (A bb.2): Caudale Flecken der N ebenrückenstreifen (nrs) sind a u f den
Segm enten 9 und 10 nur schwach angedeutet, au f dem 11 .Segment jed o ch w ieder kräfti­
ger und länglicher. A u f diesem Streifen proxim al (nach hinten) entw eder zw ei Sichel­
fleckchen (9 .Segment), je ein dunkler Fleck (11.) oder keine Verdunkelung (10.). Die
R ückenseitenstreifen (rss) sind heller als a u f den vorherigen Segm enten, rötlichbraun/
gelbbraun m arm oriert, am unteren Rand hin und w ieder dunkelbraun verstärkt. M ittel­
streifen (ms) unterschiedlich gestaltet: au f dem 9 .Segment in der M itte ein dunkler, vorne
und hinten offener Ring und darunter ein dunkler Rundfleck, a u f dem 10.Segm ent m it
etwas m ehr verdunkelten Rändern und hinten in einen länglichen Fleck dunkel ausge­
füllt, a u f dem 11 .Segm ent ähnlich, w obei aber die verdunkelte Verdickung m ehr als die
H älfte des Streifens umfasst.
- Segm ent 12 (Abb.2): Sehr schmal, faltenartig, grundsätzlich mit einer ähnlichen'M usterung
wie w eiter vorne, w obei der dunkle Fleck des R ückenseitenstreifens hier vom 11 .Seg­
m ent kräftig fortgesetzt ist und sich m anchm al bis zum M ittelstreifen ausdehnt.
Luzern 48
und Entomologische
Gesellschaft Luzern; download www.biologiezentrum.at
Entomologische ©Natur-Museum
Berichte Luzern
(2002)
7
Abb.2: Ornamentik der Raupen von Crocota tinctaria und pseudotinctaria (zwischen den beiden Arten
konnte der Verfasser keine sicheren, konstanten Unterscheidungsmerkmale finden).
8
Luzern; download
www.biologiezentrum.at
R e z b a©Natur-Museum
n y a i -R e s e rLuzern
, L.: und
C. Entomologische
tinctaria &Gesellschaft
pseudotinctaria:
Zucht,
Raupe, Bastardierungsversuche
- Segm ent 13 (A nalschild) (Abb.2): H ellbraun m it einigen dunklen Fleckchen und m it einem
breiten, rotbraun/gelbbraun m arm orierten M ittelfeld (wie au f dem Halsschild).
S e i t e :
- Segm ente 1 bis 3 (Abb.2): Seitenstreifen (ss) ziem lich breit, mit geschw ungenen Rändern,
gelbbraun/rotbraun m arm oriert und au f dem 1.Segm ent m it einem etwas grösseren, ova­
len, dunkelbraunen, innen helleren Stigma. D arüber ein schmaler, heller, blass m arm orier­
ter Streifen und der dunkel m arm orierter R ückenseitenstreifen (rss). U nterhalb des
Seitenstreifens eine stark gefurchte, viel hellere, blass gelbbraun/rotbraun m arm orierte
Seitenkante, darunter der dunkel m arm orierte Bauchseitenstreifen (bss). Vorderbeine
beinahe einfarbig schm utzig w eissgelb m it ein w enig Schatten und seitlich m it je einem
dunklen Punkt.
- Segm ente 4 bis 8 (Abb.2): D er etwas breitere Seitenstreifen (ss), der die kleinen, rundlichen,
dunkelbraunen, innen ein w enig helleren Stigm en einschliesst, ist blass gelbbraun/
braun m arm oriert, m it leicht geschw ungenen Rändern. D arüber ein schm aler Streifen
von der helleren G rundfarbe, dann ist der breite, dunkle R ückenseitenstreifen (rss) sicht­
bar. U nterhalb des Seitenstreifens (ss) eine breitere Partie erneut von der helleren, blass
m arm orierten G rundfarbe, dann ein sehr breiter, dunkelbrauner, ein w enig aber doch
hellbraun m arm orierter, proxim al (nach hinten) ein bisschen bauchartig verbreiterter
B auchseitenstreifen (bss), der einen länglich ovalen, etwas helleren, grossen Fleck
einschliesst. D arunter ist auch die hellere Bauchseite m it einem dünnen, blass m arm o­
rierten N ebenbauchstreifen (nbs) noch sichtbar.
- Segm ente 9 bis 11 (Abb.2): M usterung grundsätzlich ähnlich w ie w eiter kopfwärts, aber der
helle längliche Fleck im Bauchseitenstreifen (bss) lediglich a u f dem 9. Segment, oberhalb
des ersten K lam m erbeines vorhanden. W eiter hinten ist der Streifen ununterbrochen,
etw as schm äler und läuft über die Vorderseite des hinteren Klam m erbeins. A u f den
Segm enten 10 und 11 sind die Stigm en etw as kleiner als die anderen w eiter kopfw ärts.
- Segm ent 12 (Abb.2): L ediglich eine schm ale Falte, unterschiedlich braungelb/rötlichbraun
m arm oriert, ohne Stigma.
- Segment 13 (Analschild) (Abb.2): Hell braungelb, kaum marmoriert, ziemlich einfarbig, hin­
ten zugespitzt.
- K lam m erbeine (Abb.2): Eintönig braungelb/rotbraun m arm oriert, das hintere B ein caudal
(kopfw ärts) in einem Streifen deutlich dunkler. K lam m erkränze rötlichbraun.
Unterseite:
- Segm ente 1 bis 3: Zw ischen den V orderbeinen eintönig braungelb/rotbraun marm oriert.
- Segm ente 4 bis 8 (Abb.2): Beidseitig m it breiten, dunklen Bauchseitenstreifen (bss) (siehe
oben), sonst ist die Bauchseite viel w eniger gezeichnet, also viel heller beigefarbig als
die Oberseite. In der M itte ein etwas breiterer und dunklerer, fein m arm orierter Bauch-
©Natur-Museum
Luzern48
und(2002)
Entomologische Gesellschaft Luzern; download www.biologiezentrum.at
Entom ologische Berichte
Luzern
9
Foto 1-4: Erwachsene Raupen von Crocota tinctaria (1-2) und pseudotinctaria (3-4) von oben und seitlich
betrachtet. Die gut m erkbaren U nterschiede gehören jedoch leider in die grundsätzliche Variationsbreite
beider Arten (Foto R u d o l f B r y n e r , Biel BE).
Luzern und
Gesellschaft Luzern; download www.biologiezentrum.at
Entomologische ©Natur-Museum
Berichte Luzern
48 Entomologische
(2002)
11
m ittelstreifen (bms), beidseitig mit fein m arm orierten, dunkleren Linien begrenzt, die
vor allem caudal (kopfwärts), aber auch proximal (hinten) vor den Segmenteinschnitten
etwas dunkler und dicker werden. A uf dem M ittelstreifen ein w enig w eiter vorne als die
M itte ein auffälliger, ziem lich dicht schwarzbrauner, rundlicher Fleck, kaum breiter als
der M ittelstreifen selbst. Sonst beidseitig noch je 2 etwas dunklere, aber sehr schmale
und undeutliche, blass m arm orierte, leicht geschw ungene B auchnebenstreifen (bns).
- Segm ente 9 bis 13: Zw ischen den K lam m erbeinen unterschiedlich braungelb/rötlichbraun
marmoriert.
pseu dotin ctaria (Foto 3-4)
Bei den erw achsenen Raupen von pseudotinctaria konnte der V erfasser in der äusseren
M orphologie keine konstanten U nterschiede gegenüber tinctaria finden, da die Variabilität
einen Vergleich sehr erschwert. Die Raupen beider A rten können schw ächer oder kräftiger,
kontrastreicher gezeichnet sein, die G rundfarbe ist mal heller, gelblicher, mal m ehr bräunlich
gelb, die M arm orierung bzw. die Zeichnungen mal hell- oder dunkelbraun, oder deutlich
rotbraun. Auch einzelne typische Zeichnungelem ente sind m anchm al sehr deutlich, m anch­
mal nur schw ach angedeutet. So sehen oft auch die Raupen aus dem gleichen Eigelege so
aus, als ob sie zu verschiedenen A rten gehören würden.
4.4. P u p p e (A bb.3)
Die Puppen beider A rten sind typische G eom etridenpuppen, dunkel oder etwas heller braun,
m ehr oder w eniger glänzend. M akroskopisch wohl kaum zu unterscheiden. Zeichnungen
über die letzten Segm ente beider Geschlechter werden hier von drei Seiten her veröffentlicht,
w obei es offen gelassen bleiben muss, ob die kleinen A bw eichungen zw ischen tinctaria
und pseudotinctaria als artcharakteristisch betrachtet w erden können, da auch diese M erk­
male mehr oder w eniger variabel gestaltet sind. Vor allem ist dabei die Umgebung der Genitalund A nalöffnungen a u f der U nterseite zu beachten.
5. BASTARDIERUNGSVERSUCHE
M it den im L abor geschlüpften Faltern der F2-G enerationen von tinctaria und pseudotinc­
taria sind im Laufe des Monats Oktober acht Bastardierungsversuche durchgeführt worden:
1) pseudotinctaria-M ännchen (e.o. 8.X.) und tinctaria-W eibchen (e.o. ll.X .): Die beiden
Falter ab N achm ittag 11 .X. im gleichen Behälter, am 14.X. vorm ittags liegt das W eib­
chen tot am Boden des Behälters, das M ännchen lebt noch einige wenige Tage lang.
Am Boden liegen ca. 100 Eier, der ganze E ivorrat ist aber offensichtlich nicht abgelegt
worden. A lle abgelegten Eier sind anscheinend unbefruchtet, sie trocknen nach eini­
gen Tagen näm lich ein und schlüpfen nicht.
2) tinctaria (e.o. \3.X.)x-pseudotinctaria (e.o.l3.X .): Im gleichen Behälter ab Vormittag 14.X.
Am 15.X. liegen schon m ehrere Eier am Boden. Am 2 0 .X. sind beide Falter tot. Die
zahlreich verstreuten Eier am Boden sind alle anscheinend unbefruchtet.
12
Luzern; download
www.biologiezentrum.at
R e z b a©Natur-Museum
n y a i -R e s e rLuzern
, L.: und
C. Entomologische
tinctaria &Gesellschaft
pseudotinctaria:
Zucht,
Raupe, Bastardierungsversuche
tinctaria
pseudotinctaria
tinctaria
pseudotinctaria
Abb.3: Die letzten Puppensegmente von Crocota tinctaria und pseudotinctaria von unten, seitlich und
von oben betrachtet.
ventral
lateral
dorsal
Luzern und
Gesellschaft Luzern; download www.biologiezentrum.at
Entomologische ©Natur-Museum
Berichte Luzern
48 Entomologische
(2002)
13
3) pseudotinctaria (e.o. 16.X.) x tinctaria (e.o. 16.X.): Im gleichen B ehälter ab Vormittag
16.X. A m 20.X. ist das pseudotinctaria-M ännchen tot, das tinctaria-W eibchen lebt
noch einige Tage lang. Zahlreiche Eier am Boden, alle anscheinend unbefruchtet.
4) tinctaria (e.o. 19.X.) x pseudotinctaria (e.o. 19.X.): A b N achm ittag 20.X. im gleichen
Behälter. D ie nach einigen Tagen verstreuten zahlreichen E ier sind anscheinend
unbefruchtet.
5) tinctaria (e.o. 21.X.) x pseudotinctaria (e.o. 21.X.): A b N achm ittag 21.X. im gleichen
Behälter. D ie nach einigen Tagen verstreuten zahlreichen E ier sind anscheinend
unbefruchtet.
6) pseudotinctaria (e.o. 21.X.) x tinctaria (e.o. 21.X.): A b N achm ittag 21.X. im gleichen
Behälter. D ie nach einigen Tagen verstreuten zahlreichen E ier sind anscheinend
unbefruchtet.
7) 2 tinctaria (e.o. 22.X.) x pseudotinctaria (e.o. 22.X.): Ab N achm ittag 22.X. im gleichen
Behälter, und zw ar diesm al zwei tinctaria-Männchen m it einem pseudotinctariaWeibchen. D ie nach einigen Tagen verstreuten zahlreichen E ier sind anscheinend
auch unter solchen U m ständen unbefruchtet.
8) tinctaria (e.o. 22.X .) x pseudotinctaria (e.o. 22.X.): A b N achm ittag 22.X. im gleichen
Behälter. Die nach einigen Tagen verstreuten zahlreichen E ier sind anscheinend
unbefruchtet.
Eine A nzahl der unbefruchteten Eier aller 8 W eibchen sind a u f E tiketten geklebt und in der
Sam m lung aufbew ahrt worden.
Im A llgem einen konnte festgestellt w erden, dass die M ännchen au f die m eist lockenden
W eibchen bei diesen artfrem den Paaren anscheinend überhaupt nicht reagierten, und zw ar
bei keiner der beiden K om binationen. A uch K opula konnte nie beobachtet werden. Obw ohl
diese “nichtgelungenen” Versuche nur m inderw ertige B ew eiskraft besitzen, w eisen auch sie
darauf hin, dass tinctaria und pseudotinctaria zwei voneinander genetisch artlich getrenn­
te Taxa, also “bona species” , sind.
6. LITERATUR
L e r a u t , P. (1999): Contribution ä l’etude des especes du genre Crocota HÜBNER.
(1999):
Alexanor, 20 (8), 1998
467-481.
N y s t , R.H. (2000): Ajouts ä la distribution geographique du genre Crocota (Lepidoptera: Geometridae).
Phegea, 28 (3): 123.
R e z b a n y a i -R e s e r ,
L. (2000):
Zur Morphologie, Phänologie und Verbreitung von Crocota tinctaria
H ü b n e r , 1799, und der erst vor kurzem erkannten C.pseudotinctaria L e r a u t , 1999 (Lepidopte­
ra: Geometridae).
Entomol. Ber. Luzern, 44: 137-162.
R e z b a n y a i -R e s e r , L. (2002a):
Sympatrisches Vorkommen von Crocota tinctaria (HÜBNER, 1799) und
pseudotinctaria L e r ä ü t , 1999, zwischen Olivone und dem Lukmanierpass, Nordosttessin, sowie
weitere Fundorte in der Schweiz, in Italien und Frankreich (Lepidoptera: Geometridae). - Ento­
mol. Ber. Luzern, 47: 85-114.
14
Luzern;
download
www.biologiezentrum.at
R e z b a©Natur-Museum
n y a i -R e s e r ,Luzern
L.. und
C. Entomologische
tinctaria & Gesellschaft
pseudotin
ctaria’
. Zucht,
Raupe, Bastardierungsversuche
R e z b a n y a i -R e s e r , L. (2002b): C V o c o /a -S tu d ie n 4.
D ie e ig e n a r tig e V erb reitu n g und d as w eiter e sy m p a -
trisc h e V o r k o m m e n v o n Crocota tinctaria (H ü b n e r , 1799) und pseudotinctaria L e r a u t , 1999,
b ei L a g o R itö m , N o r d te s sin , S c h w e iz (L ep id op tera: G eo m etrid a e).
-
E n to m o l. B er. L u zern, 48:
15-36.
S c h m id , J. (2002): Zur Verbreitung von Crocota tinctaria (H ü b n e r , 1799) und Crocota pseudotinctaria
L e r a u t , 1999, im Einzugsgebiet des Vorderrheins (=Surselva), Kanton Graubünden (Lepidoptera:
Geometridae). - Entomol. Ber. Luzern, 47: 115-120.
Adresse des Verfassers:
Dr. Ladislaus R e s e r ( R e z b a n y a i )
Natur-Museum Luzern
Kasemenplatz 6
CH-6003 Luzern
e-mail (neu): [email protected]
Herunterladen