Poster-1.19 Die Erstmanifestation einer Sarkoidose als Tumor in der Hohlhand S. Altmann1, U. Mirastschijski1, W. Schneider1 1 Otto-von-Guericke Universität Magdeburg Einleitung: Bei der Sarkoidose handelt es sich um eine ätiologisch unklare Systemerkrankung, charakterisiert durch Epitheloidzellgranulome in zahlreichen Organen und Geweben. Bei 90% der Patienten sind Lunge und Hiluslymphknoten befallen. Ein Auftreten von Sarkoidosegranulomen im Bereich der oberen Extremitäten ist extrem selten. Wir berichten über eine junge Patienten, wo sich ein Tumor in der Hand als Sarkoidosebefall herausstellte. Eine Erkrankung war zum damaligen Zeitpunkt nicht bekannt gewesen. Fallbericht: In unserer Sprechstunde wurde eine 36 jährige Patientin mit einem Tumor in der Hohlhand vorstellig. Seit 2 Monaten hatte sie eine plötzliche schmerzhafte Schwellung mit Größenzunahme bemerkt. Bei der klinischen Untersuchung zeigte sich eine 4x2,5cm große Raumforderung palmar im distalen Hohlhandbereich. Der Tumor war prall elastisch und druckschmerzhaft. Entzündungszeichen bestanden nicht. Durchblutung, Motorik und Sensibilität waren intakt. Röntgenologisch zeigte sich eine Weichteilschwellung mit Knochenusuren am Grundglied D3 re.. Sonografisch stellte sich ein 4x3 cm großer solider nicht komprimierbarer Tumor dar. Im MRT zeigte sich ein pathologisches KM Enhancement. Der Tumor ummantelte die Flexoren des 3. Strahles und infiltrierte Anteile des M. lumbricales und interosseus. Intraoperativ zeigte sich dann ein knotiger, mit Fettzellen durchsetzter Tumor. Im Schnellschnitt wurde eine pseudotumoröse Veränderung mit Riesenzellen diagnostiziert. Ein Anhalt auf Malignität bestand nicht. Es erfolgte daraufhin die vollständige Entfernung. Die endgültige Histologie ergab dann kollagenfaserreiches Bindegewebe und Fettgewebe mit epitheloidzelligen Granulomen vom Sarkoidose Typ. Daraufhin wurde ein Staging veranlasst. Es zeigten sich im Thorax-CT multiple mediastinale und hiliäre Lymphknotenvergrößerungen. Ein halbes Jahr postoperativ zeigten sich reizlose Narbenverhältnisse im Bereich der Hand. Es zeigte sich eine vollständige Funktion. Durchblutung, Motorik und Sensibilität waren intakt. Ein Anhalt auf Rezidiv bestand nicht. Die pulmologische Behandlung dauert noch an. Schlussfolgerung: Die Sarkoidose ist eine seltene Erkrankung, die in Europa mit einer Inzidenz von 10:100000 auftritt. In der Regel fallen die Patienten auf Grund der Lungenveränderungen mit Dyspnoe auf. Das die Diagnosestellung als Zufallsbefund durch einen Befall der Hohlhand erfolgt ist sehr ungewöhnlich. Bei Tumoren der Hand ist immer auch an seltene Tumore zu denken und eine histologische Abklärung kann auch mal richtungsweisend für Systemerkrankungen sein.