Info-Brief Schädlingsmanagement Vorsorge Überwachung Bekämpfung Vorratsschutz Taubenabwehr Holzschutz Desinfektion Betriebshygiene-Service HACCP/IFS-Konzepte E-Shop Personal-Schulungen Wir schützen Ihre Werte Staubläuse Diese winzigen Insekten, ihre Größe beträgt zwischen 0,9 mm bis 2 mm, treten zum Teil massenhaft in Wohn- oder Lagerbereichen auf. Auch wenn das Einzeltier nicht sehr auffällig ist, so kann ein Massenbefall bei den betroffenen Personen Ekelgefühle und Unwohlsein hervorrufen. Die Staubläuse haben trotz ihres Namens mit den Läusen, die am Menschen oder an Tieren parasitieren, nichts gemeinsam. Vielmehr handelt es sich um eine eigene, ca. 2.500 Arten umfassende Insektengruppe (Copeognatha). Die Tiere sind äußerst klein und besitzen keine Flügel oder lediglich Stummelflügel. Sie können sehr schnell laufen und sind in der Lage zu springen. Die Larven ähneln in ihrem Aussehen und der Lebensweise den erwachsenen Tieren. Sie sind etwas kleiner, noch nicht dunkel gefärbt und besitzen keine einfachen Augen. Die häufigsten in Wohnräumen vorkommenden Staublausarten sind die Bücherlaus und die Gemeine Staublaus. Bücherlaus Erwachsenes Insekt 0,9 mm – 1,1 mm (Liposcellis bostrychophillus) Larve 0,5 mm – 0,9 mm Biologie und Entwicklung Staubläuse benötigen einen Lebensraum mit hoher relativer Luftfeuchte (rLF) von über 70 bis 90 %, wobei für eine, wenn auch nicht optimal verlaufende Entwicklung, eine Mindestfeuchte von 60 % ausreichend sein kann. Staubläuse ernähren sich hauptsächlich von Algen und Schimmelrasen, der sich an feuchten Wänden (Neubauten, Altbauten mit Wasserlasten, Fehllüftung oder nach Wasserschäden) bildet. Somit ist das Vorkommen von Staubläusen innerhalb von Wohn- und Lagerräumen immer ein Hinweis auf ein Feuchtigkeits- und damit verbundenes Schimmelproblem. Der Schimmelbefall muß dabei nicht unbedingt sichtbar sein, da das Myzel der Schimmelpilze im allgemeinen unauffällig ist und nur die Fruchtkörper auffällige Verfärbungen besitzen. Alle Staublausarten können aktiv Wasserdampf aus der Luft absorbieren, sobald eine bestimmte relative Feuchte überschritten wird. Je nach Art liegen die Grenzwerte bei 60 bis 85 % rLF. Die Wasseraufnahme erfolgt über ein spezielles Organ, das wie eine Art Zunge herausgestreckt wird und von einer hygroskopischen (wasseranziehenden) Flüssigkeit umgeben ist. Die mit Wasser angereicherte Flüssigkeit wird dann über feinste Röhrchen mittels einer am Schlundeingang liegenden Pumpe abgesaugt. Eine der in Haushalten häufigsten Arten ist die Bücherlaus (Liposceluis bostryophilus). Dieses ungeflügelte Insekt stammt wahrscheinlich aus Afrika und ist heute weltweit verbreitet. In Mitteleuropa findet man sie innerhalb von Gebäuden meist in Küchen, Vorratsspeichern, Speisekammern und überall dort, wo Nahrungsmittel oder anderes organisches Material gelagert wird. Im Unterschied zu den meisten anderen Staubläusen kann sich die Bücherlaus partenogenetisch, also über sogenannte „Jungfernzeugung“, vermehren. Da diese Vermehrung ungeschlechtlich, also ohne die Befruchtung durch Männchen erfolgt, können die Weibchen wiederum nur Eier ausbilden, aus denen sich später ausschliesslich Weibchen entwickeln. Männchen sind im übrigen bei dieser Staublausart nicht bekannt. Der Vorteil der Partenogenese liegt in der Fähigkeit begründet, in sehr kurzer Zeit massenhaft Nachkommen zu erzeugen. Da alle Nachkommen jedoch über das gleiche genetische Material wie die „Mutter“ verfügen, ist keine genetische Vielfalt vorhanden, was unter Umständen für eine Tierart von großem Nachteil sein kann. Aus diesem Grund ist die Jungfernzeugung im Tierreich nicht weit verbreitet. Staubläuse, auch jene Arten, die sich nicht partenogenetisch vermehren, bilden mehrere Nachkommensgenerationen im Jahr aus, so dass es bei für sie idealen Klimabedingungen zu Massenvermehrungen kommen kann. Gemeine Staublaus Lepinotus patruellis Trogium pulsatorium Adultes Insekt Adultes Insekt 1,5 mm – 2 mm 1,3 mm – 2 mm Die Eientwicklung dauert bei Optimalbedingungen (20 oC und 85 % rLF) etwa 26 Tage. Bei 15 oC kann sie bis zu 70 Tage andauern. Die Entwicklung der Larven ist noch stärker von der Luftfeuchtigkeit und Temperatur abhängig. Für die Entwicklung muß eine Mindestfeuchte von 50 bis 60 % und eine Mindesttemperatur von 15 oC vorliegen. Die Optimalbedingungen für die Entwicklung belaufen sich auf 70 bis 90 % rLF und 20 bis 27 oC, wobei höhere Temperaturen sich nachteilig auf die Entwicklung auswirken. Die Dauer der Larvenentwicklung beträgt in Abhängigkeit von Temperatur und Luftfeuchte zwischen 9 und 95 Tagen. Die Lebenserwartung der ausgewachsenen Tiere beträgt ca. 210 Tage (22 oC) und etwa 100 Tage (25 oC). Befallsursachen Staubläuse leben an schimmeligem Stroh, an Heu und Pflanzen. Dadurch können sie in Wohnungen eingeschleppt werden, wenn solche Materialien zur Isolierung von Wänden und Decken oder zur Füllung von Polstermöbeln und Matratzen verwendet werden. Sind die Räume feucht genug, um ein Schimmelwachstum zu fördern, so kann es nach kurzer Zeit zu einer Massenvermehrung der zunächst übersehenen Tiere kommen. Auch können Vogelnester an Gebäuden, besonders Spatzen- und Taubennester, die Ursache für eine Staublausinvasion in Wohnräumen sein. In zu feuchten Lagerräumen können Staubläuse aufgrund ihrer geringen Körpergrösse durch die feinsten Spalten und Risse im Verpackungsmaterial in die Vorräte gelangen. Sie können aber auch in die leeren Verpackungshüllen vor der Befüllung eingewandert sein, wenn diese Verpackungen ebenfalls zu feucht gelagert wurden und sich deshalb auf dem Papier ein Schimmelbefall gebildet hat. Erkennen eines Befalls an/in Lebensmitteln Ohne optische Hilfen ist ein Staublausbefall am besten an hellen Nahrungsmitteln (Mehl, Gries oder Reis) feststellbar. Hier kann man die kleinen, hell bis bräunlichen Tiere auf der Oberfläche herumlaufen sehen. Oft sind die Bewegungen ruckartig. Die Tiere bleiben plötzlich stehen und rennen nach einer kurzen Pause mit einer Richtungsänderung weiter. Besonders bei doppelt verpackten Lebensmitteln, wie z. B. eine Papiertüte mit Kartoffelpulver innerhalb einer Pappschachtel, können Staubläuse zwischen beiden Verpackungen herumlaufen, ohne dass zu diesem Zeitpunkt das Lebensmittel bereits befallen sein muß. Der Befall des Lebensmittels kann dann auch erst später, nach Öffnen der Papiertüte und Gebrauch des Lebensmittels erfolgen. Auf dunklem Nährsubstrat ist ein Befall durch Staubläuse nur mit sehr guter Beleuchtung erkennbar. Tote Tiere sind nur äußerst schwer und nur mit Hilfe von starken Lupen zu finden. Bei Getreide mit altem Befall können die Samenschalen oberflächlich angenagt sein. Manche Staublausarten fressen dabei auch den Mehlkörper oder den Keim des Getreidekorns. An eingeschweissten Papierverpackungen kann bei Befall auch dunkler Staub zwischen der Folie und der Packung vorhanden sein. Dabei handelt es sich oft um den Kot der Staubläuse. Die Tatsache, dass Staubläuse innerhalb der Verpackung vorzufinden sind reicht aus, diese Ware als ekelerregend abzulehnen. Meistens haben mangelhafte Lagerbedingungen beim Hersteller des Lebensmittels, der Verpackung oder des Ladengeschäftes den Befall begünstigt oder verursacht. Schäden Ausserhalb von zu feucht gelagerten Nahrungsmitteln und Vorräten ernähren sich Staubläuse von Schimmelrasen, der auf zu feuchten Oberflächen (oft Papier) wächst. Sie sind im normalen Wohnumfeld nicht als Schädlinge im eigentlichen Sinn, sondern eher als Lästlinge mit ekelerregender Wirkung zu betrachten. Sie können aber Pilzsporen auf andere Produkte wie Lebensmittel oder Textilien übertragen und diese dadurch verderben. Auch der Befall an Lebensmitteln oder Vorratsgütern wie Getreide ist ein Hinweis auf das Vorhandensein von Schimmel an diesen Produkten. Weniger das Vorratsgut als vielmehr der sich wegen zu hoher Luftfeuchtigkeit bildende Schimmelrasen dient ihnen als Nahrungsgrundlage. Eine Reinigung solcher befallener Vorräte ist praktisch nicht möglich, so dass sie für den menschlichen Verzehr ungeeignet sind und vernichtet werden müssen. Bekämpfung Innerhalb von Räumen löst eine chemische Bekämpfung mittels Insektiziden das Problem nur kurzfristig, denn tiefe Ritzen und Spalten sind oft bei solchen Bekämpfungsaktionen unzugänglich. Hier liegt dann meist das Reservoir für ein erneutes Aufkeimen des Befalls. Da das Vorkommen von Staubläusen eng an zu hohe Luftfeuchtigkeit und das Vorkommen von Schimmelpilzen gebunden ist, muß vielmehr versucht werden, die Feuchtigkeit abzusenken. Bei Neubauten regelt sich das, unterstützt mit richtigem Lüftungsverhalten, nach einigen Monaten von allein. Dieser Zeitraum kann aber durch den Einsatz von Bautrocknern verkürzt werden. Bei Altbauten muss die Ursache für die hohe Baufeuchte ermittelt und – z.B. durch Trockenlegung von Mauerwerk – beseitigt werden. Eventuell kann auch durch den Zusatz pilzhemmender Mittel in Wandfarben Abhilfe geschaffen werden. Nahrungsmittel sollten in Bereichen mit hoher Feuchtigkeit nicht gelagert werden. Ebenso ist die Lagerung von organischen Materialien (z.B. Akten oder Altpapier) zu vermeiden. Innerhalb von Räumen, die aufgrund ihrer Nutzung eine hohe Luftfeuchtigkeit besitzen (z.B: Waschküchen, Bäder usw.) sollte die Feuchte durch entsprechende Lüftung und lokale Trocknungsmaßnahmen, beispielsweise über den Einsatz von Silikagel, gesenkt werden. Ein ähnlicher Erfolg kann innerhalb von Lagerräumen erreicht werden, wenn die Temperatur unter 15 oC abgesenkt wird. Verantwortlich für den Inhalt: André Hermann Dies ist eine Information der Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000 Michael Hauptmann GmbH Hygieneservice Alte Volksparkstr. 24 D-22525 Hamburg Telefon: 040-8323133 Telefax: 040-8323530 E-Mail: [email protected] Internet: www.hauptmann-gmbh.de Weitere Stützpunkte: Elmshorn