Myokardbiopsie - Herz- und Diabeteszentrum NRW

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HDZ NRW: Medizinische Kompetenz
und menschliche Nähe
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Schlaganfall
Extrem selten kommt es durch Verschleppung von
Gewebepartikeln, kleinen Blutgerinnseln oder Luft zum
Auftreten eines Schlaganfalls. Das Risiko, dass während
einer Myokardbiopsie ein Schlaganfall auftritt, ist
minimal, wenn die Biopsie wie in unserer Klinik nahezu
ausnahmslos im rechten Herzen durchgeführt wird. Nur
wenn angeborene Kurzschlussverbindlungen (Vorhofscheidewanddefekte) vom rechten zum linken Herzen
bestehen,
können dann Blutgerinnsel zum Gehirn gelangen. Bei
Myokardbiopsien im linken Herzen liegt das Schlaganfallrisiko deutlich höher, ist aber insgesamt trotzdem
niedrig.
Tod
Extrem selten kommt es zu Todesfällen. Dies betrifft in
der Regel Patienten mit schwersten Herzerkrankungen.
Im Herz- und Diabeteszentrum NRW sind in den letzten
Jahren bei mehreren tausend Myokardbiopsien bisher weder
Schlaganfälle noch Todesfälle aufgetreten.
Das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
(HDZ NRW), Bad Oeynhausen, ist ein international führendes Zentrum zur Behandlung von Herz-, Kreislaufund Diabeteserkrankungen. 37.000 Patienten pro Jahr,
davon 15.000 in stationärer Behandlung, werden im
Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum versorgt.
Die Klinik für Kardiologie des HDZ NRW unter der Leitung
von Univ.-Prof. Dr. med. Dieter Horstkotte ist spezialisiert
auf die Behandlung der Koronaren Herzkrankheit, Herzklappenfehler, Herzmuskelerkrankungen, Herzrhythmusstörungen und entzündliche Herzerkrankungen. In der
Klinik für Kardiologie werden jährlich 10.000 Herzkatheteruntersuchungen durchgeführt. Über 7.000 Patienten
pro Jahr kommen zur ambulanten Behandlung in die Klinik. Modernste diagnostische und bildgebende Verfahren
sowie alle modernen Kathetertechniken sichern die bestmögliche und schonende medizinische Versorgung der
Patienten. Die Klinik ist Europäisches und Nationales
Exzellenz-Zentrum zur Bluthochdruckbehandlung, anerkanntes Brustschmerzzentrum (CPU – Chest Pain Unit)
sowie als überregionales Zentrum zur Versorgung Erwachsener mit angeborenem Herzfehler (EMAH) zertifiziert.
Bei Fragen stehen wir Ihnen und Ihrem weiterbehandelnden
Arzt gern zur Verfügung.
Telefon: +49 (0) 5731 / 97-1100
Telefax: +49 (0) 5731 / 97-1110
Mit besten Wünschen
Ihr
Univ.-Prof. Dr. med. Dieter Horstkotte
Direktor der Klinik für Kardiologie
Patienteninfo
Myokardbiopsie
Klinik für Kardiologie
Herz- und Diabetes­zentrum NRW
Bad Oeynhausen
Klinik für Kardiologie
Herz- und Diabeteszentrum NRW
Universitätsklinik der
Ruhr-Universität Bochum
Georgstraße 11
32545 Bad Oeynhausen
Tel +49 (0)5731 / 97-0
Fax +49 (0)5731 / 97-23 00
[email protected]
Vorwort
Untersuchung
Seltene Komplikationen
Die Untersuchung erfolgt im Katheterlabor. Nach örtlicher
Betäubung wird in der Regel von der Leistenvene aus über
ein spezielles Einführungsbesteck ein Spezialkatheter
(Abb. 1) eingeführt. Die Gewebeentnahme erfolgt mit diesem Spezialkatheter. Unter Röntgensicht (Abb. 2) werden
vier bis zehn Gewebeproben aus verschiedenen Bereichen
der Herzscheidewand entnommen. Während der Entnahme
der Gewebeproben treten unter Umständen harmlose Extraschläge des Herzens auf, wenn der Katheter die Herzwand
berührt. Diese können Sie als leichtes Herzklopfen verspüren.
Am Ende der Untersuchung wird das Einführungsbesteck aus
der Leistenvene entfernt. Sie erhalten für eine bis zwei Stunden einen leichten Druckverband in der Leiste, damit an der
Einführungsstelle keine Nachblutung auftritt. Einige Stunden
nach der Untersuchung wird bei Ihnen eine Herzultraschalluntersuchung (Echokardiographie) durchgeführt, um ganz
sicher zu sein, dass das Herz durch die Gewebeentnahme
nicht verletzt wurde.
Die Myokardbiopsie ist in geübten Händen eine risikoarme
Untersuchung zumal sie im HDZ häufig und immer von
einem sehr erfahrenen Arzt durchgeführt wird. In seltenen
Fällen kann eine Myokardbiopsie dennoch zu schwerwiegenden, eventuell lebensbedrohlichen Komplikationen führen.
Liebe Patientin, lieber Patient!
Sie leiden an einer Funktionsstörung des Herzmuskels deren
Ursache durch die bisherigen Untersuchungen nicht zuverlässig geklärt werden konnte. Um herauszufinden, ob eine akute oder chronische Virusinfektion des Herzens, eine Einlagerung von Fremdsubstanzen wie Eiweißkörpern (z.B. Amyloid),
Eisen, Kupfer, etc. oder eine angeborene Verdickung des
Herzmuskels ursächlich für Ihre Herzerkrankung ist, empfehlen wir, kleine Gewebeproben aus dem Herzen zu entnehmen. Die Feinstruktur der Gewebeproben kann dann analysiert werden.
Mit speziellen Markern werden die Gewebeproben auf das
Vorhandensein von Entzündungszellen, auf abgelagerte Eiweißkörper sowie mit gentechnologischen Methoden (PCR)
auf den Nachweis von Virusbestandteilen hin untersucht.
Nach Vorliegen der Ergebnisse dieser Untersuchungen können wir Ihnen möglicherweise eine sehr gezielte Therapie
vorschlagen.
Abb. 1: Größenvergleich:
Biopsiezange mit Streichholz
Abb. 2: Röntgenbild: Biopsiezange im Herzen
Folgende Komplikationen können auftreten:
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Herzrhythmustörungen Meistens treten harmlose Extraschläge des Herzens auf.
Sehr selten können eine anhaltende Kammertachykardie
oder Kammerflimmern ausgelöst werden. Diese Rhythmusstörung erfordert die sofortige Behandlung mit
Elektroschocks und eventuell Wiederbelebungsmassnahmen. Es können höhergradige AV-Blockierungen
d.h. elektrische Leitungsstörungen auftreten, die die
vorübergehende oder extrem selten dauerhafte Anlage
eines Herzschrittmachers erforderlich machen.
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Herzbeutelerguss (Perikardtamponade)
Sehr selten ist im Rahmen der Myokardbiopsie von
Verletzungen der Wand des rechten Vorhofs oder der
rechten Herzkammer berichtet worden, die den Austritt
von Blut in den Herzbeutel zur Folge hat. Im Einzelfall ist
die Blutung in den Herzbeutel so ausgeprägt, dass sie die
Blutfüllung des Herzens behindert. In einer derartigen
Situation muss der Herzbeutel von außen unmittelbar
mit einer Nadel punktiert werden, um den Erguss abzulassen. Kommt die Blutung nicht von selbst zum Stehen,
ist es erforderlich, die Verletzung des Herzens vom
Herzchirurgen übernähen zu lassen.
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Lungenembolie
Extrem selten kommt es durch Verschleppung von
Gewebepartikeln, kleinen Blutgerinnseln oder Luft zum
Auftreten einer Lungenembolie.
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