Exkretion Universität Ulm WS 2004/2005 Inhaltsverzeichnis 1. Theoretischer Hintergrund 1.1. Die wichtigsten Exkretstoffe und deren Bildung 1.1.1. Ammoniak 1.1.2. Harnstoff 1.1.3. Harnsäure 1.2. Exkretionsorgane 1.2.1. kontraktile Vakuole 1.2.2. Protonephridien 1.2.3. Metanephridien 1.2.4. Malpighi-Gefäße 1.2.5. Mollusken-Niere 1.2.6. Arthropoden-Niere 1.2.7. Säuger-Niere a) Anatomie b) Harnbildung c) Renin-Angiotensin-Aldosteron-System 1.3. Clearance 1.4. Enzymatischer Test 1.5. Spektralphotometer 2. Material und Methoden 3. Ergebnisse 4. Diskussion 5. Quellenangaben -1- Exkretion 6. Abbildungsverzeichnis 1. Theoretischer Hintergrund Die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten, die nicht weiter genutzt werden können oder sogar schädlich sind, sowie die Entfernung von Stoffen, die im Überschuss vorhanden sind und von Fremdsubstanzen, wird Exkretion genannt. Unter renaler Exkretion versteht man, dass die Ausscheidung der Exkretionsstoffe über ein einziges Organ erfolgt, das gleichzeitig noch zur Ionen- und Osmoregulation dient. Findet zusätzlich noch eine Ausscheidung über ein weiteres Organ statt, bezeichnet man diese als extrarenaler Exkretion. Beispiele für Orte der extrarenalen Exkretion sind die Kiemen oder des Darmephitel. 1.1.Die wichtigsten Exkretstoffe und deren Bildung 1.1.1. Ammoniak Tiere, die als Stoffwechselendprodukt Ammoniak ausscheiden, werden ammoniotelisch genannt. Dies sind zum größten Teil aquatische Tiere, da sie den Ammoniak sofort an das sie umgebende Wasser abgeben können, da NH3 stark toxisch ist und sich im Wasser gut löst. Bei Tieren mit weichem Körper, z.B. bei Protozoa, Porifera oder einem Teil der Mollusken, geschieht dies direkt über die Körperoberfläche. Bei den meisten Fischen wird Ammoniak als Ammoniumion (NH4+) über das Kiemenepithel ausgeschieden; außerdem wird NH3 über Diffusion exkretiert. Der Ammoniak entsteht hauptsächlich aus dem α-Aminostickstoff der Proteine, also auch beim Abbau von Aminopurinen- und pyrimidinen. Abb.1: Ammoniak (http://de.wikipedia. org/wiki/Bild:Ammonia k.png) 1.1.2. Harnstoff Wenn Tiere überschüssigen Stickstoff in Form von Harnstoff ausscheiden, werden sie als ureotelisch bezeichnet. Zu diesen Tieren gehören terrestrische Amphibien, einige Schildkröten und alle Säugetiere. Abb.2: Harnstoff - 2 (http://www.omikron-online.de /cyberchem/cheminfo/0249lex.htm) Exkretion Harnstoff entsteht über den Ornithin-Harnstoffzyklus in der Leber. Zunächst bildet das NAcetylglutamat als Co-Faktor unter Verbrauch eines ATP mit CO2 eine „aktive Kohlensäure“, welche unter Verbrauch eines weiteren ATP mit einem Ammoniumion zu Carbamylphosphat reagiert. Carbamylphosphat reagiert mit der δ-Aminogruppe des Ornithins unter Abspaltung von Phosphat zu Citrullin. Citrullin und die Asparaginsäure verbinden sich unter ATP Verbrauch und Wasserfreisetzung zu Argininobernsteinsäure, welche sich in Fumarsäure und Arginin aufspaltet. Durch das Enzym Arginase wird aus Arginin Harnstoff freigesetzt, wobei gleichzeitig Ornithin entsteht, dessen δAminogruppe wieder mit Carbamylphosphat reagieren kann. Abb.3 Der Syntheseweg des Harnstoffs Penzlin, Tierphysiologie, S.311 Kurz gefasst, entsteht am Schluss aus einem CO2 und 2NH3 unter Verbrauch von 3ATP Harnstoff. 1.1.3. Harnsäure Uricotelische Tiere scheiden ihre Stoffwechselendprodukte in Form von Harnsäure aus. Hiezu zählen Pulmonaten, Insekten, Schlangen, Eidechsen und Vögel. Harnsäure ist im Gegensatz zu Ammoniak nicht giftig und im Gegensatz zu Harnstoff schwerer löslich. -3- Exkretion Abb.4: Harnsäure (http://www2.chemie.unierlangen.de/education/medchem /harnsteine/hs_harnsaeure.html) Die Harnsäure-Synthese findet meistens in der Leber und Niere statt (Ausnahme: Insekten), sowie beim Abbau von Purinbasen. Sie läuft an der Ribose-5-Phosphosäure ab und führt schließlich zu einem vollständigen Nukleotid, die Inosinsäure, die als Base Hypoxanthin aufweist. Die Inosinsäure setzt daraufhin Harnsäure frei. Inosinsäure ist ebenfalls noch von Bedeutung bei der Synthese der Purine Adenosin-5-Phosphat und Guanosin-5-Phosphat. Bei vielen Tieren gibt es nicht ausschließlich nur ein Stoffwechselendprodukt. Es ist, wie z.B. bei den Schildkröten möglich, dass sie sowohl Harnsäure und auch Harnstoff ausscheiden. Sie werden deshalb ureo-uricotelisch genannt. Außerdem ist es bei einigen Tieren, wie bei u.a. terrestrischen Amphibien so, dass sie Harnsäure noch in Harnstoff umwandeln können, in einem Prozess der Uricolyse (Abb.5) genannt wird. Dabei wird die Harnsäure durch die Enzyme Uricase und Allantoinase zunächst in Allantoin und Allantoinsäure umgewandelt und dann mithilfe des Enzyms Allantoicase zu Harnstoff umgesetzt. Abb.5 Harnstoff- und Harnsäurebildung über den uricolytischen Weg Eckert, Tierphysiologie, S720 1.2. Exkretionsorgane 1.2.1. Kontraktile Vakuole -4- Exkretion Da Tiere, die im Süßwasser leben immer hyperosmotisch zu ihrer Umgebung sind, diffundiert ständig Wasser in ihre Körper. Um dem entgegenzuwirken, besitzen Protisten und Schwämme ein Organ: die kontraktile Vakuole. Das eintretende Wasser wird Nephridialkanäle und Ampullen zur Vakuole geführt, welche sich, nachdem sie durch Aufnahme von Wasser eine bestimmte Größe (Diastole) erreicht hat, durch Kontraktion nach außen hin entleert (Systole). 1.2.2. Protonephridien Die bei Plathelminthes zur Exkretion dienenden Protonephridien bilden ein Geäst aus feinen Exkretionskanälen, die als Nephridialkanäle bezeichnet werden. Sie dienen in erster Linie der Osmoregulation, bei parasitischen Plathelminthen jedoch sind sie ausschließlich für die Exkretion zuständig, da diese sich in einer isotonischen Umgebung befinden. Jeder Nephridialkanal hat ein blindes Ende, an dem sich eine Terminalzelle befindet. Diese hat fingerartige Membranausstülpungen, die mit den ebenfalls fingerartigen Membranausstülpungen der darauf folgenden Kanalzelle ein Gefäß mit Spalten zur Filtration bilden. In der Kanalzelle findet die Sekretion und Reabsorption statt. An das Gefäß ist innen eine Basalmembran gelagert, die den eigentlichen Ultrafilter darstellt. Wasser dringt über die Spalten ein, wird durch die Basalmembran filtriert und gelangt durch die Bewegung der Wimpernflamme (=Reusenapparat) tiefer in den Tubulus, welcher in den Exkretionskanal mündet. Dieser besitzt Exkretionsporen, durch die die Flüssigkeit ins freie gelangt. Abb.6 Protonephridien: das Wimpernflammensystem einer Planarie Campbell, Biologie, S.1132, 2003 1.2.3. Metanephridien Metanephridien sind die Organe der Anneliden zur Exkretion und Osmoregulation. Sie sind paarweise in jedem Körpersegment vorhanden und beginnen mit einem Nephrostom (Wimperntrichter), der im davor liegenden Segment liegt. Dieser wird -5- Exkretion von der Coelomflüssigkeit umspült, die in das Gefäß einstrudelt, dadurch ultrafiltriert wird und dann den mehrfach gewundenen Exkretionskanal passiert. Hierbei werden bestimmte Salze und andere Substanzen, u.a. Wasser, Glucose, Aminosäuren und Proteine durch das Transportepithel ins Blut reabsorbiert. Der Exkretionskanal erweitert sich zu einer Harnblase, die in den Exkretionsporus mündet. Über diesen werden stickstoffhaltige Endprodukte durch den zum Körper hypoosmotischen Harn ausgeschieden. Abb.7 Metanephridien beim Regenwurm Campbell, Biologie, S.1133, 2003 1.2.4. Malpighi-Gefäße Insekten und andere terrestrische Arthropoden besitzen Malpighi-Gefäße, die sowohl der Exkretion als auch der Osmoregulation dienen. Die Malpighi-Gefäße sind schlauchartige Ausstülpungen des Verdauungstraktes, welche von Hämolymphe umspült werden, da diese Tiere ein offenes Kreislaufsystem haben. Das Transportepithel, welches die am Ende geschlossenen Tubuli auskleidet, pumpt bestimmte Solute, wie z.B. Salzionen und Stickstoffverbindungen, sowie Glucose, Aminosäuren und bestimmte Ionen (PO43- und Mg2+) aus der Hämolymphe in das Gefäß (=Sekretion). Dabei wird K+ aktiv durch eine Na/K-ATPase in den Tubulus transportiert, woraufhin Cl- durch die Ladungsverschiebung passiv nachfolgt. Wasser diffundiert auch aufgrund der Osmose passiv nach. Die Flüssigkeit gelangt aus den Malpighi-Gefäßen über den Enddarm ins Rectum. Hier wird der größte Teil der Salzionen, vieler Aminosäuren und der Glucose über das Transportepithel in die Hämolymphe reabsorbiert (Wasser folgt osmotisch nach). Die fast trockene Harnsäure wird ohne großen Wasserverlust zusammen mit dem Kot durch den After ins Freie abgegeben. -6- Exkretion Abb. 8 Malpighi-Gefäße der Insekten Campbell, Biologie, S.1133, 2003 1.2.5. Mollusken-Niere Abb.9 Aufbau einer Molluscen-Niere Penzlin, Tierphysiologie, S.320 Die Niere der Mollusken kann paarig oder unpaarig vorkommen. Sie beginnt mit einem Wimperntrichter, der im Perikard liegt und führt über den Renoperikardialgang zum Nierensack, der über den Ureter nach außen mündet. Bei vielen Süßwasser-Gastropoden und Bivalvia erfolgt die Ultrafiltration der Hämolymphe durch die Herzwand in den Perikardialraum, die durch den Druck des Herzens angetrieben wird. Der Primärharn wandert, wie schon erwähnt, über den Renoperikardialgang in den Nierensack und dann in den Ureter. Hier wird der Primärharn aktiv reabsorbiert und sekretiert. Da das Nierenepithel relativ undurchlässig für Wasser ist, wird ein zur Körperflüssigkeit hypoosmotischer Harn ausgeschieden. Bei Landlungenschnecken hingegen findet die Ultrafiltration der Hämolymphe erst im Nierensack durch das Nierensackepithel statt. Das Nierenepithel ist relativ permeabel für Wasser, so dass der Flüssigkeit Wasser entzogen wird und dadurch ein zur Hämolymphe hyperosmotischer Harn entsteht. -7- Exkretion Bei Cephalopoden Sepia und Octopus entsteht der Primärharn durch Ultrafiltration in den Perikardialdrüsen, wo auch schon ein Teil der Reabsorption und Sekretion stattfindet. Hierfür sind aber primär die paarigen Nierensäcke (Renalsäcke) zuständig. Der ausgeschiedene Harn ist isoosmotisch zur Körperflüssigkeit. 1.2.6. Arthropoden-Niere Die Arthropoden-Niere kommt höchstens in 2 Körpersegmenten vor und ist wahrscheinlich von den Metanephridien abgeleitet. Sie wird je nach Lage als Maxillardrüse, Antennendrüse, Labialdrüse oder Coxaldrüse bezeichnet. Die Hämolymphe wird durch den Sacculus (Coelomsack) ultrafiltriert. Das Filtrat sammelt sich darin und wird in den Nephridienkanal weitergeleitet, wo es reabsorbiert und sekretiert wird. Am Ende des Nephridienkanal beginnt der Exkretionskanal, der in die Harnblase mündet. Über den Ausführungskanal wird der Harn schließlich ins freie abgegeben. 1.2.7. Säugerniere a) Anatomie Die Säugetiere haben ein Paar Nieren. Beim Mensch sind sie ca. 10cm groß und bohnenförmig. Sie werden durch die Nierenarterien mit Blut versorgt, welches über die Nierenvene wieder abtransportiert wird. Die Niere besteht aus einer äußeren, funktionelle Schicht, der Rinde (Cortex) und eine innere Schicht, dem Mark (Medulla). Diese Schichten werden von kleinen Exkretionskanälen, den Nephronen durchzogen. Mehrere Nephrone gehen in ein Sammelrohr über, welches über eine Papille in einen Nierenkelch mündet, der sich in das Nierenbecken (zentraler Hohlraum) entleert. Aus dem Nierenbecken fliest der Urin durch den Harnleiter (Ureter) in die Harnblase, danach über Abb.10 Säugerniere die Harnröhre ins Freie. Eckert, Tierphysiologie, S.677 Nephrone: Nephrone bilden die Funktionseinheit der Niere. Jedes von ihnen besteht aus einem langen Tubulus und hat an seinem Anfang den sog. Glomerulus (Blutkapillarknäuel). Der Glomerulus wird von der BowmanKapsel am blinden Ende des Tubuls umschlossen. Beide zusammen bilden das -8- Exkretion Malpighi-Körperchen, in dem die Ultrafiltration des Blutplasmas stattfindet. Der Tubulus des Nephrons wird in drei Hauptabschnitte unterteilt: den proximalen Tubulus, die Henle-Schleife und den distalen Tubulus. Abb.11 Aufbau eines Nephrons Campbell, Biologie, S. 972, 2000 Es wird zwischen zwei verschiedenen Arten von Nephronen unterschieden: corticale Nephrone liegen hauptsächlich in der Rindenschicht und haben nur eine kurze Henle-Schleife Nephrone deren Henle-Schleife bis in die Markschicht reicht, werden als juxtaglomuläre/juxtamedulläre Nephrone bezeichnet. Die Nephrone werden durch eine afferente Arteriole mit Blut versorgt, die sich im Glomerulus in viele Kapillaren unterteilt. Diese vereinigen sich wieder zu einer efferenten Arteriole, die sich in ein peritubulären Kapillarnetz aufteilt, das den proximalen und distalen Tubulus umgibt. Bei juxtaglomulären Nephronen ziehen sich die Kapillaren weiter in die Tiefe und umgeben die Henle-Schleife. Diese Kapillaren werden als Vasa recta bezeichnet. b) Harnbildung Die Ultrafiltration im Malpighi-Körperchen wird auch als glomuläre Filtration bezeichnet. Den ersten Grobfilter stellt hierbei die Innenwand der Kapillaren dar durch die der Blutdruck das Blut presst. Es werden dabei Blutzellen zurückgehalten. Das Blut passiert dann die Basalmembran, die eine Barriere für große Proteinmoleküle ist. Der eigentliche Ultrafilter ist die innerste Membran, die Kapselwand, die von innen mit Podocyten bedeckt ist. Diese ragen fingerartig ineinander, dazwischen bleiben Filtrationsschlitze frei, die nur niedermolekulare Stoffe und Peptide durchlassen. Der Ultrafiltrationsprozess hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab, als erstes von dem hydrostatischen Druckgradienten zwischen dem Lumen der Kapillaren und der Bowman-Kapsel. Dann ist er bedingt durch den kolloidosmotischen Druck, der der Filtration entgegenwirkt. Als letztes ist er noch abhängig von der Leitfähigkeit bzw. den Siebeigenschaften der drei Membranen, also Glomerulus-Epithel, Basalmembran und Podocyten. Im nachfolgenden Tubulus werden viele Stoffe aus dem Primärharn sezerniert (tubuläre Sekretion) und reabsorbiert (tubuläre Reabsorption). Von den 180 Litern Ultrafiltrat, die täglich in der menschlichen Niere gebildet werden, wird nur ungefähr ein Liter als Harn ausgeschieden. Das bedeutet, dass über 99% des Wassers und auch des Kochsalzes (NaCl) reabsorbiert werden. Im proximalen Tubulus verändert sich die Zusammensetzung des Ultrafiltrats sehr stark, es bleibt aber am Ende trotzdem noch isoosmotisch gegenüber der Körperflüssigkeit. Aus dem Tubulus wird vor allem Na+ aktiv herausgepumpt, was den größten Teil der Volumenänderung des Filtrats in diesem Bereich ausmacht. Na+ -9- Exkretion wird von den Zellen des Transportepithels und dessen Plasmamembran (genauer gesagt der Bürstensaum, den die Mikrovilli zur Oberflächenvergrößerung der Membran bilden) in die interstitielle Flüssigkeit gepumpt. Das Verschieben der positiven Ladungen bewirkt, dass Cl- aufgrund des Ladungsunterschiedes hinterher diffundiert und anschließend beiden Stoffen aus osmotischen Gründen Wasser folgt. Das Transportepithel ist auch für die Produktion und Sekretion von Ammoniak zuständig, sowie für das Aufrechterhalten des pH-Werts. Dieser wird einerseits durch den aktiven Transport von Protonen in das Tubuluslumen geregelt, andererseits durch die Abgabe der Puffersubstanz Bicarbonat (HCO3-). Glucose und Aminosäuren werden aktiv durch Na+-abhängige Mechanismen reabsorbiert: Transportproteine bewirken einen Cotransport von Natrium und Glucose bzw. Aminosäuren. K+ kann passiv aus dem Tubulusepithel diffundieren und wird somit im proximalen Tubulus am Stärksten reabsorbiert. Abb.12 Transportvorgänge im Tubulus Campbell, Biologie, S. 975, 2000 Die nachfolgende Henle-Schleife wird in zwei Bereiche gegliedert, in den absteigenden und aufsteigenden Ast, da diese unterschiedliche Funktionen bei der Reabsorption haben. Der absteigende Ast der Henle-Schleife ist durchlässig für Wasser, nicht aber für Salze oder andere Solute. Damit das Wasser osmotisch diffundieren kann, muss die interstitielle Flüssigkeit in diesem Bereich hyperosmotisch zum Filtrat sein. Es ergibt sich einen Osmolaritätsgradienten der interstitiellen Flüssigkeit: in der Rindenschicht hat sie eine Osmolarität von ca. 300mosm/l. Die Osmolarität nimmt über die äußere und dann über die innere Markschicht ständig zu und erreicht ihren Höhepunkt an der Haarnadelkurve der Henle-Schleife mit einem Wert von 1000-3000mosm/l. Somit wird das Filtrat ständig entwässert. Dies hat zur Folge, dass sich immer mehr NaCl anreichert. Im aufsteigenden Ast der Henle-Schleife ist das Epithel durchlässig für NaCl, nicht aber für Wasser. Deshalb diffundiert im unteren, dünnen Teil der Schleife das NaCl - 10 - Exkretion entlang seines Konzentrationsgefälles nach außen. Dies ist der Grund, warum die interstitielle Flüssigkeit hier so eine hohe Osmolarität hat. Im daran anschließenden oberen, dicken Segment wird NaCl aktiv aus dem Transportepithel gepumpt. Somit verdünnt das Filtrat sich wieder und nimmt am Ende der Henle-Schleife wieder eine Osmolarität von ungefähr 300msom/l an. Somit kann man sehen, dass die beiden Schenkel der Henle-Schleife zusammen arbeiten, um die Konzentration der interstitiellen Flüssigkeit aufrecht zu erhalten. Dieser Vorgang wird auch Gegenstrom-Prinzip genannt. Obwohl die beiden Schenkel nicht genau nebeneinander liegen, sind sie immer noch dicht genug zusammen, so dass sie sich gegenseitig beeinflussen können. Es kann nur deshalb Salz in der inneren Markzone sich konzentrieren, weil die Fließrichtung im absteigenden Ast dem osmotischen Gradienten entgegengerichtet ist, der durch den aufsteigenden Ast erzeugt wird. Diese Arbeitsweise wird auch als Gegenstrom-Mutliplikation bezeichnet. Die Vasa recta, die sich auch im Bereich der Markzone um die Nephrone befinden, beeinflussen den Osmolaritätsgradienten nicht, da sie auch ein Gegenstromsystem mit aufsteigendem und absteigendem Ast bilden. Im absteigenden Ast diffundiert, wie auch bei der Henle-Schleife Wasser nach außen und Salz, sowie auch Harnstoff wird aufgenommen. In der aufsteigenden Kapillare verläuft der Austausch umgekehrt, also Wasser diffundiert rein und NaCl raus. Somit beeinflussen die Vasa recta den osmotischen Gradienten nicht, da sie nicht sofort das vom Tubulus reabsorbierte NaCl aufnehmen und abtransportieren. Der distalen Tubulus, der wie der proximale Tubulus auch isotonisch zur interstitiellen Flüssigkeit ist, ist wichtig für die Reabsorption und Sekretion. Hier wird z.B. K+ in das Ultrafiltrat sezerniert und gleichzeitig über einen Cotransport mittels einer Na+/K+ATPase Na+ aus dem Tubuluslumen in das Blut reabsorbiert. Wie auch der proximale Tubulus, ist der distale Tubulus von entscheidender Funktion bei der Regulation des pH-Wertes, indem er Protonen sezerniert und Bicarbonat reabsorbiert. Das Sammelrohr, in dem mehrere Nephrone zusammenlaufen, ist die letzte wichtige Stelle zur Harnbildung. Das Epithel ist durchlässig für Wasser, nicht aber für Kochsalz. Das Filtrat verliert aufgrund der steigenden Osmolarität der interstitiellen Flüssigkeit stetig osmotisch Wasser. Am unteren Ende des Sammelrohrs ist es durchlässig für Harnstoff, so dass dieser hier nach außen in die, den Tubulus umgebende Flüssigkeit diffundiert, was auch ein Grund für die so hohe Osmolarität der interstitiellen Flüssigkeit im Bereich der Markzone ist. Der Urin, der sich anschließend im Nierenbecken sammelt, hat eine Osmolarität von ca. 1200mosm/l, ist also im Vergleich zum Körper stark hyperosmotisch und verlässt den Körper auch so. c) Renin-Angiotensin-Aldosteron-System - 11 - Exkretion Abb. 13: das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System Campbell, Biologie, S. 979, 2000 Das Zentrum des Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) ist der juxtaglomuläre Apparat (JGA). Der JGA besteht aus einem extratubulären Gewebe, der Macula densa und umschließt mit seinen speziellen Rezeptor- und Sekretionszellen die afferente Arteriole, die dem Glomerulus Blut zuführt. Sinkt die Na+-Konzentration im Blutplasma wird es vom JGA registriert und er antwortet mit einer Renin – Ausschüttung. Dies passiert ebenfalls, wenn der Blutdruck oder das Blutvolumen in der afferenten Arteriole sinkt. Renin bewirkt die Spaltung des im Plasma vorhandenen α2-Globulins und es entsteht Angiotensin. Dieses wird durch das Converting-Enzym zu Angiotensin II umgewandelt. Angiotensin II wirkt auf den Blutdruck und auf das Blutvolumen ein, indem es die Arteriolen veranlasst sich zu verengen (Vasakonstriktion). Außerdem stimuliert es die Wasser- und Kochsalzaufnahme des proximalen Tubulus, was zur Folge hat, dass mehr reabsorbiert wird und das Blutvolumen und der Blutdruck steigt. Angiotensin II regt die Nebenniere zur Ausschüttung des Hormons Aldosteron an. Aldosteron veranlasst den distalen Tubulus zur erhöhten Reabsorption von Na+ und H2O, wodurch wiederum das Blutvolumen und der Blutdruck steigen. Die Zunahme dieser beiden bewirken eine negative Rückkopplung auf die Renin – Ausschüttung und die anschließende Hormonkaskade. 1.3. Clearance Als Clearance eines Stoffes wird die Menge Blutplasma, die pro Minute von der betreffenden Substanz S befreit wird, bezeichnet. Der Clearance-Wert kann mit folgender Gleichung bestimmt werden: - 12 - Exkretion Cl S = c U ⋅ VU ml min cp ClS= Clearance-Wert des Stoffes S cU= Konzentration des Stoffes S im Urin VU= Urinvolumen, das pro Minute ausgeschieden wird cp= Konzentration des Stoffes S im Blutplasma Wenn der Clearance-Wert Null ist, bedeutet das, dass der Stoff S den Ultrafilter passiert, aber wieder vollständig ins Blut zurückgeholt wird (z.B. Glucose). Wenn der Clearance-Wert hoch ist, wird der Stoff nur zu einem sehr geringen Teil reabsorbiert. 1.4. Enzymatischer Test Der enzymatische Test dient dem Nachweis von Substraten. Hierfür benötigt man das nachzuweisende Substrat, ein für das Substrat spezifische Enzym, eine Pufferlösung und Co-Faktoren, wie Wasser oder Sauerstoff. Der Puffer wird verwendet um die für das Enzym optimale Umgebung beizubehalten, in der es mit möglichst höher Reaktionsgeschwindigkeit arbeiten kann. Durch die Spaltung des Substrates entstehen neue Produkte, die dann eine Farbveränderung der Lösung hervorrufen. Ein Beispiel hierfür wäre die Reaktion des Substrates Harnsäure mit den CoFaktoren Wasser und Sauerstoff mit Hilfe des Enzyms Uricase zu Allantoin, Kohlendioxid und Wasserstoffperoxid (H2O2). H2O2 reagiert dann weiter mit 2,4,6Tribrom-3-Hydroxy-benzoesäure (TBHB) und 4-Aminophenazon durch das Enzym Phenoloxidase zu Wasser, Bromwasserstoff und Chinonimin, das dann eine Farbveränderung bewirkt. 1.5. Spektralphotometer Das Spektralphotometer misst wie viel Licht durch eine Lösung dringt bzw. von ihr absorbiert wird. Dazu wird Licht auf ein Prisma fallen gelassen, welches das Licht in unterschiedliche Wellenlängen, also in monochromatisches Licht aufspaltet. Dieses wird dann durch die Lösung geschickt. Der durchgelassene Anteil wird von einer Photozelle registriert, die die Lichtenenergie in elektrischen Strom umwandelt, den im Anschluss ein Galvanometer misst. Das Galvanometer zeigt an, welcher Teil des Lichtes absorbiert (Extinktion) wurde bzw. welcher Teil durch gelassen wurde (Transmission). 2. Material und Methoden - 13 - Exkretion Bei dem Versuch wird der Harnsäuregehalt verschiedener Proben bestimmt. Es werden Kotproben vom Gecko (schwarz und weiß) und eine Urinprobe vom Menschen verwendet. Von den Kotproben werden jeweils 28 g vom weißen und 25 g vom schwarzen Kot abgemessen und mit 10 ml Aqua demineralisiert vermischt. Anschließend werden sie mit dem Potter homogenisiert und in zwei Eppendorfgefäßen kurz abzentrifugiert. Danach wird das Zentrifugat der weißen Probe ein weiteres Mal verdünnt, da der Harnsäuregehalt ansonsten zu hoch für die Messung wäre. Und zwar werden 500 µl der Probe mit 10 ml Wasser verdünnt. Das ergibt einen Verdünnungsfaktor von 21. Die Urinprobe wird ebenfalls verdünnt, da Urin immer gelblich gefärbt ist und die Messung mit dem Spektralphotometer dadurch verfälscht werden könnte. Der Verdünnungsfaktor 2 beträgt 10, da zu 100 µl der Probe 900 µl Wasser gegeben werden. Die Standardlösung und die Lösung der schwarzen Kotprobe bleiben hingegen unverdünnt. Daher beträgt der Verdünnungsfaktor 1. Bei der Standardlösung handelt es sich um eine synthetisch hergestellte Harnsäure, die eine Konzentration von 6 mg/dl bzw. 357 µmol/l aufweist. Die Verdünnungen wurden wie in Tabelle 1 dargestellt durchgeführt. Tabelle 1: Probenverdünnung Gecko (weiß) Gecko (schwarz) Urin Standard Probe 500 µm — 100 µl — Wasser 10 ml — 900 µl — VF2 21 1 10 1 Jetzt werden von jeder Probe jeweils zweimal 100 µl benötigt, da eine Doppelbestimmung durchgeführt wird. Die Versuchsproben werden folgendermaßen pipetiert: Tabelle 2: Pipettierschema der Harnsäure Leerwert Standard Reagenzlösung Aqua demin Standardlösung Probelösung 2500 µl 100 µl — — Proben 2500 µl — 100 µl — 2500 µl — — 100 µl Alle Lösungen werden gut gemischt und anschließend fünf Minuten im Wasserbad bei 37 °C inkubiert. Nun wird mit der photometrischen Bestimmung begonnen. Zuerst wird das Photometer auf 555 nm eingestellt. Vor den eigentlichen Messungen muss ein Nullabgleich mit Wasser durchgeführt werden, was einer Leerwertprobe entspricht. Danach werden alle Versuchsproben in Küvetten gefüllt und nacheinander photometriert. Die ermittelten Werte werden unter E1 in die Tabelle eingetragen. - 14 - Exkretion Nach jeder Messung werden die Proben in die jeweiligen Reagenzgläser zurückgefüllt. Im zweiten Reaktionsschritt wird jeder Probe 500 µl einer Startreagenz zugegeben, worauf sich die Proben unterschiedlich färben, da die Enzyme der Startreagenz mit der Harnsäure reagieren. Jetzt werden die Proben wieder 5 Minuten lang bei 37°C inkubiert. Dabei laufen folgende Reaktionen ab: Harnsäure + 2H20 + O2 Uricase → Allantoin + CO2 + H2O2 H2O2 + H+ +4-Aminophenazon + TOOS1 POD → Chinon-dimin-Farbstoff + 4 H2O Innerhalb der nächsten 15 Minuten müssen nun mit dem Photometer die Extinktion (E2) der Proben bei gleicher Wellenlänge bestimmt werden. Bevor man jedoch mit den Messungen für E2 beginnt, muss man wieder einen Nullabgleich mit Wasser durchführen. 3. Ergebnisse In der unten stehenden Tabelle 3 sind die Ergebnisse zur Messung der Harnsäurekonzentrationen dargestellt. Tabelle 3:Ergebnisse der photometrischen Untersuchung Geckokot Geckokot Urin (weiß) (schwarz) Gewicht der 28 25 Probe in [mg] Volumen der 0,028 0,025 Probe in [ml] VF₁ 358,14 401 Standard Leerwert VF₂ VFGesamt E₁ 21 7521 1 401 10 10 1 1 0,005 0,04 0,038 -0,015 E₁ 0,034 0,005 0,019 0,047 0,0195 0,0225 0,0285 0,016 0,009 0,112 0,227 0,092 0,182 0,014 ØE₁ E₂ E₂ ØE₂ EProbe c [mg/ml] c[mmol] c [%] 24h-Anteil 0,009 0,06 0,2 0,071 0,168 0,086 0,2135 0,0815 0,175 0,014 0,0632 183,99 90,88 18,399 0,19 29,49 210,98 2,949 0,051 0,19 1,41 0,019 0,361 0,155 0,06 0,36 0,006 0,006449 - 15 - Exkretion in [g/24h] Die Verdünnungsfaktoren berechnet man folgendermaßen: VF1 = (VWasser + VKotprobe) ÷ VKotprobe Am Beispiel der weißen Kotprobe: VF1 = (10 ml + 0,028 ml) ÷ 0,028 ml = 358,14 Der zweite Verdünnungsfaktor wird mit der gleichen Formel berechnet. Der gesamte Verdünnungsfaktor ergibt sich aus dem Produkt der Einzelfaktoren. VFGesamt = VF1 * VF2 Berechnung der Harnsäurekonzentrationen: ∆ELeer = ØE2Leer − 0,839 * ØE1Leer ∆EStandard = Ø E2Standard − 0,839 * ØE1Standard − ∆ELeer ∆EProbe = Ø E2Probe − 0,839 * ØE1Probe − ∆ELeer CProbe = (∆ EProbe ÷ ∆EStandard) * CStandard * VFGesamt 4. Diskussion Aus den Ergebnissen der Tabelle 3 kann man erkennen, dass die weiße Kotprobe des Geckos mit 183,99 mg/ml mit Abstand den höchsten Harnsäuregehalt aufweist. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich im weißen Kot sehr viel Harnsäure befindet, da er renal entsteht. Geckos gehören nämlich zur "Klasse" der Reptilien, d.h. bei diesen Tieren handelt es sich um uricotelische Lebewesen. Das Ausscheiden von Harnsäure ist besonders für solche Tiere von Vorteil, die in sehr trockenen Gebieten leben, da Harnsäure schlecht wasserlöslich ist und in trockenem Zustand ausgeschieden werden kann. So bleibt dem Organismus das Wasser erhalten. Im Gegensatz dazu ist im schwarzen Kot des Geckos, laut unseren Versuchsergebnissen, weniger Harnsäure (29,49 mg/ml) enthalten. Er entsteht nämlich extrarenal, sodass sich darin hauptsächlich unverdauliche Nahrungsreste befinden, was man auch an seiner faserigen Konsistenz erkennen kann. Die Konzentration der Harnsäure in der Urinprobe des Menschen beträgt Literaturangaben zufolge zwischen 0,25 g/24h und 0,75 g/24h. Der ermittelte Wert unserer Versuchsperson liegt bei 0,361 g/24h und damit im Normalbereich. Wie zu erwarten ist der Harnsäuregehalt des Menschen im Vergleich zur Konzentration des Geckos sehr gering. Der Grund dafür ist, dass Menschen Säugetiere sind und deswegen zu den ureotelischen Lebewesen zählen. Bei diesen Organismen wird vor allem Harnstoff als Endexkret abgesondert, doch man kann trotzdem einen geringen Wert an Harnsäure nachweisen. Sie entsteht im menschlichen Körper durch den Abbau von Purinen. Die Harnsäure kann vom - 16 - Exkretion Organismus aber nicht abgebaut werden, da die dazu erforderlichen Enzyme nicht vorhanden sind. Somit wird der komplette Anteil im Urin ausgeschieden. Zusammengefasst bestätigt das Ergebnis des Versuches die Literaturangaben, nämlich das Geckos aufgrund ihrer hohen Konzentration an Harnsäure in den Exkrementen zu den uricotelischen Lebewesen zählen. Dagegen gehört der Mensch zu den ureothelischen Organismen. Sie scheiden als Hauptendexkret vor allem Harnstoff aus; daher ist der Anteil an Harnsäure im Urin sehr gering. 5. Quellenangaben 1. Versuchsskript „Kurs Exkretion“ Anfängerpraktikum Tierphysiologie WS 2004/5 2. Zoologie Wehner Gering, Thieme Verlag, 23.Auflage, 1995 3. Lehrbuch der Tierphysiologie, Penzlin, Gustav-Fischer-Verlag, 4.Auflage 1989 6.Auflage 1996 4. Biologie, Campbell, Spektrum Akademischer Verlag, 3.Auflage, 2003 2.Auflage, 2000 5. Tierphysiologie, Eckert, Thieme Verlag, 4.Auflage, 2002 6. Abbildungsverzeichnis Abb.1: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Ammoniak.png Abb.2: http://www.omikron-online.de/cyberchem/cheminfo/0249- lex.htm Abb.3 Der Syntheseweg des Harnstoffs, Penzlin, Tierphysiologie, S.311, 6.Auflage Abb.4: http://www2.chemie.unierlangen.de/education/medchem/harnsteine/hs_harnsaeure.html - 17 - Exkretion Abb.5 Harnstoff- und Harnsäurebildung über den uricolytischen Weg, Eckert, Tierphysiologie, S720 Abb.6 Protonephridien: das Wimpernflammensystem einer Planarie, Campbell, Biologie, S.1132, 3.Auflage Abb.7 Metanephridien beim Regenwurm, Campbell, Biologie, S.1133, 3.Auflage Abb. 8 Malpighi-Gefäße der Insekten, Campbell, Biologie, S.1133, 3.Auflage Abb.9 Aufbau einer Molluscen-Niere, Penzlin, Tierphysiologie, S. 320, 6.Auflage Abb.10 Säugerniere, Eckert, Tierphysiologie, S.677 Abb.11 Aufbau eines Nephrons, Campbell, Biologie, S. 972, 2.Auflage Abb.12 Transportvorgänge im Tubulus, Campbell, Biologie, S. 975, 2.Auflgage Abb. 13: das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System, Campbell, Biologie, S.979, 2.Auflage - 18 -