16 Region FREITAG, 20. MAI 2011 Festtage der Religionen (III) Vesakh – ein Fest für Buddha «Ich bringe den Mönchen etwas zum Essen mit» Das Verständnis zwischen den Kulturen zu fördern, ist das Ziel des Interreligiösen Dialogs Schaffhausen (IDSH). In dieser Serie berichtet der IDSH über die wichtigsten Festtage der bei uns gängigen Religionen. Der Interreligiöse Dialog (IDSH) machte sich auf die Suche nach Menschen, die Vesakh feiern, den wichtigsten buddhistischen Festtag. Doch es sind bei uns nur wenige, die neben manchen westlichen Buddhisten an diesem Tag das Andenken Buddhas feiern. Sie kommen vor allem aus dem Tibet oder aus Thailand. Am interreligiösen Dialog Schaffhausen nehmen zurzeit keine buddhistischen Gläubigen teil. Getroffen hat sich darum eine Delegation des IDSH mit Niyom Steinemann, die lange in Schaffhausen gelebt hat und heute zusammen mit ihrem Partner Ananda Shakya das Vipassana-Buddhahaus in Büsingen führt, wo sie tibetische, nepalesische und indische ayurvedische Massagen anbieten sowie Schröpfen mit Glas. Ananda Shakya stammt aus der Familie, die sich direkt auf Buddha zurückführt, und an den Wänden hängen Fotos von seinen Treffen mit dem Dalai Lama. Im geräumigen Meditationsraum ist neben einer grossen Buddhastatue auch ein Bild von Swami Omkarananda, der in den 70iger-Jahren in der Schweiz wirkte. Interreligiöser Dialog: Was ist Vesakh für ein Feiertag? Dieser Feiertag (man schreibt auch Vesakha oder Wesak) erinnert an die Geburt, die Erleuchtung und das Eingehen in die vollkommene Befreiung – Parinibana – von Buddha Shakyamuni vor mehr als 2500 Jahren in Nordindien. In den buddhistischen Ländern Asiens ist das Vesakh-Fest das grösste und bedeutendste Ereignis des Jahres und wird seit Jahrhunderten festlich begangen. Und wann findet das Fest statt? Festgelegt wurde das Fest für den ersten Vollmond im Monat Mai. Der volle Mond symbolisiert die Erleuchtung. Im Jahre 2000 wurde das Vesakh-Fest von der UNO als offizieller weltweiter Feiertag anerkannt. Eigentlich ist das in diesem Jahr am 17. Mai, aber ich selber habe am letzten Sonntag das Kloster in Kandersteg besucht und werde am nächsten Sonntag das Kloster in Gretzenbach besuchen. Am 22. Mai findet dort die grosse Vesakh-Feier statt. Ananda Shakya im Tempelraum des Buddhahauses in Büsingen. Bilder Markus Sieber Niyom Steinemann vor der Buddhastatue in ihrem Esszimmer in Büsingen. Feiert man dieses Fest auch zu Hause? Nein, das religiöse Leben spielt sich bei uns im Wat ab. Das ist eine Art Gemeindezentrum oder Kloster, wo vor allem auch unsere Mönche leben. In der Schweiz gibt es das Wat Srinagarindravararam in Gretzenbach. Dort leben Mönche aus Thailand, und es gibt daneben das buddhistische Kloster Dhammapala in Kandersteg, das von Mönchen aus Deutschland geleitet wird. Und was macht ihr dort im Kloster? Ich bringe den Mönchen etwas zum Essen und Geldspenden mit. Aber man kann auch dort etwas für sie kaufen. Um 10.30 Uhr beginnen die Gebete, und es gibt Übersetzungen. Die Buddhastatuen werden feierlich gewaschen, oder es wird Wasser über die Schultern der Statuen gegossen, um sich an die Notwendigkeit des Reinigens des Geistes zu erinnern. Es werden Räucherstäbchen angezündet, und die Geschenke, vor allem Blumen und Essen, werden in den Tempel gebracht. Auch werden eingesperrte Vögel freigelassen, um Frieden in die Welt zu bringen. Umrahmt werden die Feierlichkeiten von Lichterprozessionen in der ganzen buddhistischen Welt. Die Religion wird also von den Mönchen ausgeübt. Was machen die Gläubigen? Wir ziehen unsere traditionellen Kleider an und machen uns sauber für das Fest. Manche Gebete können wir auch mitsprechen. Wenn die Mönche gegessen haben, dann gibt es das gemeinsame Essen für alle Gäste. Und wir haben fünf Gebote, an die wir uns an solchen Festtagen besonders halten: keine Lebewesen zu töten, nicht zu stehlen, Keuschheit zu üben, nicht zu lügen und keinen Alkohol zu trinken. Kommen viele Leute zum Fest, auch Schweizer und Kinder? Stichwort Interreligiöser Dialog Schaffhausen Das Buddhistische Zentrum Wat Srinagarindravararam in Gretzenbach bei Aarau. Es kommen neben den Menschen aus Thailand auch Buddhisten aus Laos, Kambodscha, Schweizer und Deutsche. Alle dürfen kommen, auch die Kinder. Sie haben ein eigenes Programm, lernen Tänze kennen oder anderes aus unserer Kultur. Es sind die Mönche, die unsere Kinder in der Religion unterrichten. Gibt es noch andere buddhistische Feiertage? Es gibt viele buddhistische Feiertage, aber sie variieren von Tradition zu Tradition und von Land zu Land. Ein besonders schöner Feiertag ist für uns Thais auch Loy Krathong in der Vollmondnacht des zwölften Monats, im November oder Dezember. Da lassen wir kleine Schiffe mit Lichtern auf dem Cannabis-Konsum: Nur noch Bussen Neuorganisation der Konfirmation mit Arbeitssicherheit aktuellem Thema Das Betäubungsmittelgesetz soll revidiert werden. Im Rahmen der Vernehmlassung an die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates schreibt die Schaffhauser Regierung, sie unterstütze grundsätzlich die Änderung des Gesetzes. Gemäss Entwurf kann der Konsum von Cannabis mit Ordnungsbussen geahndet werden, wenn der Täter nicht mehr als 10 Gramm Cannabis bei sich trägt. Heute wird der Cannabiskonsum noch mit strafrechtlichen Mitteln bekämpft, was für Polizei und Justiz mit erheblichem Aufwand verbunden ist. Zudem sind die Umsetzung des Konsumverbotes und das Strafmass heute von Kanton zu Kanton unterschiedlich. Aus Gründen des Jugendschutzes sollte die Anwendung eines Ordnungsbussenverfahrens allerdings nicht ab 16, sondern erst ab 18 Jahren in Betracht gezogen werden. Bei der Bussenhöhe spricht sich die Regierung für einen Ansatz von 200 Franken aus. (r.) Die Zuständigkeit für die Arbeitssicherheit Ekas in der Stadtverwaltung Schaffhausen wurde vom Stadtrat neu geregelt. Dies teilt die Stadtkanzlei mit. Der Stadtrat ernannte Werner Kausch, Leiter Einwohnerkontrolle, zum neuen Sicherheitsbeauftragten für Ekas in der Stadtverwaltung. Dadurch konnte das bisherige externe Mandat abgelöst werden. Die Reorganisation ermöglicht jährliche Einsparungen von rund 20 000 Franken. Für fachspezifische Bedürfnisse wird weiterhin auf externes Fachwissen zurückgegriffen werden. Die Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicherheit (Ekas) fungiert als zentrale Informations- und Koordinationsstelle für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. Sie koordiniert die Präventionsmassnahmen, die Aufgabenbereiche im Vollzug und die einheitliche Anwendung der Vorschriften. (r.) «Überbevölkerung» war das Thema, welchem sich die 15 Jugendlichen bei ihrer Konfirmation in Herblingen am Sonntag stellten. Und die Kirche war für einmal tatsächlich überbevölkert. Nur mit Mühe fanden die 260 Personen noch eine Sitzgelegenheit. Das Thema wurde originell umgesetzt: ein Einkaufsladen, in dem langsam die Produkte ausgehen. Der Nachschub funktioniert nicht mehr. Der Export aus anderen Ländern kommt zum Erliegen, weil diese zuerst die eigene Bevölkerung ernähren wollen. Da hilft auch alles Geld nicht weiter. Der entscheidende Einfall der Konfirmationsklasse war aber die Person des Autors, der die Geschichte schreibt. Nach mehreren Anläufen führt der Autor das Stück zu einem guten Ende. Der Einfall wurde von Pfarrer Vogelsanger dankend für die Predigt aufgenommen. Für Stimmung sorgten die vorgetragenen Lieder, begleitet von Stefanie Senn (Digitalpiano) und Nathalie Mächler (Gitarre). (pw/r.) Wasser schwimmen, übergeben ihnen unsere Wünsche und ehren so das Wasser. Was ist euch wichtig am Buddhismus? Buddhismus bedeutet für uns ein lebenslanges Lernen. Wichtig ist der Respekt vor allen Lebewesen, vor den Menschen, den Tieren und den Pflanzen, ohne die wir nicht leben könnten. Ein hoher Wert ist für uns auch die Höflichkeit, und darum haben wir ein offenes Haus für alle, die zu uns kommen. Was kann man bei euch im Buddhahaus denn machen? Wir möchten den Besuchern und Besucherinnen mit dem überlieferten Wissen aus unserer Kultur zu vermehrter Ziel Der Interreligiöse Dialog Schaffhausen wurde von der Integrationsfachstelle Integres 2006 gegründet und ist eine monatliche Zusammenkunft von Vertretern und Vertreterinnen verschiedener Religionsgemeinschaften im Kanton Schaffhausen. Ziel ist es, einander kennenzulernen und dabei Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten zu entdecken. Woche der Religionen Einmal im Jahr, jeweils im November, veranstaltet der Interreligiöse Dialog die «Woche der Religionen», eine öffentliche Diskussion zu einem aktuellen Thema. In diesem Jahr geht es um Feiertage der verschiedenen Religionen und wie sie in Schaffhausen gefeiert werden. Lebensqualität, Zufriedenheit und Glück verhelfen. Dafür sind die Massagen oder auch die alte Tradition des Schröpfens da. Aber auch Kurse in Meditation kann man bei uns besuchen. Was heisst denn Vipassana? Vipassana ist sehr schwierig zu erklären, es ist eine der ältesten Meditationstechniken Indiens und bedeutet so viel wie «die Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind», eine Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Körper oder eine Art Selbstdisziplin. Vipassana wurde in Indien vor über 2500 Jahren von Gautama, dem Buddha, als ein universelles Heilmittel gegen Krankheiten wiederentdeckt und als eine Lebenskunst gelehrt. Polizeimeldungen Parfümdiebe auf frischer Tat ertappt Versuchter Computerbetrug mit Transaktionsnummer Eine Polizistin in ziviler Kleidung beobachtete am Dienstagmittag während ihrer Mittagspause um zirka 13.15 Uhr beim Einkaufen in einem Parfümeriegeschäft am Fronwagplatz in Schaffhausen, wie zwei Männer vier Parfümflakons entwendeten und in einer Tasche verstauten. Ihre Beobachtung teilte sie umgehend drei Berufskollegen mit, welche – ebenfalls in der Mittagspause – in einem Strassencafé, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Parfümeriegeschäft, sassen. In der Folge konnten – wie die Polizei mitteilt – die beiden Männer, zwei Algerier im Alter von 19 und 27 Jahren, angehalten und kontrolliert werden. Die beiden Männer hatten die vier Parfümflakons nicht bezahlt und in der präparierten Tasche mitgehen lassen. Das Diebesgut hat einen Wert von mehreren Hundert Franken. Der jüngere Mann trug zudem ein gestohlenes Mobilfunktelefon auf sich. (SHPol) SINGEN Ein 47 Jahre alter Geschäftsmann aus Singen erhielt während der Einloggung auf seinem Online-Konto eine angebliche Sicherheitsmeldung, mit der er aufgefordert wurde, eine Transaktionsnummer (TAN) einzugeben. Wie die Polizeidirektion Konstanz mitteilt, reagierte der PC nach deren Eingabe nicht mehr. In der Folge rief der Geschäftsmann sofort bei seiner Bank an und erfuhr, dass von seinem Geschäftskonto 10 000 Euro nach England überwiesen wurden. Der Bank gelang es, diesen Betrag zurückzubuchen, somit entstand kein finanzieller Schaden. Das aktivierte Virenschutzprogramm fand im Anschluss den Trojaner. In den letzten Wochen wurde der Polizeidirektion Konstanz mehrfach über gleich gelagerte Fälle berichtet. Die Polizei rät zum sorgsamen Umgang mit Transaktionsnummern. (KNPol.)