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(http://www.csu.de/verbaende/kv/rhoen- grabfeld/)
Kreisverband Rhön-Grabfeld
Meldung
Artikel vom 09.03.2016
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ASP Rhön- Grabfeld
HSS-Vortrag: Christentum und Islam
Bad Neustadt. (frr) Christentum und Islam – Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
So lautete das Thema des Vortragsabends, über das der Diplom-Politologe Karst
Pfeifer am vergangenen Mittwochabend im Café Elbert sprach. Der Veranstalter
war die Hanns-Seidel-Stiftung (HSS). Der Außen- und Sicherheitspolitische
Arbeitskreis der CSU (ASP), Kreisverband Rhön- Grabfeld, hatte rege für diesen
Vortragsabend geworben. Grund für das große Publikumsinteresse dürften aber
auch Fragen gewesen sein, die uns zurzeit zutiefst beschäftigen: Was sollen wir
vom christlich-demokratischen Standpunkt aus vom Islam halten?
Nach der Begrüßung der Gäste durch den ASP-Kreisvorsitzenden Albrecht Erhard
und der Vorstellung der HSS durch die Regionalbeauftragte Rosi Hufnagel
erläuterte Pfeifer zuerst die Gemeinsamkeiten der beiden Weltreligionen, die
auch Parallelen im Judentum finden. Wichtigste Gemeinsamkeit sei der Glaube an
einen Gott (Monotheismus). Wenn man eine Brücke zwischen den Religionen
bauen wolle, sei dies „die wichtigste und breiteste“, akzentuierte Pfeifer.
Weitere Gemeinsamkeiten: Judentum, Christentum und Islam seien „BuchReligionen“, da sie sich alle auf ein heiliges Buch (Thora, Bibel, Koran) berufen.
Alle drei Religionen glauben an die Existenz von Engeln als Gottes Boten. Den 10
Geboten entsprechen die „fünf Säulen des Islam“, zumindest teilweise. Gebet
und Glaube an das Jüngste Gericht, die Anerkennung gemeinsamer Propheten
und von Jerusalem als der Heiligen Stadt aller dreier Religionen sind weitere
Gemeinsamkeiten.
Doch es gibt auch bedeutende Unterschiede, führte Pfeifer aus. Nach dem Islam
schuf Allah den Menschen nicht nach seinem Vorbild (weshalb eine bildliche
Darstellung von Allah verboten ist). Wegen des Glaubens an die Dreifaltigkeit ist
die christliche Religion für die Moslems polytheistisch, was die unvergebbare,
schlimmste Sünde für den Islam bedeutet. Weiter: Jesus ist für den Islam nur ein
Prophet, nicht ein Sohn Gottes. Mohamed dagegen ist „das Siegel“ der
Propheten, d. h. nach ihm gibt es keine Propheten mehr, weil mit ihm die Religion
im Islam ihren Abschluss gefunden hat. Die Bibel gilt im Christentum als Wort
Gottes, das von den Hagiographen nur sinngemäß formuliert wurde. Der Koran
dagegen ist für den Moslem das authentische Wort Allahs.
Politisch bedeutsam: Im Islam gibt es keine Trennung zwischen Staat und
Religion. Mohamed war nicht nur das geistliche Oberhaupt, sondern auch
Staatsmann und Feldherr. Alles, was Mohamed tat, gilt als unverrückbar
vorbildlich, also auch das Ineinsgehen von Religion und staatlicher Herrschaft.
Das Ziel des Moslems ist darum auch, den Islam in alle Länder zu verbreiten und
zur Staatsreligion zu machen. Das Christentum dagegen hat Reformation und
Aufklärung hinter sich und akzeptiert die Trennung von Religion und Staat. Jesus:
„Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“ Pfeifer ließ
nicht den geringsten Zweifel daran, dass dieses islamische Staatsverständnis in
keiner Weise mit unseren Vorstellungen von säkularem, demokratischem
Rechtsstaat vereinbar ist.
Als letzten Unterschied zwischen den Religionen nannte Pfeifer den „Dschihad“,
was oft mit „heiliger Krieg“ übersetzt wird. Dschihad ist für den Moslem der
Kampf gegen die Versuchungen des Teufels, das persönliche Ringen um das Gute
und Wahre, das richtige, gottgefällige Tun und erst zuletzt der Kampf mit dem
Schwert gegen die Ungläubigen. Mohammed erkannte in den Juden und Christen
akzeptierbare Andersgläubige, in den Polytheisten dagegen Götzendiener, die
man jederzeit umbringen darf. Die fundamentalistischen Islamisten wie vom IS
akzeptieren von den Sinngebungen des Dschihad nur die militante. Für sie sind
auch Christen und Juden zu bekämpfende Ungläubige.
In einem Exkurs ging Pfeifer auf das Verhältnis des Islam zu den Frauen ein. Er
zitierte die Sure 4,34, nach der die Männer den Frauen überlegen sind. Mann und
Frau sind vor Allah gleichwertig, aber nicht gleichberechtigt. Bis zu vier Frauen
darf ein Mann heiraten, womit Mohammed einst den vielen Witwen und Waisen
als Folge seiner Kriege eine soziale Sicherung hatte verschaffen wollen. Auch
dass Töchter nur halb so viel erben wie Söhne resultiert aus jener Zeit: Die
Männer brauchten eben das Vermögen, um ihre vier Frauen samt Kindern
ernähren zu können. Das alles steht mit unserer Rechtsordnung in
unüberbrückbarem Gegensatz. Pfeifer betonte, dass bei uns unverhandelbar „das
Primat der Politik und des Grundgesetzes“ gilt und nicht das des Koran oder der
Scharia.
Pfeifer kam zu dem Schluss: Religionen können dem Wohl der Menschen dienen.
Sie können aber auch zu machtpolitischen Zwecken missbraucht werden. Weil
Mohamed selbst Feldherr gewesen war, ist für radikale Moslems der militärischterroristische Kampf leicht zu rechtfertigen. Mit einem Wort des früheren
Bundeskanzlers Helmut Schmidt endete Pfeifer seinen Vortrag: „Der Missbrauch
der Religionen gefährdet den Weltfrieden.“
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