Oxycodon-HCl beta 10 mg Retardtabletten

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Fachinformation
Oxycodon-HCl beta 10 mg Retardtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Retardtablette enthält 10 mg Oxycodonhy­
drochlorid entsprechend 8,96 mg Oxycodon.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
1 Retardtablette enthält Glucose und maxi­
mal 28 mg Sucrose.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestand­
teile, siehe Abschnitt 6.1.
3.Darreichungsform
Retardtablette
Oxycodon-HCl beta 10 mg sind rot-braune,
bikonvexe oblonge Retardtabletten mit beid­
seitiger Bruchkerbe.
Die Retardtabletten können in gleiche Dosen
geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1Anwendungsgebiete
Starke Schmerzen, die nur mit OpioidAnalgetika ausreichend behandelt werden
können.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Die Dosierung soll an die Schmerzintensität
und an die individuelle Empfindlichkeit des
Patienten angepasst werden.
Zur individuellen Dosiseinstellung stehen
Oxycodon-HCl-Retardtabletten in geeig­
neteren Stärken zur Verfügung.
Dosierung
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahre
Dosiseinstellung
Die Anfangsdosis für nicht-opioidgewöhnte
Patienten beträgt im Allgemeinen 10 mg in
12-stündlichen Abständen.
Patienten, die bereits Opioide erhalten haben,
können die Behandlung unter Berücksich­
tigung ihrer Opioid-Erfahrungen bereits mit
höheren Dosierungen beginnen.
Stand: November 2014
Aufgrund gut kontrollierter klinischer Studien
entsprechen 10 –13 mg Oxycodonhydro­
chlorid etwa 20 mg Morphinsulfat, jeweils
bei retardierter Freisetzung.
Aufgrund der individuellen Unterschiede in der
Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen
Opioiden wird empfohlen, dass die Patienten
die Behandlung mit Oxycodon nach der
Umstellung von einem anderen Opioid
konservativ mit 50 –75 % der berechneten
Oxycodon-Dosis beginnen.
Dosisanpassung
Einige Patienten, die Oxycodon nach einem
festen Zeitschema erhalten, benötigen
schnellfreisetzende Analgetika als Bedarfs­
medikation zur Beherrschung von Durch­
bruchschmerzen. Oxycodon ist für die
Behandlung dieser Durchbruchschmerzen
nicht vorgesehen. Die Einzeldosis der Bedarfs­
medikation soll 1/6 der äquianalgetischen
Tagesdosis von Oxycodon betragen. Wird
eine Bedarfsmedikation öfter als zweimal
pro Tag benötigt, ist dies ein Anzeichen
dafür, dass eine Dosiserhöhung von Oxy­
codon erforderlich ist. Die Dosisanpassung
sollte nicht häufiger als alle 1–2 Tage bis
zum Erreichen einer stabilen 2 x täglichen
Gabe erfolgen.
Nach einer Dosiserhöhung von 10 mg auf
20 mg alle 12 Stunden ist eine Anpassung in
Schritten von etwa einem Drittel der Tages­
dosis durchzuführen. Das Ziel ist eine
patientenspezifische Dosierung, die bei 2 x
täglicher Gabe eine adäquate Analgesie mit
tolerierbaren Nebenwirkungen und so
wenig wie möglich Bedarfsmedikation so
lange ermöglicht, wie eine Schmerztherapie
notwendig ist.
Obwohl die gleichmäßige Gabe (gleiche
Dosis morgens und abends) nach einem
festen Zeitschema (alle 12 Stunden) für die
Mehrzahl der Patienten angemessen ist,
kann es für einige Patienten von Vorteil sein
– in Abhängigkeit von der individuellen
Schmerzsituation – die Mengen ungleich zu
verteilen. Im Allgemeinen sollte die gering­
ste analgetisch wirksame Dosis ausgewählt
werden. Bei der Behandlung von NichtTumorschmerzen sind 40 mg im Allgemeinen
eine ausreichende Tagesdosis; höhere
Dosierungen können erforderlich sein.
Patienten mit Tumorschmerzen benötigen
im Allgemeinen Dosierungen von 80 bis
120 mg, die in Einzelfällen auf bis zu 400 mg
gesteigert werden können.
Kinder unter 12 Jahren
Oxycodon-HCl beta wird für Kinder unter 12
Jahren nicht empfohlen.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ohne klinisch manifeste
Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen
ist eine Dosisanpassung in der Regel nicht
erforderlich.
Patienten mit Nieren- oder Leberfunktions­
störung
Die Dosiseinstellung sollte bei diesen Pa­
tienten konservativ erfolgen. Die empfohlene
Anfangsdosis für Erwachsene sollte um
50 % reduziert werden (beispielsweise eine
Gesamttagesdosis von 10 mg bei nichtopioidgewöhnten Patienten) und jeder Patient
sollte gemäß seiner klinischen Situation so
eingestellt werden, dass eine ausreichende
Schmerzkontrolle erreicht wird.
Andere Risikopatienten
Bei Risikopatienten, z. B. Patienten mit
geringem Körpergewicht oder langsamer
Meta­bolisierung von Arzneimitteln, sollte
initial – wenn sie nicht-opioidgewöhnt sind –
die Hälfte der normalerweise empfohlenen
Dosis für Erwachsene gegeben werden. Für
solche Risikopatienten ist die an anderer
Stelle in dieser Zusammenfassung der Merk­
male des Arzneimittels empfohlene niedrigste
Dosierung von 10 mg als Anfangsdosis nicht
geeignet.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Oxycodon-HCl beta wird in der ermittelten
Dosierung zweimal täglich nach einem festen
Zeitschema eingenommen.
Die Retardtabletten sollen entweder zu den
Mahlzeiten oder unabhängig davon mit aus­
reichend Flüssigkeit eingenommen werden.
Um die Retardierung der Tabletten nicht zu
zerstören, dürfen die Retardtabletten nicht
zerrieben oder zerkaut eingenommen werden,
da dies zu einer schnelleren Wirkstofffrei­
setzung führt.
Oxycodon-HCl beta soll nicht mit einem
Alkohol-haltigen Getränk eingenommen
werden.
Dauer der Einnahme
Oxycodon-HCl beta sollte nicht länger als
unbedingt notwendig eingenommen werden.
Falls in Abhängigkeit von Art und Schwere
der Erkrankung eine Langzeit-Behandlung
erforderlich ist, soll eine sorgfältige und regel­
mäßige Beobachtung sicherstellen, ob und
in welchem Ausmaß eine Weiterbehandlung
notwendig ist.
Beendigung der Behandlung
Falls eine Opioid-Therapie nicht länger an­gezeigt ist, kann es ratsam sein, die Tages­
dosis allmählich zu reduzieren, um das
Auftreten der Symptome eines Entzugs­
syndroms zu vermeiden.
4.3Gegenanzeigen
– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten
sonstigen Bestandteile
–Schwere Atemdepression mit Hypoxie
und/oder Hyperkapnie.
–Schwere chronisch obstruktive Lungen­
erkrankung.
– Cor pulmonale.
– Schweres Bronchialasthma.
– Paralytischer Ileus.
–akutes Abdomen, verzögerte Magen­
entleerung.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine Atemdepression ist die bedeutsamste
Gefährdung durch Opioide und tritt am
ehesten bei älteren oder geschwächten
Patienten auf. Die atemdämpfende Wirkung
90619400
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Oxycodon-HCl beta 10 mg Retardtabletten
1
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Oxycodon-HCl beta 10 mg Retardtabletten
Vorsicht ist geboten bei älteren oder
geschwächten Patienten, schwerer Be­
einträchtigung von Lungen-, Leber- oder
Nierenfunktion, Myxödem, Hypothyreose,
Addisonscher Krankheit (Nebennieren­
rinden-Insuffizienz), Intoxikations-Psychose
(z. B. Alkohol), Prostatahypertrophie, Alko­
holismus, bekannter Opioidabhängigkeit,
Delirium tremens, Pankreatitis, Gallen­
wegserkrankungen, Gallen- oder Harnleiter­
koliken, obstruktiven und entzündlichen
Darm­erkrankungen, Hypotonie, Hypovolämie,
Kopf­verletzungen (wegen des Risikos eines
erhöhten Hirndrucks), Kreislaufregulations­
störungen, Epilepsie oder Neigung zu Krampf­
anfällen, Einnahme von MAO-Hemmern.
Bei Auftreten oder Verdacht auf paralytischen
Ileus sollte Oxycodon unverzüglich abge­
setzt werden.
Bei längerfristiger Anwendung von Oxycodon
kann es zur Entwicklung einer Toleranz mit
der Erfordernis höherer Dosen zum Erzielen
des erwünschten analgetischen Effektes
kommen. Es besteht Kreuztoleranz zu
anderen Opioiden. Die langfristige An­
wendung von Oxycodon beta kann zu phy­
sischer Abhängigkeit führen. Bei abrupter
Beendigung der Therapie können Entzugs­
erscheinungen auftreten. Wenn die Therapie
mit Oxycodon nicht mehr länger erforderlich
ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis all­
mählich zu reduzieren, um das Auftreten
eines Entzugssyndroms zu vermeiden.
Entzugssymptome können sich äußern
durch Gähnen, Pupillenerweiterung, Tränen­
fluss, laufende Nase, Zittern, vermehrtes
Schwitzen, Angstgefühle, Ruhelosigkeit,
Krämpfe und Schlaflosigkeit.
Stand: November 2014
Insbesondere bei hohen Dosierungen, kann
sehr selten eine Hyperalgesie auftreten, die
auf eine weitere Dosissteigerung von Oxy­
codon nicht anspricht. Eine Dosisreduktion
von Oxycodon oder ein Wechsel zu einem
alternativen Opioid sollten in Erwägung ge­
zogen werden.
2
Oxycodon-HCl beta besitzt ein primäres Ab­
hängigkeitspotenzial. Das Missbrauchs­
profil von Oxycodon ist dem anderer starker
Opioidagonisten ähnlich. Menschen mit
latenter oder manifester Abhängigkeits­
störung versuchen unter Umständen an
Oxycodon zu gelangen und die Substanz
zu missbrauchen. Es kann zur Entwicklung
einer psychischen Abhängigkeit (Sucht) von
Opioidanalgetika, einschließlich Oxycodon,
kommen. Bei bestimmungsgemäßer An­
wendung bei Patienten mit chronischen
Schmerzen ist das Risiko physischer und
psychischer Abhängigkeit jedoch deutlich
reduziert bzw. differenziert zu bewerten.
Daten zur tatsächlichen Inzidenz von psy­
chischer Abhängigkeit bei Patienten mit
chronischen Schmerzen fehlen jedoch.
Dieses Arzneimittel muss bei Patienten mit
in der Vergangenheit liegendem Alkoholund Drogenmissbrauch mit besonderer
Sorgfalt verschrieben werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol
und Oxycodon können vermehrt Neben­
wirkungen von Oxycodon auftreten. Die
gleichzeitige Einnahme sollte vermieden
werden.
Die Gabe von Oxycodon wird präoperativ und
während der ersten 12–24 Stunden post­
operativ nicht empfohlen. In Abhängigkeit
von Art und Umfang des chirurgischen Ein­
griffs, dem gewählten Anästhesieverfahren,
der sonstigen Begleitmedikation sowie vom
individuellen Zustand des Patienten ist der
Zeitpunkt des postoperativen Einsatzes von
Oxycodon nach sorgfältiger Abwägung von
Nutzen und Risiko im Einzelfall festzulegen.
Wie bei allen Opioid-Präparaten, sollte Oxy­
codon nach einem Abdominal-Eingriff mit
Vorsicht angewendet werden, da Opioide
dafür bekannt sind, die intestinale Motilität
zu beeinträchtigen. Opioide sollten nicht
verwendet werden, bis der Arzt sicher­
gestellt hat, dass die Darmfunktion sich
normalisiert hat.
Eine missbräuchliche parenterale Verab­
reichung der Tablettenbestandteile (ins­
besondere von Talkum) kann zur Nekrose
lokalen Gewebes und zu Lungengranulo­
men oder zu anderen schwerwiegenden,
potenziell letalen unerwünschten Ereignissen
führen.
Um die Retardeigenschaften der Tabletten
nicht zu zerstören, müssen die Retard­
tabletten im Ganzen geschluckt und dürfen
nicht zerrieben oder zerkaut eingenommen
werden, da dies zu einer schnellen Frei­
setzung und Resorption einer potenziell
letalen Dosis von Oxycodon führt (siehe
Abschnitt 4.9).
Kinder und Jugendliche
Oxycodon-HCl beta ist bei Kindern unter
12 Jahren nicht untersucht worden. Sicher­
heit und Wirksamkeit sind daher nicht über­
prüft, so dass eine Anwendung bei Kindern
unter 12 Jahren nicht empfohlen wird.
Die Anwendung von Oxycodon-HCl beta
kann bei Dopingkontrollen zu positiven
Ergebnissen führen. Eine missbräuchliche
Anwendung des Arzneimittels OxycodonHCl beta zu Dopingzwecken kann die
Gesundheit gefährden.
Das Arzneimittel enthält Sucrose und
Glucose. Patienten mit der seltenen he­
reditären Fructose-Intoleranz, GlucoseGalactose-Malabsorption oder SaccharaseIsomaltase-Mangel sollten Oxycodon-HCl
beta nicht einnehmen.
4.5Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Zentral dämpfend wirkende Arzneimittel
(z. B. Sedativa, Hypnotika, Phenothiazine,
Neuroleptika, Antidepressiva, Antihistami­
nika, Antiemetika) sowie andere Opioide
oder Alkohol können die Nebenwirkungen
von Oxycodon, insbesondere die Atem­
depression verstärken.
Von MAO-Hemmern ist bekannt, dass sie mit
Opioid-Analgetika interagieren können. MAOHemmer verursachen zentrale Erregung
oder Dämpfung, verbunden mit hyperten­
siven oder hypotensiven Krisen (siehe Ab­
schnitt 4.4). Oxycodon sollte mit Vorsicht
bei Patienten, die MAO-Hemmer einnehmen
oder während der letzten 2 Wochen ein­
genommen haben, angewendet werden
(siehe Abschnitt 4.4).
Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung
(z. B. Psychopharmaka, Antihistaminika,
Antiemetika, Arzneimittel bei Morbus Par­
kinson) können anticholinerge Neben­
wirkungen von Oxycodon verstärken (wie
z. B. Verstopfung, Mundtrockenheit oder
Störungen beim Wasserlassen).
Alkohol kann die pharmakodynamischen
Effekte von Oxycodon verstärken. Die
gleichzeitige Einnahme sollte vermieden
werden.
Oxycodon wird hauptsächlich durch CYP3A4,
unter Mitwirkung von CYP2D6, metabo­li­
siert. Die Aktivität dieser Abbauwege kann
durch eine Vielzahl von gleichzeitig ver­ab­
reichten Wirkstoffen oder Nahrungsbestand­
teilen gehemmt oder induziert werden.
CYP3A4-Inhibitoren, wie Makrolidantibiotika
(z. B. Clarithromycin, Erythromycin und Teli­
thromycin), Azol-Antimykotika (z. B. Ketoco­
nazol, Voriconazol, Itraconazol und Posa­
conazol), Proteaseinhibitoren (z. B. Boce­previr, Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir und
Saquinavir), Cimetidin und Grapefruitsaft
können eine verminderte Clearance von
Oxycodon verursachen, was wiederum zu
erhöhten Oxycodon-Plasmaspiegeln führen
kann. Es kann deshalb nötig sein, dass die
Oxycodon-Dosis dementsprechend ange­
passt werden muss.
Einige typische Beispiele sind unten aufge­
führt:
– Itraconazol, ein potenter CYP3A4-Inhibitor:
200 mg oral verabreicht über 5 Tage,
erhöhten die AUC von oralem Oxycodon.
Im Mittel war die AUC ungefähr 2,4-fach
höher (Bereich 1,5 – 3,4).
– Voriconazol, ein CYP3A4-Inhibitor:
200 mg 2-mal täglich verabreicht über
4 Tage (die ersten 2 Dosen 400 mg),
erhöhten die AUC von oralem Oxycodon.
Im Mittel war die AUC ungefähr 3,6-fach
höher (Bereich 2,7–5,6).
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von Oxycodon kann zu einer Erhöhung der
Kohlendioxid-Konzentration im Blut sowie
sekundär in der Cerebrospinalflüssigkeit
führen. Bei dafür anfälligen Patienten
können Opioide schwere Blutdruckabfälle
hervorrufen.
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Oxycodon-HCl beta 10 mg Retardtabletten
CYP3A4-Induktoren, wie Rifampicin, Carba­
mazepin, Phenytoin und Johanniskraut
können die Biotransformation von Oxy­
codon aktivieren und eine erhöhte Clearance
von Oxycodon bewirken, die wiederum zu
verringerten Oxycodon-Plasmaspiegeln
führen kann. Es kann deshalb nötig sein, dass
die Oxycodon-Dosis dementsprechend an­
gepasst werden muss.
Einige typische Beispiele sind unten aufge­
führt:
– Johanniskraut, ein CYP3A4-Induktor:
300 mg 3-mal täglich über 15 Tage verab­
reicht, verringerten die AUC von oralem
Oxycodon. Im Mittel war die AUC unge­
fähr 50 % niedriger (Bereich 37– 57 %).
– Rifampicin, ein CYP3A4-Induktor:
600 mg 1-mal täglich über 7 Tage verab­
reicht, verringerten die AUC von oralem
Oxycodon. Im Mittel war die AUC unge­
fähr 86 % niedriger.
Wirkstoffe, die die CYP2D6-Aktivität hemmen,
wie Paroxetin und Chinidin, können einen
verringerten Oxycodon-Abbau bewirken.
Dies kann wiederum zu erhöhten OxycodonPlasmaspiegeln führen.
In Einzelfällen wurde eine klinisch relevante
Abnahme oder Zunahme der International
Normalised Ratio (INR) bei gleichzeitiger
Einnahme von Oxycodon und Cumarin Anti­
koagulantien beobachtet.
Stand: November 2014
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Erfahrungen
für die Anwendung von Oxycodon bei
Schwangeren vor. In tierexperimentellen
Studien wurde eine Reproduktionstoxizität
erst bei maternaltoxischen Dosierungen
beobachtet (siehe Abschnitt 5.3). Das mög­
liche Risiko für den Menschen ist unbe­
kannt. Oxycodon sollte nicht während der
Schwangerschaft angewendet werden, es sei
denn, dies ist aus therapeutischen Gründen
eindeutig erforderlich.
Nach längerfristiger Anwendung während
der Schwangerschaft kann Oxycodon Ent­
zugserscheinungen beim Neugeborenen
verursachen. Wenn Oxycodon unter der
Geburt angewendet wird, kann dies beim
Neugeborenen eine Atemdepression her­
vorrufen. Neugeborene von Müttern, die
während der letzten 3 – 4 Wochen vor der
Geburt mit Opioiden behandelt wurden,
sollten bezüglich einer auftretenden Atem­
depression überwacht werden.
Stillzeit
Oxycodon wird in die Muttermilch ausge­
schieden. Es wurde ein Milch-PlasmaKonzentrationsverhältnis von 3,4 : 1 ge­
messen, und es ist daher möglich, dass
beim gestillten Kind eine Sedierung und/
oder Atemdepression auftreten kann. Ein
Risiko für das gestillte Kind kann insbe­
sondere nach wiederholter Einnahme von
Oxycodon durch die stillende Mutter nicht
ausgeschlossen werden. Während einer
Behandlung mit Oxycodon sollte das Stillen
unterbrochen oder abgestillt werden.
4.7Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Oxycodon kann Aufmerksamkeit und
Reaktionsvermögen soweit verändern,
dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme
am Straßenverkehr oder zum Bedienen von
Maschinen beeinträchtigt oder nicht mehr
gegeben ist.
Bei einer stabilen Therapie ist ein generelles
Fahrverbot nicht zwingend erforderlich.
Die Beurteilung der jeweils individuellen
Situation ist durch den behandelnden Arzt
vorzunehmen.
4.8Nebenwirkungen
Oxycodon kann Atemdepression, Miosis,
Krämpfe der Bronchialmuskeln und Krämpfe
der glatten Muskulatur hervorrufen sowie
den Hustenreflex dämpfen.
Die am häufigsten berichteten Neben­
wirkungen sind Übelkeit und Obstipation,
die bei ca. 25 – 30 % der Patienten auftreten.
Wie bei anderen Opioiden ist Atemdepression
die schwerwiegendste Nebenwirkung.
Im Folgenden sind die unerwünschten
Ereignisse, deren Zusammenhang mit der
Behandlung als zumindest möglich einge­
stuft wurde, nach Organklassensystem so­
wie absoluter Häufigkeit aufgelistet. Bei der
Bewertung von Nebenwirkungen werden
folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig:
Häufig:
Gelegentlich:
Selten:
Sehr selten:
Nicht bekannt:
(≥ 1/10)
(≥ 1/100 bis < 1/10)
(≥ 1/1.000 bis < 1/100)
(≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
(< 1/10.000)
Häufigkeit auf Grundlage
der verfügbaren Daten
nicht abschätzbar.
Erkrankungen des Blutes und des Lymph­
systems
Selten: Lymphadenopathie
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen
Sehr selten: Anaphylaktische Reaktionen
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Appetitabnahme
Gelegentlich: Dehydratation
Selten: Appetitzunahme
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: verschiedenartige psychische
Neben­wirkungen wie Stimmungsverände­
rungen (z. B. Angst, Depression, Euphorie),
Ver­änderungen in der Aktiviertheit (meist
Dämpfung, ggf. mit Antriebsarmut, gelegent­
lich Erhöhung mit Unruhezuständen, Nervo­
sität und Schlafstörungen) und Veränderungen
der Leistungsfähigkeit (Denkstörungen, Ver­
wirrtheit, selten Erinnerungslücken, in Einzel­
fällen Sprachstörungen)
Gelegentlich: Veränderung der Wahrnehmung
(wie z. B. Entpersönlichung, Halluzinationen,
Geschmacksstörungen, Sehstörungen, Hyper­
akusis), Affektlabilität, verminderte Libido,
Abhängigkeit (siehe Abschnitt 4.4)
Nicht bekannt: Aggression
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Sedierung (Müdigkeit bis Be­
nommenheit); Schwindel; Kopfschmerzen
Häufig: Parästhesien, Tremor
Gelegentlich: Amnesie, sowohl erhöhte als
auch verminderte Muskelspannung, unwill­
kürliche Muskelkontraktionen; Hypästhesie;
Koordinationsstörungen; epileptische
Krampf­anfälle, insbesondere bei Personen
mit Epilepsie oder Neigung zu Krampfanfällen;
Synkope
Selten: Tränensekretionsstörungen
Nicht bekannt: Hyperalgesie
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Sehstörungen, Miosis
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Gelegentlich: Drehschwindel
Herz- und Gefäßerkrankungen
Häufig: Blutdrucksenkung, selten mit Folge­
symptomen wie z. B. Herzklopfen; Ohn­
macht
Gelegentlich: Pulsbeschleunigung, Palpi­
tationen (im Zusammenhang mit einem
Entzugssyndrom); Vasodilatation
Selten: Erniedrigter Blutdruck, orthostatische
Hypotension
Erkrankungen der Atemwege, des Brust­
raums und Mediastinums
Häufig: Dyspnoe
Gelegentlich: Vermehrtes Husten, Rachen­
entzündung, Veränderung der Stimme,
Schnupfen, Atemdepression
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Verstopfung, in Einzelfällen bis
zum Darmverschluss; Übelkeit, Erbrechen
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– Telithromycin, ein CYP3A4-Inhibitor:
800 mg oral verabreicht über 4 Tage,
erhöhten die AUC von oralem Oxycodon.
Im Mittel war die AUC ungefähr 1,8-fach
höher (Bereich 1,3 – 2,3).
– Grapefruitsaft, ein CYP3A4-Inhibitor:
200 ml verabreicht 3-mal täglich über
5 Tage, erhöhten die AUC von oralem
Oxycodon. Im Mittel war die AUC unge­
fähr 1,7-fach höher (Bereich 1,1–2,1).
3
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Oxycodon-HCl beta 10 mg Retardtabletten
Gelegentlich: Dysphagie, Mundgeschwüre,
Zahnfleischentzündungen, Flatulenz
Selten: Zahnveränderungen, Zahnfleisch­
bluten; Teerstuhl
Nicht bekannt: Zahnkaries
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Erhöhung leberspezifischer
Enzyme, Gallenkoliken
Nicht bekannt: Cholestasis
Erkrankungen der Haut und des Unterhaut­
zellgewebes
Sehr häufig: Juckreiz
Häufig: Hauterscheinungen wie Hautaus­
schlag, selten erhöhte Photosensibilität,
in Einzelfällen Urtikaria oder exfoliative
Dermatitis, Hyperhidrosis
Gelegentlich: Trockene Haut
Selten: Herpes simplex
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Beeinträchtigungen beim Wasser­
lassen (Harnverhalt, aber auch vermehrter
Harndrang)
Selten: Hämaturie
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und
der Brustdrüse
Gelegentlich: Impotenz, Erektionsstörungen
Selten: Amenorrhö
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden
am Verabreichungsort
Häufig: Asthenie, Schwitzen bis hin zum
Schüttelfrost
Gelegentlich: Verletzungen durch Unfälle,
Schmerzen (z. B. Brustschmerzen); Ödeme,
periphere Ödeme; Toleranz, Durst, Migräne,
physische Abhängigkeit mit Entzugssymp­
tomen, allergische Reaktionen, Unwohlsein
Selten: Gewichtsveränderungen (Abnahme
oder Zunahme); Zellgewebsentzündungen
Stand: November 2014
Toleranz und Abhängigkeit können sich ent­
wickeln.
4
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Neben­
wirkungen nach der Zulassung ist von großer
Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuier­
liche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige
von Gesundheitsberufen sind aufgefordert,
jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizin­
produkte, Abt. Pharmakovigilanz, KurtGeorg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn,
Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9Überdosierung
Symptome der Intoxikation
Miosis, Atemdepression, Somnolenz, ver­
minderte Spannung der Skelettmuskulatur
sowie Abfall des Blutdrucks. In schweren
Fällen kann es zu Kreislaufversagen, Stupor,
Koma, Bradykardie und nicht-kardiogenem
Lungenödem kommen; bei missbräuchlicher
Anwendung hoher Dosen starker Opioide wie
Oxycodon ist ein letaler Ausgang möglich.
Therapie von Intoxikationen
Bei Überdosierung ist gegebenenfalls die
intravenöse Gabe eines Opioidantagonisten
(z. B. 0,4 – 2 mg Naloxon intravenös) ange­
zeigt. Diese Einzeldosis muss je nach klini­
schem Erfordernis in zwei- bis dreiminütigen
Abständen wiederholt werden. Auch die
Gabe durch Infusion von 2 mg Naloxon in
500 ml isotonischer Kochsalz- oder 5%iger
Dextroselösung (entsprechend 0,004 mg
Naloxon/ml) ist möglich. Dabei soll die Infu­
sionsgeschwindigkeit auf die zuvor verab­
reichten Bolusdosierungen und die Reaktion
des Patienten abgestimmt sein.
Eine Magenspülung kann in Erwägung ge­
zogen werden.
Unterstützende Maßnahmen (künstliche
Beatmung, Sauerstoffzufuhr, Gabe von Vaso­
pressoren und Infusionstherapie) sollten,
falls erforderlich, in der Behandlung eines
begleitend auftretenden Kreislaufschocks
angewendet werden. Bei Herzstillstand oder
Arrhythmien kann eine Herzdruckmassage
oder Defibrillation angezeigt sein. Falls
erforderlich, assistierende Beatmung sowie
Aufrechterhaltung des Wasser- und Elektro­
lythaushaltes.
Naloxon soll bei Patienten, von denen
bekannt oder anzunehmen ist, dass sie
physisch von Oxycodon abhängig sind, mit
Vorsicht verabreicht werden. Abrupte oder
völlige Aufhebung der Opioidwirkung kann
ein Wiederauftreten von Schmerzen, oder
ein akutes Entzugssyndrom bewirken.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Natürliche Opium-Alkaloide
ATC-Code: N02AA05
Oxycodon hat eine Affinität zu Kappa-, Myund Delta-Opioidrezeptoren in Gehirn und
Rückenmark. Oxycodon wirkt an diesen
Rezeptoren als Opioidagonist ohne anta­go­
nistischen Effekt. Die therapeutische Wirkung
ist vorwiegend analgetisch und sedierend.
Im Vergleich zu schnellfreisetzendem Oxy­
codon, allein oder in Kombination, bewirken
die Retardtabletten für einen erheblich
längeren Zeitraum eine Schmerzlinderung
ohne gesteigerte Nebenwirkungen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Bei den Retardtabletten erfolgt die Resorption
zweiphasig mit einer initialen relativ kurzen
Halbwertszeit von 0,6 Stunden für einen
kleineren Teil der Wirkstoffmenge, gefolgt
von einer langsameren zweiten Phase mit
6,9 Stunden Halbwertszeit für den größeren
Teil.
Die relative Bioverfügbarkeit von OxycodonHCl beta Retardtabletten ist vergleichbar mit
schnellfreisetzendem Oxycodon, wobei nach
Einnahme der Retardtabletten maximale
Plasma­konzentrationen nach etwa 3 Stunden
gegenüber 1 bis 1,5 Stunden auftreten.
Spitzen­konzentrationen und Fluktuation der
Retardtabletten und einer schnellfreisetzenden
Formulierung sind bei 12- bzw. 6-stündiger
Gabe bei gleicher Tagesdosis vergleichbar.
Verteilung und Elimination
Die absolute Bioverfügbarkeit von Oxy­
codon beträgt etwa zwei Drittel relativ zur
parenteralen Gabe. Oxycodon hat im Steady
State ein Verteilungsvolumen von 2,6 l/kg;
eine Plasmaproteinbindung von 38 – 45 %;
eine Eliminationshalbwertszeit von 4 bis 6
Stunden und eine Plasmaclearance von
0,8 l/min. Die Eliminationshalbwertszeit von
Oxycodon aus den Retardtabletten beträgt
4,5 Stunden mit einem Steady State, der im
Mittel nach einem Tag erreicht wird. Eine fett­
reiche Mahlzeit vor der Einnahme verändert
weder die Maximalkonzentration noch das
Ausmaß der Resorption von Oxycodon.
Biotransformation
Oxycodon wird im Darm und in der Leber über
das P450-Cytochromsystem zu Noroxy­
codon und Oxymorphon sowie zu mehreren
Glucuronidkonjugaten verstoffwechselt. Invitro-Studien deuten darauf hin, dass thera­
peutische Dosen von Cimetidin die Ent­
stehung von Noroxycodon wahrscheinlich
nicht wesentlich beeinflussen. Chinidin ver­
ringert beim Menschen die Produktion von
Oxymorphon, wobei jedoch die Pharmako­
dynamik von Oxycodon im Wesentlichen
unbeeinflusst bleibt.
Der Beitrag der Stoffwechselprodukte zum
pharmakodynamischen Gesamteffekt ist
unbedeutend. Oxycodon und seine Stoff­
wechselprodukte werden sowohl mit dem
Urin als auch mit dem Stuhl ausgeschieden.
Oxycodon tritt in die Plazenta über und lässt
sich in der Muttermilch nachweisen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien
zur Sicherheitspharmakologie, zur Toxizität
bei wiederholter Gabe und zur Genotoxi­
zität lassen die präklinischen Daten keine
besonderen Gefahren für den Menschen
erkennen.
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Häufig: Mundtrockenheit, selten auch mit
Durstgefühl und Schluckbeschwerden;
Magen-Darm-Beschwerden, wie z. B. Bauch­
schmerzen, Durchfall, Schluckauf, Dyspepsie
Fachinformation
Oxycodon-HCl beta 10 mg Retardtabletten
Effekte auf die F2-Generation wurden nicht
beobachtet. Langzeitstudien zur Kanzero­
genität wurden nicht durchgeführt.
Stand: November 2014
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
Zucker-Stärke-Pellets (Sucrose,
Maisstärke, D-Glucose)
Hypromellose
Macrogol 6000
Talkum
Ethylcellulose
Hyprolose
Propylenglycol
Magnesiumstearat (Ph. Eur.)
Cellulosepulver
mikrokristalline Cellulose
hochdisperses Siliciumdioxid
Filmüberzug:
Hypromellose
Talkum
Macrogol 6000
Titandioxid [E171]
Eisen(III)-oxid [E172]
Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O [E172]
Eisen(II, III)-oxid [E172]
6.2Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die
Aufbewahrung
Nicht über 30 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Kindergesicherte Alu/PVC/PVDC-Blister­
packungen
Packungsgrößen: 20, 50 und 100 Retard­
tabletten
Es werden möglicherweise nicht alle
Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die
Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen
7. Inhaber der Zulassung
betapharm Arzneimittel GmbH
Kobelweg 95
86156 Augsburg
Telefon 0821 748810
Telefax 0821 74881420
E-Mail: [email protected]
Unsere Service-Nummern für Sie:
Telefon 0800 7488100
Telefax 0800 7488120
8.Zulassungsnummer
67705.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/
Verlängerung der Zulassung
Datum der Erteilung der Zulassung:
06.06.2008
Datum der Verlängerung der Zulassung:
11.03.2013
10. Stand der Information
November 2014
11.Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig. Betäubungsmittel.
90619400
Oxycodon zeigte bei männlichen und weib­
lichen Ratten in Dosierungen bis 8 mg/kg
Körpergewicht (KG) keine Effekte auf
die Fertilität und die frühe embryonale
Ent­
wicklung. Dosierungen bei Ratten bis
8 mg/kg KG und bei Kaninchen bis 125 mg/
kg KG induzierten keine Fehlbildungen.
Allerdings wurde bei Kaninchen eine dosis­
abhängige Zunahme von fetalen Variationen
beobachtet, wenn in die statistische Aus­
wertung lediglich die Befunde der einzelnen
Feten einbezogen wurden (erhöhte Inzidenz
von 27 präsakralen Wirbeln, zusätzlichen
Rippenpaaren).Wenn diese Parameter unter
Berücksichtigung der Wurfgröße statistisch
ausgewertet wurden, war nur die Inzidenz
von 27 präsakralen Wirbeln erhöht und dies
lediglich in der 125 mg/kg KG-Gruppe, einem
Dosierungsbereich der deutliche pharma­
kotoxische Effekte bei den Muttertieren ver­
ursachte.
In einer Studie zur prä- und postnatalen
Entwicklung bei Ratten waren die Körperge­
wichte der F1-Generation nach Gabe von
6 mg/kg KG, einer Dosierung bei welcher
das Körpergewicht der Muttertiere und
deren Nahrungsaufnahme vermindert war,
geringer verglichen mit den Körpergewichten
der Kontrollgruppe (NOAEL 2 mg/kg KG).
Es gab weder Effekte auf die physischen
oder sensorischen Entwicklungsparameter
oder die Reflexentwicklung noch gab es
Anzeichen auf Verhaltensänderungen oder
auf eine Beeinträchtigung der Reproduktion.
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