Artemia – Urzeitkrebs (Salzkrebs) - Binde

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Artemia – Urzeitkrebs (Salzkrebs)
Schon seit 195 Millionen Jahren, also seit der Jurazeit, leben Artemien in den Salzseen
unseres Planeten. Damit sind sie lebende Fossilien, ihre Vorfahren lebten zur gleichen Zeit,
als unsere Erde von großen Dinosauriern bewohnt wurde.
In großen Salzseen im Staat Utah der USA leben die "Eltern" der Salzkrebse (Artemia
franciscana). Dort werden die Eier in den Sommermonaten Juli bis September geerntet und
in die Welt verschickt. Es gibt aber auch weitere Salzkrebsarten, z.B. in China, Sibirien,
Tibet, Iran und sogar in Deutschland. Früher wurden alle Salzkrebse Artemia Salina genannt.
Folgende Arten sind derzeit im Handel
• Kasachstan (Artemia cf. salina), wird bis 1,5 - 2 cm groß und ist blassrosa
• USA (Artemia franciscana), wird 1 - 1,5 cm groß und ist grau/weiß
• China (Artemia parthenogenetica), werden ca. 1 cm groß und ist silberweis
• Europa (Artemia salina), wird ca. 3 cm groß und ist rosafarben
• USA (Artemia nyos - Sea Monkeys), spezielle Züchtung für die Heimtierhaltung
Artemia sind faszinierende Überlebenskünstler. Unter optimalen Bedingungen entwickeln
die Weibchen alle fünf Tage dünnschalige Eier, die im Eisack ausgebrütet werden. Etwa 100
lebend geborene Nauplien kommen so zur Welt, von denen 80% nicht geschlechtsreif
werden. Trocknet ihr Lebensraum aus, so werden dickschalige Eier abgelegt, die noch nach
Jahren lebensfähig sind. Nauplien haben nur ein Auge in der Mitte des Kopfes, 4 Antennen,
Kiefer und Verdauungsorgane. In den ersten Tagen ihres Lebens ernähren sie sich noch aus
den Nährstoffen der Eier. Später nehmen sie Algen auf.
In ungefähr 3 - 4 Wochen sind aus den Nauplien erwachsene Artemia geworden und haben
sich 15 bis 20 Mal gehäutet. Erwachsenen Artemien haben drei Augen, ein Antennenpaar am
Kopf, 11 Rumpfsegmente mit 22 Blattbeinchen und 8 Hinterleibsegmente ohne Beinchen
sowie eine Schwanzgabel am Hinterleib.
Werden die Tiere Geschlechtsreif, entwickeln die Weibchen einen Eiersack und bei den
Männchen bildet sich das zweite Antennenpaar zu einer Greifklammer um, mit der sie die
Weibchen während der Paarung festhalten. Nach der Paarung werden die Eier entweder
ausgebrütet oder als Eier abgelegt. Artemien können sie sich sexuell und asexuell fortpflanzen. Bei der asexuellen Vermehrung kommen jedoch nur weibliche Nachkommen zur
Welt. Verschlechtern sich die Lebensbedingungen, so wird das Erbmaterial durch sexuelle
Fortpflanzung stärker durchmischt und es werden Nachkommen mit anderen Eigenschaften
erzeugt.
Greifklammer in Aktion: Das Männchen umfasst das Weibchen.
Komplexauge mit Rezeptorzellen und nachgeschaltete Neuronen
Oogense im Ovarium: unterschiedlich proliferierte Eizellen und Embryonen
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