Fachinformation Sumatriptan Sandoz® Filmtabletten 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Sumatriptan Sandoz 50 mg Eine Filmtablette enthält 70 mg Sumatriptansuccinat, entsprechend 50 mg Sumatriptan. Sumatriptan Sandoz 100 mg Eine Filmtablette enthält 140 mg Sumatriptansuccinat, entsprechend 100 mg Sumatriptan. Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Sumatriptan Sandoz 50 mg Eine Filmtablette enthält 59,285 mg Lactose-Monohydrat und 0,09 mg Aspartam. Sumatriptan Sandoz 100 mg Eine Filmtablette enthält 118,57 mg Lactose-Monohydrat und 0,18 mg Aspartam. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Filmtablette Sumatriptan Sandoz 50 mg Rosafarbene, kapselförmige Filmtablette mit einer Bruchrille auf einer Seite Die Filmtablette kann in gleiche Hälften geteilt werden. Stand: März 2015 Sumatriptan Sandoz 100 mg Hellgelbe, ovale Filmtablette sis von Sumatriptan Sandoz anspricht, gibt es weder aus theoretischem Grund noch aus begrenzter klinischer Erfahrung einen Grund, Acetylsalicylsäure-haltige Arzneimittel oder nicht-steroidale Antiphlogistika zur weiteren Behandlung des Anfalls vorzuenthalten. Es ist ratsam, dass Sumatriptan Sandoz so früh wie möglich nach Auftreten des Migränekopfschmerzes gegeben wird. Sumatriptan ist allerdings auch bei Anwendung in jeder anderen Phase während des Migräneanfalles gleichermaßen wirksam. Erwachsene Die empfohlene Dosis für oral verabreichtes Sumatriptan ist eine einzelne 50 mg Filmtablette. Einige Patienten können 100 mg benötigen. Auch wenn die empfohlene Dosis 50 mg beträgt, sollte berücksichtigt werden, dass die Stärke der Migräneattacken untereinander und zwischen den Patienten variieren kann. Dosierungen zwischen 25 und 100 mg erwiesen sich in Studien als wirksamer als Placebo, wobei eine Dosis von 25 mg statistisch gesehen signifikant weniger wirksam war als Dosierungen mit 50 und 100 mg. Falls ein Patient auf die erste Dosis Sumatriptan nicht anspricht, sollte keine zweite Dosis für die gleiche Attacke eingenommen werden. In diesem Fall kann der Migräneanfall mit Paracetamol, Acetylsalicylsäure oder nicht-steroidalen antientzündlichen Arzneimitteln weiter behandelt werden. Sumatriptan Sandoz kann bei nachfolgenden Attacken wieder angewendet werden. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Sumatriptan Sandoz ist indiziert zur akuten Behandlung von Migräneanfällen mit oder ohne Aura. Sumatriptan Sandoz sollte nur bei eindeutiger Diagnose von Migräne angewendet werden. Falls ein Patient auf die erste Dosis angesprochen hat, aber die Symptome wieder auftreten, kann eine zweite Dosis innerhalb der nächsten 24 Stunden gegeben werden, vorausgesetzt, dass ein Mindestabstand von 2 Stunden zwischen den Einnahmen eingehalten wird und dass insgesamt nicht mehr als 300 mg innerhalb von 24 Stunden eingenommen werden. 4.2 Dosierung und Art der Anwendung Sumatriptan Sandoz ist indiziert zur akuten zeitweisen Behandlung von Migräne. Für unterschiedliche Dosierungen ist Sumatriptan Sandoz in den Stärken 50 mg und 100 mg verfügbar. Sumatriptan Sandoz sollte nicht prophylaktisch angewendet werden. Kinder und Jugendliche Die Wirksamkeit und Sicherheit von Sumatriptan Filmtabletten bei Kindern unter 10 Jahren wurden bisher nicht nachgewiesen. Es liegen keine klinischen Daten in dieser Altersgruppe vor. Sumatriptan Sandoz wird als Monotherapie zur akuten Behandlung eines Migräneanfalles empfohlen und darf nicht gleichzeitig mit Ergotamin oder Ergotamin-Derivaten (einschließlich Methysergid) gegeben werden (siehe Abschnitt 4.3). Dosierung Wenn ein Patient nicht auf eine Einzeldo- Die Wirksamkeit und Sicherheit von Sumatriptan Filmtabletten bei Kindern von 10 bis 17 wurden in den klinischen Studien, die in dieser Altersgruppe durchgeführt wurden, nicht nachgewiesen. 1 Daher wird die Anwendung von Sumatriptan Filmtabletten bei Kindern von 10 bis 17 Jahren nicht empfohlen (siehe Abschnitt 5.1). Ältere Patienten (älter als 65 Jahre) Die Erfahrungen zur Anwendung von Sumatriptan bei Patienten über 65 Jahre sind begrenzt. Die Pharmakokinetik unterscheidet sich nicht signifikant von der jüngerer Patienten. Bis zum Vorliegen weiterer klinischer Daten wird die Anwendung von Sumatriptan bei Patienten über 65 Jahre jedoch nicht empfohlen. Leberinsuffizienz Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberinsuffizienz sollten niedrige Dosen von 25-50 mg in Betracht gezogen werden. Niereninsuffizienz Siehe Abschnitt 4.4 Art der Anwendung Die Tabletten sollten unzerkaut mit Wasser eingenommen werden. 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Sumatriptan darf nicht bei Patienten, die einen Herzinfarkt hatten, oder die koronare Vasospasmen (Prinzmetal Angina), periphere vaskuläre Erkrankungen oder Symptome oder Anzeichen einer ischämischen Herzkrankheit haben, gegeben werden. Sumatriptan darf nicht bei Patienten mit Schlaganfall (CVA) oder vorübergehenden ischämischen Attacken (TIA) in der Vorgeschichte angewendet werden. Sumatriptan darf nicht bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen angewendet werden. Die Anwendung von Sumatriptan bei Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Bluthochdruck und leichtem unkontrolliertem Bluthochdruck ist kontraindiziert. Die gleichzeitige Anwendung von Ergotamin oder Ergotamin-Derivaten (einschließlich Methysergid) sowie von weiteren Triptanen/5-Hydroxytryptamin-1 (5-HT1)-Rezeptor-Agonisten mit Sumatriptan ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.5). Die gleichzeitige Anwendung von Monoaminooxidase (MAO)-Hemmern und Sumatriptan ist kontraindiziert. Sumatriptan darf nicht innerhalb von 2 Wochen nach Absetzen einer Therapie mit Monoaminooxidase-Hemmern angewendet werden. 51005081 1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL Sumatriptan Sandoz® 50 mg Filmtabletten Sumatriptan Sandoz® 100 mg Filmtabletten Fachinformation Sumatriptan Sandoz® Filmtabletten 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Sumatriptan sollte nur bei eindeutiger Diagnose einer Migräne angewendet werden. Sumatriptan ist nicht zur Anwendung bei hemiplegischer, Basilar- oder ophthalmoplegischer Migräne angezeigt. Wie bei anderen akuten Migränetherapeutika sollten andere möglicherweise ernsthafte neurologische Erkrankungen vor der Behandlung von Kopfschmerzen bei Patienten, bei denen bisher keine Migräne diagnostiziert wurde, oder bei Migränepatienten mit atypischen Symptomen ausgeschlossen werden. Es ist zu beachten, dass Migränepatienten ein erhöhtes Risiko für bestimmte zerebro-vaskuläre Erkrankungen (z. B. CVA, TIA) haben können. Nach der Behandlung kann Sumatriptan vorübergehende Symptome wie Schmerzen und Engegefühl im Brustkorb verursachen, die intensiv sein können und in den Halsbereich ausstrahlen können (siehe Abschnitt 4.8). Wenn vermutet wird, dass es sich bei diesen Symptomen um Anzeichen einer ischämischen Herzerkrankung handelt, sollten keine weiteren Dosen Sumatriptan angewendet werden und es sollte eine angemessene Untersuchung durchgeführt werden. Sumatriptan sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit leichter kontrollierter Hypertonie, da bei einer kleinen Anzahl von Patienten vorübergehende Anstiege von Blutdruck und peripherem Gefäßwiderstand beobachtet wurden (siehe Abschnitt 4.3). Sumatriptan sollte nicht an Patienten, bei denen Risikofaktoren für eine ischämische Herzerkrankung vorliegen, einschließlich Patienten, die starke Raucher sind oder die sich einer Nikotinsubstitutionstherapie unterziehen, ohne vorherige kardiovaskuläre Untersuchung gegeben werden (siehe Abschnitt 4.3). Besonders beachtet werden sollten dabei postmenopausale Frauen und Männer über 40 Jahre mit solchen Risikofaktoren. Möglicherweise wird jedoch trotz dieser Untersuchungen nicht jeder Patient erkannt, bei dem eine Herzerkrankung vorliegt, und es sind in sehr seltenen Fällen auch bei Patienten schwerwiegende Wirkungen am Herzen aufgetreten, ohne dass eine kardiovaskuläre Erkrankung vorlag. Nach der Markteinführung gab es seltene Berichte über Patienten, bei denen nach der Anwendung eines selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmers (SSRI) und Sumatriptan ein Serotonin-Syndrom (einschließlich Bewusstseinsveränderungen, autonomer Instabilität und neuromuskulärer Störungen) auftrat. Über ein Serotonin-Syndrom wurde berichtet nach gleichzeitiger Gabe von Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI) und Triptanen. Wenn die gleichzeitige Behandlung mit Sumatriptan und einem SSRI/SNRI aus medizinischen Gründen notwendig ist, wird eine angemessene Überwachung des Patienten empfohlen (siehe Abschnitt 4.5). Sumatriptan sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Erkrankungen, die die Resorption, den Metabolismus oder die Exkretion des Arzneimittels signifikant beeinflussen können, wie z. B. eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte eine Dosis von 50 mg in Betracht gezogen werden. Sumatriptan sollte bei Patienten mit Krampfanfällen in der Vorgeschichte oder anderen Risikofaktoren, die die Krampfschwelle absenken, mit Vorsicht angewendet werden, da im Zusammenhang mit Sumatriptan über Krampfanfälle berichtet wurde (siehe Abschnitt 4.8). Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonamiden können nach Anwendung von Sumatriptan Überempfindlichkeitsreaktionen entwickeln. Der Schweregrad solcher Reaktionen kann vom Hautausschlag bis hin zum anaphylaktischen Schock reichen. Die Hinweise auf eine Kreuzsensibilisierung sind begrenzt, trotzdem ist bei Anwendung von Sumatriptan bei diesen Patienten Vorsicht geboten. Nebenwirkungen können bei gleichzeitiger Anwendung von Triptanen und pflanzlichen Zubereitungen, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, häufiger auftreten. Der übermäßige Gebrauch jeder Art von Schmerzmitteln zur Behandlung von Kopfschmerzen kann zu einer Verschlimmerung der Kopfschmerzen führen. In dieser Situation oder bei Verdacht darauf sollte ärztlicher Rat eingeholt werden und die Behandlung abgebrochen werden. Die Diagnose eines Medikamenten-induzierten Kopfschmerzes („medication overuse headache“, MOH) sollte bei Patienten mit häufigen oder täglichen Kopfschmerzen trotz (oder gerade wegen) der regelmäßigen Anwendung von Kopfschmerzmitteln in Betracht gezogen werden. Die empfohlene Dosierung von Sumatriptan Sandoz sollte nicht überschritten werden. 2 Die Filmtabletten enthalten Aspartam als Quelle für Phenylalanin und können schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie. Die Filmtabletten enthalten Lactose-Monohydrat. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Sumatriptan Sandoz nicht einnehmen. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Es gibt keine Hinweise auf Wechselwirkungen mit Propranolol, Flunarizin, Pizotifen oder Alkohol. Die Datenlage zu Wechselwirkungen mit Zubereitungen, die Ergotamin oder andere Triptane/5-HT1-Rezeptor-Agonisten enthalten, ist begrenzt. Theoretisch besteht ein erhöhtes Risiko koronarer Vasospasmen, die gleichzeitige Anwendung ist daher kontraindiziert. Der einzuhaltende zeitliche Abstand zwischen der Anwendung von Sumatriptan und Ergotamin-haltigen Zubereitungen oder anderen Triptanen/5-HT1-Rezeptor- Agonisten ist nicht bekannt. Er hängt von der Dosis und der Art des verwendeten Präparates ab. Additive Effekte sind möglich. Es wird geraten, nach der Anwendung von Ergotamin-haltigen Zubereitungen oder anderen Triptanen/5-HT1-Rezeptor-Agonisten mindestens 24 Stunden bis zur Anwendung von Sumatriptan zu warten. Umgekehrt wird empfohlen, nach der Anwendung von Sumatriptan mindestens 6 Stunden zu warten, bevor ein Ergotamin-haltiges Produkt angewendet wird und mindestens 24 Stunden, bevor ein anderes Triptan/5-HT1-Rezeptor-Agonist angewendet wird. Wechselwirkungen zwischen Sumatriptan und Monoaminooxidase-Hemmern (MAOHemmern) können auftreten. Die gleichzeitige Anwendung ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Nach der Markteinführung gab es seltene Berichte über Patienten, bei denen nach der Anwendung von SSRI und Sumatriptan ein Serotonin-Syndrom (einschließlich Bewusstseinsveränderungen, autonomer Instabilität und neuromuskulärer Störungen) auftrat. Es wurde auch nach gleichzeitiger Gabe von Triptanen und SNRI über ein SerotoninSyndrom berichtet (siehe Abschnitt 4.4). Wenn Sumatriptan gleichzeitig mit Lithium angewendet wird, besteht möglicherweise ebenfalls das Risiko eines SerotoninSyndroms. Fachinformation Sumatriptan Sandoz® Filmtabletten 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft Nach Markteinführung liegen Daten zur Anwendung von Sumatriptan während der ersten drei Schwangerschaftsmonate von über 1.000 Frauen vor. Auch wenn diese Daten nicht ausreichend sind, um gesicherte Schlussfolgerungen zu ziehen, weisen diese Befunde nicht auf ein erhöhtes Risiko angeborener Missbildungen hin. Die Erfahrungen mit der Anwendung von Sumatriptan im zweiten und dritten Trimenon der Schwangerschaft sind begrenzt. Tierexperimente ergaben keinen Hinweis auf direkte teratogene Wirkungen oder schädigende Wirkungen auf die peri- und postnatale Entwicklung. Beim Kaninchen ist jedoch die embryofötale Lebensfähigkeit möglicherweise beeinträchtigt (siehe Abschnitt 5.3). Die Anwendung von Sumatriptan sollte nur dann in Betracht gezogen werden, wenn der zu erwartende Nutzen für die Mutter ein mögliches Risiko für den Fötus überwiegt. Stillzeit Es wurde gezeigt, dass Sumatriptan nach subkutaner Anwendung in die Muttermilch übergeht. Die Exposition des Säuglings kann minimiert werden, indem das Stillen für 12 Stunden nach der Anwendung unterbrochen wird. Während dieser Zeit sollte die Muttermilch verworfen werden. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Sowohl durch die Migräne selbst als auch durch die Behandlung mit Sumatriptan kann es zu Schläfrigkeit kommen. Diese kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinflussen. 4.8 Nebenwirkungen Nebenwirkungen sind im Folgenden nach Organsystemklassen und Häufigkeit aufgelistet. Die Häufigkeiten werden wie folgt definiert: Sehr häufig (≥ 1/10) Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10) Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100) Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000) Sehr selten (< 1/10.000) Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) Einige der als Nebenwirkungen berichteten Symptome können mit den Symptomen der Migräne zusammenhängen. Erkrankungen des Immunsystems Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreak- tionen reichend von Hautreaktionen (wie z. B. Nesselsucht) bis Anaphylaxie Psychiatrische Erkrankungen Nicht bekannt: Ängstlichkeit/Unruhe Erkrankungen des Nervensystems Häufig: Schwindel, Schläfrigkeit, Sensibilitätsstörungen einschließlich Parästhesie und Hypästhesie Nicht bekannt: Krampfanfälle. Auch wenn einige dieser Anfälle bei Patienten mit Krampfanfällen in der Krankheitsgeschichte oder mit bestehenden Risikofaktoren für Krampfanfälle auftraten, gibt es auch Berichte über Patienten, die nicht prädisponiert waren. Tremor, Dystonie, Nystagmus, Skotom. Augenerkrankungen Nicht bekannt: Augenflimmern, Doppeltsehen, Visusminderung, Sehverlust einschließlich Berichten über bleibenden Sehverlust. Unabhängig davon können Sehstörungen aber auch während einer Migräneattacke selbst auftreten. Herzerkrankungen Nicht bekannt: Bradykardie, Tachykardie, Herzklopfen, Arrhythmien, vorübergehende ischämische EKG-Veränderungen, Vasospasmen der Koronararterien, Angina pectoris, Herzinfarkt (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4) Gefäßerkrankungen Häufig: vorübergehender Blutdruckanstieg kurz nach der Anwendung, Gesichtsrötung (Flush) Nicht bekannt: Hypotonie, Raynaud-Syndrom Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Häufig: Dyspnoe Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Häufig: Übelkeit und Erbrechen traten bei einigen Patienten auf, aber es ist unklar, ob dies auf die Einnahme von Sumatriptan oder die zugrunde liegende Erkrankung zurückzuführen war Nicht bekannt: ischämische Kolitis, Diarrhö Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Nicht bekannt: Hyperhidrose Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Häufig: Schweregefühl (gewöhnlich vorübergehend, manchmal intensiv und kann alle Teile des Körpers inklusive Brust- und Halsbereich betreffen), Myalgie Nicht bekannt: Nackensteifigkeit; Arthralgie Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Häufig: Schmerzen, Hitze- oder Kälte-, 3 Druck- oder Engegefühl (diese Nebenwirkungen sind gewöhnlich vorübergehend, manchmal intensiv und können in verschiedenen Körperteilen einschließlich Brust- und Halsbereich auftreten), Schwächegefühl und Müdigkeit (beide Symptome sind überwiegend gering- bis mittelgradig ausgeprägt und vorübergehend) Untersuchungen Sehr selten: Manchmal wurden geringfügige Veränderungen der Leberwerte beobachtet. Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de anzuzeigen. 4.9 Überdosierung Symptome und Anzeichen Nach der Anwendung von mehr als 400 mg oral bzw. 16 mg subkutan wurden keine anderen als die bisher erwähnten Nebenwirkungen beobachtet. Patienten erhielten einmalig subkutane Injektionen bis zu 12 mg, ohne dass signifikante unerwünschte Wirkungen auftraten. Behandlung Wenn eine Überdosierung auftritt, muss der Patient für mindestens 10 Stunden überwacht werden und wenn erforderlich sollten die üblichen unterstützenden Maßnahmen eingeleitet werden. Es ist nicht bekannt, ob Hämo- oder Peritonealdialyse einen Einfluss auf den Plasmaspiegel von Sumatriptan haben. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika; selektive Serotonin- (5HT1-) Agonisten ATC-Code: N02CC01 Wirkmechanismus Sumatriptan ist ein spezifischer und selektiver Agonist des vaskulären 5-Hydroxytryptamin-1-Rezeptors, der keine Wirkung auf andere 5-HT-Rezeptor-Subtypen zeigt. Solche Rezeptoren wurden überwiegend in kranialen Blutgefäßen gefunden. Fachinformation Sumatriptan Sandoz® Filmtabletten Pharmakodynamische Wirkungen Bei Tieren bewirkt Sumatriptan eine selektive Vasokonstriktion der Carotis-Gefäße, die Blut zu den extrakranialen und intrakranialen Geweben, wie der Gehirnhaut, führen. Es wird angenommen, dass die Dilatation dieser Gefäße der der Migräne zugrunde liegende Mechanismus beim Menschen ist. Die Ergebnisse tierexperimenteller Studien zeigen, dass Sumatriptan auch die Aktivität des TrigeminusNervs inhibiert. Diese beiden Mechanismen (kraniale Vasokonstriktion und Inhibierung der Aktivität des TrigeminusNervs) können die Wirkung von Sumatriptan bei Migräne beim Menschen erklären. Klinische Wirksamkeit Eine klinische Wirkung stellt sich ca. 30 Minuten nach oraler Applikation einer Dosis von 100 mg ein. Sumatriptan ist auch wirksam in der Behandlung von menstruell-assoziierter Migräne, das heißt Migräne ohne Aura, die 3 Tage vor und bis zu 5 Tage nach dem Beginn der Menstruation auftritt. Kinder und Jugendliche In einer Reihe von placebokontrollierten klinischen Studien wurden die Sicherheit und Wirksamkeit von oralem Sumatriptan bei etwa 800 jugendlichen Migränepatienten im Alter von 10 bis 17 Jahren beurteilt. In diesen Studien konnte zwischen Placebo und jeder Sumatriptandosis kein relevanter Unterschied in der Kopfschmerzlinderung nach 2 Stunden nachgewiesen werden. Das Nebenwirkungsprofil von oralem Sumatriptan bei Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren war jenem ähnlich, das in Studien mit Erwachsenen berichtet wurde. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Resorption Nach oraler Applikation wird Sumatriptan rasch resorbiert und 70% der maximalen Plasmakonzentration werden nach 45 Minuten erreicht. Die maximalen Plasmaspiegel nach einer 100 mg-Dosis betragen im Mittel 54 ng/ml. Die mittlere absolute Bioverfügbarkeit nach oraler Anwendung liegt bei 14 % und ergibt sich teils aufgrund eines präsystemischen Metabolismus und teils aufgrund einer unvollständigen Resorption. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 2 Stunden. Verteilung Die Plasmaproteinbindung ist gering (1421 %) und das mittlere Verteilungsvolumen beträgt 170 Liter. Biotransformation und Elimination Die mittlere totale Plasma-Clearance beträgt etwa 1.160 ml/min, die mittlere renale Clea- rance etwa 260 ml/min. Die extrarenale Clearance macht etwa 80 % der Gesamt-Clearance aus. Sumatriptan wird primär durch oxidativen Metabolismus eliminiert, vermittelt durch Monoaminooxidase A. Der Hauptmetabolit, das Indolessigsäurederivat von Sumatriptan, wird hauptsächlich im Urin ausgeschieden, wo er als freie Säure oder als Glucuronidkonjugat vorliegt. Er zeigt keine Aktivität an 5-HT1-oder 5-HT2-Rezeptoren. Andere Metabolite wurden nicht identifiziert. Die Pharmakokinetik von oral appliziertem Sumatriptan scheint durch einen Migräneanfall nicht beeinflusst zu werden. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit In einer Fertilitätsstudie an Ratten wurde bei Dosierungen, die ausreichend weit über der maximalen Dosierung für den Menschen lagen, eine Verminderung der Befruchtung beobachtet. Bei Kaninchen trat Embryoletalität ohne erkennbare teratogene Effekte auf. Die Bedeutung dieser Befunde für den Menschen ist unbekannt. Sumatriptan zeigte in In-vitro-Systemen sowie in tierexperimentellen Studien keine genotoxischen oder karzinogenen Effekte. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Tablettenkern: • Lactose-Monohydrat • Mikrokristalline Cellulose • Croscarmellose-Natrium • Magnesiumstearat (Ph. Eur.)[pflanzlich] Sumatriptan Sandoz 50 mg Filmüberzug: Lactose-Monohydrat Maisstärke Lösliche Stärke Mannitol (Ph. Eur.) Aspartam Polysorbat 80 Titandioxid (E171) Eisen(III)-oxid (E172) Talkum Sumatriptan Sandoz 100 mg Filmüberzug: Lactose-Monohydrat Maisstärke Lösliche Stärke Mannitol (Ph. Eur.) Aspartam Polysorbat 80 Titandioxid (E171) Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172) Talkum 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend 6.3 Dauer der Haltbarkeit 5 Jahre 4 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Sumatriptan Sandoz 50 mg PVC/PE/PVDC/Al-Blister Packungsgrößen : 2, 6, 12 Filmtabletten Sumatriptan Sandoz 100 mg PVC/PE/PVDC/Al-Blister Packungsgrößen: 3, 6, 12 Filmtabletten Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Keine besonderen Anforderungen 7. INHABER DER ZULASSUNGEN Hexal AG Industriestraße 25 83607 Holzkirchen Telefon: (08024) 908-0 Telefax: (08024) 908-1290 E-Mail: [email protected] 8. ZULASSUNGSNUMMERN Sumatriptan Sandoz 50 mg 60417.00.00 Sumatriptan Sandoz 100 mg 60417.01.00 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGEN/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNGEN Datum der Erteilung der Zulassungen 22. November 2004 Datum der letzten Verlängerung der Zulassungen 08. September 2011 10. STAND DER INFORMATION März 2015 11. VERKAUFSABGRENZUNG Verschreibungspflichtig