Beschichtung von Isolierprofilen mit Isolatoren auf Basis PA 07.04.2009 Dr. Hans Schumann PM Veredelung SCV Industrieverbundprofile werden durch Presswerke durch den industriellen Verbund aus Aluminiumhalbschalen und entsprechenden Kunststoffisolatoren auf Materialbasis Polyamid 6.6 hergestellt. Diese Profile sind für die Veredelung geeignet und hinsichtlich ihrer Temperaturbelastbarkeit geprüft. Beispiel eines Isolierprofils im Querschnitt (Foto: Schüco) Folgende Punkte sind hierbei zu beachten: • Es ist Stand der Technik, dass bei einer elektrostatischen Pulverbeschichtung von Industrieverbundprofilen (Werksverbund) die Haftung auf den PAIsolierstegen problematisch sein kann. Dies resultiert unter anderem aus: 1. Die PA-Isolierstege sind ein absolut schlechter elektrische Leiter, d.h. es entsteht kein elektrisches Ladungspotential zwischen Pulver und PAIsoliersteg (Funktionsprinzip der elektrostatischen Pulver- und Flüssiglackbeschichtung). 2. Durch chemisch-physikalische Eigenschaften der Verbundstege (z.B. Feuchtigkeitsgehalt, Rauhigkeit der Oberfläche, etc.) kann die Haftung zusätzlich negativ beeinflusst werden. 3. Auf die PA-Isolierstege kann kein Haftvermittler (Chromatschicht) aufgebracht werden. Bei der Polymerisation kann somit keine innige Verbindung zwischen Grundmaterial und Pulverlack erfolgen. Mit höheren Schichtdicken wird die Adhäsion ungünstiger. Eine kundenseitige Nacharbeit dieser Stellen ist mittels einer Flüssiglacküberlackierung möglich. Der Isolatorbereich eines Verbundprofils nach der Beschichtung – Bandbreite Oberflächenverlauf von unruhig bis Blasenbildung (Foto: Schüco) • Bei Durchführung der Beschichtung auf Horizontal-Anlagen, d.h. die Profile liegen wagerecht und werden an beiden Enden am Transportträger fixiert, ist bei Isolierprofilen generell auf eine spannungsfreie Aufstaffelung zu achten. Im Rahmen der Pulverbeschichtung wird die Beschichtung bei ca. 180°C Objekttemperatur über eine vorgegebene Zeitdauer abhängig vom Pulvertyp thermisch eingebrannt. Hierbei entstehen über die einbrachte Temperatur wie auch durch den Herstellprozess nun freiwerdende Spannungen innerhalb des Verbundes Aluminium – Polyamid. Sind die Profile unter Spannung fixiert, so werden diese Spannungen sich in Profilverzerrungen wie Torsion und/oder Schalenversatz äußern – ggfs. sind die resultierenden beschichteten Profile nicht mehr einsetzbar. Daher ist es notwendig, bei der Aufstaffelung sicherzustellen, dass die Fixierung so erfolgt, dass die aufgebaute Spannung nicht zu derartigen Veränderungen führt. Links: Schalenversatz am Isolierprofil Rechts: Spannungsarme Aufstaffelung (Fotos: Schüco)