zum Alpinen Steinschaf

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Alpines Steinschaf
Registernummer: 196
Offenlegungsdatum
Noch im 20. Jahrhundert war das Alpine Steinschaf im gesamten Alpenhauptkamm weit
verbreitet.
Titel
Alpines Steinschaf
Kurzdarstellung oder Behauptung
Das Alpine Steinschaf ist das Ergebnis Traditionellen Wissens über Schafzucht und
Tierhaltung in Österreich.
Es zählt zum Typ des alten mischwolligen asaisonalen Steinschafs ohne BergamaskerEinkreuzung.
Im Vergleich zu anderen Rassen ist das Fleisch vom Alpinen Steinschaf fettärmer,
schmackhafter, fester und feinfasriger und verfügt über einen leichten Wildgeschmack. Das
Alpine Steinschaf besitzt hinsichtlich der Kriterien Spinnbarkeit, Filzeigenschaften und
Farbaufnahme gepaart mit den attraktiven Vliesfarben die höchsten
Wollverarbeitungseigenschaften unter den Generhaltungsrassen und eignet sich daher
besonders zur Wollverarbeitung.
Die Weidehaltung der Schafe trägt wesentlich zur Landschaftspflege bei, weshalb die Tiere
ein wertvolles Stück Kulturgut darstellen.
Produktbezeichnung, Produktklasse
Schaf, Frischfleisch
Name der Region
Salzburg, Tirol, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Österreich
Suchgebiet
Lebensmittel und Landwirtschaft
Name des Informationsgebers
DI Günther Jaritz
(Spartenbetreuer für das Alpine Steinschaf der Arche Austria)
Name des Antragstellers für den Titel
--Inhaber des Wissens oder zugehöriger Quellen
--Empfänger, Inhaber, Bevollmächtigter, Eigentümer eines Titels
--Beschreibung
- Geschichte:
Schafe gehörten zu den der ältesten Haustieren der Welt und lieferten der Menschheit
bereits seit der frühen Steinzeit Fleisch, Milch, Fell und Wolle. Die Schafzucht entstand
wahrscheinlich in den Steppen Südwestasiens und kam über Persien und den Balkan nach
Mitteleuropa.
Steinschaf:
Die Gruppe der Steinschafe zählt zu den ältesten Schafrassen des Ostalpenraumes. Ihre
Herkunft kann nicht mit Bestimmtheit angegeben werden. Deutschsprachige Quellen
tendieren zum Zaupelschaf als Vorfahre des Steinschafs, während slowenische Quellen den
Ursprung der Rasse im ursprünglichen Torschaf sehen. (BIETZKER, 2001)
Die Bezeichnung „Steinschaf“ war um 1900 als Synonym für das Zaupelschaf üblich.
Das Steinschaf wurde der Gruppe der Mischwolle tragenden Landschafe zugeordnet, wobei
ein größerer Typ im Alpenvorland und ein wesentlich kleinerer Gebirgstyp unterschieden
wurden.
Um 1900 war das Steinschaf noch eine bedeutende Rasse im Alpenraum. Bedingt durch
besonders isolierte Lage der Täler und der dort unterschiedlichen vorherrschenden
klimatischen Verhältnisse entstand eine Vielzahl an Schlägen mit lokalen Bezeichnungen.
Ursprünglich war das Steinschaf ein kleines, drahtiges, fast zierliches Hochgebirgsschaf, mit
sehr dünnen, aber kräftigen Beinen und harten Klauen. Aufgrund seiner gedrungenen
Gestalt war es besonders zur Ausnützung der höchsten Bergweiden geeignet.
Das Fleisch war fein, zart und von guter Qualität. Nur gelegentlich wurde Milch zur
Käseerzeugung gewonnen
Die Wolle diente damals der Deckung des Hausbedarfs in den bäuerlichen Wirtschaften
sowie der Erzeugung von Loden. „Loden“ ist eine Sammelbezeichnung für dichte
Streichgarne, vorwiegend aus Wolle, mit einer mehr oder weniger glatten Oberfläche, die
heute in Österreich vor allem für die Trachtenerzeugung verwendet werden. Der Begriff
„Loden“ stammt entweder vom althochdeutschen Begriff "Lodo" für "grober Stoff", vom
mittelhochdeutschen „Lodi“ (Mantel) oder vom gleichlautenden altnordischen „Lodi“ (zottiger
Mantel) ab.
Durch die Alpung italienischer Bergamaskerschafe in Steinschafgebieten kam es nach 1900
zu einer starken Einkreuzung.
1938 wurde eine Rassenbereinigung durchgeführt, welche eine Steinschafzucht verbot und
zur Entstehung des Deutschen Bergschafs (Braunes Bergschaf) beitrug. Infolge nahm die
Steinschafpopulation rapide ab, sodass nur noch kleine Bestände der verschiedenen
Schläge erhalten blieben, wie Tiroler Steinschaf, Montafoner Steinschaf, Bayerisches und
Krainer Steinschaf, die sich in Leistung und Phänotyp stark unterschieden.
Etymologie:
Es gibt mehrere Theorien woher die Bezeichnung Steinschaf stammt. Die Bezeichnung
könnte auf die Tatsache zurückgehen, dass sich die Schafe während des Sommers ihre
Nahrung an steinigen, kaum bewachsenen Hängen des Hochgebirges suchen müssen. Die
Bezeichnung „Steinschaf“ könnte sich aber auch auf das geographische Gebiet der „Steiner
Alpen“, einem Gebirgszug im Grenzgebiet von Kärnten und Slowenien, beziehen. Durch den
Schafhandel zwischen Kärnten nach Bayern soll die Bezeichnung dann verbreitet worden
sein.
Alpines Steinschaf:
Das Alpine Steinschaf stellt die historische Ausgangsrasse für das Tiroler Steinschaf und die
Bergschafzucht im Ostalpenraum dar. Wie das Krainer Steinschaf zählt es zum Typ des
alten mischwolligen asaisonalen Steinschafs ohne Bergamaskereinkreuzung.
Anfang des 20. Jahrhunderts war das Alpine Steinschaf im gesamten Alpenhauptkamm noch
weit verbreitet. Für Österreich wird als Hauptverbreitungsgebiet Salzburg genannt. Im
Oberpinzgau und Teilen des restlichen Pinzgaus sowie in den Arltälern, in Gaißau und
teilweise im Tennengebirge hatte sich die Rasse sogar noch in Reinzucht gehalten. Auch in
Nord- und Osttirol fand es Verbreitung. Dort waren zur damaligen Zeit jedoch schon alle
Steinschafe mit Ausnahme der nördlichen Hänge der Kitzbüheler Alpen eingekreuzt. In
Kärnten hat sich das Schaf in den oberen Teil des Mölltals zurückgezogen. In Italien fanden
sich Alpine Steinschafe im Obervinschgau, Eisacktal, Passeiertal und im oberen Pustertal.
In Bayern kam es vorwiegend in Berchtesgaden, in großen Teilen der Umgebung
Traunsteins und südöstlich von Rosenheim vor.
Vor etwa 100 Jahren versuchte man die Steinschafrasse durch Einkreuzung von u.a.
englischen Hampshire-Böcken (bessere Fleischleistung) zu verdrängen.
1911 bezeichnete man das Steinschaf als eine vom Aussterben bedrohte uralte Schafrasse
der österreichischen Hochalpen.
Um 1950 war das Alpine Steinschaf in verschiedenen Schlägen in einigen Regionen der
Alpen (Salzkammergut, Niedere Tauern, Nauderer Berge) noch relativ stark vertreten.
Das geringe Gewicht des Alpinen Steinschafs veranlasste jedoch die meisten Züchter dazu
auf größere und fleischbetonte Rassen umzusteigen.
In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden in Salzburg und Oberösterreich die letzten
noch vorhandenen größeren Bestände endgültig systematisch verdrängt. Alpine Steinschafe
wurden gezielt aufgekauft und anschließend geschlachtet. Die triebigen Steinschafwidder
wurden von Gemeinschaftsalmen verbannt oder kastriert, damit sie die neuen Herden nicht
kreuzten.
Nur einige wenige Tiere konnten bis heute in relativ abgelegenen, grenznahen Gebieten
erhalten werden.
Ende der 1990er Jahre setzten in Österreich und Bayern die ersten Erhaltungsmaßnahmen
ein.
Seit November 1999 wird die Rasse in Österreich planmäßig gezüchtet.
Im Jahr 2000 gab es in Bayern und Österreich insgesamt wieder 11 Züchter mit ca. 130
Muttertieren und 6 Bocklinien im Herdbuch.
Im Oktober 2000 trafen sich Züchter aus Bayern und Österreich, um für die einzelnen
Alpinen Steinschafschläge Bayerns, Salzburgs und Tirols eine einheitliche
Rassebeschreibung und Rassebezeichnung festzulegen. Im Vordergrund steht bis heute die
Erhaltung der genetischen Variabilität. Tiere mit Erbfehlern, geringer Vitalität, schlechten
Muttereigenschaften oder sonstigen Fehlern werden von der Zucht ausgeschlossen. Im
selben Jahr wurde die Bezeichnung „Alpines Steinschaf“ für das Original- und das
Bayerische Steinschaf festgelegt.
2003 untersuchte BAUMUNG die genetische Differenzierung der Schafrassen im
Ostalpenraum. Dabei zeigte das Alpine Steinschaf deutlich genetische Distanzen zu den drei
anderen Rassen der Steinschafgruppe Montafoner-, Krainer und Tiroler Steinschaf. Im
Rahmen der Untersuchung konnten alle regionalen Steinschafrassen eindeutig als
eigenständige Rassen eingestuft werden.
2004 wurde die Arbeitsgemeinschaft der Alpinen Steinschafzüchter gegründet.
Im selben Jahr erstellten Züchterinnen eine Projektidee zur Wollvermarktung und riefen das
Wollprojekt Alpines Steinschaf ins Leben.
Seit 2005 veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft Alpines Steinschaf jährliche Treffen, bei
denen allgemeine Punkte sowie aktuelle Themen besprochen, eine Wollsammlung
durchgeführt und Betriebsbesichtigungen vorgenommen werden.
Das Alpine Steinschaf gilt in Österreich laut ÖPUL 2007 als „hochgefährdet“ und wird als
„Seltene Nutztierrasse“ gefördert.
- Gebiet/Region:
Die Hauptzuchtgebiete liegen in Salzburg, Tirol, der Obersteiermark, Kärnten,
Oberösterreich sowie Oberbayern.
- Alpines Steinschaf:
Das Alpine Steinschaf wird auch Original Steinschaf oder Dachsteinschaf genannt. Der
Zusatz „Original“ hat sich zwecks Abgrenzung gegenüber den Schlägen Bayerisches
Krainer-, Montafoner- und Tiroler Steinschaf eingebürgert.
Rassenbeschreibung:
Das Alpine Steinschaf ist ein feingliedriges, kleines bis mittelgroßes Gebirgsschaf mit
breitem und tiefem Körper. Das Kopfprofil ist gerade, das Nasenbein leicht gebogen. Die
kurzen, spitz zulaufenden Ohren stehen waagrecht ab oder hängen leicht. Bei beiden
Geschlechtern kommen sowohl unbehornte als auch behornte Tiere vor, wobei das
männliche Horn deutlich stärker ausgebildet ist. Die Böcke tragen häufig einfach gebogene
oder schneckenartige Hörner, bei Mutterschafen sind gelegentlich Hornansätze, Knaupen
(Hornstummeln) oder einfach gebogene Hörner anzutreffen.
Auffallend ist das ausgesprochen trockene Fundament (wenig Fleisch am Gelenk). Die sehr
harten, kleinen und am Außenrand scharfkantigen Klauen machen das Steinschaf zu einem
sicheren Kletterer sowie unanfällig gegen Moderhinke.
Der Schwanz ist bewollt und reicht bis zum Sprunggelenk, das Ende ist häufig geknickt.
Der Widder verfügt über eine Widerristhöhe von 73 – 80 cm, das Schaf von 65 – 70 cm und
über ein Gewicht von 60 – 75 kg bzw. 45 – 60 kg.
Typisch für das Alpine Steinschaf ist, dass es im Gesichtsfeld, am Unterkiefer sowie an den
Füßen unbewollt ist. An diesen Stellen trägt es nur Deckhaare. Lämmer sind im Gegensatz
dazu im Gesicht und an den Extremitäten stärker bewollt. Die bei beiden Geschlechtern
häufig auftretende Mähnenbildung im Brust- und Nackenbereich ist ein Zeichen des
ursprünglichen Rassetyps.
Für das Alpine Steinschaf ist, wie für alle übrigen Steinschafrassen, die grobe Mischwolle
bestehend aus Wollfasern, Kurzhaar und Lang- oder Grannenhaar, charakteristisch. Beim
Alpinen Steinschaf kommen alle Farbschläge vor, wobei Lämmer grauer Tiere schwarz
geboren werden. Häufig treten Pigmentierungen des Gesichtsfeldes und der Ohren auf. Der
überdurchschnittlich hohe Wollfettanteil und die grobe Wolle verhindern die Durchfeuchtung
bei Regen und machen das Alpine Steinschaf wetterhart.
Der jährliche Wollertrag beträgt 2,5 - 3,5 kg. Die Schur erfolgt zweimal im Jahr.
Eigenschaften:
Das Alpine Steinschaf zeichnet sich durch Langlebigkeit, Robustheit, Widerstandsfähigkeit,
Wetterhärte, Genügsamkeit und eine gute Futterverwertung aus.
Es ist anpassungsfähig an die raue Haltung im Hochgebirge, trittsicher und nutzt selbst noch
die für Rinder unzugänglichen Hochlagen.
Die alpine Schafrasse zeigt eine hohe Unempfindlichkeit gegenüber Verwurmung.
Der Herdentrieb ist sehr ausgeprägt. Der einmal gegangene Weideweg wird immer wieder
benützt. Darüber hinaus sind die Tiere standorttreu.
Die Schafe verfügen über einen guten Fluchttrieb, was sich gegenüber Hunden und anderen
Feinden ideal darstellt. Das Alpine Steinschaf zeigt noch ursprüngliche Verhaltensweisen wie
Verstecken der Jungtiere unter Gebüsch als Schutz vor Adler und Fuchs, weshalb kaum
Jungtierverluste während der Weideperiode zu verzeichnen sind.
Der besonders feinknochige Körperbau bedingt eine gute Schlachtausbeute.
Aufgrund der hohen Fruchtbarkeit und ausgeprägten Mutterinstinkte ist es besonders für
Gebrauchskreuzungen mit Fleischrassen geeignet.
Eine einfache Handhabung und die außergewöhnliche Zutraulichkeit der Tiere macht die
Rasse ideal für Neueinsteiger und für Betriebe mit Umtriebsweiden.
Methode der Produktion:
Haltung:
Durch die hohe Anpassungsfähigkeit eignet sich das Alpine Steinschaf sowohl für die
Koppelschafhaltung als auch für die Alpung im Hochgebirge. Vor dem Wintereinbruch
werden die Tiere ins Tal abgetrieben, wo sie die Wintermonate über in Ställen untergebracht
sind. Die Schafe werden in Herden mit einer durchschnittlichen Größe von etwa 10 Schafen
gehalten.
In Österreich beträgt der derzeitige Bestand an Alpinen Steinschafen etwa 400 Tiere.
Fütterung:
Im Anschluss an die Erstmilchphase (die ersten beiden Tage nach der Geburt) folgt die
ausschließliche Milchphase. Ein Lamm trinkt dann bis zum 14. Tag nach der Geburt
ausschließlich an der Zitze des Mutterschafes und nimmt keine sonstige Nahrung auf, da
sich der Magen erst entwickeln muss.
Weibliche Tiere bleiben in der Regel bei der Mutter, männliche Jungwidder werden mit 4 –
5 Monaten von der Herde getrennt und in einer Jungbockherde gehalten, da sie bereits zu
decken beginnen.
Generell ernähren sich die Schafe von frischem Heu, Gras, Wasser und Kraftfutter.
Zusatzfutter (Kraftfutter) zur Endmast darf verwendet werden, einerseits geschrotet, oder als
Fertigfutter pelletiert. Die Verwendung von Silofutter ist erlaubt.
Ablammung:
Alpine Steinschafe sind frühreif. Weibliche Tiere erreichen mit 6 – 7 Monaten
Geschlechtsreife, männliche Tiere mit 4 Monaten.
Der Brunstzyklus ist asaisonal mit zwei Lammungen pro Jahr. Zwillingsgeburten sind die
Regel, aber auch Drillingsgeburten kommen vor.
Die extrem triebigen Steinschafwidder bedingen kurze Zwischenlammzeiten und eine hohe
Fruchtbarkeit.
Transport und Schlachtung:
Die Tiere sind mit 6 – 8 Monaten und einem Lebendgewicht von 30 – 35 kg (Milchlämmer)
bzw. mit 10 – 11 Monaten und einem Lebendgewicht von rund 40 kg (reife Lämmer)
schlachtreif.
Altschafe werden geschlachtet und zu Dauerwurstwaren verarbeitet.
Der Transport von lebenden Tieren muss so schonend wie möglich gestaltet werden. Es wird
versucht, den Transportweg möglichst kurz zu halten, damit Stresssituationen weitgehend
vermieden werden.
Nach der Schlachtung werden die Schlachtkörper durch Veterinäre offiziell tierärztlich
beschaut und nach EUROP-Klassifizierung beurteilt.
Fleischbeschreibung:
Im Vergleich zu anderen Rassen ist das Fleisch vom Alpinen Steinschaf fettärmer,
schmackhafter, fester und feinfasriger. Es verfügt über einen leichten Wildgeschmack das an
Rehfleisch erinnert.
Junglämmer bis 8 Monate liefern mageres, fettarmes Fleisch besonderer Qualität. Reife
Lämmer mit 10 bis 11 Monaten eignen sich wegen des gut marmorierten Fleisches
besonders für Grillspezialitäten.
Wollbeschreibung:
Aufgrund der unterschiedlichen Farbvarianten liefert das Alpine Steinschaf Vliese in
vielfältigen Farbschattierungen von meliert über silbergrau bis anthrazitfarben. Die grobe
Mischwolle lässt sich gut verspinnen und zeigt eine intensive Farbaufnahme.
Das Alpine Steinschaf besitzt hinsichtlich der Kriterien Spinnbarkeit, Filzeigenschaften und
Farbaufnahme gepaart mit den attraktiven Vliesfarben die höchsten
Wollverarbeitungseigenschaften unter den Generhaltungsrassen und eignet sich daher
besonders zur Wollverarbeitung.
Die Wolle verfilzt überdurchschnittlich schnell und ermöglicht eine rasche Herstellung von
Wollprodukten. Filzprodukte erfreuen sich bedingt durch die grobe Mischwolle einer langen
Haltbarkeit.
Ursprungsnachweis:
Die Lämmer sind, gemäß der Tierkennzeichnungs- und Registrierungsverordnung 2009,
durch ein offizielles Zeichen (Ohrmarke) gekennzeichnet.
In der Folge ist die Rückverfolgbarkeit von der Verkaufsstelle zum Aufzuchtbetrieb
gewährleistet. Dies bedeutet, dass in jeder Phase der Erzeugung das betreffende Lamm und
sein Ursprungsbetrieb genau ermittelt werden können.
Alle Tiere sind herdbuchmäßig erfasst. Die Züchter werden einmal im Jahr von der zentralen
Herdbuchführung nach ihrer Bestandsentwicklung abgefragt (periodische
Ablammmeldungen).
Qualitätssicherung:
Es finden zentrale Widderankörungen (Ankörung = Zuchttauglichkeitsprüfung) statt, bei
denen der Rassetyp, die Wolle, die Bemuskelung sowie die äußere Erscheinung nach
bestimmten Kriterien beurteilt werden. Eine Beurteilung der Schafe erfolgt direkt am Hof.
Darüber hinaus erfolgen eine Abstammungskontrolle sowie eine Leistungsprüfung
hinsichtlich Fruchtbarkeit.
Die Leistungsprüfung wird von einem Kontrollverband oder Beauftragten des
Zuchtverbandes (Zuchtwarte) durchgeführt und steht unter der Aufsicht der
Landwirtschaftskammer.
Es erfolgt keine Milchleistungskontrolle.
- Vermarktung:
Fleisch vom Alpinen Steinschaf ist ganzjährig erhältlich und wird ebenso wie die Wolle direkt
(ab-Hof) vermarktet. Zukünftig soll auch eine Vermarktung über die Gastronomie erfolgen,
die sich derzeit aber noch im Aufbau befindet.
Wolle vom Alpinen Steinschaf wird unter anderem über das österreich-deutsche Wollprojekt
vermarktet. Einmal im Jahr wird die Wolle österreichischer und deutscher Bestände zentral
gesammelt und zu hochwertigen Woll- und Filzwaren veredelt.
Zusammenhang mit dem geographischen Gebiet und Traditionellem Wissen
- Besondere Boden und Klimaverhältnisse ergeben eine vielfältige natürliche alpine Flora,
die eine Schafhaltung auf Weiden und Almen ermöglichen.
- Dank dieser Haltungsweise kann Schaffleisch mit charakteristischen Merkmalen
bezüglich Zusammensetzung erzeugt werden. Das Fleisch des Alpinen Steinschafs ist
fettarm, schmackhaft, fest und feinfasrig. Es verfügt über einen leichten Wildgeschmack
(Reh).
- Die Aufzucht von Alpinen Steinschafen ist das Ergebnis Traditionellen Wissens, das an
die in diesem Bereich Tätigen weitergegeben wurde: Traditionelles Wissen und
Erfahrung der Tierhaltung (Anpassung der Haltung der Herden an die Gegebenheiten
der Umwelt, Know-how der Landwirte, Art der Schaffleischproduktion, Verbesserung des
Erbguts), Know-how der Schlachter (Tiertransport, Erfahrung bei Schlachtung,
Zerlegung, Fleischreifung) und die Erfahrung der Arbeitsgemeinschaft der Alpinen
Steinschafzüchter.
- Verwertung:
Fleisch vom Alpinen Steinschaf ist sowohl als Frischfleisch als auch vakuumverpackt
erhältlich.
Die Wolle wird zu diversen Woll- und Filzprodukten verarbeitet wie Mützen, Handschuhe,
Socken, Pullover, Filz-Einlagesohlen, Taschen, Rucksäcke, Troyer, Strickwesten, u.v.m.
verarbeitet.
Vereinzelt werden auch die Felle vermarktet.
- Schutz:
Schlüsselworte
Lebensmittel und Landwirtschaft, Traditionelles Wissen, Österreich, Salzburg, Steiermark,
Oberösterreich, Kärnten, Steinschaf, Alpines Steinschaf
Bibliographie/ Referenzen
- AIGNER R. Alte Nutztierrassen, Diplomarbeit, S. 50-52
http://www.vegh.at
- BAUMUNG, R. Seltene Nutztierrassen, Handbuch der Vielfalt, Wien 2009, S. 29f.
- BIETZKER, U. Das Krainer Steinschaf-Zuchthistorie, Verbreitung und
Zukunftsperspektiven. Diplomarbeit im Fachbereich Landwirtschaft, Internationale
Agrarwirtschaft und Ökologische Umweltsicherung. Gesamthochschule Kassel, 2001
- HALLER, M. Seltene Haus- & Nutztierrassen, Leopold Stocker Verlag, Graz-Stuttgart,
2000, S. 98-100
- SAMBRAUS, H.H. Gefährdete Nutztierrassen. Ihre Zuchtgeschichte, Nutzung und
Bewahrung, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart, 1999, S. 316-321
- WEILAND, I. Das Alpine Steinschaf, Rasse des Jahres 2009. In: PROVIEH Heft 1, März
2009, Magazin des Vereins gegen tierquälerische Massentierhaltung e.V.
http://www.schattenblick.de/infopool/politik/ernaehr/perl1358.html
- Alpines Steinschaf
http://www.nbwikis.at/archepedia/index.php?title=Alpines_Steinschaf
- Alpines Steinschaf
http://www.umweltbuero-klagenfurt.at/almenvielfalt/almen_aktivieren/almvieh/schaf.html
- Alpines Steinschaf
http://www.lfl.bayern.de/itz/uebergreifend/12822/
- Alpines Steinschaf
http://www.arche-austria.at/index.php?id=808
- Alpines Steinschaf
http://www.blobe.at/index.php?option=com_content&view=article&id=55&Itemid=78
- Arche Alpines Steinschaf
http://www.arche-alpines-steinschaf.de/
- Das alpine Steinschaf
http://www.vieh-ev.de/Rassen/Schafe/alpinesteinschaf.html
- Das Alpine Steinschaf
http://www.alpines-steinschaf.info/index.php
- Loden
http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.l/l803333.htm
- Loden
http://de.wikipedia.org/wiki/Loden
- Österreichischer Bundesverband für Schafe und Ziegen, Zuchtprogramm
http://www.alpinetgheep.eu/475-0--Oesterreichisches-Zuchtprogramm-fuer-Schafe-undZiegen.html
Letzter Zugriff aller Internetreferenzen erfolgte am 5. Juli 2011.
Sprachcode
Deutsch
Produkt von www.genuss-region.at
Nein
Regionaler Ansprechpartner
DI Günther Jaritz (Spartenbetreuer für das Alpine Steinschaf der Arche Austria)
Unkenberg 15
5091 Unken
Mobil: 0664/3046814
E-mail: [email protected]
Autorin: Mag. Doris Reinthaler
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