Alpines Steinschaf Registernummer: 196 Offenlegungsdatum Noch im 20. Jahrhundert war das Alpine Steinschaf im gesamten Alpenhauptkamm weit verbreitet. Titel Alpines Steinschaf Kurzdarstellung oder Behauptung Das Alpine Steinschaf ist das Ergebnis Traditionellen Wissens über Schafzucht und Tierhaltung in Österreich. Es zählt zum Typ des alten mischwolligen asaisonalen Steinschafs ohne BergamaskerEinkreuzung. Im Vergleich zu anderen Rassen ist das Fleisch vom Alpinen Steinschaf fettärmer, schmackhafter, fester und feinfasriger und verfügt über einen leichten Wildgeschmack. Das Alpine Steinschaf besitzt hinsichtlich der Kriterien Spinnbarkeit, Filzeigenschaften und Farbaufnahme gepaart mit den attraktiven Vliesfarben die höchsten Wollverarbeitungseigenschaften unter den Generhaltungsrassen und eignet sich daher besonders zur Wollverarbeitung. Die Weidehaltung der Schafe trägt wesentlich zur Landschaftspflege bei, weshalb die Tiere ein wertvolles Stück Kulturgut darstellen. Produktbezeichnung, Produktklasse Schaf, Frischfleisch Name der Region Salzburg, Tirol, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Österreich Suchgebiet Lebensmittel und Landwirtschaft Name des Informationsgebers DI Günther Jaritz (Spartenbetreuer für das Alpine Steinschaf der Arche Austria) Name des Antragstellers für den Titel --Inhaber des Wissens oder zugehöriger Quellen --Empfänger, Inhaber, Bevollmächtigter, Eigentümer eines Titels --Beschreibung - Geschichte: Schafe gehörten zu den der ältesten Haustieren der Welt und lieferten der Menschheit bereits seit der frühen Steinzeit Fleisch, Milch, Fell und Wolle. Die Schafzucht entstand wahrscheinlich in den Steppen Südwestasiens und kam über Persien und den Balkan nach Mitteleuropa. Steinschaf: Die Gruppe der Steinschafe zählt zu den ältesten Schafrassen des Ostalpenraumes. Ihre Herkunft kann nicht mit Bestimmtheit angegeben werden. Deutschsprachige Quellen tendieren zum Zaupelschaf als Vorfahre des Steinschafs, während slowenische Quellen den Ursprung der Rasse im ursprünglichen Torschaf sehen. (BIETZKER, 2001) Die Bezeichnung „Steinschaf“ war um 1900 als Synonym für das Zaupelschaf üblich. Das Steinschaf wurde der Gruppe der Mischwolle tragenden Landschafe zugeordnet, wobei ein größerer Typ im Alpenvorland und ein wesentlich kleinerer Gebirgstyp unterschieden wurden. Um 1900 war das Steinschaf noch eine bedeutende Rasse im Alpenraum. Bedingt durch besonders isolierte Lage der Täler und der dort unterschiedlichen vorherrschenden klimatischen Verhältnisse entstand eine Vielzahl an Schlägen mit lokalen Bezeichnungen. Ursprünglich war das Steinschaf ein kleines, drahtiges, fast zierliches Hochgebirgsschaf, mit sehr dünnen, aber kräftigen Beinen und harten Klauen. Aufgrund seiner gedrungenen Gestalt war es besonders zur Ausnützung der höchsten Bergweiden geeignet. Das Fleisch war fein, zart und von guter Qualität. Nur gelegentlich wurde Milch zur Käseerzeugung gewonnen Die Wolle diente damals der Deckung des Hausbedarfs in den bäuerlichen Wirtschaften sowie der Erzeugung von Loden. „Loden“ ist eine Sammelbezeichnung für dichte Streichgarne, vorwiegend aus Wolle, mit einer mehr oder weniger glatten Oberfläche, die heute in Österreich vor allem für die Trachtenerzeugung verwendet werden. Der Begriff „Loden“ stammt entweder vom althochdeutschen Begriff "Lodo" für "grober Stoff", vom mittelhochdeutschen „Lodi“ (Mantel) oder vom gleichlautenden altnordischen „Lodi“ (zottiger Mantel) ab. Durch die Alpung italienischer Bergamaskerschafe in Steinschafgebieten kam es nach 1900 zu einer starken Einkreuzung. 1938 wurde eine Rassenbereinigung durchgeführt, welche eine Steinschafzucht verbot und zur Entstehung des Deutschen Bergschafs (Braunes Bergschaf) beitrug. Infolge nahm die Steinschafpopulation rapide ab, sodass nur noch kleine Bestände der verschiedenen Schläge erhalten blieben, wie Tiroler Steinschaf, Montafoner Steinschaf, Bayerisches und Krainer Steinschaf, die sich in Leistung und Phänotyp stark unterschieden. Etymologie: Es gibt mehrere Theorien woher die Bezeichnung Steinschaf stammt. Die Bezeichnung könnte auf die Tatsache zurückgehen, dass sich die Schafe während des Sommers ihre Nahrung an steinigen, kaum bewachsenen Hängen des Hochgebirges suchen müssen. Die Bezeichnung „Steinschaf“ könnte sich aber auch auf das geographische Gebiet der „Steiner Alpen“, einem Gebirgszug im Grenzgebiet von Kärnten und Slowenien, beziehen. Durch den Schafhandel zwischen Kärnten nach Bayern soll die Bezeichnung dann verbreitet worden sein. Alpines Steinschaf: Das Alpine Steinschaf stellt die historische Ausgangsrasse für das Tiroler Steinschaf und die Bergschafzucht im Ostalpenraum dar. Wie das Krainer Steinschaf zählt es zum Typ des alten mischwolligen asaisonalen Steinschafs ohne Bergamaskereinkreuzung. Anfang des 20. Jahrhunderts war das Alpine Steinschaf im gesamten Alpenhauptkamm noch weit verbreitet. Für Österreich wird als Hauptverbreitungsgebiet Salzburg genannt. Im Oberpinzgau und Teilen des restlichen Pinzgaus sowie in den Arltälern, in Gaißau und teilweise im Tennengebirge hatte sich die Rasse sogar noch in Reinzucht gehalten. Auch in Nord- und Osttirol fand es Verbreitung. Dort waren zur damaligen Zeit jedoch schon alle Steinschafe mit Ausnahme der nördlichen Hänge der Kitzbüheler Alpen eingekreuzt. In Kärnten hat sich das Schaf in den oberen Teil des Mölltals zurückgezogen. In Italien fanden sich Alpine Steinschafe im Obervinschgau, Eisacktal, Passeiertal und im oberen Pustertal. In Bayern kam es vorwiegend in Berchtesgaden, in großen Teilen der Umgebung Traunsteins und südöstlich von Rosenheim vor. Vor etwa 100 Jahren versuchte man die Steinschafrasse durch Einkreuzung von u.a. englischen Hampshire-Böcken (bessere Fleischleistung) zu verdrängen. 1911 bezeichnete man das Steinschaf als eine vom Aussterben bedrohte uralte Schafrasse der österreichischen Hochalpen. Um 1950 war das Alpine Steinschaf in verschiedenen Schlägen in einigen Regionen der Alpen (Salzkammergut, Niedere Tauern, Nauderer Berge) noch relativ stark vertreten. Das geringe Gewicht des Alpinen Steinschafs veranlasste jedoch die meisten Züchter dazu auf größere und fleischbetonte Rassen umzusteigen. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden in Salzburg und Oberösterreich die letzten noch vorhandenen größeren Bestände endgültig systematisch verdrängt. Alpine Steinschafe wurden gezielt aufgekauft und anschließend geschlachtet. Die triebigen Steinschafwidder wurden von Gemeinschaftsalmen verbannt oder kastriert, damit sie die neuen Herden nicht kreuzten. Nur einige wenige Tiere konnten bis heute in relativ abgelegenen, grenznahen Gebieten erhalten werden. Ende der 1990er Jahre setzten in Österreich und Bayern die ersten Erhaltungsmaßnahmen ein. Seit November 1999 wird die Rasse in Österreich planmäßig gezüchtet. Im Jahr 2000 gab es in Bayern und Österreich insgesamt wieder 11 Züchter mit ca. 130 Muttertieren und 6 Bocklinien im Herdbuch. Im Oktober 2000 trafen sich Züchter aus Bayern und Österreich, um für die einzelnen Alpinen Steinschafschläge Bayerns, Salzburgs und Tirols eine einheitliche Rassebeschreibung und Rassebezeichnung festzulegen. Im Vordergrund steht bis heute die Erhaltung der genetischen Variabilität. Tiere mit Erbfehlern, geringer Vitalität, schlechten Muttereigenschaften oder sonstigen Fehlern werden von der Zucht ausgeschlossen. Im selben Jahr wurde die Bezeichnung „Alpines Steinschaf“ für das Original- und das Bayerische Steinschaf festgelegt. 2003 untersuchte BAUMUNG die genetische Differenzierung der Schafrassen im Ostalpenraum. Dabei zeigte das Alpine Steinschaf deutlich genetische Distanzen zu den drei anderen Rassen der Steinschafgruppe Montafoner-, Krainer und Tiroler Steinschaf. Im Rahmen der Untersuchung konnten alle regionalen Steinschafrassen eindeutig als eigenständige Rassen eingestuft werden. 2004 wurde die Arbeitsgemeinschaft der Alpinen Steinschafzüchter gegründet. Im selben Jahr erstellten Züchterinnen eine Projektidee zur Wollvermarktung und riefen das Wollprojekt Alpines Steinschaf ins Leben. Seit 2005 veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft Alpines Steinschaf jährliche Treffen, bei denen allgemeine Punkte sowie aktuelle Themen besprochen, eine Wollsammlung durchgeführt und Betriebsbesichtigungen vorgenommen werden. Das Alpine Steinschaf gilt in Österreich laut ÖPUL 2007 als „hochgefährdet“ und wird als „Seltene Nutztierrasse“ gefördert. - Gebiet/Region: Die Hauptzuchtgebiete liegen in Salzburg, Tirol, der Obersteiermark, Kärnten, Oberösterreich sowie Oberbayern. - Alpines Steinschaf: Das Alpine Steinschaf wird auch Original Steinschaf oder Dachsteinschaf genannt. Der Zusatz „Original“ hat sich zwecks Abgrenzung gegenüber den Schlägen Bayerisches Krainer-, Montafoner- und Tiroler Steinschaf eingebürgert. Rassenbeschreibung: Das Alpine Steinschaf ist ein feingliedriges, kleines bis mittelgroßes Gebirgsschaf mit breitem und tiefem Körper. Das Kopfprofil ist gerade, das Nasenbein leicht gebogen. Die kurzen, spitz zulaufenden Ohren stehen waagrecht ab oder hängen leicht. Bei beiden Geschlechtern kommen sowohl unbehornte als auch behornte Tiere vor, wobei das männliche Horn deutlich stärker ausgebildet ist. Die Böcke tragen häufig einfach gebogene oder schneckenartige Hörner, bei Mutterschafen sind gelegentlich Hornansätze, Knaupen (Hornstummeln) oder einfach gebogene Hörner anzutreffen. Auffallend ist das ausgesprochen trockene Fundament (wenig Fleisch am Gelenk). Die sehr harten, kleinen und am Außenrand scharfkantigen Klauen machen das Steinschaf zu einem sicheren Kletterer sowie unanfällig gegen Moderhinke. Der Schwanz ist bewollt und reicht bis zum Sprunggelenk, das Ende ist häufig geknickt. Der Widder verfügt über eine Widerristhöhe von 73 – 80 cm, das Schaf von 65 – 70 cm und über ein Gewicht von 60 – 75 kg bzw. 45 – 60 kg. Typisch für das Alpine Steinschaf ist, dass es im Gesichtsfeld, am Unterkiefer sowie an den Füßen unbewollt ist. An diesen Stellen trägt es nur Deckhaare. Lämmer sind im Gegensatz dazu im Gesicht und an den Extremitäten stärker bewollt. Die bei beiden Geschlechtern häufig auftretende Mähnenbildung im Brust- und Nackenbereich ist ein Zeichen des ursprünglichen Rassetyps. Für das Alpine Steinschaf ist, wie für alle übrigen Steinschafrassen, die grobe Mischwolle bestehend aus Wollfasern, Kurzhaar und Lang- oder Grannenhaar, charakteristisch. Beim Alpinen Steinschaf kommen alle Farbschläge vor, wobei Lämmer grauer Tiere schwarz geboren werden. Häufig treten Pigmentierungen des Gesichtsfeldes und der Ohren auf. Der überdurchschnittlich hohe Wollfettanteil und die grobe Wolle verhindern die Durchfeuchtung bei Regen und machen das Alpine Steinschaf wetterhart. Der jährliche Wollertrag beträgt 2,5 - 3,5 kg. Die Schur erfolgt zweimal im Jahr. Eigenschaften: Das Alpine Steinschaf zeichnet sich durch Langlebigkeit, Robustheit, Widerstandsfähigkeit, Wetterhärte, Genügsamkeit und eine gute Futterverwertung aus. Es ist anpassungsfähig an die raue Haltung im Hochgebirge, trittsicher und nutzt selbst noch die für Rinder unzugänglichen Hochlagen. Die alpine Schafrasse zeigt eine hohe Unempfindlichkeit gegenüber Verwurmung. Der Herdentrieb ist sehr ausgeprägt. Der einmal gegangene Weideweg wird immer wieder benützt. Darüber hinaus sind die Tiere standorttreu. Die Schafe verfügen über einen guten Fluchttrieb, was sich gegenüber Hunden und anderen Feinden ideal darstellt. Das Alpine Steinschaf zeigt noch ursprüngliche Verhaltensweisen wie Verstecken der Jungtiere unter Gebüsch als Schutz vor Adler und Fuchs, weshalb kaum Jungtierverluste während der Weideperiode zu verzeichnen sind. Der besonders feinknochige Körperbau bedingt eine gute Schlachtausbeute. Aufgrund der hohen Fruchtbarkeit und ausgeprägten Mutterinstinkte ist es besonders für Gebrauchskreuzungen mit Fleischrassen geeignet. Eine einfache Handhabung und die außergewöhnliche Zutraulichkeit der Tiere macht die Rasse ideal für Neueinsteiger und für Betriebe mit Umtriebsweiden. Methode der Produktion: Haltung: Durch die hohe Anpassungsfähigkeit eignet sich das Alpine Steinschaf sowohl für die Koppelschafhaltung als auch für die Alpung im Hochgebirge. Vor dem Wintereinbruch werden die Tiere ins Tal abgetrieben, wo sie die Wintermonate über in Ställen untergebracht sind. Die Schafe werden in Herden mit einer durchschnittlichen Größe von etwa 10 Schafen gehalten. In Österreich beträgt der derzeitige Bestand an Alpinen Steinschafen etwa 400 Tiere. Fütterung: Im Anschluss an die Erstmilchphase (die ersten beiden Tage nach der Geburt) folgt die ausschließliche Milchphase. Ein Lamm trinkt dann bis zum 14. Tag nach der Geburt ausschließlich an der Zitze des Mutterschafes und nimmt keine sonstige Nahrung auf, da sich der Magen erst entwickeln muss. Weibliche Tiere bleiben in der Regel bei der Mutter, männliche Jungwidder werden mit 4 – 5 Monaten von der Herde getrennt und in einer Jungbockherde gehalten, da sie bereits zu decken beginnen. Generell ernähren sich die Schafe von frischem Heu, Gras, Wasser und Kraftfutter. Zusatzfutter (Kraftfutter) zur Endmast darf verwendet werden, einerseits geschrotet, oder als Fertigfutter pelletiert. Die Verwendung von Silofutter ist erlaubt. Ablammung: Alpine Steinschafe sind frühreif. Weibliche Tiere erreichen mit 6 – 7 Monaten Geschlechtsreife, männliche Tiere mit 4 Monaten. Der Brunstzyklus ist asaisonal mit zwei Lammungen pro Jahr. Zwillingsgeburten sind die Regel, aber auch Drillingsgeburten kommen vor. Die extrem triebigen Steinschafwidder bedingen kurze Zwischenlammzeiten und eine hohe Fruchtbarkeit. Transport und Schlachtung: Die Tiere sind mit 6 – 8 Monaten und einem Lebendgewicht von 30 – 35 kg (Milchlämmer) bzw. mit 10 – 11 Monaten und einem Lebendgewicht von rund 40 kg (reife Lämmer) schlachtreif. Altschafe werden geschlachtet und zu Dauerwurstwaren verarbeitet. Der Transport von lebenden Tieren muss so schonend wie möglich gestaltet werden. Es wird versucht, den Transportweg möglichst kurz zu halten, damit Stresssituationen weitgehend vermieden werden. Nach der Schlachtung werden die Schlachtkörper durch Veterinäre offiziell tierärztlich beschaut und nach EUROP-Klassifizierung beurteilt. Fleischbeschreibung: Im Vergleich zu anderen Rassen ist das Fleisch vom Alpinen Steinschaf fettärmer, schmackhafter, fester und feinfasriger. Es verfügt über einen leichten Wildgeschmack das an Rehfleisch erinnert. Junglämmer bis 8 Monate liefern mageres, fettarmes Fleisch besonderer Qualität. Reife Lämmer mit 10 bis 11 Monaten eignen sich wegen des gut marmorierten Fleisches besonders für Grillspezialitäten. Wollbeschreibung: Aufgrund der unterschiedlichen Farbvarianten liefert das Alpine Steinschaf Vliese in vielfältigen Farbschattierungen von meliert über silbergrau bis anthrazitfarben. Die grobe Mischwolle lässt sich gut verspinnen und zeigt eine intensive Farbaufnahme. Das Alpine Steinschaf besitzt hinsichtlich der Kriterien Spinnbarkeit, Filzeigenschaften und Farbaufnahme gepaart mit den attraktiven Vliesfarben die höchsten Wollverarbeitungseigenschaften unter den Generhaltungsrassen und eignet sich daher besonders zur Wollverarbeitung. Die Wolle verfilzt überdurchschnittlich schnell und ermöglicht eine rasche Herstellung von Wollprodukten. Filzprodukte erfreuen sich bedingt durch die grobe Mischwolle einer langen Haltbarkeit. Ursprungsnachweis: Die Lämmer sind, gemäß der Tierkennzeichnungs- und Registrierungsverordnung 2009, durch ein offizielles Zeichen (Ohrmarke) gekennzeichnet. In der Folge ist die Rückverfolgbarkeit von der Verkaufsstelle zum Aufzuchtbetrieb gewährleistet. Dies bedeutet, dass in jeder Phase der Erzeugung das betreffende Lamm und sein Ursprungsbetrieb genau ermittelt werden können. Alle Tiere sind herdbuchmäßig erfasst. Die Züchter werden einmal im Jahr von der zentralen Herdbuchführung nach ihrer Bestandsentwicklung abgefragt (periodische Ablammmeldungen). Qualitätssicherung: Es finden zentrale Widderankörungen (Ankörung = Zuchttauglichkeitsprüfung) statt, bei denen der Rassetyp, die Wolle, die Bemuskelung sowie die äußere Erscheinung nach bestimmten Kriterien beurteilt werden. Eine Beurteilung der Schafe erfolgt direkt am Hof. Darüber hinaus erfolgen eine Abstammungskontrolle sowie eine Leistungsprüfung hinsichtlich Fruchtbarkeit. Die Leistungsprüfung wird von einem Kontrollverband oder Beauftragten des Zuchtverbandes (Zuchtwarte) durchgeführt und steht unter der Aufsicht der Landwirtschaftskammer. Es erfolgt keine Milchleistungskontrolle. - Vermarktung: Fleisch vom Alpinen Steinschaf ist ganzjährig erhältlich und wird ebenso wie die Wolle direkt (ab-Hof) vermarktet. Zukünftig soll auch eine Vermarktung über die Gastronomie erfolgen, die sich derzeit aber noch im Aufbau befindet. Wolle vom Alpinen Steinschaf wird unter anderem über das österreich-deutsche Wollprojekt vermarktet. Einmal im Jahr wird die Wolle österreichischer und deutscher Bestände zentral gesammelt und zu hochwertigen Woll- und Filzwaren veredelt. Zusammenhang mit dem geographischen Gebiet und Traditionellem Wissen - Besondere Boden und Klimaverhältnisse ergeben eine vielfältige natürliche alpine Flora, die eine Schafhaltung auf Weiden und Almen ermöglichen. - Dank dieser Haltungsweise kann Schaffleisch mit charakteristischen Merkmalen bezüglich Zusammensetzung erzeugt werden. Das Fleisch des Alpinen Steinschafs ist fettarm, schmackhaft, fest und feinfasrig. Es verfügt über einen leichten Wildgeschmack (Reh). - Die Aufzucht von Alpinen Steinschafen ist das Ergebnis Traditionellen Wissens, das an die in diesem Bereich Tätigen weitergegeben wurde: Traditionelles Wissen und Erfahrung der Tierhaltung (Anpassung der Haltung der Herden an die Gegebenheiten der Umwelt, Know-how der Landwirte, Art der Schaffleischproduktion, Verbesserung des Erbguts), Know-how der Schlachter (Tiertransport, Erfahrung bei Schlachtung, Zerlegung, Fleischreifung) und die Erfahrung der Arbeitsgemeinschaft der Alpinen Steinschafzüchter. - Verwertung: Fleisch vom Alpinen Steinschaf ist sowohl als Frischfleisch als auch vakuumverpackt erhältlich. Die Wolle wird zu diversen Woll- und Filzprodukten verarbeitet wie Mützen, Handschuhe, Socken, Pullover, Filz-Einlagesohlen, Taschen, Rucksäcke, Troyer, Strickwesten, u.v.m. verarbeitet. Vereinzelt werden auch die Felle vermarktet. - Schutz: Schlüsselworte Lebensmittel und Landwirtschaft, Traditionelles Wissen, Österreich, Salzburg, Steiermark, Oberösterreich, Kärnten, Steinschaf, Alpines Steinschaf Bibliographie/ Referenzen - AIGNER R. Alte Nutztierrassen, Diplomarbeit, S. 50-52 http://www.vegh.at - BAUMUNG, R. Seltene Nutztierrassen, Handbuch der Vielfalt, Wien 2009, S. 29f. - BIETZKER, U. Das Krainer Steinschaf-Zuchthistorie, Verbreitung und Zukunftsperspektiven. Diplomarbeit im Fachbereich Landwirtschaft, Internationale Agrarwirtschaft und Ökologische Umweltsicherung. Gesamthochschule Kassel, 2001 - HALLER, M. Seltene Haus- & Nutztierrassen, Leopold Stocker Verlag, Graz-Stuttgart, 2000, S. 98-100 - SAMBRAUS, H.H. Gefährdete Nutztierrassen. Ihre Zuchtgeschichte, Nutzung und Bewahrung, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart, 1999, S. 316-321 - WEILAND, I. Das Alpine Steinschaf, Rasse des Jahres 2009. In: PROVIEH Heft 1, März 2009, Magazin des Vereins gegen tierquälerische Massentierhaltung e.V. http://www.schattenblick.de/infopool/politik/ernaehr/perl1358.html - Alpines Steinschaf http://www.nbwikis.at/archepedia/index.php?title=Alpines_Steinschaf - Alpines Steinschaf http://www.umweltbuero-klagenfurt.at/almenvielfalt/almen_aktivieren/almvieh/schaf.html - Alpines Steinschaf http://www.lfl.bayern.de/itz/uebergreifend/12822/ - Alpines Steinschaf http://www.arche-austria.at/index.php?id=808 - Alpines Steinschaf http://www.blobe.at/index.php?option=com_content&view=article&id=55&Itemid=78 - Arche Alpines Steinschaf http://www.arche-alpines-steinschaf.de/ - Das alpine Steinschaf http://www.vieh-ev.de/Rassen/Schafe/alpinesteinschaf.html - Das Alpine Steinschaf http://www.alpines-steinschaf.info/index.php - Loden http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.l/l803333.htm - Loden http://de.wikipedia.org/wiki/Loden - Österreichischer Bundesverband für Schafe und Ziegen, Zuchtprogramm http://www.alpinetgheep.eu/475-0--Oesterreichisches-Zuchtprogramm-fuer-Schafe-undZiegen.html Letzter Zugriff aller Internetreferenzen erfolgte am 5. Juli 2011. Sprachcode Deutsch Produkt von www.genuss-region.at Nein Regionaler Ansprechpartner DI Günther Jaritz (Spartenbetreuer für das Alpine Steinschaf der Arche Austria) Unkenberg 15 5091 Unken Mobil: 0664/3046814 E-mail: [email protected] Autorin: Mag. Doris Reinthaler