Rückblick auf 20 Jahre AVID - Deutsche Veterinärmedizinische

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Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V.
Arbeitskreis für veterinärmedizinische Infektionsdiagnostik (AVID)
Vorstand: Schliephake (Stendal), Gaede (Stendal), Kühn (Leipzig), Schirrmeier (Insel Riems) und
Böttcher (Vorsitzender, München)
Nachweis von Gallibacterium sp. in Geflügelbeständen in Thüringen
H. Hotzel1, H. Bocklisch2 und W. Herold2
1
Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Naumburger Str. 96a,
07743 Jena, [email protected]
2
Thüringer Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz, Tennstedter Str. 9
99947 Bad Langensalza
Während der letzten Jahre wurde immer wieder Geflügel untersucht, bei welchem in unterschiedlichen
Organen Pasteurella-ähnliche Mikroorganismen gefunden wurden. Eine eindeutige Artzugehörigkeit
dieser Bakterien konnte mit herkömmlichen Diagnostikmethoden nicht getroffen werden. Aus diesem
Grunde wurden die 16S-rRNA-Gene der Isolate nach PCR-Amplifikation sequenziert. Durch
Datenbankvergleich der ermittelten DNA-Sequenzen wurde die Zugehörigkeit dieser Bakterien zur
Gattung Gallibacterium (G.) ermittelt.
Gallibacterium-Spezies gehören zu den Pasteurellaceae und wurden früher als Pasteurella (P.)
salpingitidis oder auch Actinobacillus (A.) salpingitidis bezeichnet. Zwei Arten werden innerhalb des
aviären [P. haemolytica]-A. salpingitidis-P. anatis-Komplexes unterschieden: G. anatis und G.
genomospecies.
Diese Mikroorganismen werden zur normalen Flora des Respirationstraktes gezählt, können aber
auch mit pathologischen Veränderungen verbunden sein. Häufig wurden sie in Verbindung mit einer
Salpingitis mit oder ohne Peritonitis, aber auch Enteritis, Hepatitis usw. aus entsprechenden Geweben
isoliert.
In den Untersuchungen wurden Vertreter der Gallibacterium-Spezies aus unterschiedlichen
Hühnervögeln wie Huhn, Pute und Rebhuhn isoliert. Es waren insgesamt 13 Organe bei den Tieren
befallen. Die Bakterien wurden am häufigsten aus Lunge, Milz, Eierstock, Larynx und Herz isoliert. Es
ließen sich Fälle nachweisen, in denen ausschließlich Gallibakterien nachgewiesen wurden, aber auch
solche, bei denen weitere bakterielle oder virale Krankheitserreger, wie Mycoplasma sp. oder
Adenoviren identifiziert werden konnten.
Um die Detektion von G.-Spezies zu vereinfachen und von der DNA-Sequenzierung unabhängig zu
machen, wurde ein PCR-Assay entwickelt. Zielregion für die PCR waren die 16S-rRNA-Gene. Die
Primer wurden so gewählt, dass sie spezifisch nur für beide G.-Arten binden. Alle anderen Vertreter
aviärer Pasteurellaceae-Spezies sowie andere Bakterienarten werden von dem Assay nicht erfasst.
An die PCR schließt sich ein Restriktase-Verdau mit zwei Enzymen an. Damit kann einerseits das
PCR-Ergebnis bestätigt werden und zum anderen eine Speziesdifferenzierung innerhalb der Gattung
Gallibacterium erfolgen.
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