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Geier | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Geier
Aegypiinae, Gypaetinae, Cathartidae
Geier sorgen für Sauberkeit in der Natur, weil sie Aas, also tote Tiere,
fressen.
Ihr kahler Kopf und der nackte Hals machen diese mächtigen Greifvögel unverkennbar.
Aussehen
Unter Geiern versteht man eine Gruppe von großen bis sehr großen
Greifvögeln, die sich überwiegend von Aas ernähren. Typisch ist, dass bei
fast allen Arten Kopf und Hals frei von Federn sind. Sie besitzen einen
mächtigen Schnabel und kräftige Klauen
Forscher haben jedoch festgestellt, dass die Geier zwei Gruppen bilden,
die nur wenig miteinander verwandt sind. Die Altweltgeier und die
Neuweltgeier.
Die Altweltgeier gehören zur Familie der Habichtartigen und bilden dort
zwei Unterfamilien. Die eine ist die der Altweltgeier (Aegypiinae), zu denen
Mönchsgeier und Gänsegeier zählen.
Die zweite ist die Unterfamilie der Gypaetinae, deren bekannteste Vertreter
der Bartgeier und der Schmutzgeier sind.
Diese beiden heben sich von den anderen Altweltgeiern zum Beispiel
durch ihren befiederten Kopf und Hals ab.
Altweltgeier können bis über einen Meter groß werden und eine
Flügelspannweite von bis zu 290 Zentimetern haben. Typisch ist für viele
von ihnen eine Halskrause aus Federn, aus der der nackte Hals ragt.
Die zweite große Gruppe der Geier sind die Neuweltgeier (Cathartidae). Zu
ihnen zählt der Andenkondor, der etwa 120 Zentimeter groß werden und
eine Flügelspannweite von bis zu 310 Zentimetern haben kann. Damit ist
er der größte Greifvogel und einer der größten flugfähigen Vögel der Welt.
Während Altweltgeier mit ihren Füßen greifen können, fehlt den Neuweltgeiern die Greifklaue, sie
können also zum Beispiel ihre Beute nicht mit den Klauen ihrer Füße festhalten.
Heimat
Altweltgeier sind in Europa, Afrika und Asien zu finden. Neuweltgeier sind, wie ihr Name sagt, in der
Neuen Welt, also in Amerika zu Hause. Dort kommen sie in Süd- und Mittelamerika und in den USA vor.
Lebensraum
Altweltgeier leben vor allem in offenen Landschaften wie Steppen und
Halbwüsten, aber auch im Gebirge.
Neuweltgeier besiedeln zwar auch offene Landschaften, leben aber auch
in Wäldern und im Buschland. Der Truthahngeier etwa besiedelt sowohl
Wüsten als auch Wälder.
Manche Arten, wie der Rabengeier, waren früher nur in Feuchtgebieten zu
finden. Heute leben sie auch in Städten und suchen im Müll nach Abfällen.
Rassen und Arten
Zu den Altweltgeiern zählen so bekannte Arten wie der Gänsegeier, der
Sperbergeier und der Mönchsgeier. Zur Unterfamilie der Gypaetinae gehört
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der Bartgeier und der Schmutzgeier.
Bei den Neuweltgeiern gibt es nur sieben Arten. Der berühmteste ist der
mächtige Andenkondor. Andere bekannte Arten sind Rabengeier,
Truthahngeier und Königsgeier
Lebenserwartung
Geier können ziemlich alt werden. Von Gänsegeier weiß man, dass er etwa 40 Jahre lang lebt,
manche Tiere sogar sehr viel länger. Der Andenkondor kann etwa 65 Jahre alt werden.
Alltag
Altwelt- und Neuweltgeier haben eine wichtige Aufgabe: Sie die
Gesundheitspolizei in der Natur. Weil sie überwiegend Aasfresser sind,
beseitigen sie die Kadaver toter Tiere und sorgen so dafür, dass sich
keine Krankheitserreger ausbreiten können.
Altweltgeier können zwar gut riechen, aber noch besser sehen und die
Kadaver sogar noch aus drei Kilometer Höhe entdecken. Neuweltgeier
haben einen noch besseren Geruchssinn als die Altweltgeier und spüren
mit ihrer feinen Nase sogar Aas aus großer Höhe auf, dass unter Bäumen oder Büschen versteckt ist.
Bei der Beseitigung von Aas herrscht bei den Geiern Arbeitsteilung: Als
erste kommen die größten Arten wie Gänsegeier oder Kondor an die
Reihe.
Sie machen jeweils durch Drohgebärden aus, wer von ihnen zuerst
fressen darf, und die hungrigsten Tiere setzen sich durch.
Dass die größten Geier zuerst fressen macht auch Sinn: Nur sie haben
genug Kraft, um mit ihren Schnäbel die Haut toter Tiere aufzureißen.
Manche Geierarten fressen vor allem Muskelfleisch, andere Eingeweide.
Bartgeier mögen am liebsten Knochen. Um an das Mark zu kommen,
fliegen sie mit einem Knochen in die Luft und lassen ihn aus bis zu 80
Metern Höhe auf Felsen fallen. Dort zerbricht der Knochen und die Geier
fressen das nahrhafte Knochenmark.
Alle Geier sind hervorragende Flieger. Sie können stundenlang im
Segelflug gleiten und auch große Strecken zurücklegen. Während manche
Altweltgeier gesellig sind und in Kolonien leben, sind Neuweltgeier eher Einzelgänger.
Nachwuchs
Altweltgeier bauen auf Bäumen oder Felsvorsprüngen mächtige Nester, in
die sie ihre Eier legen und in denen sie ihre Jungen aufziehen.
Neuweltgeier bauen dagegen keine Nester. Sie legen ihre Eier einfach auf
Felsen, in Höhlen oder in hohle Baumstümpfe.
Ernährung
Sowohl Altweltgeier wie auch Neuweltgeier sind überwiegend Aasfresser.
Wenn sie nicht genug Aas finden, manchen manche Arten wie der
Mönchsgeier im Sommer aber auch Jagd auf Tiere wie Hasen, Eidechsen
oder Lämmer.
Auch Neuweltgeier töten manchmal kleine Tiere.
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