Übersichten Arrhythmogene Rechtsventrikuläre Kardiomyopathie Wichter T, Paul M, Breithardt G Arrhythmogene Rechtsventrikuläre Kardiomyopathie: Sportmedizinische Aspekte Arrhythmogenic Right Ventricular Cardiomyopathy – Issues in Sports Medicine Medizinische Klinik und Poliklinik C - Kardiologie und Angiologie, Universitätsklinikum Münster Zusammenfassung Summary Die arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie (ARVC) ist eine häufige Ursache ventrikulärer Tachyarrhythmien und plötzlicher Herztodesfälle bei jungen, scheinbar herzgesunden Patienten und Sportlern. Durch regionale Atrophie vorwiegend rechtsventrikulären Myokards und nachfolgendem Ersatz durch Fett- und Bindegewebe kommt es neben globalen oder regionalen Funktionsstörungen zu lokaler Verzögerung der Erregungsleitung und Dispersion der Refraktärzeiten des rechten Ventrikels, die eine Grundlage für Reentry-Mechanismen sind und zu den klinisch im Vordergrund stehenden Kammertachykardien führen. Aktuelle Ergebnisse aus molekulargenetischen Untersuchungen zeigen Mutationen in Genen, die für desmosomale Zellkontaktproteine kodieren. Dadurch bedingte Rupturen der mechanischen Zellkontakte könnten durch Dehnung der freien rechtsventrikulären Wand bei körperlicher Belastung die Häufigkeit der ARVC bei Sportlern, die dominante Manifestation des rechten Ventrikels und die belastungsinduzierten Arrhythmien bei ARVC erklären. Daher sollte die ARVC bei sportmedizinschen Untersuchungen besonders beachtet und betroffene Patienten vom Leistungssport und systematischem Training ausgeschlossen werden. Die individuelle Therapiestrategie symptomatischer Patienten mit ARVC richtet sich nach der Arrhythmie-Charakteristik und dem Risiko des plötzlichen Herztodes und beinhaltet die antiarrhythmische Pharmakotherapie, die Katheterablation und die Implantation eines CardioverterDefibrillators (ICD). Schlüsselwörter: Ventrikuläre Tachykardie, Plötzlicher Herztod, Kardiomyopathie, Rechtsventrikuläre Dysplasie, Sportmedizin, Sportler Einleitung Die arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie (ARVC) ist eine vorwiegend den rechten Ventrikel betreffende Herzmuskelerkrankung, die 1978 als eigenständige Entität beschrieben und zunächst als „rechtsventrikuläre Dysplasie“ bezeichnet wurde (1). Seither wird die Erkrankung zunehmend häufiger als Ursache ventrikulärer Tachyarrhythmien und plötzlicher Herztodesfälle bei anscheinend herzgesunden Patienten und Sportlern erkannt. 1995 wurde die ARVC in die aktualisierte Klassifikation der World Health Organization (WHO) der Kardiomyopathien aufgenommen. 118 Arrhythmogenic right ventricular cardiomyopathy (ARVC) is a major cause of sudden cardiac death and ventricular tachyarrhythmias in young, apparently healthy individuals and athletes. Myocardial atrophy with subsequent fibrofatty replacement predominantly affects right ventricular myocardium and results in global and regional dysfunction as well as areas of slow conduction and dispersion of refractoriness which are prerequisites for reentrant ventricular tachyarrhythmias. Clinical and molecular genetics have recently identified mutations in genes encoding for desmosomal cell adhesion proteins. These may predispose for rupture of mechanical cell contacts, triggered by stretch of the right ventricular free wall during exercise and sports activity. This may explain the relatively high prevalence of ARVC among athletes, the dominant manifestation in the right ventricle and the frequent provocation of arrhythmias during exercise. Therefore, ARVC has become important for sports eligibility, preparticipation screening and follow-up evaluation of athletes. Patients affected with ARVC should be excluded from competitive sports and vigorous training. To provide optimal treatment, a detailed diagnostic evaluation and risk stratification is mandatory. Tailored treatment strategies aim at the suppression or effective termination of recurrent ventricular tachyarrhythmias and prevention of sudden death by antiarrhythmic drug therapy, catheter ablation, or implantation of a cardioverter defibrillator (ICD). Key words: Ventricular Tachycardia, Sudden Death, Cardiomyopathy, Right Ventricular Dysplasia, Sports Medicine, Athletes Epidemiologie und klinische Manifestation Die ARVC manifestiert sich meist im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter (15. bis 40. Lebensjahr) durch das Auftreten ventrikulärer Arrhythmien mit linksschenkelblockartiger Konfiguration (Leitsymptom). Eine Erstmanifestation im Kindesalter oder jenseits von 60 Jahren ist dagegen deutlich seltener. Männer sind häufiger betroffen als Frauen und zeigen oft stärker ausgeprägte Verlaufsformen. Eine linksventrikuläre Beteiligung und klinische Zeichen einer Herzinsuffizienz sind in frühen Krankheitsstadien ungewöhnlich und nur selten primäre Manifesta- DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR SPORTMEDIZIN Jahrgang 56, Nr. 5 (2005) Arrhythmogene Rechtsventrikuläre Kardiomyopathie Übersichten tion der ARVC. Sie treten fast aus- Tabelle 1: Ursachen plötzlicher Herztodesfälle bei Sportlern. Angaben in %. schließlich bei Patienten mit langem Maron et al. (7) Corrado et al. (6) Verlauf und fortgeschrittenem Stadium n= 387 n= 49 der Erkrankung auf. Arrhythmogene Rechtsventrikuläre Kardiomyopathie 2,8 22,4 26,4 2,0 Bei der Mehrzahl der Patienten mit ARVC Hypertrophie Kardiomyopathie Linksventrikuläre Hypertrophie unklarer Genese 7,5 kA stellen monomorphe ventrikuläre TachyCommotio Cordis 19,9 kA kardien (VT) die erste Manifestation der Myokarditis 5,2 6,1 kA 8,2 Erkrankung dar (Abb. 1). Dabei werden Reizleitungsstörungen 2,3 10,2 aufgrund der meist ungestörten linksven- Mitralklappenprolaps Koronar-Anomalien 13,7 12,2 trikulären Funktion auch hohe Herzfre- Koronare Herzkrankheit 2,6 18,4 2,8 4,1 quenzen hämodynamisch oft gut toleriert. Koronare Muskelbrücke Aortendissektion (inkl. Marfan-Syndrom) 3,1 2,0 Andere Patienten zeigen eine ausgeprägte Lungenembolie kA 2,0 Extrasystolie oder gehäufte oder repetitive Dilatative Kardiomyopathie 2,3 2,0 11,4 10,2 ventrikuläre Salven. Symptome reichen Andere von Palpitationen und paroxysmalen Tachykardien über Schwindel und Synkopen bis zum plötz6,1 % bzw. 6,6 % lag eine ARVC vor. Der Anteil der ARVC lichen Herztod. an Reanimationen (n=26) und plötzlichen Herztodesfällen Insbesondere in der frühen Krankheitsphase der ARVC (n=16) betrug in diesem Kollektiv dagegen 23 % bzw. treten Arrhythmien und plötzliche Herztodesfälle bevorzugt 25 %. Diese Daten implizieren, dass die ARVC bei Sportlern eine relevante Ursache ventrikulärer Arrhythmien und eine der Hauptursachen plötzlicher Herztodesfälle darstellt und dass die ARVC bei Sportlern mit einem hohen Risiko des plötzlichen Herztodes einhergeht (4, 5). Dementsprechend ist der Anteil plötzlicher Herztodesfälle durch ARVC im Kollektiv junger Sportler (<35 Jahre) deutlich höher (Faktor >5) als in der Allgemeinbevölkerung (4, Abbildung 1: Links: VT bei ARVC mit Linksschenkelblock-Konfiguration und inferiorer Achse (Rechtslagetyp) als Hinweis auf Ur- 5, 6). sprungsort der VT im rechtsventrikulären Ausflusstrakt. Rechts: VT bei ARVC mit Linksschenkelblock-Konfiguration und superioDer Anteil der ARVC rer Achse (überdrehter Linkstyp) als Hinweis auf Ursprungsort der VT im inferioren oder subtrikuspidalen Anteil des rechten Ventals Ursache plötzlicher rikels Herztodesfälle bei Sportlern wird sehr unwährend oder unmittelbar nach körperlichen Belastungen terschiedlich angegeben (6, 7; Tab. 1). Dies wird durch reauf (2, 3). Patienten mit ARVC sind in ihrer körperlichen Begionale Unterschiede (genetische Faktoren) und durch die lastbarkeit meist nicht eingeschränkt. Nicht selten sind sie Qualität der prä- und postmortalen Diagnostik erklärt. Da die sportlich aktiv oder gar Leistungssportler. Dadurch hat die ARVC erst in jüngerer Zeit als Ursache plötzlicher HerztoErkrankung auch zunehmende Bedeutung für die Sportmedesfälle erkannt wurde, wird die Erkrankung zu Lebzeiten dizin erlangt. sowie bei Autopsie häufig nicht diagnostiziert. Des Weiteren sind unterschiedliche Strategien in der Vorsorge-Diagnostik („preparticipation screening“) von Bedeutung. So werden in ARVC bei Sportlern Italien durch systematisches Screening Patienten mit hyperDie Prävalenz der ARVC unter Sportlern ist im Vergleich tropher Kardiomyopathie mit hoher Effektivität identifiziert zur Gesamtpopulation überproportional hoch. Furnanello und vom Leistungs- und Vereinssport ausgeschlossen, woet al. (4) untersuchten 1 642 Sportler, davon 136 Hochleisdurch der relative Anteil anderer Erkrankungen (z.B. ARVC) tungssportler im mittleren Alter von 23 Jahren. Alle als Ursache plötzlicher Todesfälle bei Sportlern an BedeuPatienten wurden wegen Arrhythmien untersucht, bei tung gewinnt (6; Tab. 1). Jahrgang 56, Nr. 5 (2005) DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR SPORTMEDIZIN 119 Übersichten Arrhythmogene Rechtsventrikuläre Kardiomyopathie gen des rechten Ventrikels (ARVC-2), wurden Mutationen im Gen des kardialen KalziumGen Protein Freisetzungskanals (RyanodinRezeptor; hRyR2) beschrieben. TGFβ3 Transforming growth Das gleiche Gen ist auch verfactor- β3 antwortlich für das familiäre hRyR2 Ryanodin-Rezeptor Krankheitsbild der catechola? ? ? ? minergen polymorphen VT ? ? (CPVT) (14). ? ? Bei den autosomal-rezessiv ? ? DSP Desmoplakin vererbten syndromischen ForPKP-2 Plakophilin-2 men der ARVC mit zusätzliJUP Plakoglobin cher palmoplantarer Keratose DSP Desmoplakin und wolligem Haar wurden Genmutationen für die Zellkontakt-Proteine Plakoglobin (Naxos-Erkrankung) und Desmoplakin (Carvahal-Erkrankung) nachgewiesen. Auch bei klassischen Formen der autosomal-dominant vererbten ARVC wurden kürzlich Mutationen in Genen der Zellkontakt-Proteine Desmoplakin (ARVC-8) und Plakophilin-2 (ARVC-9) berichtet (15, 16). Zudem wurden jüngst Mutationen im Gen des Transforming-Growth-Factor β3 (ARVC-1) berichtet (17), welches unter anderem die Expression desmosomaler Proteine moduliert. Derartige Genmutationen führen zu einer verminderten Expression von Zellkontakt-Proteinen und stören damit die interzelluläre Signaltransduktion sowie die Integrität des Zellverbandes. Bei mechanischer Dehnung des rechten Ventrikels kann dies zur Ruptur von Zellkontakten führen und über Zelluntergang (z.B. durch Apoptose) eine myokardiale Atrophie induzieren. Zusätzlich können catecholaminerger Stress und autonome Dysfunktion myokardiale Apoptose begünstigen. Bei Leistungssportlern und regelmäßigem Training können erhöhtes Herzminutenvolumen und vergrößertes enddiastolisches Ventrikelvolumen zu Dehnungsreizen der freien rechtsventrikulären Wand, dem primären Manifestationsort der ARVC, führen (18, 19). Dagegen sind der linke Ventrikel, das Ventrikelseptum und die rechtsventrikulären Trabekel von Dehnungsreizen weniger stark betroffen. Dieses pathophysiologische Konzept ist in weiten Teilen hypothetisch und bislang nicht bewiesen. Es kann jedoch die hohe Prävalenz der ARVC unter Sportlern sowie das häufige Auftreten ventrikulärer Arrhythmien und plötzlicher Herztodesfälle unter körperlicher Belastung plausibel erklären und damit klinische Beobachtungen und Befunde aus Genetik, Pathologie und adrenerger Innervation der ARVC verbinden (19). Tabelle 2: Genetik der ARVC – Chromosomale Loci und beteiligte Gene. ARVC: Arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie; hRyR2: humaner Ryanodin-Rezeptor (Typ 2); kA: keine Angabe; LOD: Logarithm of the odds; AD: autosomal-dominant; AR: autosomal-rezessiv. Erstbericht Chromosom LODScore Modus Penetranz ARVC-1 1994 14 q23-q24 5,4 AD Hoch ARVC-2 ARVC-3 ARVC-4 ARVC-5 ARVC-6 ARVC-7 ARVC-8 ARVC-9 Naxos Carvahal 1995 1995 1997 1998 2000 1999 2002 2004 1998 2000 1 q42-q43 14 q12-q22 2 q32,1-q32,3 3 p23 10 p14-p12 10 q22,3 6 p24 12 p11 17 q21 6 p23-24 4,0 4,7 3,5 6,9 3,9 3,1 4,3 kA 3,6 kA AD AD AD AD AD AD AD AD AR AR Hoch ? ? ? ? ? ? ? 100 % 100 % Pathologie und Pathophysiologie Die ARVC ist charakterisiert durch eine regionale Atrophie vorwiegend des rechtsventrikulären Myokards mit nachfolgendem Ersatz durch Fett- und/oder Bindegewebe. Prädilektionsstellen sind der Ausflusstrakt, die Spitze sowie die subtrikuspidale Region der freien rechtsventrikulären Wand („Dreieck der Dysplasie“) (1), während das Ventrikelseptum und die Trabekel des rechten Ventrikels meist ausgespart bleiben (1, 8, 9). Eine linksventrikuläre Beteiligung der ARVC wird bei ausgeprägten Erkrankungsformen beobachtet und ist histologisch häufiger als klinisch nachweisbar (10). Das arrhythmogene Substrat bei ARVC entsteht durch inselförmig im Fett- und Bindegewebe überlebende Herzmuskelfasern. Hierdurch entstehen Zonen mit lokal verzögerter Erregungsleitung, die zu Reentry-Arrhythmien prädisponieren. Das häufige Auftreten ventrikulärer Tachyarrhythmien während körperlicher Belastung, Sport oder Stress-Situationen sowie ein gute therapeutische Ansprechen der Arrhythmien auf antiarrhythmische Therapieregime mit antiadrenerger Wirkung (β-Blockade) sind hinweisend für die Bedeutung des autonomen Nervensystems bei der Arrhythmogenese der ARVC. Die bei Patienten mit ARVC nachgewiesenen Störungen der adrenergen Innervation und Signaltransduktion können dabei über eine autonome Imbalanz und abnorme adrenerge Stimulation des Myokards arrhythmogen wirken (11, 12). Molekulare Genetik Familiäre Formen der ARVC mit autosomal dominanten Vererbungsmodus, unvollständiger Penetranz und variabler Expressivität wurden bereits frühzeitig berichtet. Es besteht eine genetische Heterogenität mit mehreren Loci (13) auf verschiedenen Chromosomen (Tab. 2). Erst in den letzten Jahren konnten betroffene Gene und Genprodukte identifiziert und eine Vielzahl unterschiedlicher Mutationen nachgewiesen werden. Bei einer atypischen Form der ARVC mit belastungsinduzierten polymorphen VT und nur geringfügigen Veränderun- 120 Diagnostik Die klinische Diagnose der ARVC ist komplex und erfordert detaillierte Untersuchungen. Leitsymptome der ARVC sind ventrikuläre Tachyarrhythmien bei jungen Patienten mit scheinbar normalem Herzen. Entscheidende klinische Hinweise sind: DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR SPORTMEDIZIN Jahrgang 56, Nr. 5 (2005) Arrhythmogene Rechtsventrikuläre Kardiomyopathie – VT mit linksschenkelblockartiger Konfiguration (häufig belastungsinduziert) – rechtspräkordiale Depolarisations- und Repolarisationsstörungen im OberflächenEKG – strukturelle und funktionelle Störungen des rechten Ventrikels (global oder regional) – positive Familienanamnese (ARVC, unklare Arrhythmien oder plötzlicher Herztod). Daher sind 12-Kanal EKG-Registrierungen während Sinusrhythmus und VT sowie bildgebende Verfahren des rechten Ventrikels essentielle Basismethoden in der Diagnostik der ARVC (Abb. 2 und 3). EKG Typische EKG-Befunde der ARVC sind Verbreiterungen des QRS-Komplexes (>110 ms), tiefe und breite S-Zacken (>50 ms) und T-Negativierungen in den rechtspräkordialen Ableitungen (20; Abb. 2). Bei ausgeprägter ARVC können zudem niederamplitudige Potentiale am Ende des QRS-Komplexes („Epsilon-Potential“) registriert werden (1). Häufiger sind diese durch das hochauflösende Signalmittelungs-EKG nachweisbar („Spätpotentiale“). Übersichten Tabelle 3: Diagnosekriterien der ARVC. Zwei Hauptkriterien oder ein Hauptkriterium und zwei Nebenkriterien oder vier Nebenkriterien aus verschiedenen Gruppen erlauben die Diagnose einer ARVC (nach 23). * Nachweis durch Echokardiographie, Angiographie, Magnetresonanztomographie oder Radionuklid-Szintigraphie. ARVC: Arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie; EF: Ejektionsfraktion; LSB: Linksschenkelblock; LV= linker Ventrikel; RSB: Rechtsschenkelblock; RV: rechter Ventrikel; VT: ventrikuläre Tachykardie I. Haupt Neben Globale und/oder regionale RV-Dysfunktion und strukturelle RV-Veränderungen* – Deutliche Dilatation und Reduktion der RV-EF ohne (oder nur milde) LV-Beteiligung – Regionale RV-Aneurysmen (Akinesie oder Dyskinesie mit diastolischem Bulging) – Deutliche regionale Dilatation des RV – Milde globale RV-Dilatation und/oder reduzierte RV-EF bei normalem LV – Milde regionale RV-Dilatation – Regionale RV-Hypokinesie II. Haupt Gewebecharakterisierung der Ventrikelwand – Fibrolipomatöser Ersatz des Myokards bei Endomyokardbiopsie III. Neben Repolarisationsstörungen – T-Negativierung in rechtspräkordialen EKG-Ableitungen (V2 und V3) (Alter >12 Jahre, kein RSB) IV. Haupt Depolarisations- und Reizleitungsstörungen – Epsilon-Potential oder lokale QRS-Prolongation (>110 ms) rechtspräkordial (V1-V3) Neben – Spätpotentiale (Signalmittelungs-EKG) V. Neben Arrhythmien – LSB-konfigurierte VT (anhaltend oder nicht-anhaltend in EKG, Belastungs- oder Langzeit-EKG – Häufige ventrikuläre Extrasystolen (>1000/24 Std. im Langzeit-EKG) VI. Haupt Neben Familienanamnese – Familiäre Erkrankung gesichert durch Sektion oder Operation – Familienanamnese mit plötzlichem Herztod in jungem Alter (<35 Jahre) durch vermutete ARVC – Familienanamnese einer ARVC, klinisch diagnostiziert Diese EKG-Veränderungen sind nicht nur diagnostisch wegweisend, sondern auch bedeutsam in der Risikostratifikation der ARVC (21). Bildgebung Charakteristische Befunde bildgebender Verfahren bei ARVC sind regionale oder globale Kontraktionsstörungen mit fokalen Aneurysmen oder Aussackungen, polyzyklischen Wandkonturen sowie regionaler Dilatation oder globaler Vergrößerung des rechten Ventrikels. Weitere strukturelle Veränderungen beinhalten Trabekelhypertrophie, regionale Wandverdünnung durch myokardiale Atrophie sowie den Nachweis intramyokardial gelegenen Myokardersatzes (replacement) durch Bindewebe (Fibrose) oder Fettgewebe. Die Veränderungen des rechten Ventrikels bei ARVC unterscheiden sich damit von denen beim „Sportlerherz“, wo lediglich eine globale Vergrößerung des rechten Ventrikels, nicht jedoch Kontraktionsstörungen oder strukturelle Veränderungen vorliegen. Bildgebende Befunde der ARVC können durch Echokardiographie, Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT), rechtsventrikuläre Angiographie und Endomyokardbiopsie erhoben werden (Abb. 3). Die Verfahren zeigen neben Unterschieden bezüglich ihrer InAbbildung 2: Ruhe-EKG bei Patienten mit ARVC. A: Rechtspräkordiale T-Negativierung in V1-V3 bei einem Patienten mit lokalisierter ARVC. B: Rechtspräkordiale QRS-Prolongation, breite S- vasivität, Strahlenexposition und Verfügbarkeit Zacken und Epsilon-Potential bei einem Patienten mit diffuser Ausprägung der ARVC. C: Rechts- auch eine unterschiedliche Wertigkeit in der Diaschenkelblock mit zusätzlichem „parietalen“ Block und Epsilon-Potential in V1 und V2 bei einem gnosestellung der ARVC. Patienten mit ARVC und globaler Dilatation und Kontraktionsstörung des rechten Ventrikels Jahrgang 56, Nr. 5 (2005) DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR SPORTMEDIZIN 121 Übersichten Arrhythmogene Rechtsventrikuläre Kardiomyopathie Abbildung 3: Diagnostik der ARVC. A:Pathologisches Präparat mit weitgehendem Ersatz der freien rechtsventrikulären Wand durch Fettgewebe bei einem Patienten mit dem Vollbild der ARVC. B: Rechtsventrikuläres Angiogramm mit globaler Dilatation und regionaler Dyskinesie im Ausflusstrakt, der Spitze und der subtrikuspidalen Region des rechten Ventrikels. C: Magnetresonanztomographie mit gesteigerter Signalintensität der freien rechtsventrikulären Wand als Hinweis für fettgewebigen Ersatz. D: Rechtspräkordiale EKG-Ableitungen mit T-Negativierung, QRSProlongation, breiter S-Zacke und Epsilon-Potential. E: Beginn einer monomorphen ventrikulären Tachykardie. F: Histologischer Befund mit Atrophie rechtsventrikulären Myokards mit inselförmigem Verbleib einzelner Herzmuskelfasern im Fett- und Bindegewebe. G: CT des Herzens mit deutlicher Vergrößerung des rechten Ventrikels und fettgewebigem Ersatz der freien anterioren Wand des rechten Ventrikels. H: Echokardiographie (parasternaler Kurzachsenschnitt) mit Nachweis einer aneurysmatischen Aussackung im rechtsventrikulären Ausflusstrakt (RVO) Die rechtsventrikuläre Angiographie gilt bislang als Goldstandard der bildgebenden Diagnostik bei ARVC. Die variable Form und Geometrie des rechten Ventrikels erschweren jedoch eine Abgrenzung gering ausgeprägter regionaler ARVC von Normalbefunden. Die Echokardiographie ist bei ARVC durch eine eingeschränkte Sensitivität limitiert, da umschriebene strukturelle oder funktionelle Veränderungen durch die retrosternale Lage der bevorzugt betroffenen freien rechtsventrikulären Wand teilweise nicht erkannt werden (2). Ein potentieller Vorteil der Magnetresonanztomographie besteht in der dreidimensionalen und überlagerungsfreien Darstellung der Struktur und Funktion des Myokards mit der zusätzlichen Möglichkeit einer Gewebecharakterisierung. So kann ein fettgewebiger Myokardersatz durch einen Anstieg der Signalintensität, ein bindegewebiger Myokardersatz durch späte Kontrastmittelaufnahme („late enhancement“) im betroffenen Segment nicht-invasiv nachgewiesen werden (22). Die Rolle der Mehrschicht-Computertomographie in der nicht-invasiven Bildgebung der ARVC ist bislang wenig untersucht. Aufgrund der regionalen Verteilung der Erkrankung im rechten Ventrikel zeigt die Endomyokardbiopsie in Abhängigkeit vom Erkrankungsstadium sowie Anzahl und Ort der entnommenen Proben eine limitierte Sensitivität durch „sampling error“. Daher sind nur positive Befunde mit charakteristischem Ersatz atrophierten rechtsventrikulären Myokards durch Fettund/oder Bindegewebe diagnostisch verwertbar. Diagnosekriterien Trotz der Vielfalt der zur Verfügung stehenden invasiven und nicht-invasiven diagnostischen Verfahren ist eine 122 Beurteilung der Struktur und Funktion des rechten Ventrikels, insbesondere bei gering ausgeprägten Formen der ARVC, erschwert und erfordert zur Diagnosestellung besondere Erfahrung des Untersuchers. Dies ist durch die physiologische Variabilität der komplexen Geometrie, Struktur und Funktion des rechten Ventrikels einerseits bedingt sowie durch die wechselnde Ausprägung von Befunden andererseits. Da kein einzelnes Verfahren eine Diagnosesicherung erlaubt, beruht die Diagnosestellung der ARVC meist auf einer Kombination von Kriterien aus unterschiedlichen Untersuchungsverfahren. Diagnosekriterien der ARVC wurden durch eine internationale Studiengruppe (23) vorgeschlagen (Tab. 3). Haupt- und Nebenkriterien beinhalten strukturelle, histologische, elektrokardiographische, rhythmologische und genetische Faktoren. Zwei Hauptkriterien, ein Haupt- plus zwei Nebenkriterien oder vier Nebenkriterien aus verschiedenen Gruppen führen zur Diagnose einer ARVC. Sowohl die Kriterien selbst als auch das Bewertungssystem wurden aufgrund klinischer Erfahrung durch Konsensus der Studiengruppe vorgeschlagen, sind jedoch bislang nicht prospektiv evaluiert. Therapie Erkrankungsspezifische Ansätze zur Therapie der ARVC stehen bislang nicht zur Verfügung. Die Therapie der ARVC richtet sich daher vorwiegend auf die Behandlung der klinisch im Vordergrund stehenden ventrikulären Arrhythmien. Zur antiarrhythmischen Therapie der ARVC stehen Antiarrhythmika, die Katheterablation und die Implantation eines automatischen Cardioverter-Defibrillators (ICD) zur Verfügung. Prospektive randomisierte Therapiestudien wurden bislang nicht durchgeführt. Die begrenzte Datenlage zur Risikostratifikation bei ARVC identifiziert eine stattgehabte Synkope oder einen Kreislaufstillstand, eine ausgeprägte rechtsventrikuläre Dysfunktion, linksventrikuläre Beteiligung, positive Familienanamnese, induzierbare VT bei elektrophysiologischer Untersuchung und Epsilon-Potential im EKG als Marker eines erhöhten Risikos für lebensbedrohliche ventrikuläre Arrhythmien und plötzlichen Herztod (24). Bei Patienten mit geringem Risiko eines plötzlichen Herztodes stellt die medikamentöse Therapie mit Antiarrhythmika eine Therapieoption dar. Hierzu gehören Patienten mit lokalisierter ARVC und hämodynamisch gut tolerierter monomorpher VT, welche durch antiarrhythmische Therapie unterdrückt werden kann (19). Die besten Akut- und Langzeiterfolge werden mit Sotalol (320-480 mg/Tag) erreicht, während Klasse-1 Antiarrhythmika weniger effektiv sind. Die Kombination von Amiodaron mit β-Blockern zeigte ebenfalls gute Wirksamkeit, ist jedoch in der Langzeitthera- DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR SPORTMEDIZIN Jahrgang 56, Nr. 5 (2005) Arrhythmogene Rechtsventrikuläre Kardiomyopathie Abbildung 4: Strategie zur Therapie ventrikulärer Tachyarrhythmien bei ARVC (Vorschlag basierend auf eigenen Therapieergebnissen). Patienten mit ARVC sollten von Leistungssport, kompetitivem Sport und systematischem Training ausgeschlossen werden. Asymptomatische ventrikuläre Salven oder Extrasystolen bedürfen keiner spezifischen antiarrhythmischen Therapie. Bei asymptomatischen Patienten mit ausgeprägtem Risikoprofil und auslösbarer VT bei elektrophysiologischer Untersuchung (EPU) ist dagegen eine Therapie mit β-Blockern, Antiarrhythmika (AA) oder (in Einzelfällen) ICD-Implantation zur Primärprävention des plötzlichen Herztodes zu erwägen. Bei symptomatischen Patienten ohne anhaltende VT und niedrigem Risiko für plötzlichen Herztod kann eine Therapie mit βBlockern, Antiarrhythmika (z.B. Sotalol) oder Katheterablation erwogen werden. Dagegen sollten Patienten mit anhaltenden VT oder Synkopen und hohem Risiko sowie Patienten nach überlebtem Kreislaufstillstand einen ICD erhalten pie durch das Nebenwirkungsprofil von Amiodaron limitiert (25). Die Katheterablation von VT bei ARVC zeigt akut gute Therapieerfolge mit vollständiger Suppression der klinischen VT bei etwa 60-80 % der Patienten, wobei etwa die Hälfte weiterhin eine antiarrhythmische Medikation benötigt. Trotz dieser befriedigenden Akuterfolge ist der Langzeitverlauf durch eine hohe Rate von Rezidiven getrübt, die häufig durch neue Arrhythmieherde bei progressivem Langzeitverlauf der ARVC bedingt sind. Daher wird die Katheterablation vorwiegend bei lokalisierter rechtsventrikulärer Erkrankungsmanifestation und singulärer Morphologie einer hämodynamisch gut tolerierten VT empfohlen. Daneben ist sie unter palliativen Gesichtspunkten zur Beherrschung medikamentös therapierefraktärer permanenter („incessant“) oder sehr häufiger VT als effektive und zum Teil einzig erfolgversprechende Therapieoption indiziert. Neuere Daten belegen eine hohe Effektivität der ICD-Implantation in der Sekundärprävention der ARVC bei Patienten mit rezidivierenden VT und hohem Risiko für plötzlichen Herztod (26, 27, 28). Bei der Mehrzahl der Patienten traten adäquate ICD-Therapien bereits innerhalb des ersten Jahres nach Implantation auf. Bei einem hohen Anteil dieser Patienten waren die ICD-Therapien aufgrund hoher Frequenzen der behandelten Rezidive von VT vermutlich lebensrettend. Der daraus abgeschätzte Überlebensvorteil durch die ICD-Implantation betrug 21 %, 32 % und 36 % nach 1, 3, und 5 Jahren Verlaufsbeobachtung (26). Die Rolle der ICD-Implantation in der Primärprävention des plötzlichen Herztodes bei asymptomatischen Patienten mit ARVC ist noch weitgehend unklar. Die Behandlung einer manifesten Herzinsuffizienz ist trotz der rechtsventrikulären Dysfunktion und ggf. zusätzliJahrgang 56, Nr. 5 (2005) Übersichten cher linksventrikulärer Beteiligung nur bei wenigen Patienten mit fortgeschrittenem Krankheitsverlauf der ARVC erforderlich. Eine symptomatische Rechtsherzinsuffizienz wird mit Vasodilatoren, Nitraten und Diuretika behandelt. In der seltenen Situation einer trotz optimierter pharmakologischer Therapie nicht beherrschbaren globalen Herzinsuffizienz kann die Herztransplantation eine letzte Behandlungsoption darstellen (19). Ein Vorschlag zur Therapiestrategie bei ARVC ist in Abbildung 4 dargestellt und zielt auf die Verbesserung der Symptomatik und der Prognose betroffener Patienten. Dieses Therapieschema beruht nicht auf prospektiven, kontrollierten und randomisierten Studien, sondern auf den Erfahrungen unserer Arbeitsgruppe in der antiarrhythmischen Therapie der ARVC. Es ist daher ständigen Veränderungen unterlegen und erfordert eine prospektive Validierung. Diese kann jedoch aufgrund limitierter Patientenzahlen nur anhand multizentrischer Studien oder durch Daten aus laufenden Patientenregistern erfolgen (29, 30). Sportmedizinische Untersuchungen und Empfehlungen Zur Identifikation von Patienten mit ARVC im Rahmen von sportmedizinischen Untersuchungen sollte neben einer detaillierten Eigen- und Familienanamnese eine körperliche Untersuchung und 12-Kanal EKG-Registrierung erfolgen (31, 32, 33, 34). Retrospektive Untersuchungen bei Sportlern, die durch plötzlichen Herztod verstarben, konnten zeigen, dass die Mehrzahl von Patienten mit ARVC klinische und/oder elektrokardiographische Hinweise auf die Erkrankung vor dem fatalen Ereignis aufwiesen. Neben anamnestischen Informationen ist dabei insbesondere der Nachweis einer rechtspräkordialen T-Negativierung jenseits von Ableitung V1 von besonderer Bedeutung, da sie bei Sportlern ungewöhnlich ist und auf eine strukturelle Herzerkrankung und ein mögliches Vorliegen einer ARVC hinweist. Bei auffälliger Anamnese (Palpitationen, Herzrasen, Synkopen) oder Familienanamnese (diagnostizierte ARVC, unklare plötzliche Herztodesfälle) oder hinweisenden EKG-Befunden sollte eine erweiterte Diagnostik erfolgen. Diese besteht zunächst in der Durchführung von Belastungs-EKG, Langzeit-EKG, Signalmittelungs-EKG und Echokardiographie. Bei abnormen, verdächtigen oder unklaren Befunden sollte dann eine vollständige Abklärung mittels Magnetresonanztomographie, rechtsventrikulärer Angiographie und ggf. zusätzlicher Endomyokardbiopsie sowie elektrophysiologischer Untersuchung erfolgen (Abb. 5). In Abhängigkeit von Untersuchungsergebnissen und Risikostratifizierung sollte dann ein individuelles Therapiekonzept erarbeitet werden. DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR SPORTMEDIZIN 123 Übersichten Arrhythmogene Rechtsventrikuläre Kardiomyopathie Ein genetisches Screening ist bislang weder in der Routine verfügbar noch klinisch sinnvoll, da bislang nur wenige Genorte bekannt sind, eine große genetische Heterogenität besteht und zudem die Konsequenzen der Diagnostik durch inkomplette Penetranz und variable Expressivität der ARVC unklar sind (28). Literatur 1. Marcus FI, Fontaine G, Guiraudon G, Frank R, Laurenceau JL, Malergue C, Grosgogeat Y: Right ventricular dysplasia: a report of 24 cases. Circulation 65 (1982) 384-399. 2. Wichter T, Borggrefe M, Breithardt G: Die arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie: Ätiologie, Diagnostik und Therapie. Med Klin 93 (1998) 268-277. 3. Corrado D, Basso C, Thiene G: Arrhythmogenic right ventricular cardiomyopathy: diagnosis, prognosis, and treatment. Heart 83 (2000) 588-595. 4. 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Fontaine G, Fontaliran F, Frank R: Arrhythmogenic right ventricular cardiomyopathies: clinical forms and Abbildung 5: Screening-Diagnostik bei Sportlern und erweiterte Untersuchungen bei Hinweisen für main differential diagnoses. Circulation 97 (1998) ARVC. Grundsätzlich sollte bei Sportlern regelmäßig die Anamnese (inkl. Familienanamnese) erho1532-1535. ben werden und ein Ruhe-EKG registriert werden. Bei auffälligen Befunden sollte eine erweiterte Diagnostik durchgeführt werden. Falls diese abnorme oder unklare Befunde ergibt, sollte eine vollstän- 10. Corrado D, Basso C, Thiene G, McKenna WJ, Davies MJ, Fontaliran F, Nava A, Silvestri F, Blomströmdige Abklärung, auch mittels invasiver Diagnostik erfolgen. Diese stellt dann die Grundlage für eine Risikostratifizierung und differenzierte Therapie dar. RV: rechtsventrikulär Lundqvist C, Wlodarska EK, Fontaine G, Camerini F: Spectrum of clinicopathologic manifestations of arrhythmogenic right ventricular cardiomyopathy/dysplasia: a multicenter study. J Am Coll CarIn Anbetracht der molekulargenetischen und pathophydiol 30 (1997) 1512-1520. siologischen Grundlagen sowie der klinischen Charakteristi11. Wichter T, Hindricks G, Lerch H, Bartenstein P, Borggrefe M, Schober O, ka der ARVC sollten Leistungssport, Wettkampfsport sowie Breithardt G: Regional myocardial sympathetic dysinnervation in arrhysystematisches Training (insbesondere isometrische Übunthmogenic right ventricular cardiomyopathy: an analysis using 123I-Meta-Iodobenzylguanidine scintigraphy. Circulation 89 (1994) 667-683. gen) vermieden werden, da eine rechtsventrikuläre Volu12. Wichter T, Schäfers M, Borggrefe M, Rhodes CG, Lerch H, Lammertsma menbelastung, Dehnung und Dilatation bei genetisch deterAA, Hermansen F, Schober O, Breithardt G, Camici PG: Abnormalities of minierter Störung der Zellkontakt-Stabilität die myokardiacardiac sympathetic innervation in arrhythmogenic right ventricular carle Atrophie mit nachfolgendem Ersatz durch Fett- und/oder diomyopathy: quantitative assessment of presynaptic norepinephrine reuptake and postsynaptic ß-adrenoceptor density using positron emission Bindegewebe akzelerieren kann (19, 32). Leichter Freizeittomography. Circulation 101 (2000) 1552-1558. sport (v.a. dynamische Sportarten) ohne kompetitiven Cha13. Paul M, Schulze-Bahr E, Breithardt G, Wichter T: Genetics of arrhythmorakter können dagegen zugelassen werden. genic right ventricular cardiomyopathy - status quo and future perspectives. Z Kardiol 92 (2003) 128-136. Entsprechende Empfehlungen zur körperlichen Belastbar14. Tiso N, Stephan DA, Nava A, Bagattin A, Devaney JM, Stanchi F, Larderet keit und sportlichen Aktivität sollten mit dem Patienten einG, Brahmbhatt B, Brown K, Bauce B, Muriago M, Basso C, Thiene G, Danigehend und wiederholt besprochen werden, um eine Akzepeli GA, Rampazzo A: Identification of mutations in the cardiac ryanodine tanz und Umsetzung zu gewährleisten (34). receptor gene in families affected with arrhythmogenic right ventricular cardiomyopathy type 2 (ARVD2). Hum Mol Genet 10 (2001) 189-194. 15. Rampazzo, A. Nava A, Malacrida S, Beffagna G, Bauce B, Rossi V, Zimbello R, Simionati B, Basso C, Thiene G, Towbin JA, Danieli GA: Mutation in human desmoplakin domain binding to plakoglobin causes a dominant Diese Arbeit wurde unterstützt mit Förderung durch die Euform of arrhythmogenic right ventricular cardiomyopathy. Am J Hum Genet 71 (2002) 1200-1206. ropäische Kommission, Brüssel (5th Framework Program; 16. Gerull B, Heuser A, Wichter T, Paul M, Basson CT, McDermott DA, Lerman QLG1-CT-2000-01091), und durch das Interdisziplinäre BB, Markowitz SM, Ellinor PT, MacRae CA, Peters S, Grossmann KS, MiZentrum für Klinische Forschung (IZKF), Münster (Projekt chely B, Sasse-Klaassen S, Birchmeier W, Dietz R, Breithardt G, SchulzeKi1/099/04). Bahr E, Thierfelder L: Mutations in the desmosomal arm repeat protein Danksagung 124 DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR SPORTMEDIZIN Jahrgang 56, Nr. 5 (2005) Arrhythmogene Rechtsventrikuläre Kardiomyopathie 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. plakophilin-2 are common in arrhythmogenic right ventricular cardiomyopathy. Nature Genetics 36 (2004) 1162-1164. Beffagna G, Occhi G, Nava A, Vitiello L, Ditadi A, Basso C, Bauce B, Carraro G, Thiene G, Towbin JA, Danieli GA, Rampazzo A: Regulatory mutations in transforming growth factor-β3 gene cause arrhythmogenic right ventricular cardiomyopathy type 1. Cardiovasc Res 65 (2005) 366-373. 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Corrado D, Leoni L, Link MS, Link MS, Della Bella P, Gaita F, Curnis A, Salerno JU, Igidbashian D, Raviele A, Disertori M, Zanotto G, Verlato R, Vergara G, Delise P, Turrini P, Basso C, Naccarella F, Maddalena F, Estes NA III, Buja G, Thiene G.: Implantable cardioverter-defibrillator therapy for the prevention o sudden death in patients with arrhythmogenic right ventricular cardiomyopathy/dysplasia. Circulation 108 (2003) 3084-3091. Wichter T, Paul M, Wollmann C, Acil T, Gerdes P, Ashraf O, Tjan TDT, Soeparwata R, Block M, Borggrefe M, Scheld HH, Breithardt G, Böcker D: Implantable cardioverter-defibrillator therapy in arrhythmogenic right ventricular cardiomyopathy: single-center experience of long-term followup and complications in 60 patients. Circulation 109 (2004) 1503-1508. Wichter T, Breithardt G: Implantable cardioverter-defibrillator therapy in arrhythmogenic right ventricular cardiomyopathy: a role for genotyping in decision-making? J Am Coll Cardiol 45 (2005) 409-411. Jahrgang 56, Nr. 5 (2005) Übersichten 29. Basso C, Wichter T, Danieli GA, Corrado D, Czarnowska E, Fontaine G, McKenna WJ, Nava A, Protonotarios N, Antoniades L, Wlodarska K, D’Alessi F, Thiene G: Arrhythmogenic right venricular dysplasia/cardiomyopathy: need for an international registry. Circulation 101 (2000) e101-e106. 30. Marcus FI, Towbin JA, Zareba W, Moss A, Calkins H, Brown M, Gear K and ARVD/C Investigators: Arrhythmogenic right ventricular dysplasia/cardiomyopathy (ARVD/C): A multidisciplinary study – design and protocol. Circulation 107 (2003) 2975-2978. 31. 26th Bethesda conference: recommendations for determinating eligibility for competition in athletes with cardiovascular abnormalities. J Am Coll Cardiol 24 (1994) 845-899. 32. 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Corrado D, Pelliccia A, Bjornstad HH, Vanhees L, Biffi A, Borjesson M, Panhuyzen-Goedkoop N, Deligiannis A, Solberg E, Dugmore D, Mellwig KP, Assanelli D, Delise P, van-Buuren F, Anastasakis A, Heidbuchel H, Hoffmann E, Fagard R, Priori SG, Basso C, Arbustini E, BlomstromLundqvist C, McKenna WJ, Thiene G: Cardiovascular pre-participation screening of young competitive athletes for prevention of sudden death: proposal for a common European protocol. Eur Heart J 26 (2005) in Druck (DOI: 10.1093/eurheartj/ehj108). DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR SPORTMEDIZIN Korrespondenzadresse: Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Wichter Medizinische Klinik und Poliklinik C - Kardiologie und Angiologie Universitätsklinikum Münster Albert-Schweitzer-Str. 33 48149 Münster E-mail: [email protected] 125