1.2.4 Lymphsystem der Bauch-, Becken- und

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1 Anatomie des Lymphsystems
Abb. 1-27 Lymphknoten des
hinteren Mediastinums von dorsal. A. = Arteria; Nll. = Nodi
lymphatici; V. = Vena.
1.2.4 Lymphsystem der Bauch-,
Becken- und Genitalorgane
Das Lymphsystem der Bauch-, Becken- und
Genitalorgane wird in parietale und viszerale
Lymphknotengruppen unterteilt.
Parietale Lymphknoten (Abb. 1-28) kommen sehr zahlreich vor. Sie liegen im Retroperitoneum neben den groûen Blutgefäûen, gröûtenteils vor und seitlich der Wirbelsäule und sind
geflechtartig angeordnet. Die unterste Gruppe
sind die Nll. iliaci, die um die Vasa iliaca herum
angeordnet liegen. Sie unterteilen sich in eine
interne (innere) und externe (äuûere) Gruppe.
Die Nll. iliaci externi (je 8±12 groûe LK)
liegen vorne unten im Becken, also direkt
oberhalb des Leistenbandes, und nehmen die
Lymphe aus den Leistenlymphknoten und somit aus den Beinen und der unteren Rumpfhaut auf. Die unterste Gruppe der iliakalen
Lymphknoten werden als lakunare Lymphknoten bezeichnet, da sie der Lacuna vasorum
(Gefäûpforte) direkt anliegen, und der Lymphknoten direkt in der Lacuna vasorum heiût
¹Rosenmüller-Lymphknotenª. Die Nll. iliaci
interni (je 10±14 LK) liegen im Becken nach
oben hinten vor dem Rektum und Os sacrum
und reichen bis zur Aortengabel und sammeln
die Lymphe der Beckenorgane (auûer Ovarien
und Tuben), der tiefen Gesäûgegend, des
Damms, der hinteren Anteile des äuûeren Genitale, der Harnblase sowie eines Teils der tiefen Oberschenkellymphgefäûe, bei Frauen zusätzlich den gröûten Teil von Uterus- und Vaginallymphgefäûe (Abb. 1-29) und bei Männern zusätzlich die Lymphgefäûe von Samenleiter, Samenblase und Prostataanteilen.
Die iliakalen Lymphknoten und Lymphgefäûe leiten die Lymphe weiter zu den Nll.
lumbales (20±30 LK), die um die Aorta abdominalis und vor der Wirbelsäule liegen
(daher auch paraaortale oder paravertebrale
Lymphknoten genannt) und kettenähnlich angehäuft die Lymphknotenketten der Trunci
lumbales beiderseits bilden. Die beiden Trunci vereinigen sich in der Cisterna chyli, in die
gleichzeitig noch der Truncus intestinalis einmündet. Die Nll. lumbales nehmen zusätzlich
noch Lymphe aus den Nll. sacrales (4±5 LK)
auf, die zwischen Kreuzbein und Rektum liegen. Diese Nll. sacrales sammeln die Lymphe
1.2 Spezielle Anatomie des Lymphsystems
Ductus thoracicus
Cisterna chyli
Truncus lumbalis
Aorta
V. cava inferior
Nll. lumbales
Nll. iliaci communes
A. iliaca
communis
Nll. iliaci interni
Nll. iliaci externi
A. iliaca
interna
Leistenband
Nll. inguinales
A. iliaca externa
Nll. lacunares
A. femoralis
Vena femoralis
Abb. 1-28 Parietale Bauch-Becken-Lymphknoten. A. = Arteria; Nll. = Nodi lymphatici; V. = Vena.
des oberen Rektums und des unteren Colon
sigmoideum, beim Mann hier zusätzlich die
Lymphgefäûe der Prostata und bei der Frau
die Lymphgefäûe der hinteren Anteile von
Uterus und Vagina ein. Die Nll. lumbales
entsorgen auch die Lymphe der Nieren, der
Nebennieren und des Kolons (ein Teil), beim
Mann zusätzlich die Lymphe der Hoden und
der Nebenhoden, bei der Frau zusätzlich die
Lymphe der Ovarien, der Tuben und des
oberen Uterusanteils. Somit sind die Nll.
lumbales die regionären Lymphknoten von
Ovarien und Tuben sowie von Hoden und
Nebenhoden.
Die Nll. anorectales (ca. 6±8 LK) liegen
vorne und seitlich des Rektums und entsorgen
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die Lymphe der unteren Anteile des Rektums
und der Vagina (ein Teil). Von hier aus können Verbindungen zu den Nll. sacrales, Nll.
iliaci interni und zu den Leistenlymphknoten
bestehen.
Viszerale abdominale Lymphknoten liegen ebenfalls sehr zahlreich vor. Von denen
bilden die Nll. mesenterici (Gekröselymphknoten) mit 100 bis 150 Lymphknoten die
gröûte Anhäufung von Lymphknoten im
menschlichen Körper (Abb. 1-30). Diese mesenterialen Lymphknoten sind in mehreren Reihen angeordnet, wobei die kleineren mehr
zum Darm und die gröûeren mehr zur Gekrösewurzel hin liegen. Sie nehmen die Lymphe
von Dünndarm und Blinddarm auf und führen
sie in den Truncus intestinalis weiter, der in
die Cisterna chyli einmündet.
Die Lymphgefäûe des Dünndarms heiûen
Chylusgefäûe.
Die Nll. (para-)colici liegen an den Umschlagrändern des Mesokolons (Abb. 1-31). Sie
leiten die Dickdarmlymphe über mehrere
Lymphknotenstationen in die Nll. lumbales.
Nll. gastrici liegen in zwei Gruppen dem
Magen an, als rechte Gruppe an der kleinen
und als linke Gruppe an der groûen Kurvatur.
Sie stehen in Verbindung mit den Nll. coeliaci,
die dorsal im Bereich des Truncus coeliacus
des Magens liegen. Diese wiederum haben
Beziehungen zu den Zwerchfell- sowie zu den
Nierenlymphknoten.
Nll. pancreaticolienales (8±10 LK) sind
kleine Lymphknoten, die ausgehend vom Milzhilus (Hilum lienalis) bis zum Pankreaskopf
entlang der Milzgefäûe liegen. Sie sammeln
die Lymphe aus Pankreas, Duodenum, Gallenblase, Milzkapsel und unteren Lungenanteilen.
Sie haben Verbindungen zu den Lymphknoten
der Pfortader und des Plexus coeliacus.
Nll. hepatici sind ebenfalls relativ kleine
Lymphknoten in der Leberpforte und im Ligamentum hepatoduodenale des Omentum minus.
Sie entsorgen den gröûten Teil der Lymphe aus
der Leber. Die Lymphe des rechten oberen Leberanteils wird über die Nll. phrenici oder Nll.
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