Übung 6

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IAS
Übung 6
27. April 2009
Übung_6_IAS_FS09_final (Lösungen)-angepasst
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Terminübersicht International Accounting (Stand: 27.04.2009)
Montag
16. Februar 2009
16.15 – 17.45
18.00 – 19.30
Skriptenverkauf und Organisatorisches
23. Februar 2009
Vorlesung
Vorlesung
2. März 2009
Fasnacht
Fasnacht
9. März 2009
Vorlesung
Vorlesung
16. März 2009
Übung (1) + Übung (2)
Übung (3)
23. März 2009
Vorlesung
Vorlesung
30. März 2009
Vorlesung
Vorlesung
6. April 2009
Übung (4)
Übung (5)
13. April 2009
Ostern
Ostern
20. April 2009
Vorlesung
Vorlesung
27. April 2009
Übung (6)
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4. Mai 2009
Übung (8)
Fragestunde
11. Mai 2009
Vorlesung
Vorlesung
18. Mai 2009
Gastvortrag (E&Y)
Übung 7
25. Mai 2009
Probeklausur
Probeklausur / Fragestunde
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Aufgabe 6 (a)
IAS Übung 6: Vorräte
Aufgabe 6 (a)
1 Wie sind Vorräte (Inventories) definiert? Wie lässt sich diese
Bilanzposition unterteilen?
2 Nennen Sie die Ansatzkriterien für Vorräte und beschreiben Sie kurz die
Vorschriften zur Bewertung beim erstmaligen Ansatz sowie zur
Folgebewertung.
Welche
Bewertungsvereinfachungsverfahren
existieren?
3 Wie errechnet sich die Höhe der Wertberichtigung bei Vorräten?
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Aufgabe 6 (a)
IAS Übung 6: Vorräte
1 Definitionsmerkmale von Vorräten (IAS 2):
Vorräte sind Vermögensgegenstände die:
¾ zum Verkauf innerhalb des normalen Geschäftsbetriebes bestimmt sind,
¾ sich im Herstellungsprozess befinden,
¾ oder als Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (RHB-Stoffe) verbraucht werden
¾ Rohstoffe: physische Hauptbestandteile, z.B. Rahmen, Chassis
¾ Hilfsstoffe: geringwertige Teile des Produktes, z.B. Schrauben
¾ Betriebsstoffe: nicht Bestandteil des Produktes, z.B. Kühlmittel
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Aufgabe 6 (a)
IAS Übung 6: Vorräte
2 Ansatzvorschriften für Vorratsvermögen:
Die Bilanzierungsfähigkeit von Vorratsvermögen richtet sich nach den
allgemeinen Kriterien; wenn diese erfüllt sind, besteht eine Ansatzpflicht!
Erstbewertung:
Bei erstmaligem Bilanzansatz erfolgt die Bewertung zu den Anschaffungsbzw. Herstellungskosten.
AK: Anschaffungspreis ./. Anschaffungspreisminderungen (z.B. Rabatte)
HK: Produktionsbezogene Vollkosten (Einzel- und Gemeinkosten der
Fertigung),
nicht Bestandteil:
Vertriebskosten, allgemeine Verwaltungskosten, Leerkosten als Teil
der fixen Gemeinkosten
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Aufgabe 6 (a)
IAS Übung 6: Vorräte
2 Folgebewertung von Vorratsvermögen:
Generell gilt auch hier der Grundsatz der Einzelbewertung.
Aber:
Bei grösseren Beständen ist dies kaum praktisch durchführbar, deshalb
dürfen hier sogenannte Bewertungsvereinfachungsverfahren
eingesetzt werden
Vorraussetzung: Es existiert eine größere Stückzahl an Vorräten, die
untereinander austauschbar sind.
Bewertungsvereinfachungsverfahren nach IAS:
Benchmark:
Durchschnittsmethode, FIFO („first in – first out“)
Allowed:
LIFO (mit Angabepflichten im Anhang)
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Aufgabe 6 (a)
IAS Übung 6: Vorräte
3 Wertberichtigung bei Vorräten (Impairment):
Wenn Nettoveräusserungspreis (NVP) [geschätzter Verkaufspreis
(VKP) ./. noch anfallende Kosten]
< Anschaffungs-/Herstellkosten
Î Abschreibungspflicht (strenges Niederstwertprinzip),
Aber:
Rohstoffe und Materialen werden nicht abgewertet, wenn der
Verkaufspreis der Fertigprodukte die Kosten deckt.
Sonst:
Abschreibung der RHB-Stoffe auf den NVP [NVP entspricht dann den
Wiederbeschaffungskosten (WBK)]
Wertaufholungsgebot, wenn Gründe für Impairment wegfallen;
Obergrenze AK/HK
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Aufgabe 6 (b)
IAS Übung 6: Vorräte
Aufgabe 6 (b)
Die Meier AG hat im Jahr 2007 insgesamt 180 Stücke ihres Produktes
hergestellt. Dabei hatte sie die folgenden Aufwendungen:
Aufwandsart
Fertigungsmaterial
Variable Materialgemeinkosten
Fixe Materialgemeinkosten
Fertigungslöhne
Variable Fertigungsgemeinkosten
Fixe Fertigungsgemeinkosten
Zinskosten für die Herstellung
Verwaltungsgemeinkosten
Vertriebsgemeinkosten
80.000 CHF
2.000 CHF
1.000 CHF
50.000 CHF
30.000 CHF
80.000 CHF
2.000 CHF
8.000 CHF
13.000 CHF
Die Normalbeschäftigung beträgt für die Meier AG 200 Stück/Jahr. Das
hergestellte Produkt ist auch auf einem externen Markt zum Preis von
1.000 CHF/Stück zu beziehen.
Ermitteln Sie die Herstellungskosten je Stück. Kommen mehrere Beträge
in Frage, so geben Sie bitte die Untergrenze und die Obergrenze der
Herstellungskosten je Stück an.
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IAS Übung 6: Vorräte
Herstellungskosten:
Aufwendungen Stück
MEK
FEK
∑ Einzelkosten
MGK (var)
FGK (var)
MGK (fix)
FGK (fix)
80.000
50.000
2.000
30.000
1.000
80.000
180
180
444.44
277.78
180
180
200
200
722.22
11.11
166.67
5.00
400.00
∑ Gemeinkosten
582.78
Herstellkosten
M = Material
F = Fertigung
EK = Einzelkosten
GK = Gemeinskosten
Aufw./Stück
1.305.00
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Aufgabe 6 (b)
IAS Übung 6: Vorräte
Hinweise:
Verwaltungskosten keine „qualifying assets“, da sie nicht
produktionsbezogen sind.
Fixe Gemeinkosten müssen auf Basis der Normalbeschäftigung berechnet
werden, da tatsächliche Beschäftigung niedriger
(wäre tatsächliche Beschäftigung grösser, Basis: tatsächliche Beschäftigung)
Impairment, da Nettoveräusserungswert (Marktwert)
< Herstellkosten (strenges Niederstwertprinzip)
Æ Abschreibung i.H.v. 180 Stück x 305 CHF = 54.900 CHF
Buchung: Abschreibung an Vorräte 54.900 CHF
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Aufgabe 6 (c)
IAS Übung 6: Vorräte
Aufgabe 6 (c)
Die neu gegründete Müller AG möchte entscheiden, ob sie künftig ihre
Rohstoffe nach FIFO oder nach LIFO bewerten soll. Als
Entscheidungsgrundlage wählt sie die Rohstoffzu- und -abgänge der
ersten 4 Monate des Geschäftsjahres, die der folgenden Tabelle zu
entnehmen sind. Ein Anfangsbestand ist nicht vorhanden.
Zeitpunkt Zugang [Stück]
02.01.
200
10.01.
300
20.02.
30.03.
250
15.04.
50
27.04.
Preis [CHF/Stück]
1.80
2.00
Abgang[Stück]
400
2.20
2.10
320
1 Wie lautet der wertmässige Endbestand per Ende April nach FIFO?
2 Wie lautet der wertmässige Endbestand per Ende April nach LIFO?
3 Welches Verfahren würden Sie der Müller AG empfehlen, wenn diese
ihren Gewinn möglichst niedrig ausweisen möchte?
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Aufgabe 6 (c)
IAS Übung 6: Vorräte
1 FIFO („First In – First Out“):
Bestand
ohne Abgänge
Vorgang
Abgang 1
Abgang 2
Endbestand
800
2.02
1‘615
Stück
400
-200
-200
320
-100
-220
Preis
Stück U Preis
1.80
2.00
-360
-400
2.00
2.20
-200
-484
2.14
171
80
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Aufgabe 6 (c)
IAS Übung 6: Vorräte
2 LIFO („Last In – First Out“):
Vorgang
Abgang 1
Abgang 2
Endbestand
Stück
400
-300
-100
320
-50
-250
-20
80
Preis
Stück U Preis
2.00
1.80
-600
-180
2.10
2.20
1.80
-105
-550
--36
1.80
144
Stille Reserven (Unterbewertung):
27 (171-144)
(LIFO-Reserve, im Anhang auszuweisen)
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Aufgabe 6 (c)
IAS Übung 6: Vorräte
Hinweise:
Bei der FIFO-Methode gehen die zuerst angeschafften Vorräte auch zuerst
ab (d.h. die Aufwendungen in die GuV). Bei Preissteigerungen im Zeitablauf
bedeutet dies einen höheren Gewinn, da zuerst die niedriger bewerteten
Vorräte erfolgswirksam (Aufwand) werden.
Bei der LIFO-Methode werden zuerst die durch die Preissteigerungen höher
bewerteten Vorräte in der GuV berücksichtigt, d.h. bei Preissteigerungen ist
der Gewinn niedriger.
Æ Unterbewertung (stille Reserven)
Î Wenn Gewinn möglichst niedrig sein soll, muss der Aufwand entsprechend
hoch sein. Bei Preissteigerungen ist daher die LIFO-Methode
anzuwenden.
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Aufgabe 6 (d)
IAS Übung 6: Vorräte
Aufgabe 6 (d) – Exkurs: Neubewertung von Vermögensgegenst.
Die V-AG hält zum Abschlussstichtag unter anderem zwei Vermögenswerte des Anlagevermögens. Im Einzelnen handelt es sich um:
1 Eine zum Sachanlagevermögen gehörende Maschine, die einen
Fortführungswert von 50.000 CHF hat und deren Restnutzungsdauer auf
5 Jahre geschätzt wird. Durch die Maschine werden in diesem Zeitraum
jährlich 12.000 CHF Zahlungsmittelzuflüsse erwartet. Der Wiederbeschaffungswert beträgt 46.000 CHF. Der langfristige Marktzins ist 10%.
2 Eine vor 2 Jahren für 10.000 CHF erworbene Lizenz, welche die V-AG
linear über die geplante Nutzungsdauer (10 Jahre) abschreibt. Zum
Bilanzstichtag deuten Indikatoren darauf hin, dass der Marktwert für das
Recht nur noch 7.000 CHF beträgt.
Nehmen Sie ebenso die Buchungen für eventuelle Wertänderungen der
beiden langfristigen Assets vor.
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Aufgabe 6 (d)
IAS Übung 6: Vorräte
1 Maschine:
Impairment test: Maximum aus NVP und Nutzungswert
Buchwert (Fortführungswert) = 50.000 CHF
NVP = WBK = 46.000 CHF
Nutzungswert (value in use) Æ Summe der diskontierten cash flows
(CFs): (CHF 12.000 über 5 Perioden; DF 10%)
Nutzungswert (value in use) = 45.489,44
Æ erlösbarer Betrag = 46.000 CHF (NVP);
Abschreibungspflicht, da < BW
Buchung: Abschreibung an Maschine 4.000 CHF
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Aufgabe 6 (d)
IAS Übung 6: Vorräte
2 Lizenz:
Impairment test: AK: 10.000 CHF, jährliche Abschreibung 1.000 CHF
über 2 Jahre Æ Restbuchwert 8.000 CHF
Erlösbarer Betrag: 7.000 CHF (Nutzungswert nicht gegeben)
Æ ausserplanmässige Abschreibung i.H.v. 1.000 CHF
Buchung: Ausserplanmässige Abschreibung an Lizenz 1.000 CHF
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