Pathologie- nicht erst am Lebensende

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Gemeinschaftspraxis für Pathologie, Spaichingen
13. Forum Funktionsdienst Schwarzwald/Baar/Heuberg
Pathologie; nicht erst am Lebensende
Gemeinschaftspraxis für Pathologie, Spaichingen
Ihre Vorstellungen von der „Pathologie“
Der Pathologe weiß alles, aber zu spät!
Gemeinschaftspraxis für Pathologie, Spaichingen
Ihre Vorstellungen von der „Pathologie“
Oder so!
Gemeinschaftspraxis für Pathologie, Spaichingen
Grundsätzliche Fragen zum Fach und zur Tätigkeit
• Warum werden Gewebeuntersuchungen durchgeführt?
• Was sind die Aufgaben der Pathologie?
• Welche Techniken und Stoffe werden benutzt?
• Wo liegen Schnittstellen mit der Klinik?
…
Gemeinschaftspraxis für Pathologie, Spaichingen
Warum werden Gewebeuntersuchungen durchgeführt?
• Die richtige Therapie beruht auf der richtigen Diagnose!
Fast jede „Krebsdiagnose“ wird heute vom Pathologen gestellt.
• Die Gewebeuntersuchung durch einen unabhängigen Pathologen
dient der:
- Dokumentation
- Qualitätssicherung
- Nachweis der korrekt erbrachten Leistung
(z.B. auch gegenüber den Kostenträgern)
• Staging, Grading, Bestimmung von Tumoreigenschaften und Prognoseparametern haben teils erheblichen Einfluss auf die Therapie.
Gemeinschaftspraxis für Pathologie, Spaichingen
Pathologie Spaichingen
Mitarbeiter:
2 Ärzte
15 Angestellte
Fallzahl Histologie:
Fallzahl Zytologie:
Obduktionen:
ca. 20.000
ca. 28.000
30 – 40
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Aufgaben der Pathologie, Häufigkeitsverteilung in Spaichingen:
Gemeinschaftspraxis für Pathologie, Spaichingen
Teilgebiete in der klinisch-diagnostischen Pathologie
Gemeinschaftspraxis für Pathologie, Spaichingen
Fachbereich Zytopathologie
Gemeinschaftspraxis für Pathologie, Spaichingen
Fachbereich Zytopathologie
Gemeinschaftspraxis für Pathologie, Spaichingen
Fachbereich Histologie
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Fachbereich Histologie
Das Mikroskop: - Wichtigstes Arbeitsgerät
- 2 – 4 μm dicke Gewebeschnitte werden im Durchlicht
begutachtet
Voraussetzung: - Anfertigung entsprechend dünner Schnittpräparate
- Anfärbung
Frage: Wie kommt der Pathologe
zu seinen Schnittpräparaten?
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Fachbereich Histologie
Voraussetzung: Härtung des Gewebes
1. Fixation durch Formaldehyd:
- Ersatz der Gewebsflüssigkeit (Wasser) durch
Wachs
- Zeitbedarf: 3 bis 9 Stunden
- Schnittdicke: 2 – 5 μm
Rotationsmikrotom
2. Schnellschnittverfahren :
- Härtung durch Schockgefrieren
- Zeitbedarf: 30 Sekunden
- Schnittdicke: 10 – 20 μm
Gefriermikrotom
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1. Schritt: Erfassen und vorbereiten
Kassettendrucker
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Überführen des Gewebes in Biopsiekassetten
Kleine Biopsien, hier z. B. aus dem Magen (oben)
oder Vakuumsaugbiopsien von einem Brusttumor (unten)
werden nur mit Anzahl und Größe erfasst und
in sog. Biopsiekassetten aufgearbeitet
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Überführen des Gewebes in Biopsiekassetten
teils klein (Angabe von Größe und Zahl)
Verschiedene Biopsien/Polypen aus
dem Dickdarm
teils größer (Zuschnitt) …
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Makropräparate: Überführen des Gewebes in Biopsiekassetten
1.
2.
Markierungsfarben
Ein Kolonpolyp mit bräunlicher
Kuppe und hellem Stielanteil.
3.
der Stiel wird markiert …
4.
der Polyp wird halbiert und zur Weiterbearbeitung in eine Biopsiekassette
gebracht.
Der komplette Fall in Kassetten aufgearbeitet
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Makropräparate: Überführen des Gewebes in Biopsiekassetten
Hautresektat aus dem Gesicht
mit einem pigmentierten Tumor
Vollständige Aufarbeitung nach
Tuschemarkierung, alle Ränder
können zugeordnet werden
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Entwässern und Ausgießen
Entwässern: Die Flüssigkeit im Gewebe über
Alkohol und Xylol durch Wachs ersetzen.
Damit die Proben geschnitten werden können, müssen
sie noch (mit Wachs) in eine entsprechende Form, einen
sog. Block gegossen werden.
Der fertige Block
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Schneiden
Diese Paraffinblöcke können dann in ein
Mikrotom eingespannt
und geschnitten werden
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Schneiden und Aufziehen
Glättung im Wasserbad
Sog. Schnittband
Aufziehen auf Glas - Objektträger
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Färben und eindecken
Färben, hier mit einem Multifärber
und eindecken
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Sammeln und befunden
Die Schnitte und Färbungen eines
Falles werden zusammengeführt,
befundet und
für 10 bis 15 Jahre archiviert!
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Histologische Typisierung der versch. Gewebeanteile
Normales Fettgewebe
Normales Mammagewebe
Mammavakuumsaugbiopsie:
Die Makroskopie erlaubt keine eindeutige Zuordnung
Tumor
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Resektionsstatus
Kopf
Makroskopie Kolonpolyp
Abtragung
Normale Schleimhaut
an der Abtragung
Histologie Kolonpolyp
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Weiterführende Untersuchungen: Immunhistochemie
Der Immunhistochemie - Vollautomat: Bond (008!)
Östrogenrezeptor
Progesteronrezeptor
Herceptin
Proliferationsmarker
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Histopathologie: Gefrierschnitt
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Intraoperativer Gefrierschnitt
• Diagnosefindung während der Operation:
- unklarer Befund
- Bestätigung eines präoperativen Befundes
- Resektionsrand-Untersuchung
• Vorteile:
- einzeitige Operation
- Auswirkung auf das Operationsausmaß intraoperativ
• Nachteile:
- deutlich schlechtere Morphologie im Schnellschnitt
- geringere Möglichkeiten der Diagnosefindung
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Gefrierschnitt-Technik („Schnellschnitt“)
Schnellschnitt mit der Frage:
Nebenschilddrüsenadenom?
Das Gewebe wird auf einen
Stempel gebracht …
und im Gefriermikrotom …
schockgefroren (- 30° bis 50°)
dann wird ein Gewebeschnitt angefertigt und gefärbt
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Vergleich Schnellschnitt/paraffineingebettetes Gewebe
Schnellschnitt
Nach Paraffineinbettung
Im Schnellschnitt ist die Schnittqualität deutlich schlechter als im Paraffinschnitt, die diagnostischen
Möglichkeiten sind also eingeschränkt. Das Schnellschnittmaterial kann aber nach Durchführung
des Schnellschnitts ebenfalls paraffineingebettet werden und ist dann fast so gut wie „normal“
aufgearbeitetes Gewebe
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Schnellschnitt
Intraoperativer Schnellschnitt: räumlich orientiertes
Material zur Untersuchung der Resektionsränder
Schnittfläche mit der Wundhöhle einer vorangegangenen Biopsie, sehr nah am Rand gelegen
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Korrelation von Vorbefund, Makroskopie und Histologie
Histologie: Wundhöhle
mit benachbartem Resttumor
Makroskopie: Mammaresektat
mit Wundhöhle nach Vakuum saugbiopsie
und Beziehung des Tumorrestes zum Resektionsrand
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Molekularpathologie
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Molekularpathologie
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Molekularpathologie
Prädiktive Pathologie
Bestimmung von Biomarkern
- zur Prognoseabschätzung
- für Therapieentscheidung
- Aussagen zum Therapieansprechen
Her2Neu FISH
TBC Nachweis über PCR
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Schnittstellen:
•Versand/Transport
•Gefahrstoffe
•Informationsaustausch
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Versandgefäße I. :
Das war (hoffentlich) einmal
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Versandgefäße II. :
Robust, teuer, häufig nicht ganz zu
Günstig und gut, aber für vieles zu klein
Alle haben Vor- und Nachteile
Wegen der Klappen am Deckel sichtbar verschlossen,
man sieht aber auch, was drinnen ist, wird auch gerne
im Haushalt verwendet
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Formaldehyd
Toxische Eigenschaften:
Formaldehyd kann bei unsachgemäßer Anwendung Allergien, Haut-, Atemwegs- oder
Augenreizungen
verursachen. Akute Lebensgefahr (toxisches Lungenödem, Pneumonie) besteht ab
einer
Konzentration von 30 ml/m³. Bei chronischer Exposition ist es karzinogen und beeinträchtigt zudem
das Gedächtnis, die Konzentrationsfähigkeit und den Schlaf.
Die meisten Vergiftungen treten nicht durch direkten Kontakt mit Formaldehyd auf, sondern durch das Trinken von
Methanol in minderwertigen Alkoholgetränken. Dabei wandelt sich das Methanol im Körper zunächst durch
Alkoholdehydrogenase in Formaldehyd, dann schnell durch Aldehyddehydrogenasen in Ameisensäure um. Diese
wird nur langsam metabolisiert und kann zur Azidose führen. Formaldehyd selbst denaturiert besonders leicht
Netzhautproteine, was zur Erblindung führen kann.
Krebsrisiko:
2004 stufte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation WHO die
Substanz Formaldehyd als „krebserregend für den Menschen“ (CMR-Gefahrstoff) ein. Auf die Einstufung der WHO
gründet sich auch eine neuere Einschätzung des Berliner Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), die Formaldehyd
ebenfalls als „krebsauslösend für den Menschen“ einstuft. Vorher war die Chemikalie gemäß der EU-Richtlinie
67/548/EG, Anhang I nur als „möglicherweise Krebs erregend“ (Kategorie 3) klassifiziert. Ein Grund hierfür ist, dass
im Tierversuch mit Ratten Formaldehyd nachweislich karzinogene Wirkung gezeigt hat, allerdings erst bei hohen
Konzentrationen ab 6 ml/m³.
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Fixation
Sofort nach Entnahme
fixieren
Austrocknen vermeiden. Je schneller das Gewebe nach der Herausnahme aus der natürlichen
Umgebung fixiert wird, desto zuverlässiger ist die nachfolgende histologische Untersuchung.
Reichlich Fixationslösung Die Fixationsmittel sollen das 10-20 fache Volumen des zu fixierenden Präparates ausmachen, da
das Fixativ beim Prozess des Fixierens verbraucht wird.
verwenden
In entsprechend grossen Das Fixationsmittel soll von allen Seiten in das Gewebestück gleichmässig eindringen können.
Gefässen fixieren
Das Gewebe soll zudem seine ursprüngliche Form beibehalten. Es ist darauf zu achten, dass
Gefässe mit weiten Hälsen verwendet werden. Unfixiertes Gewebe soll nicht durch enge
Flaschenhälse gepresst werden, da es durch die Fixation gehärtet wird und die
Operationspräparate sich nachher nicht mehr herausnehmen lassen.
Gewebe nicht
quetschen!
Viele Gewebe (Lymphknoten, bestimmte maligne Tumoren, Schleimhautgewebe) sind äusserst
empfindlich. Das Quetschen mit Pinzetten erzeugt Artefakte, die die mikroskopische Beurteilung
des Gewebes erheblich erschweren.
Kleine Präparate in toto Kleine bis mittelgrosse Gewebestücke können direkt in Formalinlösung (20 x mehr Lösung als
fixieren
Gewebe) verbracht werden.
Grosse Präparate
einschneiden
Grosse Präparate sollten in der Regel eingeschnitten, Hohlorgane (z.B. Magen- und Darmprärate
und Uterus) eröffnet, entleert und dann fixiert werden. Über schwimmendes Gewebsmaterial
(z.B. Fettgewebe) legt man ein Stück Tuch oder Gaze.
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Inormationsaustausch
Klinik
Pathologe!
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Die wichtigste Maschine!
Die wichtigste Maschine!
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13. Forum Funktionsdienst Schwarzwald/Baar/Heuberg
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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