„Wann werden wir es wiedergewinnen . . . dass wir wirklich hören

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08. Betrachtung
Stoffsammlung
24. August 2013
Leben und mein Dienst. Dies wird ja auch im Begriff der „Gnadengabe“ sichtbar (siehe dt.
Bearbeitung).
„Wann werden wir es wiedergewinnen . . . dass wir wirklich hören und
prüfen können?“1 Werner de Boor
Weshalb sind „Gnadengaben“ immer am Dienst des Mitmenschen gebunden?
Einstieg: Es geht heute in erster Linie nicht darum, Merkmale zu erarbeiten und dann
a.)„Wo Geistesgaben dazu benutzt werden, um einen einzelnen Mann oder eine einzelne
Gemeinschaft . . . auf den Sockel zu stellen, da werden sie missbraucht und verdorben.
Sobald man rühmt: ‚Wir haben . . .!‘ist schon alles vergiftet.“ Werner de Boor
b.)Wenn mein Gemeindeverständnis, dass einer Schulklasse ähnelt („Sabbatschule“), da
gibt es das Amt, der Fachmann lehrt den Laien . . . Neigen wir zur Amtskirche?
diesen Zollstock anzulegen und sortieren . . . Es geht mir darum, dass wir unsere Bibel
nehmen und „wirklich hören und prüfen“. . .
Warum ist das „Hören und Prüfen“ eine Grundäußerung christlicher Gemeinde?
1. Joh. 4, 1; Eph. 5,10; Apg. 17,11
Weshalb sind wir gerade in Glaubensfragen oft leichtgläubig (siehe Zitat) –
dagegen in technischen Fragen legen wir großen Wert auf geprüfte Qualität (TÜV)?
Jesus setzt genau hier an: „Seid wachsam und nüchtern . . .“
Aus welchem Grund ist geistige und geistliche Wachsamkeit – auch über den
eigenen Tellerrand hinaus, Voraussetzung eines Prüfens?
Es wäre gut, wenn
Gemeinden manchen reisenden Propheten genauer unter die Lupe nehmen würde, wer nur
Feindbilder2 zementieren möchte, muss sich fragen lassen, ob er noch wirklich hören will.
Wenn es Zeichen von Erweckung gibt – dann sind es für mich die reformatorischen Grundsätze – ich habe die Bibeltexte der Betrachtung versucht zuzuordnen –
bestimmt ließe sich hier ergänzen u. korrigieren, ich möchte euch dazu ermutigen!
1. Allein die Schrift („sola scriptura“) Matth. 4,4; Joh. 17,13; 2. Tim.3,15.16
Die Texte sehen das Wort Gottes als Grundlage und Bezugspunkt allen geistlichen Lebens.
Worauf lässt Luthers Betonung „allein“ schließen?
Ohne Einschränkung? „Ich glaube, dass die Bibel allein Antwort auf alle unsere
Fragen ist, und dass wir nur anhalten und demütig fragen brauchen, um die Antwort von ihr
zu bekommen.“ Dietrich Bonhoeffer (Hervorhebung von mir)
Woher kommt die Versuchung zu ergänzen, kommentieren, festzuschreiben?
Wenn wir von Erweckungen der Vergangenheit lesen, ist es doch nachdenkenswert, dass
diese Einzelnen sich ausschließlich vom Wort Gottes führen und ergreifen ließen: Franz
von Assisi; Martin Luther; Johann A. Bengel, William Miller . . . deshalb wird Erweckung
nie eine verordnete Massenbewegung sein – sondern beginnt in der „stillen Zeit“ mit deiner
Bibel. Weshalb wurde das schon immer unterschätzt?
„Die geistliche Kraft in unserem Leben steht in einem genauen Verhältnis zu dem Platz,
den die Bibel in unserem Leben und in unseren Gedanken einnimmt.“ Georg Müller
2. Allein die Gnade („sola gratia“) Matth. 9,1-8; 1. Kor.12,4-7; Rö.12,4-8; Gal.5,22ff
Vergebung und Heilung bleibt immer unverdientes Geschenk, Gnade. Darauf beruht mein
1
„Wann werden wir es wiedergewinnen, dass wir weder aus Angst vor lauter Schwärmerei den Geist
ständig löschen und darum arm sind an Feuer Kraft und Gaben, noch kritiklos jeder Bewegung verfallen, die uns irgendetwas Lebendiges zu haben scheint, sondern wirklich hören u. prüfen können?“
2
Feindbilder haben auf uns eine faszinierende Wirkung, sie schaffen Einigkeit und Sicherheit – und
gerade in Zeiten der Erweckung spiel(t)en sie eine wesentliche (negative) Rolle.
„In einem jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller.“ 1. Kor. 12,7; Rö. 12, 4-8
Wann werden diese Gaben in einer Kirche/Gemeinde zum Störfall?
Was geschieht, wenn Elemente der Machbarkeit u. Verfügbarkeit hinzukommen?
Warum ist die alleinige Dienstausrüstung der Gemeinde durch den Heiligen
Geist die Existenzfrage der Gemeinde überhaupt? „Wer überhaupt begriffen hat, dass
die ‚Gemeinde‘ nicht eine menschlich-religiöse Organisation, sondern ein göttlicher
Organismus ist, der weiß auch, dass göttlicher Dienst nur mit göttlichen Kräften, mit
Dienstgaben des Heiligen Geistes getan werden kann. Die Frage kann also nicht lauten, ob
der Aufbau des Leibes Christi mit oder ohne ‚Geistesgaben‘ geschehen soll, sondern nur,
ob er mit ‚Geistesgaben‘ oder überhaupt nicht geschieht.“ Werner de Boor
3. Allein der Glaube („sola fide“) Matth.23,23-27
Weshalb stehen wir immer wieder in der Versuchung, Dinge zu zählen, zu
berechnen – in der Hoffnung, dass wir dann bei Gott im „rechten“ Licht stehen?
(Mancher meint: wir halten alle Gebote (Unterscheidungsmerkmal) – auf diversen
Schautafeln wird eins besonders unterstrichen, wo wir meinen, dass wir da besonders gut
seien – träfe uns das Wort Jesu?)
Die Antwort Jesu ist erstaunlich – auch für unsere Ohren: „. . . das Wichtigste im Gesetz . .
. das Recht, die Barmherzigkeit und den Glauben!“ Mt. 23,23
Wie setzen wir den Grundsatz Jesu in unserem (Gemeinde-)Leben um?
Steht: Recht, Barmherzigkeit und Glauben wirklich im Zentrum allen Reden und Tuns?
In welcher Weise steht der Glaube als Fundament für Recht und Barmherzigkeit?
4. Allein Christus („solus christus“) Matth.7,21-23
Dieser reformatorische letzte Grundsatz umfasst die drei (Schrift, Gnade, Glaube) – und ist
im Grunde das Alleinstellungsmerkmal von Erweckung.
Warum wird gerade in diesem Ruf: „Folge du mir nach . . .“ deutlich, was
Erweckung bedeutet?
Weshalb kann folgendes Gedicht die Antwort sein und der Beginn einer
Erweckung? „Wenn Du, Gott,ein Wunder an mir wirken willst,
dann mache aus einem Christen einen Nachfolger Deines Sohnes.
Wirf Feuer in mein Wesen, dass meine Ausflüchte verbrennen.
Entfache Glut, dass die bürgerlichen Sicherungen endlich durchbrennen.
Aber lasse mich nicht in der kalten Asche meiner ersten Liebe zurück.“
Bernhard Meuser
Cottbus, den 20.08. 2013; Christian Knoll
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